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Der Antrag aus Auslösung des Preußischen Landtags abgelehnt. AM« Im WM» LMU Für und ge,e« die Landtagsauflösung. Berlin. (Fnukspruch.) I« Preußischen Landtag wnrde der nat.»soz. AnslSsnngSantrag mit 214 gegen ISS Stimme» aLgelehnt. Präsident Serrl erklärte daraafhin: Ich schließ« die Sitznng «nb Wünsche den Abgeordnete« sttr die Zuknnft ein besiereS Wohlergehen. Berlin. (Funkspruch.) Im Prenßtsche« Landtag nahm hente im Lause der Aussprache über den nat.-soz. Auslösungsantrag auch der preußische Innenminister Severin« daS Wort. Als Minister Severing das Redner« pult betrat, Wurde er von den Sozialdemokrat«« mit stür mischem Beifall und Freiheit,Rufe« empsange«. Die Nationalsozialisten antworteten mit lärmende« Gegen» kundgebnngen. Es ertönten Psisfe, «nd Severing «nrb« ,«gerufen: „Nieder mit dem Arbetter-BerrSterl" Minister Severing versuchte wiederholt seine Ausführungen z« be ginnen, wnrde jedoch von neneinsetzenbe» nat.-soz. Lärm« szeneu am Sprechen verhindert. Schließlich unterbrach der amtierende Vizepräsident die Sitznng sÜr eine Viertel stunde. Nach halbstündiger Pause erhielt im Preußischen Land» tag Minister Severing von neuem das Wort. Er wnrde jedoch wieder von den Nationalsozialisten niedergeschrien. Schließlich erklärte Vizepräsident Haak«: Minister Seve ring, ich muß die Feststellung machen, daß da« Parlament Sie im Augenblick nicht anhören will! (Stürmischer Bei fall bet den Nationalsozialisten.) Vizepräsident Haak« verlieb dann feinen Platz und unterbrach dadurch di« Sitzung von neuem. Berlin. (Funkspr.s Heute Sonnabend um S Uhr trat im Zimmer -es Landtagspräsidenten Kerrl das Drei« männerkolleginm zusammen. Wie wir hören, sprachen sich Ministerpräsident Dr. Braun und StaatsratSpräsibent Adenauer gegen eine LandtagSanslöfung im gegenwärtigen Moment aus. Dazu gab StaatsratSpräsibent Adenauer folgende Er klärung ab: Eine Auflösung des Landtages ans Grnub des Artikels 14 der preußischen Verfassung setzt voraus, daß lebenswichtige Interessen deS Landes Preußens aus ander« Weise als durch Auslösung «nd Neuwahl deS Landtages nicht genügt werden kann. Ich kann ntcht anerkenne», daß dieser Fall vorliegt, die gegenwärtige Verteilung der Re- aternngsgewalt in Preußen zwischen Staatsregierung und ReichSkommissareu schädigt aber unbedingt lebenswichtige Interessen Preußens und kann nach Lage der Sach« allein durch die Wahl eines Ministerpräsidenten durch de« Landtag beseitigt werden. Ich habe aber gute Gründe für di« ««nahm«, daß diese Wahl durch Auslösung und Neuwahl des Landtages nicht beschleunigt, sonder« im Gegenteil verzögert «nd eventuell erschwert wird. Ich spreche mich deshalb gegen di« Auflösung des Landtages a«S. M NklkWkli MMWkl MNe M W. Berlin. (Funkspruch.) Die Vereinigte» Vaterländi schen Verbände Deutschlands erlassen folgenden Aufruf, der von Graf von der Goltz im Namen des Präsidiums unter zeichnet ist: Die Rgierung der nationalen Einigung beLentet für unS die Erfüllung eines langerstrebten Hochzieles. Dem Herrn Reichspräsident«« danken wir für diese Tat. Bon der neuen Regierung erwarten wir, daß mit dem November- System endgültig aufgeräumt wird «nd alle Stellen nur nach Fähigkeiten und Charakter besetzt werden. Unser aller Ziel heißt jetzt: Erhaltung der endlich erkämpften Einigkeit. Dies gilt ganz besonders sür den von «ns ntcht gewünschten Wahlkampf, in dem jeder Streit untereinander zu unter bleiben hat. Parteien, die hiergegen verstoßen, dürfen nicht gewählt werden. Unsere Parole heißt: Für nationale Er hebung gegen Marxismus und seine Verbündete«. Sie FlimzlerW les MeitsbeWWMMviMS. Berlin. (Funkspruch.) Heute sand in der Reichsbank eine Sitzung eines aus allen Teilen des Reiches beschickten engeren Kreises von Banken und Bankiers statt, die zur Teilnahme an der Finanzierung von SSV Millionen RM. Arbeitsbeschasfungskrediten aufgefordert worden waren. Diese 260 Millionen NM. stellen den größten Teil des über die Deutsche Gesellschaft für öffentliche Arbeiten A. G. zu finanzierenden Anteiles an dem der Oeffentlichkeit bekannten mit der Reichsbank vereinbarten Arbeitsbeschassungspro- grammes von 500 Millionen RM. dar. Die Finanzierung des Nestes ist, wie bekannt, bereits gesichert. Der Reichskommissar für Arbeitsbeschaffung, Gereke, betont«, daß die Reichsregierung größten Wert daraus lege, das ArbeitsVeschasfungsprogramm in enger Fühlungnahme mit der Privatwirtschaft durchzusühren. Gerade mit Rück sicht auf die große Bedeutung der Arbeitsbeschaffung für die Belebung der Privatwirtschaft rechne er auf die umfassende und verständnisvolle Mitwirkung des gesamten Bank gewerbes. Reichsbankprästdent Luther erklärte namens der Reichs bank, daß dieses ebenso wie bei den bisherigen Arbeits- Leschafsungswechseln die Finanzierung der Arbeitsbeschaf fung erleichtern wolle. Dementsprechend sei sie bereit, die im Zuge dieses Kredites ausgestellten Wechsels sowohl von Mitgliedern deS Konsortiums wie auch von dritter Seite ohne Anrechnung auf die den Einlegern bei der Reichsbank sonst zur Verfügung stehenden RediSkont-Facilitäten hcretnzunehmen. Der Reichsbankprästdent sprach die Hoff nung aus, daß sich in diesen Diskonten außerhalb der NeichSbank ein regelmäßiger Handel entwickeln werde. Die anwesenden Vertreter der Banken und Bankiers erklärten sich bereit, trotz der Ungunst der Zeiten ihr Bestes zu tun, um durch Uebernahme entsprechender Quoten di« Bildmrg Les Konsortiums in den vorgesehenem Ausmaße zu ermöglichen. Ulk MUM-MIMW MAlWIM vom 4. Februar 1VSS. " Die „Rote Fahne' erneut beschlasnaimt. Verl in. lFunkspruch.) Auf Anordnung de« Berliner Polizeipräsidenten ist die heutige Morgenausgabe der „Roten Fahne" beschlagnahmt worden. Zwei sozialdemokratische Zeitungen in Thüringen verboten. Weimar. (Fnnkspr.) Das Thüringische Innenmini sterium bat das sozialdemokratisch« Organ sür Thüringen .Da« Volk" in Jena auf die Dauer von 10 Lagen und die sozialdemokratische „Ott-Thüringer Tribüne" in Gera auf die Dauer von 14 Tagen verboten. Das Verbot «riolat« wegen de« Abdruck» des Ausrufes der sozialdemokratischen Partei. Familieubrama in einer Frankfurter Siedlung. Frankfurt a. M. (Funkspruch.) Der in der Sied lung Westhausen wohnende Koch Arnold Fuchs hat gestern nacht feine Ehefrau und seinen 11jährigen Sohn erschossen. Darauf beging Fuchs durch Erhängen Selbstmord. Die Eheleute haben AbschiedSbricfe hinterlassen, aus denen her vorgeht, daß die Tat im gegenseitigen Einverständnis er folgt ist. Die „Rheinische Zeitung" sür drei Tage verboten. Köln. (Funkspruch.) Die sozialdemokratische „Rhei nische Zeitung" ist für drei Tage verboten worden, weil sie, wie es in der Verbotsbegründung heißt, den Ausruf des sozialdemokratischen Parteivorstandes mit der Aufforderung zu hochverräterischen Vergehen veröffentlicht hat- Verhaftung eines ehemalige» kommunistischen ReichötagSabgeorbueteu. Kiel. (Funkspruch.) Der ehemalige kommunistisch« ReichStagSabgcordnete und Parteisekretär der KPD. Heuck ist von der politischen Polizei festgenommen worden. Mer »eil Mds. vdz. Während die Wissenschaft bei der Bekämpfung fast aller Krankheiten mehr und mehr Erfolge aufzu weisen hat, breitet sich der Krebs mit unl/eimlicher Stetigkeit immer mehr aus. Zunächst mutz man aber ein mal zur Beruhigung der allzu ängstlichen Gemüter sagen, daß diese Krebszunahme zum Teil nur eine scheinbare ist, denn in früheren Zeiten wurden infolge der noch nicht fortgeschrittenen Unters uchungLtechnik weniger KrebSfälte erkannt und zweitens erreichen heute mehr Atenschen als früher das Krebsalter: weil nämlich das Durchschnitts alter der Mei,schon zugenommen hat. Trotzdem kann man eine ständige Zunahme des Krebses nicht leugnen. Ueber die Entstehung des KvebSleidens sind die Ansichten ge teilt, er ist aber jedenfalls weder vererbbar noch aw steckend. Woran erkennt man den Krebs? Auf der Haut be ginnt er meist als gutartige» Geschwür auf dem Boden alter Wund- oder VerbrennungSnarben. Im Gegensatz zum Furunkel dehnt sich der Hautkrebs meist sehr rasch aus, zerfällt unter Absonderung eines immer stärker Sos WtWl SW Sie Mklmlkkle. „Große Abfütterungen", wie sie früher in dieser Hoch zeit der Saison beliebt waren, sind jetzt seltener geworden, und man wird solchen ungemütlichen Veranstaltungen keine Träne nachweinen. Aber auch in unserer intimeren und schlichteren Geselligkeit spielt das Essen noch immer eine Hauptrolle, wie es durch die Jahrtausende Auftakt und Grundlage für ein festliche» Zusammensein war. Wie kommt ern so gewöhnlicher und alltäglicher Vorgang wir die Nahrungsaufnahme zu dieser Auszeichnung? Ist es nur die Erfahrung, datz die Befriedigung der Bedürfnisse des Magens uns in eine gute Stimmung versetzt? Ti« Gründe liegen tiefer und sind in uralten Bräuchen der Vorzeit verwurzelt. Alles festliche und bewußte Essen, das über die bloße Stillung des Hungers hinausgcht, ist aus religiösen Momenten entstanden. Bei den Naturvöl kern vereint das den Göttern dargebrachte Opfer die Menschen zu einem Mahl, und so wurde dieses zu einem Teil des Gottesdienstes. Aus der weihevollen Stimmung erwächst dann der Glanz des Festes, und so ist eS auch noch zu Zeiten des Vater Homer, der sich nichts Schöneres denken kann, als „wenn in den Häusern umher die gereiheten Gäste des Sanger/Melodien erhorchen und alle Tische bedeckt sind/Mit Gebackenem und Fleisch, und der Schenke den Wein aus dem Kelche / fleißig schöpft und ringsum die vollen Becher verteilet./ Siel)«, da» nennet mein Herz die höchste Wonne deS Lebens." Solcher Glaube an die tiefere Bedeutung der Nahrungsausnahme ist auch im Christentum nicht verschwunden: er findet sich noch bet den Romantikern, wenn z. B. Novalis philo sophiert: „Das Essen ist ein akzentuiertes Leben. Essen, Trinken und Atmen entspricht der dreifachen Abteilung des Körpers in Festes, Flüssige» und Luftiges. Ter ganze Körper atmet, nur die Livven essen und trinken, gerade das Organ, das in mannigfachen Tönen das wieder auS- >endet, was der Geist bereitet und durch die übrigen Sinne empfangen hat." Tie Lippen, dir die Worte formen, sollen beim Essen auch zur Unterhaltung tätig sein, und so sagt Jean Paul, daß erst das Gespräch die Mahlzeit zu einer menschenwürdigen Tätigkeit mache. T-aher feiern die großen Feinschmecker die Tafel als das feinste Bindemittel der Geselligkeit; denn die Verknüpfung materieller und geistiger Genüsse schafft die höchste Lebensfreude, und deshalb rief der französische Gastrosoph Grimod de la Rehniäre aus: „Bet Tisch altert man nicht." Schon die Alten aber ermahnten die Tafelnden, nur von angenehmen Tingen zu sprechen, und das ist auch später immer wieder gefordert worden. So verbot der Leibarzt des französischen Königs Heinrich III. seinem Herrn alle aufregenden Themen beim Essen, und wenn der „Sonnenkönig" Ludwig XVI. bet Tisch satz, dann stand hinter seinem Stuhl ein Gardeosfizier, der jeden fern halten mußte, der mit ihm von Staatsgeschästen und anderen ernsten Tingen reden wollte. „Ich verlange die Gespräche bei Tisch ebenso leicht und abwechselnd Ivie die Speisen," sagt der Baron Fast, „jene sollen ebensowenig den Kopf drucken wie diese den Magen. Ein angenehmes Kosen mit Schüsseln und Gästen ist an rechter Stelle, und wenn zuletzt die Unterhaltung einem tüchtigen Tutti am Schluß eines Konzert» gleicht, dann ist sie willkommen." Tie Blüte eines solchen festlichen, durch das Gespräch ver klärten Speisens wird in der Antike in den Gelagen de» großen Gesprächskünstlers Sokrates erreicht- In Platos berühmten „Gastmahl" ist das Ideal solcher Tafclfreuden geschildert worden, das in seinem geistigen lleberschwang wohl nie wieder erreicht, aber immer wieder nachgeahmt wurde von den Tagen der Renaissance bis in die der deut schen Romanin. Tie feinsten Kenner solcher Gelage lelmccn jede Unterhaltung außer dem Gespräch bet Tische ab, so auch die Tafelmusik, gegen die sich im Altertum Marlial, in der Neuzeit Kant au»gesprochcn haben. In der römischen Kaiserzeit aber überwucherten die mannigfachen Geiell- schasts- und Trink-Spiel« bei Lisch, die Gesänge, Vor werdenden EiterS. Gegen den HautkvebS gibt e» nur ein Mittel: Operieren, solang» e» noch früh genug ist oder Bestrahlung mit Röntgen- oder Radiumstrahlen. Auch beim Brustkrebs kommt e» darauf an, datz so schnell wöe möglich ein operativer Eingriff vorgenommen wird. Die Krankheit äußert sich in der Weise, datz mehr oder we niger schmerzhafte Knoten in der Brust entstellen und sich allmählich immer weiter ausdehnen. Obwohl die Krank- heitSerfchcinungen des Brustkrebses so augenfällig sind, muß man sich wundern, wieviele Frauen cs auch heuta noch gibt, die die rechtzeitige Behandlung des schweren Leidens versäumen. — Ter Magenkrebs entwickelt sich meist auf dem Boden eines gutartigen MagengesclswürS. Mit Hilfe der modernen diagnostischen Hilfsmittel ist aber die Feststellung eine» Magenkrebses gewöhnlich nicht schwierig und die Operationsaussichten sind umso gün stiger, je früher der Patient zum Chirurgen kommt. — Charakteristisch für den Mastdarmkrebs ist ein ständiger Wechsel von blutigen Durchfällen und Verstopfungen. — Der GebärmutterkrebS ist meist leicht festzustellen, denn es genügt hierbei, ein Stück des erkrankten (Äewebes schmerzlos zu entfernen und eS im Mikroskop zu unter suchen. Im Frühstadinm der Erkrankung zeitigt die Opera tion die besten Erfolge, aber auch schon fortgeschrittener« Kranlheitsprozesse können noch in vielen Fällen der.Hetz lung zugeführt werden, wenn sie sachgemäß und vor allem lange genug in geeigneter Weise bestrahlt werden. Letztere» ist besonders wichtig, denn viele Patienten unter lassen oft die vom Arzt angeordneten Wiederholungen der Bestrahlungen. Man kann daher Frauen nur immer wieder raten, bei dem geringsten Verdacht zum erfal)- renen Frauenarzt l gehen. Dr. R. Jänecke Indexziffer der Großhandelspreise vom 1. Februar 1N3S. Berlin. (Funkspruch/» Die vom Statistischen Reichs amt für den 1. Februar 1933 berechnete Indexziffer dec Großhandelspreise stellt sich auf 80,7 (1913 gleich 100), sie tft gegenüber der Vorwoche <80,8) kaum verändert. Di« Indexziffern der Hauptgruppen lauten: Agrarstoffe 80,8 (unverändert), industrielle Rohstoffe und Halbwaren 87,1 (unverändert), und industrielle Fertigwaren 112,S (minus 0,4). Städtische Volksküche Riesa. Speisezettel für die Woche vom 6. 2. bis 11. 2. 33. Montag: Nudeln mit Rindfleisch. Dienstag: Welschkraut mit Kartoffelstückchen und Ham melfleisch. Mittwoch: Pilzragout mit Kartoffelstsickchen u. Rindfleisch. Donnerstag: Beefsteak mit Rotkraut und Salzkartoffrln. Freitag: Linsen mit Rauchfleisch. Sonnabend: Pellkartoffeln mit Quark. 1 groß« Portion 40 Pfg. bezw. SO Pfg. 1 kleine „ 2S . „ IS „ Messungen der meteor. Station 4L1. (Oberrealscknle Miesn). SS. ». 30. 1. kein Niederschlag; LI. 1. unmeßbar: 1. 2. 1,s nun; 2. 2. 1,6 mm; g. 2. 1,1 mm; 4. 2. kein Nieder schlag. — Niederschlag ine Januar: 28,S mm. Amtlicher Wintersport-Wetterdienst 1 vom 1. Februar 1SS8. Lausche (Waltersdorf): Temp.: — 4, wolkig, Schneehöhe 20 Zentimeter, Pulverschnee, Sport gut. Sohland-Spree: Temp.: —3, Schneehöhe 13 Zentimeter, verharscht, Sport mäßig. Gr. Winterberg (Schmilka): Temp.: —8, Schneehöhe 25 Zentimeter, vereist, Sport mäßig. Geising-Wettmhöhe: Temp.: —2, Schneehöhe 10 Zenti meter, verharscht, Sport möglich. Altenberg: Temp.: —2, Schneehöhe 10 Zentimeter, Schnee decke durchbrochen, Sport möglich. Zinnwald-Georgeuselb: Temp.: —1, Schneehöhe 14 Zenti meter, verweht, Sport im Walde gut. Reheselb: Temp.: —4, Schneehöhe 15 Zentimeter, gekörnt, Sport im Walde gut. Fichtelberg: Temp.: —kl, Schneehöhe 68 Zentimeter, ver harscht, Sport gut. Johanngeorgenstadt: Tenrp.: —8, Schneehöhe 20 Zenti meter, verharscht, Sport mäßig. WitternngSanssichten: Temperaturzunahme, zeitweise Niederschläge als Regen. Reichswinterwctterdienst. Schneefernerhaus (Alpen): Temp.: —2, Schneehöhe 20» Zentimeter, 5 Zentimeter Neuschnee, Sport sehr gnt. Hampelbanbe (Echtes. Geb.): Temp : —7, Schneehöhe 45 Zentimeter, Pulverschnee, Sport sehr gut. führuugen von Spaßmachern, Akrobaten und Tänzern die geistreiche Unterhaltung, und wie man die Sinne durch die stärksten Parfüme beim Essen betäubte, so lnd man große Massen von Gästen ein, die gar keine engere Beziehung zueinander gewinnen konnten. Man hat oft erörtert, welche Zahl von Teilnehmern bet einem festlichen Essen wohl die beste sei. Me Griechen hielten zuerst fünf Gäste für di« ideale Tafelrunde. Ter Römer Varrv prägte dann die vft» auch von Kant wiederholte Formel: „Nicht weniger «IS die Grazien, nicht mehr als die Musen," also zwischen drei und neun. Brillart-Savarin glaubt, datz die störende Bil dung von Einzelgrupvcu noch bei 12 Gästen vermieden werden könne, die sich also zu einer Einheit zusammen schließen; darüber hinaus müsse die Geselligkeit verfallen. Bei der geistigen Stimmung an der Tafel spielt anch die Anordnung der Plätze mit. Tie Alten lagen bei Tisch auf Sofas, und zwar so, daß die Köpse nahe beieinander waren, also die innigste Beziehung hergcsteNt wurde. Bis ins 16. Jahrhundert saß man in der neueren Zeit auf Bänken, und dieses steife Aneinanderrcihen der Gäste hemmte die freiere Bewegung und Gemütlichkeit. Einzelne Stühle, die eine gewisse Freizügigkeit gestatteten, kamen erst in der Renaissance auf, und Heinrich IV. von Frankreich wird das Verdienst zngeschrieben, datz er au der Tafel leichte, zusammenklappbare Stühle aufstellen ließ, damG man näher aneinander rücken und die Lischordnung nach Belieben ändern konnte. Nicht minder wichtig war die Entwicklung des Tisches. Im Mittelalter lnimle man nur den viereckigen Eßtisch, dessen eine Breitseite nicht belebt wurde, sondern sür die herantretende Bedienung frei blieb. Erst im 17. Jahrhundert schließt der ovale Tisch die Ge sellschaft fester zusammen, und dec runde Tisch des Rokoko schasst den harmonische» Kreis für eine Tafelrunde, an der die Geister sich gleichsam wie in einem Brcnnvunkt vereinigen kannten. In dieser Zeit wird das Gaslmahl, da» lehr viel länger als heilte, manchmal viele Sknndcn, dauerte, zur Hauptgelegeichcil des geistigen Verkehrs.