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"MW "V Riesaer O Tageblatt «ud AurelaeriLlbcklatt mch A»Mer». und Anzeiger (Eidedlstt mL Au-cher). -- ASS. 79. Jahr« Drahtanschrift! Lagedlatt Nies«, - Femrus Nr. SO. «^.a Wfs.fr ^gSfäs«»» tzfs a^I^S» B^Pgkü.ächn«Efn Postschrckkont^ Drettrn ISA) »er «»l^mptmmmfthaft Encheuhatu.^ »«tSgertcht», der «M»«Mgttschgst detm «MAgerichte »d de» ' «ete» der Gtedt «lese, de» Meewmw «seA «eide». Mttnoech, 18. Vttobetz WSU «b«a»s. M SAW« »er MM «lW flk. T>resben,12. Oktober 102«. Die Kapitel 28 (Heil- und Pflcaeanstatte») i 7 die von zum über len Da« RsisaerLageblatt erstem» jrSen?«aabend» '/»b V^r mit «usnahm« der Sonn- und Festtag«. ^, durch Voten. Für den Fall de« Eintreten« »An ProduttionSverteuerunzen, Erhöhungen der Löhn« und Matariäkt«! für die Nummer de« Aui. di« 8S mm breit«, S mm , , Bewilligter Rabatt «rlischt, wenn „Erzähler an der Elbe". — Z, »inen Anspruch auf. Lieferung ewigung dieses für uns unerträglichen Gesichtes bei trägt. Ganz abgesehen davon, das; uns die Schaffung eines Paneuropas ohne England und Rußland als etwas dünkt, das wenig Zweck hat und die Uebel, unter denen Europa leidet, nicht beseitigt. . Di, Kapitel 28 iHeil, und Pflegeanstalte») und <2 llkiH- wefe» nsw.) des ordentliche« Etats werde» ohne Aussprache genehmigt. Die Vorlage über die Einleitung einer allge meine» Hilfsaktion für die Hochwasfergeschädigte«, die Dar leche« in Hohe »»« 2 800000 AM. vorsieht, wird unter Ab lehnung eines deutschnationalen Autrages. die Darlehcu zinslos z« gewShren. angenommen. Weiter gelangen gemeinsam zur Beratung die Vor lagen, die zur Herabminderung der Erwerbslosigkeit Staatsmittel in Höhe von über S Millionen RM. anfordern. Es handelt siG um die Beschaffung von Kraftomnibussen, Kapitalbeteiligung an der Straßenbahn Loschwitz—Pillnitz, Beteiligung an den Arbeiten zur Vollendung des Mittel landkanals, Bau der Talsperre bei Kriebstein an der Zschopau und bei der Lehnmühle an der Wilden Weitzerit;. Abg. Berg (Dn.) erklärt die Zustimmung seiner Frak tion zu den Vorlagen. Nur die Blankovollmacht zur Aus- gäbe weiterer 2 Millionen RM. für Wasserbauten könnten seine Freunde nicht geben. Abg. Dr. Kastner (Dem.) schließt sich namens seiner Parteigenossen den Ausschußanträgen an. Nach längeren Ausführungen der Abg. Graupe (LS.i, Glombitza (Komm ), B»i«t (DVv ) und Langhorft (ASP.» werden die Vorlagen und Anträge entsprechend den Aus schutzanträgen genehmigt. Angenommen wird ur a. ein Minderheitsautraq Graupe—Menke, die Regierung z» ersuche» bei der Reichs regierung schlennigft darauf hiuznwirke», daß durch Erlaß eiuer^ Notverordnung her Achtstundentag wieher^ eingefübrt Sodann gibt Ab» Liebmann eine längere Geg^letkl-i» rnng ans die zn Begin» »er Sitz»»« »o« Abg. Wirth gc- «achte« Ansführnngen ab. Sin Antrag Dr. Blühet lDBp.s auf Zuweisung vo:r NeichsmUtelu an Länder und Gemeinde« zur Behebung der Arbeitslosigkeit wird einstimmig angenommen. Annahme sindet auch der Antrag Blüher ans Borlegaug einer Vorlage über Maßnahme» zur Beheb«»« der Arbeits losigkeit, serner ei« dentschoolksparteilicher Antrag ans Einführung günstigerer BefSrdernngsuerhältniffe bei ver schiedene» Beamtengrnppe» «ud ei» Antrag Schnirch sASP.j ««» Clans (Dem i ans Durchführung der Fünftel«»« der Beamte« i« Berhältnisie von 2.2:1 in dem neue« Haus- halchla«. Endlich wird ei« kommnnistischer Antrag ans Ueber- führung sämtlicher Beamter der Gruppe 1 «nd 2 der Be- soldungsordnnng «ach Grnppe S abgelehnt. Präsident Winkler teilt mit, daß vermutlich die heutige Gistnng die letzte des Landtages sein werde. Wenn es nicht unbedingt nötig sei, werde keine weitere Sitzung einberusen werden. Er dankt allen, die gewillt waren, zum Wohle des Staates und der Bevölkerung zu arbeiten, ferner den Be amten des Landtages, der Presse und den Regierungsoer tretern für ihre Mitarbeit. Er hoffe, so schließt er, daß, wenn der nächste Landtag hier zusammentreten werde, er nach -em System arbeiten wird: „Alles für das Volk und in jeder Beziehung für das gesamte Volk." Ich hoffe, daß der nächste Landtag arbeiten wird nach dem System: "Wie sein und lieblich ist es, wenn Brüder einträchtig beieinander wohnen." (Heiterkeit.) Dr. Blüher dankt hem Präsidenten, durch dessen Ge schäftsführung es möglich gewesen sei, die geleistete Arbeit zu vollbringen. Schluß der Sitzung 7M Uhr. r. K. in. Dor zwei Jahren ist am IS. Oktober das Zevvelinlust- schisf L L. lll, das al« deutsche Reparationslieferung für die Bereinigten Staaten gebaut wurde, nach 7« , stündiger Fahrt glücklich in Lakrburst gelandet, nachdem «S einen Weg von etwa 8500 Kilometern über Südfraukreich und den Atlantischen'Ozean »urückgelegt hatte. Damit ist das Werk de« Grasen Leppelin vom herrlichsten Erfolg gekrönt «nd das Andenken an den genialen Erfinder in ehrende Erinnerung gebracht worden. Den Ban eines Lrnklust- schiffeS hatte Graf Ferdinand von Zeppelin, der am 8. Juni 1888 in Konstanz geboren wurde, schon 1898 in Manzell begonnen, damals allgemein verlacht. Erst 1908 nach Bernichtung des Luftschiffes gab ihm das deutsch« Bolt den größten Vertrauensbeweis und durch die Volks- spende die Alittel zur Fortführung de« Werke«. Am 8. März 1917 ist der für die Entwicklung der Luftschiffahrt bahnbrechende Erfinder gestorben. MW» MsttAtksch Mn Veiimi. * Bari«, 12. Oktober. Durch die Aufmerksamkeit der Polizei wurde gestern ein AttrntatSversnch auf Poiucar« verhindert. Ein Spanier betrat da« Palais Royal und verlangte dringend Poincar« persönlich zu sprechen. Da sein sonderbare« Benehmen ausfiel, wurde er einer Leibe«« Visitation unterzogen, bei der, man «inen scharf geladen« Arvolger fand. Der Ewanier nWb« spso^vertzaftet» Liteinff sin iie IM'nWn SMiM. Moskau. sFunkspruch.) Auf dem zu Ehren der Industrie-Delegation veranstaltete» Abend für ein« iowjet- rusfisch-deutsche Annäherung gab Litwiuost eine« Uetzer- tzlick ützer die sowjrtrusfifch drNtschen Beziehungen seit der Oktober-Revolution. Er stellte dann die »«nehmende Bedeutung der deutschen Industrie «nd de» deutschen Handels bei den Beziehungen Sowjet-Rußland« »um Aus land« fest. Die wirtschaftliche Zusammenarbeit der beiden Länder-werde unzweifelhaft stetig wachsen. In Besprechung der politischen Lag« Europa« betonte Litwinvff: Di« in letzter Zeit abgeschlossenen Son-erverträa« und Bündnisse seien nicht al« Friedensbeweise anzusprechen, obgleich diese Verträge vornehmlich gegen Sosvjetrnhland gerichtet seien, werde die Sowjetunion ihre Friedenspolitik weiter ver folge». Zu wesentliche» Faktoren dieser Politik gebären die Verstärkunaider llnabhänaigkeit der kleinen Staate« und ihr« Demantitierung vom Völkerbund. Die gegenseitige Uebereinftimmung der Bestrebungen Deutschland», sowie hie loyale Feftseßung der »wisch,» de» beiden Länder» ab geschloffene» Verträge biete ritze sichere Gewähr für den illaiweinen. insbesondere, aber auch sür den ost-europäischen Frirdew flk. L> reSben, 12. Oktober - Bor Beginn der heutigen Sitzung verlieft zunächst Abg. Wirth (ASP.) eine Erklär»«« gegen Atzg. Liebwann, «n» Abg. Dr. Beutler (Du.) eine solche über de« Assistenzarzt Dr. Dieter an der Universitätsaugenklinik Leipzig. Bolksbildnngsminister Dr. Kaiser gibt hierzu eine längere berichtigende Erklärung ab. Abg. Dr. Schmincke (Komm.) will den Antrag seiner Partei heute noch »behandelt wissen. Der kommunistisch« Antrag wird abgelehnt. Der Präsident gibt dann Mitteilung von einem Schreiben des Abg. Günther, in dem dieser mitteilt, baß er der Reichspartei des deutsche« Mittelstandes beigetrete« sei «nd diese im Landtag vertrete (Heiterkeit). Abg. Grellman« (Dn.) legt hierauf den Bericht de» UntersuchungsausschuffeS zur Nachprüfung der von der säch sischen Regierung im Jahre 1S2S erteilten Aufträge vo« Slem-fiafter vor. Er vertritt bas Urteil der AuSschußminderheit, den Beweis für erbracht sieht, daß die Vergebung 325 OVO Quadratmeter Kleinpflafter ohne Ausschreibung Preise von 1ü bis 12 RM. -en klaren Vorschriften Vergebung von Staatsaufträgen zuwiberläuft, die gezahlten Avise mit den Gestehungskosten nicht annähernd in Ein klang zu bringen sind und daher eine schwere finanzielle Schädigung des Staates darstellen, die ermöglicht wurde durch das völlig passive Verhalten gegenüber rücksichtsloser Ausnützung einer staatlichen Zwangslage durch die mono polartige Machtfülle Einzelner. Abg. Dr. Hartwig (DBp.) vertritt plsHer rstatter den BerichOer Ausschußmehrheit, in d (wird, Unkorrektheuen und Verfehlungen von BeäUltSEA i der Vergebung der Kleinpflasteraufträge liegen ffichl H r. Auf Grund der Beschlüsse des Landtages zur Durch? «ng des Straßenbauprogramms war die Regierung verpflichtet, sich mit -em erforderlichen Rohmaterial einzudccketz, Sie sah sich durch die steigende Tendenz auf dem Pflastersteinmarkte veranlaßt, die fehlenden Mengen in freihändiger Vergebung zu beschaffen, da bei -er Ausnützung der Hochkonjunktur durch die Lieferanten eine andere gesicherte Beschaffungs möglichkeit nicht vorlag. Die Aussagen der vom Ausschuß gehörten Sachverständigen ergaben, -aß unter diesen Ge sichtspunkten nicht nur keine finanzielle Schädigung des Staates vorlag, sondern die Regierung nach Maßgabe der damaligen Marktlage noch verhältnismäßig günstig gekauft habe. Man wolle auf -er anderen Seite nichts anderes, als -er Regierung kurz vor Schluß -es Landtags noch eins auswischen. Abg. Schmincke (Komm.) vertritt -en Standpunkt der Ausschußminderheit. Fmauzmiuister Dr. Dehne verteidigt die Maßnahmen seines Vorgängers. Der Vorwurf, daß die Preise zu hoch gewesen seien, sei nur insofern richtig, als sich dies erst nach träglich bei Ilenderung der Konjunktur herausgestellt hab«. Es setz nicht richtig, wegen eines solchen Koujunkturirrtums eine» Untersuchungsausschuß zu bilden und solche Borwürfe zu erheben. Es sei nicht der Schatten eines Beweises er bracht worden, daß etwas Unlauteres geschehe« sei. Der Minister schließt: Herr Grellmann, Sie haben durch Ihre unerhörten Angriffe hohe Beamte der Regierung wochen lang ans Kreuz geschlagen, sie durch den Schmatz gezogen und eine ungeheuere Erbitterung in ihnen erzeugt. Abg. Fra«, (ASP.) schließt sich dem Urteil der Aus schußmehrheit an, Abg. Wecke! (L.-Soz.) dem der Minderheit. Der Bericht der^ Ausschußmehrheit wirb schließlich «ach Ablehnnng des Minderheitsgutachtens zustimmend znr Kenntnis genommen. tt erfchemr je»«» UWz abend« '/,« Abr wtt «»«nahm» der «onn- und yefltag«. BchügRch«S^g«grn Vorauszahlung, für «inen Monat 2 Mark 25 Pfennig durch Post oder Fall des Eintreten« »An Produktionsverteuerungen, Erhöhungen der Löhn, und Matertäkienprets, behklten wir un« da« Siecht her Preiserhöhung und Nachsordrrung vor. Anzeiaea lSgabetage« sind bis 9 Uhr vormittags auszugehrn und im voraus zu bezahlen; eine Geroähr für da« Erfthünen an bestimmten Lagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für m hohe Grundschrist-ZANe sS Silben) 2» Gold-Pfennige; die 8» mm breit« Reklamrzeil« 10V Gold-Pfennige; zeitraubender uiid tabellarischer Satz 50'/. Ausschlag. Fest« Tarife, scht, wenn der Betrag -«fällt, durch Klag» «tngezoaen werden muß oder der Auftraggeber tn Konkurs gerät. Hohlweg», uyd Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage ". — Im Fall» höh«« Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de« Betriebs« bet Leuckerei, der Lieferanten »der der Beförderungseinrichtungen — hat der Bezieher 'rnmg «der Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de« Bezugspreise«. Rotationsdruck und Verlag: Langer tz Winterlich, Riesa. «eschäftSstell«: Goethestraße ätz. Prrantwortlich sür Redaktion: Heinrich Ublemann, Riesa: für Lnwiaenftilr Wilvelm Dittrich. Riel«. MWM Eli »Ik tMWWk Akt. BR. Der paneuropäische Kongreß des Grafen Eou- denyove endete so wie. er angefangen hatte. Es wurden Reden gewechselt, schöne Ideen vorgedragen, flammende Europagedichte in den Saal hinein gerufen, von der Ver brüderung aller Nationen Europas gesprochen und schließ lich, als man wirklich nichts meyr zu sagen wußte, tue Ideen restlos ausgeschövft waren, ging man auseinander. In der Gewißheit aus haltlosen Tastversuchen zu einer konkreteren Gestaltung oeS Gedankens noch m'cht vorge drungen zu sein. Dieses Ende des ersten paneuropäischen Kongresses in Wien ist symptomatisch für den Gedanken, der durch dieses Schauspiel propagiert werden sollte. Man konnte im Verlaus der Wiener Tagung die Fest stellung machen, daß Deutschland durch Delegierte sehr stark vertreten war. Deutsche Politiker von Rang und Namen traten für die Idee em, gaben dadurch der ganzen Tagung ein beinahe offizielles Gepräge. Und gerade die Tatsache, daß dieses Gepräge durch die Beteiligung deut- scher aktiver Parlamentarier und Staatsmänner geschaffen wurde, ist das betrüblichste dieses Wiener Kongresses. Denn von allen Nationen Europa« müßte Deutschland das letzte Land sein, das für die Dertvirklichung der Ideen, wie sie sich der Graf Loüdenyove auSgedacht hat, eintritt, sie fördert oder ihre konkrete Gestaltung als Rettung der europäischen Völker ansiehk Gewiß, der Ge danke einer Vereinigung der Staaten Europas hat etwas Bestechendes und Faszinierendes. Aber das Gute, was in diesem Gedanken liegt, wird durch die schier unüberwind lichen Schwierigkeiten, die sich seiner Verwirklichung ent gegenstellen , ausgewogen. Die politische Konstellation Europas, wie sie sich heute präsentiert, kann niemals ein Paneuropa schaffen. Ein Hinweis auf den Kolonialbesitz des großbritannischen Imperiums, auf den ausgedehnten asiatischen Besitz Rußland wird genüg«»,. . YM die Un möglichkeit eines Paneurovas auf der Grundlage der heutigen politisch-geographischen Gestaltung unseres Kon tinents erkennen zu lassen. Graf Coubenhove, der ener gische Propagandist der paneuropäischen Idee, macht sich seine Aufgabe recht leicht. Er sieht wohl die ungeheure» Schwierigkeiten.^ Aber er lehnt eS ab,- das Mittel zu suchen, das sie überwinden könnte. Sieht die Lösung , nur darin, daß er dem wahren Gedanken des pan europäischen Begriffs Gewalt antut, die Konturen eines Staatengebildes an die Wand malt, das-Mit Paneuropa nur wenig Aehnlichkeit hat. Das EnglaEund das Ruß- land von heute sind neben sehr stark sich durchsetzenden machtpolitischen, chauvinistischen und imperialistischen Ideen die realen Tatsachen, die ein Paneuropa unmöglich machen. Aus dieser Erkenntnis bildet Coubenhove sein paneuropäisches Gebilde. Ein Staatenbund aller euro päischen Nationen mit Ausnahme Englands und Ruß lands. Aber ein Staatenbund mit Einschluß des afri kanischen Kolonialgebietes Frankreichs. Nimmt man die ses „Paneuropa", wie der Graf Coubenhove es sich er träumt, unter die kritische Lupe, so wird man sich rasch überzeugen können, was es eigentlich darstellt: Eine Union von europäischen Ländern, aber unter der Vor herrschaft Frankreichs als stärkste militärische Macht die ses Bundes. Dieses Paneuropa des Grafen Coubenhove wäre die restlose Erfüllung eines schönen Pariser Trau mes. Denn es würde sich ausbauen auf der geographi schen Landkarte, wie sie der Versailler Diktatfriede ge schaffen hat. Würde nichts anderes sein, als die Ver ewigung des französischen Sieges über Europa. Hat das Deutschland von heute in seiner Geskaltung nach Versailles wirklich ein Interesse für eine solche Regelung des euro päischen Problems? Die Antwort auf diese Frage ergibt sich von selbst. M Auf dem Wiener paneuropäischen Kongreß hat auch der Präsident des deutschen Reichstags, Herr Loebe, eme längere Rede voll schmeichelhafter Worte für die Ideen Loudenhoves gehalten. Das ist derselbe Herr Loebe, der einer der energischsten Förderer des Anschlußgedanlens ist. Begreift denn Herr Loebe nicht, welch ungeheuten Schlag er durch sein Eintreten kür Coüdenhoves Pan europa dem Anschlußgedanken versetzt hat? Denn wollte man den Ideen, die das Coudenhovesche Paneuropa leiten, Raum geben, so müßte man feststeüen, daß nach Verwirklichung dieser Ideen der Anschluß Oesterreichs an das deutsche Mutterland keinen großen Zweck mehr hat. Daß im Gegenteil durch diesen Zusammenschluß det beiden Brüdervölker sich verwaltungstechnische Schwierig keiten ergeben könnten, die aus dem Gesichtswinkel des paneuropäischen Gedankens gesehen, den Zusammenschluß als unzweckmäßig erscheinen lassen. . , Dies Wenige genügt, um zu verdeutlichen, daß Deutschland, zerstückelt, wie eS sich heute darstellt, auch nicht das geringste Interesse für die Schaffung eines Paneuropas haben kann. Deutschland würbe jedoch in dem Augenblick vor eme neue Situation gestellt sein, in dem das Europa, das der Einheit entgegen«!«» will, sich bereit erklärt, dem deutschen Volke das zu geben, was es als Kulturnation braucht: Die Wiederherstelwng seiner natürlichen Grenzen, die Wiederherstellung all der Möglichkeiten, die eS ihm gestatten, sein deutsches Volks tum, seine Kultur und Sitte als Nationalgut zu- betzal ten. Nur in dem Wiederaufbau Deutschlands, nur m her Erfüllung seines Selbstbesttmmungsrcchts liegt -sür unser deutsches Volk die Möglichkeit, sich mit dem Gedanken eines Paneuropas zu beschäftigen. Solange jedoch Pari» und die Sieger der Entente Versailles als das wahre Gesicht Europa» anseyen, solang« können wir in Deutsch land an dem Werk WM Mitarbeiten, das nur zur Ber-