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BkWM Wn AUli. Der Bölkerbuud wird ««gebaut. Genf, Anfang Januar. Um dm Jahreswende, als die „Kobe Politik vorüber- gehend zum Stillstand kam, richteten sich aller Augen aut die Völkerbundsbergstadt. Bon der Reorganisation des BölkcrbundssekretariatS spricht man nun schon «ine ganze Weile. Und das mit Recht: denn hinter den Kulissen der Bölkerbundsorganisation werden genau die gleichen politischen Machtkämpfe ausgefochten, die das politische Geschehen draußen so spannung-reich machten. Ter Bölkerbuud wird umgebaut. Die Reorganisation des Bölkerbnndssckretariats erwies sich deshalb als not wendig, weil der jetzige Generalsekretär Sir Erie Trum- nwnd sich am 30. Juti 1933 von der Bölkerbundsarbeit vollständig zurückzieht. Gleichzeitig machte der Plötzliche Tod von Albert Thomas personelle Umbesetzungen bei der zweiten großen Bölkerbundsbehördc notwendig: beim Internationalen Arbeitsamt. Tas Internationale Arbeits amt hat in der Person des Engländers Butler einen neuen, tatkräftigen Direktor erhalten. Als Rachfolger Sir TruinmondS ist der Franzose Avenol von der letzten Böl- kerbundsvcrsammlung ans den Schild erhoben worden. Avenol arbeitete bisher schon als Untergeneralsekretür sehr eng mit dem Generalsekretär Drummond zusammen. Die Bölkerbundsarbeit wird also in der Jahresmitte keiner lei Unterbrechungen erfahren. Tas Ausscheiden Sir Drummonds gab nun den An stoß zu einer weitergreifeuden Reorganisation des Bvlker- bunds'sekrctariats. Bei dieser Gelegenheit konnte auch Deutschland abermals seine berechtigten Wünsche im Böl- kerbundssekretariat anmelden. Ter deutsche Einfluß unter den 130 hölieren Beamten des Bölkerbundsetretariats reichte nicht sehr weit. Als llntergeneralsekretär Halle bisher der Gesandte Dnfonr-Feronee das ziemlich belang lose Referat für die geistige Zujammeuarbrit zn betreuen. Bet der letzt dnrchgetnhrten Reorganisation des Setre lariats konnte Deutschland-; Einfluß rn mancher -Hinsicht verstärkt werden. Deutschland entsandte letzt nach Genf den früheren Staatssekretär Trendelenburg, und dieser ver- waltet nun als UntergeneraUekretär die sehr wichtige Finanz- und Wirtschastsabteilung im Bölkerbuud. TW organisatorische Borberertuug der vielgenannten londoner MrtschaftSkonferenz liegt in den Händen de? deutschen Untergeneralsekretärs. Allerdings muß Herr Trendelen burg seine Befugnisse noch mit dem Franzosen Avenol teilen, der ja erst am 1. Juli nach dem Ausscheiden Truiu- monds seine Stellung als Generalsekretär antreten kann. Dem Generalsekretär des Völkerbunds stehen zwer stell vertretende Generalsekretäre zur Seite. Für einen dieser Posten ist der Italiener Pilotti ausersehen worden, der andere mußte einem „kleinen Laude" Vorbehalten blei ben. Die Entscheidung über die Besetzung dieses Postens steht immer noch ans. Tie Amtsdauer des Generalsekretärs ist erst neuerdings auf zehn Jahre, die der beiden stell vertretenden Generalsekretäre aus acht, und die der drei Untergencralsetrelärc ans sieben Jahre beschränkt wor den. U.n Politische Intrigen aus dem Sekretariat voll kommen auszuschalten, wurde bestimmt, daß nicht mehr alS zwei Angehörige desselben Staates eine leitende Stel lung im Sekretariat bekleiden dürfen. Gerade gegen diese letzte Bestimmung haben sich die Franzosen verzweifelt gewehrt. Frankreich wollte sein alteS liebergewicht in der BölkerbnndSbürokratie beibehalten. Das scheiterte aber am Widerspruch Deutschlands. So mußte zu Beginn dieses Jahres — allerdings ans eigenen Wunsch sogar vorzeitig — der Franzose Pierre Eomert, der Direktor der Informationsabteilung, das Feld räu men. Tie Informationsabteilung des Bölkerbnnds stellt die einzige, internationale Pressestelle der Welt dar. In ihr arbeiten höhere Beamte mit in.-br als oo Hilfs kräften. Ta-; Wobt und Wehe der Böllerbnudsorganisativn hängt von dem guten Funktionieren dieser Informations abteilung ab. Wer EomertS Rachsolge antreten wird, steht noch nicht fest. Eomert hat inzwischen dce neugeschaffene Propagandastelle bei der französ.scheu Regierung über nommen. Es übersteigt den Rahmen dieses Berichts, das Tätig keitsbereich der einzelnen Abteilungen im Bölkerbund- sekretariat auszu,zählen. Tie Bölkerbundsbilrokratie mit ihren 130 höheren Beamten (Gesamtpersonal über 000 Köpfe!) rekrutiert sich aus etwa lo Nationen. Das Bölker- bundssckretariat ist die eigentliche Werkstatt des Bölker- bundes. Hier werden die Tagungen vorbereitet, die Reso lutionen abgesagt, die Bölt'erbundsbeschlüsse weiter ver folgt. Arbeitet das Sekretariat schlecht, dann bricht die Bölkerbundsorganisation notwendigerweise auseinander. Die Reorganisation des Sekretariats ist im großen und ganzen abgeschlossen. Genf bleibt weiterhin Brennpunkt der großen Politik. Tas hat kurz vor Weihnachten auch Deutschland dadurch anerkannt, daß rs den früheren Ge sandten von Argentinien, den Gesandten von Keller, zum ständigen Bertreter der Reichsregieruug beim Bölkerbuud ernannte. Tic Reichsregierung baute damit ihre Bölker- bundsvertrelung iu der gleichen Weise aus, wie es langst vorher Frankreich, England und Italien getan hatten. Tie Bölkerbundspolitik erfordert besondere Sachkenner. Es geht nun einmal nicht au, daß sich icdcr deutsche Staats mann erneut wieder in das spröde Material der Bölker bundspolitik einarbeiten muß. Wir haben es gelernt, auf das Spiel hinter den Kulissen des Bölkerbnnds zu achten. MWe SmIWerWiliW W UN MkU. Paris. sFunkspruch.s Durch Gesetz und entsprechende Verordnungen des Präsidenten der Republik sind laut „Motin" der Kriegsminister und der Große Generalstab er mächtigt worden, bestimmte neue Druppeneinheite« z« schaffen, die für die Befestigungsanlage« an der Ostgrenze bestimmt sind. Es handelt sich, dem Blatt zufolge, neben Fußartillcrie und Pionierabteilung«« insbesondere um die BerPärknng von Infanterie und Feldartillerie, die in Per manenz in die Befestigungsanlagen gelegt werben und evtl, für die Verteidigung ihres Frontabschnittes eingesetzt wer den sollen. Ferner sollen die Lnftabwehrabteilnngen von vier auf sechs erhöht werden. An dem französisch-deutsche« Grenzabschnitt wir- diese Reorganisation umfangreiche Aenberungen in der Garniso- niernug der einzelnen Formationen mit sich bringe«. Die Verstärkung der an der Grenze stehenden Regimenter soll nach der ^Matin"-Meldung durch eine Verringerung der Truppenbeständ« anderer Divisionen erreicht werden. Die Umstellung wirb wahrscheinlich znm 1. April dnrchgesiihrt sein. Die „Atlantiqire" endgültig verloren. Ml» ewa r» Mm »er vesilim venM. * Paris. Der französische Südatlantikdampfer „Atlantique" kann nunmebr als verloren gelte«. Fünf Flugzeuge, die daS Schiff in den RachmittagSstunden über flogen, haben seftgestellt, daß eS ein einziges Flammenmeer bildet und unmöglich gerettet werden kann. Die Hilfsschiffe, die von Cherbourg ausgelaufen waren, konnten überhaupt nicht eingreifen» da eS ihnen nicht möglich war» nahe genug an das brennende Schiff heranznfahren» «m ihre Wasser rohre in Tätigkeit zu feste». An zuständiger Stelle wird mitgeteilt, daß die Belastung das Schiff nicht eher verlaßen hat, bis alle Möglichkeiten einer wirksamen Bekämpfung des Feuers sich als nutzlos crwieseu. Die Tatsache, -aß die Bordmittel nicht genügten, sei lediglich ein Beweis dafür, mit welcher Geschwindigkeit das Feuer um sich gegriffen habe. Die „Atlantique" sei mit den allermodcrnsten Löscheinrichtungen ausgerüstet ge wesen. Außer 18 sogeuannte« Eisernen Vorhängen, sowie einer Reihe fenerdichter Schotten sei daS Schiff für die Be kämpfung des Feuers mit Master, Sand und Schaum aus gerüstet gewesen. Im Marineministerium ist in Sen Nachmittagsstundcn des Mittwoch bereits ein Ausschuß von Sachverständigen zusammengetreten, um die Brandkatastrophc der „Atlan- tique" im Rahmen der beiden letzten Brauduuglücke einer eingehenden Prüfung zu unterziehen. Mau bat dabei an geblich besonderen Wert ans die Feststellung gelegt, daß bei allen drei Bränden gewiße übereinstimmende Anzeichen vorhanden sind, denen näher uachgegnngen werden soll. ff Pari s. Nach den amtl. Listen befanden sich 228 Mann, Offiziere und Mannschaften, an Bord der „Atlantique". In Cherbourg find bis gegen Mitternacht 211 Mann von verschiedenen ausländischen Dampfern abgesestt worden, so daß als vermißt 18 Mann gelten. Man nimmt an, daß sie erstickt oder ertrnnke» sind. Bo» den Geröteten befinden sich 27 Verletzte im Hospital von Cherbourg. Die meisten Verletzungen sind leicht: nur zwei geben z« einiger Besorg nis Anlaß. Der Minister für die Handelsmarine ist gestern abend in Cherbourg eingetrofsen, um den Arbeiten der Unter- suchnngskommissio» beizuwohnen. Er erklärte, daß das Schiff verloren gegeben werde, man aber doch versuchen wolle, den SchiffSrnmpf möglichst nach Cherbourg zu schlep pen. Neber die Ursache des Brandes werde man vielleicht niemals gcnancn Ausschluß erhalten. Der Minister unter hielt sich lange mit den Geretteten und zollte den heroischen Bemühungen der deutschen, holländischen und englischen Seeleute, die am Rettungswerk teilnahmen, dankbare An erkennung. Wegen des Schiffsunglücks wird auch eine Interpellation im Parlament eingebracht werden, N Paris. HavaS berichtet in später Nachtstunde zu dem Brande des Dampfers „Atlantique", daß man gegen wärtig doch mit etwa 88 Vermißten rechnet. Die Besastungslistc, die ein Beamter der Reederei Mittwoch abend von Bordeaux nach Paris brachte, soll 280 Namen auswetsen. Man nimmt an, daß sich außer der Besatzung vielleicht auch noch blinde Passagiere an Bord be funden haben. In Cherbourg sind gestern abend 127 Ge rettete gelandet worden. Der Dampfer „Allegro", der eben falls Mitglieder der Besatzung der „Atlantigne" au Bord haben soll, ist nach Brest unterwegs. Die „Atlantique", die bekanntlich erst 2 Jahre alt war, soll übrigens über ganz besonders vollkommene Fcuerlösch- nnd Alarmnvrrichtnngcn und leistungsfähige Pumpanlagcn verfügt haben. Die Besatzung ivar ganz besonders auf Feueralarm eingeübt worden, und ein Offizier ausschließ lich mit der Aufgabe betraut gewesen, für die Sicherheit des Schiffes zn sorgen. N Paris. Wie HavaS aus Cherbourg berichtet, sollen noch etwa 70 bis 80 Mann der Besatzung des in Brand ge ratenen Schiffes „Atlantique" von dem deutsche« Dampfer „Sierra Vcntana" ausgenommen worden sein, der nach Brest fährt. Tic Zahl von .80 Vermißten wird noch immer als wahrscheinlich angegeben. K Paris. Das brennende Wrack der „Atlantique" be fand sich gestern abend 21 Meilen von dem Leuchttnrm von Casqncts entfernt und wurde nach Norden abgetrieben. Das Schiff steht vom Bug bis zum Heck in Flammen. Drei Schlepper halten sich noch in der Nähe ans, können aber an das brennende Wrack nicht heran kommen. Bericht über die Rettung von Schiffbrüchigen. )s Hamburg. Der Kapitän des Hapagmotorschisfcs „Ruhr" hat der Direktion der Hapag telegraphiert, er habe in den Morgenstunden des Mittwochs den 40 000 Tonnen großen Dampfer „Atlantique" brennend bei Dornscn ange- troffen. Eine telegraphische Verbindung mit der Atlantique sei nicht hcrzustcllen gewesen. Motorschiff „Ruhr" habe so fort auf die „Atlantique" zugchalten, und, als es an der Unfallstelle angekommen sei, sämtliche Rettungsboote aus gesetzt. Es sei gelnngen, die im Dunkeln treibenden vollbe» setzten Boote des französischen Dampfers zu bergen und die Schiffbrüchigen an Bord der „Ruhr" zu nehmen. Es habe frischer Sttdwestwind, grobe See und hohe Dünung ge herrscht. Insgesamt hätten von der „Ruhr" 80 Mann ge rettet werden können. Als in den Mittagsstunden keine Schiffbrüchigen mehr zu entdecke» gewesen seien, habe Motorschiff „Ruhr" als letztes Schiff die Reise nach Cher bourg fortgesetzt, nm dort die Geretteten der „Atlantique* z» landen. Der Dan! der französischen Regierung. ff Parts. Im Austrage des französischen Minister präsidenten hat der Minister für die Handelsmarine, Lson Meyer, der Besatzung des Motorschiffes „Ruhr" den Dank der französischen Regierung für die bei»! Brande der „Atlantique" geleisteten Rcttungsarbeitcu ausgedrückt. Ferner hat der Minister für die Handelsmarine den deut schen Botschafter gebeten, der NeichSregiernng den Dank der französischen Regierung zu übermitteln. Die französische Presse zur Katastrophe der „Atlantique". )s Paris. Neber daS Schicksal der „Atlantique" ist man immer noch im ungewissen. Die Blätter widmen dem Unglück, das ganz Frankreich in Trauer und Erregung ver setzt hat, mehrere Spalten. Nachdem an sich der Schiffahrts gesellschaft „Süb-Atlantiqnc" in Bordeaux die Ansicht ge äußert worden ivar, daß es sich um einen Akt der Böswillig keit handeln müsse, greift die Presse diese Aenßeinug ge wissermaßen als Stichwort ans. ES scheint, schreibt Matin, daß eine mysteriöse Hand eS darauf abgesehen hat, die schönen Erzeugnisse unserer SchiffSbnnknnst nacheinander zn vernichten: zu «hübst die „Asia", dann der „Paul-Lexat", hier auf der „Georges Philippar", und nun „Atlantigne". Es steht noch nicht fest, ans welche Meise das Unheil an Bord des Schiffes ausbrechen konnte, aber -aS Geheimnis, daS die voransgegaiigenen Katastrophen umgibt, beunruhigt be greiflicherweise am ehesten voreingenommene Geister. Die Untersuchung muß gewissenhafter und strenger denn je sein. Sie muß volles Licht über die Ursache. des letzten Unglücks bringen. Wie sollte man nach diesem neuen Brande, der mehr alS eine Zufälligkeit zu beweisen scheint, nicht fest an die Hypothese der Böswilligkeit glauben'? Der Verlust der „Atlantique". )s Paris. Nach einer Meldung dcS Matin beliefen sich die Rankosten der „Atlantique" ans rund 8.10 Millionen Franc. Das Schiss ivar aber nur für 160 Millionen Franc versichert, so daß 130 Millionen Franc ungedeckt bleiben würden. Sollte der Schiffsrumpf in einen Haien einge schleppt werden können, dann hofft man wenigstens noch die Maschinen zu retten. Der Bericht des Kapitäns. 2er Kapitän der „Atlantique", Schoofs, der sich unter den von dem holländischen Dampfer „Achilles" geretteten Besatzungsmitgliedern befindet, erklärte, um 3,30 uhr sei er auf der Höhe von Guernsey von der Nachtwache benachrich tigt worden, daß in einer Kabine der ersten Klasse Feuer ausgebrochen sei. Sofort sei die Alarmvorrichtung in Tätig keit gesetzt und mit der Löschung begonnen worden. Das Feuer habe sich durch den leicht brennbaren neuen Lack bald über das ganze Deck der ersten Klasse verbreitet. Der Funken- telegrapbist habe versucht, Hilfe herbeizurufen, aber die Funk station sei völlig verqualmt gewesen. Nach drei Stunden habe man die Hoffnung auf die Rettung des Schiffes auf geben müssen. Als die Besatzung in die Rettungsboot» ging, sei ein Boot umgeschlagen und dessen Insassen ins Wasser gestürzt. M leim MiM »er „MMM". Paris. sFunkspruch.s Der Kapitän der „Atlantique", Schooss, bat heute früh an Bord eines Schleppers Cher bourg verlassen, «m die Versuche zur Bergnng des Wracks zn leiten. Die Windstärke ist geringer geworben, das Wrack der „Atlantique" soll am Bria hochliegsn und ein großes Leck ausweisen, dnrch das Wasser einströmt. Noch immer aber ist eS unmöglich, an Bord zu gehen. Das Wrack treibt nach der englischen Küste ab: man hält eS für nicht ausge schlossen, daß es zwischen Portland nnd der Insel Wight strandet. Ueber die Zahl der Vermißten ist noch nichts Zuver lässiges bekannt. Die Angaben schwanken zwischen 18 nnd 22 Vermißten. Sie „AtlMtiM" m »er Mimen We. London. sFunkspruch.s Die „Atlantique" ist jetzt von der englischen Küste bei Weymouth sichtbar. Das Schiss stehl noch in Flammen. Englische Versicherungen dnrch den Brand der „Atlantique" betroffen. ss London. Wie die Blätter berichten, soll der evq- lische Vcrsicherungsmarkt durch den Brand des französischen Dampfers „Atlantique" schwer beirofsen werden. Dns Scbni war für 2 Millionen Pfund Sterling versichert, und zwar größtenteils in England. vemimeMikk »M SiMMiWn. vdz. Berlin. Vertreter des Deutschen Beamten- bundeS hatten am Dienstag eine Unterredung mit dem Meichsslnauzminifter Gras Schwerin von Krosigk über die Finanzlage in Reich, Ländern nnd Gemeinden nnd die damit zusammenhängenden besoldungS- und wirtschasts- politischen Probleme. Der Reichsfinanzminister erklärte in Uebereinsiimmung mit früheren Aeußerungen und der in der Rundfunkrede de« Reichskanzler« von Schleicher ver tretenen Auffassung, daß die ReichSregierung eine weitere Kürzung der Beamtengeßälter nicht beabsichtige. MUMWerÄNIIIM wr das iiwW-snuWW Moimeii. Vari«. lFunkspruch? ReichSwirtschastsminifter Dr. Warmbold bat dem Berliner Bertreter der Aqence Economique et Financier« zu dem kürzlich abgeschlossenen deulsch.srun,»fischen Abkommen solaende Erklärung abge- «eben: In den letzten Tagen des alten Jahres ist die staatliche Regelung der wirtschaftlichen Deziebunien zwischen Deutschland und Frankreich durch eine Reihe von Abkomme« an die veränderten wirtschaftlichen Verhältnisse angepaßt worden. Mein französischer Kollege, Herr Han- delSminifter Julien Durand, bat sich bereit« mehrfach zum Abschluß dieser Wirtschaftsabkommen öffentlich geäußert. Wie er, so begrüße auch ich es, daß es in zweifellos schwierigen Derbaudlungen durch die verständige Handlung beider Teil« gelungen ist. »» «ine« Ausgleich »u gelangen. Wie er, so bin auch ich der Meinung, daß die so gefundene Grundlage die Möglichkeit zu vertrauensvollen Zusammen arbeiten der beiden größeren kontinental-europäischen Wirt- schastSmächte bilden kann, ohne deren gemeinsame Arbeit die notwendige Neuordnung der europäischen Wirtschaft!!. Verhältnisse Stückwerk bleiben muß. M miiMe MMmWerim miii »er vreslmr MMWskoiillikl. )l Berlin. In der Angelegenheit des Pros. Dr. Cohn in Breslau teilt der Amtliche Preußische Pressedienst folgendes mit: Am 4. Januar sand im preußischen Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung eine Besprechung des ReickSkommisiars Prof. Dr. D. Kaehler mit dem Rektor der Universität Breslau Geheimen RrgierungSrat Pros. Dr. Brockelmann, de« Prorektor Prof. Dr. Poschmann und dem geschäftSfsibrenden Dekan der zuständigen Fakultät Prof. Dr. ha. A. Fischer unter Zuziehung der beteiligten Herren des Ministeriums statt. SS wurde dabei seftgestellt, daß der Senat der Universität Breslau nicht die Absicht gehabt batte, mit seinem Beschluß vom 23. Dezember in die Be fugnisse deS Ministerium« einzugreifen: vielmehr hatte er damit nur zum Ausdruck bringen wollen, daß durch das Heroortreten des Prof. Dr. Sahn in der Frage des Asyl- rechtes für Lroßki die Lage sich so verschärft hatte, daß der Senat den weiteren Schuß für die Person de« Prof. Lohn, sowie iür die Ruh« und Ordnung in der Universität Bres lau nicht mehr glaubt« «rwLbrlrt sten «u köml««. SS ist i»