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M iso. r. Benaze M» Alkseer r««t»lqtt. Fretta«, 7. Jnni ISS», »dends. 8S. Jahr«. W MtkllMWklt IMMWIA »W. AI Kk «WM «IMWWW M »Ott W M Bo» unserem Toilberbertchterstatter. L«. sind aewohnt, Set den jährlichen »en der Deutschen Landwirt« »rer Art vorbildlich tn der Welt geworben find, de» Vergleich de« Fortschritt» von Jahr zu Jahr ,« ziehen. Schon da« zeigt regelmäßig eine Leistung, die tn dem gegenseitigen «»«tausch der Erfahrungen und «nregungen tm gleichen Maße der landwtrtschastlichen Praxis, der Wissenschaft, der Technik und -en anberen mit der Landwirtschaft arbeitenden Berufsständen aus der Plattform der berus«ständtschen Selbsthilfeorgantsation, die die DSG. ist, zu banken ist. Aber die großen Fortschritte der Landwirtschaft werben erst recht ersichtlich, wenn man den Vergleich für eine größere Spanne zieht. Und dieser vergleich ergibt sich für München bei der fetzigen AuSstel« luua ohne wettere« darau«, daß auf derselben Theresien- wtese vor nun fast einem Btertelfahrhundert, im Jahre 1V05, die IS. Wanderausstellung der DLG. stattgefunden hat. Scho« der äußere Rahmen ist wesentlich ander« ge« worden. Die damalige Ausstellung füllte nur eben gerade die Hälfte der Wiese, während diesmal di« ganze Gies« voll Ses^ft ist, damit zugleich in der Flächenausdehnung die grüßte Ausstellung bisher. Die Tierzuchtabteilung war etwa ähnlich beschickt wie diesmal. In der ErzeugniSabtet- lung hatte di« Saatzucht erst mit den ersten einigermaßen entscheidenden Fortschritten aufzuwarten, während fetzt die Saatzuchtabteiluug tn ihrem praktischen Wert dem -er anderen Abteilungen durchaus gleichkommt, nimmt sie auch auf der Ausstellung der Natur der Sache nach nur einen verhältnismäßig bescheidenen Raum ein. Die Maschinen und Geräte traten hinter den Tieren und Len Erzeugnissen völlig zurück. Die Elektrizität spielt überhaupt noch keine Rolle. Ein Opelwagen zur MilchbeförLerung bildete eine Sensation, der Spiritus sollte die Beleuchtungsfrage aus de« Lande lösen und der Dampf war die einzige wichtige Kraftquelle. ES ist selbstverständlich, daß der Göpelbetrieb für Dreschmaschinen fast allein üblich war. Man hatte Trockenapparate für Getreide erfunden und Kartoffel erntemaschinen »mit und ohne KrautaÜschneider". Die ersten Milchzentrifugen waren aus Schweben gekommen und im Mittelpunkt der Hauptprüfung stand eine praktische Ziegenraufe. Von Unterrichtswesen und der Landfrauen arbeit war kaum etwas zu merken. In den 24 Jahren seither ist die Entwicklung ein so großes Stück wettergegangen, daß auch -er rückständigste Landwirt heute darüber lachen würde, wollte man ihm die damaligen Ausstellungsgegenstände zum praktischen Ge brauch zumute«. Gewiß hat die Münchener Ausstellung ihr besondere« süddeutsche« Gesicht. Es ist ja auch der Zweck der Ausstellung, nicht allein den allgemeinen land wirtschaftlichen Fortschritt im Reich zu fördern, sondern gerade der bayerischen und überhaupt der süddeutschen Bauernschaft die Dinge nahezubringen, die hier bei den besonderen Verhältnissen die besondere Bedeutung haben. Und andererseits steht in -er Tierabteilung und bei den Erzeugnissen die Leistung des LuSstellungsgaues natur gemäß im Vordergrund. So fällt vor allem die starke Be schickung mit Kletntieren auf, die der Bedeutung dieser noch nicht voll erschlossenen Verbienstmöglichkeiten kür den deutschen Bauernhof entspricht. Daneben tritt bas Ge nossenschaftswesen, die Stloringe und die Grünlandbewe gung hervor, bei denen Bayern in mancher Hinsicht für baS übrige Reich vorbildlich sein kann. In der Milchwirtschaft haben der Süden und der Norden gegenseitig voneinander zu lernen. Bet den Erzeugnissen hat jede Landschaft ihre besondere Note: eS ist aber von Wert, sestzustellen, baß die nach früheren Begriffen dem Süden Deutschlands vorbe- -altenen Kulturpflanzen, wie etwa Tabak und Mat«, in- »wischen ihren Vormarsch bi« nach Mecklenburg, ja nach Ostpreußen angetreten haben. Im GegenW» zu IllstS nehmen heute die Stände der Industrie für Maschinen, Geräte, Düngemittel und son- sttgc Produktionsmittel den weitaus grüßten Raum de« AuSstellungSaeländes ein. Ueber 140 neue Geräte und Maschinen sind allein zur Prüfung angemelbet worben. Aeußerltch fallen die große» Maschinen, Dampfpflüge, Motorschlepper, Kippflttge und dergleichen am meisten auf. Aber größere Bedeutung haben diesmal doch wohl die Maschinen, die ihrem AnSmaß nach für den Bauern geeig net sind. ES handelt sich bei dem modernen Fortschritt der Technisierung nicht allein mehr darum, den Großbetrieben bet ihrem unerhörten Arbeitermangel zu Helsen. Wo uv Prozent der deutschen Kulturfläche in den Händen der Bauern sind und die Bauernschaft heute noch mit der Hanüarbett so überlastet ist, daß oft für die zur dauernden Rentabilität des Betriebe« erforderliche Kopfarbeit nicht die nötige Zett mehr bleibt, drängt die Entwicklung immer mehr zur Schaffung, Ausbildung und Vereinheitlichung non handlichen Maschinen und Geräten, di« den Bauern die Klarheit des Kopse« wieder ermöglichen. So ist eS be- zeichnend, daß in diesem Jahr keine besonderen neuen Großmaschinen zu sehen sind, die auf den Nichtfachmann meist den größten Eindruck machen, — abgesehen von einer Achsial-Dreschmaschine, die nach ganz neuartigen Grund sätzen ganz aus Stahl gebaut ist. Di« hat eine läng«, liegende Trommel, die mit federnden Schlägern besetzt ist und dadurch eine dreschflegelartige Wirkung erzielt. Ter Vorteil soll ei» sehr reiner Ausdrusch bei gleichzeitiger Zerkleinerung und Zerfaserung Le- Strohes sein. Auch Strohpressen und Gebläse, Regenanlagen und Graben- retnigungSmaschinen gehören hierher. Aber das wichtigste diesmal sind doch die bäuerlichen Maschinen, die Drill- maschine», Hackmaschinen, Bindemäher u. Erntemaschinen, sowie die milchwirtschaftlichen Geräte und die zum großen Teil auch auf städtische Bedürfnisse berechneten Ausstel lungsstücke des Elektrodorfs. Unter Len zahlreichen Hack geräten fällt eine einfache Handhackc auf, deren Hackblatt aus dünnem gehärtetem Federstahl besteht. Dazu kommen die Hackmaschinen, die durch einen Mann vom Sitz aus ge steuert werben können, eine Drillmaschine, die in kurzer Zeit in eine Hackmaschine umgewanüelt werden kann und Kartoffelpslanzlochmaschinen, die ohne Umstellen auch als Zudeck- und Häufelmaschine zu benutzen sind. Viel An- klang finden 2 kleine Grasmäher, die von einem Klein- motor anaetrieben werden und sich besonders auch für bergiges Gelände eignen. Auffallend ist die immer stärkere Anwendung des Motors auch bei den Erntemaschinen, und zwar auch bei denen für den kleinen Landwirt. Eine neu artige, allerdings noch nicht erprobte Maschine wirb ge zeigt, die auch das Mähen von starkem Lagergetreide er möglichen soll. Bei den Rübenerntemaschinen scheint die Entwicklung so weit gediehen, daß man von einem gewissen Abschluß reden kann. Nehmen wir dazu noch bei dem tech- Nischen Teil die vom Fachnormenausschuß für landwirt schaftliche Maschinen und Geräte dargestellten Fortschritte der Bereinheitltchungsarbeitcn auf allen Gebieten der Landwirtschaft, all diese Kleinigkeiten, die bei oberflächlicher Betrachtung so gern übersehen werden und die doch für die Brauchbarkeit und Rentabilität einer Maschine von aus schlaggebender Bedeutung sind, die oft über die Rentabi lität der Wirtschaft entscheiden, so sehen wir deutlich den Fortschritt, der seit 1805 erzielt ist. Frithjof Melzer. AeMMMAiIMiIe. Nach dem Gebet de« Vizepräsidenten D. HIckmann er folgt die AuSlosuu« der Hälft« der gewählte« Mitglieder, die nach der Kirchenverfaffung nunmehr anSzuscheide» haben. Die durch O.-K.-R. Ientsch al« ältesten Geistlichen und Hof rat Dr. Löbner gezogenen Lose entscheiden wie folgt: Aus- oelost werden O.-K.-R. D. Hilbert, Leivziq, Mr. Kircher, TüSwig, Vir. Dr. KÜbn, Leipzig, Sup. O.-K.-R. Dr-Lweynert, BIrna. Vir. Dr. Götischina, Dresden. Mr. Barch,witz. Leipzig und Mr. Toller, Glösa: Gchuldir. Förster, Olbern hau, Oberftudtendir. Sisenschmidt, Ballten, Oberstudienrat Bros. Gtegert, Chemnitz, Fabrikbes. Wilisch, Vlaur-Bern«- darf, Schriftsetzer Röthia, Dresden, Stadtrat Dr. Krum- biegel, Dresden, Bros. Dr. Müller, Hoin«bera, Rittergut«, besitz« Dr. Diener von Schönberg, Maffroda, Amtsgericht«. direktorDr.Glaunina, Zwickau, Amtthauptmann Dr. Doael von Frommann-Hausen, Oschatz, BerlagSbuchhändler Dr. Giesecke, Leipzig, Hofrat Dr. Lovner, Leipzig. Gutsbesitzer Heyne, Dittmannsdorf lBez. Leipzig), Ritteraut«bes. Dr. von Heynitz, Heynitz, AmtShauptmann von Thümmel, Mrna, Landgerichttprasident Dr. Meyer, Freiberg, Obrrlande«, gerichtsrat von Hopffaarten, Dre«den, Schuldir. Birsold. Brunndöbra, Brok, vchüttosf, Löbau und Schulleiter Mahn. Oberbobndorf. Für diese ausgrschiedenen Mitglieder sind vor dem Zusammentreten der neuen Synode Neuwahlen vorzunebmen. Syn. Lic. Wuftman« berichtet zu Punkt 2 der Tages- ordnuna sür den BildunaSaußschuß »u zwei Eingaben des Landeäverbande« der Christlichen Elternvereine Sachsen«. Die eine bezieht sich auf Ergänzung der LandeSlehrplan- destimmungen und die andere darauf, daß die Kirchgemeinden angeregt werden sollen, die Bestrebungen der christlichen Elternvereine zur Bildung und Förderung von Kinder chören zu unterstützen. Ter Berichterstatter weist aus di« jetzt so erfreuliche Pflege des Choral«, auf die Sing gemeinden und Singefreizriten bin, die mit dem alten deut schen Volksliede auch den alten Choral lebendig mache» und die fremden englisch-amerikanischen Lieder verdrängen. Gr spricht dem Lanoerkirchenchoroerband und den ihm an- geschlossenen Chören den Dank der Synode aus ?Bravo!). Die Sache habe aber auch ihre sorgenvolle Seite. Der Thoralgesang gehe in ganz erschreckendem Maße verloren. Ter Religionsunterricht müsse in der Hinsicht ganz ander« auSgenützt werden, aber auch die Kirche müsse bei den gegen- »artigen Schulverhältniffen darauf bedacht sein, zur Selbst hilfe zu greifen und freiwillige Singestundrn für Kinder ein zurichten. Ter Lande«kirchinchoroerband und der Lande«» verband der Kirchrnmusiker Sachsen« baden ihre Zustimmung -Aße, dsSiazr vor ull»w Luk« tür» ftsrr unck ktsrvso. 8si cksr- Asdi rulsokso ru«1 SsouS- wlttsia. voo cisnao ckss «la» kür 51» sokückllok sslo küootv uvck «Iss snklvr« vollkommen uosoküällod tilr 51» Ist. usrckso 51» bestimmt ckss ^strtsrs uLkiso. 5o Ist es suok dslw Lok» vsvkskks». Xstkos Ist ^säsnkslls «Io uosokücN 1 odvp Soknsokskkss, cksoo sr Ist ookkolokrol. vsdsl Ist sr voo kolnstsr yuslltst. er noch Immer Knie von der Stelle zu rühren. Körper wurde wie vom 8 Fever auf Schlotz Erlau. Roman von Lothar Brenckendorf. Copyright vy Greiner u. Lo., Berlin NW. 6 15. Fortsetzung (Nachdruck verboten.) ' -Einmal wähl hatte sie noch den verzweifelten Be« fach gemacht, sich dagegen zu sträube», aber es war eist vergebliches Bemühe» gewesen. Und eine Stunde lang schlief sie so sek, daß selbst der Donner eine« Geschützes vtMeicht nicht imstande gewesen wäre, sie zu wecken. s Darm aber kamen Traume, schreckliche, angstvoll« Träume, di« ihr den Vater tu furchtbaren Gefahren zeig te«, bedroht und verfolgt, eine Beute verzweifelter TodeSi angst. Mit einem halbunterdrückten Angstschrei fuhr itq empor, und Sekunden verginge«, ehe sie sich au« dieses grausigen Traumwelt tn die Wirklichkeit zurückfand. Gewißheit geivann, DaS Fehlen einiger Gächerobenstü^b^eS^datz e» ihm sogar möglich geworden war, sich wenigsten« not- dürftig anzukleiben, ohne daß sie darüber erwacht war. Und wem» auch die Vorsicht und Ueberleaung, die «, bet seiner heimlichen Flucht aufgewendet haben mußte, überzeugend dafür sprachen, baß er nicht etwa ft» «tue« Anfall von Dütttum da» Weite gesucht hatte, so bedeu tet« da» doch wahrlich nur etne sehr schwache Beruhi gung sür Margarete) denn e» konnte nichtsdestoweniger! ein verhängnisvolle» Vorhaben sei», zu dessen LuSsüh- rung er sich entfernt hatte. Und e» war selbstverständlich, daß fle sich auf der Vtüle auftnachen »uuRe, ihn Pt suchen. Für einen Augenblick dachte sie daran, die Bewohner de» Schlosses zu alarmieren, nm sich ihre» Beistandes zu! «stchem. «der ste -ab dies« Absicht bL wieder ans, west te ja Pi wtssa» alaübte, wo sie ihren ««glücklichen Vaters inlwn würbe^ nnv weil e», wenn Ihre Vermutung zuveafi edensall» nm seinetwillen besser war^ alle« nnniMge Auf ehen zu vermeiden. vH» sich auch nur «och En« Augenblick zu überleg«, 'N«» «w ».Vf-».«—»»» —ü WätßW unk an tH amthett, daß «» Burton Harrison war, der di» unter sonderbar« Umständen t« diesem abgelegen« Flügel! ' Schlosse» nachtwandelte. Ste batte seit dem erst« Moment ihrer Bekanntschaft! Unterkiefer, und setzt wußte sie mit voller Bv- t, daß atz Burton Harrison war, der di» unter, barm Umständen in dtest — - jenem ältesten Flügel des Schlosse» zu, in dem das im provisierte Atelier ihre» Vater« lag. Zum Glück fand sie kein« der Tür«, die fie passieren 'm»?«, verschloss«; und der Mond, der hoch am klare» Himmel stand, «hellte ihr wenigstens einigermaßen dm j Jetzt batte fie dm BerbkndimgSgcmck erreicht, au dessen Ende die schmale Wendeltreppe zu der sogenannten Turm- -alerte hinaufführte, und sie war eben im Begriff, ihn hastig zu durchschreiten, al» ste irgendwo in der Nähe ein Geräusch vernahm, das sw veranlaßte, unwillkürlich stehen zu bleiben. ES war ein schwache« Knistern unk Schürrm wie von dem Tritt eines vorsichtig schleichend« Menschenfußes. Stur die tiefe nächtliche Stille trug Vies« Laut von dem entgegengesetzten Ende des Ganges bi« zu thr. Natürlich glaubte ste nichts anderes, als daß e» ihr Vater fei, von dem eS herrührte, und da sie wahqunehnien meinte, daß die behutsam« Schritte sich Ihrem Standort nähert«, schmiegte ste sich tn eine der tief« Fensternischen, um Ihn, wem» es sich irgend vermeid« ließ, nicht erst durch ihren unvermutet« Anblick zu erschrecken. ! Ihr Ohr hatte sich nicht getäuscht, und deutlich er- kannte sie jetzt tn der Dämmerung de» nur von einem Reflex des MondltchtS matt erhellt« Sanae» die Umrisse einer langsam näher kommend« menschltch« Gestalt. Wenn der Professor, rote sie vermut« mußte, derettS im Begriff stand, sich ft» sein Schlafzimmer zurück zu begeb«, so brauchte er ja gar nicht erst zu erfahr«, baß ste ihn hier ^gesucht hatte, sondern ste konnte ihm tu einiger Ent- isermma folg« und sich dann später den Anschein geben, lal» habe ste gar nichts von seinem seltsam« nächtlichen Spaziergang« bemerkt. i Darum brückte ste sich so eng an dm dick« Mauer- Pfeiler, daß ihre schlanke Gestalt völlig mit Ihm ver wach ch und verharrte ganz regungslos, nur von llt, dahier hörbare Schlag ihres Herzen ist« dem henden verrat« könnte. ES dünkte eine Nein« Ewigkeit, bis der näher Evunnend« vor auftauchte. Aber dann, al» es endlich geschah, hatte ste Mühe, ein« Ausruf der Ueberraschung ober vtelmebr der Bestürzung zu unterdrücken, denn der, Mann, der da — kaum um Armeslänge von ihr entfernt — mit der ängstlich« Vorsicht eine» Einbrechers an ihr vorbei schlich, war nicht ihr Vater. MtWtowA U«—Sstsvoow tzv1T*»OäM ELw E— ENkß-- eine fast Instinktive Abneigung gegen den Engländer empfunden, der ohne all« Zweifel trgmdeinen verhängnis voll« Einfluß übte auf ihre» BaterS Geschick. Jetzt aber wandelte sich diese Antipathie geradezu tn erne Herz, beklemmende Furcht. Und selbst wen« ste die Absicht gehabt hätte, ihm durch ein Wort oder eine Bewegung ihre An wesenheit zu verrat«, würde ste dazu nicht imstande go- wes« sein — eine so lähmende Wirkung hatte die unev- walkte Entdeckung auf ihre Sterv« geübt. Aber sie dachte auch gar nicht daran, ihm ihr Dasein zu offenbar«. In statuenhafter Unbeweglichkeit verharrte sie noch geraume Zett, nachdem er an ihr vorüber und hinter derselben Tür verschwunden war, durch die sie soeben gekommen. Die Besorgnis, daß er zurückkehren könnte, hielt sie noch minutenlang auf ihrem Platze fest. Und erst der Gedanke an ihr« Vater gab ihr endlich den Mut, ihr Versteck zu verlassen. E» war um sie her alle» totenstill. Nur tn der Ferne hörte ste einmal ein leise» Knack« wie von einer sacht in» Schloß gedrückt« Tür. Sie bereute fetzt bitter, daß fie nicht eines der Dienstmädchen geweckt und zu ihre« Schutze mitgenommen hatte l Aber eS war ihrer Meinung nach zu spat, diese Unter lassung wieder gut zu mach«, und — Ihre Schwäche tapfer bekämpfend — fetzte sie den unterbrochenen Weg , fort, noch immer von der Gewißheit erfüllt, daß ste den Baler oben tn der Turmgalerte vor dem unglückselig« Bilde find« werde. Beinahe lautlos flog ste die Stieg« empor und öffnet» die Litt. , Da lag der schmale, langgestreckte Raum, vom bläu lich« Mondltcht gespenstisch erhellt, tu seiner ganzen Aus- dehnung vor Ihr. Aber der, d« ste suchte, war nicht darinnen. Der Platz vor der Staffelei mit dem »Ab schied des jung« TodtaS" — dieser Platz, auf dem ste ihr« Vater nun schon zweimal gleich einem Erschlagen« hatte lieg« sehen, er war leer. Und tu der schmal«, mit hundert verschiedenartigen Ding« angefüllt« Galerie Pad eS kaum ein« Mn«, darin er sich etwa verdorgm hab« konnte. ! Bestürzt und entmutigt stand ste schon tm Vegrtff, sich »weder zum Geh« zu wenden, als etn eigentümlich beizender, brandiger Geruch wie von schwelendem Holz »der glimmender Leinwand Ihre Aufmerksamkeit erregte. Sie glaubte »«erst an eine Täuschung. Aber schm» w«ige Sekund« später fühlte sie, «te Ihr baS Atm« schwerer wurde und ste spürte etn« unwtderstehltcha» Hup«reiz. Ste tat etn paar Schritte In dte Galerie hmetq, um stch volle Gewißheit zu verschaff«. Und mm sah ste auch d« «auch, der wie ein feiner grauer «edel aus all« Mnkeln «gleich hervorzukrtechm schien, um sich schwer und erstickend auf Ihre Brust P» leg«. .Unbarmherziger Gott — eS brennt —" lckwß