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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.04.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-04-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193304221
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19330422
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19330422
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-04
- Tag 1933-04-22
-
Monat
1933-04
-
Jahr
1933
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.04.1933
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—* * Der ReltatouSunterrtcht »er höheren Schulen. Kür bi« Teilnahme am Religioy-nnterncht -er höheren Schulen hat ber Beauftragte »es RetchSkommissar» für bas BolkSbildungSministerium unter Vorbehalt gesetz licher Regelung Li» auf wettere» folgende» bestimmt: Bon Ostern 1S8S ab haben all« Schüler ber höheren Schulen, in deren Bekenntnis Religionsunterricht von ber Schule er- teilt wird, an diesem Unterricht teilzunehmen. Schüler, in deren Bekenntnis di« Schule keinen Religionsunterricht er teilt, haben -en Religionsunterricht -er Religionsgesellschaft ihre» Bekenntnifle» zu besuchen. Diesen Unterricht einzu- richten bleibt -en ReltgionSgesellschaften überlasten. Be- kenntniSlose Schüler haben an dem Religionsunterricht ihrer Schul« teilzunehmem, men« st« nicht einen ander«» zuaelass«« nen Religionsunterricht besuchen. Die für den Religions unterricht außerhalb der Schul« erteilten Zensuren sind in -ie HalbjahrSzeugnifle aufzunvhmen. Im übrigen ist be stimmt, bah der Unterricht am Anfang -er Woche mit einer A « Lacht, an Len übrigen Tagen mit G « bet in ber Klasse zu beginnen hat und -ab in -en Schülerheimen wieder täg liche gemeinsam« HauSan-achten abzuhalten sind. —»Neue Vorschriften über die Neben einnahmen von Staatsbeamten. Der ReichS- kounntstar für daS Land Sachsen hat auf Vorschlag -eS Be auftragten für da» Finanzministerium die Bezüge neu ge regelt, die ein Staatsbeamter erhalten darf, wenn er im Zusammenhang« mit feinem Amte ein« Tätigkeit im Vor stände, Aufsichtsrate, BerwaltungSrate ober in einem son stigen Organ einer Gesellschaft ober eine» Unternehmen» auSübt. Die Aen-erung besteht im wesentlichen darin, datz der Beamte für eine solche Tätigkeit von dem betreffenden Unternehmen künftig weder eine Vergütung noch eine Tantieme, sondern in Anpassung an die für die Reichs- beamten bestehenden entsprechenden Vorschriften nur noch ein« mäßige Aufwandsentschädigung erhalten bars. SttzungSgelder dürfen ihm bis zu einer bestimmten Höchst grenze künftig nur dann belasten werden, wenn ihm nicht eine Aufwandsentschädigung gewährt wird. —* Veränderungen im sächsischen Justiz dienst. Der erste Staatsanwalt Dr. Schulze (bis her im Justizministerium) ist mit Wirkung ab 1. Mai 1933 zum Amtsgerichtsrat beim Amtsgericht zu Dresden er- nannt worden. Der leitende GerichtSrat beim Landgericht Leipzig vonMiaSkowski ist mit Wirkung ab 1. Mar 1933 zum Präsidenten de» Landgerichte» Chemnitz er nannt worden. —* Wechsel in der Leitung deS GDA. Der Vorsteher de» Gewerkschaftsbunde» der Angestellten Gustav Schneider hat sich beurlauben lassen. Aufsichtsrat und Bundesvorstand haben den bisherigen stellvertretenden Bundc-Vorsteher Max Nv eisiger mit der Führung deS Bundes beauftragt. —'Ablieferung von Waffen. — Ein« letzte Frist. In der nächsten Nummer de» Sächsischen Gesetz blattes wird eine weitere Verordnung deS Ministeriums deS Innern vom 20. April 1933 über die Ablieferung von Waffen durch Angehörige der sozialistischen Parteien er scheinen. In dieser Verordnung heißt eS: Nach der Ver ordnung über die Ablieferung von Waffen durch Ange hörige der sozialistischen Parteien vom 14. März 1933 (GBl. S. 17) haben die Angehörigen der Kommunistischen Partei Deutschlands, der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands und der Sozialistischen Arbeiterpartei sowie der diesen angeschlossenen Verbände die in ihrem Besitze befindlichen Waffen samt Munition unverzüglich an di« zuständige Polizeibehörde abzuliefern, und zwar auch, wenn sie im Besitze eines Waffenscheines oder Ermächtigungs- scheines sind, oder wenn sie di« Waffe auf Grund eine» Waffenerwerbsscheines erworben haben. Die betroffe nen Bevölkerung» kreise sind d ie s er A blie fe- rungSpflicht noch nicht in allen Fällen nach gekommen. Die ^schuldigen haben an sich schwere Strafen verwirkt. ' Aus Anlaß des Geburtstages deS Herrn Reichskanzlers Adolf Hitler will das Ministerium jedoch Gnade vor Recht ergehen lassen und eine letzte Ge legenheit zur straffreien Ablieferung der Waffen geben. Wer die ihm nach der Verordnung vom 14. März 1933 obliegende Ablieferungspflicht bis spätestens 29. April ds. Js. freiwillig erfüllt hat oder noch erfüllt, bleibt straf frei. Wer der Ablieferungspflicht bis zu diesem Tage nicht nachkommt, wird nach 8 4 der Verordnung de» Reichs präsidenten vom 28. Februar 1933 unnachsichtlich mit Ge fängnis nicht unter einem Monat oder mit Geldstrafe von 150—15 000 RM. bestraft. —' „Grüße" eines Schwindlers. — Eine Warnung der Polizei. In verschiedenen Städten und auch in Leipzig ist in mehreren Fällen der Stepper Otto Paul Stark, geboren am 17. Oktober 1885 in Zelle bei Aue, als betrügerischer Grußbesteller ausgetreten. Er konnte noch nicht festgenommen werden, so daß er ver mutlich seine Betrügereien fortsetzen wird. Er gab an, Krcislciter der Kriegsbeschädigten und Kriegcrhinterblie- benen im Bezirk Zwickau zu sein, sucht ehemalige Be kannte auf, denen er erzählt, er bade ein großes Grund stück und etwa 12000 Mark Vermögen. Dann bot er den Bekannten Darlehen an und versprach, beim Arbeits ministerium die Bewilligung von Erziehungsbeihilfen zu erwirken, da er dort gute Verbindungen habe. Er be nötige aber zu der Fahrt nach Berlin 40 Mark, die er auch erhielt. Dann fuhr der Betrüger zu Verwandten seiner Opfer, deren Anschriften er im Verlaufe der Unterhaltung erfahren hatte, überbrachte Grüße und ließ sich von ihnen Geldbeträge geben mit dem Versprech», sie bald zurückzusendcn. Stark war früher Unteroffizier- Schüler. Er wird versuchen, vor allem ehemalige Unter- osfizierschüler zu schädigen. Vor ihm wird gewarnt. Beim Wiederauftreten lasse man ihn festnehmen. Strehla. Hitler-Eiche im Schulhof. Unsere Jun gen» hat die große Lohe vaterländischer Begeisterung ebenso gepackt wie die Alten, deshalb ließen sie den Hitler-Ge- burtstag nicht ganz sang- und klanglos vorübergehen. Etwa 30 an der Zahl veranstaltete das Deutsche Jungvolk in Strehla einen Werbemarsch durch di« Straßen, dem sich die Pflanzung einer Adols-Hitler-Eiche im Schulhof an schloß. Der jugendliche Führer Fleischhauer sprach einige Worte zu seinen Gefährten, di« mit einem kräftigen Sieg- Heil auf den Führer ausklangen. Unter dem Gelang der Kinder wurde der junge Baum vom SchulhauSmann, Herrn Lehmann, eingepslanzt. — Eine Hitler-Linde in Unterreußen. In den Donnerstag Nachmittag sstun- den erlebten die Bewohner von Unterreußen und Oppitzsch einen erhebenden vaterländischen Weiheakt: die Pflanzung einer Hitler-Linde durch die Gemeinde am Ehrenmal für die Gefallenen de» Weltkriege». Di« Feier fand unter stärkster Anteilnahme der Bevölkerung statt, ferner waren Abordnungen der SA., des Stahlhelms, der Polizei und des Arbeitslagers Strehla sowie die Schulkinder unter Führung des Herrn Oberlehrer Hahn-Oppitzschs vertreten. Die Weiherede hielt Herr Tr. Dehnert von de« Land wirtschaftlichen Schule Riesa. Ebenso sprach ein Führer des Strehlaer Arbeitslagers. Gedichtsvortrag eines Mäd chens und Musikstücke der Thiemeschen Kapelle au» Strehla umrahmten die Feier, die allen Teilnehmern in steter Erinnerung bleiben wird. — Hitler-Eich« auch in Paußnitz. Zum Geburtstage unsere» VolkskanzlerS Adolf Hitler pflanzte Herr Karl Winkler in Pautznitz in aller stille eine Adols-Hitler-Eiche. Möge der Baum kräftig gedeihen und spätere Generationen an Deutschland» große Zell erinnern. Großenhain. In der eindrucksvollsten Weis« zeigte sich die Lieb« d«r Großenhainer »um Volk»kanzler und leine Verbundenheit mit der Masse in dem FestgotteS- dienst au» Anlaß seine» 44. Geburtstage». Ein derartiger Betuch unserer Marienkirche war selbst zu großen kirchliä)«n Tagen in FriedenSzeiten nicht oft zu verzeichnen: bi» in den höchsten Rabg hinauf saßen und standen Kopf an Kopf hoch und niedrig, arm und reich, die von Adolf Hitler erstrebte Volksgemeinschaft praktisch versinnbild lichend. Da» weit« Rund de» Kirchenschiffe» aber hielten di« nationalen Verbände belebt, di« unter dem Turmblasen der Posaunisten und anschließendem Orgelvorspiel in» Gotteshaus einzogen unter der Mitführung von annähernd 20 Fahnen, welche während der reichlich «instündigen Feier den Altarplatz flankierten. ES war ein wunder bare» Gesamtbild, beherrscht von dem Braun der DA.- Uniformen und dem Feldgrau der Stahlhelmer, die beide naturgemäß am stärksten vertreten waren, auch die Reichs wehr war durch Offiziere an der Veranstaltung beteiligt. Oschatz. Reichskanzler Adolf Hitler hatte den Wunsch ausgesprochen, daß fein Geburtstag in schlichtester Weise gefeiert werden soll«. Man hatte darum in Oschatz von einer prunkenden Veranstaltung abgesehen. E» fand dafür ein Feldgottesdienst statt auf dem Vteumarkt, «in Feld- gotteSdienst, der sich zu einer überwältigenden Feier ge staltete. Wohl der größte Teil der Oschatzer Bürgerschaft nahm entweder in geschlossenen Bereinigungen ober dann doch al« Zuschauer an dieser Fei«r teil. Die Vereine sam melten sich auf dem Altmarkte, SA. und DD. vor dem Verkehr-lokal der NSDAP., Stahlhelm und Militärver- eine vor dem Landbundhaule, die Innungen, Feuerwehr und Schützen auf der Südseite deS Altmarkts, neben dem Stahlhelm die Turner und die Sänger und zahlreiche Jungmannschaften. Mit Musik ging «S nach dem Neu markte, wo «ine riesige schaulustige Menge versammelt war. Sämtliche Häuserfronten waren festlich beleuchtet: das Rathaus glänzte im Lichte ber Scheinwerfer. An der Rathausfront war ein schwarzverhängter Altar auf gebaut, ring» umgeben von Zierbäumen: zur Seite war ein schlichtes Birkenkreuz aufgerichtet, da» von Palmen umgeben, auf schwarzem Hintergründe, sich wirkungsvoll abhob. Vor dem Altar waren die Fahnen der Vereine aufgestellt und um denselben scharten sich Fackelträger. Pfarrer Otto hielt die Festpredigt. ß Schulanfang. Nun tut ihr heut vom Märchenland DeS Kindheitsglttcks mit frohem Ein», Geführt noch von der Matter Hand, De« ersten Schritt inS Lebe« hi« Und fühlt nicht, daß ein banger Schmerz Der Mutter Seele leis durchweht, Wie ihr mit glückerfülltem Herz Stolz hent an ihrer Seite geht. Ihr ahnt nicht, «ie mit diesem Tag DaS Kinderhändchen leis und sacht, Das in -er Mutter Hand nur lag, Nun Tag für Tag sich freier macht, Und daß das Schönste, daS bisher Dem Mutterherz gehört allein. Mit jedem Tag nnn mehr und mehr Hineinwächst in ein eignes Sein. ES ist der Strom der Ewigkeit, Der Welle still um Welle schlägt, Und über unsre eigne Zeit Aus «nS heraus die nächste trägt, Und «ns bleibt nnr die eine Tat, Die heil'ger Elternpflicht gebührt: Zu ebnen liebend euch den Pfad, Der euch von unsrer Seite führt. So tut mit Gott den erste» Schritt Heut ans dem stillen Elternhaus. Wir geben unsre Liebe mit Euch segnend auf de« Weg hinanS, Und «ie der erste Schritt getan In Frühlingsglück nnd Sonnenschein, Mag allezeit «m eure Bahn Nnr Licht «nd Gottles Gnade sein! Felix Leo Göckeritz. Döbeln. Hitler-Geburtstagsfeier in Döbeln. Der Geburtstag Adolf Hitlers, des Kanzlers des neuen Deutsch lands, wurde auch in Döbeln würdig begangen. Wieder rauschte ein Wald von Fahnen in den Straßen und gab dem Tage eine eindrucksvolle Note. In der Mittagsstunde konzertierte das Stadtorchester auf dem Wettinplatz, wäh rend am Nachmittag die Reichswehrkapelle auf dem Hinden- burgplatz ein Konzert bot. Am Abend formierten sich an der Exerzierhalle die SA., der Stahlhelm und die Hitler jugend zu einem Umzug. Unter Vorantritt des Stadt- vrchesterS — erstmalig sämtlich mit Hakenkreuz-Armbinden — ging es bei flotter Marschmusik durch die Straßen. Ueberall stauten sich dichte Menschenmassen. Viele Zivi listen schlossen sich an, die Jugend begleitete den Zug auf dem ganzen Wege. Den Ablchluß des Tage» bildete ein Festabend im Schtttzenhaus. Die Festrede hielt Kreisleiter ReichStagSabgsordneter Groine. — Die Hitlerspende in Döbeln hat einen reichen Erfolg gezeitigt: In großen Mengen wurden Wurst, Fleisch, Kuckten, Brot, Mehl, Zucker, Konserven, Kartoffeln u. a. mehr sowie etwa 1000 RM. gespendet. ES war eine Helle Freude, diese reichen Gaben an die Aermsten und dabei würdigsten Einwohner unserer Stadt zu verteilen. E» konnten bei der Ver teilung vor allem auch die berücksichtigt werden, die bisher nach den gesetzlichen Bestimmungen leer ausgingen. * Döbeln. Die Vorarbeiten für die Landestagung -es Vereins für -aS Deutschtum im Ausland, VDA., sind in vollem Gange. Schon jetzt sind wir in -er Lage, in gro- sen Umrissen das Programm Lekannizugeben. Am Sonn abend findet ein Begrttßungsaben- im „Staupitzbad" statt, der durch künstlerische Darbietungen ausgesttllt werden wird. An -i« geschäftlichen Sitzungen am Sonntag morgen chliebt sich dann ein offizieller Festakt im gleichen Lokal, -er wn dem Streben -eS VDA. Zeugnis ablegen wird. Im Mittelpunkt ber ganzen Veranstaltung steht jedoch die große Kundgebung auf -er Schießwiese in -en ersten Nachmittags- künden, -i« sich an einen Festzug -urch -i« Straßen anschlie- jen soll, un- zu der ein Mitglied -er ReichSregkerung al» stedner gewonnen wirb. Anschließend findet -ann auf -er Schteßwies«, auf der «in großes Podium «reichtet wird, «in Volksfest statt, bestehend aus GebichtSvorträgen, Sprech chören, Gemischten Chören, Turn, un- Tan,Vorführungen usw. DaS genauer« Programm wir- noch Vekanntgegepen. Auch für ErfrischungSstän-e und für Belustigungen für die Jugend wird Sorg» getragen werde«, Wester findet tr» Rahmen der ganz«« Veranstaltung «och «tue Sternfahrt de» ADAC, nach Dübeln statt, die in einer Korsofadri -urch die Straßen gipfelt. Selbstverständlich ist auch für Platzmufiken sowohl ant Sonnabend al» auch am Sonntag gesorgt. Der Berkaus der Festabzetchen beginnt bereits am 2L. April, da» Festabzeichen, -aS 80 Pfennig kostet, berechltat zum freien Eintritt zu allen Veranstaltungen nnd dürfte aller Wahr scheinlichkeit nach starken Absatz finde«, zumal da auch von auswärts großer Zuzug zu erwarten bezw. bereit« ange- meldet ist. Frühzeitiger Kauf ist also zu empfehlen. Wei- tere Mitteilungen über -en Verlauf de« Feste» folge«. Döbeln. In der gestrigen Ratssitzung nahm der- Rat Kenntnis von der veriuchchweAn Verlegung de» Wochenmarktes. West sich hevauSgesteÜt hat, daß der Ntedermarkt zu klein kst und dadurch ich»»«« Verkehrs störungen «ing«treten find, wird der Wochenmarkt in Zu kunft stattftnden: Dienstag» und Donnerstag auf dem Niederwerder und Sonnabends auf dem Htndenburgplatz. * Dresden. Tödlich verunglückt. Gestern nachmit tag verunglückte auf der Eliasstratze «in zehnjähriger Schüler, der mit seinem Fahrrad« in einer Stvaßen- bahnschiene hängen geblieben war. Er stieß mit einer Zugmaschine zusammen, wurde überfahren und lebens gefährlich am Kopfe verletzt. Der Verunglückte starb auf den: Transport ins Krankenhaus. * Dresden. Unbekannte Tot«. Am 15. April war auf der Wilsdruffer Straße «ine etwa 70 Jahr« alte Frau von einem Stvaßenbahnzug ang«fahven worden. Mit schweren Verletzungen war st« dem Gtadtkrankenhau» Friedrichstadt »ugeführt worden, wo sie am Donnerstag verstorben ist. Die Personalien ber Verunglückten konnten bisher nicht festgestellt werden. * Dresden. Delbstgestellung Tempel». Wie wir hören, hat sich am Freitag der früher« Präsident der Lande »Versicherungsanstalt Sachsen unk nachmalig« Vor sitzende der Allgemeinen Ortskrankenkasse Dresden, Tempel, der bekanntlich in Schutzhaft genommen werden sollte, bi» fetzt aber noch nicht hatte erlangt werden können, freiwillig im Dresdner Polizeipräsidium ge stellt. * Dresden. Zur großen Arm« abberufen. Im 82. Lebensjahre starb hier der Altvet«ran von 1870/71 LvuiS Richter. Er war derlletzte königl. sächs. Ober-Hoftrvmpeter. Seit 1919 lebte Richter rm Ruhestand. 'Freiberg. Goldene» Doktorjubiläum. Sein gol dene» Doktorjubilaum feierte am Freitag Oberstudiendirrk- tor i. R. Prof. Dr. Martin Schulze. Die wissenschaft liche Arbeit, auf Grund deren der Jubilar 1883 zum Doktor der Philosophie promoviert worden ist, war ein« Abhandlung über Claudianus Mamertu»' Schrift „de statu animae". Die philosophische Fakultät der Universität Leip zig hat dem allseits verehrten Schulmann das Doktor diplom erneuert. * PulSnitz. Vereinigung zweier Zeitungen. Die beiden hier erscheinenden Zeitungen „Pulsnitzer Tage blatt" und „Pulsnitzer Nachrichten" erscheinen vom 23. April an nnter dem Titel „Pulsnitzer Tageblatt und Nach richten" als gemeinsame Zeitung und im gemeinsamen Verlage von Walther Mohr und Karl Hoffmann. * Kamenz. Ehrung des Reichskanzlers. Der Rat der Stabt Kamen» hat besckllossen, dem städtischen Sport platz den Namen „Hitler-Kampfbahn" zu geben. Ferner soll im Rahmen einer schlichten Feier auf dem Huibcrg: eine Eiche zu Ehren Adolf Hitler» gepflanzt werden. * Königsbrück. Gvoßdeutsche» Iugendlager in Königsbrück. Der Grvtzdeutsche Bimo, der unter Leitung de» Admiral» von Trotha steht, beabsichtigt, in der Zeit vom 2. bis 7. Juni auf dem Truppenübungsplatz Königs brück ein Zeltlager zu errichten. Zur Teilnahme werden über 14000 Jugendlichie «rwartet. * Bautzen. Auf der Staatsstraße tu Kleinwelka ereignete sich abends «in schwerer Ndotorradunsall. Ein mit zwei Personen besetztes Kraftrad stieß mit einem Kraftwagen zusammen, wobei die auf dem Soziussitz des Motorrades mitfahrenve Frau Emma Richter ans Mauken darf bei HoperSwerda zum Sturz kam und sich eine schwere Gehirnerschütterung zuzog. Sie wurde in besin nungslosem Zustande dem Bautzener StadtkrankenlianS z--- geführt. — In Sohland stieß der Gewerkschaftssekretäc- Dr. Maaß au» Bautzen mit seinem Kraftwagen mit einem Motorrad zusammen. Da» Auto fuhr gegen einen Ba"m und wurde schwer beschädigt. Dr. Maaß zog sich er! eb- liche innere und äußere Verletzungen zu. * Oberoderwitz. Die hiesige Polizei und d e SA. hatten davon Kenntnis erlangt, daß Mitglieder dr KPD. auf dem Friedhof Waffen versteckt hatten. Cs handelte sich um zwei Trommelrevvlver mit 30 bezw. 75 Patronen, die in Konservengläsern verpackt und vergrätze i waren. Die Kommunisten mußten unter Bewachung dn>cl> Polizei und SA. die Konservengläser ansgraben. Die Polizei glaubt, daß noch weitere Waffen versteckt sind. * Leipzig. Schwerer Absturz auf dem Meßplatz. Bei Arbeiten an einer Turmrutschbahn auf dem Piatz der Klcinmesse stürzte gestern vormittag der 22 Jahre alte Glasschleifer Fritz H. aus einer Höhe von 15 Nietern ab. Er erlitt einen schweren Schädelbruch und Rückender« lctzungen und wurde besinnungslos in» Israelitisch« Kran kenhaus gebracht. * Waldheim. Neue Ehrenbürgerernennungen. Am Donnerstag abend teilte im Anschluß an «inen Fackelzng durch die mit Fahnen reich geschmückte Stadt, an dem sich 2500 Personen beteiligten, Bürgermeister Dreßnev die die Ernennung Hindenburgs und Hitler» zu Ehrenbürgern der Stadt mit. * Chemnitz. Traurige Folgen falschen Schamge fühls! Das Polizeipräsidium — Kriminalamt — teilt mit: In den Abendstunden de» 1. OsterfeiertageS hatte eine 22 jährige Friseuse in ihrer Wohnung in Glösa heim lich geboren. Da» Kind wurde am gleick-en Abend von dem Bräutigam der KindeSnnitter, einem 24 jährigen Schlosser aus Chemnitz, tot in einem HiehältniS aufge sunden. Um allen aus dieser Geburt entstehenden Wei terungen aus dem Wege zu gehen und aus Scham vor dem etwa entstehenden Gerede hat der junge Mann ver sucht, die Kindcsleiche in einer Waschküchenfeuerung zu verbrennen. Als ihm dies nicht gelang, hat er die kleine Leiche in ein Paket verschnürt und mit nach seiner Ar bcitsstelle, einer Werkzeugmaschinenfabrik in der Westvor- stadt, genommen. Dort sollte sie in einer Kesselfeuerung verbrannt werden, wa» aber rechtzeitig verhindert werden konnte. Der Vorfall wird für die Beteiligten noch ein gerichtlickses Nachspiel haben. * Eibenstock. Bei der Einfahrt in ein« Hall« der Eisenhüttenwerke Sckönhciderhammer verunglückte der Schlosser Junghans mit seinem Elektrokarren scwver. Er wurde gegen eine Wand geklemmt und muhte mit schweren inneren und äußeren Verletzungen vom Platze getragen werden. * OelSnitz. Der früher« sozialdemokratische Stadt rat R. Müller war nach dem 5. März spurlos verschwun den. Jetzt wurde «r in Zwickau in einem Kaufhaus erkannt und sestgenvmmen. Er wurde nach OelSnitz überführt. ' Oelsnitz i. Erzgeb. Der Kommunist Koniehnh hat sich in seiner Zelle im Gefängnis erhängt. Nach den von ihm gemachten Angaben ist mit Bestimmtlieit anzunehmen, daß er der Mörder deS im November 1931 in Lugau erstochenen SA.-Mannc» Thriemer ist. Vetters drll. und sächs. Nachrichten tu der L veUaa«.
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