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Veila-e z«m „Riesaer Tagedlatt". XW ' -s- 1 —7 B- »»Mmi »Ich« »«»»». «»> M »-,>!»<«! «II,»I« Mittwech, 81. Jemmr 1S17. ave«»S. SS. 7V. Jatirg Fortdeoer der Wiuterrehe. Bo« «t»e» militärischen Mitarbeiter wir» uu» g^ schrieben: Immer klarer tritt e- zu Tage, daß die Kämpfe in Vst und West, -von denen die vergangene Woche erfüllt war, nur Episoden waren in dem bisherigen Verhältnis, müßig ruhigen Verlaufe des Winters. Wie lange die Lause «och dauern wird, wissen wir nicht, — darüber habe ich mich bereits gestern ausgesprochen; vorläufig aber ist sie noch nicht beendet. Die lebten Ereignisse waren Zwischenspiele, die aus örtlichen Verhältnissen und Be dürfnissen hervorgerufen wurden. Sie haben einen für unsere Massen recht glücklichen Verlaus gehabt und darum auch in moralischer Beziehung ihre volle SchuV>tgkeit ge tan. Am 29. Januar ist «S nun aber wieder stiller ge- worden: nur die Erkundungsvorstöße und die kleinen Ge fechte, die sich an sie schließen, dauern sort, gelegentlich flattern auch die Geschützkämpfe wieder auf, und die Flie- aer entfalten eine rege Tätigkeit. Bis weit hinter die feindliche Front dehnen insbesondere die deutschen Flie ger ihre Erkundungsflüge an-, die unserer Heeresleitung gut verwertbare Ergebnisse liefern. Die Saat, die Jm- melmann und Boelcke gestreut haben, ist segensreich auf- gegangen; sie haben zahlreiche Nachfolger gefunden, die kein schöneres Ziel kennen, als solchen Vorbildern nachzn- eifern. Die Verluste der Gegner an Flugzeugen bewei sen, mit welchem Erfolg! An der Westfront haben die Franzosen noch ein mal versucht, uns. die am 25. Januar auf der Höhe 304 erstürmten Gräben wieder abzunehmen: Glück aber ha ben sie damit auch jetzt nicht gehabt. An der Ostfront scheinen hingegen die Nüssen sich bei ihren Mißerfolgen der letzten Tage nunmehr beruhigen zu wollen. Wir haben unsere Verteidigungslinie vor Mitau wieder weit «egen Mga vorgeschoben. Auch der große Gasangriff, den der Gegner am 27. Januar zu beiden Seiten der Heer- straße Riga—Mitau versuchte, ist an der Kaltblütigkeit unserer Leute wirkungslos verpufft. Bon allen anderen Fronten melden die Heeresberichte nichts Wesentliches. Inzwischen fahren die Generale der Gegner wieder Einmal zu einer Konferenz: diesmal nach St. Peters burg, damit sich ja niemand beleidigt fühle. Das sieht nicht gerade so aus, als sei man in Nom bereits völlig einig geworden über die Nolle, dis jeder der Verbün deten rn dem großen Drama des Frühjahrs spielen solle, über die Stärke, Verteilung und Verwendung rhrer Trup pen. Daß die feindliche Presse darüber hin und her sin niert, wissen wir; aus allen ihren verschiedenen Neuste- rungen geht schließlich nur das eine hervor, daß sic nichts weiß und daß wir darum auf ihre Erörterungen auch nichts geben sollen. Höchstens könnte man als Kern ihrer Betrachtungen hervorheben, daß Franzosen und Englän der ein immer stärkeres Gewicht auf die Kämpfe im Westen zu legen scheinen. Ob aber Italiener und Russen sich den dort geäußerten Anschauungen auch in ihren Handlungen anzuschließen geneigt sind, wissen wir nicht. ES scheint fast, als gingen die Ansichten über das Wün schenswerte und Mögliche auch bei den Heeresleitungen Koch einrgermaßen auseinander. Nriegsiachrichte». Der Ssterreichisch-nngarischs GeueralstabSbericht. Amtlich wird aus Wien verlautbart, den 30. Januar 1917: Seitlicher Kriegsschauplatz: An der ganzen Front keine besonderen Ereignisse. Italienischer Kriegsschauplatz: Nnterneh- mungen unserer Truppen im Görzischen batten wieder Er folg. Bei Konstanjevica drangen Abteilungen des Infan terie-Regiments 71 in die feindlichen Stellungen ein. Sie überwältigten mehrere italienische Kompagnien^zerstorten die Gräben und kehrten mit 6 Offizieren, 140 Mann als Gefangene und mit zwei erbeuteten Maschinengewehren zurück. Oestlich Vertojüa brachten Abteilungen des k. u. k. Landsturm-Jnfanterie-RcgimentS Nr. 42 in einer ähnlichen Unternehmung 27 Gefangene und zwei Maschinengewehre ein. Unsere Ortschaften zwischen Garda-See und Etschtal standen auch gestern unter Feuer. Südöstlicher Kriegsschauplatz: Unverändert. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabs, v. Höfer, Feldmarschalleutnant. Die französischen Vorbereitungen. Ein Korrespondent Reuters meldet, daß die Franzosen den ganzen Winter durch an fast allen Abschnitten ihrer 400 Meilen langen Front damit beschäftigt waren, die Außen- Sefestigungswerke anszubessern und neu zu errichten. Der französische Oberstkommandierende könne deshalb die Offen sive an jeder von ihm gewählten Stelle beginnen. Erzherzog Joseph über die ErterAs-e. „Budapests Hlrlap" veröffentlicht eine Unterredung mit Generaloberst Erzherzog Josef, der sich folgendermaßen äußerte: „Die Kriegslage ist sehr gut. Die -w >'en rnssi- tzhen Angriffe werden kein Malheur verursach-.!. Lie ruf- fische Offensive wird unsere Front nicht erschü. ". Im weiteren Verlauf der Unterredung gab der Erz.-..zog der Meinung Ausdruck, daß der Friede nicht so fern sei. „Ich habe keinen bestimmten Grund, das zu sagen", meinte er, „ich fühle es nur. Alles ist auf die Spitze getrieben. Unsere Feinde werden noch einen großen Versuch machen, aber lange können sie es nicht mehr aushalten." Der Journalist krängte: „Werden bis dahin sämtliche Probleme gelöst sein? Werden die Bukowina und Ostgalirien für uns verloren gehen?" Darauf antwortete der Erzherzog: „Auch diese Gebiete werden wir nicht verlieren". Bon der Serethlinie. „Az Est" berichtet aus Sofia: An der Serethlinie wer den die Operationen trotz der Kälte mit unverminderter Heftigkeit fortgesetzt. Manchmal treten kleine Dai -i ein, dann aber steigert sich wieder dir Heftigkeit des Kampfes, namentlich von fetten der rumänisch^ussischen Kräfte, tue seit einigen Tagen mit großer Kraft ein« Offensive ringe- leitet haben, die sich hauptsächlich gegen die Susita- und Putnatäler richtet. Unsere Truppen nähern sich trotzdem von Stunde zu Stunde mehr dem Winkel, der vom TrotuS und Sereth gebildet wird. Dieses Vordringen kann immer noch als rasch angesehen werden, wenn man bedenkt, daß der Vormarsch bet rauher Witterung auf Gelnrgsgelande «folgt. i § * ? E , 'S Hu dem Untergang des U-Bootes meldet Politiken noch I aus Hammersted, daß der Kampf mit dem englischen Hilfs- ! kreuzer 40 Seemeilen oom Land« entfernt stattgefunden batte. Die Mannschaft des Unterseebootes war eifrig be- müht, sich durch Schwimmen über Wasser zu halten. Als das Unterseeboot noch 10 Seemeilen vom Lande entfernt war, kam das Fischerboot tm letzten Augenblick zu Hilfe. Gleich darauf sank das Unterseeboot in die Tiefe. Kapitän und Mannschaften haben in Hammersted gut« Aufnahme gefunden und konnten sich dank der trefflichen Verpflegung schnell erholen. Ihre Abreise wird baldigst erfolgen. Versenkt. Der dänische Dampfer „O. D. Suhr" (1800 Tonnen) wurde nach einer Lloydsmeldung von einem deutschen Unter seeboot versenkt. Demgegenüber erklärt „National Tidende": Es besteht kein Grund zu der Annahme, daß der Dampfer versenkt worden ist, vielmehr ist es wahrscheinlich, daß der Dampfer infolge Ausstößen« auf eine Mine gesunken ist. Das Schiff befand sich mit Stückgütern auf der Reife von England nach Dänemark, es bestand daher für das Unter seeboot kein Grund, das Schiff zu versinken. Mit dem dä nischen Dampfer „Expreß" traf in Kopenhagen die ans 15 Mann bestehende Besatzung des norwegischen Dampfers „Deeox" ein, der, wie der Kapitän berichtet, am Freitag morgen im Skagerrak mit Holzladung ans der Reise von Norwegen nach England von einem deutschen Unterseeboot versenkt worden war. Ferner trafen in Kopenhagen mit dem dänischen Dampfer „La Cour" die Besatzungen der dä nischen Dampfer „Omsk" und „Norina" ein, die am 10. d. M. von einem Unterseeboot versenkt worden waren, sowie von dem dänischen Dampfer „Dagmar", der am 18. Januar an der englischen Küste auf eine Mui- gestoßen und unter gegangen war. — Die Kopenhagen öchonerbrigg „Vega", die mit einer Ladung Pech von England nach Frankreich unterwegs war, ist am 34. Januar von einem öcuischcn Unterseeboot versenkt worden. — Nach einer Meldung von „SöfardS Tidende" aus Bergen hat der in Bergen behei matete Dampfer „Hallbjörg Neivpork mit einer Ladung Stückgut nach Bordeaux, verlassen. Seitdem wurde nichts mehr von ihm gehört. Nunmehr meldet der Kapitän aus Na» Vamdruv, daß der Dampfer am 4. Dezember bei 20 Grad westlicher Länge versenkt und die Mannschaft g» rettet worden sei. Zur Lts«re irr G«ifche«llNrd. Griechenland mrter d-m EntenLejoch. Reuter meldet aus Athen: Die Zeremonie des Salutes für die Fahnen der Alliierten vollzog sich um ",4 Ilbr nach- mittags im Cappciou narb dem vorher se'loesctztcu Pro gramm in Gegenwart der Ge'andten der AilUcetcn, des griechischen Kabinetts und dc-5 Koimnandanren des 1. griechi schen Korps. ES kamen keine ZiuischenMr vor. Der Zu gang zum Cappeinn war verboten. Die Blockade Griechenlands. -Daily Chronicle" meldet aus Athen: Durch die jetzt 50 Tage währende Blockade sind die Weizenoo'.rüte ganz erschöpft. Brot wird,nur aus NeiS gemacht. Vorgestern wurde dir Brotration verkleinert und in den Hotels vor dein Mittag- und Abendessen jeder Person nur eine schmale Schnitte überreicht. Etwas Mais trifft aus Thessalien ein. Angesichts der zunehmenden Not und Erregung des grichi- scheu Volkes erließen die Gesandten der Entente eine Er klärung, daß die Aufhebung der Blockade von dein Kom- Mandanten der Ententeslotte des Mittelmeers abhänge, der zuerst Sicherheit dafür haben müsse, daß der Abtrans port der grichischen Truppen und des Materials vollzogen und auch die Erfüllung der übrigen Bedingungen des Ulti- Ler Sreuzerkrtes unserer U-V»ste. 17 Schiffe durch ei« u-voot Verse««. Aus Verlt« wird gemeldet r EineS «oserer Untersee boot« bat in. der Zeit vom 18. btS LS. Januar anker dem bereUS amtlich gemeldete« englischen Zerstörer noch 17 Schiffe mit 18 VS« Vruttoregistcrtormrn versenkt. Unter der Ladung der versenkten Schiffe befanden sich kvvv Tonuen Getreide, etwa 78VV Tonnen Koblen, weiter besonders Grubenholz, Phosphat «nd sonstige Bannware. Da- Dezember-Ergebnis: 416 SV« Donnen versenkt. Amtlich wird a«S Berlin gemeldet: Im Monat De zember sind ISS feindliche Handelsfahrzenge von ins gesamt 62V vvv Bruttoreatstertonnen dnrch kriegerische Maßnahmen der Mittemachte verloren aegangen, da von find S4V VVV Brnttoregistertonnen englisch. Anher- dem sind «S neutrale Handelsfahrzeuge mit 8«SVV Bruttoregistertonne« wegen Beförderung von Bann ware »um Feinde versenkt worden. Das Dezember-Er gebnis beträgt also insgesamt 41S 8VV Bruttvregister- tounen. Seit Krtegsbeginn biS 81. Dezember INI« sind damit «nd unter Hinzurechnung der im Laufe des JahreS nachträglich bekannt gewordenen Schiffsverluste durch kriegerische Maßnahmen der Mittemächte 4VS1SVV Brnttoregistertonnen feindlichen Handelsschiffsraumes verloren gegangen, davon find SVVVVVVBrnLtoreaister- tonuen englisch. Dies sind fast 16 Prozent der eng lischen Gesamttonnage zu Anfang des tkrieges. Im gleiche« Zeitraum sind von de» Seestreitkräften der Mittemächte 4V1 meuLale Schiffe mit 687 6VV Brutto registertonne» wegen Bannwarebeförderung versenkt oder als Prisen verurteilt worden. Der Chef des AdmiralstabeS der Marine. Beschlagnahmte feindliche Fahrzeuge. An- Berlin wird gemeldet: Wie wir an »«ständiger Stellt erfahre», sind bet Kriegsausbruch in den Häfen der Mittelmächte VS feindliche Fahrzeuge mit 18V VVV Brnttoregistertonnen, davon 76 englische Schiff« mit 178 SVV Brnttoregistertonnen, beschlagnahmt worden. Englands Besorgnis über die schwere« Gchiffsverluste. „Manchester Guardian" schreibt in einem Leitartikel: Nach den Verlusten an Schiffen, welche England im De zember erlitten hat, könnten die Verluste im neuen Jahr 5 Millionen Tonnen erreichen. Die gewöhnlich angegebene Gefamttonnage der englische» Handelsflotte sei 30 Mil lionen, aber nur ein Teil davon bestehe aus Schiffen, die für den Außenhandel brauchbar seien, und von diesem Teile hat die Admiralität einen sehr hohen Prozentsatz für ihre eigenen Zwecke requiriert. Wenn England in jedem der näch sten 12 Monate ebensoviel Schiffe verliere, wie im Dezember, so würde es nach einem Jahre dis Hälfte der Handelsflotte, die im Außenhandel tätig ist, verloren haben. England müsse in den nächsten 12 Monaten 2^, Millionen Tonnen neuer Schiffe bauen. Wenn das nicht möglich sei, dann be fände sich England in Gefahr. Das Parlament müsse sich mit dieser Frage befassen. Amerika unterstützt -en Kamps gegen dis Unterseeboote. Reuter meldet aus London: Die Nemuorkcc Zeitung „Evening Sun" meldet aus Washington, das Staatsdeparte ment denke daran, neue Verordnungen für die Hafenofsiztere zu erlassen, durch welche es den Handelsschiffen der Krieg führenden gestattet werden soll, wegen deS Charakters -er Kamvfoprrationen der deutschen Unterseeboote schwerere Geschütze, und zwar sowohl am Vorder- als am Hinterschiff zu führen. Zum Untergang des deutsche« U-BooteS. T«S verhältnismäßig heitere Wrlicr in d ir lv' ' Tagen hat au der Westfront die KapipseSlällgkeit üievc.u wieder aufleben lassen und namentlich die Eu-väuVee sind cS, welche vernicht haben, kleine BorL-ile für ji.ö hc.cn;-.'- Zuschlägen, ohne damit allerdings irgend einen E.solg ',n erzielen. Auf der ganzen Front nördlich von Arca-5 na ben sie Unternehmungen gegen unsere vork-r sten Linien und Gräben «mSgeführt, namentlich bei Fror heiß umstri iLenen Ort, der schon so viel? 5i scheu Deutsch:» und Engländern mit ang.-iel.en Hai, und m zweiter Linie bei Neuville St. Vaast, rin Name der eöemattS mehrfach in der Geschichte des <7 sige.' hervor- getreten ist. Beide Orte Haden lauge Zeit terhällniS- maßlg Ruhe gelebt und cs bleibt cchzuwart-ni, ob die Vorstöße der Engländer das Signal zu ernsteren A-»- griffen bilden werden. i VVNlU.W M-ovo, i HX. 'H X cO - - - - 'X ! - X Mü f--- Xx > r' . -««oe " «uf dem ZapVetouplatz In Athen soll bekanntlich die große Sühnebuldiaung erfol gen , indem den Flaggen der Entente durch die griechischen Staat«» und Militärbehörden «in« Huldigung erwiesen wird, eine Zeremonie, die man be kanntlich mit dem erzwunge- neul Gruß vor dem Geßlerhute tm Teil verglichen hat. Das Zappeion war derOrt, in dem die französische Matrosenar- ttllerie untergebracht war, die während der Unruhen in Athen dort belagert und zum Abzüge gezwungen wurde.