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1S8. I. vetlege»«» Melier rezedlett. »mit««. 8«. An,«ft ISS», «»««»». 8S. Jnftr,. Witt groben Erwartungen hat die Welt die Delega tionen aller an der RevarationSfraae interessierten Staa. ten nach dem Haag reisen sehen. Mit ebenso grober Ent täuschung siebt man sie wieder abretsen. Man hat ja wohl das Gefühl, daß nun doch noch nicht alle» au» ist. Wer man steht, der Weg »um Ziel der Völkerverständi gung ist noch viel viel weiter, aut man gedacht bat. Man wird diesen Weg trotz alledem wettergehen. E» wäre ja töricht, um de» langsamen Tempo» willen, da» einem ei« steiler Weg aufzwingt, einen falschen Weg einzuschlagen. Und e» wäre ohne Zweifel der falscheste aller Wege, wenn man jetzt auch noch den Rest de» Geschirr» in Stück« schlagen wollte, der bei den scharfen Zusammenstössen im Haag schlieblich doch noch heil geblieben ist. Mer btt- ter bleibt eS, dah sich die schon in greifbare Nähe ge rückte Rheinlandräumung noch einmal al« fata morgana erwiesen hat; daß die Verteilung oer Reparationen unter die Gläubigerstaaten, wie sie in Pari» von den Sach», verständigen vereinbart war, wieder umgestoben und so die ganze Arbeit der Pariser Konferenz zu einer vergeb lichen gemacht wurde. ES hatte doch auch schon in Pari- Mühe genug gekostet! Wir haben auch da schon genug Krisen erlebt, die da» End« zu bedeuten schienen. Man darf sich trotzdem keinem unbedingten Pessi mismus hingeben. Man muß e» al» da» Unverzeihliche und Unverständliche an der Haager Konferenz bezeichnen, daß sie, äußerlich betrachtet, an verhältnismäßig kleinen Differenzen scheiterte. Damit gibt man andererseits doch zu, daß über große Dinge em Einvernehmen bestehen geblieben ist. Jin Young-Plan war zunächst die Leistung»- fähigkeit Deutschlands vorsichtiger als im Dawes.Plan angeschätzt worden. Die Sachverständigen hatten die Re« parationspflichten mit Beoacht in einen geschützten und ungeschützten Teil zerlegt: eS war die internationale Re parationsbank in Aussicht genommen worden, und so sollte in absehbarer Zeit das ganze internationale Schuldenproblem eine smanztechnisch sachliche Lösung fin den. An diesen Grunozügen des Young-Plans ist nun auch im Haag nicht gerüttelt worden. Gewiß, er kann nicht am 1. September in Kraft treten. Es müssen ietzt unbe- aueme Uebergangsmaßnahmen getroffen werden. Man hätte gewünscht, oje Konferenz wäre glatter verlaufen und der Termin hätte einaehalten werden können. Aber denken wir nur ein paar Jahre zurück: da hätte ein sol cher Ausgang einer solchen Konferenz gleich wieder die Bajonette klirren lassen: da hätten sich die Mächte der ehemaligen Entente sofort wieder zu einer Einheitsfront gegen Deutschland zusammengeschlossen: da wäre die inter nationale Atmosphäre über Europa alsbald wieder ge witterschwül geworben. Es ist gut, einen solchen Ver gleich zu ziehen, um nicht mit falschen Maßstäben an die Trümmer der Haager Konferenz heranzutreten. Zehn Jähre sind im Menschenleben eine lange Zeit. Wir haben den Weltkrieg jetzt zehn Jahre hinter uns und sind un geduldig, daß seine Spuren noch immer nicht völlig verwischt sind. Wir würden so gern unser eigenes Leben, dem ein so großer Teil durch die SchreckenSzeit seit 1914 geraubt, mit Kummer uno Sorge belastet und ent wertet worden ist, wenigsten» für die übrige Zeit noch ein wenig freier genießen können. Für die Weltge- schichte aber bedeutet ein Jahrzehnt nicht ebensoviel. Es bildet sich gegenwärtig eine ganz neue politische Kon stellation unter den Weltmächten heraus. Gerade diese Umbildung ist aber nötig, wenn wirklich die Kriegs atmosphäre endlich restlos verfliegen soll. Daß sich heute keine Einheitsfront mehr gegen Deutschland bildet, das ist das Wesentlichste, was sich seit Kriegsende geändert hat. Diese neue Konstellation ist ein ähnlicher Fortschritt, wie eS die Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund und in dessen Rat war, vielleicht sogar noch wichtiger. Jene Aufnahme hat zunächst mehr formale Bedeutung, während die Umgruppierung der Mächte eine tatsächliche Veränderung der Weltlage, eine neue Verteilung des politischen Einflüsse» bedeutet. Ueber diese Umgruppierung hat man natürlich im Haag nicht Beschluß gefaßt. Sie kommt in keiner Resolution und in keiner Kommission zum Ausdruck. Der Streit um ein paar verhältnismäßig kleine Ziffern, ist nur ein schwach andeutendes Symp tom für den tiefgreifenden Umschwung. Der aber will natürlich seine Zeit haben, Englands Abracken von Frankreich, das Zurückschieben Frankreich» und Italiens von ihren Vorrechten auf den Standpunkt bloßer Gleich berechtigung: das verspricht die Kennzeichnung der poli tischen Aera nach der Haager Konferenz zu werden. In diese Aera muß man die Grundzüge des Young-Plans mit hinübernehmen. Was im Augenblick eine Erschwerung ist, kann sich in der Zukunft als Erleichterung erweisen. Vielleicht werden die Organisationsbestimmungen für die Reparationsbank international gerechter, wenn sie nicht mehr in einer Aera französischer Vorherrschaft festgelegt werden. England kämpft einen recht schweren Kampf, um das zu erreichen. Aber bei dem zähen nationalen Willen der Engländer ist zu hoffen, daß eS sein Ziel erreicht. Nicht immer hat das Sprichwort recht: was lange währt wird gut. Im vorliegenden Falle könnte e» zutreffen. UMMIMI . der WIW BMiSrtM wlimir tsd. Dresden. Die Dresdner Nachrichten teilen mit, „Der Zusammenbruch der soaeuauute» Seidemaunschen Unternehmen, der Firmen, Revision», und Verwaltung»- grsellschaft für den Seidemann-Rödertalvrrband, Aktien- gesellfchaft, Eeidrmann-Rödertalwerk, v. m. b. H., Rödertal- Elektrizitätswerk G.M.H.H., sämtlich in Liaau-AuguftuSbad befindlich, und der Maschinenfabrik Rödertal-A.-G. in SeiferSdorf bei Radeber», ist ein vollkommener. Wie sich nunmehr übersehen läßt, dürsten die vielen Gläubiger so gut wie nicht» erhalten, denn di« Konkursmasse ist nur ein« geringe, soweit «ine solch« überhaupt vorhanden. Aus Antrag des Konkursverwalter» Reichel (Dr,»d«u) ist in der Zwischenzeit auch da» Konkursverfahren über da» Vermögen Seidemann» eröffnet und der Termin »ur Prüfung der angemeldeten Forderungen aus den 81. Ananft vor dem Amtsgericht Rades«, anberaumt worden. Wa» dem Fall «eidemann «in besonder» öffentliche« Jntereffe verleibt, ist di« Tatsache, daß feiten» der staatlichen Wohl- fahrtshilfr »ur Aufrechterhaltung der Betrieb« Mittel in An« Gesamtböhe von » 800000 RM. gnoährt worden sind, di« »um weitau» größten Teil aleichsall« al» ver- tzren gelten. Wie berttt« ,«meldet wurde, kommt di« An- M«ge»b«it auch im Landtage wraen diesrr Kredtthilfe »ur Sprach«. Drin vernehmen nach sollen di, 8emaltg^'"Geuerald!!Ät-r» fich'ia'Änkbar"ar»t^"un". ordnung befinden, und «in« Uebersicht dürst, schwer »u Ä"kä«A"sLin «Udemauu wird Wlk WlW »kl W l» M IklkkkÜEW k!lü Ikiki iWliili m öilüHlW. M AWWmmW». öledillüdd »tt »ftilshtr Vmii»»»» s * Haag. lTelunton.) von gutunterrtchteter franzö sischer Sette verkantet am Sonntag abend, daß in der Krage Ak WuimMvrk'inW'l! in SW. u Haag. Die Besprechung öer vier an -er Rheinland frage interessierten Mächte hat — wie vorgesehen — am Sonnabend um 8 Uhr nachmittags begonnen. Deutscher seits erschienen hierzu die Reichsminister Dr. Strefemann und Dr. Wirth, sowie Ministerialdirektor Dr. Gaus und Ministerialrat Meyer vom Reichsministerium für die be setzten Gebiete. Als Vertreter der übrigen Mächte trafen hierzu Briand, Jaspar, Hnmans und Henderson in Beglei tung mehrerer militärischer Sachverständiger im Konfe- renzgebäube ein. Die Sitzung der vier an -er Rheinlandfrage interes sierten Mächte wurde nach eineinviertelstündiger Dauer be endet. Wie verlautet, haben die Verhandlungen eine« gün stige« Verlauf genommen. Ueber de« Räumungstermin konnte zwar noch keine Klarheit erzielt werde«, es sieht je doch z« erwarte«, daß die Besetznngsmächte zu Beginn der lausende« Woche Deutschland bestimmte Vorschläge in dieser Krage «uterbreiten werden, so daß, vorausgesetzt, daß auch in den finanziellen Fragen eine Einigung erzielt wird, die Aussicht besteht, daß sowohl über die Räumung selbst, wie über all« damit zusammenhängende« Fragen eine Regelung zuftaubekommt. Die Delegierten der Besetzungsmächte werden am Sonntag und Montag zu diesem Zweck interne Besprechungen mit ihren militärischen Sachverständigen führen. Eine erneute Sitzung der vier an der Rheinland frage interessierten Mächte ist für den kommenden Diens tag in Aussicht genommen ss Paris. Wie Havas aus -em Haag meldet, werden die Erörterungen über die eventuellen Modalitäten der Räumung der dritte« Zone fortgesetzt. Sie haben die Ent sendung militärischer Sachverständiger nach dem Haag not wendig gemacht. So ist gestern auch General Guitry, stell vertretender französischer Generalstabschef, dort einge troffen. Paris. Wie der Sonderberichterstatter der Agentur HavaS aus -em Haag meldet, ist der polnische Außenmini ster Zaleski von Briand über die Lage und insbesondere über die letzten Besprechungen zwischen den Besetzungs mächte« und Deutschland in der Räumungssrage unter richtet worden. Alma« »kl MMenuwe mi »m WMmMkro Silülm W Wer»!»». )l Haag, 25. August. Heute vormittag 11 Uhr 30 fand eine Sitzung der französischen, belgischen, italienischen und japanischen Delegierten mit den Reichsministern CurtiuS und Hilferding statt, in der die Krage der Formulierung de» Angebots der vier Gläubigermächte an England be handelt wnrbe. Anschließend blieben die Delegierten dieser vier Mächte in Gegenwart BriandS unter sich noch etwa eine Stunde zusammen; diese Besprechung wurde um 4 Uhr nachmittags zwischen ihnen weitergeführt. )l Paris, 25. August. In -er Frage der Rheinland räumung kündigen die Sonderberichterstatter aus dem Haag einen Fortschritt in de« Verhandlungen an. Es wird namentlich betont, -ah in der Frage des Feststellungs- und Ausgleichs-Ausschusses eine Angleichung des französischen an de« deutsche« Standpunkt stattgefundeu habe. So be richtet man Sem Excelsior aus dem Haag, ein Grund zur Besorgnis sei, daß die politische Beratung über die Rhein- landräumung zum Ziele führe, bevor man noch über den AuSgang der Finanzberatung Bescheid wisse. Zweifellos habe man erklärt und stets wiederholt betont, daß eine voll ständige und endgültige Reparationsregelung die Vorbe dingung für die Lösung der Rheinlanüfrage sei, die in der Schwebe bleibe, wenn der Uoungplan nicht von allen ange nommen werde. Wie aber werde eS Frankreich und Bel gien im Falle der noch drohenden Eventualität eine» pro visorischen Verzichts gelingen, sich von den bedingten Ver sprechen freizumachen, die in Deutschland so große unge duldige Hoffnungen erweckt hätten. Maa scheine sich über de« ost erwähnte« VergleichsanSschnß so gnt wie geeinigt z« habe«. ES würde sich nicht mehr um einen Feststellungs ausschuß handeln, der im Rahmen -er Locarno-Abkommen und de» BölkerbundSstatut» ständigen Charakter annehmen würde; ein entsprechendes Schriftstück werbe zur Zeit verfaßt. M klrtMWi Akktie SiMlkkiiWslW. )l Haag. Die Sonnabend-Nachmittag »m 8 Uhr fort gesetzte Besprechung zwischen den Delegierte« Frankreichs, Belgien», Italiens, Japan» und Deutschlands, an der deutscherseits Reichsminister Dr. CurtiuS teilnahm, wurde nach etwa einstündiger Dauer beendet. In ihr wurde die Erörterung der Sachliefernngsfrage z« eine« gewißen Ab schluß gebracht» welche jedoch in schriftlicher Formulierung noch nicht vorliegt. Die an der Besprechung beteiligten Finanzsachverständigen sind beauftragt worben, deren Er gebnisse in einem Protokoll niederzulegen. Ueber eine eventuell? neue Zusammenkunft der obengenannten Mächte steht ebenso wie über den Zeitpunkt der etwaigen Bekannt gabe deS aufzustellenben Protokolls noch nichts Genaue» fest. Im Anschluß an die obige Finanzbesprechung sand eine interne Sitzung der Delegierte« der genannten Mächte mit AnSnahme Deutschland» statt. der Vergleichs- und Feststellungskommission eine gründ- sätzltche Einigung zustandegekommen sei. Frankreich und Deutschland solle« sich danach mtter Znftim««»» England ans folgendes geeinigt haben: Die im Locarnovertrag vorgesehenen deutsch-sranzö- fischen und deutsch-belgischen SchiedSgerichtskommtssionen werden in «ine Kommission zusammengefaßt, die au» einem Franzosen, einem Belgier, einem Deutschen und sechs Neutralen, somit aus insgesamt neun Personen, be stehen soll. Die Kommission wird amtlich Vergleichs kommission genannt und besitzt keine eigenen Initiativ rechte. Sie hat auch keine Befugnisse, irgendwelche Unter suchungen, Kontrollmaßnahmen oder dergleichen, vorzu nehmen. Die Kommission wird ausschließlich aus Antrag der deutschen, französischen oder belgischen Regierung tätig sein. Sie trägt einen ständigen Charakter und ihre Zuständigkeit erstreckt sich auch auf die entmilttarisierte Zone. Falls bei einem Zwischenfall eine Verständigung auf diplomatischem Wege zwischen den betreffenden Re gierungen nicht zustandekommt, soll die Vergleichskom mission als erste Instanz einschreiten. Wenn innerhalb der Kommission keine einheiiliche Auffassung zustande kommt, soll die Bergleichskommission als erste Jnstnz cinschreiten. Wenn innerhalb der Kommission keine ein heitliche Ausfassung zustandekommt, soll als zweite In stanz ein internationales Schiedsgericht eingesetzt werden. Bon französischer Seite wird ferner mitgeteilt, daß die deutsche Regierung bereits grundsätzlich ihre Zustimmung zu diesem Vorschlag de» übrigen Abordnungen übermittelt haben soll. Eine Bestätigung dieser Mitteilung von dent- scher Seite liegt bisher nicht vo^ Seine nMn BnrsWge Wern nm.Misierm" * Haag. lTelunion.) Das Angebot der vier Mächte an England, das am Montag überreicht werden soll, wird, wie verlautet, keine neuen Vorschläge enthalten, sondern lediglich eine Präzisierung des letzte» mündlichen Angebots darftelle«. England wird hierin eine Erhöhung seines An teiles an de« deutschen Tributzahlnngeu um 28,8 Mil lionen angebote«, deren Auszahlung durch die internatio nale Bank für Rechnung der vier Mächte erfolgen soll. In dem Angebot sind auch die 3M Millionen Mark aus dem Uebergang vom Dawes- zum Youngplan enthalten. Italien soll einen Betrag von »,» Millionen zugeftanden Halle«. * MmWm »er mm» M»Mr m SW»«> Haag. lFunksprnch.j Das Angebot der vier übrige» Gläubigermächte an England wurde hente früh 8 Uhr 15 Snowden übermittelt. Er hat sich Frist zur Prüfung des Angebotes, das etwa SO Prozent der britischen Ansprüche decken «ud die Befriedigung der englische« Wünsche mit Be zug auf die verschiedene« Sachliefernngsfrage« bringe» soll, bis heute nachmittag Vorbehalten. Dem Vernehmen nach ist bei den Zusammenlegungen der Schulden, die Eng land zugesprochen werben sollen, mit Rücksicht ans den in den Verhandlungen aufgetauchten in Frage kommenden Zinsfüße diesmal die Berechnung ans Kapitalbeträge, die in dem Angebot enthalten lind, als gewährleistete Jahres raten erfolgt. Ueber die Ausnahme des Angebotes, das in folge seiner späteren und näheren Begründung eine ein gehende Prüfung erforderlich macht, verlautet bisher eng» lischerseitS nichts. relmetzm»er Mi»Wmwk M amen «kW. Haag. sFunkspruch.s Die für hente Mittag 12 Uhr angeküubigte neue Besprechung der vier Rheinlandmächte hat nicht ftattgesundea, sondern ist ans morgen vormittag, verschoben worden. MmiMr §r. Strelmm im »»MW» M»W )( Haag. Reichsaußenmiuifter Dr. Strefemann sprach gestern mittag auf Einladung der Holländischen Rundfunk vereinigung für den Haager Sender. Er dankte dabei zu nächst für die großzügige Gastlichkeit, die den Delegierten auf der Haager Konferenz in diesem schönen Lande zuteil geworden sei. Er habe sich außrrordentlich gefreut, den Haag kennen zu lernen und auch den Charakter der Landes, in dem er zum ersten Mal« weilt, zu empfinden. An der Wahl des Ortes sehe er ein gutes Omen für das Gelingen der Konferenz trotz der Schwierigkeiten, deren Ueberwin» dun» in den letzten Wochen hier versucht worden sei. » At MWkdkM Ms« M MM. )( Paris. Ministerpräsident Briand hat, da er von seiner geplanten Reise nach Paris Abstand genommen bat, seinen Kabinettschef Leger beauftragt, dem am Montag in Paris zusammentretenden Ministerrat seine Vorschläge be- züglich der Zusammensetzung der französischen Delegation für die DölkerbundStagung zu unterbreiten. Angeblich überbringt der Kabinettschef des Minister präsidenten die Lifte der Delegierten sür die Völkerbunds versammlung. TS wird aber allgemein angenommen, daß er, nachdem Briand die geplante Reise nach Paris aufge geben bat, dem Ministerrat einen eingehenden Bericht über den Stand der Verhandlungen im Haag erstatten wird. Namentlich dürfte es die RänmuugSsrage sein, über deren Stand er tm Auftrage BriandS Aufklärung geben wird. KM-MlM LWtzMMkMlMM. vd». Berlin. Die deutsche Minderheit in Pole« butte »ei« Bölkerbnnd durst»« Klaqe geführt, daß die polnisch« Regier««» i« viele« Fälle« du» Eigentum »g« Deutsche« liquidiert Halle, die tatsächlich polnische Staats angehörige seien. In der veschwerd« waren 864 Ginzel- sölle angeführt. Der völkerbund»rat batte diese Angelegen heit unmittelbaren Verhandlungen »wischen Deutschland und Polen überwiesen, di« jetzt in Part» unter dem Vorsitz de» japanischen Botschafter» Adatschl stattgefundrn und «tuen »ewiffeu Abschluß erreicht haben. Ueber ein Drittel »>»« Fäll« wurde eine veeftäudigung erzielt. In 180 Fällen wurde die polnische Staatsangehörigkeit der Liquidierten festgestellt, während sich in einer kleineren An zahl von Fällen di« deutsch« Staatsangehörigkeit herauS- stellt«. Die polnisch« Regierung sagte zu, daß sie bei den polnischen Staatsangehörigen di« Liquidation einftellen werd«, soweit sie noch nicht eingestellt sei. Bei den deutschen Staatsangehörigen hat die polnische Regierung di« Möglich keit der Liquidation, wenn sich auch bei einer Ratifizierung des Pounaplane« erwarten läßt, daß sie von dieser Mög lichkeit keinen Gebrauch macken wird. Ueber di« Gnt- schetdung der uock strittig gebliebenen Fäll« wird man in Genf «eiter verhandeln, vorausficktlich wird man diese ^älle dem Internationalen SchiedSgrrichtShof im Haag