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Wkilillil beim LlkMn SlaiSklm. )l Dresden. Der Dresdner Stahlhelm veranstaltet« im Mittwoch abend tm Circusgebäude eine Knubgebsns. Vor über SOM Teilnehmern begrüßte der Beztrksführer, Hauptmann Hausse, den Bundeskanzler des Stahlhelm, Wagner, und dankte in besonders herzlichen Worten Ge heimrat Dr. Hugenberg, den treuen Bundesgenossen von Hnrzburg, die schöpferische Führerperfönlichkett, für sein Erscheinen. Bundeskanzler Wagner führte unter anderem aus, daß der Stahlhelm sich auf dem Wege zu ganz grober Nationalpolittk befindet und in der nationalen Opposition ein Organ schaffen will für eine nationale Politik. Ziel müsse nicht nur eine Nechtsregierung, sondern eine grund legende Aenderung dieses ganzen Systems sein. Hierauf begann, mit stürmischem Beifall begrüßt, Ge heimrat Hugeuberg mit einigen Worten au bl« Jugend: Die gleiche Sehnsucht, die heute durch ihre Brust zieht, war auch meiner Jugend nicht fremd. Rings um «nS war alles ganz anders als heute. Führer war damals Bismarck. Er hatte unter dem alten Kaiser das neue Reich gezimmert. Glanz umwob uns. Glück und Wohlstand breitete sich in einem aufsteigenden Volke aus. Not war bas Unglück ein zelner. Ein Volk des Elends wie heute gab es nicht. Die Politik war sa in guter Hand. Sie lag in Bismarcks Hand! Da wurde im März 1800 Bismarck entlassen. Aber es fuhr kein Sturm durchs Land. Der deutsche Bürger und auch der größte Teil der deutschen Jugend saß weiter behaglich auf seiner Bierbank. Sie stellten sich immer aufs neue auf den „Boden der gegebenen Tatsachen". Da fing es in mir an, politisch aufzuflammen. Da mals begann die Gedankenwelt, sich zu entwickeln, aus der heraus heute die Jugend nach Taten ruft. Auch wir kamen bald dazu, Taten zu wollen, aber wie mit eisernen Klam mern wurden wir durch die selbstzufriedene Behaglichkeit iind die Gleichgültigkeit unserer bürgerlichen Umgebung »on der erfolgreichen Tat serngehalten. Wir verfolgten mit leidenschaftlicher Sehnsucht unsere Pioniere in Afrika, fühlten und sahen ein: Wir sind ein „Volk ohne Raum". Wir fühlten, de» Ehrgeiz, die kommende Tragödie von unserem Volke abznwcnden. Das schien uns die erste po litische Aufgabe unseres Geschlechtes zu sein. Das deutsch englische Abkommen im Jahre 1890 warf vor unseren kolo nialpolitischen Hoffnungen die Türe donnernd ins Schloß. Unter der Ueberschrift „Deutschland erwache" schrieb ich da mals in der Kölnischen Zeitung einen Aufruf, der eine flammende Anklage gegen den bürgerlichen Verrat Bis- marckscycu Geistes war. Die weitere Folge war die Grün dung des Alldeutschen Verbandes. Es ist dasselbe, was heute die jungen Köpfe erfüllt: daß wir ja eigentlich noch gar kein einheitliches Volk waren, daß mir aus Klassen und Kasten und Splittern erst zu einem Volke zusammenwachsen mußten, baß wir als Volk den Willen zum Leben erst lernen, und daß eigentlich unsere Reichspolitik uns diesen Weg führen mußte — das bewegte uns damals. Das war der Kampf, das war die Enttäuschung unseres Lebens. Geheimrat Hugenberg kam daun auf die damals erklingende Gegenmelodie, den So zialismus, zu sprechen, der nun inzwischen neben dem politisch und national willenlosen Bürgertum die aktive Antriebskraft unserer Verelendung geworden ist. Wenn ich auch unter der jämmerlichen Schwäche der bürgerlichen Umgebung litt, so war ich doch wohl schon in meiner Ju gend zu positiv, zu wenig Mann der Negation, um deshalb Sozialist zu werden. Ich habe stets am Gedanken meiner Jugend sestgehalte», weil er mir der Gedanke der Zukunft zu sein schien. 1890 stieg vor unserem Auge zum ersten Male das Gespenst eines Abstiegs Deutschlands auf, und zwar aus der Ursache seines fehlenden politischen Willens heraus. In uns tauchte aber auch bas Ziel auf einer wirk lichen deutschen Volksgemeinschaft, einer Wiedergeburt des deutschen Menschen. Auf diesen Zielen lag wie ein Klotz die Paarung bürgerlich-nationaler Sattheit mit sozialistisch revolutionärem Neide. Im Anfang des Weltkriegs sah es einmal so aus, als wenn der Geist der Wiedergeburt das Volk erfaßt hätte. Richtig aufgesaßt ist Stahlhelmgeist die- ser Geist der Wiedergeburt. Nun liegt schwerste Angst aus dem Volke. Nun öffnet die Not ihm die Augen. Bald wird mau sagen könne«: Es gibt kein Bürgertum mehr. Das ist die Rache deS Schick, sals für frühere Willenlosigkeit. Aber nun ist auch wieder eine Hoffnung da, weil die Not den Willen geweckt und de« Sozialismus entlärvt hat. Und nun wollen wir aber auch durchstoßen! Dabet bedarf es nicht nur der Kraft und des Willens, sondern auch der Klugheit. Wir wollen uns nicht über den Löffel barbieren lassen — sogar vom Zentrum nicht. Wir erwarten von ihm nach allem, was hinter uns M « MWMMW. ?. MMim zur rMWm der BemduiW du RMmMenlkN wr dlk IMübkwktWslM. Vom 10. November 1031. Auf Grund von 8 17 Abs. 1 Satz 8, 8 22 der Verordnung des Reichspräsidenten über die Devisenbewirtschaftung vom 1. August 1031 (RGBl. I S. 421) wird verordnet: Artikel l. 8 1. Nur mit schriftlicher Genehmigung der Stelle für De visenbewirtschaftung darf über eine aus Reichsmark oder Golbmark lautende Forderung verfügt werden, die zu gunsten einer im Ausland oder im Saargebiet ansässigen Person nach Inkrafttreten dieser Verordnung durch deu Verkauf von Wertpapieren entstanden ist. Die Genehmi gung ist nicht erforderlich, wenn die Forderung zum Ankauf inländischer, auf Reichsmark oder Goldmark lautender Wertpapiere verwendet wird. 8 2. (1) Inländische Wertpapiere, die ausschließlich oder wahlweise auf «ine ausländische Währung lauten und nicht an einer deutschen Börse zum Handel zugelassen sind, dürfen entgeltlich nnr mit schriftlicher Genehmigung der Stelle für Devisenbewirtschaftung erworben werden. Ueber solche Wert papiere darf nur mit schriftlicher Genehmigung der Stelle für Devisenbewirtschaftung verfügt werden, es fei denn, baß sie an die Reichsbank oder an ein Kreditinstitut nach 8 2 Abs. 3 der Verordnung über die Devisenbewirtschaftung veräußert werden. s2) Der Genehmigung bedarf der Schuldner einer An leihe insoweit nicht, als der Erwerb oder di« Verfügung zum Zweck der planmäßigen Tilgung der Anleihe erfolgt. 8 8. Ausländische Wertpapiere, die an einer deutschen Börse zum Handel zugelassen sind, darf eine im Inland (mit Aus nahme des SaargcbietS) ansässige Person nur mit schrift licher Genehmigung der Stelle für Devisenbewirtschaftung entgeltlich von einer im Ausland oder im Saargebiet an sässigen Person erwerben. Dies gilt auch dann, wenn meh rere Personen, von denen mindestens eine im Ausland ober im Saargebiet ansässig ist, solche Wertpapiere für gemein same Rechnung erwerben (Meta-, Konsortial- und ähnliche Geschäfte). Den an einer deutschen Börse zum Handel zugelassenen Wertpapieren stehen im Sinn der Verordnung über die Devisenbewirtschaftung und der Durchführungsverordnun gen die Wertpapiere gleich, deren Kurs« regelmäßig von einem Ausschuß der Ständigen Kommission für Angelegen heiten des Handels in amtlich nicht notierten Werten beim Centralverband des Deutschen Bank- und BankiergewerbeS ermittelt werden. 8 5. Dem Erwerb von Wertpapieren im Sinn der Verord nung über die Devisenbewirtschaftung und der Durch führungsverordnungen steht gleich der Erwerb eine» An spruchs auf Uebereignung von Wertpapieren, insbesondere durch Gutschrift auf Stückekonto. lD In den Fällen der 88 1 bis 8 gelten die 88 11, 12 der Verordnung über die Devisenbewirtschaftung, 8 4 der Ersten und 8 0 der Sechsten Durchführungsverordnung ent- sprechend. (2) Die in 88 18 bis 20 der Verordnung über die De visenbewirtschaftung angedrohten Strafen und sonstigen Maßnahmen finden auch Anwendung aus Zuwiderhand lungen gegen di« Vorschriften der 88 1 bis 8 dieser Ver ordnung. ' Artikeln. 8 7- Dvweit ein Schuldner s«ine Leistung nach den Vorschrif ten der Verordnung über die Devisenbewirtschaftung oder der Durchführungsverordnungen nicht ohne Genehmigung der Stelle für Devisenbewirtschaftung bewirken darf, ist auch der Gläubiger berechtigt, die Ert«ilung der zur Leistung deS Schuldners erforderlichen Genehmigung zu beantragen. 8 8. sl) Wird auf eine genehmigungspflichtige Leistung t8 7> geklagt, so ist das Verfahren aus Antrag einer Partei aus zusetzen, bis die Entscheidung der Stelle für Devisen bewirtschaftung ergangen ist. (2) Dasselbe gilt für die Klage aus Erlassung eines Vollstreckungsurteils im Sinne von 88 722, 723 der Zivil prozeßordnung. (3) Der Antrag kann zu Protokoll der Geschäftsstelle gestellt werden. Die Entscheidung über die Aussetzung kann ohne vorherige mündlich« Verhandlung ergehen. 8 3. Ist der Schuldner auf Grund eines Schiedsspruchs oder eines vor einem Schiedsgericht abgeschlossenen Vergleichs zu einer genehmigungspflichtigen Leistung (8 7) verpflichtet, so kann der Vvllstrcckbarkeitsbeschluß nach 88 1012, 1044 a der Zivilprozeßordnung erst ergehen, wenn die erforderliche Genehmigung erteilt ist. 8 10. Ist zur Leistung des Schuldners eine Genehmigung <8 7j erforderlich, so ist di« Zwangsvollstreckung nur zu lässig, wenn die Genehmigung erteilt ist. Artikel III. 8 11. Zu den Werten, die nach 8 3 der Sechsten Durchfüh rungsverordnung der Reichsbank anzubieten sind, gehören auch fällige Zinsscheine von ausländischen und auf eine aus- ländifche Währung lautenden inländischen Wertpapieren, di« an einer deutschen Börse zum Handel nicht zugelassen sind, sowie ausgeloste oder zur Rückzahlung gekündigte Stücke folcher Wertpapiere, und zwar ohne Rücksicht darauf, wann di« Wertpapiere erworben wurden. 8 12. Di« in 88 18 bis 20 der Devisenverorbnung ange- ürohten Strafen und sonstigen Maßnahmen finden auch Anwendung auf Zuwiderhandlungen gegen die Vorschrift de» 8 10 der Sechsten Durchführungsverordnung. Berlin, den 10. November 1931. Der Reichswirtschaftsminister. gez. Warm bald. Der Reichsminister der Finanz««. gez. H. Dietrich. liegt, nichts anderes, als diese Absicht.. Bedenken Sie — wir Deutschnationalen haben alles schon durchgekoftet. Wir sind mit allen Hunden gehetzt. Deshalb kann uns niemand fo leicht zum Straucheln bringen. Wir werde« das Unsrige tu«, damit auch die Gesamtheit der nationale« Opposition nicht strauchelt. Wir haben uns in Harzburg zusammenge» tan, um durchzustoßen — hinein in eine bessere Zuknickt — und um, durch Einheit stark, der Schwächen und der Mächte der Vergangenheit wirklich und endgültig Herr zu werden. Dr. Hugenberg ging dann näher auf die gegenwärtig« politische Lage und auf die Gefahre« und Aussichten der nächsten Zukunft ein. Er schloß mit der Mahnung, mitzn- helsen, um die Farbe weiß wieder zu Ehren zu bringen, bi« Farbe der Sauberkeit, des Wachstums und der Jugend. Nicht enbenwollender stürmischer Beifall, der seinen Abschluß in dem gemeinsam gesungenen Deutschland-Liede fand, folgte den Ausführungen Hugenbergs. «dreist der deutsche« Wirtschaftler Berlin, 12. November. Die deutschen Vertreter, die an den in Paris stattfin denden ersten Verhandlungen des deutsch-fronzösischen Wirt- chaftskomitees teilnehmen, sind gestern abgereist. Aus Spar- amkeitsgründen fahren aber nicht sämtliche Mitglieder des Komitees hinüber, sondern nur die Beamten und die Vor- itzenden der Ausschüsse. Bei dieser ersten direkten Fühlungnahme mit den Der- tretern Frankreichs handelt es sich vor allem um den Zweck, das Komitee mit leinen Ausschüssen zu konstituieren und den Plan für die nächsten Arbeiten festzulegen. ksisen Lis dslisgliek unci la88sn Sis in llu-sm '/^blSll jsns fi-oks Stimmung aufkommsn, clis an ciis Ssiiagiiekksit lkfS8 t-isim8 sfinnsi^ Qsnisösn Sis sins „s-isnsom", lkrs ksi'i'lioks QualiMt vsi°nMstt ffskssts KSI8S1ÄUNS!