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/ lurneii - 8p«r1 - Spiel - V»allem Lportter-H««p»«ll-Sr»pk«»pf i« Nies«. «SV. „Svvrtlnfl" Rt-s« 1. seaen Pottzelsvort veret« Dresden 1. (Liga). Dl, Tendnrmerie-Ell Kat fich, um für da» EntlchridnnaS- Wiek um die Abteilunasweiflerschast der 1b klaffe, da» am SO. Avril 1VSS in Meißen auTaeiraaen wird, aerüflet zu sein, iiir kommenden Ganntaa eine spielstarke und kämpf- »rkahrene Mannschaft au« dem Dresdner Oberbau« »u einem Freundschaftsspiel verpflichtet, und »war den BSV. Dresden. Die Poli„i-Glf ist aeaenwSrtia sebr aut in Schwung, ko konnte sie in letzter Zeit Sieae über Dresdner Svitzen- mannschaiten feiern. DSV. fchickt fein» stärkste Mannschaft nach Riesa. In ibrer Aulftellnna find die 4 Evirlrr Juno- ban«, Geppert, Werner und Wölftna »« finden, di« repra- sentativ in der Dresdner Gtödtemannschast immer mitwirken Sin Leichen dafür, daß der DSD. über auSae,eichn»t« Kräfte verfüat. Der Sieg dürfte demnach der Polizei-Elf sicher sein. Aber die Eendarmerie-Elf wird den Gästen den Sieg nicht allzu leicht machen und alles daran setzen, um ein günstige» Ergebnis berauSzubolen. Es ikt «in Kampf zu erwarten, der guten Handballsport »«spricht. Diese» Spiel wird auf dem Platze der Tendarmerie-Adteilun« au«- getragen und beginnt 15 Ubr. * Handball Magdeburg — Dresden am 11. Juni. Der ursprünglich für den 2. Avril vorgesehen gewesene dandball-Städtekampf »wischen Magdeburg und Dresden soll nunmehr am 11. Juni in Magdeburg zu« AuStrag kommen. — Da« für den SO. Juli nach Dresden verein barte Handball-Stüdtespiel Dresden — Weißenfels ist auf unbestimmt« Zeit verschoben worden. * OMchfischer Nutzball. Die Spiele in der Ib-Klalse. In der vstsächisischen 1b-Klasse finden eine Reihe von Gesellschaftsspielen statt. Am Sonnabend liefern sich an der Dohnaer Ecke — Tornaerstratz« anlässlich der Ein» Weihung des neuen Platzes des SC. Leubnitz dieser und der SB. Dresdensia ein Einweihungsspiel, das um 17.30 Uhr beginnt. Auf seinem Platze an der Elbe empfängt der Dresdner BC. um 17 Uhr den BfL- Reichsbahn. Um die gleiche Zeit spielen in Heidenau der SC. Heidenau und der Strehlener BC. Di« Svielvereinigung Großenhain er wartet um 17.30 Uhr die Hogamnannschaft des Dresdner Sportclubs. Am Sonntag stehen sich in Radebeul der Rade beuler BC. und Dresdensia gegenüber; das Spiel beginnt um 16.30 Uhr. In Freiberg hat der SC. Freiberg um 17 Uhr den SB. Haus Bergmann zu Gaste. Außerdem finden am Sonntag zwei Spiele der Abteilungsmeister der 2a-Klasse um den Ausstieg in die Ib-Klasse statt. In Pirna stehen sich um 16.45 Ulst der SC. Pirna und Fortuna gegenüber, in Großenhain kämpfen um 16 Uhr der SC. 1397 Großenhain und der SB. Rabenau. * Schmidt-Chemnitz sächsischer Sporttommiffar. Der zum Sportkommissar von Sachsen ernannte Wal ler Schmidt-Chemnitz, der bekanntlich mit der Neubildung des aufgelösten Sächsischen Landesausschusses für Leibes übungen beauftragt worden ist, steht im Alter von 30 Jahren. Er war als Turner und Leichtathlet längere Zeit erfolgreich tätig und erwarb sich Berdienste um die För derung deS Sportgedankens und die Pflege der Leibes übungen in der NSDAP. Bor kurzem wurde er zum Vorsitzenden deS Chemnitzer Beirates für Leibesübungen und Sportkommissar bei der Kreishauptmannschaft Chemnitz. * Berufsboxkämpfe in Dresden. In Dresden tollen nach längerer Unterbrechung am 8. Mai wieder Berufsboxkämpfe veranstaltet werden. Als einzige Paarung steht bisher di« Schwergewichtsbegegnung »wischen Jupp Felten-Dresden und Emil Scholz-Breslau fest. Ueber die vier weiteren geplanten Kämpfe schweben poch Verhandlungen. Um die Olympiade. Graf Baillet-Latour, der Vorsitzende beS In ternationalen Olhmpjschen Komitees, äußerte s-ch hinsicht lich der überall aufgeworfenen Frage der Berl-gung der Olhmpischen Spiele 1936, daß sich an dem Beschluß, di« Spiele in Berlin stattfinden zu lassen, nichts geändert habe. Das Internationale vltzmpitche Komitee habe keinen Grund, sich in die inneren Angelegenheiten Deutschlands zu mischen, wenn die Olymvischen Spiele vom guten Ein vernehmen zwischen den Völkern beherrscht feien. Wenn Deutschland keine jüdischen SvortSleute mit seiner Ver tretung beauftrage, so sei das seine eigene Angelegen heit. — Im Hinblick auf die allgemeine -Hetze hat auch dar Organisations-Komitee für di« 11. Olhmpiade in Berlin ein« Erklärung abgegeben, in der versichert wird, daß die SportSleute der Welt bei den Olhmpischen Spielen in Berlin willkommen sein werden und ohne Unterschied der Rasse empfangen und behandelt werden. Der „Tag der deutschen Arbeit" wird auch von den Sportlern in entsprechender Weise gefeiert wev- den. Nachdem schon der TurnkreiZ Brandenburg - der DT. eine entsprechende Aufforderung an feine Mitglieder hat ergehen lassen und für diesen Tag Turn- und Kampf verbot angeordnet hat, haben auch der Deutsche Fuß ballbund und die Deutsche Sportbehörde ihre Richtlinien an die Vereine bekanntgegeben. Di« Landesverbände wer den gebeten, sich tatkräftig an den örtlichen Feiern zu beteiligen. Rennen in Dresden. Der DreSden-r Nennvere n hat rin» Umarnoviernno seiner für Ende diese« Monat« anae'ekten Nennen vorge- nommen. Da der 1. Mai als ..Tag der nationalen Arbeit" »nm Feiertaa erhoben warben ist. hat der Verein die für Sonnabend, 29. Avril, ansaesch iebenen Nennen ohne Aen- derung auf Montag, 1. Mai, verlegt. Der für Sonntag, SO. Avril, angesetzt« Renntag bleibt unverändert bestehen. Aufruf zur Sternfahrt des ADAC. «ach Döbeln am 30. April. Am SO. Avril findet in Döbeln tzi« 50. LandeStacmng de« Verein« für da» Deutschtum im Ausland flatt. Um dieser Veranstaltung eine aan» besondere Prägung zu geben, haben lick alle am Ort befindlichen nationalen Vereine usw. bereit oefunden, mit allen Kräften mitzuwirken. Auch der Dö- deiner Automobilklub, Ortsgruppe de» ADAE., bat sich verpflichtet gefühlt, sich daran »u beteiligen durch Veran staltung einer Sternfahrt am SO. Avril. Durch die Ganzeitung de» Gaue» 17, die amtlichen Mitteilungen des ADAT., sowie durch besondere Rundschreiben an die Mitglieder de» Gaues 17 und einige größer» TaoeS- und Sportzeitung««, bat der genannte Klub all« Kraftfahrer eiugeladen, dies« vaterländische Kundgebung tatkräftig »u, unterstützen. ES werden nun hierdurch nochmal« alle Kraftfahrer dringend ausgesordert, zu dieser Sternfahrt ihre Nennunaen an die Geschäst«itelle de» gen. Klub», »u Händen de» 1. Vorsitzenden Vexierbild. Wo ist der Parkaufseher? Nicha-d Thallwitz, Döbeln, Vreft« Str. 5. nnt«r Zahlung d-s Renngelde» von Ms. s.— »„kort, hi» sväteiten« 25. d. M., »in»ns»nd»n. D'e Taanna ist -ine gan» bochbedeutsame, e« wird «in hoher Vertreter der NeiibSreaiernna bei der Grenz- landkundo,hnno inrechen. Auch wir Keafftabrer muffe» durch nnsere Mitwirkung b-weilen, daß wir kerndeutsch kühlen unk unsere Volksgenossen sm Ausland, besonders in den ichwer bedrängten Arenzländern. in ihrer festen, treuen, unerschütterlichen Haltung »um Deutschtum stützen und störten wollen. Also, quf zur Sternfahrt nach Döbeln am »0. Avril. VlOWWM. Wocheuspielpla« der Sächsische« Staatstheater. vperuha«»: Sonntag, (2S.), außer Anrecht: .Tannhäuser" l6,S0 bis aeaen 10,15). Montaa, a«schloffene Vorstellung für di« Dresdner Tb»at«r,em»ind« de« .Vüb"en«olk»bnnd" (kein öffentlicher Kartenverkauf) (8 bi« nach 10,45). DiinStaa. Anrecht 8: »Sizilianisch« vauernebre", »Der Vasazzo" 08 bi« a«a«n 10,45). Mittwoch, Anrecht 8: »Ein Maskenball" l8 bi» nach 10,S0). Donnerstag, Anrecht 8- „ToSka" <8 bi« gegen 10,451. Freitag, geschloffene Vorstellung für den Verein Dresdner Volksbühne «kein öffentlicher Kartemeer. ka«f) l8 bi» argen 10,80). Sonnabend, Anrecht 8- »Der Zigennerbaron" (7,80 bi« nach 10,1 S>. Sonntag (SO.), außer Anrecht: .Lobengrin" (5,80 bi« V,SO). Montaa, Anrecht .pidelia" (8 bi« na» 10.15). «chaninielHan«: Ganntaa (23.), außer Anrecht: »Schlageter" (8 bi« gegen 10,80). Montaa, Anrecht 8: »Agne« Dernauer" (8 bi« nach 10,451. Dienstag, Anrecht 8: »Die Komödie der Irrungen" (8 bi« argen 10). Mittwoch, Anrecht 8: »Einen Jux will er sich machen" <8 bi« 10,45). Donner«, tag, außer Anrecht: »Schlaaeter" (8 bis gegen 10,30). Freitag, geschloffen« Vorstellung für die Deutsch» Buchge- mrlnschaft, kein öffentlicher Kartenverkauf (8 bis nach 10,45). Sonnabend, Anrecht 8; »Die Braut von Messina" (8 bis 10,SO). Sonntag (SO), außer Anrecht: .Faust", 1. Teil, <5.30 bi« 10,SO). Montaa, Anrecht .Schlaget»»" (8 bi« 10,30). Alherttheater: Vom 24. bi« SO. Avril Montaa: »Wieselchen". Dien?- tag: »Polnische Wirtschaft". Mittwoch: »Die vier Muske- tiere". Donnerstag: .Wieselchen". Freitag: »Der Raub der Eabinerinnen". Sonnabend: »Di« vier Musketiere ". Sonntag (SO.', 4 Ubr: »Der Trampeter von Säckingen"; 8 Uhr: Geschloffen« Vorstellung. KowSbie: Vom 24. April bi« 1. Mai. Montaa: »2:2 nnent- schieden". Dienstag di« Montaa (1.): »Wen« der Hahn kräht". Lentraltheater: Vom 24. April bi« 1. Mai. Allabendlich: Gastspiel Erika Thellman«, Ludwig Donath. Erich Poremski in: »Mnfik «« Gufi". Letdztger Oder: Al« Nachfolger von Gustav Brecher wird der Staats- kapellmeifter Daul Schmitz, München, der an der Leipziaer Oper .Darfifal" nnd „Fidelio" gaftweis« dirigierte, vom Angnst 1VS3 an als Seneralmuffkdirektor di« musikalische Oberleitung der Leipziaer Over übernebmen. Geschäftliches. Osterlleinmefle in L«id»ig. Die beliebte Leipziaer Kleinmeffe wird am 23. April bi« 14. Mai auf dem Ge lände am Frankfurter Tor für jung und alt reiche Unter- baltunaSmöglichkeiten bieten. Ueberraschungen neuester Art sind wiederum eingetroffen. Die Luftakrobatin Elvira Wilwn bringt mit ihrem Freiballon ihre bekannten Dor. fiihrnnaen. Wie bisher, werden Mittwochs große Kinder tage veranstaltet. Freitags werden Riesenfeuerwerke das Publikum erfreuen. Die Betriebe find Freitags, Sonnabends und Sonntag« bi« 24 llhr geöffnet. FrSbiahrSauktion in de« Staatlichen Porzellan-Manu- faktnr Meißen. In diesem Jahre findet di« Frübjahrs- anktion in der Staatlichen Porzellan-Manufaktur Meißen vom 2.—S. Mai statt. Den Freunden und Liebhabern des echten Meißner Porzellans wird auch diesmal eine sehr günstige Gelegenheit »um Kauf geboten, denn auf die be- reit« aufs äußerste ermäßigten Preise wird noch ein Extra- Rabatt von 10 Prozent gewährt. Zwanglose Dorbefich- tigungen find an den AuktionStagen möglich. Man beachte die Anzeige in vorliegender Lageblatt-AuSgabe. v»ttLE-«oatt>ct,v«k«»i.zü 0Lnaa -vmLika.v/egoav iB«. (SO. Fortsetzung.) »Mit was haben Sie ihn denn gefüttert?" „Mit . äh ... mit... äh ... mit Kaviar, jawohl, mit Kaviar Er wurde ganz zutraulich, fraß aus der Hand und lebte sichtlich auf. Am nächsten Tag, nachdem er in dem Körbchen, das ich ihm hergerichtet hatte, gut geschlafen hatte, war er ganz munter und turnte lustig im Zimmer herum." Hans mußte im Reden eine Pause machen, denn die Dauern brüllten vor Lachen. Hans trug auch mit einer so stoischen Ruhe und Ernsthaftigkeit vor, daß sich keiner des Lachens erwehren konnte. Hans fuhr weiter fort: »Wir wurden die besten Freunde. Ich nahm ihn mit an meinen Stammtisch, und mein Arno, wie ich ihn getauft hatte, wurde der erklärte Liebling aller. Er gedieh gut, denn alle meine Bekannten wetteiferten, ihn mit Kaviar zu füttern. Einer versuchte ihn mal zu veralbern und bot ihm schwarzgewichste Graupen. Sie hätten den verächtlichen Blick sehen sollen, mein« Herrschaften, den Arno diesem Schurken zuwarf." Wieder eine donnernde Lachsalve. Der Bürgermeister war rot im Gesicht und mußte sich am Tisch festhalten „Ich .. kann . .. nicht mehr! Um Gotte willen . . . hören Sie auf!" prustete er vor Lachen. „Weiter! Weiter!" rief das ganze Lokal. „Ja, so haben wir jahrelang glücklich zusammengelebt, bi» auch er . . . den letzten Schnaufer tat Ja, sterben müssen wir ja alle, aber daß mein Arno eines so «lenden Todes sterben mußte, da» habe ich bis heute noch nicht verwunden." „Wie ist er denn gestorben?" fragte der Oberförster. Hans erhob sich, sah um sich mit tiefernstem Gesicht, unter nahm einen wehen Augenaufschlag, der ihm blendend gelang, und sagte: „Er ist in ... meiner Badewanne ... ertrunken." Die Pointe sag. Die Gäste im Schankraume hielten sich buchstäblich den Bauch vor Lachen. Bielen kollerten Tränen aus den Auaen. Der Bürgermeister quietschte einmal um das andere Mal: „Ersoffen ... der Hering ist ersoffen . . . Hahahahahahahal" Das Gelächter war so stark, daß es draußen gehört wurde. Auch am Tische des Drei-Eichen-Hofes spitzte man die Ohren. Hans Berghoff kam heran Anita sagte: „Wenn das Lachen nicht auf Sie zurück zuführen ist, Herr Berghoff, dann will ich nicht Anita heißen " „Ich bin die Ursache," sagte Hans mit biederer Unschulds miene zu Anita, „aber ich kann nichts dafür." „Was haben Sie denn erzählt?" mischte sich der Oberst ins Gespräch. „Vom Leben und Sterben meines Arno." „Wer war denn Ihr Arno?" „Ein . . . geräucherter Hering, Herr Oberst." Jetzt setzte sich di« Lachsalve bis zu diesem Tische fort. Hans mußte nochmals erzählen, und die Wirkung war nicht geringer. Hermann merkte, mit welch großem Interesse Dr Koch aus Berlin sich um Helga müht«. Dr Koch zeigte sich als blendender Gesellschafter und brachte alle möglichen und unmöglichen Thematas aufs Tapet. Hermann konnte am Anfang nicht mit. Es behagte ihm nicht, und der Berliner gefiel ihm nicht, schon deswegen, well er sich um Helga bemühte. Trotz kam in ihm auf. „Ich bin auch nicht von irgendwo, und ich hab« nicht umsonst viele Jahre gelernt und studiert," sagte er zu sich selber und paßte dl« Gelegenheit ab, in die Unterhaltung einzugreifen. Und die Gelegenheit kam, nicht bei einem landwirtschaft lichen Thema, sondern als man auf moderne Tänze zu sprechen kam. Dr. Koch glaubt« das Wort führen zu können. Er strich heraus, daß er in allen firm sei, und staunt« nicht wenig, als Hermann mit größter Ruhe sagte: „Ja, das gehört jetzt für einen Mann, der in der Gesellschaft eine Rolle ivielen will, zum guten Ton. Er muß die Tänze einfach beherrschen Sehen Sie, Herr Doktor, ich selber habe mich damit besaßt und bild« mir ein, im Tango, im Valse Boston, im Foxtrott und wie sie alle beißen, kein« schlecht« Figur zu machen." Dr. Koch Iah ihn «staunt au. „Ich habe vier Jahre an der landwirtschaftlichen Hoch- schule in Leipzig weggemacht und bin da viel in Gesellschaften gekommen." - Dr Koch verbeugte sich. „Man sollte es nicht glauben . - . Sie als Landwirt." „Ja, als Landwirt, oder sagen Sie ruhig Bauer. So heißen wir, die das Land bebauen, schon seit alten Zeiten, und Sie dürfen glauben, daß wir diesen Namen als Ehren namen tragen. Nennen Sie einmal meinen Großvater Landwirt oder Gutsbesitzer, er wird elend grob und sagt: Ich bin ein Bauer wie meine Vorfahren und will nichts anderes sein. Bauer ist nicht jeder, aber Gutsbesitzer kann jeder sein, der das dazu nötige Geld besitzt. Das Wort Bauer ist der Ehrenname für den selbstschaffenden Landwirt. In der Stadt hat man den Fehler gemacht, den Bauer teil weise als zweitklassigen Menschen anzusehen Man hat manchmal spöttisch über ihn gelächelt, weil der Bauer seinen Kopf nicht mit allem möglichen Zeug vollpfropfte und weil er wohl oft auch seine geistige Schulung vernachlässigte. Heute ,st das gottlob anders. Land und Stadt reichen sich die Hände und kommen sich näher." Ueber diese» Thema sprachen sie eine ganze Weile. Helga interessierte es in höchstem Maße, weniger den Doktor, doch mußte er wohl oder übel darauf eingehen. Helga aber staunte immer mehr über Hermann Rüster. Der stand in gesellschaftlicher Hinsicht kaum hinter dem Rechtsanwalt zurück. » Oberst von Kettler verwickelte Helga in ein Gespräch. „Wir führen den gleichen Namen, wenn bei mir auch ein von dranhängt. Aber das kann ja bei Ihnen auch einmal gewesen sein Auf alle Fälle interessiert es mich sehr." Er fragte sie nach ihren Eltern. Biel konnte Helga nicht sagen, denn sie war im Waisen haus aufgewachsen und hatte ihr« Eltern nie gekannt. Sie wußte nur, daß ihr Dater eine Stellung in den Tropen inne gehabt, mit dem Vornamen Ferdinand geheißen hatte, und daß er an der Schlafkrankheit gestorben war. Sein« Frau, die mit dem kleinen Mädchen in Deutschland gelebt hatte, war ihm aus Gram nach wenigen Monaten gefolgt, und Verwandte waren nicht da, so daß Helga ins Waisenhaus gekommen war. tLortteüuna total.»