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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.02.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-02-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193302161
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19330216
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19330216
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-02
- Tag 1933-02-16
-
Monat
1933-02
-
Jahr
1933
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.02.1933
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Mtlchge'chrric au« O5«n»ttzsch»a tt« Ebelle pgisfie^e, Serü-rt, da« Pfeeb «e DrStzte, wurde vou einem ekektrkfchen Schlag aetrosfen un» sofort «tötet. " Leiv »iS- Politischer Zusammenstoß in Leipzig. »Arn Dienstag avend vevannalteten die Nationalsozialisten im Osten Leipzigs» einen Prvvagcmdamcrrsch, der vSlltg reibungslos verliaf. Stach der Auflösung wurde auf heim- kelwende Nationalsozialisten geschossen. Dabei wurde, wie aus dem Polizist bericht hervorgebt, ein Nationalsozialist verletzt. V8 Personen wurden dem Polizeipräsidium »u- gcfülwt. ' Leipzig. Eine Mutter geht mit ihnen Ktnldern ii den Tod. Gestern früh kurz nach 6 Uhr wurde die '0 Jahre alte Fvau Martha Weichold mit ihren »Wei Knaben im Alter von 7 und 10 Jahren in ihrer Wvh- »uns gaSvergsiftet tot ausgrsunden. Die hatte länge« Zeit ihre Anete nicht bezahlt und sollte gestern morgen gewaltsam aus der Wohnung entfernt werden. * Chemnitz. Eine vorzeitig beendete Overnauf- iührung. Infolge einer plötzlichen Erkrankung der Sän gerin Hannel Lichtenberg mutzte die zweite Aufführung ter Peter-Gast-Oper „Der Löwe von Venedig" in der Lhemnitzer Oper abgebrochen werden. Frau Lichtenberg erkrankte im zweiten Bild des ersten Aktes so schwer, baß sie die Bühne bei offener Szene verlassen mußte. Da sich ihr Zustand nicht besserte und die Ausführung guch nicht behelfsmäßig fortgeführt werden konnte, mutzte die Vorstellung vor dem letzten Bilde abgebrochen werden. " Stvllberg. Im Streit niedergeschlagen. Wäh rend eines heftigen Streite» schlug der Berginvalide Zei- linger mit einem Beil ans den Arbeiter Sagvlla ein. Sagolla brach blutüberströmt zusammen. Sein Zustand machte ärztliche Behandlung erforderlich. Zeilinger wurde dem Amtsgericht Stollberg zugeführt. * Ho henstein-Ernstthal- Hier erkrankte ein Kind aus der 8. Klasse der Altstädter Schule an Diphtherie und danach noch drei andere Kinder. Obgleich die Befuräz- tung, daß in der Schule die Ansteckung erfolgt sein könnte, nicht begründet ist, wurde die Klasse auf acht Tage ge schlossen. Zwei der erkrankten Kinder sind mzwisck>en gestorben. ' Limbach. Ungetreuer Angestellter. Ein Limbacher Kaufmann händigte am Montag einem seiner Angestellten 137 Mark Bargeld, zwei Wechsel und einige Rabattspar- bischer mit dem Auftrage aus, einige Rechnungen zu begleichen. Da der Angestellte seitdem spurlos ver schwunden ist, wird angenommen, datz er die Stadt ver lassen hat. ES handelt sich um den 21 Jahve alten Willy Otto aus Luckenwalde der Berlin. * Lngau. Die Grippe tritt hier noch schlimmer auf als im Jahre 1010/20. N. a. starben in einer Fleischerei die 84sährrge Blutter der Fleiichcrmeistersfrau und nach ninf Tagen diese selbst. Der Ehemann liegt schwer krank darnieder. Ferner starb ein Architekt an Grippe. * Lngau. Tödliches Grubenunglück. Auf dem Ver trauensschacht der Gewerkschaft Gottes Segen in Lugau wurde am Dienstag abend der Bergarbeiter Max Pampel von l-ereinbrechcndcu Gesteinsmassen tödlich am Kopfe ge troffen. Sos ilowerl in Semen Wens. * Geitbain. Der Evangelische Jungmännerverein Sachsens errichtet hier ein weiteres Arbeitsdienstlager. Beabsichtigt sind Schlämmarbeiten am Oberivrsten« und am Schwanenteich «nd später die Anlegung eines Tennis platzes. Die Dirnftsreiwilligen werden in der hiesigen Be- zirksiugendberberg« «ntergebracht. Träger der Arbeit ist die Stadt Geithain. * Auerbach. Neben der setzt bereit« 50 Mitglieder «ahlenden Kameradschaft, die i« Rahmen de« NotwerkS der deutschen Jugend von der Kirchgemeinde eingerichtet wurde, wurde »ine weitere Kameradschaft ausgestellt, und jwar mit Unterstützung des Turnvereins 1892 durch Uebrr- laffnna der Turnball« und des Sportplatzes. Die Tbeater- aemeinde gewährt den jungen Leuten freien Eintritt zu ihren Veranstaltungen- Die beruflich» Fortbildung wird durch da« Arbeitsamt in Form von Kursen vermittelt. * Wurzbach. Hier wurde eine Kameradschaft der Schieferdecker ins Leben gerufen, der 25 junge Leute äuge» hören. Ihnen wird dadurch Gelegenheit gegeben, sich in ihrem Handwerk, da» infolge der mißlichen wirtschaftlichen BerlältnjUe den Lehrlingen nicht die ntztia« praktisch» Aus bildung bieten kann, weiter durkdznbilden. An Hand von Modellen wird den jungen Leuten Unterricht erteilt. Sogar ein Modell de» heimatlichen Kirchturms ist geplant. Kegler««» A«terl«ch««gsau»lchub Di« polizeibeawl«« dürfe« uicht aussagen Im Untersuchungsausschutz des Sächsischen Landtags» gab «in Vertreter de» Innenministerium» ein« Erklärung ab, in der es u. a. heißt: Di« Regierung habe da» größte Interesse an einer Klärung der vom Ausschuh behandelten Angelegenheit und beabsichtig« nicht, seine Tätigkeit zu ver hindern oder zu beeinträchtigen. Aber bereit» in der Sitzung am v. Februar hab« ein Vertreter des Justizministerium» aus di« strafprozessualen Bedenken hingewiesen, die gegen die gleichzeitig« Untersuchung derselben Angelegen heit durch dvn Untersuchungsausschuß und durch die ordent lichen Gerichte sprechen. Es bestehe die Gefahr, datz sich Be teiligte in gewisser Weise beeinflussen ließen. Ferner könne der Fall eintreten, datz Personen als Zeugen unter Umstän den sogar eidlich vernommen würden, gegen die «in straf rechtliches Verfahren anhängig sei oder spater anhängig ge macht werden müsse. Di« objektive Ermittlung de« Sach verhaltes könne hierdurch trotz des besten Willens zur Objek tivität seitens der Ausschubleitung weitgehend beeinträchtigt werden. Hinzu komm«, daß bei der außerordentlich starken Inanspruchnahme der Polizeiorgane und vor allem durch di« in der Oefsentlichkeit und auch im Landtag gegen die Polizei in letzter Zeit erhobenen außerordentlich schweren Angriffe und Verdächtigungen unter den Polizeibeamten eine hochgradig« Beunruhigung und Verbitterung Platz ge griffen hab« und daher alle» vermieden werden müsse, was die Beamten in der Ausübung ihrer Pflichten unsicher machen könnte. Das Letztere trete aber ein, wenn die Beamten vor dem Untersuchungsausschuß gewissermaßen al» Angeklagte behandelt würden, und darin liege eine schwere Gefahr für die öffentliche Sicherheit. Au» diesen Gesichtspunkten habe mich im vergangenen Herbst im Preußischen Landtag die Regierung die-Aussage- genehmigung den als Zeugen zu vernehmenden Beamten verweigert. Daher könne da» Ministerium im Fall heats <h und iu der Angelegenheit »Segl« rhelm", die gleichzeitig Gegenstand eine» gerichtlichen Üntersuchungrverfahren» sind, den für den 15. und 17. Februar al» Zeuge« vor den An- kersuchungsausschutz geladenen Beamten, soweit sie in de« gerichtlichen Verfahren al» Zeugen oder möglicherweise at» Angeschuldigle in Frage kommen, di« Genehmigung zur Aussage zur Zeit nicht erteilen. Da» Ministerium bebalt« sich seine Entschließung im übrigen vor. bis das Verfahren vor den Justizbehörden zu einem gewissen Abschluß gekom men sei, so daß eme Vernehmung der betreffenden Beamten nicht mehr den dargelegten Bedenken begegn«. Ob die Ge nehmigung erteilt werden könne, hänge im übrigen davon ab, über wa» die einzelnen Beamten vor dem Untersuchungs ausschuß vernommen werden sollen. Das Ministerium bitt« daher, bei jedem einzelnen Zeugen das Ministerium vorher hierüber zu informieren; erst dann könne da» Ministerium über die Genehmigung der Aussageertcilung entscheiden. EemeiudepoNtik Ne« Bezirkstage Der neugewählte Dresdner Bezirkstag setzt sich au« 14 Bürgerlichen, 9 Nationalsozialisten, 13 Sozialdemokraten und 4 Kommunisten zusammen. Im alten Bezirkstag waren 23 Bürgerliche und 17 Sozialdemokraten vertreten. Bei der Neuwahl zum Bezirkstag der Amtshauptmann schaft Bautzen verloren die Linksparteien 2 Mandat«, indem nur 7 Sozialdemokraten und 4 Kommunisten gewählt wurden gegen bisher 13 Sozialdemokraten. Die Rechtsparteien setzen sich aus IS bürgerlichen und 10 nationalsozialistischen Ab geordneten zusammen gegen bisher 27 bürgerliche. Zellt ömW. Aus Tierschutzkreisen wird unS geschrieben: Die katastrophale Wirtschaftslage und die dadurch ver ursachte Verarmuug weitester Volkskreise hat auch den jedem Kind bekannten „Zirkus L-arrasaui" in eine ver zweifelte Lage getrieben! In Jahrzehntelanger, unermüd- Uc'.)er Arbeit hat der Gründer und Leiter, Hans Stolch- Larrasani, aus den allerkkeinstcn Anfängen heraus den unbestritten größten und bekanntesten Zirkus Deutschlands geschaffen! Als er Vor mehr als 30 Jahren in Meißen an der Elbe seine erste Vorstellung eröffnen wollte, zer störte ein Plötzlich ausgetretener Sturm sein kleines Zelt! lind auch fein ferneres Schicksal war eine Kette der schwer sten Kämpfe. Die Opfer, die der Weltkrieg und tue In flationszeit gefordert hatten, konnten durch eine Gastspiel reise durch Südamerika wieder ausgeglichen werden, die zu. einer einzigen Triumvhfahrt wurde! Tie weißgrüuen deutschen Lastwagenzüge rollten in Südamerika von einer Hauptstadt zur anderen und verkündeten eindringlich, datz deutscher Unternehmungsgeist, deutsche Arbeit, deutsche Waren, deutsche Kunst und deutscher Wille auch nach dem verlorenen Kriege lebten und den anderen Völkern ein leuchtendes Vorbild waren! Sowohl in Argentinien als auch in den anderen südamerikanischen Staaten gibt es noch heute viele Straßen und Plätze, die „Sarrasani" benannt sind! Deutsche Waren, z. B- deutsche Automobile heißen „Sarrafani-Auto"! „Sarrasani" ist dort der Ausdruck für „deutsch" geworben. Doch nicht nur in Südamerika hat Sarrasani für Deutschland geworben, sondern auch in fast alten Ländern Europas! Seine Gastspielreisen führten ihn durch Holland, Belgien, Frankreich, die Schweiz, Italien, auf den Balkan und -Oesterreich. Ueberalt eroberte sich Sarrasani die Herzen. Und oazwischcn versucht er immer wieder, sich in Deutschland behaupten zu können. Aber hier wurde der Zirkus als volkstümliches Unternehmen am härtesten von der Geldnot betroffen! Dieses Unternehmen ist ja viel zu groß, um in Klein- oder Mittelstädten gastieren zu können; in den Großstädten, wo er existieren konnte, wird er zu Tode gesteuert. Und so bleibt Sarrasani niclsts anders übrig als: Heraus aus Deutschland! Im Herbst 1031 ist es dem ZirknS gelungen, die durch die Devisen sperre fast hermetisch abgeschlossene deutsche Grenze zu dnrchbrecl>en. Er erobert sich Holland. Dann dringt er iu Belgien ein mit fernen 250 Lastkraftwagen, seinen 800 Menschen, 000 Tieren, feinen beiden riesigen, je 10 000 Menschen fassenden Zeltbauten. La tauchen iu Lüttich die ersten deutschfeindlichen Demonstrationen auf! Blut rünstige Plakate, gistspeiend pon Deutschenhaß überschwem men und reizen die Bevölkerung. So baut Sarrasani vor den Toren Antwerpens seinen prachtvollen, neuzeit lichst eingerichteten Winterban aus. Und Abend für Abend wachst hier die Besucherzahl' Da kommt die Kataftrophel In der Nacht des 13. Januar gegen 2,30 Uhr knattern plötzlich Schüsse, und Alarmruse hallen durch das Lager. Entsetzt fahren die Menschen aus dem schlaf: Der ZirknS Sarrasani steht in Flammen! Der.Herd ist die Sattler«, wo der gesamte Fundns in Gestalt von Tausenden von Kostümen, Requisiten und Sattelzeug lagerr! Das 40Mtr. lange und 18 Meter breite Gebäude brennt wie Zunder! Zu retten ist da nichts mehr! Ein starker Wind treibt brennende Fetzen über die ganze Zeltstadt. Da traben die fliegenden Brände das Dach des Elefantenstalles in Brand gesetzt! Die doppelte Leinwanddecke ist im Augenblick durch glüht und fällt in Fetzen auf die Rücken der Tiere und ans bas Strohlager, an das sie mit starken Ketten an die Planken gefesselt sind. Durch das wilde Troinvcleu der riesigen Tiere eilen die Zirkusteute herbei. Es scheint unmöglich, in diese Flammenhölle cinzudrrngen. La wagt Direktor Hans Stosch selbst mit einigen Getreuen das beinahe Ucbermenschliche: Mit nassen Decken bewaffnet, stürmen sie in den Stall und es gelingt ihnen, zwölf von 22 Elefanten loSznketten. Erst bei Tagesanbruch läßt sich der Schaden über blicken. Zwar ist das große Zelt unversehrt geblieben. Doch wäre der Schaden nicht so groß gewesen, wenn es mit seiner gesamten Einrichtung für 10000 Menschen verbrannt wäre. Man hätte das Reservezelt ausrichten und weiter spielen können. So aber ist nach der Vernichtung d-s ge samten Fundus das Weiterspielen für Wochen unmöglich! 12 jammervoll verbrannte Elefanten stehen in einer Not baracke. Die enormen Flächen verbrannten Fleisches wer den mit Kalköl gesalbt nnd mit Kartoffelmehl nnd unge heuren Wattcmcngen verbunden. Aber trotz des Eingreifens der berühmtesten Tierärzte erliegen nach monatelangen Qualen !> von de» Schwerverletzten ihren Wunden. Einer der restlichen drei Elefanten hak sich bis henke — l'/i Jahr nach dem Brande — ans Füllst vor dem Feuer noch nicht ein einziges Mal nicdcrgelegt. Alle Hoffnung ist nun aus Paris gerichtet, die Em- reiseerlaubnis ist bereits erteilt. Da hetzt die chauvini stische „Action francaise": „Der Zirkus Sarrasani ist nichts als ein schlcchtver- hülltes Unternehmen deutscher Spionage, das mit seinen 250 Lastkraftwagen die Tragfähigkeit der französischen Militärstraßen erproben soll als Generalprobe eines deut schen Einmarscl^S! Seine Angestellten sind in der Mehr zahl Nationalsozialisten und Stahlhelmer: sein Direktor ehemaliger Gcueralstabsofsizier der Alten Armee des Kaisers." Der fluchtartige Rückzug wird nach Dortmund ange treten, aber die Deutschen haben kein (Held mehr für Vergnügungen übrig! In Hamburg wird der Kampf mit dem größten Konkurrenzunternehmen anfgenommen. Nenn Elefanten, vierzig Pferde, neuer Fundus wird beschafft, lieber Bremen geht es nach Emden, wo wieder ein Sturm das Zelt zusammenschlügt! sarrasani dringt in Holland In Sen neuen Bezire»Egg «W8D»>tz>H>e<uenfck)afr Annabera ziehen 8 Bürgerliche, 8 Nationalsozialisten, 7 So zialdemokraten und 5 Kommunisten «in. Der neugewühlt« Bezirkstag der Amtshonptmannschast Zwickau setzt sich au» 7 bürgerlichen. IS nationalsoziali stischen, IS sozialdemokratischen und S kommunistischen Der- tretern zusammen. Der letzte Bezirkstag war von 21 bür- gerlichen, 18 sozialdemokratische» und 3 kommunistischen Abgeordneten beschütz. HE »nkmmr^ie» Kake» allo ein Mandat emgebützt. Der neue B«-irk»taa der KmMdonnMMßlchast Frekderg setzt sich aus V Nationalsozialisten, 8 Bürgerlichen und 7 So zialdemokraten zusammen. Der alt« Bezirk»«« zählt« 40 Mitglieder; auch in ihm hatten dte Vertreter der Bürgerlichen «ine starke Mehrheit. Im neuen Bezirkstag der Anwebauptmannschast Dip poldiswalde find S Bürgerlich«, 10 Nationalsozialisten, 7 So- zialdemokraten und 1 Kommunist vertreten, wahrend der bisherig« Bezirkstag IS bürgerliche und S sozialdemokra tisch« Vertreter aufwies. > Die Wahl zu« Bezirkstag der Amtchauptmannfchast Pirna hatte folgende» Ergebnis: Bürgerliche Gemeinschafts liste IS (davon 8 Nationalsozialisten), SPD V, KPD 3 Man date. Der alte Bezirkstag bestand aus IS Bürgerlichen, 10 Sozialdemokraten und 1 Kommunist. Vie SMettsrnatWeu Der die WwMsorie. Berlin. (F-unkspruch.) In der Sitzung SeS Reichs kabinetts, die hente nachmittag stattfindet, kommt in erster Linie die Beseitigung vo» Härten in der Rcntnersürsorge zur Sprache. Dabei handelt «S sich vor allem um die Kriegsopfer, deren Bezüge durch frühere Notverordnungen stark gekürzt morden sind. In der Press« sind bereits Zahlen für dte Mittel genannt worden, die für diesen Zweck zur Verfügung stehen. Man sprach von 7—8 Millionen. Diese Summe trifft nach unseren Informationen jedoch nicht zu. So schwierig die finanzielle Lage auch ist, wirb die Reichs regierung voraussichtlich etwa 2V bis Ski Millionen für diesen Zweck flüssig mache«. Die Frage ber W-Pfennig-Krankenscheingcbühr. Berlin. (Funkfpruch.) Wie wir in Ergänzung zu unserer Meldung über die Besprechungen hinsichtlich einer Erleichterung der Rentenkürzungen erfahren, wird iu den beteiligten NessortS auch di« Frage erörtert, ob eine Aus hebung der kiv-Pfennig-Gebtthr für die Ausstellung der Krankenscheine erfolgen kann. Eine endgültige Entscheidung in dieser Frage ist bisher noch uicht erfolgt. Nie ve-MW M eiekiemnie ln der »mm MUrilMMWerMms. Berlin. (Funkspruch.) Zu den Sommcruvrschrisieu für die Siedler in der neuen Notverordnung über den Voü- streckungSschutz wird von zuständiger Steile daraus hin gewiesen, daß selbstverständlich die Siedler hinsichtlich der Steblerrente nicht schlechter gestellt »»erben als der sonstige agrarische Grundbesitz. Der ersten Hypothek bei landivirl schaftlichem Grundbesitz, die unter gewissen Voraussetzungen nicht dem BollstreckuugSschutz unterliegt, entspricht die Siedler stelle. Da diese im allgemeinen aber erheblstl höhere Anteile am Gesamtwert ber Siedlerstellc ausmawt, als die erste Hypothek bei landwirtschaftlichem Grundbesitz — ungefähr 90 Prozent gegenüber 49 Prozent — würde der Siedler durch privilegierte Behandlung der ersten Onpoth-k wesentlich schlechter gestellt sein. Um dies zu vermeiden, ist die Bestimmung getroffen worden, baß nur die Hälfte der Sledlerrente so bevorzugt behandelt wird, wie bei anderem landwirtschaftlichen Grundbesitz die erste Hypothek. Tie andere Hälfte unterliegt den allgemeinen gültigen Voll streckungsschutzbestimmungen. ein. Doch die Klinkerstrasten halten das Gewicht seiner Wagen nrcht aus. Aus 3000 Eisenbahnschwellen must er eine zweite Straßendecke legen! Da bricht der Zollkrieg zwischen Holland und Deutschland aus, und der holländische Bauer geht nicht mehr in den deutschen Zirkus. Die Zirknskassen sind erschöpft! Hilfe von außen ist nicht mehr zu erwarten! Wie soll der Rückzug vor sich gelten'? Kein Geld, um Bremser für die Last- kraftwagenanhänger zu mieten, kein Geld für Benzin und Oel! Kein Geld für die Sonderzüge! — In dieser Not schließt sich das gesamte Personal zusammen: Sie ver zichten ans das Gelullt: die Ballettmädels besteigen die Bremserhäuschen! Und ein kleiner Tankstellenmann ver traute dem Worte Sarrasanis und lieferte, wo die großen Oelkonzcrne versagten, Benzin! — An einem Sonntage zieht Sarrasani verschmutzt und todmüde in Düsseldorf ein. Hier versucht er, einige Wochen zu spielen. Dann verfällt Hans Stosch in eine schwere Erkrankung! Die Tiere nnd die notwendigsten Wagen übersiedeln Ins feste Stammhaus nach Dresden. Und wie gebt eS hier? Die ersten Tage bringen zu friedenstellende Einnahmen. Tann aber wird es von Tag zu Tag weniger. Das Geschick Sarrasanis scheint sich zu erfüllen! Was soll aber aus den Tiercu werden, wenn der Zirkus ausgelöst werden sollte? Wer könnte die <100 Tiere auskaufen? Von den ehemals 23 großen deutschen Zirkussen bestehen nur noch 5! Und die Zoologischen Gär ten leiden selbst bittere Not! In dieser höchsten Not, wo nicht mir das Los des Unternehmens Sarrasani, son dern das Schicksal der vielen Tiere zu entscheiden ist, kann es für jeden wahrhaften Tierfreund, ob er den Zirkus leiden mag oder nicht, keine Unschlüssigkeit mehr geben! Erne Reihe von Tierschntzvereinen setzte sich durch den Reiche verband der denisthe» Tierschntzvercine mit aller Kraft bei den Reichsbekvrden für die Ermöglichung einer Süd- amerika-Uebersiedlung ei». Die Verhandlungen sind jetzt noch im Gange. Mittlerweile ist die Not Sarrasanis ständig gewachsen! Der Alte Tierschntzvercin Dresden leistete Sarrasani stärkste Unterstützung und gründete die „Ge sellschaft der Freunde des Zirkus Sarrasani". So wurde dem Zirkus bereits ermöglicht, daß er mit einem noch nie gezeigten Programm von neuem spielen kann! Auch an dieser Stelle ergeht an alle die herz liche Bitte: Vergeßt -sarrasani nicht! Bedenkt, daß er den deutschen und ganz besonders den sächsischen Namen nnd die weiß-grünen Farben in alle Lander ge tragen hat. Denkt an die vielen jetzt noch musterhaft versorgten Tiere, denen ein trauriges Los bevorsteht, wenn es nicht gelingt, zu Helsen! Jeder Tierfreund muß helfen! Werdet Mitglied iu der „Gesellschaft der Freunde des Zirkus Sarrasani"! Der Beitrag ist freigestellt! Zahlt Spenden auf Konto „Sarrasani-Hilse" bei der Dresdner Bank in Dresden, Johannstraße 3. Es ist auch Futter für die Tiere erbeten! Der ZirkuS holt dies selbst ab. Der Zirkus soll und muß Deutschland erhalten bleiben! Darum: Helft Sarrasani!
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