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Bas zoüll »er teuW MM l»I MIHM? Von der Pressestelle des LanbesausschuffeS Sächsischer Arbeitgeberverbände wird uns geschrieben: Seit Jahren bemühen sich die Arbeitgeberverbände, durch eingehende Feststellungen und laufende ausführliche Veröffentlichungen ein klares Bild über die tatsächliche Höhe des deutschen SozialauswandeS zu geben. Von einigen Par teien und auch von verantwortlichen Regierungsstellen wur den ihre Zahlen bekanntlich längere Zeit angczwciselt und bekämpft. Spätere amtliche Feststellungen mussten dann die Richtigkeit auch ihrer früheren Berechnungen bestätigen. Neuerdings hat nun auch die „GewerkschaftSzcitung" sehr eingehende und gewissenhafte Untersuchungen Bruno Gleitzes über die Entwicklung und Höhe des deutschen SozialauswandeS veröffentlicht. Dadurch ist setzt die ge werkschaftlich organisierte Arbeiterschaft in der Lage, sich rnS einer ihr nahestehenden Quelle ein Urteil über die Höhe des SozialauswandeS und die Lage der einzelnen Zweige der Sozialversicherung zu bilden. BiS auf gering fügige Unterschiede stimmt GlciheS umfangreiches Zahlen material ziemlich genau mit den Feststellungen der Arbeit geberverbände überein. Er geht auch darin mit ihnen zu sammen, dasi er — was bis vor kurzem von sozialistischer Leite als abwegig abgclclmt ivirrdc — neben Svzialversiche- cung und Arbeitslosenhilfe auch die Kosten der öffentlichen VohlfahrtSflirsorge und der Versorgung der Kriegsopfer in den Sozialanswand mit einrechnct. Wenn man anch mit den Folgerungen und Forderungen der „Gcwcrkscbasts- zeitung" nicht übereinstimmt, so sind doch die sachlichen Feststellungen der Veröffentlichung zu begrüstcn. Sie kön nen wesentlich zur Förderung des Verständnisses der Ar beiterschaft über den Umfang der ihr selbst und der Wirt schaft insgesamt durch die Sozialausivcndnngcn erwachsenden Belastungen beitragen und dadurch zu besseren gegenseitigen Verstehen führen. * ' In Nr. 49 dcS „Vorwärts" ist ein Aufsatz erschienen, der einmal die im Verhältnis zum Eiukommeu sehr hohen so zialen Lasten der Arbeiter ziffernmässig darlcgt. „Ein Arbeiter", so heisst cs in dem Artikel, „hat sich der Mühe unterzogen, seine soziale Belastung für die 2 letzten Jahre zu berechne« und sie mit seinem Lohneinkommen in Ver gleich zu bringen." Wir können dem „Vorwärts" für diese Veröffentlichung nnr dankbar sein,' denn die wiedergegcbe- ncn Zahlen sind sehr lehrreich. DaS Gesamteinkommen des bctr. Arbeiters im Fahre 1082 betrug V V 2812.—, nebenbei bemerkt ein Beweis da für, bau es doch immerhin noch ganz gut entlohnte Arbeiter gibt. Seine gesamte soziale Belastung gibt der Gewährs mann des „Vorwärts" mit 679.— 24,14 Prozent, an. DaS ist zweifellos überaus hoch. Sehen wir uns aber die Einzelangaben etwas näher an. Liegt vielleicht die hohe Belastung an den Stenern? Bei einem Einkommen von 2812.— bezahlt der Mann 82.— Einkommensteuer — 2,9 Prozent. Wie ost musste die Behauptung von der ungeheuerlichen steuerlichen Belastung dcS Arbeiters zu Propagaudazweckeu herhalten und nun erzählt uns der " selbst, dast diese doch tatsächlich sehr gering ist. es hier auch mit keiner Ausnahme zu tun. Man must sich erinnern, dast auch bei dem kleinsten Einkommen allein an sogenannten Wcrbungokostcn IM.— monatlich als steuerfrei von den steuerpflichtigen Einkommen abge zogen werden können. Man vergleiche damit die steuerliche Belastung höherer Einkommen, mau vergleiche damit die Belastung des kleinen Kaufmanns und des Handwerkers. Die Einkommensteuer ist also wahrhaftig an der hohen sozialen Belastung nicht schuld und das Bild ändert sich auch nicht wesentlich, wenn man die Biirgersteuer mit 22.6 83,75 — 1,2 Prozent hinzunimmt, die eine Sonderbcstcuerung aus der Not der Zeit heraus darstellt. Aber nehmen wir gleich einmal den Posten, der bei den gesamten Ausgaben für soziale Belastung am meisten ins Gewicht fällt. Und was finden wir da? „Berufsverein": .V.« 269,86! Man traut seinen Augen nicht. Für die Gewerkschaft — denn etwas anderes kann wohl unter Be- russvercin nicht verstanden werden — zahlt also der öetr. Arbeiter nicht weniger als 7,46 Prozent seines jähr- lichen Einkommens! Und ist es nicht unglaublich, dast diese Gewerkschaftsbeiträge als „soziale Belastung" bezeich net werden? Man stelle sich einmal vor, was der „Vor wärts" sagen würde, wenn die Unternehmer die Beiträge /Vorwärts Wir haben für ihren Arbeitgeberverband zu den sozialen Laste» zäh len wollten. Schalten wir diesen Betrag für den „BerusSvcrein" so wie anherdem rV-4! 62.— — 1,8 Prozent aus, die für «be sondere Versicherungen" ausgegcben wurden, so ermässigt sich der Prozentsatz der Ausgaben nm 9,8 Prozent auf 14,84 Prozent. Fn der verbleibenden Ausgabensumme stecken, ab gesehen von 17.— für Kirchensteuer, die Beiträge für Invalidenversicherung § 52.—, Krankenkasse 94 —, Arbeitslosenversicherung § 91—, Arbeitslosenhilfe lbis 89. 6. Krisenstcneri 48.— .H'.L. Sinnfälliger kann der sozialpolitische Eingriff in Wirt schaft und Volk und die ungeheuerliche Beanspruchung deS Volkseinkommens für Sozialzwecke nicht geschildert werden, als cs in den genannten Zahlen geschieht. DaS neu-marri- stische Dogma, wonach der Besitz der politischen Macht auch die Garantie für ein Höchstmast von sozialer Existenzsiche- rung der breiten Massen bedeute, ist völlig zusammen gebrochen, und die Frage, ob die Flutlinie der sozialen Leistungen — die vielfach in keinem Verhältnis zu den aus gebrachten Beiträgen stehen — überhaupt gehalten werden kann oder ob nicht die Gesahr vorliegt, dast unter ihr die produktive Wirtschaft in Stadt und Land erstickt, kann heute schon mit aller Sicherheit beantwortet werden. Es kann kein Streit mehr darüber sein, dast in Zukunft die sozial politischen und wirtschaftspolitischen Fragen in ihrem un lösbaren organischen Zusammenhang betrachtet und behan delt werden müssen. Eine grundsätzliche Erneuerung der Sozialversicherung ist uuerlästlich, und deswegen sollten auch die Gewerkschaften von ihrem stnrcn Festhalten an nicht bewährten Einrichtungen ablassen und schöpferisch nach neuen Wegen zu einem neuen brauchbaren Svzialsnstem suchen. Sonst setzen sic sich dem berechtigten Vorwurf aus, die wahren Sozialreaktionärc zu sein. M Meiksmrlt In KMeii. )( Dresden. D er Präsident deS Landes- arbeitsamtcs teilt mit: Trotz der winterlichen Witterung in der zweiten Februarhülste ist die Zahl der Arbeitsuchenden in der Zeit vvm 16. bis 28. Februar leicht ge- funken, und zwar von 724004 auf 720 975, also um .8119 oder 0,4 v. H. Ende Februar 1988 hat die Zahl der Arbeitsuchenden zum ersten Male den L>tand zur gleichen Zeit des Vorjahres, der 721 870 betrug, um ein Weniges unterschritten. Diese Abnahme der Arbeitsuchendenzahl während der Berichtszejt ist zum Teil schon auf saison bedingte Belebungserscheiuungen zurückzusuhren. Der Ar beitsmarkt der Landwirtschaft lag zwar im allgemeinen noch recht ruhig, stellenweise waren leidoch Breits Ver mittlungen von jüngeren männlichen und weiblichen Ar beitskräften möglich. Ans die Einstellungen von Arbeits kräften in der Industrie der Steine und Erden und im Baugewerbe hat allerdings der starke Frost während der Berichtszeit einen hemmenden Einflust ansgeübt. Recht unterschiedlich gestaltete sich der Beschäftigungsgrad der Metallindustrie. Saisonmästig belebt blieb weiterhin die Automobil- und Fahrradindustrie, während auS anderen Betriebszweigen, insbesondere aus der Landmaschinen- und Radioindustrie, Entlassungen erfolgten. Im Svinnstoff- gewerbe stehen sich ebenfalls verschiedene Strömungen gegenüber. Ein saisonbedingter Aufschwung ist stellenweise in Seidenwebereien, Baumwollbuntwebereien, Frvtier- webereien, in der Trikotagen und Stosshandschuhindustrie festzustellen. Dagegen hat sich die ArbeitSmarktlage der Vigognespinnerei, Teppichweberei, Streichgarn« und Kamm- garnweberei verschlechtert. Die Strnmpsindustrie ist stark uneinheitlich beschäftigt, und die Stickerei- und Spitzen industrie im Bezirk Plauen verzeichnet eine unverändert ungünstige Lage. Nur der Arbeitsmarkt der Kleinkonfel- tion hat durch die saifonmästige Belebung eine weitere Entlastung erfahren. Während sich im Nalirungs- und Genustmittelgewerbe die saisonmästige Belebung der Süst- warcnindustric, insbesondere im Bezirk Dresden, fort- fetzen konnte, gestaltete sich die Beschäftigung in den meisten Betrieben des BekleidungSgewerves noch nicht der Frühiahrssaison entsprechend. Eine lebhaftere Anforderung von Arbeitskräften wird erst Anfang März erwartet. Im Gaststättengewerbe wurden trotz der Fastnachtszeit im all gemeinen Personaleinschräukungen festgestellt. Auch die Bermittlungsmöglichkeiten in den Winterfportgebieten waren nicht sehr zufriedenstellend. In der Arbeitslosen- und Krisenunter stützung befanden sich am 28. Februar 1988 266 172 Hauptunterstützungsnnpfänger oder rund 16 v H dei/Ge samtzahl der Unterstützten, und in der öffentlichen ,vnr- sorae .81',898 anerkannte Wotzlsahrtserwerbslose, also >> v. H. der Gesamtzahl der unterstützten P-rsonen. Da in, Reich nach den bisher veröffentlichten .Feststellungen du' Zahl der anerkannten Wohlfahrts-rwerbslosen etwa ebenso gross ist wie die Zahl der in der 'Arbeitslosen und Kisten Unterstützung befindlichen Pers men. geht ans dieser ?al sacke wiederum die überdurchschnittlich graue und strnl tnrelle Arbeitslesigk it in Sachsen und die Erstarrung des sächsischen Arbeitsmarktes hervor. MfillM!" Das lVettunaSwc'k d<-s emnao.Moto-s-gisteL „Nutzr' beim Brand de^ kran'ösi'cben Damwers „L'Atlant'gne" am 4. Januar d«. Fs ha* ictsi tnr dw beteiligten Mitglieder der Besatzung eine verdien r Anerkennung gesunden. Von der Deutschen GesellschgO »nr Rcttu-'" Sch si'>e>",-sicher wur den verlieben: Dein Kapitän des Mo'or'cb'lse-. „'"uln", Wilhelm Fick, di- Kleine goldene Medniv- >>er Laci?<- Stistnng für Rettungen an' Haber See, >>en O'ff iei en Paul Hellmann und Aiwnl* Meterlen je die Grabe silberne V>e- daille, sämtlich nebst Ehrenurkunde. An de Manvscsigsten der beiden Rettungsboote kam anberdem eine unmsigste Geldsumme <nr Verteilung. 1t Schiffbrüchige konn'en in zwei RettnnaSchhrten bereit« im anacchnoenen Fahr der See entrissen werden. DaS Rnderrettunassioot der Rettnugtsitation Prerow bei Zingst der Deutschen Gesellch a'» -nr Meinung Schiffbrüchiger konnte in 8st'mdiger schwerer Nacht a'-rt »nin 18. Fe bruar die an« 7 Mann hesteben>e Besatzung de« ani dem klO-Risf bei Darfferoct gestrandete" Stettiner Dampfers „Otto Fppen DI" nach schwerem Kamp» mit der Brandung glücklich landen. 4 weitere in Seenot befindliche Leute vom schwedischen Zweimastschoner „Rosa" ans Uddeualla konnten von dem Motorrettnvasboot ..Konsul .Koepke" der Station Stolpmünde der Deutschen Geiellicbast «.zur Rettnnn Schiff brüchiger am 21. Januar alücklicb aeboraen merden. Bei 8 Grad Kälte mub?e das Rettungswerk in kürzester Zeit vollendet sein, da die bocbaehende über das Wrack brechende Tee nicht nur an Bord alles vereist hatte, sondern anch das auf der Westmole gestrandete Schiff iu kürzester Frist völlig zerschlug, sodatz nach wenigen Stunden nur noch einige Trümmer die Unsallstclle kennzeichneten. Vertreter in Riesa: Dr. Arno 1 d, Stadtaootbeke. Georg von VandroS Augen leuchteten, als er die schlanke Gestalt auf sich zukommen sah. So schwebend war ihr Gang, so anmutig die Haltung; unter der zarten Haut flutete das Blut. Reizend sah sie aus, noch viel schöner, als seine Sehnsucht sie gesehen. „Wie soll ich Ihnen danken, daß Sie mir diese Freude machen, Gräfin!" Er hielt ihre Hand, suchte den Blick dieser wundervollen Augen, deren samtene Tiefe wie dunkle Sonnen strahlte. Sie erwiderte den warmen Blick, froh und unbefangen. „In den Dank müssen wir uns teilen, denn ich kam gern", sagte sie offen. In des Mannes Gesicht zuckte eS vor verhaltener Be wegung. Ob sie wußte, wieviel sie ihm schenkte mit diesem Wort? Gern hätte er ihre Hände geküßt; aber seit dem ersten Kennenlernen hatte Wera es ihm verboten: „Ein Händedruck ist mehr." So wagte er es nicht. Gemächlich gingen sie nebeneinander durch den Park, an dessen Eingang sie sich getroffen hatten, suchten, ohne sich dessen bewußt zu sein, die stillen Seitenwege auf — und merkten gar nicht, daß sich das Gewölk am kurz zuvor noch leuchtend-blauen Himmel allmählich verdichtete, so vertieft waren sie ineinander. Georg von Vandro erzählte, wie der Zufall ihn in eine Stellung geführt. Zwei Wochen waren seit jenem Abend vergangen, an dem er Magnuö Steinherr vor dem Hotel angesprochen hatte. „Steinherr — doch nicht der deutsche Stahlkönig, wie man ihn nennt?" „Derselbe", nickte Vandro eifrig. „Bin ich nicht ein Glückspilz?" Wie er sich freute, der prächtige, bescheidene Mensch. „Konnte dieser Herr Ihnen keine Tätigkeit verschaffen, die Ihrer würdiger wäre?" fragte Wera, leicht die Stirn runzelnd. Vandro sah sie an. „Es gibt keine ehrliche Arbeit, Gräfin, die unserer unwürdig ist." Ein heißes Rot stieg in das schöne, stolze Gesicht. „Sie sind mir um vieles voraus, Herr von Vandro. Ich habe trotz aller Erfahrungen noch immer nicht das Beugen ge lernt." „... und tragen deswegen um so schwerer an Ihrer Last", erwiderte Vandro ernst. In seinen Augen stand auf einmal ein sehnsüchtiges Verlangen. „Wenn ich sie Ihnen nur abnehmen dürfte", setzte er leise hinzu. „Ihre Teilnahme erleichtert sie ja schon!" In auf quellendem Dankgefühl reichte sie ihm die Hand und hin derte es diesmal nicht, daß Vandro sie an seine Lippen zog. Ein leises Rauschen ließ beide zu gleicher Zeit auf blicken: aus den grauen Wolken, die sich unversehens am Horizont gesammelt hatten, floß, in feinen Silberfäden, einer jener kleinen Frühlingsschauer, wie sie der April oft zu bringen Pflegt. Erschrocken wollte Wera unter den nächsten größeren Baum treten, eine breitästige Kastanie, deren Laub jedoch noch zu spärlich war, um Schutz zu ge währen. Vandro wies auf das langgestreckte, gelbe Ge bäude, das sich zur Rechten freundlich in das junge Grün schmiegte: „Dort, die Park-Konditorei, Gräfin — schnell, schnell!" Sie rannten weiter, überquerten den Platz mit der Fontäne, deren sieben Delphine emsig Wasserstrahlen aus spien, sprangen das letzte Allee-Ende hinunter auf das Haus zu, blieben am Eingang unter dem Glasdach stehen, schnell atmend, mit roten Backen, und strahlten sich lachend an wie zwei ausgelassene Kinder. „Wir sind noch nicht verkalkt, gottlob!" konstatierte Vandro befriedigt. „Die Glieder funktionieren noch Halb wegs. Donnerwetter, schlugen Sie ein Tempo an!" „Tas war nur die Angst um meine Toilette", lachte Wera. „Es ist das berühmte 4Uite Stück'l' Entzückt betrachtete sie der Mann. Daß sie der Armut so heiter spotten konnte, war ein großer Fortschritt. Sie gingen in die Halle, lugten in den Hauptsaal, der leer war, und setzten sich dann an einen Fenstertisch im kleinen Nebenzimmer, das mit seiner roten Tapete und den weißen Spitzendecken freundlich und behaglich wirkte. Vandro nahm eine Vase mit Himmelschlüsseln und Vergißmcin- nicht vom nächsten Tisch und stellte sie auf ven ihren. „So, nun haben wir den Frühling draußen und drinnen, und die Sonne sitzt mir gegenüber. Kann ein Mensch mehr verlangen vom Leben?" Seine blauen Augen blitzten das Mädchen so glück strahlend an, daß sich die Nöte in deren Wangen jäh ver tiefte. Schmal, erschreckend schmal waren die geworden in diesen bösen Wochen, stellte Vandro heimlich fest; erst jetzt sah er es. Ob sie am Ende gqr — Hunger litt? Er würde es nie erfahren. Darüber schwieg eine Wera Wettern. „Wie wäre es, wenn wir gleich hier zu Mittag essen würden?" schlug er vor. „Zeit dazu wäre es. Ich habe einen Mordsappetit und Sie hoffentlich auch!" Der im Hintergrund harrende Kellner eilte herbei und zückte diensteifrig seinen Bcstellblock. Vandro, der die Speisekarte überflogen hatte, stellte ein kleines Menü zu- sammcn, so gut es die Konditorei zu leisten imstande war: Fleischbrühe und Pasteten, Schnitzel mit jungem Gemüse und Salat, gefüllte Omeletten, Wein, Kaffee. Aber wäh rend er den vorzüglich zubereitcten Speisen wacker zu sprach, atz das Mädchen nur wenig. „Ich kann nicht mehr, Herr von Vandro — wirklich nicht!" erwiderte sie leise auf sein bestürztes Fragen unv schüchternes Nötigen. Da schwieg ver Mann und sah still vor sich hin auf den Strauß blühender Frühlingsblumen. Er bcgrisf — Wera Wettern hatte das Essen verlernt! Eine ungeheure Erschütterung krampfte sein Herz zu sammen. So weit war cs also schon mit ihr gekommen... Aber schnell ritz er sich zusammen, zwang sich zu leichtem Bedauern, sprach von anderem. Nichts merken taffen...