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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.05.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-05-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193105186
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19310518
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19310518
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-05
- Tag 1931-05-18
-
Monat
1931-05
-
Jahr
1931
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.05.1931
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M Mr MrzlA : w e r b e. vorgcnom- In diesen Lage« ziehen bis Postanstalten bi« BezugSgelber für Lieser«»« de» «Riesaer Tageblatt«»" im nächsten Monat ein. Wir bitten aus pünktliche Bezahl»«« besonders zu achten, da nach dem 22. d. M. vom Postamt «in« Sonder gebühr für Verspätung erhoben wird und außerdem mit etner Unterbrechung der „Taaeblatt"» Lieferung beim MonatSwechsel zu rechne» ist. —* Die Arbeitslosigkeit tm Bange Eine am ll. Mai im sächsischen Baugewerbe ve .. men« Erhebung ergab, bah von «4 574 ermittelten Per sonen 21 AM Maurer, 16 24,4 Bauhilfsarbeiter, 4365 Fach arbeiter, 1080 Lehrlinge und Id weibliche Personen arbeits los waren. Dies entspricht einer Arbeitslosigkeit von 66,7 Prozent. , —* R e g i m e n t s f e st der 133er.- Das Regiment fest der 133 er am 6. bis 8. Juni in Zwickau, verbunden mit der Feier des 50. GründungstageS des Regimentes wird allen Teilnehmern ein kameradschaftliches Erleben unvergeßlicher Art bringen. Um allen Quartierwünschen gerecht zu werden, und jede Vorarbeit aufs peinlichste zu regeln, melde sich jeder Regimentskamerad spätestens bis Sonntag, den 31. Mai, an bei: Hermann Aurich, Zwickau, Acutzere Leipziger Straße 75, unter Angabe der Forma tion, der Kompagnie und der Dienstzeit. —* Für Imker. Die alte Blumenstadt Sebnitz ist dieses Jahr als Tagungsort der Bertreterversammlung des Landesverbandes Sächsischer Bienenzüchtervereine aus ersehen worden, die am 11. Juli stattfindet. Auf dem Festabend am Sonnabend ivtrd Professor Meiche-Dresden, der bekannte Heimatforscher, einen Vortrag über die Bienenzucht in alter Zeit in Sachsen, sowie in Nordböb- men und der Sebnitzer Umgebung holten, für die nächsten zwei Tage find Ausflüge in die Sächsische Schweiz usw. geplant. Der Sebnitzer Verein und die dortigen Bienen- gerätesabrikanten werden in einer Ausstellung Ihre Er zeugnisse darbieten, auch ist die Einrichtung eines Bienen- Weidegartens auf dem Ausstellungsplatze geplant. Eabertitz. Weggang des Pfarrers. Pfarrer Krusch- witz ist zum Pfarrer von Schrebitz und Gallschütz (Kirchen kreis Oschatz) gewählt worden. Er hat die Wahl ange nommen. * Großenhain. Aufaevobenes Urteil, Am 81. März verurteilt« das Gemeinsam« Schöffengericht Dresden den Ofensetzer Mar Zimmermann aus Großenhain »egen verleituna »nm Meineid z» einem Jahr Zuchthaus »nd erließ Haftbefehl. Zimmermann fallt« rin« Nachbarin be stimmt haben, in einem Zivilttreit aünstia für ihn auszv- saaen- Auf die Berufung des Angeklagten verhandelt« die Grob« Strafkammer de« Landgericht« über den Gegenstand mit de« Ergebnis, daß der Angeklagte freigekprache« und aus der Hast entlassen wurde. In der Urteilsbegründung führte Landgerichttzdirektor Dr. Kurth au», daß di« Sach« vier Jahre zurückläge und schriftlich« Unterlagen nicht Vor hände« wären. Es könne sehr wohl sein, datz Arubernngen de« Angeklagten mibverstSndlich aufgrfabt und mithin die Belastungszeugen subjektiv von der Richtigkeit ihrer Aus sage überzeugt waren. Walda. Hobe« Alter. Am Sonntag durfte Frau Emilie verw. Lorenz geb. Bretschneider ihren 88. Geburts tag bei guter Gesundheit begehen. Au« Kieinthirmig ge bürtig, wo sie auch die meiste Zeit ihre» Lebens zubracdtr, siedelte die Greisin vor einigen Jahren nach hier zu ihrem Schwiegersöhne, dem Gutsbesitzer Richard Hönicke, über, um hier ihren Lebensabend zu beschrieben. Reinersdorf. Bisamratten. In letzter Leit wurden von vrrschiedenen Personen an der Krrbsbach Bisamratten beobachtet. Unserm bewährten Jagdaufseher, Herrn Stell- machermeitter Albin Vetter ist es gelungen, innerhalb einer Woche zwei Exemplare dieser üblen Wühler durch Abschieben zur Strecke zu dringen. Der Krebsbach bietet an dieser Stell« den Bisamratten «inen idealen Aufenthaltsort, sie stiebt träge, ist mit Schilf und sonstigen Wasserpflanzen bewachsen und hat überhängende Ufer. Hoffentlich gelingt e», diese Schädlinge bald auszurotten. * Dresden. Di« täglichen UnslücksM«- Sonn- abend mittag wurde auf der Sachsenalle, di« 28 Jahr« alt« Margarete Sommer, als ste di« Strabe «iderau.ren wollt«, von einem Personenkraftwagen ersaht 'HA" »,erlebt. Die Verunglückte starb gleich nach ihrer Ein- l rferung ins TarolahauS. Die Schuldfrage ist »och unge klärt. - «l« Sonnabend in Tolkewitz zwei Elektromonteur, an einer Starkstromleitung arbeiteten, rutscht« Plötzlich di« Leiter aus, auf der der eine Monteur stand, sodatz er mit einer Hand au der Leitung hängen bÜeb. Es »«lang unter groben Schwierigkeiten und mit Lebensgefahr den Ver- unalückteu zu bergen. Er wurde b«sinnung»la» ins Krankenhaus «ingeliefert. "Dresden. Waldbrand. Sonnabend nachmittag ent stand aus unbekannter Ursache in der Dresdner Heide un weit des Moritzburger Weges ein Waldbrand, dem etwa 10 000 Quadratmeter fünf- bis zehnjährigen Fichtenbe standes zum Opfer fielen. Die Feuerwehren von Dresden und den benachbarten Ortschaften sowie eine Abteilung Schutzpolizei waren zur Bekämpfung des Brandes er schienen, der nach zweistündiger angestrengter Tätigkeit gelöscht werden konnte. " Burkersdorf (OberlaustO. Sonnabend wurde die 81 Jahr« alt« Witwe Weinhold tot au« dr« Galgen- teiche oeborgrn. Sie batte sich am Himmrlfahrtstagr ans ihrer Wohnung entkernt und wahrscheinlich freiwillig ihre» Leben ein End« gemacht. "Kamenz. In der gemeinschaftlichen Sitzung der beiden städtischen Körperschaften wurde erneut über die Ratsvorlage zur Gemeind,fteuerordnung beraten, für die ein Siniaungsoerfabren «ingelettet worden war. Bürger meister Dr. Gebauer teilte mit, daß auch der Einigung?- ausschuh kein Ergebnis erzielt habe. Da in der gemein, schaftlichen Sitzung wieder sämtliche Tinlgunosoorschläge abgrlehnt wurden, stellte zum Schluß der Vorsteher Justiz rat Voigt, fest, datz «ine Einigung nicht erzielt worden ist. Anschließend fand ein« öffentlich« Sitzung des Stadtverord- netenkollegium» statt. "Leipzig. DI« Fahrt in den Lod. Am Freitag nachmittag gegen 18,45 Nbr ereignet« sich auf der Höllischen Stratz« «in schwerer BerkehrSunfall. Der ReichSwehr- Obersunkmeister Heidenreich fuhr auf seinem Kraftrad in kurzer Entkernung hinter einem Lastkraftwagen her, dessen Führer mit dem Fahrtrichtungsanzeiger und durch Heraus- strecken des Arme« darauf aufmerksam machte, datz er in die Pichlerftratze «inbtegen wollte. Al« der Zug au« der bisherigen Fahrtrichtung ablenktt, prallt« Hridenretck mit keinem Krastrad gegen den Hinteren Teil de» Triebwagens. Er wurde au« dem Sattel und gegen den Anhänger ge- schleudert. Im Krankenhaus St. Georg ist Heidenreich am Sonnabend seinen Verletzungen erlegen. OerMches «nd Sächsisches. Riesa, den 18. Mai 1V31. —" Pfingstpaketverkehr und Pfingst- karten gebühr. Die Post bittet, zur Vermeidung von Anhäufungen und Verzögerungen die Psingstpakete und -Päckchen möglichst frühzeitig aufzuliesern, sie gut zu ver packen, die Aufschrift haltbar anzubringen und den Be stimmungsort, soweit notwendig unter näherer Bezeich nung seiner Lage, besonders groß und kräftig niederzu schreiben. Auf dem Paket und Päckchen muß die vollstän dige Anschrift des Absenders angegeben und in das Paket ein Doppel der Aufschrift gelegt werden. In den Päckchen sind etwaige Hohlräume mit Holzwolle usw. auSzufüllen, damit die Sendungen bei der Beförderung in Säcken und heim Stapeln nicht eingedrückt werden. Sie müssen deutttfh als „Briefpäckchen" oder „Päckchen" bezeichnet sein. — Gedruckte einfache Pfingstkarten, die in Größe, Form und Papierstärke den Bestimmungen für Postkarten ent sprechen und ohne Umschlag versandt werden, unterliegen einer ermäßigten Gebühr. In diesen Karten dürfen außer den sogenannten Absenderangaben (Absentmngstaa, Name, Stand und Wohnort nebst Wohnung des Absenders) noch weitere fünf Wörter, die mit dem gedruckten Wort- laut im Zufammenhang stehen müssen, handschriftlich hin- zugesügt werden. Als solche zulässigen Nachtragungen gelten z. B. die üblichen Zusätze „sendet", „Ihre", „Dein Freund", „sendet Dir", „sendet mit besten Grüßen Ihre" ustv. — Die Gebühr beträgt sowohl im OrtSbereich des Aufgabeorts als auch im innerdeutschen Fernverkehr so wie im Verkehr mit der Freien Stadt Danzig, Litauen und Memelgebiet, Luxemburg und Oesterreich für einfache Kar ten (ohne Umschlag versandt) 3 Rpfg., für Karten im offenen Umschlag bis 20 Gramm 4 Rpfg. —" Der Kleine Niescher ist wieder da! Im Verlage der Gärtnerschen Buchdruckerei in Dresden, Georgplah 15, ist die Sommer-Ausgabe des kleinen Fahr planbuchs mit den ollerneuesten Fahrplänen erschienen. In halt desselben: Eiienvabn-Fahrplan aller von und nach Dresden verkehrenden Züge, Sonntags-lltückfahrkarten, wichtige Fern-Verbindungen, Straßenbahn-Fahrplan (Tag- und yäachtvcrkehr), Elektrische Vorortsbahnen, Kraftwagen verkehr mtt den Fahrpreisen ab DreSden-Hbf., Dampfschiff- Fahrplan, Besuchszeiten der Staatlichen Sammlungen und vieler anderer SehenswürdiBeiten, Verzeichnis Dresdner Denkmäler, Brunnen und .Kirchen, Post- und Telegraphen ämter, Ästünzfernsprecher auf Straßen und Plätzen, Post-, Telegramm- nnd Fernfprech-Gebühren, Wechfelstempelsteuer, Steuertermine, Kalendarium. Das kleine praktische Buch ist in allen Buch- und Papierhandlungen- —" Für Herabsetzung der Kirchensteuer. Der Gewerkschaftsbund der Angestellten ist an das Reichs finanzministerium mtt dem Ersuchen herangetreten, auf die zuständigen Kirchenstellen dahingehend einzunnrken, daß bei der zur Zeit erfolgenden Neufestsetzung der Kirchensteuer für das Jahr 1831 nicht vom vollen, sondern von einem um mindestens 25 Prozent gesenkten lohnsteuerpflichtigen Einkommen auSgegangen wird. Begründet wird diese Ein gabe mit der Forderung der Mitglieder, die durch Ge haltskürzung um 15—20 Prozent, .Kurzarbeit bezw. Ar beitszeitverkürzung einen wesentlichen Teil ihres bis herigen Einkommens verloren haben. Mit Rücksicht darauf, daß anderen BcvSlkerungskretsen steuerliches Entgegen kommen reichlich gewährt worden ist, erwartet der GDA. bestimmt die notwendige Kirchensteuersenkung. —" Gefährdung der Bahnstrecke Dresden Riesa — Leipzig. Am Sonnabend nachmittag gegen 2 Uhr erfolgte durch das Innenministerium die Alarmie rung des Sprengtrupps der Dresdner Technischen Not hilfe, da ein vom Blitz getroffener Fabrikschornstein in Bennewitz bet Wurzen ernzustürzen drohte und dadurch die nur 15 Meter entfernte Eisenbohnstrecke Dresden— Riesa—Leipzig gefährdet war. Wie ernst di« Gefährdung der Bahnstrecke war, erhellt daraus, daß seit Sonnabend vormittag die Züge nur in Schrittgeschwindigkeit die frag- liche Stelle passieren konnten und vom Sonnabend abend ab die SchnellengSgleife für de« Verkehr gesperrt werden mußten. Die Strecke Wurzen—Borsdorf konnte nur ein gleisig betrieben werden. Dadurch kam e« zu erheb- liche« Z«gverspät«ngen, die bi» »u drei Stunden betrugen. Der Sprengtrupp rückte bereit kurz nach 8 »he in Pottzeikraftwagen von Dresden aus ab. Nachdem noch «m Abend zwei Sprengversuche ergebnislos geblieben waren, »veil der Schornstein größere Stand- fcstigkeit bewies, otS nach dem Augenschein erwartet wor den war und die Arbeiten wegen der eintretenden Dunkel heit und der dadurch sich ergebenden Gefahr abgebrochen werden mutzten, konnte der Schornstein am Sonntag vor mittag durch drei Ladungen von je 10 Kilogramm nieder gelegt werden. Die Eisenbahnstrecke konnte kurz nach 11 Uhr Dr tzeu vvtzi« Verkehr wieder freigegede« werden. MMMk. Das ist jetzt das Schönste,' in aller Herrgottsfrühe ran? aus dem Bett und hinunter an di« Elbe. Wenn man so gegen 4 Uhr morgens in unser» wunderschönen Stabtpark geht, kann man sich erfreuen an dem herrlichsten Früh konzert, daS einem die kleinen gefiederten Sänger völlig kostenlos vo»jubilieren. In allen Zweigen der jahrhunderte- alten Bäume de« Park» sttzen ste. Hüpfen von «ft zu Ast, zwitschern fröhlich und sorglos in den erwachenden Tag hinein, erfreuen sich de» ersten Sonnenstrahls, der sie zu immer mächtigerem Lobaesang anspornt. Welch friedliche» Erlebnis, diese Morgenstunde unter dem grünen Blätter- domel Die Stadt oben liegt noch im Schlaf: wenia Leben spürt man in ihr: nur einige Frühaufsteher sind-'», die den Reiz dieser LenzeS-Morgenstunde da unten am Parkelbufer sich zu nutz« machen. Und drüben rauscht dte Elbe, geschäftig in ihrer Bahn gleitend, weiten, weiten Fernen »u. Noch liegt völlige Ruhe über dem schönen Landschastsbilde unsrer Elbhcimat. Aber nicht lange mehr wird's währen, und das Leben des Alltags erwacht zu neuer Arbeit. Ja, und kaum gedacht, schon kündet sich ein imposanter Weckruf der Arbeit an. Tief brummend, dann laut heulend: zwei langgezogen« Sirencntöne vom Schleppdampfer „Präsident", der mit seinem Schleppzug oberhalb der Brücke während der Nacht vor Anker lag. Dem Signal folgt bas Rasseln der Anker spillen,- „Anker auf" hcißt's da an den vier Kähnen, und mit Wucht und Kraft fressen sich die Schaufelräder des Dampfers ins Wcllenbett, den Strom zerteilend und aufpeitschend: die Fahrt elbaufwärts tn den jungen Tag beginnt. Die Sonn« hatte zu kämpfen, heute moraen. Mächtige Wolkcnbänke verdeckten ihren vollen Morgenglanz. Nur verstohlen lugt« hie und da ein goldener, breiter Strahl hindurch: «S scheint, al» ob der Tag bedeckt am Himmel bleiben will. Doch auch dieser matte Glanz genügte, um di« Heimat wiederum in eigener Anmut ans dem Dunkel der Nacht tn die Lichtfülle des Tags hinetnzuheben. Unser« Heimat, wie schön läßt sic sich jetzt doch ansehen. Geöffnet -er Blick bis an die waldigen Hügel im Nordosten und Osten, in bunter Farbcnfülle das Bild westwärts, den Elbe bogen entlang bis zur Strehlaer Kirche, die man in der Nähe unsrer Rüster am Freibad oben sehr gut sehen kann. Ein wundersames Morgenerlebnis ist's zu dieser Zeit, di« Heimat in ihrem LenzcSgewande zu uns sprechen zu lassen. H. TH., R. "Leipzig. Der Tod auf den Schienen. Unter der sm Zuge der Brandenburger Straße über die Gleisanlagen der Leiozig — Dresdner Eisenbahnlinie führenden Brücke wurde der 34 Jahre alte Markthetter Emil Stübr tot aufaefunden. ES ist nicht auSgeschloffen, daß er beim unbe fugten Neberschreiten der Schienen von einem Personenzug erfaßt nnd zermalmt worden ist. "Leipzig. Ans Anlaß des 70. Geburtstages des Schöpfers des Völkerschlachtdrnkmals, des Geh. HofratS Elemen» Thieme, veranstaltete der von ihm gegrün dete „Deutsche Patriotenbund zur Erricbtuna eines Völker schlachtdenkmals bei Leipzig, e. V., am Sonntag in der Ruhmesballe des Denkmals eine vaterländische Feier, an der zahlreiche Ehrengäste, vaterländische Vereine nnd stu dentische Korporationen mit ihren Fahnen teilnahmen. "Stoll berg. Inder letzten Sitzung des Bezirks tages der AmtSbauptmannschait Stollberg wurde der HanS- ValtSplan, der «ine Bezirksumlage van 436 003 Mark vor- siebt, aeaen di« Stimmen der Sozialdemokraten abgelehnt. Auch der SonderhanShalt fiir die GrwrrbslosenfUrsorge. der eine wetterte Umlage von 612 000 Mark erfordert, verfiel der Ablehnung. AmtShauvtmann Dr. Reicbelt erstattete den Bericht für 1930, der das abgelaufene Rechnungsjahr als ein ausgesprochenes Notjahr kennzeichnete. " Bärenstein (Erzgeb.) In der Gefängniszelle er hängt. Am Himmeliobrtstage wurde in ein hiesiges Lebens mittelgeschäft ein Einbruch verübt, wobei den Tätern etwa LOO Mark nnd einige Gßwaren in die Hände fielen. Der eine Einbrecher konnte sofort gefaßt, der andere am anderen Tage in Annaberg feftgenommen werden. ES bandelt sich um den 22 Jahre alten Arbeiter Max Osana aus Anna- berg, der sich nach seiner Verhaftung in der Gefängniszelle mit einem Handtuch erhängte. OelSnitz. Schwere Bluttat im Srzgebirae. Am Sonnabend nachmittag bat, wie das Kriminalamt meldet, der in Oelsnitz i. S. wohnende 27 säbriae verheiratete Berg arbeiter Kiebt dr» im gleichen Lause wohnenden 36 Jahre alten ebenfalls verbeiratrten Wirker Brunk im Streite er stochen. Bride Familien lebten wegen der Kinder in Un frieden. Auch am Sonnabend haben die Ehefrauen wegen der Kinder Auseinandersetzungen gehabt. Nach Rückkehr der Ehemänner von der Arbeit bat Kieht die Fran des Brunk im Hofe gestellt, worauf Frau Brunk ihren Mann herbelholt«. Als Brnnk im Hofe erschien, wurde er von Kirhl zuerst geohrseigt und dann von ibm mit einem Taschenmesser, das er bereit« geöffnet in der Hand hielt, in die Unk« Halsseit« gestochen, wobei di« Halsschlagader getroffen wnrd«. Brunk konnte sich noch bi» in die Küche seiner Wohnung begeben, wo er aber »usammenbrach und, bevor ärztliche Hilse erschien, verstarb. Kirhl war zunächst geflüchtet, bat sich aber später der Polizei sestellt und wurde festarnommen. 3» brennenden Wohnhaus umaelommen Auerbach i. B. Da« Wohnhaus des Drechslermeisters Schmidt brannte vollkommen nieder. Da» Feuer war in einem hölzernen Vorbau entstanden und griff so schnell um sich, daß einige Bewohner nur durch einen Sprung aus dem Fenster de» zweiten Stockwerke» sich retten konnten. Die Frau de« Drechslermeifier« Schmidt ist anscheinend vom Aus gang abgeschnitteu worden, durch die starke Rauchentwicklung ohnmächtig geworden und schließlich die Treppe hinunter in die Flammen gestürzt. Ihre völlig verkohlte Leiche wurde später, nachdem der Brand gelöscht war. vor der Haustür gefunden. SmlMlmche In MkMM. »(Bad Li brnwerd». Tie Kreisabteilung Lieben werda im Vervand der Preußischen Landgemeinden hielt am Freitag hier ihre FrühjabrSversammlung ab. Der Bei tritt der KreiSabteiluna zum Elbe-Spree-Oder-Kanal-Verein wurde nach kurzer Aussprache vertagt. G» soll in der nächsten Versammlung erst einmal Anfklärung über das Kanal- Projekt gegeben werden. Bei der Gelegenheit wies Landrat Röhrig daraufhin, datz trotz der Erklärung des Reichs- verkebrsministeriums, kein« neuen Kanalbauten in Angriff zu nehmen, doch Aussicht für den Bau wenigstens der Teilstrecke vom Niederlausitzer Braunkohlenrevirr (Senftenberg) bi» ,«r Elbe bestehe. Ende dieses Monats werde, voraussichtlich unter Teilnahme von Vertretern des ReichSverkehrSminifteriumS. eine Besichtigung der Linien führung dieser Teilstrecke vorgenommen werden, die auch den Kreis Lirbenwerda durchschneide. Landrat Röhrig er läutert« auch die HanpigestchtSpunkte. di« für die Fiihrnng des Kanals in die Eid« «ach Mühlberg und nicht nach Riesa sprechen. Sehr wichtig sei vor allem, datz Mühlberg 10 bi» 12 Meter tiefer liegt al» Riesa und infolgedessen durch die Kanalführung nach Mühlberg auch eine viel bessere Abführung des Hochwassers der Schwarzen Elster gewährleistet wird. W de» MWMMen. vier Millionen Fehlbetrag bei der Landesversicherungs- Anstalt Sachsen-Anhalt Merseburg. Wie aus dem Geschäftsbericht der Landes- Versicherungsanstalt Sachsen-Anhalt hervorgeht, übersteigen die Ausgaben für Renten die Summe der eingenommenen Beträge bedeutend. Man rechnet mit einem Fehlbetrag von etwa vier bis fünf Millionen Reichsmark, während im Vor- sahr noch ein Einnahmeüberschuß von vier Reichsmark vor handen war. Der Fehlbetrag mutz durch Veräußerung von Wertpapieren gedeckt werden. Das Reinvermögen beträgt etwa 68.5 Millionen Reichsmark. Versichert sind ungefähr eine Million Personen. Die Beitrage belaufen sich auf rund 48,5 Millionen Reichsmark, so datz gegenüber 1S2S ein Rück gang um rund 4,5 Millionen Reichsmark zu verzeichnen ist. Gegenüber diesem Einnahmerückgang haben sich die Renten von 118 046 am Schluß des Jahres 1V30 auf 124 478 ver mehrt. Achtzig Morgen Wald vernichtet Herzberg (Elster). Bei Hilmersdorf entstand ein Wald brand, dessen Bekämpfung acht Feuerwehren vergeblich ver suchten. Achtzig Morgen Wald wurden vernichtet. Der Schaden läßt sich zur Zeit noch nicht übersehen. — Auch :n Stechau kam ein Waldbrand auf, dessen Ausbreitung verhin dert werden konnte. Hier ist der angenchtete Schaden nicht so beträchtlich. Schiedsspruch für die chemische Industrie Mitteldeutschlands Hall«. In dem Tartfstreit der Angestellten für die che> Mische Industrie Mitteldeutschland» (Sektion V b) ist ein Schiedsspruch mit Wirkung vom 1. Mai ad gefällt worden. Der Schiedsspruch sieht eine Herabsetzung der bisherigen Gehälter um fünf Prozent vor und läuft bis zum 81. Dezem ber 1S31,
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