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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.12.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-12-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193012038
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19301203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19301203
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-12
- Tag 1930-12-03
-
Monat
1930-12
-
Jahr
1930
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.12.1930
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.N Weg W MN MsNINWM'. Da» Mitglied des BerwaltungSraie» deS DHB.. Herr Miltzow, sprach am 1. 12. 80 in der Elbterrasse über da» Thema «Der Nea zu« neue« Kausmauusstand*. Der Redner ging bei seinen Darlegungen davon au», daß die gegenwärtige Not sich nicht nur aus «inen bestimm ten Kreis erstrecke, sondern daß durchaus von einer allge meinen Not gesprochen werden könne, ohne bah ein« Besse rung in absehbarer Zeit zu erhofsen sei. Ein große» Miß trauen habe Platz gegriffen und überall spüre man eine tiese Sehnsucht nach einer endlichen Besserung der Dinge. In einer solchen Zeit sei es wichtig, sich die Frage zu stel len, ob berusSständische Organisationen noch Zweck hätten, besonders sür den DSV., der die berusSständische Idee stets stark vertreten habe. Es frage sich, ob die Arbeit de» Verbände- auch für die Zukunst noch richtig sei. Fall nötig, müsse die bisherige Einstellung geändert werden. Die Frage der Notwendigkeit bcrusSständischcr Arbeit sei aber durchaus zu besahen. Ein Verband, der mitten im praktischen Leben stehe, könne gerade in dieser Zeit kein Sonderleben führen. Die ganze Vergangenheit des DHV fei ein ztelbewuhtcr Weg zur StandcSbewertung. Dabei sei jedoch der Verband stets bestrebt gewesen, sich allen Wandlungen anzupassen. Auch heute sei der DSV. nicht in der Lage, diesen Weg zu verlassen und «intach ein Sammel becken von Arbeitnehmern zu werden. Große Gefahr be stehe, daß die jetzige MonatSbesoldung in der Weise besei tigt werde, daß künftig der KaufmannSgchilse nach Gtun- denlöhnen bezahlt werde. DaS sei zwc"-lloS einer Herab drückung in? Proletariat gleichzusetzen. Die Anforderun gen an die Angestelltenschaft seien keinesfalls geringer ge worden, auch nicht durch die inzwischen durchgeführte Rationalisierung. In nicht weniger als 70 Gewerbezwei gen seien Mitglieder deS Verbandes beschäftigt. Das Aus blühen der Industrie, besonder» der Grohindnstrie. habe diese Entwicklung zur Folge gehabt. Jede Möglichkeit, selbständig zu werden, sei fortgefallen. Heute verschwän den auch die selbständigen Kaufleute mehr und mehr durch die Gesellschasten des anonnmen Kapitals. Ausschlag gebend seien nicht die Angestellten, sondern das Kapital, das keine Rücksicht auf persönliche Werte und Wünsche deS einzelnen nähme. Die Sicherstellung der Existenz läge nicht mehr in der Macht des einzelnen. Vielmehr bestände die Gefahr der persönlichen Entwertung, der Nivelierung und deS HerabünkenS ins Proletariat. Für den Verband ergebe sich die Verpflichtung. daS zu verhüten und dem ein- .zvlnen di« Persönlichkeit zu retten, dadurch, daß anstelle der Einzelpersönlichkeit die Standesgemeinschaft gesetzt werde. Die übliche Methode, besonders der Arbeiter- Gewerkschaften, die, allgemein betrachtet, nur auf Lohnan sprüche gestellt sei, komme kür den DHV. nicht in Frage. Der Tarifgedanke könne unmöglich aufgegeben werden allein schon um den jungen Angestellten eine angemessene Entlohnung zu sichern Der DHB. fordere unbedingt vom Staate das Recht der Selbstverwaltung, zumal 05 Prozent aller in kaufmännischen Berufen Tätigen sich in abhän gigen Stellen befinde. Eine einheitliche Bewegung, die sich selbst treu ist, werde auch in der heutigen Zeit der Massen bewegungen durchaus ihre Wirknngsmöglichkeit behaupten. Ein Volk, das wieder zu Ansehen kommen will, brauche dazu auch das Standesbewutztsein der kaufmännischen An gestelltenschaft und deren verantwortliche Mitarbeit. Prak tischer Idealismus, der fähig fei, Opfer zu bringen, sei stet- im DHV. zu finden gewesen. Besonders eingehend ging der Redner auf die Verwen dung der Beiträge und Einlagen bei der Verbandsspar- kasse ein. Alles werde dazu verwandt, soziale, kulturelle und politische Aufgaben zu leisten. Zur Zeit würben allein 166000 RM. monatlich für Stellenlosen-Unterstützung ge zahlt. Eine vorsichtige Finanzpolitik biete Gewähr der Einhaltung der satzungsgemäßen Verpflichtungen und da für, daß di« kommenden, zweifellos steigenden Anforderun gen ohne weitere Belastung der Mitglieder erfüllt werden können. Die Anzahl der Stellenbewerber sei von 12000 «m Jahresanfang auf 80 000 gestiegen. Je schlechter die wirtschaftliche Lage, umso größer sei erfahrungsgemäß die Berbandsarbeit. Die dem Verband freiwillig zur Ver fügung gestellten Gelder bedeuteten einen besonderen Ver trauensbeweis der Mitglieder. Selbstverständlich würden diese Gelder besonders da eingesetzt, wo sie den Bestre bungen des Verbandes dienen, z. B. im Bau eigener Häu ser. um hohe Mieten zu sparen. Die Zahl der eigenen OrtSgruppenheime sei auf 850 gestiegen, deren Wert sich in der kommenden Zeit erst richtig erweisen würde. Solange noch die Ausgaben des Verbandes größer sind als die Gel der diese Aufgaben befriedigen, sei die Bewegung bestimmt gesund. Die bewußte Gemeinschaftsarbeit, die der DHB. bewiesen habe, müsse auch weiterhin der Leitfaden für den Verband sein. Die zahlreichen Zuhörer dankten dem Redner herzlich für seine interessanten Ausführungen. Tanzgast - erfolgreichen „ ... mit ihrem be ¬ rühmten russischen Ballett bestätigte den Ruf, den ihr die in- und ausländische Presse zukommen läßt. Worin besteht nun ihre Eigenart? Sie ist in erster Linie Vertreterin LeS klassischen Balletts und sorgt durch ihre Schüler und Schü lerinnen sür Nachwuchs in dieser Kunstrichtung. Der mu sikalische Formensinn von Thea Jolles strebt vor allem danach, die Gliederung und Phrasierung der Musikstücke körperlich auszudrücken. Dies bewies die Reihe von ern sten und heiteren Tanzdichtungen, die in zwei Teilen in abwechslungsreicher Folge dargeboten wurden. — Beson deren Beifall fanden die Gavotte von PH. Rameau, graziös von Thea Jolles und Anita Gruhl ge tanzt, sowie das reizende Rondo von Beethoven-KretSler, von Thea Jolles und Edith Heim zierlich geboten. Die Meisterin selbst bot reifste Kunst in den Soloszenen: .Am Wiesenbach" Musik von Dowell) und „Tanz mit dem T o d" jSibeliuS). Ebenso entzückte Edith Heim in Mendelssohns Rondo capriccioso. Nicht minder zeigte sich Hans Wagner im ungarischen Tanz von Brahms und im Wiener Walzer von Strauß als weit vor geschrittener Schüler. Die niedlichen Kindertrios „Bim, bam, bum" und „Spielzeug" iE. H c i m, I. B ö h m und D. Stolze), sowie der drastische „Matrosentanz" lThea Jolles u. Anita Gruhl) fanden solchen freudigen Beifall, daß sie wiederholt werden mußten. Ein Gruppen tanz jll. Rhapsodie von F. Liszt), in dem Thea Jolles ihren Schülern eine meisterliche Führerin war, bildete den Ab schluß des genußreichen Abends. — Die geschmackvollen Ko stüme aus dem Theaieratclier von Oskar Hcyse verschönten und charakterisierten die einzelnen Tänze. — Einen rühm lichen Anteil an dem großen Erfolge hatte auch Wolfram Zeller. Er betätigte sich nicht nur als anschmiegsamer, diskreter Begleiter, sondern zeigte sich auch in den Solo stücken: „Mondschein" von Clauü Debussy und „Walzer" von K. Chopin jin E-Moll) als ein bedeutender Klavier- virtuoS. Herzlicher Beifall bankte für die Darbietungen den Künstlern und -em Veranstalter. F. M Md VIWW. Der vierte Kun st abend — ein spiel — schloß sich den bisherigen drei Abenden ebenbürtig an. Thea Jolles —* Autobrand. Auf der Doethestraße unmittel bar vor unserem BerlagSgebäude geriet heute vormittag in der 8. Stunde da- einer hiesigen Eisengroßhandlnng gehörende Kleinauto, daS gerade getankt hatte. Plötz lich in Brand. Alle Bemühungen, da» Feuer zu er sticken, mißlangen, so daß von dem fast neuen Kraftwagen nur noch ein verkohltes Gerippe übrig b'ieb. Gegen l/»9 Uhr wurde daS lichterloh brennend« Verkehrshindernis gelöscht und beiseitegeschafft. Der Schaden ist durch Ver sicherung gedeckt. Wie üblich, bildete daS Feuer zur Zett deS Geschäfts- und Schulbeginn- Anziehungskraft von alt und jung. — Ueber den Brand liegt uns folgender Poll- »eibericht vor: „Heute vormittag gegen 8 Uhr ist auf der Goethestraße vor dem Grundstück S7 an der Tank stelle der Kraftwagen mit dem Kennzeichen ll 92111 auf noch ungeklärte Wesse in Brand geraten. Diejenigen Per sonen, die Augenzeugen deS Vorgänge- waren, werden g«. beten, sich beim Kriminalpoften zu melden." —* Verkehrsunfall. Aus der Straße von Riesa nach Röderau stürzte gestern nachmittag ein Motorrad- fahrer. Er kam mit leichten Hautabschürfungen noch glimpflich davon. —* WohlfahrtSbriefmarken. Die geschmack voll auSgeführten diesjährigen WohlfahrtSbriefmarken er freuen sich eines verhältnismäßig guten Absatzes. Ihre Verwendung müßte sich aber noch viel allgemeiner ein bürgern. Jedes Geschäft und jeder Einwohner müßte e» sich vornehmen und durchführen, einmal eine Zeitlang seine Postsachen mit WohlfahrtSbriefmarken zu frankieren. Der Wohlfahrtsaufschlag ist doch bei weitem nicht mehr so hoch wie früher, wo er 100 Prozent betrug. Heute beträgt er bei den beiden gebräuchlichsten Marken nur noch die Hälfte oder ein Drittel, bei der Achtpfennig-Marke 4 Pfg. und bei der Fünfzehnpfenuig-Marke gar nur 5 Psg. Diesen geringen Aufschlag müßte doch jeder einmal anwonden könne», um auf diese Weise mitzuhelsen am groben Werk der Deutschen Nothilfe und am Städtischen HilfSwerk. Auch au- vielen kleinen Beträgen fließen gröbere Summen zusam- ..ien, die nutzbringend sür Notleidende angewendet werden können. Die Marken gelten in vollem Umsange für da- In- und Ausland bis 80. Juni 1081. Sie sind zu haben beim städtischen Wohlfahrt»- und Jugendamt, Rathau» Zimmer 12, bei der Stabtsparkasfe und bei den Verwal tungsstellen Gröba und Weida. Die Schönheit der Marken, die in diesem Jahre erstmalig deutsche Städtebilder zeigen, ist au» der dem heutigen Tageblatt sür Groß-Riesa beilie genden bunt«» Beilage ersichtlich. —* Springers Weihnacht»-Kasse« stunde im Höpfner-Gaal. Der Dresdner Künstler Bern hard Springer, dem hiesigen Publikum durch seine früheren Veranstaltungen besten» bekannt, Hatte nach längerer Pause wieder einmal sogenannte Kasfeestunden angekündiat. deren erste gestern nachmittag und abend stattfanden. Bernhard Springer hat sein Versprechen, den Besuchern einige ge- nubreiche Stunden zu bereiten, voll und ganz eingelöst. Die abwechslungsreichen Darbietungen, die nicht nur Durch schnittsleistungen sind, sondern sich auf beachtlicher Höhe bewegen, fanden dankbar« Anerkennung de» Publikum». Eine kleine Schar bewährter Künstler ist diesmal gewonnen worden. Das Programm verzeichnet Namen, die für etwa» Schönes und Gediegenes bürgen. Da sei zuerst die wohl vielen Rundfunkhörern bekannt« Rundfunk-Soubrette Melitta Wittenbecher-Neumanw genannt, die durch ernster« und heitere Gesänge sich aller Hirzen er rang. Die beliebte Sängerin erntete schon bet dem ersten Liedervortrage „DaS Märchen vom Glück* starken Beifall, der sich immer mehr steigerte, als die folgenden lustigen, aber durchaus dezenten Liedchen verklungen waren. Auf dem Gebiete der höheren Tanzkunst boten der hier nicht mehr fremde jugendliche Werner Opitz und sein« Part nerin Erna Haff sowohl in Einzelaufführungen, wie ge meinsam als Tänzerpaar Entzückende». AIS feinsinnigen Violinvirtuosen lernten wir Fritz F. Goll kennen, der durch meisterhaftes Spiel seinem Instrument« gar wunder same Töne entlockte. Aufs angenehmste unterhalten wur den die Anwesenden auch Lurch die erstaunlichen Vorfüh rungen deS modernen Hexenmeisters Mans re do. Die gewinnende, humorgewürzte Vortragsart, mit welcher er seine Künste umrahmte, erweckte allgemeine Heiterkeit. Am Klavier saß Erich Schneider al» verständnisvoller Begleiter sämtlicher Darbietungen. Der Letter des Gan zen, BernhardSpringer, kennzeichnete sich wiederum als liebenswürdiger Ansager und Humorist, aber auch al- ernster Rezitator, wie dies so recht Lei der Vorlesung der «indrucksvollen Erzählung „Mutterliebe" zur Geltung kam. Alle» in allem — e» war ei» stimmungsvoller Abend. Der Besuch der heute abend stattsindenden Schluß-Kaffeestunde kann daher bestens empfohlen werden. — Außerhalb de» Parketts und oben auf der Tanzbühne haben in geschmack voller Aufmachung verschiedene hiesige und auswärtige Geschäftsinhaber ausgestellt, — - ' ' " '—* Briefmarkensammler. Mr hatten be reits einmal darauf hingewtesen, daß sich in Riesa eine Bereinigung der Briefmarkensammler gebildet hat. Daß in unsrer Stadt für eine solche Vereinigung Interesse vor handen ist, geht daraus hervor, daß der Mitgliederbestand der Vereinigung inzwischen ein solcher geworden ist, daß der Bestand der Bereinigung gewährleistet ist. Die nächste Zusammenkunft findet Donnerstag, den 11. Dezember 1930 um 20 Uhr im Gasthaus „Zum goldenen Löwen" statt. Alle Briefmarkensammler sind hierzu willkommen. —WK. Bürger st« uer und Arbeitslohn. Der ReichSmtnister der Finanzen regelt in einem Runderlab die Erhebung -er vürgersteuer durch Abzug vom Arbeits lohn. Soweit die Bürgersteuer durch Abzug vom Arbeit», lohn erhoben wird, beschränkt sich die Verpflichtung deS Arbeitgebers zur Einbehaltung der vürgersteuerraten vom 10. Januar und 10. März auf die Fälle, in denen der steuerpflichtige Arbeitnehmer am Fälligkeitstage der be treffenden Bürgersteuerraten in seinen Diensten gestanden bat. Ist für den Arbeitnehmer bei der auf den 10. März solgenden Lohnzahlung wegen NtchtüberschrettenS der Etn- kommensteuerfretgrenze ein Steuerabzug vom Arbeitslohn fLohnsteuer) nicht vorzunebmen, so ist auch di« am 10. Mär- fällig gewordene ÄUrgersteuerrat« von dem Ar beitgeber nicht einzubehalten. Zu beachten ist, daß für die Nichteinhaltung nur die Bürarrsteuerrate vom 10. Mär- in Betracht kommt. Legt der Arbeitnehmer dem Arbeitgeber rechtzeitig vor der auf den 10. März folgenden Lohnzahlung eine Bescheinigung b«r Gemeinde vor, wonach er von -er vürgerfteuerrate vom 10. Mär- befreit worden ist, so hat der Arbeitgeber von der Einbehaltung der Bürgerfteuer- rat« vom 10. Mär» ebenfalls ab-usebeu. LerMches «nd Sächsisches. Nies«, den S. Dezember 1080. —*W»tt»rvorb«rlaae'ür den 4. «Akitg,teilt von der Sächs. SanbeSwetterwart« »» Dretzden.s Kein, wesentUche Aenderung, nacht» noch etwa« stärkerer Frost. —* Daten für den 4. Dezember 1980. Sonnen, »nsaang 7.4« Ubr. Sonnenmiteraana 15.54 Udr. M»nd- aufgana 14,37 Ubr. Mondunteraana 6.00 Uhr. 1875: Der Dichter Rainer Maria Rilke in Prag orb. karst. 1S2S). 1900: De, Maler Leibl in Würzburg gest. «geb. 1844). !" von jeher —* Tarifkündigung in i. Metallindustrie. Der Verband der —VK. Ebne wichtige yurjora «rutsche«, du na Der veschwerdeauSschuß beim LandrSwohlfahrtS- und Jugendamt hat soeben eine Entscheidung getroffen, der grundsätzlich« Bedeutung für die vehan-lung gefähr- deter junger Menschen durch die Wohlfahrt», und Jugend- iimter »»kommt. Danach gehört eine den erzieherischen Bedürfnissen de» Minderjährigen angepaßt« Unt«rbrin- auug i« einer Familie oder in einem geeigneten Heim zu ien Pflichtleistungen eine» jeden V«zirk»sürsorg«vrrbande», ohne daß gleich Fürsorgeerziehung angeorbnet zu werden »raucht. Die WohlsahrtSämter haben vielmehr in jedem Einzelfalle zunächst zu prüfen, ob anderweitige Unterbrin gung al» ausreichend anzusehen ist, bevor sie Antrag auf Fürsorgeerziehung stellen. Die Anordnung der Fürsorge- «rzsehung bedeutet einen vtel »« schmer «legenden Eingriff in da» Leben eine» Kinde». —vd». Entschädigung der gewerbsmäßigen Gtellenvermittler. Die deutschnationnle Reichstag?- fraktion hat an die Reicksregterung eine Anfrage gerich'et, in der auf die Erregung hingewtesen wird, die in Kreisen der gewerbsmäßigen SteUenvermittler durch die angeb liche Absicht der Regierung, die Entschädigung für die Ende des Jahres nblouiende Gew-bebesugntS durch eine Ausdehnung der Konzession abzugelten, entstanden ist. Es wi-k gefragt, ob diese Gerüchte »utreffen. ferner ob die Mich Regierung bereit sei, den St^llenvermittlern statt der wetteren Ausdehnung der Konzession um zwei Jahre eine entsprechende Geldemschädigung zu gewähren. Schließlich fordert die Interpellation Anerkennung deS Entschädi- gungSansvrucheS bei allen gewerbsmäßigen Stellender- Mittlern, die bis zum Erlaß des Gesetze» vom 16. Juli 1927 die Erlaubnis zur Ausübung de- Gewerbe» erhalten hatten. —"Preissenkung undMietztn». Der Verein für Mieterschutz (SelbsthilfeparteO hat an den Reichskanzler eine Eingabe gerichtet, die Hunderte Unterschriften ange sehener Firmen trägt und in der e» heißt: „Die unterzeich neten Ladenmieter und GeschästSraummictcr, die zum Teil Wokmhausbesitzer sind, billigen durchaus die Ansicht der Reichsregierung, daß die von thr in die Wege geleitete Lohn- und GeholtSsenkung begleitet sein muß von einer Senkung der Preise sür die Gegenstände de- täglichen Bedarfs, namentlich der Kleinverkaufspreise wichtiger Leben-mittel, damit nicht eine einseitige und dauernde Senkung de- Lebensstandards der Beamten und Arbeiter eintritt. Wir erlauben unS nun, Ihre Aufmerksamkeit darauf zu lenken, daß eS den meisten Laden- und Ge schäftsraummietern auch beim besten Willen unmöglich ist, sich an der allgemeinen Preissenkung zu beteiligen, so lange unS der gegenwärtig herrschende Geschästsraumwucher lang sam zu Tode wirkt. Seit dem Inkrafttreten der Lockerungs oerordnungen der Länder sind die Laden- und Geschästs- rcrummieten in den deutschen Städten vervielfacht worden. Hätte diese Mietstreiberei schon in der Vorkriegszeit einge setzt, so wären damals schon Massenbankerotte erfolgt. Heute, wo die Umsätze geringer sind, und weniger verdient wird, als vor 1914, sind die Mietwuchersolgen noch ver heerender, da vielfach Reserven- und Betriebskapital lang sam aufgezehrt sind. Der Umsatz fällt, die Miete steigt, die Verschuldung wächst, der Zusammenbruch ist nur noch eine Zeitsrage. Die Mietwucherparagraphen gelten an- scheinend nur für die kleinen Sünder. An großkapitalistische Hausbesitzer wagt sich offenbar kein Staatsanwalt heran. Mieteinigungsämter, Gerichte und gerichtliche Sachver ständige sind unter dem Einfluß falscher Theorien und Druckschlüsse mitschuldig geworden an der Zugrundertchtung deS Mittelstandes, der Ladenbesitzer. So bald unser Miet zins auf ein erträgliches Matz zurückgeführt Ist, sind wir gern bereit, uns an dem allgemeinen Preisabbau durch Senkung unserer Verkaufspreise zu beteiligen. —" Sachsens ehemaligen Jäger «nb Schützen in Meerane. Di« Abteilung Jäger »nd Schätzen i« Deutschen Kliegerverein Meerane vielt ein» Sitzung ab. die sich mit de» Wablen der einzelnen Aus- ichüffe für da» Jäger- und Eckützrntreffen 1VS1 beschäftigte. Der 21. Generolappell ebemaligrr Jäger nnd Schütze» findet am 18., 17- und 18. Mai 1981 in Meerane statt. Zum Sbrenvorfitzendra wnrde vankdirektor Tarl Moeschler- Meerane gewäblt. der sächsischen o der Metallindu striellen, Bezirk Dresden, hat ebenso wie der Arbeitgcber- schutzverband der Metallindustriellen im Freistaat Sachsen, wie tyir bereits berichteten, den Tarifvertrag für die kauf- männtschen und technischen Angestellten und die Werk meister in der Kreishauptmannschaft Dresden zum 31. De zember dS. IS. gekündigt. —* Landtagsantrag. Die kommunistische Land- tagSfraktion fordert in einem Anträge von der Regie rung einen Bericht über die Vorkommnisse an der Aka demie, sowie die Enthebung Professor Dr. Wrba von seinem Posten. Ferner sollen alle auf Grund des Prozesses Wrba-Retnhold entlassenen Studierenden wie der eingestellt und die Professoren in Zukunft nur noch im Einverständnis mit den Studierenden berufen werden. — Wie wir erfahren, haben mehr als vierzig namhafte Dresdner Künstler eine Eingabe an das Ministerium des Innern gerichtet, in der die Abberufung Geheimrats Prof. Dr. Wrba von seinem Posten gefordert wird. Wahrschein lich wird sick auch noch der Landtag mit der Angelegen heit befassen. —* Warnung vor unreellen Gtellenver- Mittlern. ES tauchen immer wieder unsaubere Elemente auf, die sich nickt scheuen, den notleidenden Erwerbslosen die letzten Markstücke unter großen Versprechungen, ihnen im Ausland eine Stellung zu verschaffen, au» der Tasche zu locken. Di« AuSlandabteuung de» ADA., die tn ihrer Zeitschrift „Der Handeisstand im Ausland« argen die Schwindelfirmen im Ausland vorgegangen ist, har neuerdings festgestellt, daß di« deutschen Tageszeitungen wieder von Schwindelangeboten besonders auS Holland überschwemmt werden. Unter bombastischen Firmennamen wird die Vermittlung von Stellungen angekundigt. Aus seine Bewerbung erhält der Ansvaaend« die Aufforderung, 5, 10, 20 oder sogar 40 Mark Kaution, Vorschüsse oder Un kostenbeträge vorher einzusenden Natürlich erfolgt auf die Geldsendung keine wettere Betätigung dieser „Firmen". ES wird z. B. dringend gewarnt vor der Deutsch-Holländi schen Kolontal-Gesellschast", „The German Afrtcan Tra- bing Lo. in Wyk aan Zee", ferner vor der „Sunda Trafic, Rotterdam" und vor „AdvieSbureau Niederlandsch Indien, den Haag". Da wettere Schwindelsirmen fast täglich auf tauchen, wird zusammensassend dringend davor gewarnt, auf Stellenangebote Geldbeträge einzusenden. In allen Ländern und besonder- tn Holland, Niederländisch-Jndten usw. bestes ein Ueberangebot von Arbeitskräften. ES muß daher jedem VermtttlungSangebot nach diesen Län der» großes Mißtrauen entgegengebrackt werden. —* Futterhaus für die Vögel. Ein Prak- ttscheS FutterhauS für die Vögel muß Schutz vor Katzen und anderen Dogelfeinden bieten, leicht zu reinigen sein und muß von den gefiederten Sängern gern aufgesucht werden. Am besten bleibt da- Futterhäuschen nur über dacht, d. h. die vier Seiten sind osfen, damit die Vögel nach allen Richtungen abfliegen können, falls sie sich ve rroht fühlen. Hanf, Tonnenblumenkerne, Ebereschenbeeren, Rtschfutter gibt man täglich frisch. Manche Vögel fressen Rüchenabsälle, Fletschstüachen usw. Immer wieder muß aber darauf hingewiesen werden, daß die Küchenabsälle (Kartosfeln« Brvürumen u. a. rasch sauer werden und
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