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Die Angeklagten waren laugsährig« Mitglieder der KPD. Im Sommer 1»8ü haben sie in Chemnitz dir revolu tionäre „Note Wehrftafsel" gegründet, die al» besonder» radikale Organisation da» Rückgrat der militärisch an»ae- bildeten Arbeiterwehr bilden sollte. Um der Wehrstasfel und ihren Untergruppen die erforderlichen Mittel »u ver schaffen, wurden von den Angeklagten an» de» »erschloss«»«» Sprengstosskammern »an Gteindrüchen ein« »ratz« Zahl hochexplosiver Dynamitpatrane», 32)1 Kilo Ammon-Gela tine, sowie SN mit GesteinSromperit gefüllte Sprengpatronen gestohle«. Während de» Straßenbahnerstreik, im Dezember 1N8N wurden einige dieser Patronen in di« Straßenbahn- schienen gelegt. Außerdem wurden au» den Rethen der Angeklagten drei Sprengkolonnen gebildet, die die Masten -er Starkstromleitung umlegen sollten. vier 2ahr« Grsängni, für «in«n Militärspion Da, Landgericht Bautzen verhandelt» gegen den Photo graphen Froboeh aus Berthelsdorf des Neustadt wegen Der- rats militärischer Geheimnisse. Froboeh hatte bereit, früher einmal mit französischen Agenten in Verbindung gestanden. 2m Jahr 1S27 war er deshalb und wegen Betruges vom Schöffengericht Bautzen zu zwei Monaten Gefängnis verur teilt worden. In dem letzt zur Verhandlung gelangenden Fall« war er nach Frankreich gefahren und halte dort Ver bindungen angeknüpft. Da, Urteil lautete aus vier Jahre Gefängnis und Stellung unter Polizeiaussicht. Die Verhand lung fand unter Ausschluß der Oeffentlichkeit statt. Der Brand im Pillnitz« Schloß Vor dem Drerdner Amtsaericht stand der S1 Jahre alte Klempnergehilfe Erich Protze, dem zur Last gelegt war, durch Fahrlässigkeit «inen Brand verursacht zu haben, der am 27. September im Pillnttzer Schloß ausbrach, glücklicherweise aber rechtzeitig gelöscht werden konnte. Der Angeklagte hatte am Dach des sogenannten Bergpalar» ein« Reparatur vor- genommen, die in dem Anlöten eine« -alter, für «in Abfall, rohr bestand. Zu seiner Lötarbeit verwrndet« der Angeklagte keinen Lötkolben, sondern «in« Lötlampe, durch deren Stich- flamme das ISO Jahr« alte, ausgrtrocknete Holz «ine, Dach- balkens Feuer fing. Da, Gericht sah den Grund der Fahrlässig- keit nur als gering an, weil besondere Umstände das Ent- stehen des Feuer« begünstigt hatten. Das Urteil lautete wegen ahrlässiger Brandstiftung auf IS RM Geldstrafe, ersatzweise drei Tage Gefängnis. Roßtäuscher im Sonslikt mit de» Devisenbestimmungen. Eine Täuschung de» LandeSstnanzamte» brachte dem Pferdehändler Gustav Ztegenbalk in Priestewitz bei Großen hain einen Strafbefehl über 4NN ^.ft! ein. Gr focht ihn an, und infolgedessen verhandelte nun da» Gemeinsame Schöf fengericht Dresden über die Sache. Nach der Anklage hatte der Angeklagte im vergangenen Jahre zweimal von der Devisenbewirtschaftungsstelle die Genehmigung zum Ankauf von Pferden in Dänemark im Gesamtbeträge von 11 MN .H.F erhalten. Ein dritte» Gesuch war abschlägig beschicken worden. Die Genehmigung hatte Zicgenbalk, dem finanziell der Ankauf der Pferde gar nicht möglich gewesen sein soll, dem Pferdehändler Kukking in NicdereberSbach übergeben, der seinerseits die Pferde in Dänemark kaufte und dem An geklagten je Pferd 25 vergütete. Kuhring ist deshalb mit einer Geldstrafe von 8M belegt worden. Der An geklagte stellte die Sache la dar, al» ob er die Pferde habe auf Kredit kaufen wollen, die Lieferfirma ihm aber den Kredit verweigert habe. Darum habe er die Pferde durch Kubring besorgen lassen. Ein Zeuge vom Landesfinanzamt bekundete, daß bei Kreditkäufen eine Genehmigung überhaupt nicht einzuholcn sei. Im Einklang mit der Staatsanwaltschaft sah da» Gericht die volle Schuld des Angeklagten für er wiesen an nnd verurteilte ihn zn 4lM Geldstrafe ober ?00 Tagen Gefängnis. SeleWlllWmze» MzyM-siOM. Warschau. (Funkipruck.) Das hiesig« Bnrg-Gericht oerbandelt« gestern in dem wiederanfgenommenen Belei- digungsprozeß de« Woswodeu von Oberschlesien Grazynskt gegen den bekannten polnischen Publizisten Profeffo« Studnicki. Prosrsiar Studnicki batte seinerzeit debauptet, daß er Srazynski für d«n größten Schädling der polnischen Sache in Oberichlrsien Halle. Da», was Grazunski während der letzten Mahlen in Odrrschlesten getan habe, sei «in Skandal. In der gestrigen verhandln»» dielt Stndnicki kein« Nnwstrk« in »allem Nm'ana ankreSt nnd wie« »ach de- kanderg daraufhin, daß her Woiwode d<e lleberarist» der AnNtlindlschrn aednldet habe, lleberdi»» leien i« Ober- lchlesten die je nach der politischen Ginstrlknng de» Gtenervsiickt'oen bemesten morden. Mährend der letzten lMads«n hätten dir Busständ'scken radikale nnd balbbolkchewiftisch» voknnaen verkündet. Stndnicki wort dann noch dem Maimad»« vor. daß er di» deutschen Fach leute au» der oherlckkesiscken Industrie entkerne, daß er die Deutschen Eindringling» nenne, ien« D»ntkch»n, dl» doch nach Schleifen »rst di« Knltnr a«drgcht hätten. Genau ko känne man di« Polen 'n M»sta»«ißrußland Eindringlinge nenne». Endl ch stellte Studnicki nach fest, daß der Woiwode Gra-ynkki dl« Genfer Konvention verletzt hab«, da er den Deutschen nicht die gleichen Sicherheit»- bedingunaen »ingeräumt habe wie den Polen. Da« Urteil wird vermutlich beut« ,«fä0t werden. MWklWM ltzkk Sie „AtlkWe" MrlMkl. st Pari«: Wie „Motin" an« Eberdoura meidet, ist die gerichtliche Untersuchung Oder den Brand des DamplerS „Atlan»igne" abaeschlolken. Sie bot ergeben, daß von Brandstiftung kaum die Med« sein kann. Man glaubt fetzt wieder an einen Kurzkchlust, der di« Isolierung der in drr Holzverkleidung liegenden elektrischen Kabel in Brand setzt». Zu der Ursache d»« Brande» auf der „Atlantlqne, die, wie gemeldet, wabrtcheinlich in »inrm Kurzschluß elektrischer Kabel zu suchen ist, meldet der „Matin" noch, daß der Knr»schluß selbst vermutlich durch den hoben Seeaang in der Nacht var dem Brand bervorgernieu worden ist. Der Sturm sei so heftig gewesen, daß ein Flügel im Speilesaal umstürzte. Man könne allo annebmen, daß die in der Kabine 232 anfgestanelten 32 Matratzen in« Mollen kamen nnd »in» »lrktriick» Tischlampe bernntergerifken wurde, wo durch der Kurzschluß entstanden lei. Es sei nur ein eigent licher vrandb»rd festzustellen gewesen. An Hand der an Bord befindlichen Ubren habe man durch «inen B«ral«ick der Zeiten, zn denen sie stehen blieben, die Entwicklung dr« Brande« verfolg»» können. — Sin Fischer hat vor Eber- doura aus bober Se, die Leiche ein,» Jngenieurpfftziir« der „Atlantigu," gesunden und an Land bringen können. SA.-VMeillWr l>ei MmW. 1l Frankfurt (Oder!. Nach amtlicher Mitteilung wurden am 14. Januar ans Anzeige dr» Kutscher» der Rätschmtthle bei Kunersdorf auf dem Grundstück der Mühl« von den zuständigen Landiägereibcamten Waffen gefunden. Es handelt sich um 28 Mauserpistolen, zwei Karabiner, um ¬ gearbeitete« Modell km ein Gewehr und Alba Schuß. Über wiegend PiftoleuWuuitio«. Der Kutscher hatte die Waffen angeblich vor einigen Tagen ohne Willen des Mühlen- besikerS in ihrem bisherigen Versteck cnidcckt. an mehreren Stellen vergraben nnd dem Mühkenbcsitzer die Entdeckung am 13. Januar nnter Vorzeigung einer der gefundenen Pistolen zu verstehen gegeben. Der Mühlcnbesitzer hat darauf in der Nackt zum 14. unter Zuziehung von zwei Zivilisten und zwei Personen, die unbefugt Reichswehr uniform trugen eine Vernehmung de» Kutschers -urchge- übrt, die den Kutscher veranlaßte, sich am 14. Januar in voslzeillcken Schutz zu begeben. ES bandelt sich um ein ver boten-'» Was'««- und Munitionslager b«r SA. der NSDAP Die Waffen sind polizeilich sickcrgcstellt worden. W MN besiinn MsiMtlM-WM. vd< Verli " Gegen den Kaufmann Kurt Lettotu, b-n frühere» Direktor der Berliner städtischen Müll- »bfnür-MefeNsestaft lBemaM, bat am Mittwoch vor der 4. Strafkammer de« Berliner Landgerichts l ein Prozeß be- aonnen, der an Dauer nnd Umfang der B»w»iSaufnnhme beinah« an den Sttarek.Prozest heranreich«« dürft». L»ttaw wird llntr»n« noraewor'en Gr soll dl, von ihm a»k»it«t» B»wao aekchädiat basten d»rck finanzielle Trans aktionen zn Gunsten von anderen Gesellschaften, an denen er nnd der frühere Stadtrat Wege finanziell interessiert waren. Trotzki macht Stalin kiir Ken Selbstmord seiner Tochter verantwortlich. * Berlin, Troßsi bat lick in »'nein Schreiben au da« Zentralkomitee der russischen Kommunistischen Partei zu den mirksschen Gründen fsir den kürzlich in Berlin erfolgten Selbstmord seiner Tochter S>vo'do Wolkow «»äußert. Trotzki »rb»k>t. wie d>- „Ngchtau»aabr" meldet, in diese» Schreiben oeaen die Somfet-llnion den Vorwurf, daß die Sowfetregierung di» Schuld on dem Selbstmord seiner Tocktkr traae. Zwar glaubt Trotzki, auch der deutschen Nalizei taaen »n müllen, daß sie „infolge non Intrigen der Stal'nschen Agenten" belcklosirn batte, seine Tochter aus- »uwei'en, doch gibt Trotzki selbst zn. daß di» deutsche Regie rung in erheblich» polizeiliche Schwierigkeiten dadurch «e raten sei, daß die Sowietreoirruna keiner Tochter das Recht der Sowiet-Büraerschaft abarlprochen habe. Da sich sein« Tochtrr im Auslande politisch schon weaen ihrer ernsten Erkrankuna aar nicht bad« betätigen können, fei die Ab erkennung der Staatsangehörigkeit „ein purer nnd sinnlos«« Racheakt" gegen fhn, Trotzkf, gewesen. Trotzki sagt dann weiter, baß seine Berfolgnng durch di« Sowjet-Union immerhin ein politische« Ziel bab». Di« Bersolgung feiner Tochter entbehr« aber sogar d«s Schatten« «ineS^ politischen Sinns. Die Folg« dirser Erkenntnis sri ihr Tod am S. Januar 1033 gewesen. Stalin hab« ihr diesen Lod aus«e- zwungrn. Er begnüg» sich mit dieser Erklärung ohne weiter» Schlußfolgerungen. Für Schlußfolgerungen »erd« die Zeit kommen. Diese Schlußfolgerungen werde di« wiedererftandrn« Partei ziehen. WiiMl MWnSIW. M1WVW. Bier Verletzte. ff Leipzig. Am Mittwoch abend kam es in Leipzig- Stötteritz zwischen Angehörigen der SPD. und der NSDAP, zu einer Schlägerei, in der«« Verlaus etwa sechs bis zehn Schüsse abgegeben wurden. Ein SPD -Mann wurde durch eine« Bauchschuß, ein anderer durch einen Knieschuß schwer verletzt. Zwei Nationalsozialisten haben erhebliche Kopfverletzungen, wahrscheinlich durch Schläge, erlitten. Alle vier Verletzten mußten dem Krankenhaus zugesührt werden. Die bisherigen Ermittlungen haben noch nicht ergeben, welche Partei die Schlägerei begönne» hat. Am Tatort wurden fünf Patronenhülsen gefunden. »rippe-kpitzemie ia «ra«»schvei» All« Schulen geschlossen Braunschweig. 14. Januar. Vie Grippe hat in der Stadt Braunschweig in den letzt«» Tagen eine so starke Auodehnung genomen, daß auf Anord- "Ung de, braunschweigischen Volksbildung-Ministers sämt liche Volks- und Mittelschulen in der Stadt Braunschweig am Donnerstag auf etwa acht Tage geschlossen wurden, wie von Etlicher versichert wird, bestehl zu einer Beunruhigung kein Anlaß, da die Erkankungen meistens einen gutartigen Verlauf nehmen. Ter Krakatau wieder in Tätigkeit. * Amsterdam. Wie au« Java gemeldet wird, ist drr Bulkan Krakatau nach einigen Wacken drr Ruhe wieder in Tätigkeit getreten. NuS dem Krater stiegen gewaltige Fever und Lavasüulen bis zu 1000 Meter Höhe. „Lene!" Augusts zärtlicher Ruf brachte sie zur Wirklichkeit zurück. Glücklich lachend sah sie ihn an. Jetzt durfte sie alles Bittere vergessen! Jetzt hatte sie ihren August. Daß sie wieder reich war, war recht schön; aber es war nebensäch lich durch die Tatsache, daß sie den geliebten Mann besaß, und daß sie bald seine Frau werden sollte. In dem schönen Speisezimmer der guten Mutter Hahn batte am anderen Mittag das Verlobungsessen statt gefunden. Mutier Hahn nahm daran teil in dem schönen Lchwarzseidenen, das ihr Magdalene in Berlin gekauft batte. Außerdem kam noch Teutober« Fischer, der feinem schreibmaschinenfräulcin herzlich die Hand drückte. „Ich hatte mir immer ein wenig Sorgen gemacht um Sie, Fräulein Winter, als ich Sie mit dem schönen Geld so umgehen sah und hörte, wie Sie es in die Wind« ver streuten. Es ist ein Glück, daß Sie August Richter kennen lernten, und daß Sie «inen Mann bekommen, der weiß, wie man mit Geld umgehen muß. Auf diese Weise hat das Große LoS erst seinen rechten Sinn dekommen." Magdalene u.ck August waren sich einig geworden, mit d r Hochzeit nicht zu lange zu warten. I» vier Wochen !oimte Magdalene mit allen Vorbereitungen zu Ende sein. „Ich habe noch einen Wunsch, Lene", sagte August. „Ich m!?chle gern, daß du Löbbau «rst stehst, wenn wir ver heiratet sind. Erst als meine Frau sollst du dort ein- ziehen. Ist dir das recht, Kind?" „Mir ist alles recht, Gust, wa» du haben willst. Ich freue mich so auf meine neue Heimat und auk das Glück, da-i dort auf uns wart»« ' Vier Wochen später wurden Magdalene und August ge traut. Eine kleine Feier schloß sich an, an der Mutter Hahn teilnahm, Teutobert Fischer, Theobald und Lucir. Am Nachmittag fuhren Magdalene und August fort — nach Italien. Vierzehn Lage wollten sie unterwegs bleiben. Sie sahen Mailand und kamen dann nach Genua, wo ein fröhliches Wiedersehen mit den Calonnis gefeiert wurde. Selbstverständlich geizte Magdalene nicht mit Ge schenken, und als sie abreifte, drückte sie Edith Calonni ein Kuvert in die Hand, das eine ganz hübsche Summe ent» hielt. Einen Notpfennig für die Gute, die ihr in so schwerer Zeit beigestanden hatte. Nach vierzehn Tagen kehrten die Neuvermählten heim. Während der ganzen Reise hatte Magdalene am meisten von Löbbau gesprochen und von ihrer Sehnsucht nach dem Zuhause. Sie sprach von dem kleinen GutShaus und der Wirtschaft, und wie sie sich alle- einrtchten wollte. August freute sich wie ein Kind auf die Ueberraschung, die auf Lene wartete. Auf die Augen, die sie machen würde, wenn sie das Schloßgut erst zu sehen bekam. Die Sonne strahlte, als Lene und August in offenem Wagen dem Schloßgut zufuhren. Der Wagen hielt vor dem Portal. „Da — das ist Löbbau, Gust?" fragte Magdalene, und ihre Augen wurden groß. „In diesem herrlichen Schloß soll ich wohnen?" „Ja, Lenckind, das ist Löbbau. Unser Schloß. Gefällt es dir?" Strahlend reichte er seiner Frau die Hand, ihr beim Aussteigen zu helfen. Alles war mit Blumen geschmückt, wohin man sah Nichts als Blumen und wieder Blumen. August hatte ge beten, von einem offiziellen Empfang Abstand zu nehmen. Er wollte seiner junaen Frau erü alles allein und in Rübe zeigen. Am nächsten Abend sollte ein kleine- Fest statt finden; bei dem sollte Magdalene alle Angestellten und Arbeiter des Gutes und des Bergwerkes kennenlernen. Lucie und Theobald Fischer wurden erst zum Abend erwartet. So waren Magdalene und August ganz allein, als sie zum ersten Male gemeinsam durch das große Haus schritten. Magdalene konnte kaum sprechen vor Glück. Eng schmiegte sich ihre schmale Gestalt an den geliebten Mann, als sie dann mit ihm in dem reizenden Raum stand, den er ihr als Wohnzimmer hatte einrichten lassen. „Bist du zufrieden, Lenekind? Gefällt es dir hier in Löbbau? Wird es dir hier nicht zu einsam sein und zu langweilig?" „Gust, ich kann es dir nicht sagen, wie glücklich ich bin. Nie im Leben habe ich geglaubt, daß es so viel Glück gibt. Ich hatte das schreckliche Große Los verwünscht, als ich damals in Genua allein durch die Straßen schlich, als ich so unglücklich war. Jetzt aber danke ich Gott, daß ich es gewonnen habe. Nicht deS Geldes wegen; aber deshalb, weil ich dich dadurch kennengelernt habe, well ich so glück lich geworden bin. Aber ich werde nie wieder übermütig sein durch das viel« Geld. Ich werde das Glück sesthalten, das große Glück, Gust, das mir durch dich geworden ist — das ver spreche ich dir." In wortloser Seligkeit standen die beiden, in der Vcr- sunkenheit eines endlosen Kusses, da. Und daS alte, heruntergewirtschaftete, verkommene Löbbau war jetzt erst wirklich zu neuem, blühendem Lebe« erwacht. Ende