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Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemackn, Riesa: für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. 5eie»'tsg cier clsutscksn Volkes. Zum Tag der Nationale» Arbeit. Heilige deutsche Arbeit! Der Sin» des Nationalfeiertags deutscher Arbeit. Bon Felix Leo Göckeritz. Der Tag, an dem man uns einst drohte, mit starkem Arme alle Räder stille stehen zu lassen, er ist nun von der nationalen Regierung zum Nationalfeiertag der deutschen Arbeit erklärt morden, auf daß an ihm der erwachte und zur heiligen Volksgemeinschaft heimgefnndene deutsche Arbeiter ein Bekenntnis ablcgc für die deutsche Arbeit und damit für das schaffende deutsche Vaterland. Alle Hände und alle Fäuste soll der Tag zu einem ehernen Wollen zusammen schweißen. das die eingerosteten Räder wieder ankurbelt, das die erkalteten Schornsteine wieder rauchend macht und mit der zusammcngeballtcn Kraft des ganzen Bolles den hun gernden und verzweifelnden Millionen die verschlossenen Jabriktore wieder öffnet. Deutsche Arbeit! Bei dem Worte hören wir wieder den festen gleichmäßigen Tritt der Arbeitsbatatllone, die einst mals durch die Morgenfrühe nach ihren Arbeitsstätten wan derten. Bei ihm jubelt das stolze Arbeitslied wieder in unserem Ohr, das einstmals zusammenklang aus -em Surren der Spindeln, -em Dröhnen der Dampfhämmer, dem Fauchen der Transmissionen. Bei ihm sehen wir die himmelanragenden Fabrikschornsteinc wieder wallende Rauchschleier ausspeicn und sehen die deutsch« Fahne wieder a« den Masten der deutschen Ozeandampfer wehen, die Pro- Lutte ehrlicher deutscher Arbeit hinauszutragen in aller Herren Länder. Bei seinem Klang Sehnen sich weit vor unserm Geiste die wuchtigen Hochofenanlagen an der Saar und der Ruhr, die Arbeitsstätten der Kruppwerke zu Essen, in denen man einstmals das Geheimnis des Gußstahls entschleierte und dem deutschen Vaterlands die gewaltigsten Geschütze der Welt schuf. Da rauchen vor uns die Schachtanlagen des rheinisch westfälischen Kohlenbergbaus und die Maschinen rattern in den weiten Hallen von München-Gladbach, dem Sauptjitz der rheinischen Baumwollindustrie. Da sieht man die Türme von Krefeld vor sich, in dem zuerst die seltene Kunst der Seidenerzewgung und der Samtweberei heimisch warb. Da liegen die deutschen Weinberge am Rhein, an der Mosel und der Saar im leuchtenden Sonnenschein vor -em Blick. Da grüßt man heimlich die gigantischen Bauten der Leuna- Werke und der I. G. Karben. Da steht man vor den'Hallen der Zeppelinwerft zu Friedrichshafen und vor den Werk stätten der Junkers und Dorniers. Da denkt mau an Pforzheim, da» noch immer und trotz allem führend im Wett bewerb der Welt um die Schmuckwarenerzeugung ist, an die Sachsens Fest der Arbeit. von vk. W WIM IN Nkk SWIsW ötMtÄWlel. Den vielen deutschen Volksgenossen, die es noch nicht verstanden haben, was für den Nationalsozialismus und da« in ihm geeint« sächsische Volk der 1. Mat sein soll, sei zunächst einmal der Gedanke nahegebracht, daß die natio nalsozialistische Revolution im Gegensatz zu der Revolte von 1918 nicht in den trüben, schmutzigen November, sondern in den Frühling fiel. Die Urheber dieser Revolte hatten es sich nicht überlegt, daß große umwälzende Dinge in der Natur auch im mensch lichen Dasein sich niemals im Herbst vorzubexeiten pflegen, sondern immer nur in jener Zeit, in der die Säfte aufstei- aen, in der der Boden bei der Feldbestellung dampft, um den Samen für die neue Ernte in sich aufzunehmen, in der überall sich fleißige Hände regen, um alle Gegenstände wiederherzu- stellen oder neuzugestalten. Es ist deshalb in mehr als einem Sinn symbolisch, daß für den 1. Mai das frische Grün als Wahrzeichen des Tages auserwählt wird; symbolisch zunächst einmal für unser Sach sen durch unsere Landesfarbe, symbolisch für die H o fs n u n g ausAdolfHttler. die uns an diesem Tage beseelt, sym- bolisch letzlich auch für die Anschauungen, die der National sozialismus für Wirtschaft und Arbeit hat und welche samt und sonders ihre Wurzeln im Landmann, im Bauern besitzen. Dieses frische Grün soll jeden Deutschen, gleichviel, welchen Berufes und welchen Standes, daran erinnern, daß er seine Wurzeln in der deutschen Erde hat, daß — gleichgültig, ob er Arbeiter, Handwerker oder Geistesarbeiter sei — er Mann für Mann letzten Ende» vom deutschen Bauern abstammt! Daher auch das Versprechen Adolf Hitler», in vier Jahren zunächst emmal, um der deutschen Erwerbslosigkeit zu steuern, den deutschen Bauern zu retten. Es geht eine riesengroße Sehnsucht durch dasganzedeutscheVolk, wie man aus der Wander- tust, aus der Schrebergartenbewegung, aus den Siedlungs bestrebungen, den zahllosen Bunden erkennt, die vielleicht in der Form irregeleitet, im Gefühl aber richtig nur in einer Richtung gehen: sie heißt, zurückzur deutschen Hei materde, zurück zu der immer lebendigen Mutter Deutsch- land! Nationalsozialismus bedeutet — und das ist der tiefe Sinn des 1. Mai — völlige Ueberwindung, völlige Entsa gung, völlige Zurückstellung aller persönlichen Wünsche zu Gunsten der Volksgemeinschaft. An diesem Tag wird nicht ein Fest einer bestimmten Klasse gefeiert, aus Trotz gegen den anderen Stand, wie es bei dem roten 1. Mai zu geschehen pflegte, am 1. Mai de, Nationalsozialismus wird das Fest aller derer, aleick welchen Standes und welchen Berufes, gefeiert, die den Willen haben, sich ganz in der Arbeit selbst aufzugeben, damit ihr Volk lebe! Der frühere 1. Mai hatte seine Wurzeln nicht im Sozia- lismus; der frühere 1. Mai hatte sie vielmehr in jenen Ge danken der französischen Revolution von 1793, die den Grundsatz ausstellte, daß das Wohl des Einzelnen die freie Auswirkung der Person, nicht der Persönlichkeit, ohne Rück sicht auf Volks- und Staatsinteressen, das Ziel der Wirtschaft und damit des Lebens sei. Der rote 1. Mai hatte nichts mit der vielgepriesenen „Solidarität" zu tun — warum wählt man dafür nicht ein deutsches Wort? —, der rote 1. Mai war der Festtag des Egoismus. Der 1. Mai Adolf Hillers aber soll endgültig den Ab schluß dieser über'100jährigen Periode der Selbstsucht bedeu ten. Dieser 1. Mai ist ein Ende und ein Anfang zugleich und damit ein tiefreligiöser Tag! Ende und Anfang sind bei Gott in der Natur immer dasselbe. Der Tag Adolf Hitler» beendet die vorangegangene Zeit de» Kampfe» aller gegen all« innerhalb de» deutschen Volke», die Zelt, wo der Mann am Pflug, der Mann am Ambos -der an dec Maschine und der Mann am Schreibtisch sich nicht verständen, wo ihm die große Liebe zur Mutter, zur deut- schen Erde und zum deutschen Blut verloren ging. Der Tag Adolf Hillers, der 1. Mal, aber ist zugleich Anfang, Programm und Gelöbnis für die Zukunft, in -er alle Stände geeint am großen Werk des freien Volke» auf freier Scholle arbeiten sollen. Lr ist der Feiertag der deut schen Arbeit, an der der Führer dem Volk die Ziele des nächsten Jahre« weist, die erreicht werden müssen, und von seinem Volk das heilige Gelöbnis enlgegennimmt — Treue um Treue — an diesem Ziel mit ihm gemeinsam zu arbeiten! Der deutsche Kanzler Adolf Hitler ist Arbeiter- und Vauernkanzler in einer Person. Jetzt erst wird mancher Ab- feilsstehende aller Stände und Schichten verstehen, warum sich die große deutsche Volksbewegung Nationalsozialistische Deutsche Arbeiter-Partei genannt hat. An diesem 1. Mai geloben wir alle. Regierung. Arbeit«, Bauern, Bürger und Soldaten Sachsens, unserem greisen Reichspräsidenten Generalfeldmarschall von Hindenburg und dem deutschen Volkkanzler Adolf Hitler Treue bi» zu unse- rem letzten Atemzuge. Das Motto des 1. Mai aber soll sein: Deutsch sein heißt, eine Sache um ihrer selbst willen tun! Diese» Motto macht uns kein Volk -er Erde nach... Messer- und Waffenindustrie zu Solingen, an die Spiel warenindustrie zu Nürnberg und im sächsischen Erzgebirge, an die Leinenindustrie zu Bielefeld und die Textilindustrie von Ehemnitz, dem Erzgebirge und dem Vogtland« und sieht den Wald der Masten vor sich im Hamburger Hafen. Ta sieht man Len Bauer schwer und hoch aufgereckt Hinterm Pflug über die deutsche Ackerscholle gehen. Da grüßt man den deutschen Geist in den hochragenden Domen alter Bau meister und in -eu schlichten Bauten ehrwürdiger deu'i» Universitäten und fühlt beglückt-, es ist alles Geist und Wesen und Inhalt jenes ganzen wundersamen Landes, das wir deutsches Vaterland nennen dürfen, ist Geist, Wesen und Dasciussinu jenes starken, im tiefsten Kerne gesunden Men schenschlages, der die deutsche Muttersprache spricht! Aber noch mehr. Deutsche Arbeit ist ein Stück deutscher Vergangenheit, -er größte und der herrlichste Teil deutscher Geschichte. Da wacht der Geist der deutschen Innungen und Zünfte wieder vor uns auf. Ta spricht altes deutsches Meistertum und mittelalterliches deutsches Handwerk, das einst die deutschen Städte gebaut, eine gewaltige Sprache. Die Welser und Fugger ziehen im Geiste an uns vorüber, und ehrfürchtig grüßen wir die Männer, die einstmals Bahnbrecher der deutschen Industrie wurden. Abbe, Borsig, Krupp, Schichau, Siemens, Zeppelin und den sächsischen Lokomotivenkönig Richard Hartmann. Gerade ihre Bilder sollen am Nationalfeiertag der -rut schen Arbeit vor uns stehen, denn sie sind Vorbilder, und ihr Aufstieg ist eine Quelle der Kraft und des Trostes für uns alle, wenn in den noch vvr uns liegenden harten Kamps fahren in Stunden des Mißlingens und des Rückschlags Verzagen und Verzweifeln über uns kommen will. Sie spenden Glauben und Vertrauen, Mut und Zuversicht im Kampfe. Sie mahnen, die Fahne nicht sinken zu lassen, denn aller Ausstieg geht nur durch Sturm. Sic fühlten sich hineingeboren in den nationalen deutschen Kulturkreis, ver würzest in schicksalhafter Verbundenheit mit der deutschen Volksgemeinschaft und schassten nur für diese. Darum wcr- s den ihre Bilder uns allen am Nationalfeiertag der deutschen Arbeit auch zu einem ernsten Mahnen: das Vaterland er wartet. daß auch du deine Pflicht nnd Schuldigkeit tust! Dazu aber gehört noch eines, nnd das ist gerade in nn- sercr heutigen Notzeit das Wichtigste: ehrt die deutsche Arbeit und die deutsche Ware! Ehrt den deutschen Geist und die deutsche Faust, die sie schufen! Ehrt den deutschen Arbei- ter der Stirn und der Faust nnd schützt und nährt ihn! Die toten Angen der stillgelcgten Fabriken, die erkalte ten Schornsteine der Spinnereien und die verrosteten Rüder der Montagehallen, sie klagen uns gerade in dieser Be ziehung an. Wir haben dem fremdblütigen Arbeiter, Haven Schwarzen und Kaffer» Arbeit und Brot gegeben mrd haben dem braven deutschen Arbeiter, dem Bruder unseres Blutes, Arbeit und Brot genommen. Wir haben die gefüllten deut schen Läger verstauben und veralten lassen und haben Jahr um Jahr für Millionen und Abermillionen fremder Waren bezogen. Der Nationalfeiertag der deutsche» Arbeit soll und muß ein Markstein am Wege unseres Voltes werden, ein Markstein der Umkehr nnd des Heimsindens zur Heiligkeit der deutschen Arbeit. Nur dann wirb der Tag seinen tiefsten Sinn erfüllen, wenn wir uns an ihm alle freudig und stolz zu dem.bekennen, was deutscher Fleiß und deutsches Können erschufen, ob cs auf dem Felde des deutschen Landuianncs, im deutschen Forst oder Weinberg, im deutschen Garten oder deutschen Bergwerk, ob cs in der Werkstatt des ehrsamen deutschen Handwerksmeisters oder in den geivaltigen Hallen der deurschen Großindustrie erstand. Jeder, der nicht mehr die heilige deutsche Arbeit zugunsten ausländischer Produkte verschmäht, gibt hungernden deutschen Menschen Brot, zieht deutsche Erwerbslose in den Produktionsprozeß zurück, gibt der deutscheu Arbeit neuen Auftrieb und macht die Seele des schaffenden deutschen Menschen mit frei! Es geht um die Heiligkeit der deutschen Arbeit, und wenn anders der Natio nalfeiertag der deutschen Arbeit überhaupt seinen tiefsten Sinn erhalten-soll, dann muß diese in Flammenschrist über dem heutigen Tage stehen!