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L. BeNaste z«m vrelaer Ta-edlatt. Sonnavend, 2V. Ahril 1938, avenv?. Ji^rq. I ^LUF^Fr«Fr - - LF»»«F - UUlttULLss^F«^ 18. Deutsches Bundeskegel« Fraukfnrt u M Juli LVSS Mi» Mil Nm? vo« Dr. Gust. Plum. In diesem Jahre halten zwei große deutsche Sportverbände ihre Bundesfeste ab, und zwar finden das 18. Deutsche Bnndeskegelu vom 16. Lis 93. Juli 1983 in Frankfurt am Main und das 16. Deutsche Turnfeft vom 21. bis 30. Juli in Stuttgart statt. Aus diesem Anlaß verdienen die nachfolgenden Betrachtungen besondere Be achtung. Der Deutsche Keglerbund und die Deutsche Turnerschaft iaben beschlossen, ihre in den Zeiten besserer Wirtschaftslage sestgelegtcn Bundesfestc in Frankfurt am Main bezw. in Stuttgart trotz der inzwischen eingetreteuen Veränderung in der wirtschaftlichen Lage beizubehalten. Die Verant wortlichen standen vor keiner leichten Entscheidung, aber eS ist zu begrüßen, daß sic sich zu diesem Entschluß durchge- rungen haben. Das Echo in der deutschen Keglerschaft und der deutschen Turnerschaft hat ihnen Recht gegeben, denn -er Beschluß erfuhr eine freudige Bejahung. In einer Zeit wirtschaftlicher Not heißt es sparen, und klingt es unzeitgemäß, wenn große Organisationen ihre Mitglieder aus ganz Deutschland zu Festen zusammen ziehen. Nicht mit Unrecht wird überall darauf gesehen, daß bet -en Millionen Arbeitslosen nicht der Eindruck großer Festesfreude durch andere Bevölkerungskreise erweckt wird. Diese Einstellung geht von der Tatsache aus, daß bisher bei den Festen sehr ost der äußerliche Rahmen in den Vorder grund gestellt wurde, wohinter der innere Gehalt, der dem Feste seinen wesentlichen Inhalt gibt, zurücktrat. In der Tat waren früher derartige Feste stärker von dem Gedanken getragen, daß sie den Teilnehmern einige Tage froher Aus spannung von dem täglichen Leben bringen solltet!. Die Sorglosigkeit, in der sich unser Volk glaubte wiegen zu dürfen, gab den Boden für diese Auffassung ab. Aber in den letzten Jahren trat der Existenzkampf unseres Vater landes immer stärker in den Vordergrund nnd hat eine neue Entwicklung angebahnt. Wirtschaftliche und politische Not wirkten zusammen, um unsere Stimmung auf einen früher nie gekannten und fast hoffnungslos erscheinenden Tiefstand zu bringen. Inzwischen scheint die Frucht zu reisen und wieder bessere Tage zu bringen. Hier setzt die wichtige Aufgabe der überpolitischen Ver einigungen ein, in deren Dienst sich auch der Deutsche Keglerbunü und die Deutsche Turnerschaft stellen wollten. Es gilt, die hohe Begeisterungsfähigkeit des Deutschen wieder auf das einigende Ideal zurückzuführen, das den Menschen in seiner Gesamtheit und in seiner vaterländischen , Verbundenheit in den Vordergrund stellt. Dieses Ideal ist -en Mitgliedern der beiden Verbände selbstverständlich. I Die Aufgaben der Feste liegen vielmehr darin, vor der breitesten Oeffentlichkeit Zeugnis für Kameradschaftsgeist und seine aufbauende Wirkung abzulegen. Die Wirkungen eines solchen Feste», zu welchem nicht nur au» ganz Deutschland, sondern vor allem auch au» dem deutschsprachigen AuSlande die Teilnehmer zusammen strömen, bleiben ja nicht auf die engere Umgebung des Fest- orteS beschränkt. Die Wogen der Festbegeistcrung tragen mit den »urückkehrenden Festteilnehmern diese Stimmung über da» ganze Land und vermitteln auch hier neue Zuver sicht. Durch die Presse breitet sich eine noch weitergehende Welle der Begeisterung über die Bevölkerung aus. Wir brauchen nur an den mächtigen Eindruck des XI. Deutschen SängerbundeSsesteS vom Juli v. I. zu erinnern. Nicht» konnte diejenigen, welche die harte ÄorbereitungSarbeit des SängerbundesfestcS geleistet haben, mit größerer Befriedi gung erfüllen, als das starke Echo der Presse und insbeson dere die immer wieder gemachte Erfahrung, daß auch Leute, die selbst nichts mit Gesana zu tun haben, sowohl im Norden als auch im Süden, im Osten und im Westen, sowie schließ lich auch jenseits der Neichsgrenzen svontan ihre Freude über die Frankfurter Festtage äußerten. Wie steht eS nun mit den wirtschaftlichen Bedenken? Darüber herrscht wohl innerhalb -er vorbereitenden Ans- schttsse nicht eine Minute Zweifel, daß den veränderten Ver hältnissen in der Wirtschaftslage Rechnung getragen werden muß. Ohne Geld läßt sich zwar kein Fest veranstalten, aber es läßt sich sehr wohl ein gutes Fest mit wenig Geld durch führen. Dies ist die Aufgabe, die von den Festausschüssen mit aller Energie erfüllt werden muß. Der alte kaufmän nische Grundsatz vom kleinen Nutzen bei großem Umsatz muß wieder zu Ehren kommen. Soweit sich bisher über sehen läßt, wird auch alles getan, um den Aufenthalt der Festgäste auf das Billigste durchzuführen. Sicherlich wirb mancher begeisterte Kegler und Turner von einer Teil nahme an dem Fest zurückstehen müssen, aber der alte Freundschaftsgeist iu beiden Verbänden wird es sicher er möglichen, daß durch gemeinsames Sparen die Vermögens unterschiede verwischt werden. Wie beim SängerbundeSfest, so werden auch in diesem Jahre sicherlich viele Festieil- nehmer Mittel nnd Wege finden, um mit geringsten Mit teln an dem Fest tcilnehmen zu können. WaS eine straffe Festftthrung zu leisten vermag, kennzeichnet am besten -er Ueberschuß -es SängervundeSfesteS. der trotz dieser Zeit mit ISN NM.— alle früheren Feste unter günstigeren Verhältnissen ganz tief in den Schatten stellt. Weder Geschmack noch Freude sind vom Geldbeutel ab hängig. Vielmehr läßt sich mit verhältnismäßig sehr ge ringen Mitteln ein reckt geschmackvolles Festbild erzielen. Was die Freude anvetrifft. so soll sie aus dem Freund schaftsgeist und ans dem Bewußtsein genährt werden, daß die deutsche Kcglerschaft und die deutsche Turnerschaft zu ihrem Telle an der großen Aufgabe Mitwirken, Deutschland wteder einer ruhigeren nnd zufriedeneren Zukunft ent- gegcnzusiihrcn. Nicht zuletzt sollte man beachten, daß die Teilnahme an den Festen gleichzeitig einen Beitrag zur WirtschaftSbelebung darstellt. Für die Beantwortung der Frage: Feste in diesen Zeiten? bleibt für Deutschlands Kegler und Turner nur eine Antwort, nnd zwar: Wir feiern unsere Feste nicht trotz der Schwere der Zell, sondern wir feiern sic gerade wegen der Schwere der Zeit, um einen Grundstein zu besserer Zukunft zu legen. Lus «Isr «leurscksn lurndsvsgung. An- M ö-Mste »Wen Weit Mi Ml. Hohe Umlatzzisfern bei deutschen Turn te st e ,r. gar nicht gerechnet. — Bei der großen Beliebtheit, deren sich Sport- und Turnfeste in heutiger Zeit erfreuen, kann mau von der rechnerischen Seite her ihre volkswirtschaft liche Nützlichkeit nicht bestreiten. MeMt »es Jemen MW«. Einer der ergreifendsten Augenblicke wird im Juli diese» Jahre» beim 15. Deutschen Turnfest der sein, wenn auf der großen Festwiese angesichts einer Menge von etwa 250000 Zuschauern der Aufmarsch der Turnerfahnen er folgt. 2106 Fahnen sind eS, die bereits bis zum 1. April fest gemeldet waren. Diele Zahl wird sich noch erheblich vergrößern. In einer gewaüigen Front werden etwa 5000 Fahnen unter Vorantritt eine» riesigen Svielmannszuges und einer Ehrengruppe der ältesten und geschichtlich wertvollsten Turnerfahnen aus dem Hintergründe von der Neckarleite her sich der Haupttribünc nähern. Feierliches Rauschen erfüllt den weiten Platz, >venn die Fahnen sich wiederholt zur Gefallenenehrung senken. Tief ergriffen lauschen die Hunderttausende den gedämpften Klängen der Musik» „Ich hatt' einen Kameraden." Ueber 40000 Turner und Turnerinnen werden aus der Festwiese, die fast doppelt so groß wie die Jahnwiese in Köln ist, vereinigt lein. Zu einem gewaltigen Schau spiel wird die Heerschau, wenn die große Fahnenwand sich wie ein Vorhang in der Mitte teilt und den Blick aus die im Hintergrund ausmarschierten Turnersäulen frei macht, die des Augenblickes harren, in dem sie aus daS Zeichen des Führers den Vormarsch beginnen. Den Beschauern bietet sich ein Schauspiel, Wie e» Wohl einzig in der Welt gezeigt wird, besonder» dann, wenn die ungeheure Masse sich lautlos entwickelt, und dis Turnenden, die das Deutschtum der ganzen Welt ver körpern, die Hebungen in gleickzer Vollendung ausführen, sämtliche von dem Winke und dem Willen eines einzigen gelenkt. Da laufen wohl manchem die Tränen über oie Wangen Vor innerer Erschütterung. Denn was sie sehen, ist mehr als ein Schauspiel, es ist ein Symbol der Ein heit und der Größe der Deutschen Turnerschaft. ES steckt Tiefere» dahinter als nur eine große Denwn- stvation; es ist der Flügelschlag des deutschen Gemein schaftsgeistes, der über dem Ganzen schwebt. Beide gehöre« zusammen. In richtiger Weise im rich tigen Blatt inseriert, ist für Sie unter allen Umständen gewinnbringend. Die große Verbreitung des Riesaer Tageblatt wird Sie nie enttäuschen! Unsere uneigennützige fachmännische Beratung steht Ihnen kostenlos und ohne Verbindlichkeit zu Diensten. Riesaer Tageblatt. Hinsichtlich der im Jahre 1036 in Berlin stattfin- oendcn Sportolympiade ist verschiedentlich das Bedenken geäußert worden, ab Deutschland in der schwierigen Wirt schaftslage, in der cs sich befindet, nicht besser auf die Abhaltung der mit Auswand verbundenen Olympiade innerhalb seiner Grenzen verzichten solle. Von anderer Seite wurde demgegenüber betont, daß bei Gelegenheit solcher Feste, zumal wenn ein Strom von Ausländern zu erwarten ist, auch geldliche Zuflüsse und Umsätze in er höhtem Ausmaße zu erwarten sind. In welchem Maße Sportfeste rein deutschen Eharak-- »ers den Städten, wo sie abgelmlten werden, Gewinn bringen und in welchem Maße sie darüber hinaus Ar beit und Brot schaffen, das zeigen jetzt gemachte Ver öffentlichungen über die Umsätze beim 14. Deutschen Turn test in Köln und bei der Vorbereitung des nächsten Deut schen Turnfestes in Stuttgart. Der Stadt Köln sind in 'den drei Tagen des Festes nicht weniger als rund 14 Millionen Mart zugeflossen. Und bei dem großen Turn fest, das 1024 in München stattgefunden hat, soll der geldliche Zufluß noch erheblich höher gewesen sein. Beim Turnfest in Stuttgart rechnet man bereits jetzt mit dem Anvollen von etwa 200 Sonderzügen. Ergeht inan sich in Zahlenspekulationen und rechnet je Sonder zug 1000 Fahrgäste bei einem Durchschnittspreis von 20 Mark, so bedeutet allein dies für die Reichsbahn eine Einnahme von fast einer halben Million Mark. Man darf aber getrost das Fünf- bis Sechsfache an Zustrom rechnen, d. h. eine entsprechend höhere Einnahme der Reichsbahn, also 2—3 Millionen Mark. An baulichen Veränderungen und Neuanlagcn, die solche Sport- und Turnfeste mit sich bringen, entstehen immer und überall, wie beispielsweise jetzt in Stuttgart, Arbeiten, die erheblich»: Werte darstellen und Hunderten von Erwerbslosen lange Zeit Arbeit geben. In Stuttgart sind diese Herrichtungen der Anlagen Millionenobjekte. Darüber hinaus hat allein der Hauptfestausschluß vor kur zem an 16 Baufirmen für über eine Viertelmillton Mark 'Arbeiten vergeben. Noch nicht gerechnet die erlrebliche Bc- schäftigungssteigerung, die den Turn- und Sportgerätc- Fabriken möglich wird. Rechnet man hinzu, was von Zehn tausenden und Hunderttausendcn von Turnern und Sport lern an besonderer Kleidung in der Zeit vor den Festen benötigt und angeschafft wird, so kommen weitere hohe Umsatzbeträge hinzu, den durch gesteigerten Fremdenver- verkehr er hülsten Umsatz ür der betreffenden Stadt noch Partie dir. 15K. — Spanisch. Vak »Ito, vo» 6er TReorie abgelegte Varianten olt 6vn interessantesten liampl Ilskeru, reigte 6ie folgende Partie an» einem Kopenhagener Inrnier. IVsiö: diielsen. 8odvarr: Kuden. 1. «2—e4 s7—eö L. 8x1—53 8b8—c6 3. Ickl—bS 17—15 Line Spislnreise, ciie niobt mehr al» voll srvrtig betrachtet virä! 4. 8b1—c3 koXei 5. 8o3X«4 8x8-16 6. <12—63 .... Vas llicbüg« ist hier 8X164-'. 6. .... 6 < —cko 8»4—<3 65—64 8. 8cA—s2 .... Lier ist 8«4 vorr« rieben. 8. .... V18—<Z6 9. vcl—g5 Vo8—x4 10. 8v2—g.3 H7—H6 11. vgS-62 .... LXIS VX16 vLr« keineswegs günstiger al« Sie l'srtfortistrunx. V^oiö hat »eben Schwierigkeiten. 11 6-0 12. Vb5—«44- Lg8-b8 13. H2—K3 vg4X13 14. V61X13 .... ostrt erhält 8cdw»rr Ovlegenbeit ru einem Duredbrueb. Da» notwendig« Odel war g2X13 14. .... «5—«4 <Vsr gleich« Diagramm »ul 6sr 3. 8palte.) 15. d3Xs4 .... daek LXs4 tcktaw mit Uateeßck vüsung 6er Sebaebaukgade dir. 149. baversdorker. Natt in vier Lügen. Weik: Ld3, 1s7, V67, 864, 862 (5). 8okwarr: L14, 8k7 (2). 1. Vd7—15 17—16 2. v1L-»4 16-15 (lall» llgü 8e6-I- nebst Tb7 matt) 3. 864—13 15Xo4 4. 7-«7—17 matt; 1. . . . K14—gö 2. 1s7X17 LgS—14 (lall, LK6 8e6 nebst 77>7 matt) 3. 864—13 L14X13 4. vkö—63 matt. a b c d e 1 g d 8 7 6 5 4 3 2 i IVeiS rieht m>6 sstrt In rw«i Lügen matt. 15. .... I-ckkXgZ Aoed stLrßer »k La» »denlaU» mögliche zx»4. 1k. 1SXg3 8«6-e5 17. V13—e2 8«5X«4 W. De2X«4 ASXvt ^VeiS muk, um 6sm Angriff der Zckwarren ru entfliehen, 6is Qualität geben. IS. 0—6—0 8v4—12 LN. A'bl—11 .... diacb Vb4 eS VXoü DgSck Ldl 77 cs bliebe 8ekvarr auch ün Vorteil. 20 812X61 21. 7'« X61 7-18-12 22. V62—14 .... di ach veg gewänne 6a» Damenopfer 6Xo rvkr schnell. 22 o7—cö 23. Dc4—17 D6K-16 24. D17XK7 7-s8—eS 25. DK7Xa7 D16-15 26. 1,14—62 7's8—c2 Der Angriff 6os Sohvsrrso ist nicht ru parieren. 27. K2—K3 64—6» L8. «2—c8 7-12—11 IVeik gab auk.