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Oertliches «nv Sächsisches.. Niesa. den 8. Mär, 1933. —* Wettervorhersage für den 9 MSrz (Mitgetetlt von der Lachs. Landeswetterwarte zu Dresden.) Meitt schwache Winde aus veränderlichen Richtungen. Be- wölkuugSrückgana, Neigung zu Rebelblldsing, gerinne TageSschwankuna der Temveraturen, anfangs leichte Niederschläge nicht ausgeschlossen. —* Daten siir den 9. März 1933. Sonnenauf gang 6,30 Uhr. Sonnennntergang 17,53 Ubr. Mond ausgang 14,35 Ubr. Monduntergang 5,43 Ubr. 1850: Ter Generaloberst IosiaS von Hcrringen in Kassel geb. tgest. 1926). 1888 : Kaiser Wilhelm l. in Berlin gest. tgeb. 1797). 1918 : Der Dramatiker Frank Wedekind in München gest. (geb. 1864). 1931: Schwere Erdbeben auf dem Balkan. Vernich tender Wirbelsturin aus der Insel Mauritius. * SV MWlir MW üillMMI. Gestern nachmittag wurde seitens der städtischen Polizei, rrit Unterstützung von Gendarmericbeamten, in de» Räumen des hiesigen BolkShauseS eine Durchsuchung nach Waffen und illegalen Schriften vorgenommen. ES wurden einige Schlag waffen und ein Dolch vorgcfunbcn und beschlagnahmt. Auch in den NIederlagSräumen in Niesa und Gröba des Konsumvereins erfolgten polizeiliche Durchsuchungen. Wie wir hären, sollen dort verbotene Gegenstände nicht vorgesundcn worden sein. —* Das Finanzamt Niesa ersäht in vorliegender Tageblattausgabe eine öffentliche Mahnung an die fällig werdende Einkommen- nud KörpcrschaftSsteuervorauS- zahlung der Gewerbetreibenden, au die Umsntzstcuervoraus- zahluug der MonatSzahler für Februar und an die Ge werbesteuer für 4. Termin. —* Kirchenmusik zum V o l k s i r a u e r t a g. Nm kommenden Sonntag, den 12. März, singt der Trinitatis- Ehor im GedächtutSgotteSdicnst „ Nrgonner W a ch - gebet" von Bariton, Ebor, Solotrompetc und Streich orchester aus der KriegSliedersammluug „Heimat nud Wal statt" von Iwan Schönebaum. -- Im Nuschluh au die kirch liche Traucrscier siugen die Vereine der Ortsgruppe Niesa vom Dents ch eu S ä » g e r b n n d am Ehrenmal Männerchöre znm Gedächtnis der Gefallenen unter Leitung deS 2. GruppcnchormelsterS Hans stteincrt. —* DaS Flaggen am 12. März. Amtlich wird mttgeteilt: Nach A nord u u u g d e r !1i e > ch ? r e g i c r u n g find zu Ehren der Toten deS Weltkrieges, die ihr Leben unter der Flagge Schwarz Weiß,Rot dnhingegebcn haben, am Gedenktag für die Opfer des Weltkrieges (12. März) in denjenigen Ländern, in denen die staatlichen Gebäude die Flaggen auf halbmast setzen, von den NeichSbehörden neben den NeichSsarbcn Schwarz-Not-Gold (Nationalflaggen oder NetchSdicnstflaggen zu Lande) F-l a g g e n in den Farben S ch m a r z - W c i h - N o t auf halbmast zu setzen. Für die Behörden, die die Reichskriegsflagge, die NetchSdlcustslagge zur See oder neben der Nationalflagge oder der NeichS- dienstflagge die Haudclsslagge setzen, verbleibt eö bei den bestehenden Bestimmungen. — * Grobe v a t e r l ä u d i s ch e Ausfüh r u n g. Die ELO.-Bühne (ErwerbSlosenbühne) -eS Ehrisllichcn Vereins Junger Männer Meinen, die im vergangenen Jahre das mit grobem Beifall ansgenommene Schauspiel „Die 11 Schill)chcn Offiziere" zur Ausführung gebracht bat, kommt wieder nach Niesa. Am Freitag, den 10. März, nachmittags 5 Uhr für Schüler, und abends 8 Uhr für Erwachsene, führt sie im groben Saal de« Hotel Hüpfner „Andreas Hofer" (ein Schauspiel in 5 Auszügen) auf. Alle vater ländischen Verbände nud Freunde und Gönner der evange lischen Jugendbewegung werden hierdurch herzlichst auf den lohnenden Besuch dieser Vorstellung hingcwlesen. Die Preise sind äußerst niedrig gehalten. Für etwa 20 Jung männer werden noch F r c i g n a r t i e r e gesucht für die Nacht vom 10. zum 1l. März. Meldungen biS Freitag mittag werden freundl. erbeten an die Kanzlet der cv.-lnth. Kirch gemeinde, Lnthcrplatz 11. (Siche besond. Anzeigenteil.) —* Am Vorabend deS VolkStran ertageS können F e st l i ch k e i t c n, wie uns anS Saalinhaberkreisen mttgeteilt wird, stattsiuden. Auf besonderen Antrag könne die Ausdehnung der Veranstaltung bis 8 Uhr ge nehmigt werden. —* Im „Capitol" gelangt ab morgen der Tonfilm „Trenck" zur Ausführung, dem ein tragisches LcbcnS- schicksal zugrunde liegt. Von der Trenck, Leutnant im Garderegimcnt Friedrich? des Groben, wird beneidet von seinen Kameraden und umworben von den Frauen. Denn der schöne junge Mensch ist von der Gnade seines Königs, der seine eigene Jugend in dem kraftvollen Offizier sieht, vom Kadetten zum Adjutanten befördert worden. DaS Glückskind Trenck, Erbe riesenhafter Güter seines Vetters, des gefürchteten österreichischen Pandurenführers Trenck, de« grüßten Feindes Friedrichs des Grobe», geht am Spiel, am Wein nnd an den Franc» teilnahmslos vorüber. Seine Liebe gehört dem Dienst, sein Arm und sein Herz dem König, den er verehrt. — Näheres über dieses Werk tm heutigen Inseratenteil. —* Ansteigen der Elbe. DaS VorfrtthlingSwetter, daS gegen Mitte voriger Woche auch in Mitteldeutschland und im benachbarten Böhmen cintrat, hat nun allerorts zu ziemlich rascher Schnccschmclzr geführt, die nach der nach winterlichen Witterung, die noch vor 10 Tagen herrschte, ziemlich plötzlich kam. Auch in den mittleren und höheren Gebirgslagen sind die dort vorhandenen Schncemassen ver- bä'ltnismäbig rasch getaut, nur geringe Schnecrcste erinnern an geschützten Stellen der Gebirgsgegenden noch an den Winter. Da der Wettcrumschlag im allgemeinen fast ohne nennenswerte Negensällc cintrat, ist daS Schmelzen der Schneedecke allgemein langsam und gleichmäßig vor sich ge langen, ohne dab die Gebirgsbäche nnd kleinen Nebenflüsse allzu erhebliche Wassermaisen talwärts führte». Allerdings hat der ergiebige Regen, der am Sonntag abend und in der Nacht znm Mvutag siel, zu leichtem Ansteigen der Neven- länse der Elbe geführt. Bereits am Montag wurde von den Egerstativncn ein WasserivnchS von ungefähr einem Meter gemeldet, bei den Stationen der Kleinen Elbe und der Moldau tritt der WasserwuchS noch nicht so stark in Erschei nung. Immerhin wird in de» nächsten Tagen damit zn rechnen sein, dab die Elbe, die bereits zn Beginn der Woche auch im hiesigen Gebiet leicht anstieg, weiteren verstärkten Wasserzustrom erhält. Dafern gröbere Niederschläge jetzt auSblciben, dürste sich daS Ansteigen des Flusses in mässigen Grenzen halten, so dab vorerst die Gefahr eines Frühjahrs- Hochwassers kaum besteht. Infolge des milden Wetters ist daS Treibeis, welches sich noch an vielen Stellen der Ufer abgesetzt hatte, fast vollständig geschmolzen. Der Ueberfahr- verkehr nnd die seit Wochen bereits wieder anftienommcue Frachtschissahrt dürften demnach auch für den Fall eines wetteren Ansteigens der Elbe keinerlei Unterbrechung mehr ertaL»«. —* Der Reichskanzler spricht am 11. Mär» im Rundfunk. Reichskanzler Hitler wird am Sonn abend, 11. März, in der Zeit von 19,80 Uhr bis 20 Uhr über alle deutschen Rundfunksender „Zur Lage" sprechen. —* Nicht aus dem Zug lehnen! Trotz der in jedem Eisenbahnwagen angebrachten Warnung, sich nicht unvorsichtig au» dem Fenster zu lehnen, steckte ein 1c- jähriger Schüler aus der Fahrt von Bielefeld nach Biele- seld-Ost seinen Kopf au» dem Fenster de» Abteils so un- vorsichtig heran», dast er von einem Gerüst an einer Block- stelle am Kopfe schwer verletzt wurde. Er mußte in» Krankenhaus eingeliesert werden: sein Zustand scheint be denklich. — Dieser Fall dürste hoffentlich mehr zur Vor sicht mahnen alS manch andere Warnung! —* Juristische Prüsungen in Sachsen. Der Beginn der juristischen Prüsungen im Freistaat Dachsen sür -L-Dinmer 1933 ist auf den 2. Mai festgesetzt worden. Die schristlick>en AnmeldungSgesnche sind bi» zum 11. März einzureichen. —WK. Opfertag sür Jugendherbergen. Auch in diesem Jahre veranstaltet der ReichS- verbcrnd für Deutsche Jugendherbergen mit Hilfe seiner Gan- nnd Ortsgruppen und der wandernden Jugend aller Richtungen einen Reichswerbe- und Opfertag für Jugendherbergen. Der Opfertag findet mit Aus nahme von Baden und Bahern, für die spätere Zeit punkte gewählt sind, am 29. und 30. April dS. I». statt. —" NeichSberusSwettkampf. Nähert sich die Krise ihrem Ende? Kommt ein neuer Konjunkturanstieg? Wir wissen es nicht. Eine» aber wissen wir: Auch bei einer Besserung der Wirtschaftslage werden nur die Leistungsfähigsten sich behaupten können. Nicht alle, die heute «ohne Arbeit und Brot sind, können wieder einge reiht werden in die Front der Schaffenden. Nicht für all« hat die deutsche Wirtschaft Raum. ES wird sich deshalb nur der behaupten tonnen, dessen berufliches Rüstzeug geschärft ist uud der den Willen zur höchsten Leistung hat. Eine günstige Gelegenheit dazu bietet der Reich». beruftwettkamps des DHV. am 19. stltärz 1933. Wir empfehlen jedem vorwärtSstrebenden Kaufmannslehrling und Jnnggchilfen, daran teilzunehmen. Der Wettkampf ist offen für alle männUckvn deutschen KaufmannSgchilfen, auch für die, die nicht Mitglieder des DHV. sind. —vdz. Nur vorgebildete Helfer für Apotheken. Der Kommissar des Reiches sür daS preu ßische Innenministerium bat im Interesse einer einwand freien Arzneiversorgung einen Erlast an die unterstellten Behörden gerichtet, in dem auf Klagen aufmerksam gemacht wird, wonach nicht pharmazeutisches Personal (Helfer und Helferinnen) mit Arbeiten in den Apotheken beschäftigt würden, die im Interesse einer einwandfreien Arzneiver sorgung pharmazeutisch vorgebildeten Personen unbedingt Vorbehalten bleiben müssen. Die Kreisärzte sollen nun prüfen, ob in den 'Apotheken ihres Bezirks eine unzu lässige Beschäftigung von Helfern oder Helserimren mit pharmazeutischen Arbeiten erfolgt. Bet Uebertretungen der Apothekenbetriebsordnnng ist der zuständigen AmtSanwalt- schaft Strafanzeige zu erstatten. Wenn Pharmazeutiscl>cS Personal nicht in ausreichendem Maste in den Ävotl>eken vorhanden ist, soll für Abhilfe gesorgt werden. SckUrfer« Bestimmungen über die Beschäftigung von -Helfern und Helferinnen sollen in einer neuen Äpothckenbetriebsord- nuug geschaffen werden. —vdz. Nacht-Taxe bei Ap o t h e k en v on 8 U h r abeudS an. In einer Verfügung deS ReichSinncnmini- stcriunis heißt es nach dem preußischen Pressedienst der NSDAP.: Nach der Arzneitaxe 1933 darf die Nacht- Taxgcbühr erst von 10 Uhr abends erhoben werden. Es ist demgegenüber mit Recht darauf hingewiesen worden, daß die Apotheker gerade in der Zeit von 8 bis 10 Uhr abeudS ost unnötigerweise in Anspruch genommen werden. ES steht daher zu befürchten, daß die angestellten und die alleinarbcitenden Apothekern hierdurch übermäßig er müdet werden. Dies kann zur Folge haben, daß di« bei Anfertigung und Abgabe der Arzneien zu beobachtende besondere Sorgfalt leidet. Es darf daher die Nachttax gebühr wieder wie früher von 8 Uhr abends an erhoben werden. —" Landwirtschaftliche Tagung. Auf der gestern in Dresden unter Leitung des Vorsitzenden Fleischer obgehaltencn Hauptversammlung des LandbundeS Dresden-Neustadt sprach der Präsident des Reichsiandbundes Lind-Niederrissigheim über den Kampf und die Arbeit des Re i ch slandbun- des, dessen Grüße er der Versammlung übermittelte. Während die früheren Reichsregierungen ausgesprochene Konsumentenpolitik trieben, habe v. Papens Kontingen- tierungspolitik gute Ansätze gehabt, die sich aber nicht auSwirken "konnten. Der Redner ging daun aus die Aus einandersetzung zwischen dem Neichstandbund und dem damaligen Reichskanzler v. Schleicher ein und unter strich da» Verdienst de» Grafen Kalckreuth bet Herbei führung einer Einigung zwischen Hitler und Hugenberg. Zum Schluß erörterte Lind wirtschaftliche Fragen uud forderte, dast Deutsche uur deutsche Erzeugnisse verbrauchen sollten. Direktor Feldmann überbrachte der Tagung, der auch Zahlreiche Ehrengäste beiwohnten, di« Grüß« des Sachsiscl-cu Landbunds. * Mehltheuer. Urne der ältesten Eisen- zeit gefunden. In seinem Garten stieß Mitte voriger Woche Herr Paul KlömiK auf Uruenscherben. Er unter brach die Arbeit sofort nnd rief Herrn Lehrer Mirtschin auS Niesa herbei, der eine Urne der ältesten Eisenzeit (800—500 v. Ehr.) bergen konnte. Dabei ließen sich einige merk- würdige Beobachtungen fcsthalten. Die Urne von mittlerer Größe saß verkehrt und war leer. Ein Grab liegt demnach nicht vor. Auch die Merkmale einer Sicdlungsstätte waren nicht erkennbar. ES scheint sich also bei diesem Funde um ein Opfer zu handeln, das die Urmenschen ihrer Gottheit bargebracht haben. DaS Gefäß ist eine ungefähr 25 Zenti- mcter hohe Terrine mit ausfällig hohem geraden Hals und niedrigem Unterteil. An zwei gegenüberliegenden Stellen sitzen auf der Schulter je ein guergcstellter kleiner Henkel. Herr Klömtch schenkte das Gefäß dankenswerterweise dem Riesaer Heimatmuseum. — Ebenso sei Herrn Gutsbes. Grnhle sen., Mehltheuer, bestens gedankt, der 10 steinerne Flachäxte anS der jüngeren Steinzeit, darunter eine unvoll endete und drei Schneidcnbruchstückc schenkte. Sie hat er alle, wie die sechs tm Januar 1025 schon dem Heimatmuseum Niesa überlassenen, auf seiner Feldftur westlich des Dorfes Mehltheuer gefunden. Es sind flache Beile aus Grüuschiefer von durchschnittlich 10 Zentimeter Länge. Nordsüchsische Meldestelle sür Urgcschichtsfunde: Lehrer Mirtschin, Niesa, Poppltzer Str. 21a, erreichbar durch Tel. des Herrn TachbeckermeisterS Grimm, Niesa. Oschitz. Hakenkreuzfcihne auf dem Ratbause. Dem Vorgehen anderer Städte folgend haben die Oschatzer Nationalsozialisten auch in Oschatz die Hissung der Haken- kreuzflagge auf dem hiesigen Rathaus« vorgenommen. Mit Genebmioung der Stadtverwaltung wurde gestern mittag gegen 12.30 Uhr eine große Flagge vom RathauSboden ans derauSaebracht, während gleichzeitig eine SA-Formation auf dem Neumarkt« ausmarschierte und die entsprechenden Ehrenbezeugungen erwies. Meißen. Vom Meißner Weinbau. Auf der Jahres hauptversammlung deS Meißner WcinbauvcreinS erstattete der Vorsitzende Umlauft ausführlich Bericht über die Ncb- schule und den Beispiclsweinbcrg, sowie über die Entwick lung der Reben tm vergangenen Sommer. TS liegen be reit» gegen 10 000 Rebenbestellnngen vor. Im Oerbff sell eine Ausstellung „Meißner Wein" stattsindcn. WcingnG- besitzer Streller in EoSwig wurde anläßlich seines 75. Ge burtstages zum Ehrrnmirglied des WeiubauvcrcinS ernannt. "Dresden. Zum Besuch de« R'ichSwebrminifieis General v. Blomberg An der am 9 März zu Ehren de« in Dresden znm ersten Male anwesenden nenernannten Herrn Reichswehrministers v Blomberg werden an der nm 19 Uhr ank dem Alannvlatz stattsindcnden Ausstellung gucb sämtliche Formgtlonrn der SN. nnd TS. de» StcmdortS Dresden teilnekmen. " Dresden. Bau der Staatlichen Porzellanwmm- lung. Zu den Pressemeldungen, wonach der Direktor der Dresdner Staatlichen Porzellansammlung, Prozessor De. Zimmermann, mit dem 28. Februar dieses Jahres in den gesetzlichen Ruhestand getreten ist, teilt das Ministerium sür Volksbildung mit, daß Dr. Zimmermann sich bereit erklärt hat, die Leitung der Sammlung bi» zur end gültigen Regelung ihrer weiteren Verwaltung fortzuführen. "Freiberg. Nationale Kundgebungen in Freiberg. Nach einer Kundgebung ans dem Obermarkt wurde gestern die Hakenkreuz- und die sch»arz-weih-rote Fahne aus dem Rathause gehißt. GS folgte ein Umzug durch die Straßen der Stadt, an dem sämtliche vaterländische Verbände in Uniform teilnabmen. Nach dem Gesang des Deutschland liedes wurden die Fahnen feierlich wieder ringe,ogen. " Kamenz. Die Hakenkreuzfahue am Rathaus. Am Montag früh ni der -5. Stunde wurde an einer Fahnen stange auf der Rückseite des Kamenzer Rathauses von Nationalsozialisten eine Hakenkreuzfcihne gehißt. Diese wurde einige Zeit später von der Polizei entfernt «nd be schlagnahmt. Spater wurde die Fahne von der SA. zurüclgesordert und in geschlossenem Zuge eingeholt. " Bautzen. Die Hakenkrenzlahue wird gehißt. Testern wurde auf den öffentlichen Gebäuden der Stadt Bautzen durch SA.-Leute die Hakenkreuzsahne gesetzt. Die Fahnen der Eisernen Front am KewerkschastSbaule wurden ent fernt und di« Masten von SA.-Lenten umgeleat. Zu irgend welchen Zwischenfällen ist eS dabei nicht gekommen. " Leipzig. Gescheiterte kommunistische Pläne. Nach einer Mitteilung des Polizeipräsidiums hat die politische Polizei am Sonntag vier Personen festgenonunen, als sie Vorbereitungen zur Füllung eine» Freiballons trafen, der am Wahlsonntag über Leipzig kommunistisch« Pro- pagandaftugblätter abwersen sollte. Bei den Ermittlungen stellte sich heraus, dast ursprünglich geplant war. ein große» Kabinenflugzeug in den Dienst der KPD. zu stellen, mit dem die Flucht des Parteiführers Thälmann und an derer Berliner Funktionäre in das Ausland bewerkstelligt werden sollte. Da durch die Festuahinc ThälinauuS in Berlin dieser Plan nicht mehr ausgeführt werden konnte, beschloß man die oben erwähnte Wahlpropngand'a durch- zusührcn. " Leipzig. Eine begrüßenswerte Neuerung auf dem Hauptbahnhose. Auf dein Hauptbahnhofe in Leipzig ist jetzt eine Einrichtung geschaffen worden, die eS er möglicht, durch Klingeln Gepäckträger herbeizurufen. Von 30 verschiedenen Stellen ans, die sieb über die Ost- und Westseite des Hauptbahnhofes verteilen und auch die Warteräumc mit einschließen, können Klingelzeichen znm Herbeirufen eines Gepäckträgers abgegeben werden. Die Klingelstellen sind durch gut sichtbare Emaisleschilder, teil weise auch durch Liclsischankästeu kenntlich gemacht. Die neue Eiurichtuug ist während der jetzigen Frühjahrsmesse bereit» benutzbar. " Leipzig. In der Marschnerstraße war gestern Dienstag gegen 11 Uhr da? Dienstmädchen eine? Bäcker meisters mit Feusterputzeu beschäftigt. Es hielt sich dabei am Fensterkrcuz au. Plötzlich gab das Fensterkreuz nach und stiürzte mit dein Mädchen vom 1. Stock aus auf die Straste. Das Dienstmädchen zog sich einen komplizierten »Oberschenkeldruck) und starke Unierkiefcrverlctzuiigen zu und wurde sofort dem Krankenhaus zng.-fnhrt. — Au der Stein-Ecke Südstvaße wollte am Dienstag gegen 11 Uhr ein Milchlastwagen einem kleinen Personenauto, das au» der Südstraste kam, ausweichen und fuhr dabei gegen einen Alaum. Der Kühler wurde vollständig eingedrückt und sämtliche Milch lief auf die Straße. Der Fahrer kam glücklickxnwcije ohne Verletzungen davon. * Chemnitz. Zwei Personen von einem herabstürzen- ben DackKmS verletzt. Am Dienstag abend ereignete sich auf der Köuigstrnße ein schwerer Ilusall. Vom Tachsims eines Hauses brach plötzlich ein großer Zcmcutblock los, zertrüm merte eine Lichtreklame und stürzte auf den Fußsteig, Da- bet wurden zwei Straßenpassanten verletzt, einer davon so schwer, lxiß er im Krankenhaus Ausnahme finden mußte. Der andere Verletzte wurde in ärztliche Behandlung gebracht. " Chemnitz. Kommunisten demonstrieren mit SA- Abzeichen. Am Dienstag nachmittag kam eS zu Ansamm lungen in der Brückenstvaße. Die Menge, unter der sich Personen mit SA-Abzeichen befanden, bedrohte die Polizei und niachte Miene, das Kaufhaus Schocken zu stürmen. Die Polizei konnte die Ruhe wiederlnrstellen. Wie von der Polizei einwandfrei sestgestcllt wurde, handelte «S sich bei den Personen mit «A.-Abzeichen um Kommunisten, die sich zur Irreführung des Publikums die national sozialistischen Abzeichen angelegt hatten: es steht fest, dast sich unter der Menge kein 'Nationalsozialist befunden hat. " Ordern n. Vom 24. bi« 26. Juni hält der Gau Mitteldeutschland der NeicbSvereiuigung ehemaliger Kriegs- gefangener e. V. seinen Gautag, verbunden mit einem großen KamrradschaftStreffen, in Oederan ab. "JahnSbach. Unvorsichtiger Schütze. Als hier der 18 Jabre alte WirtscdastSgebilfe U. im Pferdestall seines väterlichen AnwelenS mit einem Revolver baniierte, entlud sich ein Schuß »nd dran» dem jungen Mann in den Kopf. Der Verletzte mußte in sehr bedenklichem Zustand ins. Anrmberger BezirkSkrankenhauS gebracht werden. * Kirchberg i. Sa. Nächtliche Schießerei. Hier wurden nackt« in der Gegend der Wiesener Straße mehrere Scküffe gehört. Die Polizei fand einen weggcworfenen ge ladenen Revolver. Im Zusammenhang damit wurden drei der KPD. nahestehende Arbeiter sestgcnommen. Bei der Durchsuchung ihrer Wohnungen wurde verbotenes Schristen- material vorgesunden nnd beschlagnahmt. * Limbach. Das schwere Autounglück in Limbach vor Gericht. Am Dienstag begann hier im Fcstsaai der 1. Schule die Verhandlung der 1. Strafkammer des Land gerichts Chemnitz, das sich zu diesem Zwecke «ach Limbach begeben hatte, wegen des schweren Autounglücks am zwei ten Wcnhnachlsfeiertag vorigen Jahres. Bekanntlich Hail« dabei der Limbacher Fabrikant Gandernach ein Ehepaar mit seinen beiden Kindern überfahren und sämtliche vier Personen fanden den Tod. Gandernach hat sich nunmehr wegen fahrlässiger Tötung zu verantworten. Es sind nahezu 30 Zeugen geladen. Die Verhandlungen dürften mehrere Tag« in Anspruch nehmen. " Zwickau. Am Montag früh in der 4. Stunde hörten einige auf einer Streife befindlich« SA.-Leutc in Niederhaßlau einen Schuß. Gleich darauf begegneten sic drei Reichsbaniierleutcn, von denen einer einen Revolver in der Hand trug. Die Reichsbannerieute wurden der Polizeiwache -«geführt. Daraufhin wurde mit einem gro ßen Polizeiaufgebot «ine Durchsuchung des Bolkshauses am Sandberg vorgenommen, wobei 120 Neichsbannerlente sestgestellt wurden. Vorgefunden« Schuß- und Hiebwaffen, sowie Blinkapparate usw. wurden beschlagnahmt. Vier- Personen wurden -estoenommen.