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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.02.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-02-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193302161
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19330216
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19330216
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-02
- Tag 1933-02-16
-
Monat
1933-02
-
Jahr
1933
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.02.1933
- Autor
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mrle Krönt «inzuglieoern vermocht habe und dem Reich Knüppel und Steine in den Weg zu werfen versuche. Die Bayrische volk-partei habe sich darüber beschwert, daß man sie in di« Eck« gesetzt habe. Aber gleichzeitig habe Prälat Leicht in Ingolstadt erklärt, daß die Bayrische BolkSvartei Schulter an Schulter mit der ZentrumSvartei kämpfen müss«. Das Zentrum müsse sich darüber schlüssig werden, »b es Sr-bergerpolitik oder nationale Politik treib«« wolle. Bayrische BolkSpartei und Zentrum mühten sich von der Vergangenheit loSsagen. Solange das nicht erfolg«, werd« gerade in Bayern der Hauptstoß der Schwarz-weih-roten Front gegen die Bayrische BolkSpartei geführt werden. —«MJahvealt. Morgen, am 17. Februar, vollendet Fr. Pauline Hammitzsch, Pvppihcr Straße 5 wohn haft (jetzt vorübergehend bei ihrer Süchte Frau Franke, Mergerrdorfer Weg 2, aufhältlich) ihr 89. Lebensjahr. Di« Greisin erfreut sich noch geistiger und körperlicher Frisch«. Wir bringen ihr hiermit die besten GebnrtStagSwünfche dar. —* Poltzciberirht. In der Nacht zum 15. 2. 83 sind in einem Grundstücke auf der Nismarckstraße 2 silber graue Chinchilla-K aninchen (Zuchttiere 17 und 9 Monate alt) und 1 weifte, 9 Monate alte Riescnhäsin, gestohlen wor ben. Wie die Spuren ergeben, haben sich die Täter von dem Lutherplatz auö Zugang nach dem Tatort verschafft gehabt. -- Wetter wurden am 15. 2. .33, nachmittags, einem Bewoh ner der Gocthcstrafte 3 Bücher, betitelt „Jedermanns- Bücherei", Hirt-Verlag, in gelbem Einband mit brauner Schrift und 1 Buch „Deutsche Kunstgeschichte", Benzinger- Berlag, blauer Einband mit Goldschrist, im Gesamtwert von »IHV gestohlen. Der Bestohlene hat bemerkt, batz sich «in junger Mann an dem Korbe, in dem die Bücher mit wetteren Gegenständen aufbcmahrt waren, zu schaffen gemacht hatte. Der junge Mann konnte am 16. 2. 33 von einem Polizcibcamten in der hiesigen Herberge ermittelt werben. Der Beschuldigte hat den Diebstahl der Bücher bei seiner polizeilichen Vernehmung aber geleugnet. Da die Bücher auch in seinem Besitz nicht vorgcsuuden worden sind, besteht der Verdacht, daft er sie unmittelbar nach der Tat in Sicherheit gebracht oder sie gleich veräußert hat. — Am 15. 2. 33, abends in der 11. Stunde, ist in der Nähe der Blcchbrücke wieder ein Si t t l i ch k e i t S v e r l e tz c r ausge treten. Durch Hinzukommen eines Radfahrers ist er in Richtung der Gastwirtschaft Wartburg geflüchtet. Das verletzte Mädchen hatte den Radfahrer um Verfolgung des Verletzers gebeten. — In polizeiliche Verwahrung genommen wurde ein herrenloses schweres Kraftrad ohne polizeiliche Kennzeichen, „NSU"., das vermutlich gestohlen ist. — Der Radfahrer und sonstige Personen, die über die Diebstähle und die Herkunft des Kraftrades sachdienliche Angaben machen können, werden gebeten, sich bei dem Kriminalposten zu melden. —* Vortragsabend. Heute Donnerstag findet lm Jugendheim (Hohe Strafte) ein Vortragsabend des ehemaligen Privatsckrctürs Tolstois, Bnlgakvv, statt. Es handelt sich hierbei, wie nuS mitgeteilt wird, nm einen rein kulturellen Vortrag. —*25. sächs. Feu erwehrt ag 1934 in Riesa. Unter Vorsitz dc§ Herrn Branddirektor Steinbach fand gestern abend im EafS „Nadler" die erste grundlegende Sitzung für die Abhaltung des 25. sächsischen Feucrwehr- tageS 1934 in Riesa statt. Der Landesverband sächs. Feuer wehren umfaßt nach heutigem Stande 1266 Freiw. Feuer wehren mit etwa 62 NM Mitgliedern und dürften nach den Verhältnissen der letzten Tagungen des Verbandes etwa IN—12NNN Teilnehmer zu erwarten sein. Die noch zu bil denden einzelnen Ausschüsse finden reichlich Arbeit vor, doch hofft mau mit Unterstützung der Einwohnerschaft auch diese Veranstaltung, die wohl in unsrer Stadt die erste in solch »roßern Umfange ist, zu bewältigen, um den vorhergehenden Tagungsorten nicht nachzustchcn. —* Marionettentheater im Kronprinz. Wie aus dem Inseratenteil ersichtlich, wird Sonntag abend Im Theater im Kronprinz ein sehr launiges Lustspiel ge geben: „Wie Kasper mit Pampcl nach Marokko reist". Beide werben das Publikum mit ihrem Humor köstlich unter halten. Hoffentlich ist dieser Ausführung ein guter Besuch beschicken. Wer einmal recht herzlich lachen will, der be sucht Sonntag daS Theater. — Nachmittag kommt daS schöne Märchen „Schneewittchen" zur Ausführung. —* Technik und Erfindungen: Mitgetcilt vom Patentbüro O. Krueger n. Eo., DreSoen-A. 1, Schloßstr. 2. Im weiteren Bezirk wurde vorläufiger Patent schutz erteilt lEiuspruch innerhalb zweier Monate zulässig» für Wenzel Mikolasch, Krietzschwitz: Schweifteinrichtung: — G. A. Schütz, Wurzen: Selbsttätig mit einem Druckmittel arbeitendes Preßfilter: Dr.-Jng. Hch. Kopp en berg, Oertliches «nd Sächsisches. Riesa, den 16. Februar 1933. —* Wettervorhersage für den 17. Februar (Mttaetcilt von der Sächs. Landeswetterwarte zu Dresden.) Mein schwache Winde ans West bis Nord, allgemeiner vewdlkunaSrtickaaua. Srtlich Nebel, etwas stärkere Tage»» schwankungen der Temperaturen, zunächst noch Auftreten »on meist leichten Schneefällen. —* Daten für den 17. Februar 1633. Sonnen» »usgana 7,13 Uhr. Sonnenuntergang 17,16 Uhr. Mond» »ustzana 1,84 Ubr. Monduntrrgang 9,15 Ubr. 160V: Der Philosoph Giordono Bruno au« Nola »ird in Rom verbrannt lged. 1548). 1792 : Der Naturforscher Ernst von Baer auf Diep in «ttland geb. lgest. 1876). 1IK4r Der Großindustrielle Friedrich Alfred Krupp in Affen geb. lgest. 1902). 1Sb6: Der Dichter Heinrich Heine in Pari« geft. lged. 1797). Riesa: Verfahren zur Herstellung von Lochstücken zum Walzen nahtloser Rohre mit Unterteilung des Lock vorgange»: — Gust. Lorenz, Borna-Oschatz: Biehtränkbecken mit» einer vom saufenden Tier zu bewegenden, da» Zulauf ventil öffnenden Klappe: — Frau Mart« Senf, Oschatz: Verfahren zur Herstellung von Puppen, Pnppenteilen, Attrappen u. bgl. Figuren. — Ferner wurde Gebrauchs- Musterschutz eingetragen für Mitteldeutsche Stahlwerke A.-G., Riesa: Aufhängung von Zwäng- rolleurahmen an starren ein- und ausziehbaren Verstell- gliedern: — Alfr. Benesch jr., Torgau: Damcnhanbtasche mit elektrischer Leuchtvorrichtung: — Kurt Dame, Torgau: Wohnungsanzeiger: — Karl Hinne, Schönebeck: Schlitten- FortbewegungSvorrichtung mit Gelenkstacheln; — Großen hainer Webstuhl- und Maschinenfabrik A.-G., Großenhain: Nücklaufstcherung für Kettenaufbäummaschinen u. dgl. und Abstellbare Schützenschlagvorrichtung; — Hans KlaeS, Schönebeck: Kindcrspielzeng (Diabolo) auS Gummi: — Karl Hinne, Schönebeck: Panzer zu Schloßsicherungen. sNähcreS auf Wunsch durch Patentbüro Krueger, DreSden-A. 1, Schloßstr. 2.) —* Sozialpolitische Forderungen der evangelischen Arbeiter. Der soziale Ausschuß deS Landesverbandes Evangelischer Arbeitervereine im Frei staat Sachsen nahm in einer in Dresden abgehaltenen, von Vertretern aus dem ganzen Lande besuchten Arbeitstagung Stellung zu verschiedenen sozialpolitischen Tagessragen. U. a. wurde beschlossen, bei der Regierung anzuvegen, Ver- forgungsanwärter, die au» landwirtschaftlichen Berufen stammen, nach Möglichkeit ans dem Lande anzusiedeln, um auf diese Weise den Zuzug vom Lande zur -stabt zu ver ringern. Weiter wurde eine Entschließung angenom men, in der die Regierung ersucht wird, eine Möglichkeit zu schaffen, langjährige Erwerbslose bei der Vergebung von Arbeitsstellen in ähnlicher Weise nne die Schwerbe schädigten zu bevorzugen. In einer dritten Entschließung wird von der Regierung verlangt, Schritte zu unternehmen, damit die Preise für Baumaterialien bei mit öffentlichen Mitteln bezuschutzten Bauten angemessen gesenkt werden. Zur Frage der in diesem Jahre stattfindenden Betriebsrats wahlen wnrde beschlossen, an die Mitglieder der Vereine den dringenden Appell zu richten, keine Stimme einem marxistischen Kandidaten zu geben. — Wie jedes Jahr, soll auch in diesem Jahre in der Himmelfahrtswoche im Kirchlichen Bundeshaus in Krummhennersdorf bei Frei berg eine Freizeit für evangelische Arbeiter stattfinden. Ameisen G /Ü5 Äe M/ra-e/rck-MMbe cktt „Kieraef taseb/attei" mit ^vhülläixunxsa für Lovntax oäsr Hovtax volle man »okort abxsbsn lasssn. ^.nrsixsn-^nnnkms unck unsnt- xoltlieko Hilko ksi ^.nfsrtiZunA von Lnrsixon täxliok von Irük 8 vkr ab. ksrnrul 20. Strehla. Man hatte der Dienstag-Sitzung der Strehlaer Stadtverordneten ein sehr ungünstiges Horoskop gestellt. Aus Grund der bedauerlichen Vorkommnisse, die sich kürzlich gelegentlich eines Aufmarsches der NSDAP, und des Stahlhelms hier ereignet hatten, wurde verschie dentlich angenommen, diese Angelegenheit werde im Stadt- Parlament nochmal» viel staub auswirbeln und vielleicht gar zu neuen Reibereien Anlaß geben. Ja, e» wurde sogar erzählt, die Stadt habe bereit» vorsorglich das Riesaer llebersallkommando verständigt, sich zum evtl. Eingreifen bereit zn halten. Weder das eine noch da» andere traf zu. Gewiß, wie vorauszusehen, kamen die politischen Zwischenfälle zur Sprache: man sagte sich gegenseitig un verblümt die Meinung und auch einige Zuhörer riskierten dabei eine Lippe — das war aber auch alles. Diejenigen behielten recht, die von vornherein meinten, e» werde nicht so heiß gegessen, wie es gekocht lvird. Die Tages ordnung selbst war nicht geeignet, irgend etwas Sensatio nelles erwarten zn lassen. Zuweilen gestalteten sich die Beratungen äußerst langweilig, durch nichtssagende, frucht lose Reden unnötig in die Länge gezogen. Selbst der wichtigste Punkt der Tagesordnung, Arbeitsbeschasfungs- plan, hinterließ eine gewisse Enttäuschung für tue, die sich viel hiervon versprochen hatten, indem zwar verlockende Projekte erörtert wurden, aber das wichtigste, dieFinan- zierungsfrage, noch offen blieb. Der Stadtrat hat dem Bauansschuß vorgeschlagen, im Wege des Arbeitsbcschaf- fungsprogramms die Pflasterung der Torgauer und Schloß straße in Erwägung zu ziehen. Neber die Finanzierungs frage machte Herr Bürgermeister Reinhardt nähere An gaben, dabei nicht verhehlend, daß es immerhin noch fraglich sei, ob alle» nach Wunsch gehe. Os chatz. Versammlungsverbot. Die für Mittwoch abend in» „Schützenhaus" einberufene Versammlung der Kommunistischen Partei Deutschlands wurde von der Kreishauptmaunschaft Leipzig auf Grund der neuen Ver ordnung des Reichspräsidenten verboten, wegen des In haltes des als Einladung verteilten Flugblattes. Lommatzsch Erfolgreiche Bovrungen nach Wa fer auf Bahnareal. Die Euenbahn, der von der Stadt Lom matzsch daS Wasser für ihre Lokomotiven gekündigt Word n rst, hat auf ihrem Grundstück an der Bahn, ehemals Gotthardtsche» Grundstück, Bohrungen vorgenommen, die bi» zu einer Tiefe von 28 Metern führten und ein sehr günstiges Ergebnis hatten. Es wurde ein Wasserstaus von 12 Meter Tiefe festgestellt. Bei einem Probevumpeu, ' das 8 Tage hindurch ohne Unterbrechung durchgeführt wurde und bei dem rund 1400 Kubikmeter Weiser ge fördert wurden, hat sich der Wasserspiegel nur ganz unbe deutend gesenkt. * Dresden. Aus dem Dresdner Bausparkasfen- Pvozeß. — Dr. Junges in Hast genommen. In dem Dresdner Bausparkassenprozeß wurden dieser Tag« die letzten Zeugen, eine Reihe von Angestellten der „Vater land", vernommen. ES handelt sich dabei besonders um die Frage, inwieweit der dem Sanierungsversuch durch beziehungsweise mit Wissen deS Angeklagten Dr. Junges unzulässige Manipulationen und Verschleierungen deS wirklichen Status der „Vaterland" vorgenommen worden seien. Dr. Junges ist am Mittwoch nachmittag wegen Ver dunkelungsgefahr in Haft genommen worden: seitens der Verteidigung ist dagegen Haftbeschwerde eingelegt worden. * Dresden. Auch Martin Kremer nach Bayreuth verpflichtet. Nach Max Lorenz und Robert Burg ist nun auch Martin Kremer für die Bayreuther Festspiel« 1938 verpflichtet worden. Er soll den David in den „Meister singern" unter Toscanini singen. * Dresden. Am Dienstag verstarb in Magdeburg Oberpostrat Erich Maeder, kgl. sächs. Major d. L. a. D., im 58. Lebensjahre. Er war bis 1. Oktober 1930 bei der Oberpostdirektion Dresden tätig, wo er vor allem auf den Gebieten der Postreklame, deS PostpvessewesenS und des Kraftpostwescus arbeitete. * Dresden. Todesfall. In Dresden verstarb der Ehrenmeister der Innung der Baumeister zu Dresden, Baumeister Friedrich Hermann Arnold, im Alter von 81 Jahren. Er war ferner Mitgründer des Arbeitgeberver bandes für das Baugewerbe zu Dresden und Ehrenvor standsmitglied des Verbandes der Innungen der Bau meister im Freistaat Sachsen. " Pi rna. In der Stadtvevordneteniitzung am Diens tag wurde an den kommunistischen Vorsteher Ehrlich, gegen dessen Handhabung der Geschäftsordnung bekanntlich die Vertreter der Rechten bei der Kreishauptmannschaft vor stellig geworden sind, die Anfrage gerichtet, ob er noch zu seiner in der letzten Sitzung abgegebenen Erklärung stehe, sich nicht an die Geschäftsordnung gebunden zu fühlen und sein Amt „nur im Interesse des revolutionären Proletariats" auszuüben. EhrHH gab darauf die Er klärung ab, daß er die Geschäftsordnung so lange achten werde, als dies im Interesse seiner Wähler liege. Die von der Fraktion der Mitte und der NSDAP, eingebrachten Mißtrauensanträge gegen Ehrlich wurden abgelchnt, ebenso der Antrag auf Auflösung des Kollegiums. Auch die von den Fraktionen der Rechten gestellten Anträge auf Er hebung einer Filialsteuer in Pirna verfielen der Ab lehnung. * Rathen. Bürgermeisterwahl. In der Gemeinde- Vevordnetensitzung am Dienstag wurde als Nachfolger de» verstorbenen Bürgermeisters Jänichen der Bewerber Winkler aus Oelsa zum Bürgermeister gewählt. " Bischofswerda. Gerichtliche» Nachspiel eines Verkehrsnnfalls. Das Schöffengericht Bischofswerda ver urteilte den Sägewerksbcsitzcr Alwin Hensel ans Neukirch zu 500 Mark Geldstrafe oder 50 Tagen Gesängni». Hensel hatte mit feinem Kraftwagen am 31. Oktober vorigen Jahres den Zigarremnacher Eisold umgerissen. Dadurch war Eisold schwer verletzt worden und infolge hinzuge tretener Entzündungen der Wunden Verstorben. Vor feinem Tode hatte er erklärt, daß er kein Interesse an der Be strafung Hensels habe. * N ied e r p u tz ka u. Eine Kanonenkugel aus dem Jahve 1813! In hiesiger Flur wurden beim Bäumefällen eine 6 Pfund schwere und 9 Zentimeter dicke Kanonenkugel und mehrere Kartätschen gefunden. Man nimmt an, daß die Fundstncke au» den Kämpfen zwischen Russen und Franzosen im Mai 1813 stammen. * Räckelwitz. Pfefferkuchen mit Karbid. Hier er krankte dieser Tage eine Frau nach dem Genuß von Pfeffer kuchen. Sie hatte die Unvorsichtigkeit begangen, die Pfefferkuchen in einem Täschchen auszubewahren, in dem sich auch Karbid befand. Sie hatte wohl gemerkt, daß das Karbid mit dem Gebäck in Berührung gekommen war, aber die Pfefferkuchen waren ihr zum Wegwerfen zu schade gewesen. Es ist anzunehmen, daß sie keine grö ßeren Nachteile davongetragen hat. * N i e d e r o d e r w i tz. Einbrecher am Werk. An» dem Lagerraum des Fabrikgrundstücke» der Firma Göhl u. Heidrich in Niederoderwitz stahlen unbekannte Einbrecher in der Nacht zum Dienstag einen großen Posten Textil waren. * Sohl and a. d. Svree. Diamantene Hochzeit. Am heutigen Donnerstag können hier der Weber August Schwaar und seine Gattin das seltene Fest der diaman tenen Hochzeit feiern. Das Jubelpaar ist 82 bezw. 81 Jahre alt. Schwaar übte noch bis vor kurzem fein Hand werk mit dem Handwebstuhl aus. * Leipzig. Ein kleines Mädchen vermißt. Seit Dienstag mittag wird in Leipzig die neun Jahre alte Elfriede Henniger vermißt, die in der Oststraßc bei ihren Eltern wohnte. Das Mädchen hat sich von ihren Gespie linnen entfernt mit der Angabe, sie wolle eine Tante be suchen: eine solche Tante ist aber gar nicht vorhanden. Man bittet, das Kind bei Betreffen in Schutzhaft zn nehmen. * Wurzen. Folgen eines Wintergewitters. Tas Schneetreiben, das am Dienstag morgen eingetretcn war, war in der Richtung nach Lelichütz von einem Winlcr- gcwitter begleitet. Bei Oelschütz rissen zwei Drähte einer Hochspannungsleitung und sielen zur Erde nieder. Als ein l8.EiWkI »es öMllheMs Mein im „Eapitol" am 15. Februar 1983. „Prinzessin für eine Nacht" Operette in 8 Akten von K. Thiemann und H. Pflanzer Musik von Victor Eorzilius. Die Wicdcrholungs Aussührung dieser Operette, besser: dieses musikalischen Schwanks, brachte trotz der wesentlich verbilligten Eintrittspreise leider nicht das volle HauS, das die Direktion erwartet und die Aussührung selbst auch ver dient hatte. Immerhin war der Besuch besser alS zu manch' anderer wertvollen Ausführung deS Döbelner Ensemble». Tie Publikiimslauueu sind eben verschieden; und kein Repertoire- oder Platzpreis-Kalkül der Direktion ist ihnen gewachsen, oder kann sie snstematisicreu. Anderwärts viel leicht, in unsren Breiten kaum. Mit dieser Feststellung schließe ich den nüchternen, geschäftlichen Teil der Ange legenheit. Uebcr den opcrettislisch aufgezogenen Schwank mit Musikbegleitung selbst, d. h. also über den Inhalt, sein gei stiges Niveau etwas zn sagen, verkneife ich mir hier. Er ist zu fad", nm schön zu sein. UebrigeuS ist er ja schon bekannt »vm 25. Januar her. Bleibt noch die Ausführung allein; über diese läßt sich schon allerlei sage». Fangen wir gleich bei der Spielleitung an. So wie Fred Rohde in seiner Nolle als amerika nischer Multimillionär Vinzenz Schmith unter dem Beifall des HanseS über die Bühne „rollt", so rollt sich im gleichen Tempo unter seiner Leitung die ganze Handlung aus; flott, sicher, schlagkräftig, wirkungsvoll. Fred Rohde teilt sich mit Willi Foer sterling ldcm dummdreisten Andreas OggS) bezüglich des HeiterkeitscrfolgS in den begeistert ge spendeten ApplanS de» Publikums. Beide, besonders aber letzterer, spielten gestern wiederum so effektvoll, daft ge schrien wurde vor Lachen! Treffend FoersterlingS Witzchen mit den RotterS und Liechtenstein; und vieles andere mehr. Ferdinand Schmidt löste seine tänzerischen Aus gaben wie üblich sehr gewandt und ging im gebrochen deutsch akzentuierten Sprechgesang, parallel mit seiner Partie des galvanischen Prinzen, außerordentlich geschickt um die Klippen der gesanglichen Forderungen seines Micho herum. Daß Toni Kahle wieder mit von der Partie sein konnte, freute uns hier sehr; tanzt doch keine im Ensemble so gut. wie sie; und ihr quellklarcS Organ ist ein sympathi sches Pendant zu ihren anderen Leistungen in der Darstel lung der Ruschka. Diese Partie ist zwar für eine Toni Kahle weder besonders schwierig noch beglückend. Die Künstlerin wußte aber aus der ganzen Sache eben etwas BegcisterungSfähigeS zu machen. Sie erzielte den ersten stärkeren Beifall, der zn Wiederholungen verpflichtete. Die gesanglich wertvollsten Leistungen erzielten selbst verständlich Bert Elken (Detektiv Holm) und Klythia von Felsenbrunn (Heddy Schmith); beide singen »n hören ist ein wirklich reiner, schöner Kunstgenuß; vor allem freut man sich, daß die Künstlerin so durchaus sicher und frei in allen Stimmlagen geworden ist; sic beweist die crnne Pflege ihres Organ», deren c» der Künstler wiederum nicht mehr besonders nötig hat; sein Tenor steht in allen Höhen und Tiefen. Schauspielerisch entwickelte KInthia von Felsen brunn daS erwünschte Temperament, während Bert Elke» die vornehme Ruhe und Ausgeglichenheit seiner Person seinem Holm übertrug. Auch Rosa Mühl holte sich gestern abend als ver ständnisvolle Gattin deS vulkanisch veranlagten Vinzenz Schmith die Zuneigung aller ihrer Freunde; nicht minder auch Traute T Heu erkauf und Han» Schlick lals Fürst und Fürstin von Galvanien); Ferdinand Held- Magney schuf eine Gencraltype von Oberstewnrd. Der Chor machte seine Sache soweit ganz gut; er bleibt aber trotzdem daS Schmerzenskind für den Regisseur »nd den Kritiker; getanzt wurde nicht gerade mit voller Aufmerk samkeit auf den Dirigenten und ans sich selbst; das müßte bei nur vier Tänzerinnen viel besser sitzen und in sich ge schlossener sein. Ganz hervorragend wieder einmal Hans ZcisingS Btthnenbilbkunst; besonders im 3. Akt. Lobenswert die Leistungen der Rum m Irischen Kostüm-Werkstatt. Rudolf Neumann am Pult war ein gewandter Mittler zwischen Orchester und Bühne. Wir quittieren über drei kostbare, bcifallSreichc Stunde» voll gesunder und notwendiger Heiterkeit. I. Tb- itt
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