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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.06.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-06-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192906117
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19290611
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19290611
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-06
- Tag 1929-06-11
-
Monat
1929-06
-
Jahr
1929
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.06.1929
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Ak Ml» M du «lsiildlk MuMrlMm m Ml«. , * Magdeburg. (Tel.) Die polizeilichen Er. mittlungen in der Angelegenheit de» Harzer Kin- deSmorde» und oe» ileberfall» aus die bei- ften Berliner Damen daden folgenden Gang der Lreignsise gegeben: Ain Mittwoch, den 5. Juni 1929, gegen 18 Mir de- zegnete der mit seinem Dienstkiattwagen den Be irk Brocken absadrende Obcllano-Jägermeister de» Harzscknües aus ter Brocken-Chaussee zwei Dameu mit blutigen Gesichtern und auch sonstigen Anzeichen eine» schrecklichen Geschebnisie^. E- nahm sie sofort in da» Auto aus und erfuhr, daß nicht lange vorher ein Mann, von dem eine sehr gute Personal beschreibung gegeben werden konnte, versucht hatte, eine der beiden Damen aus dem sogenannten Glashütten-Weg zu vergewaltigen. Der Täter hatte zur Einschüchterung der Ucbcrfallenen die Schußwaffe benutzt, mit der er seine Opfer durch Schläge auf die Köpfe erheblich verletzte, als er ihren energischen Widerstand nicht brechen konnte Schließlich hatte er sein Vorhaben ausgeben müsicn und war unter Mitnahme eine» kleinen Koffers, Eigentum der einen Dame, im Walde verschwunden. Die vorzüg lichen FahndungSmaßnahmcn des Beamten hatten schon nach drei Stunden Erfolg. Im Hotel „Steinerne Renne" kehrte 19.30 Uhr ein Mann ein, aus den die angegebene Beschreibung de» TätecS paßte. Die unter den grössten Vorsichtsmassnahmen vorgenommene Festnahme förderte an seiner Person eine, im Rucksack zwei Schusswaffen zu Tage. Der Mann trat den Beamten mit grosser Frechheit entgegen und drohte ihnen alle möglichen Nachteile an. Tie ließen sich aber nicht beirren und setzten ihn vorläufig in Schierke fest. Die Kriminalpolizei stellte über den Kindesmord fest: Aui der Wanderung im Harz frühstückte Reins mit seinem Sohn, ging dann abwärts hinter ein Gebüsch, entnahm dem Rucksack die Armeepistole. machte sie schuß fertig und steckte sic in die Hosentasche. Der arglose Junge war aus dem Frühstücksplatz sitzen geblieben. RcinS kroch nun in einen der führenden Felsspalten und ries dem Jungen zu, ihm zu folgen. Richard gehorchte. Reins, der sich vor dem Jungen befunden haben muß. lenkte desien Aufmerksamkeit durch eine Bemerkung auf das Innere der Höhle. Als der Junge wahrscheinlich in hockender Stellung in der angegebenen Richtung ausspähte, traf ihn der sofort tödlich wirkende Schuß in die rechte Schläfe. Der Körper sank vornüber in sich zusammen. Rein blieb noch eine halbe Stunde am Tatort, überzeugte sich von dem tar- sächlich eingetretenen Tode und kletterte dann querfeldein rum Drockcnsahrwcg. Vorher hatte er die Neberreste des Frühstücks, das Papier usw. am Tatort sorgfältig ent fernt. um die Anwesenheit von Menschen nicht merken zu lassen, da ec sich klar darüber war, daß behördliche Nach forschungen nicht ausbleiben würden. Tatzeit war 10.50 Uhr. Am 8. Juni in den frühen Morgenstunden führte end lich eine durch die Landjägerei des Wernigeroder Forst personal» und dec Kriminalpolizei veranstaltete Großstrcife zur Entdeckung des von Reins gezeigten Tatortes und der Leiche. Der Befund stimmte mit den Angaben des Rein durchaus überein. Weitere Folgerungen werden aus dem Ergebnis der Leichenöffnung gezogen werden können. WaS die Persönlichkeit des Täters angcbt, so ist sein Vorleben nicht makellos. Er ist wegen Eigentumsdelikten mehrfach zum Teil mit schweren strafen belegt worden. Da er dieser Strafen wegen nicht Soldat werden konnte, trat er unter dem Namen seines Bruders in die Marine ein. Er hat sich auch in gewissen: Sinne politisch betätigt. ReinS batte seine gute Arbeitsstelle bei einem Magde burger Pangeschäft. Vermischtes. Eigenartiger Wahl-Betrug an der Ber- liner Handelshochschule. Ein Wahlschwindel von unerhörter Dreistigkeit wurde nach einer „Tag"-Meldung bei den Wahlen oer Studentenschaft der Berliner Handels hochschule in Szene gesetzt. Nachdem ein Teil der Stu denten bereits die Stimme abgegeben batte, erschien ein Mann im Wahllokal und erklärte, vom Vorstand der Stu- dentensckfaft der Handelshochschule entsandt zu sein. Er habe den Austrag, die Däylerlisten auf kurze Zeit an sich zu nehmen und sie dem Vorstand zur Einsicht zu über bringen. Die Mitglieder des Wahlvorstandes bändigten dem sicher austrctenden Mann die Listen ein und trugen oben drein die Urne mit den bereits abgegebenen Stimm zetteln in die Geschäftsstelle des Vorstandes der Stu dentenschaft, wo sich herausstellte, daß ein Betrüger am Werke gewesen war. Eine Untersuchung des Vorfalles ist eingeleitet. Geringe Strafen im Sonnenburger Zucht« bausvrozeß. Die Sensation, die im Februar ds. Js. die erstinstanzliche Verhandlung des Prozesses gegen das Aufsichtspersonal der Strafanstalt Sonnenburg brachte, hat strafrechtlich ein recht harmloses Bild ergeben, denn von den 14 Beamten, die ursprünglich unter Anklage ge stellt waren, sich widerrechtlich an den zur Umarbeitung nach Gonnenburg gelieferten ReichswehrLeständen bereichert zu haben, mußten alle bi» auf einen Fall freigesprochen werden. Lediglich der Oberwachtmeister Naumann, dessen Verfahren von den übrigen abgetrennt werden mußte, ist fetzt vor dem großen Frankfurter Schöffengericht zu zwei Monaten Gefängnis wegen Untreue verurteilt worden, nachdem fttz auch gegen ibn die Anklage der AmtSunter- schlamma nicht hatte aufeechterhalten lassen. Tod eines Schwerverletzten durch Tran», vortverzögerung. Au» Schwerin wird gemeldet: Beim Stämmeverladen riß die eiserne Kette eine» Flaschen zuge», der an der Kette hängende Eichenstamm stürzt« auf den Zimmerlehrling Tärbel und zerschmetterte ihm da» rechte Bein. Aerztliche Hilfe war nicht zur Stelle, darum beförderte man den sch.oerverletzten mit einem Auto nach Schwerin. Eine Autopanne verzögerte den Transport so sehr, daß der inzwischen erlittene Blutverlust den Tod des jungen Menschen bald nach seiner Einlieferung in» Schweriner Krankenhaus zur Folge hatte. 900-Jahrfeier der Stadt Weißenburg i.B Die reizeick am Fuße de» Jura gelegene Stadt Wei ßenburg in Bayern rüstet unter fieberhafter Tätigkeit der gesamten Bevölkerung zu ihrem großen Gedenktag: ZOO Jahre sind e» her, da Weißenburg unter Kaiser Kon rad II. zum unmittelbare« Reichsgut erhoben wurde. 1338 schenkte Kaiser Ludwig der Bayer in Anerkennung von Weißenburg» KriegShilf« im Kampfe gegen Friedrich von Oesterreich den Weißenburgern den herrlichen StadtwaW, der heute noch der Stolz de» Städtchen» ist und auch bei der 900-Jahrfeier der Mittelpunkt der Festlichkeiten wird. Wurde doch in diesem Wald« eine Naturbühne er richtet, auf der am 30. Juni die Uraufführung eine» eigen» für die Stadt geschriebenen Märchenspiels unter Mitwirkung von rund 300 Weißenburgern stattfindet. Da» Laldspiel, da» von der Dichterin Johanna Arntzen-Mün- chen verfaßt und von Pros. Wilhelm Müller teilweise vertont ist, wird unter der Leitung de» Intendanten der bayerische» LandeSbühne, Otto Kustermann, aufgefttyrt Turnen—Sport— U. MurM d» i. M. M. Der Verkant der Festabzeichen für da« 84. Montnrnkest de« 8. Niederelbeaaue« bat reae eingesetzt, auch di» Gan» vereine erhalte» diese in lun kommenden Tagen zusammen mit der Festschrift zngrschickt. In einem Schansenster de« Goldwarengeschäkt« von P Mobr am Nenmarkt z» Oschatz kann man setzt 4 schlichte Münze» erblicken, die den Turner» Herzen nicht weniger wertvoll sind al« di» dort ausgestellten Kostbarkeiten. ES lind die« die Festlichen der bi«her in Oschatz dnrchaeliibrten Ggntnrnlette de« 8. NEG. Da« Zeichen von 1884 zeigt da« flaoaengeschmückte Ratban« in stacker Prägung und nur da« Wort.Oschatz": di« Rückseite trögt die 4 F. und di» Umschrift: .Zweite» Gauturnfest d. 7. n. 8. Aua. 1864". Auf der nächsten Schaumünze halten drei Männer e ne Hand an den Schaft einer Fahne, deren Tuch den Jabnkovf aulweitt: der «ine in Tnrnkleidimg mit dem Turnrrhut, der andre im Anzug der Bürorrwehr mit blankem Degen in der Rechten, der letzte in der Uniform der Tnrnerfencrwebr mit dem Schutzkeim aui dem Hauvt. Dir Kehrseite hat das ichöngeprägte Oschatzer Etadtwapven und die Umschrift: .14. Niedrrelbe-Gautnrnftst z» Oschatz d. 24., 25. n. 26. Juni 1882". Auf der dritten Medaille kält ein voll bärtiger Turner eine stotternde Fahne mit der Auischrift: „22. Ganturnsest des Niederelbe-Gaue« 7. und 8. Juli 1900". Die Rückseite zeigt die 4 Tnrner-F im Cickenkran» und dir Worte: „Turnverein zu Oschatz". DaS neue Festzeichen kostet 1,50 Mark, dafür erhält man die Festschrift und hat freien Eintritt bei allen Veranstaltungen der Festwoche vom 16.—23. Juni lnur beim Festball am Hanvttaar ist die städt. Steuer und Tanzgeld zu entrichten). Kinder zahlen dafür 0,60 Mark. Für alle Einzelveran staltungen kann man auch Tag««karten zu 50 Via. (Schw'mmabciid am 18. 6. zu 30 Pfg.) lösen, doch ist es natürlich weit vorteilhafter, die Wochenkarten zu entnehmen. Berka,lisstellen der Festze'cken sind durch ein Plakat gekennzeichnet. HüiEky im R§R- RLB. 1. gegen Allg. Turnverein Leivzig 2. 4:1 <2:1). Nachdem sich der Himmel von den hängenden, mit Regen drohenden Wolken befreit batte, traten die Mann» schäften bei großer Hitze »um Kampf an- Der RSV. batte nickt« zu verlieren Nur zu gewinnen. Denn bisher bat ATV. immer Siege davongetragen. Da« gab dem RED. ein wesentliches moralisches Plus. Durch einen überzeugen den Sieg mußte dieser den Beweis erbringen, daß er wohl fähig ist, in Zukunft gegen ATV. 1., eine der wenigen erst klassigen Mannschaften, anzutreten. Wie aber sah es nach Anschlag aus! ATV. drückte stark. Die Läuferreihe fand sich nicht. Die Außenläufer, vorallem der linke «Ersatz), ließen ihre Außen oft laufen. Gefährliche Situationen entstanden daraus vor dem RSV» Tor. Teilweise konnten diele nur mit Glück abgcwehrt werden. Nack etwa 10 Minuten erfolgte endlich der erste Angriff des RSV. Gleich sab es bedrohlich für den Gegner aus. Kein ATVcr konnte mehr rettend eingreifen. Da er wies sich die Torlatte als schützender Engel. Bei dem nun mehr verteilten Feldsviel gelang dem gegnerischen Mittel stürmer ein Alleingang, der im Netz endete. Das Resultat wurde aber bald wieder auf Unentschieden gebracht. Der Halblinke schoß eine Flanke des Rechtsaußen direkt ein. Bis kurz vor Halbzeit ging das Spiel in nicht zu schnellem Tempo «sehr kleiner Platz!) weiter. Da erzielte der RSV. das Führungstor. Eine wunderschöne Rückbandflanke des Linksaußen kam dein Mittelstürmer gerade recht. Aus vollem Lauf heraus saß ein unheimlich scharier Schuß unter der Latte. Einige Ecken für den RSV. brachten nichts ein. In der zweiten Halbzeit wurden die RSD-Läufer und »Verteidiger wesentlich besser. Nur der linke Läufer ließ seinen Außen bedenklich oft durckbrennen. Zahlreiche Tor» gelegenheiten boten sich den Rot-Weißen. Größtenteils wurden diese aber vom Mittelstürmer verpaßt, oder auf den Torwächter geschaffen. Durch einen Nachschub auf erfolgte Abwehr wurde der Toroorsprung auf zwei erhöht. Ein gegebener Strafabschlaa wurde vom Mittelstürmer in unverantwortlich leichtsinniger Weife verschaffen. AuS einem Gedränge heraus stellte der Halblinke das Schluß resultat her. StTV. wurde in der »weiten Halbzeit selten gefährlich. Die Rot-Weißen wurden durch das genaue Zu spiel des RSV. sehr aufgeregt und spielten nervös. Der RSV. hatte seine besten Leute im Rechtsaußen, der durch seine Flankenläufe viel Torgelegenheiten auS- arbeitete, und dem linken Verteidiger, der die Hoffnungen des Gegners oft zunichte machte. Die übrigen Posten Spiet—Wandern. waren gleichmäßig gnt besetzt bi« ans den linken Läufer, Die'er wird lick aber nach einioen Spiele» in der 1. Mann schaft sicker nock einrichten. Jedenfalls bat der RIA. kein Ziel erreicht. ATV. 1 wird da« nächst» Mal der Gegner sein. Aber nun in der folgenden langen Pause nickt die Hände in den Schaß legen! G« wird «ine Fortsetzung und »ntl. Verbesserung der guten Resultate der Friihjabr«serie im Herbst erwnriet. Viel Training wird dazu verhelfen, dem RSV auch im Hockev »inen auten Name» unter den führenden Großstadtverelnen »u schaffen. Kr. * Der Protest im PMAV.-PokalSudspiel abgelehut. Nack seiner Niederlage im Endspiel um den VMVV.» Vokal argen Wacker-Leipzig batte der Dre«d»ner Sport- Club die Ungültigkeit de« Spiele« beantragt, da Hofmann, der in der deutsche» Länderelf gegen Schottland mitgewirkt batte, verletzt im Pokalspiel antrat. Wie nicht ander» zu erwarten, wurde der recht komisch anmutrnd« Protest ab- gelehnt. * L. Grotze Kanu-Regatta in Leipzig. Die fünfte Wiederholung der Großen Kanu-Reaaite in Leivzig. die gleichzeitig mit der 13. KreiSmeifterschaftS- reoatta de« Oder-Elbe-KreiseS verbunden war, bracht« zum Teil sehr spannende Kämpfe, wenn auch die KreiSmeistrr» schaftsrennen nicht übermäßig stark besetzt waren und teil weise al« Walkover auSgetragen werden mußten. DaS schönste Rennen des Tage« war der große Doppelkasak für Senioren, in dem lick die Kanuvereinigung Neptun Berlin, der Ammendorser Kanu-Club und der Verein für Kanu- lvort Dresden einen erbitterte» Kampf lieferte». Berlin entschied da« Rennen knapp mit '/, Sekund« zu seinen Gnnsten vor Ainmendors und Dresden, die beide ebenfalls nur durch eine Sekunde getrennt waren. Die Kreismeister schaft im Einer-Kanadier beendeten dis beiden Klubkameraden Schmidt und Zachmann vom Halleschen Kanu-Club in totem Rennen. * Der Dresdener Dauerfahrer Schmidt zeigte sich bei den Radrennen in Plauen von bester Seite und gewann den 20 und den 50 liw-Laui. während er über 30 tm Hille und Meyer den Vortritt lassen mußte. * Naumburger TreieckSrennru. DaS Naumburger Dreiecksrennen am Sonntag ging leider nickt ganz ohne Unfälle ab, bei denen die Fahrer größtenteils mit Knockenbrücken davonkamen. In der Gruppe der Lizenzfahrer holte der Kölner Erich Pätzold auf Sunbeam die schnellste Zeit des Tages heraus und siegte mit einem Stundenmittel von 94,8 Iw über den Berliner Heck * Reue D. T.-Relorde. Bei den am Sonntag veranstalteten reichsoffenen D. T.-Wettkämpsen in Stuttgart-Cannstadt konnte Lingnau (Dortmund) im Kngelsckocken bestarmig 24,14 w und beid armig 44,64 m erreichen und damit zwei neue D. T -Höchst leistungen ausstellen. In den Kurzstrecken dominierte Lammers (Oldenburg), der die 100 w in 10,7 und die 200 m in 23 Sekunden jedesmal leicht gewann. Neuer Damen-Wettrekord. Frl. Heublein stößt die Kugel 12.SV m. Bei dem vom Kölner Ballspielclub veranstalteten Damensportsest vermochte Frl. Heublein (Barmen) ihr« am Vorsonntag erreichte Leistung von 12,44 m erneut auf 12,50 m zu verbessern und damit einen neuen Weltrekord aufzustellen * Der Rugbtiländerkampf Deutschland-Spanien fand am Sonntag doch in Spanien statt, da das Absage telegramm die bereits unterwegs befindliche deutsche Mann schaft nicht mehr erreichte. Die Deutschen gewannen das Treffen erwartungsgemäß 24: 1> * Die deutsche Tavispokalmaunschaft wurde am Sonntag abend anläßlich eines Banketts des Deutschen Tennis-Bundes in Hamburg vom Senat der Stadt mit der goldenen StaatSplakette ausgezeichnet. Böse Erfahrungen mit dem Lippenstift. Schon vom ästhetischen Standpunkt aus kann man über die Livvenstistmodc recht geteilter Meinung sein In neuerer Zeit kommen noch Erscheinungen hinzu, die hygienisch be denklich sind. In einem Berliner Gasthaus wurden zu wiederholtest Malen von den Gästen Trinkgefäße zurück- uewiesen, an denen deutlich ein fettiger Rand festzustellen war. Die Sache hatte schließlich die Inanspruchnahme der Polizei zur Folge. Eine Untersuchung bestätigte, daß tat sächlich die Beschwerden begründet waren. Freilich konnte dem Gastwirt insofern keine Schuld beigemessen werden, als sich die Fettränder mit Hilfe der gewöhnlichen Reini gungsmittel nicht beseitigen ließen, sie rührten näfftlich von Stearin und Zeresin her, die bei verschiedenen Arten von Lippenstiften zur Fabrikation genommen werden. Der artige Fette lassen sich nur durch Trichloräthylen und Benzin wegbringen. ES kann allerdings nicht verschwre- gen werden, daß solche Reinigungsmethoden sich mit einem größeren Geschäftsbetriebe wenig vertragen, und trotzdem wiro, allein schon aus geschäftlichen Gründen, kaum ein anderer Ausweg al» die umständliche Reinigungs methode bleiben. Im übrigen dürft« aber kaum daran zu zweifeln sein, daß die recht unangenehmen Erfahrungen, die jetzt in die Oesfentlichkeit gedrungen sind, zur Beier- tigung unhygienischer Lippenstifte beitragen. Wenn man glaubt, ohne Lippenstifte nicht auSkoinmen zu können, muß man »um allermindesten verlangen, daß sie den hygienischen Erfordernissen gerecht werden. Vor allem können durch diese reichlich unangenehmen Fetiränder auch ansteckende Krankheiten übertragen werden. Wenn dem Berliner Schankwirt mit der Entziehung der Konzession gedroht worden ist, dann beweist da», zu welchen schlimmen Fol gen unter Umständen diese Mode führen rann. A. MHutz» du WWW StWMdw-Mdu MtzeMra. Der Sächsische Strnographen-Bund Stolze-Tchrey vielt vom 1.—3. Juni in Leipzig seinen 25. Bundestag ab. An« allen Teilen Sachsen« und den umliegenden Gaubünden waren die Kurzschreiberinnrn und Kurzschreib» zusammen- geströmt, sodaß die einzelnen Veranstaltungen außergewöhn lich stark besucht waren. Nack einer Sitzung de« erweiterten Bundesvorstände« am Sonnabend nachmittag fand abend« 7 Uhr die Vrrtreteroersammlung statt. Der Geschäftsbe richt de« vund»«,orfitzn,d«n Rüdiger zeigte da» di« Sck^rl« Stolze-Schrey trotz aller Hemmungen auch weiterhin vor wärts sckreitet. Der bisherige Bundesvorstand wurde wiedergewählt. Der nächste Bundestag findet in Riesa statt. Nachdem die Bundesvereine bereits früher in einem Fernmettsckreiben ihre Leistungen unter Beweis gestellt batten, fand am Sonntag vormittag für die einzelstehenden Bundesmitglieder und Gäste ein Wettschreiben statt, ebenso wurde di« Sächsische Meisterschaft im Scknellschreiben aus getragen. Bei der anschließenden Festversammlung war der Saal deS ,,Burgkellers" bis auf den letzten Platz besetzt Der Bundesvorsitzende konnte eine Reihe Ehrengäste be. grüßen und verlas dann die von allen Seiten «ingegangenen Glückwünsche. Auch di« Handelskammer nnd die Amt?, bauptmannschaft batten solche aesandt. Studiendirektor Dr. Drwischeit, Halle, der Vertreter Preußen« bei den Der. Handlungen zur Schaffung einer EinheitSkur,schritt, wies in seinen Ausführungen darauf hin, daß die jetzige Reichs- kurzschrift in keiner Weise den Anforderungen der Wirt schaft entsprech« und nur «ine Nachahmung der ältesten GobelSberoerlchen Kurzschrift sei. Welcher Sturm der Ent rüstung würde sich im deutschen Volk« erheben, wolle di« Reichrbahn di« älteste deutsche Lokomotive al« neuen Ein- bettStyp erklären. Äenau so sei ,« mit der Kurzschrift. Darum lehnt di« Schule Stolze-Schrey di« jetzige Reichs kurzschrift ab, denn di« heutige Zeit stell, ander, Anforde rungen al« da« Soria« Jahrhundert- Den Festvortrag hielt Albin Kaiser, Leipzig, über das Thema .Schaffen und Wirken im Dtenfte der Kurzschrift ist Arbeit für da« deutsche Volk und die deutsche Wirtschaft . Dem früheren Vor sitzenden de« Bunde«. Emil Hartisch-Plaurn wurde die Ehrenmitgliedfchaft de« Bunde« verliehen und verfchiedene andere Gchriftfreunde mit dem silbernen verdienftabzeichen «»«gezeichnet. G-ttner. Berlin, überreicht« namrn« des StenogrUhenverbande« dem Vunde«vorfttzenden Rüdiger, Leipzig, die höchste Au«zei»nuaa de« verbände«, die Stolze- Denkmünze, während Kaiser. Leipzig und «reffe. Werdau, di« Böckler-Denkmünze erhielten. Den Höhepunkt der Tagung bildet« di« Vrei«vrrteilung am Abend während de« Palles. Di« Meisterschaft von Sachsen errang Robert Winter. Leipzig, mit 880 Silben. Um folgten MaSlow. Lett^tg und Hennig. Dr««den. mit SLO Dilden, Walter H-rack. Döbeln, mit 800 Silben und schächner. Leipzig und Rüdiger. Leipzig, mit 280 Silben. waren auch di« S Nies«« reunuimer zu finden, di« uat« Berücksichtigung de« kurm» Bestehen« de« «ttsaer Verein« b«achtlich« Erfolg« erzielten.
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