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z: LOO. . Veilage zvm Riesaer Tageblatt. Sonnabend, 2S. Avril 1S3S, abenvs. 86 Jalirg. zmdendnrgr SM « die dMtze 3«e»d Wie das Ministerium für DolksausklSrung und Propa ganda bekannt gibt, ist, einem Wunsch de» Herrn Reichsprä sidenten entsprechend, di« Kundgebung am Morgen de» 1. Mai im Lustgarten al» ein« Kundgebung deutscher Jugend und mithin als eine Kundgebung werdenden deutschen Le bens gedacht. Hindenburg, noch ein Sohn der alten Zeit, Re präsentant der Traditionen und Leistungen des alten Deutsch, land, reicht an dem Tag, an dem die Jugend unsere» Volke» öffentlich kundgibt, daß sie «in» in ihrem Willen ist, der neuen Generation die Hand. Lrhat « sich de»halb nicht nehme« lassen, am Morgen de« 1. Mai in einer gewaltigen Jugend, beweguag im Berliner Lustgarten persönlich der deutsche« Jugend seinen Srvh zu entbiete«. An dem Aufmarsch beteiligen sich sämtliche Berliner Schulen, die Volksschulen, die Realschulen, di« Gymnasien; und neben und mit den Schulen werden die Jungarbeiter, die Lehrlinge und die jungen Arbeitslosen marschieren. Wenn dann am Morgen dieses 1. Mai der Jubel aller Kinderfilm- men den ehrwürdigen Feldmarschall und Reichspräsidenten umbrandet, dann wissen wir: Dieser neue Staat Adolf Hit lers hat auch die Jugend erfaßt, und wem di« Jugend folgt, dem gehört di« Zukunft. M MMWMkk III »Ik ME. * Berlin. Der Reichswehrministcr richtet folgenden Erlaß an die Reichswehr: An die Reich-Wehr! Der 1. Mai als Tag der nationalen Arbeit soll auch für die deutsche Wehrmacht ein Tag der Feier und der Be sinnung sein. Wie wir Soldaten von jedem Deutsche« Verständnis für nnserc soldatische Arbeit erwarten, die dem ganzen Bolle dient, so ist für «ns die hohe Wertung aller nicht soldatischen deutschen Arbeit selbstverständliche Pflicht. Ein starkes Deutschland muß wehrhaft sein. Ein wehr» hastes Deutschland aber ist nicht zi» denke« ohne tiefe innere Bervnndenheit zwischen der Wehrmacht «nd dem ganzen Volk «nd ohne tätige Mithilfe des -entschcn Arbeiters. Was der deutsche Arbeiter schafft, wir- -er deutsche Soldat schützen, und beide sind einig in ihrem Ziel: Alles für Deutschland! gez. von Blomberg. M Wittel! mAz Kl Mimik! Mkll. RH. Der Reichsverband des deutschen Handwerks schreibt: Mit Dank und Zustimmung begrüßt das deutsche Hand werk die Bemühungen der nationalen Regierung, der menschlichen Arbeit im werktätigen Leben wieder neue Würde zu geben. Gerade das Handwerk, das in sozialer Slusgleichsstellung Meister, Gesellen und Lehrlinge um schließt, hat die Arbeit nie als einen Fluch empfunden. ES hat immer in einem festen seelischen Verhältnis zu seiner Hände Werk gestanden und sestgehalten an dem Segen der Arbeit und an dem Bernfsethos, das doch dem Menschen allein inneren Frieden, innere Freude und soziale Genug- tuung zu gewährleisten vermag. Die Erziehung zu dieser Auffassung und die Wiedersindung dieses Arbcitsethos bleibt eine dankbare Ausgabe uud eine wesentliche Voraus setzung für eine wahre allumfassende Volksgemeinschaft. Die Krönung des Werkes erblickt das Handwerk in der Idee einer sittlich geordnete« Bernfsstandsgemeinschaft «nd in der Verwirklichung des von der Neichsregiernng beab sichtigten bernssständischen Ausbaus. Tie Einschaltung uud Pflege aller lebendigen Produktivkräfte unseres Volkes innerhalb dieses Rahmens sichert zudem die gebotene Einig keit nach innen und die Erringung der notwendigen Frei heit nach außen. Ak WtlWk MrMWWUH M AI Ser mllimlell Well. Der Landesverband der christliche« Elternvereine SachsenS e. B„ bat es den ihm anaeschlosienen Ve«-e'n»n christlicher Eltern gegenüber als selbstverständlich« Pflicht erklärt, Vast die Mitalicder der christlichen Elternvereine» sowie auch die christlichen Elternbeiratsmitglieder den Feiertag der nationalen Arbeit gemeinsam mit den vater ländischen und christlichen Verbände« begeben. Ebenso selbstverständlich sei es, daß sich die christlichen ElternvereinSbanner- und Faknenabordnungen nach den bestellenden Richtlinien der örtlichen Festleitungen in die Festrüg« eingliedern. Fahnenhissung auf der Zugspitze. )l Siarmisch. Al« Auftakt für den Tag der nativ- nalen Arbeit am 1. Mai wird die bäuerisch» Znospihdahn zusammen mit der SA. am Sonntag auf der Augsvitze, dem böchsten Gipkel Deutschland«, die Fahnen der nationalen Erbebnug hissen. Die Feierstunde, die durch «in große« Bergleuer beionderS eindrucksvoll gestaltet wird, wird auf den bayerischen Rundfunk übertragen. Sari Miüelstan-sschlltzgeseh. All Sllwllls IkkllMllell. e-llt I« WzeihMklr: gllmaertt, evklll sSk NMtW MM «eMte, VllMlilllM- slkM, SeniMmll Sn MWrslem, Nlelchtemim Im Kle-Msen. * Berlin. Wie die Telearaphen-Union von unter richteter Seite erfährt, ist im ReichSkommtssartat für den gewerblichen Mittelstand der Entwurf für das neue Mittel- ftandsschotzgesetz fertiggeftellt worden. Nachdem auch -le Referentenbesprechungen abgeschlossen sind, ist damit zu rechnen, bah der Entwurf im Laufe der nächsten Woche dem Reichskabinett vorliegen wirb. Der Entwurf sieht vor allem ein völliges Verbot des Zugabenuwcsens vor, indem es auch jene so heftig um strittene Stelle der Zugabeverordnung, die an Stelle einer Zugabe eine Barvergütung vorsteht, fallen läßt. Für die Inkraftsetzung dieses Gesetzes ist eine gewisse Uebergangs» zeit vorgesehen. — Angesichts der schweren Lage des Einzel handels schlägt der Entwurf eine Sperre für die Errichtung neuer Geschäfte bezw. ein Verbot, bereits bestehende Ver kaufsräume unnötig zu erweitern, vor. Allerdings dürfen leerstehende Läden als Ersah für bisher unzulängliche Ver kaufsstellen benutzt werden, eine Maßnahme, die der schwe ren Lage des Hausbesitzes Rechnung trägt. Besonders wichtig ist hierbei, daß auch den Warenhäusern und Filial betrieben verboten wirb, selbständige Handwerks- und Gewerbebetriebe zu unterhalten. Im Zusammenhang hier mit steht eine Warenhaus- «nd Ftlialsteuer, die nicht mehr wie bisher nach dem Gewerbeertrag, sondern nach dem Um satz bemessen wirb. Zur Förderung der Arbeitsbeschaffung im Handwerk plant der Entwurf die Herabsetzung der Hauszinsstcner, um so den HanSbesitz in die Lage zn ver setzen, Jnstandsetznngsarbeiten in erheblicherem Umfang zn vergeben. Die Hauszinssteuer soll bereits in kürzester Zeit um die Hälfte gesenkt werben und soll sich nicht nur auf städtischen, sondern auch auf ländlichen und NeuhauSbesih, sowie ans alle Geschäftshäuser erstrecken. Als erste Maß nahme sind für solche Instandsetzungsarbeiten 60 Millionen neu bewilligt worden, die als verlorener Zuschuß rn Höhe von 20 vom Hundert zu beglaubigten Rechnungen gelten sollen. Der Entwurf plant weiter die Einführung der Haudwerkskarte, wie sie bereits in Danzig besteht, fo daß also in Zukunft die Meisterprüfung Voraussetzung für die Anmeldung eines selbständigen Handwerksbetriebes ist. Um die vielfach gewünschte Auslosung der Handwerks- und Gewerbokammern zu vermeiden, sieht der Entwurf die Neuordnung der Innungen und Handwerkskammern durch eine Reichshandwerksvrdnung vor. Sie ist bereits in Vor bereitung und soll in wenigen Monaten in Kraft treten. Die Schwarzarbeit soll durch Bestrafung sowohl der Schwarzarbeiter wie auch der Schivarzarbettgeber bekämpft werden. Der Entwurf befaßt sich weiter mit der Frage des Kreditwesens, und zwar in der Linie, baß nicht nur die großen Kreditnehmer, sondern zuerst uud vor allem die kleinsten und mittleren bedacht werden. Insbesondere soll die Frage des Personalkrebits für die mittelständische Wirt schaft in den Vordergrund gerückt werden. Im Zusammen- Hang damit steht die Frage des Bollstrecknngsschutzes» auch sür den gewerblichen Mittelstand, und zwar nicht allein nur für den Grundbesitz, sondern auch sür die Läger und Maschinen. Der Entwurf sicht schließlich die Auflösung sämtlicher Regiebetriebe vor und im Zusammenhang damit besondere Maßnahmen gegen Wauderläger, gegen den Hausier- und den Bahnhvsshandel. Wieweit über diese Maßnahmen hinaus die Lage des Mittelstandes etwa durch Herabsetzung der Besteuerung des Mittelstandes erleichtert werden kann, ist eine Frage, die zur Zeit noch eifrig beraten wird und älter Voraussicht nach in einem besonderen Gesetz geregelt werden wird. Schließ lich soll auch die Frage der Sozialabgaben neu geregelt werden. Ob dabei auch die für die mittleren Gewerbe völlig ungeeignete Zwangswirtschaft auf dem Gebiet der Lohn tarife und der Arbeitszeit gelockert werden wird, steht noch dahin. MUIIIWMM M Mttl MlU MlWkk MM heilMkt Ile lkMM WWW III Ms. * Genf. Die große Aussprache im HauptauSichuß der Abrüstungskonferenz wnrdc vom Präsidenten Henderson bis auf Montag vertagt. Der Hanptausschnß wird sodann an die artikelweisc Lesung des zweiten Teils des englischen Abrüstungsplanes über die materielle Abrüstung gemein sam mit den eingegangenen Abänderungsvorschlägen ein treten. Die deutschen Abänderungsvorschläge werden da mit in der nächsten Woche offiziell zur Verhandlung ge lange«. Präsident Henderson richtete zum Schluß der Sitzung an Botschafter Nadvlnn, Staatssekretär Eben und die Ver treter der übrigen Mächte, die Abänderungsanträge einge bracht haben, die Aufforderung, in gemeinsamen vertrau lichen Besprechungen bis zur nächsten Sitzung des Haupt ausschusses eine Einigung über die Hauptpunkte herbeizu führen. Norman DaviS wies kurz darauf hin, daß nach den Ausführungen des Botschafters Nadoln» die deutschen Ab- äitderungsvorschläge nicht das letzte Wort Deutschlands darstellten und somit durchaus noch Aussichten für eine Einigung vorhanden seien. * Genf. Botschafter Nadoln« gab im Hauptausschuß der Abrüstungskonferenz bei der Erörterung der mate riellen Abrüstnngsbcstimmnngen des englischen Abrüstungs planes eine Erklärung zu den dcntfchen Abänderungs vorschlägen ab, in der er die Grundgedanken der deutsche« Vorschläge anseinandersetzte. Er trat sodann den Erklä rungen des englischen Außenministers Timon vom 27. Mürz entgegen, in denen Deutschland ansgesordert war, Geduld und Vertrauen zu zeigen. Nadoln« betonte, daß Deutschland immer wieder Zeichen des guten Millens be kundet habe. Vierzehn Jahre lang warte jetzt Deutschland, damit endlich die Verpflichtungen erfüllt würden, die die Gegenseite freiwillig übernommen hat. Botschafter Nadoln« erläuterte sodann die einzelne» Punkte der deutschen Abäudernngsvorschlägc, betonte die Notwendigkeit der Einbeziehung der ausgebildeten Reser visten in die Festsetzung der effektiven Truppenbestündc und mies auf von Deutschland geforderte Merkmale zur Fest stellung des militärischen Charakters der Polizeistreitkräste hin. Die innere Lage gerade bei den großen stark be völkerte» Staaten erfordere eine mit allen Mitteln ausge rüstete Polizei» ohne daß hierdurch die Polizeistreitkräste für eine kriegerische Verwendung in Frage kommen könnten. Ferner habe die deutsche Regierung immer wieder verlangt, daß die in den naheliegenden Kolonien nntcrgebrachten Truppen den Heimatarmecn zugezählt würden, ferner, daß die in den fernliegenden Kolonien stationierten Kolonial truppen ausschließlich für koloniale Zwecke verwandt würden. Zu den. französischen Vorschlägen, der Vereinheitlichung der europäischen Heeressnsteme, wies Nadoln« auf die großen bisher unüberbrückbaren Gegensätze in dieser Frage hin und gab lebhaftem Zweifel über die Durchführbarkeit dieser Pläne Ausdruck. Im Versailler Vertrag sei Deutsch- land eine Bernfsarmee mit dem Ziele der Verhinderung einer jeglichen Angriffspolitik anfgezwungcn morden. ES sei jedoch nicht möglich, jetzt von Deutschland die Abschaffung dieser Armee zu verlangen, nm zum Volksheer der Vor kriegszeit zurückzukehren. Deutschland hätte vielmehr daS Recht, von den übrigen Mächten die Einführung des Deutsch land anserlcgten Heerest«pns z« verlange». Deutschland gehe jedoch nicht so weit, da cS den Mächten nicht ein Heeressystem aufzuzwingen wünscht, das nicht den beson deren wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen der ein zelnen Länder entspreche. Dies heißt jedoch nicht, daß Deutschland nicht bereit sei, gewisse Aendcrungen in der deutschen Reichswehr vorzunehmeu. Im Verlause der Sitzung des Hanptausschusses gab der Amerikaner Norman Davis eine Erklärung ab, in der er betonte, daß der englische Plan einen ausgesprochenen Schritt für die wirksame Abrüstung darstellc, der jedoch von weiteren Schritten fortschreitender Abrüstung gefolgt sein müsse. Der englische Plan gehe zwar nicht so weit, wie die früheren amerikanischen Abrüstungsvorschläge, man müsse jedoch jetzt den Versuch machcu, den englischen Plan als ein Ganzes anzunehmen, um nicht das jetzt gefundene Gleich gewicht wieder zu gefährden. * MnkreW veiWWen !iil eine WWSlE-W. * London. Die Londoner Presse bringt einige inter essante Einzelheiten über die von Frankreich in Washington verfolgte Slbrüstnngspolitil. Am sensationellsten ist die Meldung des diplomatischen Mitarbeiters des sozialistischen „Dail« Herald". Der plötzliche Entschluß der Abrüstungs konferenz, die Erörterung über den Sicherheitsteil l des englischen Vorschlags einznstellcn und eine abwartende Haltung einznnelnnen, sei ans die Tatsache znrückznsi'ihren, daß Roosevelt und Herrivt sich über einen Plan geeinigt Hütten, der die Abrüstungskonferenz aus ihren Schwierig keiten heransbringe» solle. Frankreich habe die Forderung nach Sicherheit als Vor bedingung sür ei» Abkomme» über RüstnngSherabsetzungen fallen lasse» und sei bereit» erhebliche Herabsetzungen vorzu nehmen unter der Voraussetzung, daß die Vereinigte« Staaten eine Mitarbeit bei einem Sicherheitsplan günstig erwägen würden. Gleichzeitig habe Frankreich die folgenden Bedingungen gestellt: aj Deutschland soll auf die Dauer von 1v Jahren seine Rüstungen nicht über das im Versailler Vertrag fest« gelegte Maß erhöhen; bj während dieser Zeitspanne soll der dancrnde Abrüstungsausschuß eine strenge und dauernde Ueberwachung der Rüstungen ansübcu. Bei Annahme dieser Bedingungen sei Frankreich zu einer „drastischen quantitative« und qualitativeu Slb- MW rvsammsngsba»» rollen cki« drittel in cl«, Wickrckslt rein, cksmit cksrjenigs Vollenckuwz bst, war cke, Kaule, bersblt. nsmlicb cki» Vkac«. Oann muh man »Ile,«fing», «äe vä, er tun. auk unrweclimahige l.uxur-?scl<ung vecricbten^ Oalü, bieten vä, ab«, «sie vxunck«^,oll«r, bulgarircben kckel-fabalce. «»ILKKIA 3-sä NEU»» ,, kaknsn Veutrckv» Ovbekiek««*'