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FMM.Ml III". Dtp. Die Pariser Begleitmusik zur Genfer Abrüstung»» konteren- mit ihrem Hin und Her an Vorschlägen zur Verschleierung der Rüstung ist aus den Don gestimmt, daß Frankreich wesentlich Abstriche an seinem Rüst,mg»etat vorgenommen habe. So erklärt« der Abgeordnete Fabry in der Kammer, daß seit dem 15. Juli 1932 2'/i Milliarde in den drei Ministerien der Landesverteidigung eingespart worden seien. Dabei kam aus seinem Munde auch die nicht mehr neue Feststellung, daß Frankreich mit 6V» Milliarden 500000 Mann unterhalte, während Deutschland dagegen für nur 100000 Mann 3 Milliarden aufwende. Dieser alte Schwindel der französischen Diplomatie unterläßt eS wie immer zu erwähnen, daß man ja durch das Schanddiktat von Versailles Deutschland so Hohe Kosten aufgezwungen hat. FabrN'S Stolz auf die ungefähr 20 Prozent betragen de,! Ersparnisse findet eine treffende Klarstellung durch ein« Mtteilnng de» „Motin" aus dem Bezirk des 20. Armee korps in Nancy. Der kommandierende Oleneral dieses Korps Jeanpicrre unterstrich auf einen, Bankett den unbe streitbaren Fortschritt, den im Jahre 1032 die Ausbildung der Reserve Tadres und die militärische Vorbereitung ge macht habe. Sowohl die Zahl der Reserve-Offiziere wie di« Haht der Ausbildungskurie sind gegen früher wesentlich ge- süegen. In 70 Anstalten wurden 19l5 Reserve-Offiziere in zwölf AuSbtldungskuricn weiter geschult. Der gleiche Fort schritt ist auch bei den Reserve-Unteroffizieren festzustellen. M«r sind e» 2600 Schiller in 123 Schulen. Die Zahl der Teilnehmer gegcnfrnher ist um iiber 200 gestiegen. Auch die militärische Vorbereitung hat an Umfang zuge- nommen. ES beteiligen sich nach Aussage dieses General- an ihr 600 Körperschaften und Vereine. Das allein in einem einzigen KorpSbezirk! Der scheinbare Widerspruch zu den von Herrn Fabry so unterstrichenen Ersparnissen klärt sich sofort auf, wenn man weih, daß diese Reserveausbildung und militärische Vorbereitung nicht aus Etatsmitteln der drei LandcSverteidigungsministerien, sondern auf dem Um weg über andere Ministerien, so z. B. dem Ministerium für öffentliche Arbeiten bezahlt werden. ES handelt sich also ganz eindeutig bei den Ersparnissen von 2Vi Milliarde um nichts weiter als um geschickte Abrcchnungskunstlstücke und geschickte Verschiebungen innerhalb deS Gesamtetats. Hinzu kommt noch, das, durch den Ausbau der grossen Befestigungsanlagen früher benötigte Summen jetzt in Fortfall kommen. Trotz der schönen Worte deS Herrn Fabry über die von Frankreich bewiesene Abrüstnngsbeveit- willigkeit ist, wie gerade der Bericht aus den, 20. KorpS- bezirk, in Wahrheit von Abrüstung nicht das Geringste in Frankreich zu bemerken. Hierher gehört auch das, was in der letzten Zeit an Meldungen dartibcr bekannt ge worden ist, dach Frankreich den MannschcistSbestand der gegen Deutschland jeder Zeit marschbereit stehenden zahl reichen Grenz-Divisionen erhöhen will, in ähnlicher Weise, wie das auch aus Belgien berichtet wird, wo man zum Beispiel in den Ardennen ein Regiment auf die Stärk« von 4500 Mann bringen will. All diese Tatsachen sind so eindeutig und vermögen mich durch noch so schwungvolle Reden in der Pariser Kammer nicht hjnweggedentet zu werden. Denn schließlich ist die entscheidende Bedrohung Deutschlands und die Ge fährdung seiner Sicherheit nicht davon abhängig, über welche Etat-Positionen Frankreich die Gelder für seinen hohen Rüstungsstand laufen säht. Deutschland ist nach wie vor auf das Schwerste bedroht und besteht deshalb un entwegt ans seiner Forderung auf Gleichberechtigung und Wehrhoheit. WlW UW In BlkSlU 11 Breslau. In einer AentrumSverlammlnng sprach eeRern abend Reichskanzler a. D. Brüning. Er wandte sich zurrst gegen den Vorwurf» das, das Ergebnis der letzten 14 Jahre ein Trümmerfeld sei, und verwies vor alle» auf di« Erfolge, di» in der deutschen Aussenpolitik I« dirsen Jahren erzielt worden feien. Wenn er im Mai davon gesprochen habe, dab wir hundert Meter vor dem 8i»l stände», s» hätte da« nicht nur der Möglichkeit eine« wirtschaftlichen Austzieg« gegolten; sondern auch der damals >m Stillen sorgfältig vorbereitete» Heranziehung auch anderer Gruppen der Bevölkerung in die Verantwortung. Br. Brüning ging dann aus dir Fragen «in, di» da« Zentrum an di» Regierung gestellt hatte und kritisierte, daß man einen Vierjahresplan gufftelle, während doch di« Hilf« kür Bauern, Mittelstand und Erwrrb«las, «uherordentlich dringend sei. Auch dir Perionalpolitik der neuen Regierung unterzog Dr. Brüning einer scharfen Kritik, ebenso den volizrierlab. Der Kamps gegen den Kommunismus sei nicht erst »au der jetzigen Regierung begonnen worden. Allerdings könne man eine Bewegung wie dir kommu- niftischr nicht mit Gemalt allein überwinden. Wer das an. Urhmr, habe dir Grüß« ihrer Gefahr nicht erkannt. Di, Rückkehr Europas zu einem wirklichen tief »rsahtrn Thrillen- tum fei dir einzig, Rettung vor dem Bolschewismus. Man müsse ,n einer gemätzigt demokratischen verfaffungSmähigrn Linie »urückkehren, «ine Rückkehr, di« die ZentrumSpartri auch der brütigen Reich«regierun, jederzeit ermöglichen würde. Wer christlich und national denke, und wer Misse» welcher Druck von außen brr noch über daS Volk kommen könne, der werde an die Bersöhnuna im Innern denken und Brücken schlagen. Das sei das Ziel, für das di« ZeutrumSpartei kämpfe» und dirsen Kampf werde sie durchführen. vrolesl irr WM-WM WWMr We« »MW Amr. )( Berlin. Der Führer des chrilllich-Iozialen Volk«, dteufte«, Reichstagsabgeordueter Simpfendörfer, hat an den Reichspräsidenten und de» Reichskanzler folgendes Telegramm gerichtet: Führung d«S chrittlich.sozialen Volksdienstes, die einsetzt, daß Ihre Regierung im Kampfe für Frei ¬ heit nach außen und Gerechtigkeit nach innen durch eine Zusammenfassung aller aufbauwilligen nationalen Kräfte unterstützt werde, verfolgt mit größter Sorge die von Tag zu Lag sich steigernde Verwilderung deS politischen Kampfes und die damit verbundene Selbstzerfleischung des deutschen Volkes. Wir bitten dringend, jeden Terror, woher er auch komme, mit grösster Streng« zu unter- binde«.' »er MWll smiMtel. Aus der Tatsache, daß in der Veröffentlichung der Liste der ReichSwadlvorfchläae die Deutsche Staatspartei nicht ausgelührt ist, wird virlsach irrtümlicherweise geschloffen, daß die Wahlvorschläge der Deutschen StaatSpartri nicht zugelaffen worden seien. Demgegenüber weist die Dresdner Geschäftsstelle der Deutschen Staatspartei daraus hin, daß di« Lifte v Deutsche Staatspartei in allen Wahlkreisen aus gestellt und zugelaffen worden ist, und daß ibrr KreiSwahl- oorschläge innerhalb der Wahlkreisverbände glrichiall« unter Rr- 9 verbunden find. Die Deutsche StaatSpartri erscheint .Die dafür M WWlWIN »kl MtiMlMM. WfMMlW MWIlltzk L» SUMlkM MM. >1 Berlin. Der Staatssekretär im RetchSniinisterium für Ernährung und Landwirtschaft, von Rohr, hielt gestern abend im Rundfunk «ine Rede über die .Banernpolitik der Rationalregternng'. Der Staatssekretär führte u. a. auS: Die Regierung der nationalen Konzentration hat in ihrem Ausruf zwei wirtschaftspolitische Aufgabe«, die sie er füllen will: die Rettung des Bauer« und di« Rettung des Arbeiters, gleichberechtigt nebeneinandergeftellt. Meine Aufgabe heute abend ist eS, Ihnen die Bauern politik der Nationalregiernug zu erläutern: Zunächst haben wir da einige AusränmungSarbeiteu zu leisten. Dazu gehört die Znendesührnng der Umschnldung und -war nicht nur im Gebiet der Osthilfe, sondern auch noch darüber hinaus. ES war ein großer Fehler, den die heute an der Nationalregierung beteiligten Kräfte sofort als solchen erkannt und bekämpft haben, diese ganzen Hilfen schon als wirksam« Agrarpolitik hinzustellen. Es ist natürlich richtig, daß der einzelne Landwirt nach der Möglichkeit greift, die ihm Osthilfe und Umschuldung bieten, um die Lage des Betriebes zu erleichtern, und eS ist ganz ungeheuerlich, wenn man jetzt diese Umschuldung — die doch vom Gesetzgeber gewollt ist — denen, die davon Gebrauch machen, gleichsam als einen Akt der Korruptheit zum Vorwurf macht. Um allen Mißverständnissen vor-ubeugen, sei aber noch ktnsugefügt, daß eine Umschuldung gar kein« Bereicherung deS Besitzers ist, sondern eine Auszahlung an die Gläubiger. ES schien mir richtig, diese Zusammenhänge klarzulegen, damit Sie erkennen, daß dieser ganze sogenannte Osthtlse- skandal nichts weiter als ein marxistisches Wahlmanöver ist. Wir werden also die Umschuldung zu Ende führ«« und zwar beschleunigt. Die Umschuldung aber hat nur einen Sinn, wenn nun in der Zwischenzeit eine Agrarpolitik durchgesetzt wirb, di« jenem ungesunden Mißverhältnis in den Preisen ein Ende macht, damit der Bauer ohne künst liche Hilfen aus eigener Kraft die Scholle bestellen und hal ten kann. Zur Gesamtpolitik auf dem agrarischen Gebiet gehören zunächst einige Maßnahmen, die dazu bestimmt sind, die jenige« landwirtschaftlichen Betriebszweige, die «ach einem offensichtlich gesunde« Zng zeigen, vor dem allgemeinen Strudel der Verelendung zu bervahrcn. Durch weise Be schränkung der Fläche haben der Zuckerrüben- und der Tabakbau wieder gesunde Grundlagen gewonnen. Wir haben darüber hinaus noch eine Notverordnung erwirkt, die auch den Hopsenbau, der sich gebesserter Preise erfreut, vor er neuter ungesunder Aufblähung bewahrt. Auch die Getreide stützung gehört zu dieser Gruppe von Maßnahmen. Die Nationalregierung hat uns die Möglichkeit gegeben, das Versäumte, wenn auch nicht ganz, so -och zum guten Teil, in Ordnung zu bringen. Noch auf eine andere Hilfe möchte ich Hinweisen. Sie gilt insbesondere der Bauersfrau. Zahllose Bauernsamilien haben in der Not ihren letzten Knecht und das letzte Mäd chen entlassen. Mann und Frau werden dadurch in einem Maße angespannt, wie es beispiellos und aus längere Zeit nicht zu verantworten ist. Wir hoffen, daß noch in dieser Woche eine Möglichkeit geschaffen wird, dem Baner, der eine zusätzliche Arbeitskraft einstellt, einen Barbetrag aus- ,«zahlen, der dem entspricht, was die össcntliche Hand sonst für den Arbeitslosen oder Wohlsahrtsempfänger ausznwen- den hätte. DaS aber dient schließlich alles nur dazu, die Landwirtschaft vor weiterem Absturz zu bewahren. Es gilt, die gesamte Landwirtschaft einen Weg zu führen, aus dem sic die ihr von Gott gesetzte Ansgabe, das eigene Volk mit allem zu versorgen» was seines Lebens Notdurft und Nah rung erfordert, im größtmöglichen Ausmaße wieder erfüllt. AuS dieser Lag« ergibt sich die Richtung unserer Politik. DaS Mittel, mit dem wir sie führen, ist die Preisgestaltung. Die bisherige Preisgestaltung, die vom Landwirt ans ge sehen^ das Getreide, und vom Städter aus gesehen, die Auslandsware begünstigte, trägt die Hauptschuld an der Fehlprodnktion. Diese und der Fchlkonsnm machen einen gesunden Ausgleich Platz. Deshalb haben mir jede sich bie- tcnde Gelegenheit benutzt, um von den bisherigen zu nie drigen Zöllen loszukommen und gerade der landmirtschaft- lichen Produktion, die bisher vernachlässigt war — also der» BeredelungSwirtschast, dem Gartenbau, brr Forstwirtschaft und der Fischerei — wieder einen gerechte« Schutz gegen die Schleuderkonkurrenz des Auslandes z« »erschaffen, lind wir können seststellen, daß unsere Maßnahmen von Erfolg begleitet sind. Aber auch über den reinen Zollschutz hinan» «erden wir versuche«, die deutschen Warrn an di« Stell« der aus ländischen zu setzen. Dem Beispiel der Reichswehr folgend sollen auch die Stosse, die von der Schupo, von den Beamten der Reichsbahn und der Post getragen werden, eine starke Beimischung deutscher Wolle erhalten. Von der Lederindu strie erwarten wir, daß sie deutsche Häute, von der Leinen industrie, daß sie deutsche Faser, von der Papierindustrie, daß sie deutsche Zellulose, von der Seifenindustrie, daß sie deutsche Fette verwendet. Wo der Weg der Freiwilligkeit nicht genügt, wird die Nationalregierung um des Ganzen willen zum staatlichen Zwange schreiten. Und wir werden alles tnn. daß LS., SA., Stahlhelm und di« nationalen Organisationen unseren Gedanken folgen, und im ganzen deutschen Volke als ein Ausdruck nationaler Selbsterhaltnng der gleiche Wille zur Verwendung deutscher Waren zur Gel tung kommt. Sehr störend ist es, daß wir eine Fülle von Bindungen haben übernehmen müssen, die mir erst allmählich lösen können. Tie schlimmste darunter: das erst im Herbst be- schloffene Bntterkontingent, an besten Einfuhr wir biS November gebunden sind. Wir werden ganz außerordent liche Maßnahmen treffen, nm den durch daS Butterkontin gent eingctreteuen Druck auf die Milchpreiie auf andere Weise auszngleichen. Von der Landwirtschaft erwarten wir» daß sie schnell und entschlossen den gewiesenen Weg betritt. Wir werden noch in diesen Tagen Möglichkeiten eröff nen, den unbedingt notwendigen Oel- und Fasernanbau zu verstärken. Darüber hinaus raten wir dem Landmann, in diesem Frühjahr den Bau eigener Futtermittel — insbeson- dere Silage und Htilscnsrüchte — nachhaltig zn verstärken, da — sobald die Preise für Milch, Eier und die sonstigen VcredelungSprvdukte in Ordnung sind, — die National regierung die Einfuhr ausländischer Futtermittel im bis herigen Ausmaße nicht mehr zulassen wird. Es ist mir vorgcwvrfeu, daß ich immer nur auf die Preise sähe und andere Mittel zur Rettung, z. B. die Siedelnng und die Produktionskostcnsenkung unbeachtet ließe. Verzeihen Sie mir das harte Wort, aber ohne ge rechte Preise für Kartoffeln und Schweine ist jede Ostsieoe- lung nnd ohne gerechte Preise für Gemüse und Obst ist.jede Kleinsiedelung in meinen Ange» ein glatter Siedelnngs, betrug. Wie aber — so höre ich meine städtischen Zuhörer fragen — verträgt sich bas alles mit uns und unserer Not? Darauf möchte ich Ihnen antworten, daß die Rettung des deutschen Bauern und die Rettung des deutschen Arbei ters aus ein und derselben Quelle fließt. Die Frage, wie weit uns noch der Export Helsen kann, will ich nicht ver tiefen. Nur eine Zahl möchte ich richtig stellen. Wenn ge sagt wird, daß durch die Ausfuhr deutscher Ware« so und so viel Millionen Arbeiter Arbeit gesunden hätten, so vergißt mau ganz, daß diese Ausfuhr crkaust ist mit der Einfuhr fremder Waren in einer Menge, die nun wieder deutsche Arbeit in saft gleichem Ausmaße stillgelcgt hat. Nur der Nettoliberschutz der Ausfuhr über die Einfuhr bedeutet einen Arbeitsgcwinn. Nimmt man den deutschen Bancrn die Lebensmittel ab, anstatt der ausländischen, so entsteht neue zusätzliche Kaufkraft in Deutschland, die sonst an das Aus land verloren gegangen wäre. Das ist der tiefste Grund dafür, daß, die Ankurbelung der Wirtschaft vom Lande her alle anderen Ankurbeluugsvcrsnche übertrifft. Und damit entscheidet sich daS Schicksal deS GtädtcrS. Er ist arbeitslos, weil man den Binnenurarkt einem in die Irre gehenden Weltmarktdenken geopfert hat, und er findet Arbeit und Einkommen in dem Augenblick, wo der Binnen markt von neuem ersieht. Wir kehren zurück zu de« ewigen Gesetzen gesnnder Volks wirtschaft. Wir wissen aus der Geschichte, daß Volk auf Volk verging und Staat aus Staat zerbrach, wenn die Wurzeln sich lösten, die im Acker ruhen. Alles ist untreu in der Wclh Treu allein ist der Boden, auf dem wir stehen. lediglich aus dem Grund« nicht in der Liste der Reichs, wablvorschläge, weil Nr ihren ReichSwahlvorschlag (Dietrich, Maier, Lemmer, Landahl, Henß mw.i in den der Liste 2 S-zialdemokratische Partei Deutschlands «ingegliedert bat. Aus diesen Reichswabloorschlag werden die aus den Kreis- wahlvorschlägen verbleibenden Reststimmen der Deutschen StaatSpartri überwiesen und dann in der Weise ausgeiver- tet, daß alle ftaatsvarteilicheu Reftstiinmen lediglich den ftaatspartetlichen Kandidaten der aemeiniamen Reichsliste zugute kommen, ebenso natürlich die sozialdemokratischen Reststimmen nur den sozialdemokratische» Kandidaten. Die Deutsche StaatSpartri erhält mithin durch diese Listenver- dindung genau so viel Mandate, wie ihrer Stimmenzahl entspricht, sodaß alle Stimmen, die sür die WahlkreiSiisten der Deutschen Staatsvartei abgegeben werden, voll zur Geltung kommen, und zwar auSichließlich zugunsten staatS- parteilichcr Kandidaten. Mm M MiWen Schulen In Renken deschWen. * Berlin. Der Amtl. Prenß. Pressedienst teilt mit: Die Kommissare de« Reiches für dar Land Preußen stimm- ten in ihrer Sitzung am Mittwoch einem Vorschlag des ReichSkommiffarS für den Geschäftsbereich des Ministeriums iür Wissenschaft, Kunst und Volksbildung zu, einen Abba« der sogenannten weltliche» Schule» ISammelschulenl ad Öfter» 1VSS in die Wege z» leiten. Sie haben außer- dem grundsätzlich ihr Einverständnis dazu erklärt, daß der Religionsnuterricht als ordentliches Lehrfach in den Bernfssckmlen und Fortbildungsschulen eingesübrt wird. Die näheren Durchführungsbestimmungen sind in Vor bereitung. teiligt arwrsen und fast täglich von politischen Gegnern angegriffen worden sei, sodaß er gezwungen gewesen sei, einen Gummiknüppel mit sich zu führen. Bader, der im zweiten Semester Jura studiert, erklärt« bei seiner kurzen Vernehmung, daß er während d»r Kund gebung den Gummiknüppel nicht bei sich gehabt habe. Im Erfrischungsraum der Universität sei er von Mitgliedern des Sozialistischen StudrntenbundeS, besonder» von dein Studenten Dreßler provoziert worden, der sich über ihn lustig gemacht habe. Da rr schon öfter angegriffen worden sei. habe rr Dreßler an die Kokarde der Reichsbanner- mütze gegriffen, um die Kokarde abzureiben. Dabei sei di« Mütze ebeniall« vom Kops gerissen worden. Das Bersabren gegen Bader wurde darauf abge- trennt und vertagt. Zur Klärung der Widersprüche soll u. a. auch das Personal des Erfrischungsraums über die Vorfälle vernommen werden. Dagegen wurde das Ver- fahren gegen de» Mitangeklagte» Gutta »nm Abschluß gebracht. Drei als Zeugen vernommene Studenten glaub- ten in Gutta den Mann wiederzuerkenneu, der einen von ihnen im Erfrischungsraum geschlagen habe, konnten ade» keine präzisen Angaben machen, ob es nicht vielleicht jemand »nderS gewesen sei. Der Staatsanwalt ließ darauf di« Anklage wegen LandsriedenSbruchs lallen und beantragte angesichts des widerrechtlichen Betretens dec Universität eine Gefängnis» strase von 6 Wochen wegen Hausfriedensbruchs. Das Ur- teil deS Schnellgerichts lautete auf L Wochen Gefängnis wegen Hausfriedensbruch«. In der Begründung sagt« der Vorsitzende, das Gericht sei zu der Uebrrzeugnug gekommen, daß jeder Berliner wisse, daß das Uuiversitätsgebäud« nicht von jedem beliebigen Menschen betreten werden dürfe. Landiriedensbruch habe nicht nachgewiesen werden könnry, obwohl starker Verdacht bestehe. M SMml!»l>er Serlkm llnlserWt. vdz. Berlin. Ain 17. Januar 1933 sand in Berlin auf dem Hegel-Platz eine Kundgebung des Nationol- sorialistischen Studentenbundes «egen den Bre«l»uer Pro fessor Cobn statt. Im Anschluß an die Kundgebung kam es im Erfrischungsraum der Universität zu einer Schlä gerei» «egen der sich am Mittwoch vor dem Berliner Schnellgericht di« Natioualsoztaliftrn Bader, Gutta und Winkelmaun unter dec Anklage »e» LandeSfriedens- druchs und Hausfriedensbruchs verantworten sollten. Der Angeklagte Winketmannn war nicht «richienen, sodaß das Deriabrrn gegen ibn abgetrrnnt werden mußte. Ader auch das Verfahren gegen Bader wird später stattfindcn, da gegenüber den Zeugen der Staatsanmaltschaft die Ver teidigung eine Litte von 21 Zeugen vorlegte, die bekunden sollten, dab Bader an der eigentlichen Schlägerei nicht de- Ser lumme vomM aus WeW. 'Tokio. Der KcieaSMiiiistcr teilte in der gestrigen Kadiiiettssitzung die Besetzung von Peiviao durch die javanischen Truppen mit und erklärte, daß der Vormarsch auf Tschehol einen außerordentlich günftt,«» Verlauf nehme. Japanisches Bombardement aus chinesische Ortschaften. S ekl n g (Funkspruch). Japanische Flugzeuge haben die Ortschaften Rauling und Ehaoyana bombardiert. Tie Japaner schaffen jetzt Truppen und Kriegsmaterial nach der Wisendahiistrecke, die nach Nanling führt. Eine iapanische Brigade, die in Suichung an der Greine östlich von Jehol stationiert ist, soll sich in Richtung nach Weiten bewegen.