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ekretärin „Atlan- Wallac« eldungen u schrei- : großen das ge- on Ser ien läßt, >e richtig : Straße :en sagt: . Da Benzin- Ta er- ung des ng nicht oesen sei, tung des zwangs- c andere «kannten aill und aue" ge- ie dieses daß der den mit ,-r gehen, d gerät, rsgetischt Behörden sich ent- phe des ie Taktik »tssagni- ;en des n, Ries» n ve,«g Nr. 21 o Nr. 17g. r lang «nr estr. 5» . 1. 23 4- 18 — 32 — 33 — 10 — 60 — 8^ — S6 — L7 -223 -168 MM AMuMMMl auf die Zett vom 1. di» mit 15. Januar 1933. iLtadt Riesa, Gemeinden Bobersen, Norberg«, Leßa. M-rgendorf, P-chro und Poppitz.) Geburten: Ein Knabe: Tem Schlosser Gotthardt Carl Walter, lner: dem Diplom-Ingenieur Doktor der Jngenieurwiisen- ichaft Kurt Reinhard Gottfried Wolf in Gröditz bei Riesa; dem Mühlendirektor Hans Werner Friedrich Hermann Pundt, hier: dem Rangierarbeiter Franz Paul Dämmig in Poppitz bei Riesa: dem Klempnermeister Ernst Otto Kaiser, hier: dem kaufmännischen Angestellten Paul Georg Börner, hier. — Ein Mädckfen: Tem Bankbevollmächtigten Alfred Ernst Klunker, hier: dem Bäcker Rudolf Walter Wurlitzcr in Stauchitz bei Riesa: dem Eisrnwerksarbeiter Oskar Hermann Lebmann, hier: dem Fleischbeschauer Franz Richard Weser in Poppitz bei Riesa. — Außerdem: Zwei uneheliche Geburten. Aufgebote: Ter EisenwcrkSarbeiter Gustav Otto Schützte, hier, mit dem Kiläsenmädchen Ida Marie Schröter, hier: der Arbeiter Hermann Otto Kaubitzsch in Babra, mit dem Hausmädchen Lina Johanna Opitz, hier: der kaufmännische Angestellte Christian Wilhelm von Beb, hier, mit der Ursula Hartmann, ohne Beruf, hier: der Kraftwagen führer Georg Curt Zschcrper, hier, mit der Marie Frida Geis geb. Heinrich, ohne Beruf, hier: der FriscurgeHilfe Paul Herbert Kreber in Chemnitz, mit der Friseuse Hilma Gertrud Tischer, hier: der Arbeiter Otto Alfred Paul, hier, mit der Marie Martha Noack geb. Kuhsche, ohne Beruf, hier. Eheschließungen: Ter Abteilungswärter Hermann Otto Hering, hier, nit der Lina Elsa Bager, obne Beruf, hier: der landwirt schaftliche Arbeiter Max Walter Lademann in Ganzig, Amtsb. Oschatz, mit der Emma Frida Pröbl, ohne Berns, hier: der Arbeiter Wilhelm Paul Pelz in Pochra der Rieia, mit der Arbeiterin Flora Ella Pölln'g in Pochra bei Riesa: der Elektromcister Erich Otto Borpcchl, hier, mit der Gottfrieda Marie Käte Stein, ohne Beruf, hier Slerbekälle: Tie Rentenempfängerin Pauline Ernestine verw. Röber geb. Henker, kl Jahre alt, hier: der Gcndarmeriewacht- meister Alfred Walter Tarn, 23 Jahre alt, hier: der Hafenarbeiter Friedrich Albert Nonnewitz, 5.5 Jahre alt, hier: der Buchhalter Earl Hann» Menzel, 45 Jahre alt, hier: die Arbeitersehefrau Helene Emilie Boatmann geb. Fietz, 34 Jabre alt, hier: Max Oswald Tietze, 3 Jahre alt, hier: die Rentenempfängerin Emma verw. Reichel geb. Stettncr, 7k Jahre alt, hier: der Bahnhossrestaura- teur Andreas Anton Müller, 68 Jahre alt, hier: der Weichenwärter i. R. Gustav Bruno Weißig, 82 Jahre alt, hier: L-elmn Ida Christa Spengler, 6 Jahre alt, hier: die Obermelkersehefrau Anna Amalie Pauline Wasner geb. Tittrich, Kl Jahre alt, in Fvrbcrge bei Riesa: Lis beth Ingrid Lademann, 4 Monate alt, hier: die Privat»»-« chesrau Emilie Lina Thalmann geb. Licbing, 62 Jahre alt, hier: der Rentenempfänger Friedrich Wilhelm Äteidert, 87 Jahre alt, hier: Elise Elfriede Hellwig, 1 Monat alt, hier: Werner Gerhard Tämmig, 1 Tag alt, in Poppitz: die Privata Emilie Auguste verw. Kromat geb. Westphal, 74 Jähre alt, hier. Vermischtes. Ter Bodenbacher Po st räuber verhaftet. Ins Bodenbach wird dem Telunion-Sachsendicnst gemeldet: Berhastct wurde in Kladno der ehemalige Postangestellte Bcdrich Zednik, der seinen Posten in Bodenbach — obwohl er zu den sogenannten „Berläßlichen" zählte — wegen grober Unregelmäßigkeiten verloren hatte. Zednik zog aber mit seiner Wurde nicht auch die Uniform aus, sondern be gab sich in ihr zu einem Zuge, der an der Postgrenze des Bodenbacher Bahnhofes hielt. Tein mit dem Ausladen von Wertsendungen beschäftigten reich-deutschen Postbeam ten gegenüber erklärte er sich, wie seinerzeit berichtet, zur Nebernahme eines Geldsache» berechtigt und bekam ihn auch. Tarin befanden sich IKlXsO Kronen, mit denen sich Zednir „auf die Wanderschaft" begab. Mit seiner Festnahme hat der damals großes Aufsehen erregende Postraub setzt seine Aufklärung gesunden. Bon dem Gelbe besaß Zednik nur noch 25 Kronen, alle» andere hatte er in Nachtkaffee» und Bars verjubelt. Ter B i e r d e ch ei'ist eine P r i v a t u r ku n d e. In einer Gastwirtschaft in Erfurt machte sich em Arbeiter den Spaß, von den auf feinem Bierdeckel vom Kellner markierten Strichen einige zu entfernen. Wiegen FäEchung einer „Privaturkunde" wurde er zu zwei Wochen Gefängnis verurteilt. Ter Arbeiter legte Berufung ein und berief sich darauf, daß er auf die Aufforderung de» Kellners sich mit der Bezahlung der richtigen Anzahl der getrun kenen Biere einverstanden erklärte. Aber auch die Be rufungsinstanz vertrat die Auffassung, daß ein mit Strichen versehener Bierdeckel als Privaturkunde im Sinne de- Gesetze» anzusehen sei und wies die Berusung zurück. Tie erste S e e f u ch s - F a r m in Deutschland. Auf dem Rittergut Prittisch bei Schwerin a. d. Warthe ist eine Pelztierfarm eingerichtet worden, die in ihrer Art die erste in Deutschland ist. Es werden in dieser Farm sibirische Marderhunde gezüchtet, deren Pelz als der teure „ScefuchS" in den Handel kommt. Tiefer Tage sind 146 Marderhunde wohlbehalten mit der Bahn eingetrosfeu. Sie stammen au» der Gegend von Wladiwostock und sind etwa doppelt so groß wie die Hauskatze. Ihr Balg ist grau mit gelblichen Flecken, ihrem AuSfehen nach sind sie ein Mittelding zwischen Fuchs und Lachs. B r un n e n v c r g i f t u n g durch einen Bogel. In dem märkischen Darf Kriescht siel während der Ab wesenheit einer Familie ein toter Bogel in den Brunnen, ging in Berwesung über und vergiftete da- Wasser. AlS die Frau nach Tagen wieder Wasser zum Kafseekocheu aus dem Brunnen entnommen hatte, erkrankte die ganze Fami lie an BcrgistungSerschcinungen, die jedoch nicht lebens gefährlich sind. Hundetreue. Ein »elteues Beispiel von Treue bis zum Tode bewies der Führerhund eines Kriegsblinden aus Schönebeck-Bad Salzelmen in der Provinz Sachten. Ter Kriegsblinde hatte den Hund, da er nkcht in allen Fällen genügte, nach Berlin verkauft. Rach einem Monat wurde der Hund eines Morgens zusammengcbrochcn vor dem Hause des Kriegsblinden aufgesunden. Ter treue Hund hatte feinen früheren Herrn von Berlin auS gesucht und war 32 Tage umherirrend unterwegs gewesen, bi» er ihn wieder gefunden hatte. Tzi» arme Tier bezahlte seine Treue mit dem Leben, denn es war so erschöpft, daß nichts weiter übrig blieb, als ihm eine Spritze zu geben, die es von weiteren Qualen erlöste. Tie R e t t u n g s a r b e i t e n am Eisbrecher „Malvgin". Trei norwegische Grubenarbeiter au» Longncarbn-Spitzbergen haben sich bei den Rcttungsarbei- ten am Eisbrecher „Malvgin" außerordentlich hervorgetan. Mrl «irü suIgerSumt Nicht nur im Warenlager, durch den Jnveuturverkaus oder durch die Weiße Woche, auch mit veralteten Druck sachen und Preislisten sollten Sie aufräumen und sich dafür neue, zweckmäßigere und dennoch billige von der Tageblatt-Druckerei beschaffen. Tun Sie es gleich, dann vergessen Sie es nicht! Riesa, Goethestr. 58. Sie sind nach einer sehr strapaziösen Tour von der Un- glückistclle nach Longvearbh wieder zurückgekehrt und be richten, daß „Malvgin" IM Meter vom Land liegt, aber außerordentlich schwer beschädigt sei. — Einmal hatte da» Motorboot der Russen, erzählen di« Norweger, sich in einer Eisscholle festgefahren und lief voll Wasser. Gleich ze t g begann es im Maschinenraum des Motorbootes zu brennen. Ta» Boot trieb mit den Russen an Bord ab. Die Norweger hatten den Brand entdeckt, gingen über da- Eis dem Boot nach und konnten e» schließlich bergen. Ein andere» Mal wurden Rettungsboote mit mehreren Russen vom „Malvgin" im Sturmwetter abgetrieben. Auch dies mal gelang e» den tollkühnen Norwegern wieder auf Eisschollen die Rettungsboote einzuholen. Tie Russen haben ziemlich viele Waren vom „Malhgtn" geborgen, aber ein großer Teil ist völlig zerstört, da das Border deck vom „Malvgin" unter Wasser steht. Ter Schaden des Eisbrechers ist so groß, daß er, wenn e» überhaupt gelingen sollte, ibn abzuschlevpen, vorher abgedichtet wer den müßte. Tie llebcrführung der Waren vom „Malhgin" aus den Eisbrecher „Sedow" geht mittel» Rettungsbooten vor sich, die von dem Motorboot von Lngvearbv geschleppt wurden. Tie Russen selber hatten ein einziges Boot- Ta- Motorboot der Russen ist jetzt völlig verloren und im Sturm abgetrieben. Personen waren nicht an Bord. Ein Oberlehrer wegen Unterschlagung von 3lO<M Mark Spargeldern verhaftet. Außerordentliches Aussehen erregt in Herressen im Land kreise Weimar die Berhastung des Oberlehrers Walther Michael, der als Rechner der Raiffeisenbank etwa 31000 Mart Spargelder unterschlagen hat. Ter Oberlehrer, der das Rechneramt feit zwei Jahren nicht mehr inne bat, brachte es fertig, vom Konto eines Apoldaer Fabrikanten durch falsche Belege rnnd 30 000 Marl abzuheben. Ta- Konto war nach diesen Abhebungen seit 1030 erloschen, so daß bei Revisionen kein Berdacht geschöpft wurde. Als nun der Kontoinhaber von der Bank die Gutschrift der Zinsen für 1932 verlangte, wurde der Schwindel guf- gcdeckt. Postflügc mit dem Segelflugzeug? Ter Leiter der Flngzengwerkstätten der Jngenieurwerkstättcn der Ingenieurschule Weimar, Robert Kronfeld, will durch Einrichtung einer Segelflug-Poststrecke die Wirtschaftlich keit, die Sicherheit und tue Zuverlässigkeit des Segelflug zeugs beweisen. Mit Unterstützung des österreichischen Post- vercinS wird Kronfeld in der zweiten Jannarhälste erneu Postscgelflug von Wien nach dem Semmering veranstalten, der im Falle seiner Bewährung eine gewisse Regelmäßig- keit erlangen könnte. Kronfeld will dieselben Bersuche auch in Mitteldeutschland durchführen. Rückständige Mieten müssen abgearbei - tct werden. Auf eine nicht alltägliche Wehe läßt sich die Stadt Andernach am Rhein für den Mietzins, der rhr aus den städtischen .Häusern in erheblichen Mengen durch die Wohlfahrtsempfänger verloren gegangen ist, entschä digen. Tie rückständigen Mietzahler müssen die Beträge in Gestalt von Landkultivierungsarbeiten und dergleichen abarbeiten. Schrecke nssze ne in einem Newporter Kino. Eine dramatische Szene des wirklichen Lebens, der an Spannung und Aufregung alle ans der Leinwand vor überziehenden Bilder übertraf, spielte sich, wie aus New- hork berichtet wird, an einem der letzten Abende in dem Zuschauerraume eine» dortigen Kinos ab. Ter Urheber des Schrecken» war ein Räuber namens Irving Genatt, dec nach einem mißglückten Berfuch, die Kasse des Filmtheaters auSzuplündern, sich in dem verfinsterten Orchesterraum zu verstecken suchte. Er war bei seinem Unternehmen auf den unerwarteten Widerstand des Tlfeaterleiters John Judge gestoßen, der sich nicht von zwei auf ihn gerichteten Revolvern entmutigen ließ. Bei dem Gefecht, das sich nun entspann, feuerte Genatt au» großer Nähe, aber zum Glück versagten die Revolver. Ter Bandit flüchtete nun in den Zuschauerraum: al» er sich hier verfolgt sah, feuerte er zu wiederholten Malen. Unter der Zuschauer menge entstand eine wilde Panik, Schreie wurden laut und man kämpfte verzweifelt nm den Ansgcmg. Während all dieser Szenen ließ der Kino-Operateur den Film wei ter abrollcn. Inzwischen hatte»: einige der Zuschauer die Straße erreicht und die Polizei zu Hilfe gerufen. Der Täter wurde verhaftet, und er behauptet, daß er seit drei Jahren arbeitslos und deshalb zum Diebstahl gezwungen sei, nm seine Familie zu erhalten. Später gestand er, daß er auch der Plünderer einer andern Theaterkasse ge wesen sei: damals, es war im Matzfaire-Thcatcr, waren ihm rund 2000 Mark in die Hände gefallen. Oopyrlgkt b? dlartin keuebtvimLer, li»1I« 18. Fortsetzung. Nachdruck verboten. Teutobert Fischer weilte auf Schloß Löwen, wo am Ostermontag die Hochzeit Theobalds und Lucies gefeiert werden sollte. Es war am Ostersonnabend, als ihm die Post einen Brief brachte, mit einer ausländischen Marke. Privatbriefe aus dem Ausland pflegte er nicht zu bekommen; ver wundert sah er sich deshalb das Schreiben an, ehe er es öffnete. Dann laS er, war Magdalene Winter ihm schrieb. Das arme Mädel schien hart bestraft zu sein für seinen Leicht sinn. Und mit dem Großen Los war es wohl Essig. Jetzt mutzte sie wieder arbeiten. Aber sie hatte Rückgrat, das kleiue Ding. Arbeitete in einer MakkaronifabrU! Na, er würde ihr natürlich helfen; bei ihm fand sie immer wieder einen Platz. WaS Wohl Theobald zu diesem Briefe sagen würde; er hatte sich doch neulich erst nach Magdalene Winter erkundigt! Teutobert Fischer ging hinunter in die grotze Halle, in der Herr von Löwen, Theobald, Lucie und August Richter vergnügt betsammensatzen. Er reichte Theobald den Brief. Der las ihn, dann sprang er wie besessen in Vie Höhe. „Gust, Gust! Da, lies! Du bist wirklich ein Glücks- -Uz!" August Richter läS, und seine Augen vergröberten sich vor Schrecken und vor Freude. Einen Augenblick stand er sassungslos da, dann brach es aus ihm heraus: „Mein Gott, das arme Kind! Sofort fahre ich hinunter nach Genua, sie zu hole». Was hat sie nur ausstehen müssen, die aanze Zeit! Wie leid sie mir tut/ „Was fällt dir ein, August?! Und meine Hochzeit?* „Ich denke, Theo, du wirst es selbst einsehen, daß ich keinen Augenblick mehr warten kann. Daß ich ihr sofort helfen mutz." Teutobert Fischer hatte mit großen Augen alledem zu gehört. Was sollte das eigentlich heitzen? „Wollt ihr mir nicht einmal erzählen, was da» alles heitzen soll? Der eine redet von Glückspilz, der andere von helfen und reisen... Und das alles wegen dieses kleinen Mädchens, das bei mir in Stellung war, und das sich leichtsinnig sein Glück verscherzt hat? Vielleicht erfahre ich jetzt den Grund dieser dunklen Reden?" Theobald berichtete, was sich zwischen August und Mag dalene Winter zugetragen hatte. „Und da wollen Sie jetzt gleich hinunterfahren und das kleine Fräulein holen, Gust?" fragte Fischer den Freund seines Sohnes. „Ja! Ich möchte sie so schnell al» möglich erlösen. Sie hat g.enug Leid erfaßen." „Ich möchte Ihnen einen Rat geben, Gust, als alter, erfahrener Mann. Ich kann es verstehen, daß es Sie nach Genua treibt. Aber — folgen Sie mir, bleiben Sie hier; lassen Sie Magdalene Winter ruhig zu mir ins Geschäft kommen, einige Tage bei mir arbeiten, ohne daß sie etwas von Ihnen hört. Es schadet ihr nichts, wenn sie eine Lehre mit auf den Weg bekommt, wenn sie den Selch bi» zur Neige leeren mutz. Sie war sehr übermütig. Sie muß ein wenig gestraft werden. Das Erwachen wird dann um so schöner sein, und sie wird Ihre Liebe und Ihre Fürsorge um so besser zu schätzen wissen. Der Brief ist an mich gerichtet. Ich werde ihr schreiben, datz sie zu mir kommen kann. Ich werde ihr natürlich auch das Reisegeld schicken. Und Sie, Gust, versprechen mir, erst nach Leipzig zu kommen, wenn ich Sie rufe — nicht wahr?" „Vielleicht haben Sie recht, Herr Fischer. Ich füge mich Ihrem Rat, wenn es mir auch noch so schwer fällt, das arme Mädchen allein zu lassen, nicht gleich zu mir zu holen. Aber — Sie lassen mich nicht zu lange warten — wollen Sie mir das versprechen«" „Ich verspreche es Ihnen, Gust. Mir selbst liegt daran, Magdalene Winter zu helfen. Denn eigentlich habe ich Respekt vor dem Mädel, daß sie den Kopf nicht verloren und den Kainpf mit dem Leben ausgenommen hat, trotz aller Bitternisse, die ihr widerfahren sind. Sic werden sehen, Gust, daß Sie eine Prachtfrau an ihr belommeu werden." Seit einigen Tagen arbeitete Magdalene Winter wieder bei Teutobert Fischer, saß an ihrem alten Platz, vor der Schreibmaschine. Es war beinah, als ob sie gar nicht weg gewesen wäre. Nur datz sie stiller geworden war, datz sie nicht mehr mitmachte bet dem Geplapper der anderen Schreib« maschinendamen, datz sie still war und sehr bläh, und daß man ihrem Gesicht den Kummer ansah. Ganz durchsichtig und verhärmt sah sie aus, schaute traurig und teilnahms los aus ihren großen Augen in die Welt. Ihren Kollegen hatte sie mit kurzen Worten mitgeteilt, datz sie ihr ganzes Geld verloren habe. Sie hatte sie gc- veien, nach nichts zu fragen. Später vielleicht würde sie ihnen alles erzählen. Jetzt könne sie nicht darüber sprechen. Man respektierte ihren Wunsch und lieb sie ungeschoren. Nur Inge Hetnzius, die immer ein wenig vorlaut war, fragte Magdalene, ob sie wieder bei Mutter Hahn wohne. Magdalene verneinte. Man erzählte ihr, datz Frau Hahn eine schöne Acht- Zimmer-Wohnung besitze und datz sie sechs dieser Zimmer sehr gut vermietet habe. Außerdem sei ihr Mittagstisch außerordentlich gut besucht. Sie verdiene jetzt eine Menge Geld, und das verdanke sie niemand anders als Magdalene. Deshalb sei es nur recht und billig, wenn Magdalene jetzt vort wohne. Magdalene hatte eine Scheu gehabt, sich bei Mutter Hahn zu melden. Sie wollte sie nicht au früperc Wohl- laten erinnern, wollte sich nichts von ihr schenken lassen Und bezahlen tonnte sie den Preis nicht, vcn Frau Hab» heute fordern mutzte. Also hatte sie sich ein kleines ^lni>-