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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.03.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-03-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193303115
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19330311
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19330311
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-03
- Tag 1933-03-11
-
Monat
1933-03
-
Jahr
1933
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.03.1933
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vollStrauerlag 1S3S. vdz. Der Präsident des Volksbundes Deutsche KriegS- gräber-Fürsorge, Joachim von Wintcrseldt- Menkin hat zutn VolkStrancrtage 1033 in der Schritt des BolkSbunbeS „KriegSgräber-Fürforge" folgendes Geleit wort geschrieben: „Wir stehe» im 20. Jahr seit dem Ansange de? Welt krieges, jenes unerhörten deutschen Heldengedichts, in dem nicht die Masse nnd das Material der unzähligen Gegner, sondern deutscher Heldenmut und beispielloser Opsersinn die wahren Sieger waren. Ich werde cs immer als das grünte Glück meine? LcbcuS betrachten, dass es mir vergönnt war, den glor reichen ersten Abschnitt des Krieges, den stürmischen Vor marsch bis zur Marne nnd die sich anschliessenden Schlachten an der Aisne mitzuerlebcn, da alles Kleinliche nnd Ge meine, alles Niedrige und Persönliche in Nichts versank nnd „ein ganzes Volk mit den Wassen betete". Soweit ichS konnte, gab auch ich mein Letzte? her, und nicht zum wenigsten in der Erweisung jener Kameradschaft, die Offizier nnd Mannschaft im Kampfe um dieselbe Heimatschoile auf das Engste verband, und die meine Seele wie ein grosses Wunder berührte und erhob. Ich sah meine liebsten Freunde fallen, freudig und stolz, das- das Höchste, wa? sie zn bieten hatten, das Opfer ihres Lebens, ange nommen sei. Zehn Mitglieder meiner engeren Familie durften, getreu uralter Tradition, ihr Blut dem Vater- lanbe weihen. Diese alle sind nicht tot, sic leben fort, ihr Bild ist um mich, sie haben in den Jahren der Schmach und Schande, in den Jahren entsetzlicher Begriffsverwirrung, verschwommener, sklavischer Unterwürfigkeit und elendem MammonSdtensteS, in klarer ewiger Sprache zn mir ge sprochen vom Dienst am Baterlanbe bi? zum Letzten, von der Treue bi? zum Tode, nicht al? von etwa? Besonderem, sondern als von etwas Selbstverständlichem. Geht eS nicht Euch, die Ihr diese Worte lest, ebenso? Fühlt nicht auch Ihr Euch eins mit Euren Lieben, die in fremder Erde in Ost und West ober auf dem Meeresgründe zum letzten Schlaf gebettet wurden? Wie könnten wir ihrer je vergessen! Ihrer, die für uns starben! Ihrer, deren Leben vor unS leuchtet wie eine Fackel in der Wirrnis und in dem Dunkel der Zeit! Wir haben unS zu eiuem Volkskunde vereinigt, um al? äus-creS Symbol des Dankes und der Liebe die Stätten, da Deutschlands treueste Söhne rnhn, würdig zn bereiten nnd zu schmücken. Aber höher als dies, das unsere Zeit- gebuudenheit fordert, stehe das Gelöbnis, uns dieser Helden würdig zn erweisen und eS ihnen, fordert e? das Schicksal, gleichzutuu. „In ihrem Gedenken werden wir anfbrechen, das, uns das Vaterland neu geboren werde! An diesem Tage der Auferstehung wird Gott die Gräber der Helden auftun, deren Leben, gleich Seinem, ein Opfer für viele war." Und SiegeSbotcn kommen herab: Die Schlacht Ist unser! Lebe droben, o Vaterland, Und zähle nicht die Toten! Dir ist, Liebes, nicht einer zu viel gefallen.* öMWBMii für Sonntag, den 12. März 1383. Sonntag Rcminisecre. „Gehorsam bis zum Tode, ia bis zum Tode am Kreuz . . ." Phil. 2, 8. Kreuze. ReminISccre — gedenke! Deutschland besinnt sich, das, cs ein Volk ist. So sicht e? heute dorthin, wo sich Millionen Kreuze nebeneinander reihen und einst die Fronten gingen. Jedes Kreuz trügt einen Namen. Jeder Name bedeutet ein Leben, baS einmal sich selber gehört hat. Aber dieses eigene Leben ist längst aufgegangcn in das Gröhe, Gemeinsame. Das einzelne Kreuz ist nur eines unter vielen. Die einzelne Passion ist hincingcvrdnel nnd ansgcgangen in der grvhen Passion deö Volkes. Und heute verweilt unser Gedenken nicht bei dem einzelnen Kreuz, sondern umfasst alle Kreuze und stehl wieder ehrfürchtig still vor dem grohen Opsergang eines Volkes für das Volk. Die diesen Gang getan haben, wussten sehr genau, wohin sie gingen. Sic wussten, das, eS Passionsweg war. Und sie gingen ihn — gehorsam. Gehorsam gegen die Stunde! Es gibt sür den einzelnen und für ein Voll solche Stunden, wo dieser Gang besohlen ist! Nicht der Weg des Mordes, wie man ihren Gang hämisch geschmäht hat, sondern der Weg des Opfers nnd des Einsatzes! Im Hintergrund von allen diesen Kreuzen steht das eine Kreuz aus Golgatha. Auch Opfer und Einsatz, auch Gehorsam bis zum Tode! Dieses Kreuz nimmt gleichsam all die anderen Kreuze in sich herein, legt sich — ein Zeichen der Vergebung nnd einer grohen Liebe — über alle Gräber. Keiner, der fiel, siel heraus ans dem grohen Erbarmen, von dem Ehristi Kreuz Kunde gibt. Gehorsam gegen das Volk nnd Einsatz sür das Volk, — eS gibt Stunden der Geschichte, wo der Gehorsam gegen Gott hier getan sein will. Stunden, wo der sehlgeht, der sich bewahren will. Wo selbst der sehlgeht, der nur selig werden will, ohne dort sich dranzugeben, wo er gefordert ist! ES dürfte wieder eine solche Stunde gekommen sein. Nicht eine Stunde der Abrechnung, sondern de? Einsatzes und des Opfers, wo das Eigene und Einzelne wieder hin- eingcordnet und hineingegebeu werden will in die grohe Ordnung Volk. Lk. Anordnung Sitters rum Gefnüenen- gedenltag Der „Völkische Beobachter" veröffentlicht weiter folgende Anordnung des Führers, Reichskanzler Aodlf Hiter: »Da die Soldaten der Allen Armee einsl unter der s ch wa r z-we i h-r o t e n Fahne, der alten deutschen Reichsfahne gefallen sind, wolle,, wir um sie zu ehren, an diesem Tage von den öffentlichen Gebäuden des Reiches auch nur diese, ihre damalige Fahne, wehen lassen. Sie ist die Fahne der allen Armer und die Fahne des Weltkrieges. Unser yakenkreuzbanner ist die Fahne der nationalen Revolution und der nationalen Erhebung. gez. Adolf Hiller. Oertliches nnd Sächsisches. Niela, den 11. März 1933. —* Wettervorberiaae für den 12. März lMitgeteilt von der Sächs. Landcswettcrivarte zu Dresden.! Weit stärkere Taaesschivnukunacii der im ganzen zunehmen den Temperaturen, leichter Nachtfrost, sonst keine wesent liche Aenderung. —* Daten für den 12. und 13. März 1933. Sonnenaufgang 6,23 «6,211 Uhr Sonnenuntergang 17,58 l18,00> Uhr. Moudcungang 18,-16 «20,13> Uhr. Mond» Untergang 6,21 «6,32> Uhr. 12. Diärz: 1607: Der Dichter Paul Gerhardt in Gräfenhainichen ged. «gest. I676>. 1909: Hermann Julin? Meyer, Inhaber de? Biblio- graphischen Instituts Leipzig, gelt. «geb. 1826s. 13. März: 1741: Kaiser Joseph U. von Oesterreich geb. (gest. 1790t. 1781: Der Architekt Friedrich Schinkel in Neuruppin ged. «gest. 18-41». 1L60: Der Komponist Hugo Wolf in Windischgräd geb. «gest. 1903». * ZU BMW Ms» »kW. Gestern in den Abendstunden besetzten Veauste der hiesigen Gendarmericnbteilnng das VollohauS in der Vis marckstrassc. Zum Schutze des Gebäudes ist ein Wachdienst eingesührt worden, an dem sich auch die Riesaer SA. bc teiligt. In Sen Nachtstunden von gestern zu heute wurden im Ortstcil Grüba mehrere Angehörige der SPD. und KPD. verhaftet, die mit Waffen aller Art versehen waren. Anch heute wurden weitere Verhaftungen vvrgc nommcn, wobei es sich vor allem nm Funktionäre der SPD- haLdLlt. dir in SMtzbaik.lEku. ZlWMM WUM. * Dresden. Reichskommissar von Killinger erlief, folgenden Flaggencrlass: Für den Volkstrauertag sind für die öffentlichen Gebäude neben sch,varz-wciss-roten Flaggen auch Hakenkrenzsahnen. ferner auch Beflaggung in den sächsischen Landesslaggen zugelassen. * vkk MAslWUslrWk ISr Mjen IN »le öWIA Mik. u Dresden. Die Nachrichtenstelle der Staatskanzlei teilt mit: Der ReichSbcanttragte für Sachsen macht darauf aufmerksam, das, bisher nur die marxistische Presse verboten wurde. Diese Tatsache legt aber in Zeiten wie den heutigen, wo cs sich nm die Konsolidierung der Verhältnisse handelt, der gesamten Presse die ganz besonderc Pflicht ans, sich über alle Massnahmen der kommissarischen Negierung ausserordentliche Zurückhaltung auszuerlegcn. Es geht nicht an, das, anch nur versteckte Angriffe gegen die Politik der kommissarischen Negierung und damit auch der NcichSrcgierung in die Ocffentlichkcit gelangen. Der Ncichsbcanftragte erwartet, dass diese Mahnung an die säch sische Presse ein offenes Ohr finden wird, macht aber gleich zeitig darauf aufmerksam, dass er dieser Warnung unnach sichtlich scharfe Massnahmen gegen jede Zeitung, welche cs an der notwendigen Zurückhaltung fehlen lasse, folgen lassen werde. * WerlMWe WMrung »kl KVM.-W-WM MMN. Im grossen Saale des „Hotel Höpsncr" führte gestern nachmittag 5 Uhr und abends 8 Uhr die Bühne des Er- werbsloseudicnsteS vom Christlichen Verein Junger Männer zu Meissen daS historische Drama „Andreas Hofer" in zwei Vorstellungen ans. Zur Abendvorstellung hatte sich wiederum der Niesaer Missions pos a n n c n ch o r zur Uebernahme der musikalischen Um rahmung dankenswerterweise bereit gesunden, der denn anch mit dem Vortrag des alten, deutschen Volkslieds „Der Gott, der Eisen wachsen liess, der wollte keine Knechte" die Darbietungen einleitcte. Herr Pfarrer Pökert knüpfte an dieses trntzvollc Lied seine BegrüssungSworte, die er namens der Meissener EVIM.-EIv. Bühne an die zahlreich Versammelten richtete, und in denen er ans die Ereignisse und den Geist der neuen Zeit seit -em 5. März hinwies: „Deutschland, erwache!" Zn allen Notzeiten hat es in Deutschland Männer gegeben, die sich berufen fühlten, dem Volke Besserung zu bringen. So auch vor rund 125 Jahren jener tapfere Tiroler ans dem Tal Passeier, der Landwirt Andrea? Hofer. Wie damals im schönen Land Tirol, so ist auch heute in Deutschland daS Volk erwacht. Eine furcht bare Gefahr hat noch gerade im letzten Augenblick vom deutschen Vatcrlande abgcwendet werden können,- da? Er wachen kam zur rechten Zelt. ES ist deshalb nur zn wün schen, dass die Ideen, die die Bühnenbilder der vaterländi schen Ausführung verherrlichen, zu aller Herzen sprechen möchten und von allen mit hinausgctragcn werden in? Leben nnsrer neuen Zeit. Mit dem Wunsche für erhebende Aufnahme der Bühnenausführung schloss der Geistliche seine einführenden Worte. — Dann sprach ein Mitglied der Elo.- Bühne Meissen voller Begeisterung sür die Sache „Andreas Hofer" einen längeren Prolog, der einen poetisch geformten geschichtlichen Abriss über die Ereignisse um jenen Sandwirt aus dem Tal Passeier übermittelte. In säst zweistündiger Dauer lies darauf in 5 Bildern das dem Sinne nnd wohl anch der Anschauung nach den meisten Deutschen bekannte Volksstück in schlichter abcr von innerster Beseelung zeugender TarstcllungSwcise über die Buhne. Schon lm vorigen Sommer, als uns die Mitglieder dieser Bühne zum erstenmal hier in Riesa be suchten, haben uns die jungen Laienspieler Freude bereitet mit ihren Ausführungen. Dieser Geist, der seinerzeit die ganze Veranstaltung vorbildlich auSzeickmcte, ist innerhalb der Bühne erhalten geblieben, ist vielmehr noch gewachsen,' und eben daS ist daS Schöne am ganzen Unternehmen, dass sich die durch die unglücklichen Erwcrbsverhältnisse ver- dienstloS gewordenen jungen Männer aufrecht erhalten am alten deutschen Vaterlnudsgeist nnd am alten Gott. Alle 2<> Mitwirkenden bekundeten mit ihrem eifrigen Spiel, wie ernst cs allen ist, Gewolltes in die Tat iimznsctzen. Seitens der Anwesenden, die sich bald an der schlichten Darstellung erwärmten, ward ihnen denn auch reichlicher Beifall sür ihre beachtlichen Leistungen. — Nachdem der Vorhang über Andreas Hofers letztem Gang sich' geschlossen hatte, into nierte der Missionsposanncnchor das Deutschlandlied, dessen 1. nnd 2. Vers die Anwesenden darauf stehend saugen. Damit war die abendliche Veranstaltung beendet. I. Th., N. * —* P o l i z e i b e r i ch t. Gestohlen wurden: Nacht zum 25. 2. 33 von dem Bauplatz „In den Gchrmaasen" hinter dem Friedhof eine Anzahl Dachlatten, 2 Zentimeter starke, kieferne und fichtene Bretter und eine gebrauchte Aborttür, in der Zeit vom 1. bis !). 3. 33 aus dem Gelände des GartenbauvereinS „Weinberg" ein drei bis vierjähriger Kirschbanm «Schattenmorellej, Buschforml nnd in der Zeit vom 3. bis 6. 3. 33 ein Stück WasserleitnngSbleirohr, etwa 2!, Zentimeter Durchmesser, mit dazugehörigem Mcssiug- halm mit Vicrkantsteckschlüssel, am 0. 3. 33, abends von 8 bis 12 Uhr, am Technikumsplatz von dein Fahrrad Automat Lurch Zerichnechm Lines ÄMenüliLLcs Litt -üerrcnsalurad. 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Heute in den frühen Morgenstunden hat sich der 25jährige ledige Zimmerer Bruno Richter aus Nadcwitz aus der Eisenbahnstrccke zwischen Glaubitz und Wcissig vom Zuge überfahren lassen. Nach den Vorgefundenen Auszeichnungen liegt Selbstmord vor. —* Besonderer staatlicher Schutz für den V o l ks t r a n e r t a g. Das sächsische Gesaintmiuisterium hat sür die Feier deS Bolkstranertagcs ain 12. März, dem Sonntag Reminisccre, eine Verordnung erlassen, nach der dieser Tag besonderen staatlicl^eu Schutze geniesst. Au diesem Tage sind, wie bereits berichtet, Tanzveranstal tungen überhaupt verboten. Musikdarbietungen, di« nicht im Zusammenhänge mit einer Trauerferer stattfinden, sind bis 12 Uhr mittags untersagt. Im übrigen darf an die sem Tage nur ernste Musik geboten werden. Von theatra lischen nnd kinematographischen Vorstellungen sind an die sem Tage nur solche gestattet, die dem Ernste des Tages entsprechen. Im übrigen besagt die Verordnung und eine entsprechende Verordnung de? Ev. «luth. Landeskonsi-- sdoriunis, dass an den staatlichen Dienstgebäuden und an den Kirchen und kirchlichen Gebäuden halbmast zu flaggen ist. In den Gottesdiensten wird der Opfer, die der Weit krieg gefordert hat, besonders gedacht werden. Von 12 bis 12.15 Uhr findet ein allgemeines Traucrgeläut statt. —* 46 jähriges Geschäftsjubiläum. Sonn tag, den 12. März, feiert Herr Malermeister Otto Franz, BiSmarckstrasse 44, sein 40 jähriges Ge- schäftsjubtläum. Der Jubilar eröffnete im Jahre 1803 an diesem Tage, der zugleich sein Geburtstag ist, im Grundstück Hauptstrasse 45 als 25jährigcr ein Malergeschäft, nachdem er in mehrjähriger Berufstätigkeit in Berlin seine Kenntnisse vervollkommnet und ein Fachinstitut zur Ver tiefung seiner Kenntnisse besonders auf künstlerischem Ge biet besucht hatte. Seine ersten 20 Geschäftsjahre sielen in die Zeit des kraftvollen Ausstiegs unseres Vaterlandes, während die zweite Hälfte von dem Krieg und dem daraus folgenden katastrophalen Wirtschastsnicdergang verdunkelt wurde. Ter Jubilar hat eS jedoch verstanden, sein Geschäft in diesen kritischen Jahren über die Klippen hinwegzu bringen und es leistungsfähig zu erhalten. Sein 40jährigcS Geschäftsjubiläum fällt in eine Zeit der nationalen Er- Hebung, der hoffentlich recht bald der dringend notwendige wirtschaftliche Wiederaufstieg folgen wird. Möge es auch dem Jubilar vergönnt sein, daran noch in recht reichem Masse Anteil nehmen zu können. —* Totcngcdächtnisfeier der Parkschule. Heute Sonnabend norm. 11 Uhr veranstaltete die Parkschule eine kurze Gedächtnisfeier am Ehrenmal für die Ge fallenen des Weltkrieges. Die Feier wurde cingcleitct durch den Gesang des Liedes: Im schönsten Wicsengrundc. Danach wurde ein mit schwarzer Schleife und frischen Blumen geschmückter Lorbeerkranz ansgehängt. Herr Lehrer Pöhnisch gedachte in kurzen Worten der Toten des Weltkrieges, die fern der Heimat in fremder Erde ruhen. Seine Worte klangen aus in Theodor Körners Mahnruf: „Vergesst die teuren Toten nicht und schmückt auch ihre Urne mit dem Eichenkranz". Mit dem Liede vom guten Kameraden endete die schlichte Feier. —* Oeffentliche Höhere Handelslehr- an stakt Riesa. Die Entlassung der abgehenden Schüler nnd Schülerinnen an der Oefsentlichen Höheren HandelSlchranstalt Riesa erfolgt Freitag, den 17. März. Siehe heutige Bekanntmachung. —* Kirchgemeinde Gröba. Auf die im amt lichen Teil abgedrnckte Bekanntmachung der Kirchgemeinde Grüba wegen Einebnung ungepflegter Gräber ans -en Friedhöfen in Gröba und Boberscn sei hiermit hingewiesen. —* „Unsere Heimat". Die heutige Heimatbcilage Nr. 12 enthält den ersten Teil einer geschichtlichen Betrach tung über „Die Sophienkirche in Dresden". In anschaulicher Weise schildert HanS Strebelow, Nürnberg, zn diesem Gegenstand daS Bemerkenswerteste der verschiedenen Zeitabschnitte. Liegt bas Thema auch etwas abseits des eigentlichen Heimatgcschehens, so wird es doch trotzdem seine Leser finden und erfreuen. — Die bis her erschienenen gebundenen Jahrgänge der Heimatbcilage, die sich durch ihren heimatkundlichen Wert, ihre geschmack volle Herstellung und ihre wissenschaftlichen Ergänzungen durch Inhaltsverzeichnisse selbst empfehlen, sind in unsrer Tageblatt-GeschäftSstelle jederzeit käuflich erhältlich. —* Riesaer Bank. Der Aufsichtsrat hat seine Bilanzsitznng abgehalten und in dieser beschlossen, der am 8. April stattsindenden 20. ordentlichen Generalversamm lung die Verteilung einer Dividende von wieder 7 Prozent vorzuschlagen. Näheres über den Verlauf des Geschäfts- jahres 1032 und über den Abschluss selbst bringt der in- den nächsten Tagen erscheinende Jahresbericht. —* Von der Amtshaupt Mannschaft. Nach dem die Bürgermeister B i e l i g-Kleinraschütz und Wein hold-Gröditz dem Amtshauptmann freiwillig die ihnen als Bürgermeister zustehcnden Polizeibesugnisse zur Ver fügung gestellt haben, ist b. a. w. mit Wahrnehmung der P o l i z e i g e s ch ä f t e in Kleiüraschütz Herr Gutsbesitzer Paul Thiemig, Herr Gutsbesitzer Johannes Bieber als Stellvertreter, in Gröditz Herr Dipl.-Ing. Schclius, Herr Lütke als Stellvertreter beauftragt und vom Amtshanptmann in Pflicht genommen worden. —* llebertragnng der Hitlerredc heute Sonnabend bereits um 20 Uhr. Die Rcichsrund- funkgesellschaft teilt mit: Die für alle deutschen Rund- fuukjender heute Sonnabend nm 20.30 Uhr angesctzle Ucbertragnng aus den Ausstellungshallen am Kaiferdamm mit einer Rede des Reichskanzlers Hitler beginnt bereits nm 2 0 Uhr mit einem EinführungSbericht von Dr. Goebbels. Der Schluss der Uebcrtragung bleibt 22 Uhr. —* Die Rundfunkrede v. Kjllingcrs. Wie Nur erfahren, wird die angeküudigte Rundfunkrede des Reichsbeauftragten für öffentliche Sicherheit nnd Ord nung im Freistaat Sachsen v. Killinger heute Sonnabend nm 19 Uhr 40 beginnen. Sie dürfte etwa eine halbe Stunde dauern. *— Vom Landeög csn n d h c i t sa m t. Zum ordent lichen Mitglied der 1. Abteilung «Mcdizinalaiigclegenhci- tenj des LandcsgesiindhcitsamteS ist Ttadtobcrmediziiialrat Dr. Seidel. Direktor der chirurg. Klinik am Stadtkran- kenhans Tresdcn-Earolahaus, ernannt worden. —* Die Gefahr der Fliegerangriffe nid ihre. Abwehr. Vor der Ortsgruppe Dresden des Deut schen Lnstschutzverbandes (Geschäftsstelle: Drcsdcn-A., Maricnstrasse 36 U) hielt Branddirektor Ortloph in der Neustadter Feuerwache einen Vortrag über die bei Flieger angriffen, insbesondere durch Abwurf von Brandbomben zu erwartenden Gefahren und de,-en Bekämpfung. Er führte ans, daß die Wirkung von abgcworfenen Gasbomben im süLLMLinen überschätzt würde. Laß, dageaen die von Flieger-
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