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thrirröinaiPZ rsu-sr.r(r mr-"ioa tpijrän, ml '->nvainv I turmmjtD nstpsirrving ri- »rviv, ountm-iyL o Hanna schüttelte verständnislos ven Kops. Dar «er. halten ihres Vaters war ihr rätselhaft. »Ich begreife das nichts" ries sie ein Über da« andere Mal unter Tränen aus. .Das alles ist so merkwürdigl" .Das kann man Wohl sagen, gnädige» Fräulein. Ich habe mich zuerst auch sehr darüber gewundert." „Zuerst? Wie soll ich das verstehen, Herr Illings" »Schon seit Wochen und ganz besonders in letzter Zeil ist mit Ihrem Herrn Vater eine auffällige Veränderung angegangen. Während es früher kaum einmal vorkam, daß er einen Lntschluk umwarf, war das bet ihm in letzte, Zeit die Regel. Zwiespalt beherrschte sein Denken und Wollen, er war ohne Frag« überarbeitet, was durchaus kein Wunder. Tagaus, tagein gönnte er sich keine Ruhe, nächtelang plagte er sich mit Problemen, und das mutz auf die Dauer die besten Nerven ruinieren." .Es ist wahr, mein Vater hat viel gegrübelt. Sie mögen recht haben, er wird überarbeitet gewesen sein." Hanna sagte die Worte leise vor sich hin. Sie entsann sich, wie oft sie ihren Vater mit verlorenem Blick, in sich versunken, gesehen hatte. Wie er mit der Hand über die Augen fuhr, als wolle er ein Bild seiner Fantasie auS- löschen. daS ihn unablässig verfolgte. .Ich danke Ihnen, Herr Illing, daß Sie gekommen sind und sich erst an mich gewendet haben," sagte sie und reichte dem alten Manne die Hand. .Bei dem leidenden Zustand Ihrer Frau Mutter hielt ich das für unerläßlich. Auf Ihren Schultern ruht sa wohl nun auch die Hauptlast. Ich will gern meinen Teil dazu beitragen, sie Ihnen zu erleichtern, soweit es in meinen Kräften steht. Bitte, verfügen Sir ganz über mich, ich stehe Ihnen jederzeit gern zu Diensten." Bei der Erwähnung ihrer Mutter fiel es Hanna schwer aufs Herz, welche Aufgabe ihr bevorstand. Wie sollte sie der Mutter diese furchtbare Mitteilung machen? Die Tür ging auf, Frau Faberow stand auf der Schwelle. .Warum kommst du denn gar nicht wieder?" Sie sab den gebeugten, alten Mann, da- blaffe, ver störte Gesicht ihrer Lochte, und ihr Aerger war vergessen, Schrecken hatte fit ergriffen. Von einem zum anderen eilte ihr Blick. Hanna wollte ih, schonend die traurige Kunde über- Mitteln, doch auch die Mutter erriet schnell, daß ein Un glück geschehen sein mußte. Sie schnitt ihrer Tochter das Wort ab. .Ich will wissen, was loS ist!" rief fie erregt aus. .Da« sollst du ja auch. Mama, aber bitte, beruhige dich doch. Papa hat einen Unfall gehabt." .Einen Unfall?" echote Frau Otti mißtrauisch. Schlimmeres befürchtend. .Was ist ihm zugestoßen?" .Gnädige Frau, bitte, fasten Sie sich," griff Iking ein und machte eine beschwörende Gebärde. .Ihr Herr Ge mahl ist . .." ' .Tot?" Illing bewegte stumm bejahend das Haupt. Frau Otti stieß einen Schrei aus, dann ' ach fie ohn Mächtig zusammen. Erst den Bemühungen des Arztes gelang -S. sie > ' Bewußtsein zurückzurufen. Hanna war nicht von ihrer Seite gewichen. Run ih, der Arzt versicherte, daß keine Gefahr für das Leben ihre, Mutter bestehe, verließ sie das Schlafzimmer, wohin man Frau Otti gebracht hatte, und oegab sich zu Illing zurück, um mit diesem die traurigen Maßnahmen zu besprechen, die getroffen werden mußten. Voll Unruhe wartete Roben Weinhold auf die Wieder, kehr der Damen. Böse Ahnungen beschlichen ihn, als nian ihn so lange allein ließ. Etwas Außerordentliche« mußte vorgesallen sein. Sein besorgter Blick schoß zur Tür. als Hanna eintrat. Fa'oerow tot! Ein neuer Schlag für ihn, den ewig vom Schicksal Verfolgten. Doch der Anblick seines vom tiefsten Schmerz nieder- gebeugten, geliebten Mädchens verdrängte sofort jeden t 'danken an sein eigenes Los. Ihr zu helfen, ihr bei- znstttnn. war seine oberste Pslicht. Er hielt sein weinendes Lieb in den Armer, und sprach ib' von Herzen kommenden Trost zu. Ganz allmählich gelang es ihm, sie ein wenig ansznrichten. Sie hatte die Truck und Verlag von Langer u. Winterlich, Riesa. — Für tröstlich« Gewißheit, daß fi« in ihm den ireuesten Freu« zur Seite habe? seine Liebe würde ihr über jede Unbit hinweghelfen. «. Kapitel. Groß war die Beteiligung bet Faberows Begräbnis. Namhafte Vertreter der Bankwelt, des Handels und der Industrie erwiese« ihm die letzte Ehre. In zahlreiche« Nachrufen pries man seine unermüdliche Schaffenskraft, seine Ehrenhaftigkeit, seine HerzenSgüte, sein liebens würdiges, stets hilfsbereites Wesen und nannte ihn et« Vorbild für alle strebsamen Menschen. Rur einer fehlte auf Faberows letztem Wege, Fritz Menck. Er hatte aus London ein in herzlichen Worte« gehaltenes Schreiben gesandt und seinen Besuch in Aus sicht gestellt. Laut Testament war Frau OM die Haupterbtn. Sie hatte Illing mit der Fortführung der Geschäfte beauf tragt, und so schien da» Leben auch ohne Faberow in der gewohnte» Bahn wettergehen zu sollen. Eines TageS ließ sich Illing wieder einmal bet Hann« anmelden, mit der er alle geschäftlichen Dinge besprach. Frau Otti sollte damit nicht belastet werden, deren Ge sundheitszustand seit Faberows Tod noch mehr zu wün schen übrig ließ. Illing überbrachte Hanna die Papiere au» dem Ge heimfach ihres Vaters in einem versiegelten Paket. „Ich habe keinen Einblick genommen, ich möchte das Ihnen oder Ihrer Frau Mutter Vorbehalten. Run hab« ich noch eine andere Angelegenheit mit Ihnen zu be sprechen, die seider nicht erfreulich ist. Sie werden sich gewiß erinnern, daß ich Ihnen bei der Nachricht von» Tode Ihre» Vaters sagte, welch ausfallende Leränderun- mtt ihm vorgegangen sei, und daß ich diese auf Ueber- arbeitung zurückführe." sFortsetzung folgt.) Kreuzworträtsel. Waagerecht: 1. Genußmittel. 5. Transportbehälter, 6. SchutzwaU, 8. europäische Hauptstadt, 10. Farbe, 12. Kunst flieger, 15. Papstname, 16. bekannte Filmgesellschaft, 18. Papageienart, IN. Lcbensabschlnß, 20. Kleidungsstück, 21. „leblos", 23. Sinnesorgan, 25. Hcldenmuttcr, 27. End punkt eines Rennens, 2«. männlicher Vorname, 30. Obstart, 33. nnd 34. zwei weibliche Bornamen, 35. Straferlaß. Senkrecht: 1. Gangart des Pfades, 2. Klostervor- stcher, 3. Scheidegrnß. 4. Paddelboot, 5. Grünfutter, 7. gro ßes Gewässer, 9. Teil des Pferdefußes, 10. Grafschaft i« Schlesien, 11. abgekürzter weiblicher Vorname, 13. Zeit angabe, 14. Schulzubchör, 16. männlicher Vorname, 17. Nebenfluß des Rheins, 22. Nebenfluß der Seine, 24. Teil eines Grundstücks, 26. abgekürzter weiblicher Vor name, 28. Ausdehnungsbegriff, 29. altes Längenmaß, 31. Hirtengott, 32. juristischer Begriff. Auslösung des Kreuzworträtsels. Waagerecht: 1. Ems, 4. Leu, 6. April, 9. Laura, 10. Degen, II. Venne, 18. Eisen, 1.5. Erbse, 17. Memel, 19. llr, 20. Engel, 21. Nurmi, 22. Serie, 24. Ahorn, 25. Niete, 20. Gas, 27. Erz. — Senkrecht: 2. Marine, :>. Spa, 4. Lid, 5. Elegie, 0. Taler, 8. Feuer, 11. Hirw, 12. Erpel, 1!). Essen, 14. Negri, 16. Anker, 17. Medina, 18. Lutber, 19. Umbra, 2-1. Eis, 24. Ate. die Redaktion verantwortlich: Heinrich Uhlemann, Ries«, ErMIer an der Elbe. velletr. Gratisbeilage za« „Riesaer Tageblatt". Nr. S. Ries«, 14. Januar 1S33. S«. Jahr«. Lut «len Vogen <ler l.ebeiu ftomun voo ?«kar krönest. Üit«r»tor-V«el»g Olael». NaeUu-llta^lit». 2. Fortsetzung. Nachdruck verboten. »Papa, mein lieber guter Papa!" »Mädel, du drückst mich ja tot!" »Ich bin dir ja so riesig dankbar!" stammelte sie an seinem Halse. »Wenn du wüßtest, wie unsagbar sroh und glücklich du mich dadurch machst, daß du Robert zu einer Existenz verhelfe« willst." »Hast du ihn denn so lieb, deinen Robert?" »Rein, dich! VeU du fo herzensgut zu uns bist! iO, immer will ich dir das danken!" Er hielt seine Aelteste in ven Armen, freute sich über ihr Glück und drückte ihr Köpfchen an seine Brust. Die Frage, wie sie zu Menck stehe, die er an sie zu richten gedacht hatte, war nun überflüssig geworden. Als Frau Otti auS dem Theater zurückkam und hörte, was sich ereignet batte, war sie nicht wenig überrascht. Sie hielt mit ihrem Urteil zunächst zurück, doch als sie vernahm, daß der junge Rechtsanwalt vermögenslos sei und ihm erst durch ihren Mann zu einer Existenz verhol, fen werden sollte, erklärte sie die beabsichtigte Verlobung für wahnwitzig. Faberow» Bemühungen, sie umzu stimmen, waren vergeblich. »Macht, was ihr wollt," erklärte fie schließlich, nach- dem sie mit ihrer Meinung. Hanna könnte eine viel bes sere, standesgemäße Partie machen, nicht durchgedrungen war, und verließ entrüstet das Zimmer. Hanna war tief bekümmert. Es tat ihr weh, daß ihre Mutter ausschließlich an die gesellschaftliche Position dachte. Welch großes Glück, daß wenigstens der Vater sie verstand und ihre Wahl billigte. Von dieser Stunde an fühlte sie sich ihm noch tiefer verbunden. — — Tags darauf fragte Menck telefonisch bet-Faberow an, ob er seinen Entschluß wegen deS Antokaufs überprüft habe. Faberow antwortete, daß er auch heute nicht an- deren Sinnes lei, trotz MenckS liebenswürdiger Bereit willigkeit, die Hälfte deS Preise» zu übernehmen. Einen Augenblick war Stille im Telefon, dann er- widene Menck mit gepreßter Stimme: »Ich bedauere es aufrichtig, daß Sie sich nicht in meinem Sinne entschieden haben. Ich hoffe, in Jh-em und meinem Interesse, daß dies doch nqch nicht Ihre endgültige Entscheidung ist. Vielleicht denken Sie morgen oder übermorgen anders über den Fall. Ich laste Ihnen gern Zeit, lieber Herr Direktor." Faberow erklärte, daß er. so leid eS ihm tue, auf keinen Fall sich zu dem Autokauf entschließen könnte. Daran werde auch ein Zeitaufschub nichts ändern. Damit war das Gespräch beendet. Wie von ihm gewünscht, fand sich Dr. Weinhold gegen Abend in der Villa Faberow ein. Er wurde von Hanna und ihrem Vater herzlich, von Frau Otti jedoch, die immer wieder ungewollt an Menck denken mußte, mit Zurückhal- tung empfangen. Sie verglich die beiden Männer mit- einander, wöbet Weinhold in ihren Augen weniger gut abschnitt. Gerade daS Gegenteil war bei Faberow der Fall, der bestätigt fand, was Hanna und die einyezogene Auskunft über Weinhold berichtet hatten. Da noch dazu der junge Rechtsanwalt mit gewinnender Offenheit von seinem bisherigen Leben sprach, fiel eS Faberow noch leichter, als er «S sich gedacht batte, Weinhold zu einer Unter« revung unter vier Augen in sein Arbeitszimmer zu bitten. DaS Gespräch dauerte nicht lange. Sie wußten beide aenau. was sie wollten, und da die Verbäluuiie beider seits geklärt waren, bedurfte eS nicht vieler «orte. Faberow gab gern und freudig seine Zustimmung zu der Verbindung zwischen Weinyold und Hanna. Daun vereknbarien sie, daß der junge Rechtsanwalt sich zunächst ein Büro einrichte« und feine Tätigkeit für die Deutsche ReichShandelsbank aufnehmen solle. Die Verlobung sollte acht Tage später festlich begangen werden. Das schaltete natürlich eine Feier an diese« Abend nicht aus. Faberow ließ t« Gegenteil die besten Flasche» aus dem Keller holen. Als die wohlgesüllten Glaser be reitstanden, erhob er sich zu einer kurzen Ansprache. Al herzlichen Worten sprach er den beiden jungen Menschen kindern seine und seiner Frau innigste Wünsche zu ihre« Bunde aus. Hell klangen die Gläser aneinander. Es war eine Feier im kleinsten Kreise, die durch nichts ar- stört wurde, wenn auch Frau Otti nach wie vor mft dieser Verlobung nicht einverstanden war. Friede und Stille herrschten wieder im Hause. Dr. Weinhold war gegangen. Faberow begab sich noch ein mal in sein Arbeitszimmer, um eine wichtige Notiz zu sich zu stecken, die er am anderen Morgen nicht vergessen wollte. An den Schreibtisch tretend, gewahrte er darauf einen gelben Briefumschlag. Di« Abendpoft mußte ihn ge bracht haben. Ein heiße- Gefühl der Unruh« durchströnue ihn. Mil zitternden Händen griff er danach und öffnete ihn. Wie er eS vermutet, enthielt der Umschlag abennals eine Zeitungsnotiz. » »Fahndung nach Devisenschiebern. Wie wir erfahren, ist eine umfaßende Fahndung tm Gange, um alle un sauberen Element«, die sich zum Schaden der Nation noch immer in Freiheit befinden, hinter Schloß und Riegel zu setzen. Jnteressanie Enthüllungen stehen bevor. Di« Mit- weit wird erstaunt sein, wenn die Namen bekannt wer den, deren Träger sich zur Zeit noch ungerechterwetse höchster Achiuno erfreuen." Faberow sank wie vernichtet vor seinem Schreibtisch nieder. Den Kopf in beide Hände gestützt, stöhn» er aus in seelischem Schmerz. b. Kapitel. Robert Weinhold war der glücklichste Mensch unter der Sonne. Er hatte das entzückendste Mädchen zur Braut und der sehnlichst hrrbeigewünschte Umschwung war eingeueten. Und wie leicht war aller vonstatten ge gangen, er war geradezu mit offenen Armen ausgenom men worden, er. der doch eigentlich nichts vorweisen konnte, waS so viel Entgegenkommen rechtfertigte. Gleich am nächsten Tage machte er sich aus die Tuche nach Büroräumeu in der Rähe der Faberowschen Bank. Er fand sie in der Taubenstraße. Dann kaufte er ge brauchte Möbel, der Billigkeit halber und damit die Leute nicht gleich sahen, daß er eine junge Praxis hatte. Rnr für sein Sprechzimmer wählte er gediegene, neue Möbel aus. Tas erste Telefongespräch führte er mit Faberow. Er unterrichtete ihn von der Fertigstellung des Büros. Faberow, der mit Arbeit überlastet und sehr nervös war, antworte, kurz gratulierend: »Es freut mich, daß Sie alle- so schnell geordnet haben, lieber Herr Doktor. Natürlich können Sie Akten zur Bearbeitung haben. Ich muß mich aber erst noch mit Illing besprechen. Ta ich augenblicklich stark in Anspruch genommen bin, dürfte eS da» beste sein, Sie kommen heute abend in die Villa, damit ich Sie mit Einzelheiten vertraut machen kann. Die Akten schicke ich Ihnen morgen in Ihr Büro. Entschuldigen Sie mich jetzt bitte. Ich be komme schon wieder Besuch. Also auf Wiedersehen heute abend um sieben Uhr." Pünktlich fand sich Weinhold in der Villa am Rosenttk