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Vermischtes. Wenn man sich die Haare särben lassen will. Der 16 Jahre alte Schlosserlehrling M. aus Wies baden hatte ein Blatt ans seines Vaters Scheckbuch gerissen und den Scheck aus 1660 Mk. ausgefitllt. Die Unterschrift seines Batcrs fälschte er so geschickt, daß ihm die 1600 Mk. ausgezahlt wurden. Er nahm seinen gleichaltrigen Freund K. mit aus die Reise nach Berlin. Die beiden überlegten, daß von „Verbrechern" stets eine Personalbeschreibung aus gegeben wird, und hielten es deshalb für geboten, sich die Haare färbet» zu lassen. Sic gingen zu einem Friseur in der Rahe des Anhalter Bahnhoss. Der Friseur wunderte sich darüber, daß die blonden Jungen gefärbt sein wollten, und bemerkte auch mit Erstaunen, daß sie viel Geld bei lurnen - 8pnr1 - Spiel - Vmulenl G. S. B. „Sportluft" e. v. Die 1. Fußballelf war am Sonntag Wait des DfD. Hobenleipisck und trug anläßlich dessen Platzweibe ein Freundschaftsspiel aus. Trotz mehrfachem Ersatz zeigte die Mannschaft ein Spiel, wie man es gern sieht. ES wnrde wieder einmal aekämpft und wenn das Spiel trotzdem so bock verloren aing, so lag das an dem außerordentlichen Pech, was der Eli in den ersten 30 Minuten anbing. Hohenleipisch spielt außerordentlich bart, noch dazu sind ibre Spieler den Sandboden gewöhnt. H. bat Anstoß und kommt an den Strafraum, der rechte Verteidiger Riesas schiebt den Ball zu scharf zurück, den der Tormann, noch nickt gefaßt, passieren läßt. 1:0. Eitner wird unfair gelegt. Elfmeter, 1:1. H. kommt wieder nach vorn, einen Flankenball berührt Wackner mit der Hand, Elfmeter, 2:1. 10 Minuten später verschießt Kühn. Wachner bat sich das Erficht geschützt mit den Händen, Elfmeter, 3:1, Halbzeit. Bis dahin batte Sportlust rin gutes Feldspiel gezeigt. Ein weiteres Selbsttor Wolfe führt »um 4:1. Riesa bolt nochmals auf, sämtlich durck Bitner, dann ift's aber des Gegners Härte und Ausdauer, die das Ergebnis auf 7:4 stellt. Sportlust hat sich brav geschlagen und unverdient hoch verloren. W. K. * Turnverein Gröba DT. Handball. Ans der Turnfahrt der 1. Handballmannschaft ins Er»» gebirge wurden folgend« Ergebnisse erzielt: gegrn Turnverein Meinersdorf »:4l Turnerbd. Ktingrntbal 1. S:S <2:M „Friesen" Hohenstein-«. 2. 2:2 (1:2) ^Bericht folgt.) * MM-MMMlWkH m SmiMl Im Mittelpunkt« de» Interesses für das Erbiet de» Verbandes Mittrldeutschrr Balllvirlvcreine stehen drr am Sonnabend und Sonntag in Weißenfels stattfindend« Lrr- bandstag und dir damit verbundenen sportliche» Ver anstaltungen, nämlich da» Handballspiel der mitteldeutschen Brrbandsmannschast gegen den Nerbandsmeistrr Poti»«i- DiL.-Wrißenfels und am Sonntag der Fußballkampf zwischen dem mitteldeutschen Berbandrmeister Dresdener Sport-Llub und dem norddeutschen BrrbandSmeister Ham burger Sport-Berein. Auf dem Erbiete der Leichtatblrtik ftebt die Zehn« kampfmeisterschast des Verbandes in Bitterfeld im Vorder grund, mit der zugleich Ein»el» und Etaffelkämpf« für Alt« Herren und weibliche Jugend stattfiudrn. >n »eiteren Veranstaltungen sind noch Gaukämnfr «ngrsrtzt. WMWM INI MBS. Die Tagung für Deutsche Spiele des Verbandes Mittel- grutscher Ballsvielvereine am S. Aggust in Erfurt ergab neben der Wiederwahl d« bisherigen VerbandSanSschuffe» mit Obmann Dr. Kaiser-Halle und Hol»hauf«n-Nrnröffrn folgende wichtige Beschlüsse. Zur Ermittlung des VerbandshandballmristerS und der beiden anderen Vertreter de« Verbandes in der DSB.- Meistersckaft sollen Ganmeister und Gauzweite ls« 21. zu sammen 42) gemeinsam 3 Runden im Nu»scheidnngSsyst»m svirlen. Die dann verbleibenden 6 Mannschaften spielen »ine Munde nach Punktwertung, und die drei ersten find Ver» bandSmeister bezw. Vertreter zur DSB. - Meisterschaft. Für die Frauenmeifterschaft wird die bisherige RnStraaungS- art beibebaltcn. — Dem DerbandStage soll vorgeschlagrn werden, das Stimmrecht auf den Fachtagungen für die deutschen Spiele nickt mehr nach drr Mitgliederzabl der Vereine, sondern nack der Zahl der an DerbandSspielen be teiligten Mannschaften zu berechnen. Sin anderer Vorschlag an den Verbandstag will den Vereinen bei Abgabe von Spielern »n Auswahlmannschaften Anspruch aus Absetzung von Punktspielen auch der zweiten Mannschaften einraumrn, die den notwendigen Ersatz für die Auffüllung der ersten Mannschaft liefern müssen. Dagegegrn fand die Anregung, Polizei- und Militärsportvrreine im DerbandSspielbetrieb abzusondern, kein« Znftimmmnng, weil jedem BMBB.- Mitglird gleiches Recht gewährleistet bleiben soll. H»»dball.L«rmin« des VMBB. Die Vorrunde um die Handball«,eifterschaft de« Ver bandes Mitteldeutscher Ballspiel-Verrine für 1931/32 ist auf den 14. 2 32 festgesetzt worden, Meldeschluß für di« Gaumeifter lMänner und Frauen) und Gauzweiten (Männer) ist am 8. 2.1932. — Am 6. September 31 findet in Weißen fels rin Spiel der VrrbandSmannschaftrn von Mittel- und Norddeutschland statt. Am 20. September trifft Mittel deutschland im Vorrundenspiel um den DSB.-Pokal auf den Baltenverband. * Sackeubeim beim Dresdner Sportklub. Drr bekannte Dresdner Ligaspirler von Guts Mut hat leinen Verein verlassen und ist zum mitteldeutschen Meister Dre«dner Sportklub übergrfirdelt. Er darf jedoch vorläufig für diesen noch nickt spielen. * Deutschlandflug offiziell begonnen. * Berlin. Am Dienstag begann offiziell der Deutsch« laudflug 1931 mit der technischen Prüfung. Die technisch« Priifgng bat den Zweck, für das Flugzrugrrnnen, da« am Sonnabend und Sonntag ausgrtragen wird, ein Handicap festzulegen, nach dem die «iurelnen Maschinen vom Start abgelassen werden. Endergebnisse dieser Prüfung liegen noch nicht vor. * Abgesetzte Veranstaltungen d«S «a»«S Oftsachsk» im ADAE. Drr Gau 21. Oftsachsrn, im Allgemeinen Deutschen Antomobilclub gibt bekannt, daß er sich auf Erund der durch dir Notverordnung erhöhte» Beuzinpreise gezwungen steht, alle für da» Jahr 1931 noch vorgesehenen Veranstal tungen vom Sportprogramm abzusetzen. sich hatten. Ehe er mit dem Färben begann, schien «S ihm geraten, von einem Polizelbcamten die „Kunden" näher ansehen zu lassen. Ein Schupobeamter nahm sie mit zur Wache. Dort kam die Geschichte ans Licht. Die kleinen Defraudanten hatten sparsam gewirtschaftet, sie besaßen noch 1500 M. Blond, wie sie auf die Reise gingen, werden sie nun wieoer heunkchren. Und darum so viel Arbeit! Aus einem Kontor der Hamburger Innenstadt entwendeten Diebe eine schwere Geldkiste, die ein Gewicht von ungefähr zwei Zentnern hatte. Den Dieben hat die „schwere" Arbeit allerdings eine große Enttäuschung gebracht, denn der Inhalt bestand aus 3,80 RM. und zwei Sparkassenbüchern. Verurteilung der Hagenower Bankräuber. Die beiden jungen Lübecker Bankräuber Mlcbes und Rohr, die am vorigen Mittwoch mit einem in Berlin entwendeten Auto nach Hagenow fuhren und dort einen Ueberfall auf die Zweigstelle der Mecklenburgischen Depositen- und Wechsel- bank ausfiihrten, wurden gestern im Schnellverfahren zu vier bezw. zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Der Staats anwalt hatte vier Jahre zwei Monate bezw. drei Jahre 1 Monat Zuchthaus beantragt- „St. Philibert" am Bollwerk in St- Nazatre. Wie aus St. Nazcnre gemeldet wird, ist das Wrack des „St. Philibert" am Dienstag in den dortigen Hafen eingeschleppt und am Bollwerk vertäut worden. Nachdem es letzt feststeht, daß sich in dem Fahrzeug keine Leiche mehr befindet, sind die Räume gereinigt und des infiziert worden. Der Berkaus des „St- Philibert" wurde der Marineverwaltung übertragen. Die hervorragenden Leistungen der deutschen Hebefahrzeuge „Kraft" und „Wille" Haven damit ihren Abschluß gefunden. Rundfunk-Programm. Donnerstag, den 13. August. Berlin — Stettin — Magdeburg. 8.30: Funk-Gymnastik. — Anschließend bis 8.15: Frühkonzert. — 12.30: Die Viertelstunde für den Landwirt. — 14.00: Kam mermusik (Schallplattenkonzert). — 1S.20: Chemie im Haushalt. — 15.40: Das neue Gesicht des alten Rom. — 16.00: Konzert. Ruth Patzschke (Alt), Richard Heber (Violine) und Willy Hahn (Klavier). — 17.00: Jugendstunde: Dr. Ueberall erzählt. — 17.30: Musiker nachwuchs. — 18.00: „Wie geht es Mister Crunch?" von Hans Philipp Weitz. — 18.25: Rechtsfragen de» Tages. — 19.00: Humor Im deutschen Chorlied. Lehrergesangverein Neukölln e. V. — 19.30: Wovon man spricht. — 19.55: Mitteilungen des Arbeits amtes. — 20.00: Alte und neu« Tänze. Berliner Funk-Orchester. Jazz-Orchester Paul Godwin. — Während der Pause: 21.00: Tages- und Sportnachrichten. — 22.15: Au» Frankfurt a. M.: Zeitberichte: „Für und wider di« Todesstrafe." Au» der englische« Untersuchungskommission. Bearbeitet von Actuali». — 23.00: Zeit ansage usw. Danach Abendunterhaltung. Berliner Konzert-Verein. Gesangseinlagen: Els« Kupfer (Sopran). Am Flügel: Erna Klein. Königswusterhausen. 5.45: Zeitansage und Wetterbericht. — 6.30: Funk-Gymnastik. — Anschließend bis 7.30: Frühkonzert. — Während einer Pause 7.00: Wetterbericht. — 10.35: Neueste Nachrichten. — 12.00: Wet terbericht. — Anschließend: Schallplattenkonzert. — Anschließend: Wiederholung des Wetterberichts. — 13.30: Neueste Nachrichten. — 14.00: Schallplattenkonzert. — 14.50: Deutsch für Ausländer. — 15.30: Wetter- und Börsenberichte. — 15.45: Frauenstunde: Die Frau in der Wirtschaftskrise. — 16.00: Uebertragung des Nach mittagskonzerts aus Berlin. — 17.00: Padägogischer Funk: Wie erwirbt sich ein Kind der Montessoriklasse das Wissen der vier Grundschuljahre. — 17.30: Aus den Erinnerungen de» Fürsten Hohenlohe. — 18.00: Große deutsch« Publizisten. — 18.25: Ueber tragung aus Berlin: Rechtsfragen de« Tages. — 19.00: Wetter bericht. — 19.05: Englisch für Fortgeschrittene. — 19.30: Stunde des Landwirts: Billiger erzeugen — und wie uns die Technik dabei Hilst. — Anschließend: Wiederholung des Wetterbericht». — 20.00: Berliner Programm. — 21.00: Aus Salzburg: Salzburger Festspiele 1931. Serenaden. — Anschließend: Berliner Programm , zwo« Stund! so an« Menge weioi lachte plötzlich auf Hochdeutsch: „Soviel verdient Vater in München. Und der beschäftigt Erdmute hob bedauernd die schmalen Schustern. „Die Farben und Utensilien find teuer . . Und da kam ihr der rettende Gedanke. „Leben und leben lassen, Herr Schwaihofer! Einigen wir uns auf die Mitte: Zweihundertfünzig Mark. Einver standen?" „Gut!" Ihre Hände fanden sich, mck der Jagdherr hie« fest. „Und nun koch ich uns einen Schmarren. Es ist zwölf vor- bei, und Sie werden hungrig sein. . Dagegen hatte Erdmute nichts einzuwenden. Der Hütten- besitzet ließ es sich nicht nehmen, den Schmarren selber zu kochen." Bald drang der Düst von Teig und Butter aus der Pfanne bratzelten die gelben Schmarren. Dazu gab es wür zige Gebirgspreißelbeeren und «in Gläschen goldgelben Ter- riae Vebirosureißelbseren und eia Gläschen aoidaeben Ter- stchtig um die Ecke bog, sah er ein Gestell aus dünnem, weißem Holz, darauf ein Bild mit den Umrissen des Nöderkogels und davor eine Dirn, die wohl für den gnädigen Herrn gewachsen sein konnte, so „schien" war sie. „A G'stell, so schmal und zierlich, wie a zweijähriges Edel- Uerl" dachte der Jäger. „Lauscher, Lichter und Windfang — alles so fein, wie man's nur bei die Herrensleut fand!" Der junge Schwaihofer stand dicht neben der Malerin und lobt« die Arbeit. „Das Bild, wenn's fertig ist, muß ich haben!" rief er be geistert aus. Und gleich darauf mit komischer Neugier: „Sind S' auch nicht zu teuer damit, Fräulein Mute?" Sie streifte ihn mtt einem flinken, abschätzenden Blick. „Dreihundert Markln müssen S' schon anlegenl" ahmt« sie seinen Dialekt nach. Er lenkte ein. „Darüber müssen wir noch reden .. Sie lachte. „Nix da zu reden! In der Kunst wird net gehandelt!" Trotzdem wurde das Geschäft perfekt. Nach zweistündigem fleißigen Schaffen war di« Skizze fertig bis zum Künstler signum. Und gelungen war sie! Man sah förmlich die Lust um die Thalleitspitze flimmern. Und der Nöderkogel war so kalt und kantig wie in Wirklichkeit! „Schade, daß der Gmeiner Sepp wieder fort ist," meinte Schwaihofer. „Der hätt' Ihnen auf der Stell ein Martt für seinen in den Bergen verunglückten Vater in Auftrag ge geben." » Dann, nach einer Pause: „Also, zweihundert." „Das ist zu wenig," protestiert« Mute ruhig aber entschie den. Sie dachte an ihre Flucht aus dem Elternhaus«. Zwei Skizzen hatte sie schon für gutes Honorar an einen Berliner und einen Frankfurter Herrn verkauft. Drunten in der „Post" war eine ständige kleine Ausstellung ihrer Bilder eingerichtet. Und nun fand das dritte Werk seinen Herrn. Sollte mal die Mutter sagen, die Malerei wär' eine brotlose Kunst! „Na — i bitt: In zwoa Stündl so ane Menge Geld!" lachte Schwaihofer. Und plötzlich auf Hochdeutsch: „Soviel verdient nicht einmal mein !— zweitausend Arbeiter. läner. Das Mahl mundete und wurde mit ausgezeichnetem Appetit verzehrt. Ganz entschieden: Mit dem „Deandl" hatte der Jagdherr mehr Glück, als mit dem Sechzehnender! Die beiden jungen Leut« kamen sich in diesen Stunden bedeutend näher. Un war es auch nur verliebtes, mehr oder weniger sinnloses Zeug, was sie sprachen, so half es doch vorwärts zum Ziele. Einmal dacht« Mute flüchtig an ihren Freund drunten im Tale. Das war, als sie den Scheck über die zweihundert fünfzig Mark für den „Nöderkogel" in Empfang nahm Der arme Heinz Gutenberg mußte rechnen und sparsam mit seinem Reisegeld wirtschaften. In einer stillen Stunde droben auf der Gaislachalm hatte er ihr sein Herz ausgeschüt- tet. Ach ja, er war in Not. Aber je mehr sie über ihn nach dachte, umso deutlicher kam es ihr zum Bewußtsein: Sein« Not war mehr geistiger als materieller Art. Er war nun dreißig Jahre alt und hatte noch nichts geschaffen, was ihn über den Durchschnitt hob. Diese halb erzwungen«, halb er trotzte Reise war entweder der Anfang zu einer neuen Schaffensepoche, oder aber der Beginn kraftloser Resignation. Das Schlimme war, daß ihm in dieser Situation niemand helfen konnte. Er mußte seinen Weg allein gehen. Sogar ohne seine Lebenskameradin. Armer Heinz! Schwaihofer kam aus der Küchel und bracht« die neu mit Terlaner gefüllte Karaffe. Ein Blick in das besinnliche Ge sichtchen seines Gastes ließ ihn aufmerken. „Sein S' net Harb, liab's Mutll Hier wird net spintisiert, auf der Alm wird g'sungenl" Damit nahm er die Laut« von der Wand und begann in lustiger, ansteckender Ausgelassenheit sein« Schnadahüpfeln vorzutragen, daß Erdmute bald nicht mehr aus dem Lachen kam. Die ihr bekannten Lieder sang sie mit. Soviel Fröhlich keit hatte di« Jagdhütte des Herrn Schwaihofer aus Mün chen lang« nicht gesehen. Der feurig-süße Terlaner hatte es in sich In ihm war die Kraft der südlichen Sonne gefangen, und er bewirkt« das, was ewig in der Vorstellung der Menschen mit dem Süden verbunden ist: Frohsinn. Aber: Wenn «in Mädel und ein Bursch Wein trinken, ist das Mädel im Nachteil . . . Das wußte Erdmute. Sie kostete nur sparsam und — be- kam dennoch ihren kleinen Schwips. Daß sie nickt zu wenig trank und das Markieren nicht übertrieb, dafür sorgt« schon Schwaihof«. „Aber Mutl, so lassen S' Ihnen doch net nötigen! Dös Meiner! is ja allweil soviel harmlos. Dös gibt nur oan fideln Hamur, sonst tut/s nix, rein gar nix!" Ja, und da trank das Dirnlein noch ein Schlückerl und noch eins. Und das letzt« Tröpferl schmeckt« immer besser als das erste. Und „an Hamur" schaffte es! Man fühlte es förmlich in sich, wie die Brust vor lauter närrischer Freude zu eng wurde. Nur schade, daß der Gütenberg nicht mit dabei sein konnte! Erdmute wurde plötzlich mitten in der Melodienseligleit nachdenklich. Warum hatte sie dem Schriftsteller nichts ge sagt? Warum? Ks dauerte lange, bis sie sich in der Erinnerung bis zum gestrigen Abend zurück getappt hatte. Ja, so war das: Heinz hatte sich nicht verabschiedet und war still davon geschlichen. Ob er sich ärgert«, daß sie immerfort nur mit dem Münchner tanzte? Gleich wenn sie wieder mtt ihm zufammentraf, wollte sie ihn fragen. Einmal schlich der Gmeiner Sepp an der Hütte vorüber. An das Fenster traute er sich nicht. Aber Lautenschlag und Gesang sagten ihm genug. Da macht« er sich wieder still davon. „I moan, der Hirsch hat auch morgen sei Ruh," brummt« er in seinen grauslichen Schnauzbart. Dann stakelt« er zur Falknerhütt«. Dort war das Miedl aus Silz zum Bedienen der Gäste. Und das Miedl, das gefiel dem Sepp. Es war zwar arg dürr und eckig, das Deandl, aber der Sepp hatte es nun einmal gern, so wie es gewachsen war. — Als die Sonne schräg über dem Rettenbachferner stand und ein ganzes Füllhorn flüssigen Goldes über den ewigen Schnee ausgoß, bekamen es di« Leutchen in der Jagdhütte plötzlich mit der Eile. „Herrje — ich muß hinunter!" schrie Erdmute. Und be sinnlicher: „Mein Gott — wo ist bloß die Zeit hin?" „In einer knappen Stunde sind wir drunten," tröstet« Schwaihofer und griff zum Stock. Das Malgerät lud er sich auf den Rücken und los ging es. Jetzt erst merkt« Erdmute, daß sie zuviel getrunken hatte. Der rauhe Pfad fiel ihr sauer. Manchmal wurde ihr ganz wirbelig im Kopf. Dann strauchelte sie «in wenig und wer weiß, wo dieser Tag geendet hätt«. Aber Schwaihofers starke Hand hielt sie fest, straffer eigentlich, als nötig gewesen wäre. Und jedesmal, wenn ein Stein im Wege lag, hob sie ihr Führer über das Hindernis. Und ehe er sie wieder auf die Füße stellt«, bekam sie allemal ein Bussel. Und das kam sehr, sehr häufig vor; denn es gab unglaublich viele St«ine auf dem Brunnenkogelpfadl Das erstemal hatte Erdmut« gemeutert. Aber dann sagt« Ludwig Schwaihofer so süß „Mute" und bat um Vergebung» daß sie immer wieder gern verzieh. Und schließlich gewöhnt sich der Mensch an alles. Als sie endlich unten waren, saß einer am Wegrand un starrte trübselig in die brausenden, weißgischtigen Wasser der Windach. Mute erkannt« ihn sofort. Sie entließ Schwaihofer mit gnädigem Kopfneigen und setzt« sich neben den Sinnen den „Heinz — sind Sie mir böse?" fragt« fie leise, dr weicher Gelöstheit. Gutenberg lächelte. „Warum sollte ich?" ... Da erzählte sie ihm, daß sie in der Jagdhütte «ar und «in Bild verkauft habe. Nur di« Küsse verschwieg fie. Aber di« konnte sich Gutenberg denken... Fortsetzung folgt.