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b) Von ewiger Liebe von J. Brahms. Dunkel, wie dunkel in Wald und in Feld! Abend schon ist es, nun schweiget die Welt. Nirgend noch Licht und nirgend noch Rauch, Ja, und die Lerche sie schweiget nun auch. Kommt aus dem Dorfe der Bursche heraus, Giebt das Geleit der Geliebten nach Haus, Führt sie am Weidengebüsche vorbei, Redet so viel und so mancherlei: »Leidest du Schmach und betrübest du dich, Leidest du Schmach von Andern um mich, Werde die Liebe getrennt so geschwind, Schnell wie wir früher vereiniget sind. Scheide mit Regen und scheide mit Wind, Schnell wie wir früher vereiniget sind.« Spricht das Mägdelein, Mägdelein spricht: »Unsere Liebe, sie trennet sich nicht! Fest ist der Stahl und das Eisen gar sehr, Unsere Liebe ist fester noch mehr. Eisen und Stahl man schmiedet sie um, Unsere Liebe, wer wandelt sie um? Eisen und Stahl, sie können zergehn, Unsere Liebe muß ewig bestehn!« (Nach dem Wendischen von y»s. Wentzig.} c Ruhe, meine Seele von R. Strauss. Nicht ein Lüftchen regt sich leise, Sanft entschlummert ruht der Hain; Durch der Blätter dunkle Hülle Stiehlt sich lichter Sonnenschein. Ruhe, ruhe meine Seele, Deine Stürme gingen wild, Hast getobt und hast gezittert, Wie die Brandung, wenn sie schwillt! Diese Zeiten sind gewaltig, Bringen Herz und Hirn in Not. Ruhe, ruhe meine Seele, Und vergiß, was dich bedroht. Karl Henckell. d) Heimweh Wer in die Fremde will wandern, Der muß mit der Liebsten gehn, Es jubeln und lassen die andern Den Fremden alleine stehn. von H. Wolf. Am liebsten betracht’ ich die Sterne, Die schienen, wie ich ging zu ihr, Die Nachtigall hör’ ich so gerne, Sie sang vor der Liebsten Tür. Was wisset ihr, dunkle Wipfel, Von der alten, schönen Zeit? Ach, die Heimat hinter den Gipfeln, Wie liegt sie von hier so weit! Fantasie für Pianoforte (F moll) F. Chopin Der Morgen, das ist meine Freude! Da steig’ ich in stiller Stund’ Auf den höchsten Berg in die Weite, Grüß’ dich, Deutschland, aus Herzensgrund! Eichendorff. von . . Fräulein Maria Cobalcescu aus Jassy (Rumänien). Im Herbst. Konzertouvertüre (Op. n) von Ed. Grieg (gest. 4. September 1907). Einlaß halb 6 Uhr. — Anfang 6 Uhr. — Ende gegen 8 Uhr. Dieses Programm berechtigt zum Eintritt. Dasselbe ist an der Haupttüre entfaltet vorzuzeigen. Das Direktorium des Königl. Konservatorium der Musik. Druck von Breitkopf & Härtel in Leipzig.