Volltext Seite (XML)
VN n«n llt« »ar »00 >««t >gt« bin 07, »n> dl« d«. ügen -Go rrter war und Pge- llge- öest- :4ö; gr ünd der :sen- e in bei igen lges mit las ans der die zen- si« 13. Fortsetzung. »Herr Baron' Deutschland „Bai „Mer mit Vergnügen, gnädige Frau." Ilse begab sich in das Schlafzimmer ihres Mannes, fanh ihn eben erst bei der Toilette. „Aber Hans, ich kann nicht begreifen, wie du den Tag so zu verschlafen vermagst. Alles wartet bereits." „Gott, find die Leute hier aufdringlich!" stöhnte Mend- heim und zwängte sich in seinen Kragen. „Hilf mir die Krawatte binden, Ilse. So, ich bin ja schon fertig. Wir kommen noch früh genug in die öde Gegend." Ilse seufzte leise auf und schritt neben ihrem Many hinunter. Fock saß mit dem Makler im Gespräch. Man frühstückte gemeinsam. Mendheim war schlechter Laune. Er schielte wütend zu dem Makler hinüber, der ihn so früh aus seiner Ruhe gestört hatte. „Machen Sie Ihre Geschäfte immer so früh, Mr. Doodle?" „Herr Baron, time is money — Zeit ist Geld in Amerika. Ich habe heute noch andere Geschäfte zu erledigen." „Also fahren wir in Gottes Namen los!" meinte Mend heim und trank seine Taffe leer. Er zündete sich aber doch erst mit Behagen eine gute Zigarre an und bestieg bann mit Ilse das Auto. „Einen Wagen müssen wir natürlich haben, Ilse," sagte Mendheim. „Wir können doch nicht zu Fuß nach den Wal dern laufen." „Dann kaufen wir ein billiges Fordauto, Hans." Mendheim brummte etwas vor sich hin. Der Makler entwickelte Mendheim die Vorzüge eines Rolls-Royce-Wa gens. „Das wäre eine Limousine nach Ihrem Geschmcui Herr Baron. Und für die gnädige Frau etwas ganz Exklu sives. Ich habe die Vertretung. Wenn Sie gestatten, ich führe Ihnen morgen einen Wagen vor." „Nein!" sagte Ilse scharf. - Fock flüsterte ihr zu: „Ich würde Ihnen einen solchen Wagen für dieses Gelände auch nicht empfehlen, gnädige Frau. Lin Rolls-Royce ist ein Luxusauto. In den Wäl dern von Kanada können Eie mit keiner Luxuslimousine fahren. Der Makler will eben Geschäfte machen." Ilse sah ihn dankbar an und nickte. Mendheim hätte nun gern einen solchen eleganten Wa gen gekauft, aber er erschrak selbst über den Preis. Nein — es ging nicht — heute noch nicht. In einem Jahr viel leicht. Er träumte davon, in einem Jahre Besitzer eines Rolls-Royce zu sein. Die Gegend, durch die sie fuhren, wurde nach und nach immer eintöniger. Endlose Steppen dehnten sich auf der rechten Seite der Ktraße aus, links erhoben sich in einiger Entfernung steile «Serge, begannen sich Wälder auszudehnen von riesigen Di- lmenfionen, endlos — endlos. Die Autostraße war gut. Der Wage» fuhr ziemlich ruhig. Hier und da sah man verein- ^elt Farmen liegen. Kühe weideten auf den Wiesen, Pferde stummelten sich. . Mendheim wurde von diesem landwirtschaftlichen Bilds „Ach was, ich will doch erst das Grundstück mal sehen," meinte Mendheim. Aber Ilse wurde auf einmal energisch. Sie sah, daß Hans schon wieder Ausflüchte machte. „Es ist recht, Mr. Doodle, lassen Sie nur gleich die Leute kommen." Der Makler entfernte sich mit tiefen Bücklingen. „Warum eilt es dir denn auf einmal ja, Ilse? Wir find doch erst kaum hier." „Ich kann dieses tatenlose Leben nicht ertragen, Hans. Wir find nicht hierhergekommen, die Hände in den Schoß zu legen, sondern um zu arbeiten. Es tut mir weh, daß du so gar kein Interesse daran hast, was aus uns werden soll, Hans." „Ach, geh doch, Ilse, du unkst. Wir haben uns ein biß chen amüsiert, haben unsere Flitterwochen ein wenig flott durchgebracht. Was ist jetzt da Schlimmes dabei?" „Denkst du denn gar nicht daran, daß das Gelb immer? weniger wird? Ich habe geglaubt, du wolltest dich gleich mit beiden Armen in die Arbeit stürzen. Statt dessen rekelst du dich in Klubsesseln herum und gähnst. Hans, find das deine glühenden Worte, die du zu mir gesprochen, als du mich batest, dir zu folgen? Muß ich es heute schon be reuen?" Er stand auf und näherte sich ihr, schlang seine Arme um sie. „Ach, du bist zu ängstlich, liebes Kind. Man muß doch erst über eine so wichtige Sache schlafen." „Dazu hattest du reichlich Zeit, Hans. Auf dem Schiff und hier." Er wollte sie küssen, aber sie wich ihm aus. „Hans, ich habe erst Achtung vor dir, wenn du arbeitest. Vorher habe ich kein Vertrauen mehr zu dir." Mendheim wurde auf einmal aus seiner Lethargie auf gerüttelt. Die Aussicht, bei Ilse in Ungnade zu fallen, war ihm nicht gerade angenehm. „Also, fangen mir morgen an, liebes Herz, damit du beruhigt bist. Nun sei aber auch hübsch artig. Wir find doch noch so jung. Warum sollen wir uns heute schon das Leben schwer machen? Ich muß noch genug arbeiten. Du weißt nicht, was ich leisten kann, wenn ich einmal an- sange." „Dann beweise es mir, Hans." Und Mendheim schlief mit dem Vorsatz ein, am anderen Morgen tatsächlich mit der Arbeit zu beginnen. Aber er lag noch im Bett, als der Makler bereits mit dem Auto vor- fuhr. Ilse hatte diese Nacht nicht gut geschlafen und war schon lange auf. Quälende Zweifel nagten an ihr. Als sie den Frühstückssaal betrat, stand Mr. Fock auf und begrüßte sie. „Wie geht es Ihnen, gnädige Frau? Hat sich Ihr Gatt« nun endlich -um Ankauf eines Grundstücks entschlossen?" „Iq, wir fahren in einer halben Stunde hinaus. Wenn Sie uns begleiten wollen, Mr. Fock?" Nachdruck verboten. er nannte alle adeligen Leute aus Deutschland „Baron" —, „ich versichere Ihnen, daß in ganz Kanada niemand ein gewinnbringenderes Landgut anbieten,' kann als ich. Der Boden ist prima, ganz jungfräuliches- Ackerland, für Weizen wie geeignet, und die Errichtung einer Farm kostet, wenn Sie einmal das Gelände haben, die Welt nicht. Sie haben ein Stück Wald dabei, können sich also Ihr Holz selbst schlagen." Ilse saß dabei und hörte fast interesselos den Anpreisun gen des Maklers zu. Das ging nun schon volle vierzehn Tage so. Jeden Tag führte Mendheim Verhandlungen und nie kam es zu einem Abschluß. Mendheim fragte gähnend: „Was kostet die ganze Ge schichte?" „Nur dreitausend Dollar, Herr Baron. Ein Preis, bet dem ich tatsächlich Geld drauflege. Aber ich will Ihnen ge fällig sein." „Es hieß doch, Siedler bekämen das Land von der Re gierung ganz billig?" warf Ilse ein. „Frau Baronin, das stimmt schon in gewisser Hinsicht, wenn Sie in die unwirtlichsten Gegenden wollen. Sie haben tagelang keine menschliche Behausung in der Nähe, keine Eisenbahn, gar nichts. Ich biete Ihnen ein Objekt an, das kaum eine Stunde von Winnipeg entfernt liegt und eine große Zukunft als Siedlerkolonie hat. Besinnen Sie sich nicht lange. In vier Wochen können Sie eingerichtet sein.'i Mendheim sab Ilse an und las in deren Zügen die bange Frage: Was wird aus unserem Gelde? Aber etwas mußte man doch beginnen. Wenn Hans in seinem Leichtsinn fort fuhr, saßen sie in ein bis zwei Monaten auf dem Trockenen „Zahle Mr. Doodle tausend Dollar an, Hans. Der Rest wird auf zwei Jahre verteilt," meinte sie. Doodle sagte sofort zu, innerlich froh, daß er so ein gutes Geschäft machte. Er verdiente über die Hälfte an deut Grundstück. „Also meinetwegen," sagte Mendheim. „Bringen Ei« mir morgen den Kontrakt." „Ich habe ihn schon in der Tasche, Herr Baron." Mendheim überflog ihn, gähnte dabei ununterbrochen Md schrieb unlustig seinen Namen darunter. Ilse aber war froh, daß endlich einmal ein Anfang gemacht werden sollte. „Ich bringe Sie morgen mit meinem Auto hinaus," sagte der Makler, „und wenn Sie wünschen, bestelle ic» gleich eine Kolonne Arbeiter, die den Boden ausroden und Dw Wohnhaus errichten." nur i«t« :w» »» ir, »«r- »urv« l der »le« »au« ite», che» rat- v«» . Lm ackrr- und«- gung onia- , der » am ließ, hem- >«ut- Lei- »sich nach >eut- rend «der nler- e««g; »mal > mit SS. 2. Verlage zmn Riesaer Tageblatt. Manta-, 7. Mittr 1V8T, abends. 8S. Jahrg. l Feuerwehrleiter mit Telephon. Di« neuen mechanischen Rtesenleitern der Feuer wehr sind mit Telephon ausgerüstet, da eine Ver ständig una zwischen den auf der Leiter arbeiten den Feuerwehrleuten und ihren Kollegen auf dem Erdboden auf einem an deren Wege nicht mehr möglich ist. Unsere Zu sammenstellung zeigt, wie -er auf den ober- sten Sprossen der Leiter arbeitend« Feuerwehr mann lrechtsj zu sei nem Kollegen, -er unten am Wagen steht (links) sich mittels des Tele- phonS verständigt. Der norwegische Ministerpräsident -f. Der normenische Ministerpräsident Kolstad, der wegen Krankheit bereits seit mehreren Monaten seine Amts- tätigkeit nicht mehr ausüben konnte, ist gestorben. Die Rnine« d«S Zittauer StadttheaterS. das nach der Vorstellung in kurzer Zett bis auf die Grundmauern ausbrannte. tunten rechts) das moderne RathauS — soben) die Zita delle mit dem berühmten Juliusturm. in dem vor dem Kriege der deutsche R chskriegsschatz — 120 Millionen Mark in reinem Golde — lagerten. Deutschlands ne»er Gesandter in Chile. Gesandter Freiherr v. Reiswitz u. Kaderzin, der bisher als Vortragender Legationsrat im Aus wärtigen Amt die Abteilung Süd- und Mittelamerika leitet«, ist -um Gesandten für Chile ernannt worden. So wurde Gerhart Hauptmann in Amerika empfange«. Bei der Ankunft Gerhart Hauptmanns in Newyork wurde der Dichter vom Oberbürgermeister Jimmy Walker (rechts) persönlich empfangen. Links die Gattin des Dichters. Bild rechts Spandau 700 Jahre Stadt. Das Städtchen Spandau b. Berlin erhielt im März 1232 die Rechte einer Stadt. Unsere Aufnahmen geben einen Querschnitt durch Spandau: (unten links) die Pots damer Strafe mit der Nikolaikirche (rechts Hinte») —