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t«a knien »Schft« «Mts aSministeriumS, Berlin W 9, ichten. Einzelheiten sind au« -sehen, die bet den «OG» MAO»» AOW WEM M Wn'VuZrW die Liibltznch bald an die - KartofseidekSr Da die Kartoffel für Kalte luden Schutzmittel (WM Ersrieren der i verwaltuna »nr wag affe, die aehetzt werden können? ! runaen mit diesem Kartoffrlzugsind aut gewesen. «, « sich daher empfehlen, daß die Eisenbahnverwaltung weiter« heilbare Züge sür die Kartoffelbesördrrung »usammenstellt. damit der dringliche Bedarf auch chet Frostgefahr a»V»U» werden kann. Die Bereitstellung der notwendigen Waaen dürfte keine Schwierigkeiten bieten, weil durch den AuSsaL von Personenzügen eine gröbere Anzahl heizd«E WiEtt» bahnwagen frei geworden ist, von denen sich di, Wagen 4. Klgffe und die Gepäckwagen durchweg zur Güteroeför- "H i^tt d e nbnraspendE. Heber dar Erlebnis da Hindenburaspcnde wird aus Berlin geschrieben: «Im all gemeinen sind die bisherigen Ergebnisse der Hindenbnrg- spende recht erfreulich, sie legen Heugnis ab »an der Be- rettwilligkeit der Hausschlachtenden, von den Erzeugniffen ihrer Mühe und Arbeit auch den schwerarbeitenden Ange hörigen der Rüstungsindustrie «ine Verbesserung ihrer Er» nöhrung zukonttnrn zu laffe». Wir bereits in dem „Zentralblatt der preubischen LandivtrischaftSIammern" veröffentlichten Telegrammen der VerwaltungSabtrilung der Hindenburgspende an den Kaiser und den Generalsrtd« marschall v. Hindenburg zum Ausdruck kommt, hat der Aufruf des General seldmarschallS in der deutschen Land wirtschaft weiten Widerhall gefunden. Aus dem bis setzt vorliegendem Material seien nur «inige Ziffern herausge griffen. Es haben geliefert: Die Provinzen Posen 100900 lg, Hannover 1 kl)900 Ostpreußen 147500 tg, die Stbeiiiproviu» 129KW r-, dir Provinzen Heffen-Naffau 118800 Westfalen 1W0W >Preußen zusammen 11804W Boyern 172 000 i , P'.'OI 92KW kg, Wlirt» schien le rund 320001«, u betrug 1 686VW«, . u , Bestreben der Land» n einer besseren u hnuig der MunittonSar- .orige beizutrugeu." —* Heulteserunge n. Die Mitteilungen aus dem KriegSernähruugSamt schreiben: lieber die diesseitigen Heu» i der Land ¬ aus n» griffen. ES haben geliefert: 1009W lg, Hannover 1 KO 900 ' die temberg kl 800 k)', Oldenbu, - n Das Gesamtergebnis im D euo»-'- gewiß ein glänzendes Zeichen wirtschaft, zu .... ' s . . beiter das ihrige beizutrageu." lieserungen itteilungl ..odtedleSb lieserungen für den Heerrkbedarf bestehen in wirtschaft irrtümliche Auffassungen. Den ÄesamtiahreSbedarf an JnlandSheu hat die Heeresverwaltung durch stark« Heranziehung der Vorräte in den besetzten Gebiet«» aus 1 Million Tonnen, also auf nur wenig« Prozent d«r in ländischen Produktion, herabsetzen können. Wenn die ihnen auferlegte Hculicscrung von einzelnen Landwirten trotzdem als besondere Härle empfunden wird, so kann daS nur an unzweckmäßiger örtlicher Verteilung liegen, g«g«n di« bet der zuständigen Kreisbehörde Abhilfe zu beantragen wäre. —KM. B eschlagnabmevonNatron» (Sul fat-) Zellstoff u sw. Ami. Februar 1917 ist «in« Bekanntmachung Nr. iv. m. 4000/12. 16 ll. K. 4-, betreffend Beschlagnahme von Natron- (Sulfat-) Zellstoff. Svinnpämer und Papiergarn erschienen, durch die aller Natron- (Sul fat.) Zellstoff, alles unter Mitverwendung von Natron- (Sulfat-) Zellstoff hergestellte Spinnpapirr sowie alle Papier garne, welche aus dem vorbezeichneten Spinnpapi« allein oder unter Mitvcrwendung von Fas«rftoffen bergeftellt find, beschlagnahmt werden. Ausgenommen bleib«», nur die Garne, die aus Papier und Bastfasern bestehen. Diese Garne unterliegen den Bestimmungen der Bekanntmachung Nr. >1'. lll. 8000/0. 16 L. k. 4. vom 10 November 1916. Trotz der Beschlagnahme bleibt die Lieferung von Natron- (Sulfat-) Zellstoff, von Spinnpapier und von Papiktflach- garn zur Herstellung von Papierrundgarn gestattet, während die Lieferung von Papierrundgarn nur unter bestimmten (Sinschriuuuugcn und Bedingungen zulässig ist. Ebenso bleibt trotz der Beschlagnahme die Verarbeitung oon Spinn« Papier zu Paplerflacbgarn und zu Papierrundgarn sowi« die Verarbeitung und Verwendung von Papierrundgarn all- gemein und die Verarbeitung von PapierflachgarN -« Papierrundgarn erlaubt, während di« Verarbeitung voll Natron- (Sulfat-) Zellstoff an bestimmt« Bedingungen» ins besondere an eine bestimmt« Mischung Mit SNlstt-Z«llftöff geknüpst ist. Der Wortlaut der Bekanntmttcbuug, deren «in- -elne Bestimmungen für di« beteiligten Kreis« von Wichtig keit sind, ist bei den Polizeibehörden «inzuskhen. —KM. HöchstpreiSverordnuna für Ziyt. Am 1. Februar 1917 tritt «ine Höchstpreisvtrordnung für Zink in Kraft, in der für Zink, je nach dem Feingehalt, auch für umgcschmolzeneS Zink, Altzink u. dgl. und für Link in Erzen, Höchstpreise festgesetzt werden. Uebrr bi« Anwen dung der Höchstpreise u, verschiedenen Fällen, auch m Weiteroerarbcitnng deS ZinkS, sind bestiMNlte Mchtlinie gegeben. Ausnahmen von den Bestimmungen orrisbekannlmacbnng können insbesondere bei stattet werden. Anträge und Anfragen sind »N Meldestelle der Kriegs-Rohstoff Abteilung deS des Königlich Preußischen KrieaSministertumS, ' Potsdamer Straße 10/11, zu ri 'i. .. dem Wortlaut der Bekanntmachung zu rri Polizeibehörden anShängt. s v t monatlichen Meldepflicht an daS Wrbstoff-Meldeämt d«r Krlegs-Rohstoff-Abteiliuig. Die erste Meldung hat für den Bestand vom 1. Februar bis zum 10. Februar auf d«n vor geschriebenen Meldeschein zn erfolgen. Außerdem ist auch die Führung eines Lagerbuches, aus dem jede Aenderünä in den Vorrnlsinrugen und ihrer Verwendung erstchtltch setn muß, angrordttet wotden. Gleichzeitig ist «ine Bekannt« mackuna Nr. >v. Vl. 150/1. 17 a.k i . detrrffend Höchst preise für rohe Seiden und Seidrnabfällr aller Art, in Kraft getreten, durch di« Höchstpreis« festgesetzt werden, deten Höhe fick im einzelnen au« »er der Bekanntmachung bet. gefügten Preisliste sür di« verfchbsd«n«n Sorte» der NU» Seidenabsiille ergibt. Der Wortlaut beldet V —KM. Beschlagnahme von rohen Seiden. Mit dem 81. Januar 1917 ist eine Bekanntmachung Nr. IV. iv. ioo 1. 17 li. lr. L., betreffend Beschlagnahm« tmS Be- standscrhcbung von rohen Seiden und Eeidenabflille aller Art in Krast getreten, durch die sämtliche vorhandenen, an fallenden und noch weiter eingefühtten rohen Seiden und Seidenalffällc aller Arten beschlagnahmt werden. Die Be schlagnahme erfaßt die Seiden, von denen rille größer« Anzahl uähcr bezeichnet werden, auch in gerufenem und >'"-.loct icrtciu Zustande, sowie gemischt Mit Baumwolle, Wolle und Kunstseide oder irgendwelchen anderen Spinn« iosscii und die aus ihnen oder ihren Mischungen Hergestell» n . Ume, sowie die beim Spinnen, Zwirnen und Weben Beuden Abgänge. Trotz der Beschlagnahme ist die äußenmg und Lieferung der beschlagnahmten Grgrn- > e au die KriegSwollbedarfS-Aktiengesellfchaft, Berlin ) io, Vrrlängertc Hedemannstkaße 1—6, erlaubt, Eben, oleibt die Verarbeitung der Gegenständ« gestattet, sofern nci) um die Erfüllung von Aufträgen bestimmter Stellen chrlt, die in der Bekanntmachung näher bezeichnet sind, rr die Verarbeitung mit Zustimmung der KrieoS-N tcilung deSKriegSamtS des KöNigltwPreuviswenl nistrriumS erfolgt. Die von der vtkanntmachu offenen Gegenstände unterliegen auch, sofern di« 8 enge bet einer Person mindesten« 20 1« beträgt vnatlichen Meldepflicht an da« Webstoff-Meldeai Bestand vom 1. Februar bis zum MW WWW I» Skk A kMM. sADtttch.) Grstze« HgKtztgKgrtt«»,-1. Gm»« 1-17. Westlicher «rts-»sch«»-Ktz. chterter Nrsft im- Gchneefiills schrll-tte« -iß Gesecht-Mtifftrit ei«. A- tze» vötHriuser Orrnze »ei Veiittrey «er vo« «Maß a« -er Arttlleriekß«-f st-rk. Abends griffen die -r-nz-le« eine« Teil unserer Stellungen an; sie wnrde« nbß gewiesen. vestlicher Srißß-fchan-latz. Front de» Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern. Auf dem vstnfer der An stürmten unsere Truppen eine russische Walds stell«-- und wiese« in ihr mehrere starke Gegenangriffe zurück. 14 Offiziere und über Wv Man« wurden gefangen, IS Maschinengewehre erbeutet. Front des Generaloberst Erzherzog Joseph. Nach heftigem Neuer griffe« die Ruffen mehrmals die Stellungen südlich -kk Vßle-ntüa-StraKe an. Zwei starke Angriffe scheiterte»; beim dritten Ansturm gelang es einer ruffischen Abteilung, in eiueu Stützpunkt einzudringe«. Front de» Generalfeldmarschall« von Mackensen. Nahe der Dona» gingen starke feindliche AnfklSrungSabteilnnge« vor; fi, wurden von den oSmautschen Poste« zurückgetriebe«. Mazedonische Front. Sentsche Vrkunder brachte« von einer Streife im Cernabogen mehrere Italiener gefange« ein. Der Erste GeneralqualtinißMer: Lndendorff. M»WWMMWWllM>MllMWWMWMMWWWW>WM»W»W>MMMWWWW>»«WMWMWWW»»»L«k?^' . S >1' I > IV'INNWWMWgMWWWMMSWWgWW stellen. aLzu ltt» l vorüokrgehe machuNgen, hi« verschiedenen Einzelbestimmunaen, insbe- sondrrr auch Über Ausnahmen, enthalten, ist bei den Poli« kehr» du Einführung von Erlaubuisscheinen wird itteilung von zuständiger Stelle einstweilen Man erwartet vielmehr, daß das Publi- Retsebedürfuiske auf das unumgäng- la« Mindestmaß beschränkt und lwfft, daß es (ich Hin jverd«, von Gewaltmaßnahmen, die " ver skl>äoiaen können, n maßgebenden Stel- chränkungen und die „ Urlaubsverkehrs als hinreichend, um den vorübergehenden BerkehrSschwiertg« reiten abzuhklfen. Eine freiwillige Beschränkung des Der- anügungsreiseverkehr« wird schon deswegen dem Publi kum nicht schwer weiden, weil das Reisen zurzeit mit «rhedlichen Unbequemlichkeiten verknüpft ist. , Ostrau. Als Reinertrag seiner WeihnachtSaufführung konnte H«rr Lehrer Lauer KW Mark an Herr Amtshaupt- hauvtmaNn Dr. Drechsel für den Helmatdank Übergeben. Meißen. Erfroren aufaefunden wurde im Gelbhaar, fchtn Stembruch im Keilbusch« ein 40 Jahre alter Mann. Er war nur notdürMg bekleidet und seine Füße waren nur Mit Lappen umwickelt. AuSweiSpapiere führte er nicht bei Nch. Bei ihm wurde lediglich ein Frachtbrief über «ine Ladung Kartoffeln au» Trebnitz an den Kommunalverband KK Dresden. El» bemerkenswerter Strafprozeß wegen Peraehenffseg«! Kriegsgesetze beschäftigt« jetzt da« Dresdner Amtsgericht. De« Gastwirt Karl Kaper in Dresden war von feinen Stammgästen gebeten worden, au« den länd lichen Bezirken Nahrungsmittel und andere Lebensbedürf. Nisse, wie Fleisch, Butter. Eier, Quark, Käse usw., aufzukau« fen und an die,Stammgäste gegen einen bestimmten Aus- sOlaa zu verteilen. Kaper ging aus dieses Ansinnen ei» und benutzte seine Beziehungen und Bekanntschaften in den Stzeugerkreisen. seiner schlesischen Heimat zu umfangreichen Einkäufern Gr fuhr nach Lauban, Görlitz und anderen Otten, besuchte auch die Wochenmärkte in den kleinen fchl«. sischen Städten und kam meistens mit erheblichen Waren vorräten Nach Dresden zurück. Lebensmittelmarken kamen bei »en Einkäufen nicht in Fraaeundauch feine Abnehmer brauchten infolgedessen kein« Marken abzngeben. Mit Tebnsü-t tvatttten die Stammgäste auf die jedesmalige Rückkehr Kaper« und ln dem Lokale de« letzteren wurde dann dl« Verteilung der reichen Fltisch«, Butter«, Eier- und Käse- fchätze ans den schlesischen Vorratskammern vorgenommen. Kaper verrechnete dann seine baren Auslagen und erzielte auch eine» Neingewlnn, wodurch die in Dresden festgesetzten Höchstpreis« überschritten wurden. Dieser schwungvolle Handel hatte eine Anklage gegen Kaper und drei seiner Stammgäste zut Folge, letztere, well sie sich Fleisch, Butter, Eter und Käse ohne Marken verschafft und überdies mehr als die Höchstpreise bezahlt hatten. DaS Getickt verurteilte Kaper zu 300 Mark Geldstrafe oder zwei Monaten Ge fängnis, die drei Stammgäste erhielten Geldstrafen in Höhe von 60, 20 und k> Mark. Von einer Beschlagnahme der schlesischen Waren mußte das Gericht wohl oder übel Ab stand nehmen, denn sie waren bereits den Weg des Irdischen gegangen. Glauchau. Ein hiesiger Wohltäter, der nicht genannt sein will, hat Bürgermeister Btink für die städtische Hilfs quelle 10 000 Mark überwiese», mit der Bestimmung, daß von diesem Betrag« für 8000 Mark Kohlen anzuschaffen und an arme Elnwotznrr der Stadt zu verteilen sind. tu. BurgstäVt. IN DietheNdorf brach im Armen haus« aus unbekannter Ursache ei» Feuer aus. Das Ge bäude wurde tlngtäschert. Von den Bewohnern würde niemand verletzt, auch konnte der größte Teil der Habe der InsWn gerettet werden, Reichenbach i. N. IN der 1888 89 neu erbauten StrekchaarnsplNNtttl von Wolff L Dreffel, an der Hains- dorfer Stkäße gllesen, brach Ntontag früb 3 Uhr ein Scha denfeuer aus, das in wenigen Stunden die ganze, 10 Sor timente Streichgarnspinnerei enthaltende Fabrikanlage ver nichtete. Außer den.wertvollen Masckin«» sind große Vor räte an Gakw vernichtet. Dl« Gntstehungsursache ist uNbe« könnt. — Wahrend die Feuerwehr noch Mit Ablöschen be« lchäftigt war, entstand kurz vor 12 Uhr Mittag« in der Fütbetti UNd Appreturänstalt von G. Schleber A.-G. ' " ' ^ohwarenhälle uüb vlNterem Kesselbau- ein Brand. Meise gelang.««, die Kefseöutlagen zü schützen, so Schadt». UNbedeltknd, der Dctrltb gesichert ist. - SteftS Brandt« "sand beim Gafthau« »um tote» i vedeuttnvtt Wcifftkkohrbruch statt. In Meter- eichllch hälbMMrstarkeM TtrM stkönnen große ttgtft eh« «s gelang, den Wafferzuflub avzu- eipzlg. Biet ArbeitSburschttt im Alter von 15 ideell würden bitt wegen TaschenoiMahlS ver- )it Eröttetüiiaen ergaben, daß die Burschen mehr ^Wndievstüvlt gemeinschastllch üttsa-sührt habe», iesnlschaft hat Noch eln anderer gebärt., her jetzt .... ^ lgntsstrase verbüßt. Zwrl der Bilkschen find sogar lü tzrr Absicht, Dirbftähl« anezusühren, nach Apolda, Halle, MaadebuA, und Beeil» gefahren und haben auch dott ge- ffatien. Si- »ab«« Betrage dis ioo Mk. erbeutet. Leucher. Jin Schortau batte ein größer«« Knabe einen jüi!,p>rcu Ges n :--n verleitet, an einer Eisen stange zu lecken. Seibstvc . - ich saß der Kleine fest und alle setne Bemühung.-.:, srci m. den, waren längere Zeit erfolglos, bis dann cnBich noch einem starken Rucke unter gräßlichen Schmerzen ein Stück ter Zange an dem kalten Eisen hängen blieb. Tie Berletznngen waren so stark, daß dec Arzt gebolt werden nachte. «Ans Dresden war kürz lich ein ähnlicher Fall ge,neidet worden. Dort batte man aber vernünstigerweise den Kleine» durch Erwärmen des Eisens aus seiner Lage befreit. tu. Regis. Von dem Gendarmeriewachtmeister und einem Hilssgendarm wurde in Breitingen im Betriebe eines Bauunternehmers ein Raubmörder namens Henrryk Anders» festgenommen. Der Verhaftete hat bei Warschau einen Raubmord verübt. Hier hat er sich unter falscluan Name» aufgehalten. M cm iE: Nick Und cmn »Mn HaWIkl imltrl MSe. Ostfront, im Januar 1917. Irgendwo in Rußland liegt eine ehemals deutsche Ge- mernde, Pommern und Mecklenburger, die zur Zeit der Reformation von einem polnischen König ins Land ge rufen worden waren» um es urbar zu machen. Das Land, das sie mit Beil und Haue kür den Pflug bereit machen sollten, nannten sie ,Bauland" und sich selbst die „Hau länder". Jahrhunderte konnten sie ihre gute deutsche Art Mitten Unter den Slawen bewahren, aber um 1720 zwang man ihnen durch allerlei Verfolgungen, eine andere Sprcul)« auf. Nur ihre dcutsclien Namen Myl, Bütow, Schippen bein, Hol» usw.), ihren protestantischen Glauben behiel ten sie, und schließlich tvar in ihnen die Erinnerung, daß ihre Ahnen aus Deutschland gelomrucn seien, fast zu etwas Sagenhaftem geworden. Zur Zeit des Burcukrieges, da. auch in Rußland Vie Begeisterunfl für die südafrikanischen Holländer groß war, kam aus einer Reise der Redakteur eines großen Petersburger Blatles in die Kolonie. Hier fiel ihm der Tvpus der Leute auf, und er fragte einen alten Kolonisten. „Unsere Ahnen sind aus Deutschland gekommen. Wir sind „Hauländer". Nun hat der Russe wie der Franzose einen Sprachfehler! er kann den Buch staben H nicht aussprechen; er setzt an seine Stelle ein G, und den Diphtong au spricht er, genau wie der Fran zose wie o ans. So ward aus dem Hamand ein Gollandia und in den Augen des Petersburger Redakteurs aus den Nachkommen der pommerschen „Hanländer" Leute aus Gol landia, d. h., ans Holland. „Ihr seid keine Deutschen", sagte er, „Ihr stammt auS Holland". Der Alte hatte von der Geographie keine Ahnung und meinte: „Das mag schon sein. Sv genau wissen wir das nicht mehr." Wne Woche später brachte das Petersburger Blatt einen Artikel über die „russische Burenkolonie", der bei der Burenbegeisterung viel gelesen wurde und auch in an deren Blättern ähnliche, nur noch verlogcnere Aussätze zur Folge kMte. Auch ein Beamter, -u dessen Gebiet die Kolonie gehörte, hatte den Artikel gelegen und als er einmal eine Uriunde über die Kolonie aussertigen mußte, verwert te er seine historische Kenntnis und fügte hinzu: „deren Ahnen ans Holland eingelvankert lind". Nun wa ren die „Hauländer" schwarz auf weiß, unterstempelt und unlersiegelt, Holländer. Sie wollten zwar nichts davon wissen, um so weniger, als einige Jahre später ein neuer Pfarrer sie über ihre Abstammung auskiärte und so daS deutsclxe Bewußtsein in ihnen wieder belebte. Sie schaff ten sich deutsche Grnmmasiler an und deutsch Frauen auS Wolhhnien, und seit etwa zehn Jahren spricht man in der Gemeinde schon wieder ganz gut deutsch. Da kam der Krieg, und als die Deutschen sich zum erstenmal der Weichsel näl>erten, schickten die Russen alles, was deutschen Blute- war, nach Sibirien. Auch unsere deutsche Kolonie erhielt Befehl, sich bereit zu machen. Da erinnerte dec Pfarrer seine Leute an das „historische Do- kument". Fahrt damit nach Petersburg. Nehmt euch aber Rubel mit! Und beweist ihnen, daß ihr ja keine Deut schen seid, sondern von den neutralen Holländern, ab- stammtt Gewinnt euch auch den holländischen Gesandten als Fürsprech." Nach zwei Wochen kamen sie wieder. Ohne die Rubel. Aber mit einem neuen Dokument: „Sinte malen dokumentarisch nächgewiesen sei, daß sie von Hol ländern stammten, wird der Verbannungsbefehl zurückge zogen." Go blieben die „Hauländer" vor einem Schick sal bewahrt, da« Tausende ihrer Stammesbrüder ins Grab gebracht. Einil Herold, Kriegsberichterstatter Knifft Mi» Wifleiffchaft. NÜMkitt Wilhelm Mundt» vvm Lehramt. Wie !dn- „Lcipz. Tagebl." erfährt, wird ExzcllenS Wilhelm Wundt mit Ende de« Sommerstmefter« 19t? seine Lehrtätigkeit an d«r Universität anfgrben, die tr bis jetzt mit bewunderns werter Energie und unermüdlicher ArbritSfrische ausgeübt HKt. Um so einzigartiger ist diese, al« der greis« Gelehrte noch gerade in letzter Leit neben der Verwaltung seine« Lehramtes Uterarisch überau« produktiv war und eine un verwüstliche Schaffensfreude betätigt«. Dl« Dankbarkeit