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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.01.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-01-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193301144
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19330114
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19330114
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-01
- Tag 1933-01-14
-
Monat
1933-01
-
Jahr
1933
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.01.1933
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—* Di« »r» »hfs- HL«f«rdunde» Im Rundfunk. D4e Mm» Deutschen Reichskriegerdund Mkffhäuser tn Anwesenheit de» Reichs präsidenten, Vertreter der Reich--, Staats- und Kommunal» behörden, des alten und neuen HeeveS und der Marin« morgen Sonntag, den IS. Januar V»1L Uhr im Berliner Sportpalast im Rahmen einer „Deutschen Weihestunde" veranstaltete grobe ReichSgrilninrngSseter wird von 12 bi» 12.55 Uhr aus den Teutschlandsender sowie sämtliche an deren deutschen Gender Mit Ausnahme von Berlin über tragen- —* Gb«..Jahreshauptversammlung. Geftern abend hielt der GewerkschaftS-bund der Angestellten, GM., in der Elbterraff« seine gutbesucht« JahreShauptversamm- luna ab. Der 1. Ortsgruppenvorsteher, Kollege Keller, brachte bet Verlesung de« Jahresberichtes -um AuSbruck, daß trotz der wirtschaftlichen Lage der Mitgliederbestand gehalten werden konnte: ein Zeichen der engen Verbunden heit der Mitglieder mit ihrem GdA. Di« zahlreichen Ber» anstaltungen der Ortsgruppe, der Fachgruppe für Tech» ntker, der Fraueugruppen und der Jugendbundgruppe waren immer gut besucht: trotzdem, so ermahnte der 1. Bor» steher die Anwesenden, heißt eS nicht müde werden, sondern weiter zu arbeiten zum Wohle des gesamten Angestellten standes. Nachdem dann der Kassenbericht verlesen wurde, wurde schließlich dem Kassierer und dem Gesamtvorstand mit Worten des Dankes für ihre aufopfernde Tätigkeit Entlastung enteilt. — Die Neuwahlen brachten einige Aen- derungen. So wurde anstelle des bisherigen 1. Vorstehers Kollegen Keller, der aus Berufsgründen sein Amt als solcher nicht mehr auSüben kann, Kollege Kosubeck gewählt. Das Amt des 2. Vorstehers wurde dein Kollegen Triller übertragen. Zum 1. Schriftführer wurde wieder Kollege Scholz und zum Ortsgruppenkassierer und Zahlstellenletter Kollege Dobiasch für ein weiteres Jahr gewählt. Die Lei tung der Techniker-Fachgruppe wurde wieder dem Kollegen Joh. Wild und die Leitung der Frauengrnppe wieder der Kollegin Frl. Grimmer übertragen: als Obmann der Jugendgruppe wurde Kollege Brunnert bestimmt. Die Wahl der übrigen Vorstandsmitglieder ging rasch von statten. Zu erwähnen ist noch die erstmalig vorgenommenc Wahl eines Betriebsrätc-ObmannS, für welchen Posten Kolleg« Mohrhardt gewählt wurde. — Da keine Anträge vorlagen, wurde nur noch auf den bevorstehenden Berufs- wettkampf für Lehrlinge und Jungangestellte am Sonntag, den 22. Januar 1933 hingewiesen, einige gewerk schaftliche Fragen behandelt und 2 Mitglieder für lang- jährige Mitarbeit besonders ausgezeichnet. Gegen A12 Uhr konnte dann schließlich die Jahreshauptversammlung ge schlossen werde», nachdem Kollege Keller noch zum Ausdruck brachte, daß er feine Kräfte, soweit ihm dies möglich, in den Dienst der Sache stellen will. B. — WK. Gehobene Krisenfürsorge ab 9. Ja- au ar 1983. Der Präsident der ReichSanstalt hat den LanbeSarbeitsämtern und Arbeitsämtern die Durch führungsbestimmungen zu dem Erlaß des Reichsarbeits ministers vom 24. Dezember 1932 über die Höhe der Krisen unterstützung, der am 9. Januar 1938 in Kraft getreten ist, zugehen lassen. Danach hat ein Arbeitsloser, der in der öffentlichen Fürsorge gehobene Fürsorge erhalten würde, Anspruch darauf, baß seine Hilföbedürftigkeit in der ver- sicherungsmäßigen Arbeitslosenunterstützung und in der Krisenfürsorge vom 9. Januar 1933 ab nach den Richtsätzen der gehobenen Fürsorge beurteilt wird. Um den Arbeitsämtern bei der gegenwärtigen Geschäftslast die Durchführung des neuen Erlasses möglichst zu verein fachen, ist es zulässig, daß das Arbeitsamt zunächst einen Antrag des Arbeitslosen abwartet, seine HilfSbebürftigkeit im Nahmen des Tabellensatzes außer der Reihe neu zu prüfen, da er dem Personenkreis ber gehobenen Fürsorge angehörc. Der Antrag kann formlos und mündlich gestellt werben. Die Arbeitslosen sind durch einen entsprechenden Anschlag im Arbeitsamt auf die Rechtsänderung und auf den Personenkreis, den sie erfaßt, aufmerksam zu machen. —* 15. Zwingerlotteric. Zur Erhaltung des weltberühmten Dresdner Zwingers hat daS Ministerium des Innern die 15. Zwingerlotterie genehmigt, deren Ziehung am 6. und 7. März 1983 in Dresden stattfindet. Lose zu 1 K! sind bereits jetzt bei allen Kollekteuren, fowie durch den Landcsverein Sächsischer Heimatschutz, Dresdcn- A. 1, Schiebaasse 24, erhältlich. —' Heimatschutz und Arbeitsdienst. Der Landesverein Sächsischer Heimatschutz hat unter dem Titel „Tie Gefahr der Raturschändung durch den Freiwilligen Arbeitsdienst" eine Flugschrift veröffentlicht, die sich mit der jetzt überall betriebenen Begradigung von Fluß läufen, Bächen und Rinnsalen befaßt und in trefflichen Aufnahmen zeigt, wie durch diese, vielleicht oft zu ein seitig betriebenen Maßnahmen das Landschaftsbild leide sowie die Bestrebungen des Vogelschutzes und der Fisch zucht beeinträchtigt würden. Trostlos verödete Bilder seien das Ergebnis dieser Betätigung. Es dürfte nicht im -sinne der deutschen Jugend fein, oft heimatvcrnichtende Arbeit in dieser Notzeit durchzuführen, anstatt auf bauende Kulturarbeit zu leisten. Ter Heimatschuß erklärte sich gern bereit, beratend mitzuarbeiten, und bittet all« Grundstücksbesitzer, sich gegen diese Art der Naturschäu- dung zu wenden und ihren Grund und Boden dazu nicht herzugeben. —'Tie „Kleine" B erw al tun g s refv rm nicht aufgegeben. Tie von einer Berliner Korrespondenz verbreitete Nachricht, daß die sog. „Kleine" Verwaltung«, reform aufgegeben worden sei, entspricht nach Mitteilung von zuständiger Stelle nicht den Tatsachen. Tie Arbeiten, die bekanntlich eine Vereinfachung in der Post- und Finanz- Verwaltung bringen sollen, gehen vielmehr weiter. Es handelt sich im wesentlichen um die Aufhebung einer Reils« von Oberpostdirektionen, Landesfinanzämtern und Finanz ämtern. Vor Abschluß der Vorarbeiten dürsten aber noch Verhandlungen mit den Ländern gepflogen werden. Erst dann wird sich das Reichskabinett abschließend mit der Angelegenheit befassen. Stauchitz. Oeffentliche Gemeinderatssitzung. Nach dem Herr Bürgermeister Schumann bekanntgegeben hat, daß gegen die Wahl keine Einwände erhoben worden sind, wird ans Antrag des Herrn Dorn die Wahl einstimmig für gültig erklärt. Daraus befaßte sich das neue Kollegium mit der Verteilung der Aemter. Dir schriftlich vorgenommen« Abstimmung erbrachte mit sechs gegen vier Stimmen das Amt des Vorstehers Herrn G. Schneider, der es bereits in der verflossenen Periode innegehabt hatte. Stellvertreten der. Vorsteher wnrde Herr Dorn, während Herr Müller ebenfalls infolge der Majorität der Rechten den Posten des stellvertretenden Bürgermeisters erlangen konnte. dt. Pcritz. Seinen 80. Geburtstag in voller Gesund heit und Rüstigkeit zu feiern, ist heute unserem Kantor, "errn Alfred Klitzsch, vergönnt. Welcher Achtung und Wertschätzung sich unser Kantor in weitesten Kreisen, bei jung und alt, als Liedermetster des MGV. Pcritz, als Ober- lurnwart der DT., sowie als Ktrchenmusiker erfreut, geht daraus hervor, baß wohl gar viele an dem heutigen Freu- dcntage in Liebe, Treue und Verehrung der Verdienste des Mannes lebhaften Anteil nehmen. So mögen dem allezeit schaffensfrohen Manne noch viele Jahre in Glück und Ge sundheit im Kreise seiner Familie beschieden sein. dt. Radewitz. Holzdiebstahl. Ter Aufmerksamkeit de- Landwirtes B. jun. gelang es, beim Streifen durch den Wald zwei mit Beilen ausgerüstete Holzdiebe auf frischer Tat zu erwiscljen. Nachdem die OrkSpolizer und noch einige Mann Verstärkung herbeigeholt waren, ge lang eö bald, die Täter, nachdem der jüngere noch einen miNungenen Fluchtversuch unternommen hatte, dem al»- bald erschienenen Glaubitzer lSendarmertebeamten »u über geben. Tiefer nahm sofort die weiteren notwendigen Er mittlungen auf, in deren Verlauf festgestellt wurde, daß eS sich um zwei Röderauer Einwohner handelte. Ties« fehen nunmehr ihrer Bestrafung entgegen. «Glaubitz. 89. Jahreshauptversammlung de« Sächf. Militär-Verein,« Glaubitz u. Umg. Im Gasthof »Drei Lilien' sand am Mittwoch abend die 89. Jahreshaupt versammlung de« Eächf. Mtl.-Ver. Glaubitz u. Umg. statt. Sie wurde durch Begrüßung des Vorsteher«, Kamerad Dr. Thieme, und Feststellung der Anwesenheitsliste «tnge- leitet. Nach Gedenken de« im vergangenen Jahre nach langer Krankheit verstorbenen Veretnskameraden Richard Tiegel und Le« zur groben Armee abberusenen letzten Gachsenküntg« u. Schutzherrn des Sächf. Mil.-Ber.-Bund«S, König Friedrich August III., erstattete ber Schriftführer den Jahresbericht. Die Tagesordnung erschöpfte sich de» wei teren im Bericht de» Kassierers und der Kassenprttfer. Neuwahlen fanden diesmal nicht statt. Zum Punkt Ein gänge konnte man feststellen, daß im kommenden Jahre u. a. am 14. und 15. Mai in Pirna der sächf. Arttllertetag und vom 7. bis 9. Juli in Dresden das 60jähr. Bestehen des Sächf. Mtl.-Ver.-BnndcS gefeiert werden. Zu letzterem wird heute schon beschlossen, mit Fahne daran teilzunehmen. Da» übliche 89. Stiftungsfest findet am 28. Januar in oben genanntem Lokale statt. Mitwtrkend ist diesmal ein in MilitärvcreinSkreiscn bekannter Vortragskünstler ge wonnen worden, so baß allen Mitgliedern trotz der wirt schaftlichen Notlage einige frohe Stunden in kameradschaft lichem Kreise geboten werden können. Nach beendeter Ver sammlung verbrachte man noch einige gemütliche Stunden in angeregter Unterhaltung über diese oder jene erlebte lustige Soldatengeschichte. —r. ' Freiberg. Unregelmäßigkeiten bei einer Orts- krankenkasse. Im benachbarten Großschirma ist man bet ber Ortskrankenkasse größeren Unregelmäßigkeiten auf die Spur gekommen. Im ganzen würben 21OOO Mark veruntreut, in der Hauptsache durch Unterschlagungen und unzulässige Kreditgewährung. Tie Verfehlungen gehen biS auf das Jahr 1931 zurück. Gegen die Schuldigen — es handelt sich um drei Personen aus Großschirma — ist das staatsanwaltschaftlich-e Verfahren eingclritet. ' Dresden. Politische Ausschreitungen. DaS Presse amt deS Polizeipräsidiums teilt mit: Donnerstag sind von kommunistischer Seite an Arbeiter der Sturin- Zigarettenfabrir nach Betriebsschluß Flugzettel hetzeri scher Art, die mit den Worten „Her zum Roten Front« kämpferbund" schlossen, verteilt worden. AIS die Ar beiter der Fabrik nach Oeffnung der Umschläge bemerkten, um wa» eS sich bei den Flugzctteln bandelte, und diese sofort wegwarfen, gab einer der Zettelvcrkeiler meh rere Schüsse ab. Taraufhin stürzte ans den anliegenden Häusern eine größere Zahl von KPT.-Lenten heraus, umringte die den Betrieb verlassenden Arbeiter und be gann, auf sie einzuschlagen. Hierbei wurde zunächst ein Nationalsozialist niedergeschlagen und verletzt. Dadurch, daß dem Ueberfallenen «ine größere Zahl von National- sozialisten zu Hilfe kam und die die Flucht ergreifenden Kommunisten verfolgte, spann sich die Schlägerei fort, in die dann auch noch Personen verwickelt wurden, die von vornherein nichts mit der Sache zu tun hatten. Ter Polizei gelang es, den Kommunisten, der den National sozialisten vor der Fabrik niedergeschlagen hatte, festzu nehmen. Er wurde gestern der Staatsanwaltschaft zu- geführt. ' Dresden. Uebersithrung Dr. Langes nach Wald heim. Ter Berliner Rechtsanwalt Dr. Lange, der am 6. Januar im TreSdner Untersuchungsgefängnis durch Ausschneiden der Schläfen und Pulsadern einen Selbst mordversuch verübt hatte, ist, nachdem sich sein Zustand wesentlich gebessert hatte, nach dem Krankenhaus des Zuchthauses Waldheim überführt worden, wo er sein« ihm wegen Meineid auferlegte Strafe von zwei Jahren verbüßen muß. Ter Meineid war von Tr. Lange im Uralzeff- pvozcß geleistet worden. * Dresden. Gauklerfest Dresden 1938. Am kom menden Sonnabend, d. 21. Januar, findet im AuSstellungS- palast in Dresden daS traditionelle Gauklerfest statt. 150 junge Maler, Bildhauer und Architekten arbeiten schon jetzt an den Riesendekorativnen und an den Vorbereitungen für daS berühmte Kabarett. DaS Fest verspricht (und hält daS Versprechens wieder eine Sensation zu werden. Der Reingewinn dieser größten KarnevalSveranstgltung Sach sens fließt ber Freitischhilfe der Dresdner Kunstakademie zu. ' Struppen. Aufgeflogene Gemeindeverordnelcn- sitzung. Tie erste Sitzung deS neuen Gemeindevevordneten- kvllegrums mußte abgebrochen werden, noch ehe in die Tagesordnung eingetreten worden war. Tie stark ver tretene Zuhörerschaft besetzte ohne Eintrittskarten den Sitzungssaal, so oatz sich der Bürgermeister gezwungen sah, die Sitzung sofort wieder zu schließen. Zu weiteren Ausschreitungen ist cs nicht gekommen. * Bautzen. Die Stadtverordneten traten am Don nerstag zu ihrer ersten Sitzung zusammen. Oberbürger meister Niedner gab in seiner Einwcisungsrede einen Ueberblick über den Stand der städtischen Verwaltung und die Finanzen. Das Vermögen der Stadt betrage seit fünf Jahren 30 Mill. Mark: der realisierbare Wert dürste aber nur 10 Mill. Mark ausmachen. Dagegen habe die Stadt keine schwebenden Schulden, die in absehbarer Zeit zurück zuzahlen wären. Die Sparkasseneinlagen hätten sich im Jahre 1982 auf 6.5 Mill. Mark erhöht. Im Anschluß an die Rede des Oberbürgermeisters wurde die Wahl des Vor standes vorgenommen, der sich für 1933 wie folgt zusammen setzt: Kaufmann Mücke lNatsoz.s Vorsteher, Obcrposfsekre- tär Jung lDnat.j erster, NechnungSdirektor Werner (Staatsp.) zweiter Stellvertreter, Justizsekrctär Hausse lNatsoz.s Schriftführer. ' Bautzen. Mit dem Auto in den Torsbach Am TvnnerStag abend ereignete sich in Baruth ein Auto unfall, der glücklicherweise noch glimpflich ablief. Ein Auto, daS mit vier von einer Beerdigung kommenden Personen besetzt war und sich auf der Fahrt nach Löbau befand, geriet auf der über den Torsbach führenden Holz brücke ins Schleudern und stürzte in den Bach. Tic In sassen konnten sich aus dem nmgestürzten Auto in Sicher heit bringen, ohne Schaden genommen zu haben. TaS Auto wurde von Arbeitsdicnstfreiwilligen ans dem Bache gezogen. ' Groitzsch. Bürgerliche und Nationalsozialisten wählen ein kommunistisches Präsidium. Bei der Einwei sung der neuen Stadtverordneten wies Bürgermeister Brendel auf die ungünstige Finanz- unk Vermögenslage der Stadt und die große Zahl Hilfsbedürftiger hin. Etwa die Hälfte der Einwohner ist ans öffentliche Unterstützung angewiesen. — Tie Wahl des Präsidiums brachte eine große Ueberraschung. KPT., NSDAP. und Bürgerliche Arbeitsgemeinschaft, die ie drei Mandate inne haben, gingen zusammen, so daß den drei Stadtverordneten der KPT. sämtliche Sitze des Präsidiums zufielen. Vorsteher wurde mit neun Stimmen Stadtverordneter Kalb (KPD.). Ter Kandidat der SPD. erhielt sechs Stimmen. — Zum 1. Bürgermeister-Stellvertreter wurde durch Los Stadt verordneter Schiller (bürgerlich) gewählt. * Leipzig. Ein Tobsüchtiger -on -er Polizei über listet. Ein aufregender Vorfall ereignete sich in Bösdorf an der Elster. Der Bildhauer I., ein Schwerkriegsbeschä digter, ber früher 80 v. H. Rente erhielt, die ihm vor einiger Zeit abgesprochen wnrde, erlitt in seiner Wohnung einen TvbsuchtSanfall, beschimpfte seine Frau und drohte schließ lich, st« z« erschießen. Die Frau f!os auf sie Straße, Iler Mann folgte ihr mit der Pistol« tn der Hand. Dt« Fra« konnte in ein Hau« flüchten. I. statt« sich dann wieder tn seine Wohnung zurückgezogen und hatte sich etngeschloffen und verbarrikadiert. Sech« Leipziger Polizetheamt« kamen nach vöSdvrf. Die Tür de» Hause» wurde aufgesprengt. I. ließ sich festnehmen. * Leipzig. Tödlicher Unglücksfall. Am Sreitag vormittag wurde ber 68 Jahre alte Packer Hermann Schnei- ber, Linoenau wohnhaft, beim Ueberschretten ber Plag- witzer Straße von einem Lastkraftwagen angefahren. Er erlitt «inen komplizierten Unterschenkelbruch und ein« Ge hirnerschütterung. An den Folgen der Verletzung ist «r tm DiakoniffenHau» wenig« Stunden später verstorben. ' Chemnitz. Tie Stadtverordneten hielten am Donnerstag unter der Leitung de» kommunistischen Vor steher» Wesche ihre »weite Sitzung ab, in der zunächst die Ausschußwahlen vorgenommen wurden. Ein vom Vor steher Wesche selbst begründeter kommunistischer Antrag auf Revision der Geschäftsordnung wurde dem Ausschuß überwiesen, während ein kommunistischer Eintrag auf Auf hebung de- Kartenzwanges fiir Tribünenbesucher der Ab- lelmung verfiel. Ein sozialdemokratischer Antrag, die Wiederwahl des Wohlfahrtsdezernenten Stadtrats Schalter rückgängig zu machen, wurde trotz des Einspruchs des Oberbürgermeister» Arlart angenommen. Zum Schluß widmete der deutschnationale Stadtverordnete Reitz, wäh rend die Linke den Saal verließ, einen ehrenden Nach ruf zum Gedächtnis des verstorbenen Staatsministers Tr. von Beck, der sich als Ehrenbürger und früherer Ober bürgermeister große Verdienst^ um die Stadt Chemnitz erworben habe. ' Lößnitz bei Aue. TaS eigne Kind im Ofen ver brannt. Tie hier wohnhafte 34 Jahre alte Ehefrau dc» ZigarettenmacherS Mai hat, wie erst jetzt ermittelt wer den konnte, in der Nacht zum 17. Dezember 1932 heim lich ein unehelici-e» Kind geboren. Sie hat das Kind während oder gleich nach der Geburt getötet, in Papier eingewickelt und im Oien verbrannt. Tie Frau ist seit acht Jahren mit dem 73 Jahre alten Mai verheiratet und Mutter von drei Kindern im Alter von zehn, sieben und vier Jahren. Von einer Festnahme mußte zunächst ab gesehen werden, da die Frau krank und bettlägerig ist. ' Pegau. Verbrechen oder Selbstmord? Ju Klein dalzig wurde am Mühlenrecheu die Leiche der seit 23. November vorigen Jahres vermißten A9 jährigen Veronika Bartezar ausgefundcn. Ob ein Verbrechen oder -Selbst mord vorliegt, müssen noch die näheren Untersuchungen ergeben. * Erim mi tschau. Tie letzte Stadtverordneten sitzung brachte auf Grund der Neuwahlen de» Kampf um ein neues Stadtvcrordnetenpräsidiui» und die Stadt- ratspostcn. Tas Kollegium war mit je 9 National sozialisten und «PT.-Mitgliedern, 5 Bürgerlichen, 3 Kom munisten und einem SAP.-Verordneten vollzählig ver sammelt. Aus dem Marktplatz demonstrierten inzwischen recht ausgiebig die Erwerbslose» der KPT., die aber von der Polizei in Schach gehalten werden konnte». Bei der Wahl.der drei Vorsteher schlossen sich NSDAP, und Bürgertum zusammen, so daß es init ihren 14 Stim men gelang, ein marxistcnsreies Präsidium zu bilden, bestehend an» dem 1. und 2. Vorsteher (Diplom-Volks wirt Schmidt und Kaufmann August Herrmann) (Nat.- Soz.1 und dem 3. Vorsteher, Lagerhalter Purfürst (bür gerlich). Tie Wahl der Stadträte ergab zwei Bürger liche, zwei Nationalsozialisten und drei Sozialdemokraten. AuS der Reihe der vorgelegten Anträge verdient be sondere Erwähnung eine angenommene Anregung, nach der die Stadtgärtnerei zum Verkauf von Produkten an Private und an Privatgärtnereien nicht mehr berechtigt ist. ' Lauchhammer. Einschränkung deS Abraumbe- triebS aus der Kvhne. Tie Mitteldeutschen Stahlwerke sehen sich gezwungen, ihren Abranmbetrieb auf der Könne stillznlegen. Dadurch werden 155 Arbeiter arbeits- loS. Tas ist ungefähr die Halste der Belegschaft. Der übrige Teil der Belegschaft wird mit Instandsetzungs arbeiten weiter beschäftigt. Tie Stillegung wird sich über die Monate Februar und März erstrecken, also über die Frostvcriode, für die auch in früheren Jahren der Ab raumbetrieb immer eingeschränkt wnrde. GemeillöeveimweleMim in Merlen am 18. 1. 1938 in der Schule. Schon lange vor Beginn der Sitzung war der Zn- schauerraum überfüllt, was in Anbetracht der Neuwahl deS Präsidiums zu erwarten war. Herr Bürgermeister Kläbcr eröffnete die Sitzung und dankte den ausgcschiedencn Herren Gcmcindeverordnetcu für ihre Arbeit ii» Dienste der Gemeinde. Nach der Be grüßung des neuen Parlaments schritt er zur Wahl deS Präsidtu m s. Als 1. Vorsteher wurde von feiten der SPD.-Fraktiou Herr Wittig vorgeschlagen, welcher auch durch Stimm zettel mit 9 Stimmen gewählt wird i2 Stimmzettel waren nnbeschriebcnl. Herr Wittig übernahm sofort üa§ Amt und bat »in Vorschläge für den 1. Stellvertreter. Die bnrgerl. Fraktion schlug Herrn Strauß, die SPD -Fraktion Herrn Jahn vor. Nach Zurückziehung des bnrgerl. Antrages wurde Herr Jahn (SPD.) mit 7 Stimmen gewählt, 4 Zettel waren unbeschrieben. Als 1. Schriftführer wird Herr Heßler (LPD.H als 2. Herr G. Wolf (Bürger!.» gewählt. Der Vorsteher schloß nach der Wahl die Sitzung und berief sofort eine zweite ein. AIS 1. Punkr erfolgte die Richtigsprechung der Wahl. Da kein Widerspruch erfolgt, wurde der 2. Punkt: G eineindeältc st e n w a h l beraten. Es wurden gewählt und anerkannt die Herren A. Eich horn (SPD.) und O. Strauß «Bürgert.). Punkt 3: A u s sch u ß w a h l e n. ES wurden gewählt die Herren: Wittig, Baum, Eich horn, A. Steglich (SPD) »nd Htihter, Harz «Bürgert.) für den Sch u l a n S sch n ß. Als Elternvertrctcr: Eichhorn und Zinke. — S ch nlbezirk o v v r sl a n d : Jahn, Seiler, Baum (SPD.), Günther (Bürger!.): WoliunngSans schuß: Selber, A. Steglich, EichhornsSPD.), Hnhler (Bürger!.), Beisitzer: E. Marr, E. Steglich (SPD.», Roch (Bürger!.): Bauansschuß: Jghn, M. Eichhorn, A. Steglich (SPD.), Günther (Bürgers.«: F i n a n z a n s schuß : Wittig, M. Eichhorn, Baum (SPD «, Harz (Bnrgerl.»: Wirtschaftsausschuß: Wittig, Baum, Jahn (SPD », Günther (Bürger!.): Wohlfahrtsausschuß: Seiler, Jahn, A. Steglich (SPD ), Hnhler (Bürger!.«, Beisitzer: Hielschcr, Busch (SPD.), Noch, Fran I. Schulze (Bürger!.): Feuerlöschausschuß: Baum (SPD), Günther (Bürger!.). Unter Verschiedenes ersuchen die Neivohncr der Mühl gaffe um Anbringung einer Lcnnpe daselbst. In der Aus sprache hierüber wurde betont, daß die Straßen beleuchtung an verschiedenen Stellen deS OrteS noch zu wünschen übrig läßt. Auf Antrag der SPD. wurde die An gelegenhcit dem Wirtschaftsausschuß einstimmig überwiesen — Wetter wnrde daS Norngcld der Gcmeindcbriinncn auf 2.50 -V. ' kür Hausbesitzer, 2 für Mieter gesenkt. Herr Bürg meister Kläbcr gab noch bekannt, daß die Wahlen zum Bezirkstag am 12. Februar 1933, norm. 11 Uhr in der Schule staktftndcn. Als Wahlbetsitzer werden die Herren Eichhorn und Günther bestellt. Damit war die kehr ruhig verlaufene ösfentl. Sitzung beendet. M.'
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