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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.02.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-02-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193302252
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19330225
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19330225
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-02
- Tag 1933-02-25
-
Monat
1933-02
-
Jahr
1933
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.02.1933
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kWtWOMN für Sonntag, de« LS. Februar ISS». Sonntag Estomiht. Da» Recht «ns de« Schrei. Ein Schrei ans der Not trifft Jrsu», wie er inmitten einer Menge Volks durch Jericho nach Jerusalem ziehen will. Der Schrei kommt von einem Blinden Bettler am Wege. Und der Schrei gilt nur einem: Heraus aus dem Elend! lLuka» 18^8 ff.) Not genug um un». Elend genug. Und auch Schreie genug. Schreie, die längst allen Idealismus und sonstigen schönen Aufputz des Lobens vergessen haben und nur noch eins wollen: Heraus ans dem Elend! Nackte, verbitterte, böse, brutale Schreie nach Geld. Der Schrei des Blinden klang unangenehm. Wir hören: „Die vornean gingen, bedrohten ihn, er sollte schweigen." — Man möchte noch immer die bösen, dies« so unverhohlen materialistischen Schreie zum Schweigen bringen, mit Zwang oder mit Beschwichtigung ober indem man die Sache ans daS politische Gleis abschicbt, die Schreier zu böswilligen Feinden stempelt oder sonst dergleichen tut, die Schreie zu ersticken. Anders Jesus. Er gibt dem Schrei sein Recht. Er ge wahrt hinter dem Schrei die Not. Er versteht, daß dieses Elend mir noch eins kennt: Heraus ans dem Elend! Er hilft. Aber er tut mehr. Er spricht diesen Schrei aus der Not — als Glauben au! Ja, diesen ganz auf das Materielle gerichteten Schrei! Daß er zu ihm schreit, das ist ia Glaube. Daß sie zu unS schreien, das ist Ia Glaube. Man sehe doch, wieviel hier geglaubt wird denen, die die Dinge ändern können! Und daß sie schreien, protestieren, rebellieren, das ist doch Glaube an einen Willen, der andere» will als solche» Elend! Glaube an eine Welt ordnung ! Wahrhaftig, wieviel Glaube ist in diesen Schreien aus dem Elend! Da schreit nicht nur Not; da schreit Glaube! Da protestiert Glaube! Da rebelliert Glaube! Und JesuS nuirdc ihm recht geben! Halte auch du iuue »ud wende dich nicht gegen die Schreier, sondern gegen die Not! Lk. Wen We MUMM SiM Eltern, deren Kinder seht vor der Schulentlassung stehen, und die Jugendlichen selbst bewegt jetzt die Frage, ob Lehre und Lehrzeit noch Sinn habe» in einer Zeit, wo Millionen, unter ihnen auch die Tüchtigsten, keine Arbeit mehr finden können. Wichtige Einwände gegen das Er lernen eines Berufs werden dabei vorgcbracht, insbesondere folgende: drohende Entlassung des Lehrlings nach Schlug »er Lehrzeit, die Rationalisierung in der Wirtschaft und die Entwicklung der Technik machen angeblich daS Gelernte überhaupt überflüssig, das Erlernen eines Berufes sei zwecklos, Spezialisierung nnd Arbeitsteilung in Produktion und Handel gestalte die Berufsausbildung des Nachwuchses ohnehin einseitig, infolge ArbeitSmangclS des Arbeitgebers sei diese auch lückenhaft, so das, der AuSgelcrute sich trotz Lehre im Berufe nicht sortsindcu könne. Weiter wird ins Feld geführt, daft die Eiern der Jugendlichen in der jetzigen Notzeit ans den angeblich höheren Verdienst ihres Kindes als jugendlichen Arbeiters angewiesen seien und cs deshalb nicht als Lehrling mit geringerem Einkommen in eine Lehre geben könnte». Die erwähnten Einwände sind jedoch nicht stichhaltig. Die Lehre ist anch in der heutigen Zeit sehr notwendig nnd nützlich. Denn jede Lehre hat an sich einen Höhen erziehlichen Wert, indem sie den jungen Menschen von der Strafte wegbringt und an regclmäftigc Arbeit ge wöhnt und ihn zu Ordnung, Sauberkeit und Verantwor tungsgefühl erzieht. Dazu vermittelt sie dem jungen Men schen — unterstützt auch durch deu Besuch der Fachklasse in der Berufsschule — eine Ausbildung in einem Berufe, die auch dann von Nutzen für ihn bleibt, wenn er nach beendeter Lehrzeit etwa nicht sofort in seinem Berufe wciterbeschästigt werden kann. Die Rationalisierung in der Wirtsckrast nnd die Entwick lung der Technik habe» den Gelernten keineswegs über flüssig gemacht. Im Gegenteil. Durch Beschaffung von komplizierien Maschinen und Transportanlagen — waS die Rationalisierung meist mit sich bringt — werden höchsten» Ungelernte frei, während zur Bedienung nnd Instand haltung dieser Maschinen nnd Anlagen Facharbeiter mit gründlicher Bernssansbildung und Spezialbildnng gebraucht werden. Die hohe Wertung des Gelernten gegenüber dem Ungelernten, die auch heute noch gilt, zeigt sich auch in den Lohntartsen, nach denen daS Einkommen des Gelernten daS des Angelernten oder Ungelernten ganz wesentlich über triff». Die Lücken in der Berufsausbildung der Lehrlinge, welche zufolge der Spezialisierung oder Arbeitsteilung ihrer Lehrfilmen verbleiben, werden durch den Unterricht in den beruflichen Schulen anSgesüllt, welche den Lehrling in gut eingerichteten Lehrwerkstätten, soweit solche vorhanden sind, einen ergänzenden Mcrkstattunterricht erteilen nnd anch die notwendigen theoretischen Bernfskenntnisic vermitteln, wie Fachzcichnen, Fachrechncn usw. DaS Einkommen der Lehrlinge während der Lehrzeit steht in Wirklichkeit kaum hinter dem des jugendlichen Arbeiter» zurück, weil der Lehrling sein an sich geringere» Einkommen regelmäßig während der ganzen Dauer der Lehrzeit erhält, während der jugendliche Arbeiter heute zu meist nur periodisch beschäftigt ist und dadurch viele Wochen im Jahr tatsächlich nichts verdient. Der Wert des Gelernten liegt darin, daft er vermöge der ihm in der Lehrzeit vermittelten Kenntnisse sich selbst Helsen kann, während der Angelernte «der der Ungelernte mehr zur Nerrichtnng rein mechanischer Arbeiten zn ver wenden ist. Der Gelernte findet sich zufolge seiner Ausbildung in der Lehre leichter auch in eine andere Arbeit oder in einen verwandten Berns hinein und wird deshalb bei Stellen bewerbungen, auch für neue Berufe, vom Arbeitgeber häufig bevorzugt. Für ihn sind auch die Aufstiegsmöglichkeiten zu Stellen mit höherem Verdienst, wie z. B. zum Vorarbeiter, Meister, Monteur, Materialvcrwalter, Kalkulator usw. iu höherem Mafte vorhanden als für die Ungelernten. Auch bei Anstellungen im städtische» oder staatlichen Dienst als Maschinenmeister, Feuerwehr usw. wird der Gelernte meist bevorzugt. All diese Vorteile des Gelernten sollte» sich die Eltern derer, die jetzt zu Ostern die Volksschule verlasse», vergegenwärtigen nnd deshalb ihre Kinder lieber einem ge lernte» Berufe znfiihre» trotz der Krise, denn nach dem Ende der Krise, das früher oder später doch einmal kommen muß, werden die Bernsoanssichten der Gelernten eher gün stig werden als die der Ungelernten. Oertliches «n- Sächsisches. Riesa, den 25. Februar 1903. —* Wettervorhersage für den 2«. Februar tMitgetetlt von der Sächs. Lanbcöwetterwartc zu DrcSdeu.t Dorwirgend schwache Winde aus veränderlichen Richtungen und Vrwilkungsrückaang, vielfach Nebel, üarfe Tage»- schwankungen der Temperaturen vorübergehend leichte VckluetSLi. —»Daten für den 28. und 27. Februar 1 »38. Sonnenaufgang 6.55 (6,53) Uhr. Sonnenuntergang 17,33 (l7S5) Uhr. Mondausgang 7,24 (7,33) Uhr. Monduntrr- gang »0,11 (»1,28) Ubr. 26. Febril arr 1802: Der französische Dichter Victor Hugo in Besaneon oeb. (grst. 1855). 1861: Kinia Ferdinand von vulaarie« in Wien aeb. 1871: Unterzeichnung de» Mlittiminarfrteden» zu Ver- sail^. 27. Februar: 1807: Der Dichter Henry >bad«»»rth Songfellow in Bortland aeb. la,ft. 1882). 1828: Der prevßtsch« General Graf Kleist von Rollen dorf in verltu aeft. (geb. 176»l. 1869 -. Der Kunftschriftftrllrr Karl ScheUer in Ham- bürg geb. 1924: Der Schriftsteller Rügen Label in Gerliu grft. (geb. 1851). MW Wer M M MW KkMMIW. Morgen, Sonntag, ist letzter Tag zur Einsicht der Wäh lerliste». Kein Wähler darf versäumen, sich sein Wahlrecht z« sichern. Nur der in die Wählerliste eingetragen ist oder sich aus Grund seiner Eintragung eine» Stimmschein hat anSftelle» kaffen, kann am 8. März abstimmeu. Die Wahlkartet der Stadt Riesa liegt noch morgen Sonntag von 10—12 Uhr für Riesa (Altstadt) einschließlich des Stadtteils Renweida im Rathause (Wahlamt) aus. Für die Einwohner de» Stadtteiles Alt-Weida (Wahlbezirk 11) liegt die Wahlkartet morgen in der Zeit von 10—12 Uhr im Gasthof „Walther", Heidebergstrabe 2, au». Für die Ein wohner dcS Stadtteiles Merzdorf liegt zn gleicher Zeit die Wahlkartet im Vcreinszimmer des dortigen Gasthofes „Zum Schivan" aus. Stimmscheine werben bi» spätestens Freitag, den 8. März, ausgestellt. Wer jetzt schon weift, daß er am Wahlsonntag (5. März) nicht in Riesa anwesend sein kann, möge sich bereits in den nächsten Tagen einen Stimmschein ansstellcn lassen. Der Stimmschein berechtigt, das Wahlrecht überall anszuführeu. Auch denjenigen, die voraussichtlich am Wahlsonntage nicht in Riesa sein können, wird empsohlcn, sich baldigst einen Stimmschein zn versorgen. - —* Tödlich verunglückt. Ein schwerer Unglücks- fall mit tödlichem Ausgang ereignete sich in vergangener Nacht auf hiesigem Abstellbahnhose. Der in Chemnitz- Hilbersdvrf wohnhafte Zugführer K. Günther hatte in der 8. Stunde einen Güterzug von Chemnitz nach Riesa ge bracht und war im Bcgrisfe, die Ansenthaltsränme anfzn- snchen. Vor dem Ueberschrcitcu der Gleise lieft er einen zn genannter Zeit die Strecke passierenden Zug vorüberfahren. Vermutlich hat der Unglückliche durch das Geräusch dieses Zuges das Näherkommen eines vom Ablaufberge abge- lasseuen Güterwagens nicht bemerkt, so baß er von diesem überfahren worden ist. G. wurde, zwischen den Gleisen liegend, tot ausgesundcn. —* Die Danzig-Flieger über Riesa. Heute nachmittag kurz nach 3 Uhr überflogen die Danzig-Flieger, von Leipzig kommend, unsere Stadt, ihrem Ziele Dresden entgegen. Die Aufschrift am unteren Flügel eines der Flugzeuge „Danzig bleibt deutsch" war auch vom Erdboden aus deutlich erkennbar. Die Flugzeuge wurden von den Blicken zahlreicher Schaulnstiger verfolgt. —* P o l i z e i b e r i ch t. Gestohlen wurde am 22. 2. 1933, nachmittags in der Zeit von 1- Lis 5(7 Uhr, ein vor der Haustür stehender ungestrichener Kinder- Rodelschlitten, an dem die Querhölzer mit der Säge verkürzt worden waren, so daß die Lehncnlöcher nicht mehr sichtbar sind. Als Täter kommt ein Mann in Frage, der sich mit dem gestohlenen Schlitten in der Richtung nach dem Heimatmuseum entfernt hat. — Ausgetretener Nn- zahlungsbetrüger, der in Riesa und Umgebung Malerlehrlinge ausgesucht, diese als Abonnenten auf die Leipziger Malerzeitung geworben und außerdem zu Bestellungen von Malerhandwerkszeug veranlaßt Hot. — Beim Kriminalposten wird eine elektrische Lampe verwahrt, die angeblich in der Nacht zum Montag, den 19. 12. 1932 von einem im Hose des VolkShauseS stehendem Herrenfahrrad abgeschrnubt nnd gestohlen worden sein soll. — Personen, die über den Schlitten und die Fahrradlampc sachdienliche Angaben machen können und solche, die von dein Betrüger geschädigt worden sind, werden gebeten, sich beim Kriminalposten zu melden. —* „Unsere Heimat" bringt in ihrer heutigen Ausgabe nunmehr den Schluß des Rückblicks „Riesa vor 7S und SO Jahren" von HanS Strcbelow, Nürn berg. Weiter finden unsere Leser einen Artikel „Aus der sächsischen Staatsverwaltung nach der Tei lung von 1815" aus der Feber unseres heimischen Chro nisten Johannes Thomas. — Allen Freuuden der Beilage „Unsere Heimat" sei der Erwerb der bis jetzt ge bunden erschienenen Jahrgänge angelegentlich empfohlen. Durch unsere Tageblatt-Geschäftsstelle können diese Bände jederzeit käuflich erworben werden. —* Der Vorverkauf zu den Co median Harmo nisten hat, wie man uns mitteilt, bereits stark eingesetzt. Ein nochmaliges Auftreten der Truppe ist aus geschlossen. Der Omnibus (ährt 18 Uhr 50 ab Bahnhof Riesa und nach dem Konzert ab Sarhsenhos (Großenhain) zurück. Die Plätze sind, bis auf Stehplatz, sämtlich numeriert. (S. Anzeigenteil.) Wieder Eistreiben auf der Elbe. Die auch während der ganzen Woche fast unvermindert anhal tenden Temperaturen unter dem Gefrierpunkt haben die Elbwassertemperatur inzwischen ganz erheblich abgekühll und bereits seiner Reihe von Tagen auf der Elbe zu er neuter Eisbildung geführt. Seit den ersten Tagen dieser Woche treiben wieder bei langsam zurttckgehendem Elb- wasserstandc auf dem Flusse Eisschollen talwärts. Der Eis gang, bei dem es sich zunächst noch durchweg um minder starke Eisschollen handelt, ist jedoch noch nicht so stark, um dem seit reichlich zwei Wochen nach längeren, durch Eis stauungen in Sachsen und Böhmen hcrvorgernfenen Unter brechungen wieder aufgeuommenen Frachtschiffahrtsverkehr hinderlich zu sein. Zahlreiche Schleppzttge konnten in den letzten Tagen ans der Elbe inmitten -es Treibeises be obachtet werden. Auch talwärts treibende Lastkähne und Motorschutcn mit oder ohne Anhang versuchten trotz des Eisganges ihre begonnenen Fahrten planmäßig fortzusetzen. Der Ucberfahrvcrkehr wird, soweit das sächsische Elbegebiet in Frage kommt, durch den erneute» Eisgang noch nicht be einträchtigt. Sogar die größeren Seil- und Wagenfähren können vorläufig noch ihren Fährdienst versehen, so daß das Urbersetzeu über die Elbe auch für Fahrzeuge nirgends Schwierigkeiten bereitete. Gegenwärtig, wenn auch für das ! letzte Drittel de» Februar etwas ungewohnt, bietet der Fluß viit lemeü tielverschnriteu Uferu iuU) IreiLcudui EiLiktmllku ein vollwinterkiche» Bild. Die neuen und ergiebigen Schneefälle, die in diesen Tagen allerorts niedergingeu, lassen em größeres Elbhochwasser für den Fall erwarten, daß der Witterungsumschwung verhältnismäßig plötzlich «tnsetzt, waS angesichts der bereit» etwa» vorgeschrittenen Jahreszeit durchaus im Bereich der Möglichkeit liegt. —* Zur Studien- und Berufswahl. Die neue Verfügung des Reichsministeriums des Innern und des BolksbildungSministeriumS, wonach die höheren Schulen den Abiturienten, die in erster Linie für praktische Bernie in Frage kommen, vom Studium abraten sollen, wird zwei- elloS dazu beitragen, daß ein großer Teil der 40 0uu Jugendlichen, die Ostern mit der Reifeprüfung die Schulen verlassen, nochmals zu einer Ueberprüfung ihrer Berufs wahl veranlaßt werden. In diesem Zusammenhang ist es daher zu begrüben, daß das Deutsche Studentenwerk E. V. Dresden auch eine völlig überarbeitete Ausgabe der 1929 zum erstenmal erschienenen Schrift „Wohin — Ein Ratgeber zur Berufswahl der Abiturienten und Abiturientinnen" herauSaegeben hat. Die besten Sachverständigen aus Wirt- chaft, Verwaltung und Berufsberatung geben darin ein wirklichkeitsnahes Bild der verschiedenen Berufe nnd ihrer Aussichten, nnd zwar nicht nnr sämtlicher akademischen, son dern vor allem auch aller praktischen Berufswege. —* Sonntagskarten während der Leip ziger Frühjahrsmesse. Auf Antrag des Leipziger MeßamteS hat die Neichsbahndirektiou beschlossen, am 4. und b. März Sonntagsrückfahrkarten nach Leipzig auf sämtlichen Stationen im Umkreis um Leipzig bis 150 Kilometer aufzu legen. Diese Sonntagskarten haben Gültigkeit bis Dienstag, den 7. März, 1 Uhr früh. Durch die Verlängerung der Gültigkeitsdauer ist den Besuchern aus Orten bis zu 150 Kilometer Entfernung von Leipzig Gelegenheit geboten, die Leipziger Meße zu erheblich verbilligtem Fahrpreis zu be suchen. —* Neue sächsische Schatzanweisungen. Die für die nächste Zeit erwartete Ermäßigung des Neichsbank- diskvnts läßt auch ein weiteres Anziehen der Kurse der fest verzinslichen Werte erhoffen. Im Hinblick hierauf gewinnt daS zur Zatt vorliegende Angebot des Freistaates Sachsen auf Umtausch der am 1. April 1933 fälligen Schatzanwei- sungen zu 93 Prozent in solche, die zur Hälfte nach zwei und zur anderen Hälfte nach weiteren zwei Jahren fällig sind, oder auf Neuzeichnung zum gleichen Kurse noch mehr Interesse. —* Vom Esperanto-Kongreß. Das spanische Unterrichtsministerium unterstützt den Esperanto-Unterricht. 5000 Peseten wurden zur Erweiterung des Esperanto-Unter- richtS bewilligt. Schnellkurse für Lehrer wurden in Madrid und drei anderen Städten eröffnet, die als Prämie elf Kar- tcn für den Kölner Esperanto-Weltkongreß nnd 400 Peseten erhielten. Das Madrider Athenäum veranstaltet einen Kursus für 30 Lehrer. Die Kongrcßbefucher haben einen ansftthrlichen Bericht über ihre Erfahrungen an daS Mini sterium einzugcbcn. —* Tagung der sächsischen Hutgeschäfts in hab er. Ker Bezirk Sachsen im Reichsverband deutscher Hutgeschäfte e. B. hielt in Dresden eine Mitgliederversamm lung ab, die sich vor allem mit Fragen der Neuordnung de» HutmarkteS befaßte. Der Vorsitzende, Hutmacherobermeister Buchholz, Dresden, brachte in feiner Begrüßungs ansprache zum Ausdruck, baß der Hnthandel mit Zuversicht in die Zukunft blicken könne. Hierauf ging Syndikus Käppler auf die Möglichkeiten einer Neuordnung des Hutmarktes ein. Eine solche Neuordnung sei auf Grund der Ergebnisse der Verhandlungen zwischen Fabrikanten, Grossisten und Einzelhandel durchaus möglich. Seine Dar legungen wurden unterstrichen durch Ausführungen des Vorsitzenden des NeichSverbandes, Schäffer, Berlin. — Die Versammlung beschloß sodann, bei den zuständigen Stellen ans eine Verfeinerung bezw. Staffelung der Umsatzsteuer von bis 4 Prozent je nach Umsatz und Rentabilität des Betriebes hinznwirken. Zum Schluß wurde über die Vor bereitungen für die Jubiläumstagung des Neichsverbandes, die vom 19. bis 21. Juni in Dresden stattfindet, berichtet. —* Der Verein für Briefmarken künde Dresden, welcher eingedenk der Tatsache, daß die Brief marke ein wertvolles, dabet leicht zu beschaffendes Lehr mittel ergibt, durch das spielend eine Bereicherung der Kenntnisse in Geographie, Volks- und Völkerkunde, Münz wesen, Kunstgeschichte, Farbenlehre, Schönheitssinn und vieles andere mehr erzielt werden kann, richtet an die Schul- jugend die Preisfrage: „Was bietet mir das Sammeln von Postwertzeichen?" Die Vesten 10 Slrbeiten werden mit wertvollen Preisen bedacht und ge langen außerdem in der vom 8. biS 18. April d. I. in Dres den stattfinbcnbcn Briefmarkenschau, für welche die Spitze der staatlichen und städtischen Behörden den Ehrenvorsitz übernommen haben, zur Ausstellung. Die beste Arbeit kommt ferner im Ausstellungskatalog zum Abdruck, in welchem noch mehrere Arbeiten namhafter Sammler und Forscher auf dem Gebiete der Philatelie enthalten sein wer- den. Im Preisrichterkollegium sitzen bekannte Philatelisten nnd Iugcnderziehcr. — Die Wettbewerbs-Arbeiten sind bis 30. März d. I. an den Leiter des Wettbewerbes, Ingenieur Lehnert, Dresden-A. 27, Chemnitzer Str. 97, einzusenden, von wo auch die Wettbewerbs-Bedingungen kostenlos zu er halten sind. —* Die Industrie- und Handelskammer Dresden hielt mit den von ihr zur Wahrnehmung der Gläubigerinteressen in Osthtlfeverfahren berufenen Vertrauensmännern eine Besprechung ab, an der anch der Kommissar für die Osthilfe, Landstelle Dresden, und Ver treter der Landwirtschastskammer tcilnahmen. Es wurden Klagen über Langsamkeit der Durchführung der Entschul dungen, teilweise unzulängliche BcrwertungSmöglichkeitcn für Entschulbungsbriese und mangelnde Berücksichtigung von Gläubigerintcrcssen iin allgemeinen erörtert: ferner wurde die durch die neue VollstreckungSschutzverordnunq hervorgerufene Lage besprochen. — Von feiten des Handels wurde gefordert, aus Gründen der gleichmäßigen Behand lung aller a» Osthilfcverfahrcn beteiligten Gläubiger Maß nahmen zu treffen, die entsprechend der Sonderregelung für genossenschaftliche Forderungen auch die anderen ge werblichen Gläubiger vor zu weitgehenden Fordc- rungskttrzungen bei Durchführung der Entschuldungen schützen. - Colbitz. Mobulmus ujedcrgebrannt. Freitag nacht wurde die Einwohnerschaft durch Feueralarm aus dem Schlafe geschreckt. In dem, dem Rentenempfänger Her mann Pätzoldt gehörigen Wohnhaus war gegen ^1 Uhr Fener entstanden, daS sich so schnell ansbreitcte, daft das hsebäude gegen 2 Uhr völlig niedergebraunt war. Alle Rettungsversuche der am Brandherde erschienenen wackeren Ealbitzer und Malkwitzer Feuerwehren waren nutzlos, da infolge der Kälte großer Wassermangel herrschte. Es konnte nur wenig gerettet werden, so daft deu Brand geschädigten, zu denen noch der im Hause wohnende Sohn mit seiner sechsküpfigen Familie gehört, fast alles ver brannt ist. Zum Glücke herrschte Windstille, so daft die benachbarten Häuser ungefährdet geblieben sind. Die Brandnrsarl-e ist noch nicht geklärt, das Feuer soll zuerst in einem kleinen Anbau, wo Stroh und Heu lagerte, ent standen sein. Der Schaden ist teilweise durch Versicherung gedeckt. * Leisnig. Lungcncutzüuduna als Todesursael e, nicht Schuftvcrletzung. Wie das „Leisniger Tageblatt" mel det, ist nach dem Untersuchungsbefund der bei der Schie ßerei in der Nacht zum 7. Februar verletzte Rcichsbnnner- -niann Kurt Schumann au einer Lungenentzündung ge stiorbeu. Die Annahme, daft aus der Schuftvcrletzung Lim ÄluwLrchi.UuiL eriMaMir lei« LMt. ücnuiach nicht zu.
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