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^.. --- / -:- - ---. ,'/---- H »SS. 1 «Mag« zr» «tsee» rezetlett. «ittvech, 18. vtteder ISS«. «»eich». 7». Jehrg. !«»ß« «Nt- h«»- Skiie Mch Schr Wells. * Berlin. Zu den in der Bresse der verschiedensten Länder wiederholt aufgetauchten Meldungen, daß der ehe malige deutsche Kaiser binnen kurzem nach Deutschland zurnckzukehren beabsichtige und daß mehrere ausländische Regierungen aus diesem Grunde bei der niederländischen Regierung Schritte unternommen hätten, erfahren di« Morgenblätter aus Amsterdam, daß bei der niederländischen Regierung weder von der Seite des ehemaligen Kaisers noch von Seiten irgend einer ausländischen Regierung Schritte mit Bezug auf die Möglichkeit einer Rückkehr des Kaisers nach Deutschland unternommen worden find. In atntlichen Kreisen, glaubt man zu wisse», dass der Kaiser selbst einer Rückkehr nach Deutschland abgeneigt ist. Ha« in Hewwer. i Ka»s. Der Saal glich eine« «Schlachtfeld, al» Vizepräsident Garnich durch verlassen feines Stuhle- die Sitznua nnter» ^'^n dem Augenblick waren auch beherzt« Männer von der Recht«« vorgebrunaen. Der Abg. v. Eynern ging tn voller» ste»nng gegen »je Sommnnifte» vor. Lemssln i«s MslMn WM. Belgrad. (Funkspruch.) Infolge der Weigerung RaditschS, von der Leitung seiner Partei zurückzutreten, wie die Radikalen gefordert hatten, gelang es im heutigen Ministerrat nicht, über die Erledigung d«S Agramer Zwischenfalles zu einer Einigung zu gelangen. Miutfter- vräsidrut Usunowitfch begab stch zum König, «m ihm die Demission deS GesamtkabinrttS zu überreiche«. Das Präsidium des Skuptschina wurde von der Demission verständigt, deren Sitzungen für di« Dauer der Kabinetts krise vertagt wurden. vbz. v «rli». Di- »wette Lei«»« der HoßMosiernvor lag«, »it »er der »renßische Sandtag sick^a» Dlinidtaa de» schhttgte, ssidrt« »« «zenen 1« diese« Hohe» Hanse, «me ße »Eher »och in »eine« deutsche« Paelanrente erlebt wurde«. Zu Beginn der Sitzung kündigt« derK»«»«»ift Var- tel»-«res«ld an, daß seine Freunde Vbsttuktieu di» »«« «nßerften treide« würde«, und diese «»kündig»»« iS in einer erschreckende« «eise in die Lat »«gesetzt war»««. Der übliche Lärm hat stch längst überlebt. Di« Kommunisten, 1« der absolut«« Gewißheit, daß Ns sachlich am Zustandekommen des vergleich«» mit den Hohen»»»«»« nicht» m«hr ändern können, haben jede Besinnung verlor««. Der LandtagS- vrästdent vart«IS bat, dem vern«hmen nach, di« Absicht g«. habt, die kommunistisch« Opposition, soweit st« sich inAende- rungSanträg«n,'Mibtrau«n»anträg«n gegen bt« Minister und GeschäftSordnung-bebatten ergoß, ruhig gewähren zu lassen, um sie auf diese Weise kalt zu machen. Mit bttser Methode aber waren weder bt« Rechtsparteien noch da» Zentrum einverstanden. — Bald übernahm Vizepräsident warntch, Mitglied der Deutschen Volk-Partei, da» Präsidium. E» folgte ein An trag de» Zentra«», von nun an immer erst über die Be stimmungen der Berlage ab,«stimme«, — womit natürlich oh»r« weitere» alle kommunistischen Anträge erledigt wären. Hatten bi« Kommunisten sich bisher mit tosendem Geschrei und ab und zu einem kleinen persönlichen Angriff tn-beson» dere auf Sozialdemokraten, begnügt, so gingen sie nunmehr zur «rotzen Offensive über. Gewiß, vorher war es, dank der kommunistischen Regie, zu einem Ausschluß gewissermaßen der halben Oeffentlichkett gekommen. Kommunistisch« Tri bünenbesucher nämlich versuchten, ihre Landtagsfraktion durch Zurufe anzufeuern und überhaupt ein bißchen mitzu spielen. Präsident Bartels lieh die Publikumstribünen räumen und verwies immer wieder vorgebrachten kommunistischen Borwürfen gegenüber darauf, baß die Oeffentlichkett durch die Anwesenheit der Pressevertreter noch genügen- beteiligt sei. Er wollte auch eine Wiederholung deS Schauspiels ver hindern, daß von der Parlamentstribün« herab ein Hoch auf die 8. International« ausgebracht und förmliche Mordanbro- hungen auf sozialdemokratisch« und rechtsstehende Abgeord nete ausgestoßen wurden, während unten im Saale di« Kom munisten Beifall klatschten. Als jedenfalls der Zentrumsantrag angenommen war, stürmte« die Kommunisten geschlossen geg«, das Präfiden- tengeftühl vor. Es hagelte beleidigende Zurufe, Vizepräsi dent Garnich hätte nicht einmal mit einem Megaphon das tosende Geschrei, Trillerpfeifen- und Hausschlüsselkonzert übertönen können. Er schickte siebe« Kommunisten nachein ander aus de« Saale, darnuter auch Fra« Ludewig. Das heißt, das war technisch nicht ganz einfach. Herr Garnich mußte sich der Zeichensprache, der Vermittlung -es kommu nistischen Führers Pieck und -er Lanötagsbeamten be-i«nen, «m die Ausgeschlossenen überhaupt ihr Urteil wissen zu lassen. Sie gingen dann, wohl um die Diätkn nicht zu ver lieren. Die Zurückbleiben-«« lärmten «eiter. Sie hatten eS besonders auf den Beisitzer Metzenthin (TVP.) abgesehen, der dem Präsidenten die Schreier namhaft machte. Dan« erreichte die Erregung -«» Gipfelpunkt. Die Kommunisten stürmte« das Präsidentengestühl, ergriffe«, was sie erreiche« konnte«: große Schreib,enge. Aktenbündel, Glocke«, Uhren «sw. «nd warfen cs dem Beisitzer, dem Vizepräsident«« und andere« auf dem Präsidium stehende« Personen an de« Vrüchiülgewalt. Rach 8 Uhr wurde di« LandtaqSsitzung wieder eröffnet. Vizepräsident Garnich hatte den Beifall der Rechten und des Zentrum» für sich, al» er da» kommunistisch« Vorgehen als «in »«würdiges bezeichnet«, das b«i jedem anständige« Men. scher» «1« Gefühl tiefster Smpörnng Hervorrufe» müsse. Für die persönlichen Angriff« haben die Kommunisten Skjrllerup, Eppstein und Jendrosch di« schärfst-mögliche Strafe, den Ausschluß ans zwanzig Eitznngstage oo« Aeltestenrat zu diktiert bekommen. Der Präsident fordert st« auf, sofort de» Saal zu ver- lassen. „Die werden Dir wa» . . .!" ertönte als Antwort aus den kpmmuntstischen Bänken. — «Geht doch heraus. Moskau bezahlt ja alle»!" rufen die Deutfchnationalen. Aber die drei gehe» nicht. Der Präsident teilt mit, er werb« dafür sorgen, baß die Beschlüsse des Aeltestenrates durchgeführt werde« und »nterbricht die Sitznng. Ernenter stürmischer Lärm der Kommnuiste« und Rufe: Jetzt holt er die Polizei! Und die Polizei »nrd« tatsächlich benachrichtigt. Immerhin dauerte eS noch eine Weile, ehe sie erschien. Dir Kommunisten wurden ungeduldig und rie sen: Wo bleibt di« Polizei? Gleich darauf kamenpgesührt von einem Landtagsdicner. drei Polizeibeamtc in Zivil in den Saal. Auch sic wurden geräuschvoll empfangen. Tie Kommunisten johlten und rie sen: Die sehen aus, als wenn sie von der PolizciauSstcllung kämen, die Ehrengarde, Spitzel, Acht-Groschen-Jungs. Sie bildeten um ihre drei Fraktionsgenossen einen dichten Ring. Ditz Beamten umschritten den Sektor, um eine Lücke zu er spähen, durch die sic ihre Opfer greifen könnten. Ta gingen die drei Kommunisten freiwillig. Gelqchter und Händeklat schen ihrer zurückgebliebenen Freunde und noch rin Kompli ment für die Polizei: „Ihr dummen Schweine, schert Euch heraus! Jetzt geht die Hohenzollernkomödie weiter!" Abermals wurde die Sitznng wieder eröffnet. Wiederum anhaltendes Gebrüll auf der äußersten Linken. Roch eine »«zahl Kommunisten »erde« ansgeschlossen. Es ist jetzt nur noch ein kleines Häuflein beisammen, sodaß ihr Führer Pieck feststellen muß: Es langt nicht mehr zur Stellung von An trägen auf namentliche Abstimmung, d. h. die Kommunisten können keine Obstruktion mehr treiben. Unter einer letzten gewaltigen Well« von Kchlkopfgerauschen ziehen sie, Pieck an der Spitze, aus dem Saal, um, wie sie sagten, „die zur Farce herabgrsunkenen Verhandlungen" nicht mehr mitzu machen. Ironisches Händeklatschen auf der Rechten dankte den im wahrste« Sinne auf dem parlamentarischen Schlachtfeld Geschlagenen. Dann wurde das Haus sehr schnell fertig. I« wenige« Minuten war, bei Stimmenthaltung der Sozial demokraten und der Deutsch-Hannoveraner, die ganze Vor lage in zweiter Lesung Verabschiedet, und kur, nach NS Uhr konnte di« Sitzung geschloffcn werden. Rach diesem anstrengenden Tage hat sich der Landtag für Mittwoch nur eine Reihe kleiner Vorlagen vorgenommen, l Evtl, wird er die Magdeburger Aussprache fortseben. Ne lwmiMei liistmli« ii Strei». vdz. Aus Stockdok« wird gemeldet: Zu den Ent hüllungen des Stockholmer Polizeipräsidenten über Um- sturzplüue der Kommnniftischen Partei Schwedens bemerk« das führende kommunistisch« Blatt Schwedens, „FolkteS Dagblad Politiken", «s sei selbstverständlich. Laß die schwe- dischen Kommunisten eines Tages versuchen würde», die Macht an stch zu reißen und die bürgerliche Gesellschafts ordnung zu stürzen. Wenn sie mit den Vorbereitungen hierzu fertig seien, würden sie losschlagen. Bisher habe sich der geeignete Zeitpunkt noch nicht befunden. — Bon feiten der Polizei wird zu der Angelegenheit noch mitgeteilt, datz die kommunistischen Hundertschaften sowohl mit Revolvern als auch mit Mausergewehren bewaffnet sind und auch über hinreichende Munition verfügen. Datz sie die Pläne des Vorjahres anSführen wollen, gehe auch aus den kommunisti schen AuSbildungSkursen hervor, die im letzten Sommer unter Leitung ausländischer Kommunisten abgehalten wor- den sind, sowie au» der Tatsache, datz eine grobe Anzahl schwedischer Kommunisten zu einem militärischen Ausbil- dungSkursuS an di« Kriegsschule in Moskau.kommandiert" worden sind. Gerücht« wollen außerdem wissen, datz die Kommunisten auch über Maschinengewehre verfüg««. Ei« Antrag der völlifche« Arbeitsgemeinschaft im Reichstag. München. (Funkspruch.) Wie der Landesdienst de" süddeutschen Korrespondenzbüros erfährt, hat die Fraktion der völkischen Arbeitsgemeinschaft im Reichstag folgende» Antrag eingebracht: Der Reichstag wolle beschließen: Di« gesamten, wohl mehrere 100000 Mark betragende» Koste» des Feme- untersuchungSauSschuffeS des Reichstages, einschließlich der über Hauptmann Röhm verhängten ZwangSft;afe von 300 Mark, werden in Anbetracht des völligen Zusammen- brucheS der Beweisführung über angebliche Fememord« und Femeorgamsationen dem Abg. Dr. Levi und der Sozialdemokratischen Partei oesamtverbindlich als de» Veranlasser» der Koste» auferlegt. , Die Besatzung tm Rheinland. Berlin. (Funkspruch.) Heber die Verringerung der Besatzung im Rheinland wird mitgeteilt, vom IS. Juli bis LS. September ist «ine Reduzierung von 470« Man« eingetreten. Diese Bewegung ist noch nicht abgeschloffeu. Am 15. September waren im besetzten Gebiet etwa noch 40000 Franzosen, 8 000 Engländer und 7000 Belgier. Besprechung der Innenminister der Länder. * Berlin. Wie der demokratische Zeitungsdienst mit teilt, wird etwa Milte November in Berlin etne Kon ferenz der Innenminister der Länder ftattftnden. Di« für September vorgesehene Ministerbesprechuna ist wegen de» Gesundheitszustand,» de» ehemaligen preußischea Innen minister» Eevertng -tnauSgefchoben worden. Dem neuen preußischen Jnuenmintfter Grzosinski muß naturgemäß erst eiulne Zeit zur Einarbeitung m lein Amt arlassru «erden. W Prtzn Wictt hW iMkinIci. Das deutsch-tschechische Mebrhritskabinett Svehla bereits gebildet. - * P r a g. 12. Oktober. Unter dem Vorsitz deS Minister- Präsidenten Czerny sand heute ein Ministerrat statt, der die Demission beschlossen hat. Ministerpräsident wird Dr. Svehla. Er hat dem Präsidenten der Republik die neue Kandidatenliste bereit» vorgelegt. Das neue Käbstiett begibt stch beute noch zum Präsidenten Massaryk nach Schloß Löpoltschani in di« Slowakei zur Vereidigung. Da» neue Kabinett enthält zwei Deutsche, Professor Spina als Poftminifter und Professor Mayr-Hartiug als Justiz- Minister. Außenminister bleibt Dr. Benesch; Junen- mtuister tft Ezerutz; beide gelten al« Beamtenminister. Die deutschen Bölkerbundssuultionäre werde« am 1. Januar 1KK7 ihre Tätigkeit beginnen. vdz. Berlin. Die Ernennung de» deutschen Unter generalsekretär» im Völkerbund-Sekretariat steht, wie das Nachrichtenbüro de» Verein« Deutscher ZeitungSoerleger zuverlässig ersährt, unmittelbar bevor. Auch die Ernennung der übrigen deutsche» Veamten im Völkerbund-Sekretariat wird nicht mehr lange auf sich warten lassen. Die Zahl der deutschen Vertreter ty den prominenten Stellungen wird verhältnismäßig der Vrrtretevziffer anderer großer Länder angepaßt sein. Dl« deutschen Veamten im Völker bund-Sekretariat werde« am 1. Januar 1927 ihre Tätigkeit beginnen. ? Skt A tttt LHON«. KM ' Anaeliesert. «S starb,« 1« derselben Zett L Kr »aM« wurde« LS V»rs»«e». die seinerzeit all verdächtig «tngeliesert worben waren. 10 neu« Ttzphnsssll« 1» Angerwsind«. . * Angermünde, Rachikem in de» letzt«» Wochen in dey umliegenden Löriern bereit» »ahlretch» Todhu««- krankungen ausgetreten wären, sind auch in. den letzten gefäÄt worÄiu Angermünde 10 neue Typhu-M« fest- Asick-erg der ErwcrbSlosizkeit. ^Berlin. Der Rückgang t» der Zahl »er Handt- Unterstützungsempfänger in »er «rwertGlasensnrsorge hat sich auch in der Metten Gevtewderbätste »rüstig sort- gesetzt. In der Zeit vom 15. September bi» 1. Oktober ist die Zahl der Hnuotunterstützungsempfärtaer von 1488 000 auf 1895 000, also um 88000 — 5,9 '/, zurückaeganaen. Di« Zahl der ZuschlaaSempfänger (Unterstützte Familien, angehörig« Voll-Erwerbsloser) hat stch tm gleichen Zeitraum von 1481000 ans 1410000 vermindert. Währeud de» ganzen Monat» September ist die Zahl der Hauptunter- ftützuugSrmpfänger um 158 000, d. h. nm 9,8 °/. zurück- gegangen. Gegenüber dem Höchststand der Erwerbslosen- zahl im Februar, die 2 058 000 betragen hatte, ergibt stch ein Rückgang um 668000 oder 82,2 Ne sntzWe-MMrmW. . vdz. Verl in. Zu de» Berliner Verbandttingen der französischen Ansalrichskommiision, dl« unter Führung de» Herrn Charles Alvhaud au» Paris nach Berlin gekommen ist, erhält das Nachrichtenbüro dr» Verein» Deutscher Zeitungsverleger folgende Erläuterungen: Das deutsch« uud das französische AuSgleichSamt sind auf Grund der Artikel Sstst «nd LP7 deS BerfaMer Vertrages in Tätigkeit. Die Ausgleichsämter verfolgen in beiden Ländern das Ziel, den Ausgleich von privaten VorkrlegSforderungen und VorkriegSschulden und die Liani- dation deutschen Vermögen» in Frankreich und dessen Kolonien, vorwiegend aber in Elsab-Lothrinnen, in geord neter Form durchznführen. Da» deutsche AuSgleichSamt, da» unter der Leitung des Präsidenten Brill steht, bat di» schwierige Aufgabe, die deutschen Gütrrrechte und Interessen den Franzosen gegenüber wabrzunehmen. In der letzten Zeit ist nun ein« Reibe komplizierter Fragen ausgetaucht, die einen persönlichen Meinungsaustausch notwendig machen. ES besteht begründete Aussicht, daß sich die beiden Aus gleichsämter über die schwebenden Fragen einigen. WM Mkkillim m PlkMA AMM Die »««mnniften ftSrne« de» Prisidt««. Paris. ^Funkspruch.) Der Minister d«S Aenster« Briand empfing gestern abend den Oberbefehlshaber der Rheinlaudarmee General Gnillanmat, heute wird der General mit Kriegsminister Painlevö und morgen mit Ministerpräsident Poinears verbandeln. Exzelsior zufolge beziehen sich die Unterredungen auf das BesatzungSregim« im Rbeinlaude in Verbindung mit der deutsch-französischen AnnäherungSpolitik, die iu Genf und in Tboiry eiugelettet worden ist. Der Kriegsminifter sei bereits' im Besitz eines Entwurfs über die Herabsetzung deS Essektivbe- standeS der Rbeinarmee, nach dem ein Armeekorps zurück- Mögen werde» soll. Damit würden im Rbeinlande nur noch vier srauzöfifche Divisionen verbleibe«. Di« Kävalleriedivision solle zurückgezogen, ja vielleicht sogar aufgelöst werden. Angesichts der letzten Zwischenfalle in der Pfalz scheine es aber, daß weiterhin oste Garnisonen in der Pfalz bestehen bleiben solle«. Piiimis IkimeiWN in SirOW. Straßburg. (Funkspruch.) Ministerpräsident Poincar« empfing hier gestern nachmittag eine Anzahl politischer Persönlichkeiten sowie Vertreter der Religionsgemeinschaften, den Vorsitzenden der Handelskaminer, Vertreter des Detail handels und verschiedener anderer kaufmännischer Gruppen. Die letzteren haben anscheinend auch die Frage der Handels beziehungen zwischen dem Elsast und dem Saargediet er- örtert. Der Ministerpräsident bat laut Matin versichert, daß für den Augenblick eine Aenderung des wirtschaft lichen R egimes im Saargebtet nicht tu Frage komme, da Gerüchte über eine demnächst erfolgende Räumung des Saar- gebieteS ausschließlich in der deutschen Presse verbreitet seien. Wie Echo de Pari» berichtet, erklärte Poincarö, welche« auch immer die Lösung sei, die später ins Auge gefaßt werden würde, die elsässischen Interessen hinsichtlich der Zollfrage und des WirtschastSregimeS im Saargebiet würden gewabrt bleiben. Äon der Zollgrenze ist keineswegs die Rede ge wesen. Abends reiste Poincar« nach Colmar weiter. 3« FW ier IMWstMW II dnchi erfährt das Nachrichtenbüro des VDZ., daß Miuifter- Präsident Brau« die FraktionSsübrer der Regierungs- Parteien zu einer Besprech«»« für Donnerstag nach mittag eiugeladeu hat. Die sozialdemokratische Laudta-Ssraktio« hat sich in einer Sitzung am Mittwoch vor den Plenarverhändlungen noch nicht, wie ursprünglich beabsichtigt war, mit der Frage der Großen Koalition beschäftigt, sonder» lediglich die Geschäftslage erörtert im Zusammenhang mit den Vorfällen am Dienstag bei der 2. Beratung der Hohenzoller »Vorlage. vdz. Berlin. Wie das „B. T." berichtet, hat sich das Zentrum am Dienstag morgen au die demokratische Land- tagssraktiou gewandt und diese gebeten, mit den Vertretern Les Zentrums in «in, Erörterung der Lage «inzutreteü. Tie Besprechung zwischen Zentrum und Demokraten soll da« Ergebnis gehabt Haven, daß von Zentrum» Seite sestgestellt werden soll, ob der preußische Ministerpräsident Brau» auf Grund der bisherigen Verhandlungen nunmehr von sich au» die Koalitionssrage aufnehmen und mit den Parteien in Verbindung treten will. Vor Wiederbeginn de» Reichstags dürfen die Dinge in Preußen nicht zum Abschluß gebracht werden. Wie wir in Ergänzung und Bestätigung anderer Mel dungen erfahren, hat das Zentra« der Deutschen Volks- partet »«gesagt, mit de« andere» KoalitiouSpartete« Fühlung zu nehme«, inwieweit sie grundsätzlich herett seien, über die Frage der Bildung der Großen Koalittmr »u ver handeln. Daraufhin ist das Zentrum qm Dienstag vdr- mittag an die Demokraten und Sozialdemokraten herange- treten. Mit den Demokraten wurde Uebereinstimmung da, hin erzielt, daß es zweckmäßig sei, Verhandlungen durch dep Minifterprafidenten selbst führen zu lassen. Die Demokraten rrkttirten sich damit einverstanden, daß da» Zentrum «ine entsprechend« Anregung a» den Ministerpräsidenten g«. laaarn lasse.