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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.09.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-09-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192609201
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19260920
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19260920
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-09
- Tag 1926-09-20
-
Monat
1926-09
-
Jahr
1926
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.09.1926
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SIS. s. veile»« B» Wies«» TeseNett SG. Tetzttntzer ISS« «» >»» 7S. Jatzrq. MkM! I V»W so. iM»fa«-e a«?T^ak' ver-r«»ch-fteuer« u»d «epiratir». ßmtttel Ä «„^„end »« sein; die Besteuoruu» ent» Innern de» Jause» verschwände«, weil Isabella ihrem deutschen Lehrmeister, wie sie ihn scherzend zu nennen pflegte, diese» oder jene» zeigen wollt«. Dann konnte die Sennorita in ihrem Eifer manchmal vollständig ver gessen, Laß der, zu dem sie sprach, ein Bekannter von wenig Tagen und ein junger Mann war. Sie legt« in ihren Worten wie in ihrem Benehmen eine Vertraulichkeit an den Tag, die nur ein Ausfluß unschuldigster Naivität, oder sehr klug berechneter Koketterie sein konnte. Und die Anforderungen, welche solche Situationen an Rode- waldt» Selbstbeherrschung stellten, waren zuweilen nicht gering. Aber nach seinen Ehrbegriffen durst« kein Wort, da, sich al» eine Liebeserklärung hätte deuten lassen, über seine Lippen kommen, eh« er nicht über die Natur seiner Empfindungen ganz mit sich selbst im reine« war, und ehe «r sich nicht entschlossen hatte, der Tochter Manuel del Bascos seine Hand anzutragen. Er würde sich selbst verachtet habet,, wenn er hätte vergessen können, daß er di« Gast- freundschast diese» Hause» genoß, und daß es seine Pflicht sein müsse, sich de» Vertrauen» würdig zu zeigen, da» man ihm hier so offenkundig entgegenbrachte. Die angestrengte Arbeit de» Tage» und die heiteren Zerstreuungen der Abendstunden batten ihn bi» jetzt oer- hindert, seinen liebenswürdigen Reisegefährten von der „Italia*, de« Doktor Jos« Vidal, aufzusuchen, obwohl er «in lebhafte» Verlangen fühlte, den ausgezeichneten Mann wiederzusehen. Bon dem Prokuristen Henninger hatte er auf eine gelegentliche Frag« erfahren, daß Doktor Vidal der meistbeschaftigte Arzt von Buenos Sire» sei, und daß seine Praxi» ibm nicht nur ein große» Vermögen, sondern auch ein so hohe» gesellschaftliche» Ansehen eingetragen habe, wie «» sich in europäischen Ländern ein Arzt nur unter ganz außergewöhnlichen Umständen zu erwerben vermag. Aber der Prokurist hätte dieser Auskunst zu Rodewaldt» Ueberraschung auch die Mahnung hinzugefügt, den Namen de» Doktor» in Manuel del Basco» Haus« so w«nig al» möglich zu erwähnen. „Donna Maria würdigt ibn ihrer ganz besondere» Feindschaft,* hatte «r gesagt. „Ich w«iß nicht, ob sie «ine» triftigen «stund dafür hat, aber bet Frauen bedarf e» ja zumeist d«r stichhaltigen Gründ« so wenig für den Haß al» für die Lt«b«. Und wenn Ihnen daran gelegen ist, stch di« Gunst der Sennora zu erhalten, werden Sie gut» tun, ihrer sehr stark ausgeprägt«, Abneigung gegen jene» Doktor Vidal Rechnung zu tragen.* Rodewaldt hatte dies« Warnung denn auch bisher be herzigt, obwohl er sich im stillen wegen seine» Verhalten» gegen den Reisegefährten unhöflich und undankbar schalt. Al» er stch nun heute auf seiner Promenade nach dem im Rordosten der Stadt gelegenen Parke Belgrano, di« er täglich nach Beendigung der Kontorstunden zu mache» pflegt^ bei feinem Ramea angerufen hörte, und al» er, stch umwendend, da» liebenswürdig lächelnde, klug« Ant litz »es Arztes vor sich sah, war den» «ach sein erste» Gefühl da» einer aufrichuge., rve,chäinung, uno er zögert« nicht, sich in seiner Erwiderung auf den herzliche» Gruß des Arztes Mit lebhaften Sorten der begangene» Unter» laffung anzuklagen. Doktor «dal ab« wußte «ha durch fein Neben,» Mrdiges Benehmen sehr bald davon zu überzeugen, daß er ihm wegen seine« verstoße» gegen die Michten der Höflichkeit nicht zürne, und bald befanden sie sich, Seit« an Seite durch das dichte Straßengewühl dahtNschrettend, in angeregter und munter« Unstrhaltung. Der Arzt wünscht« äu erfahren, wie es feinem funaen Freund» la Der neue Bankdirektor. Roman von Reinhold Ortmann , 6. Hackipnuck vcrdoien. Das Geheimnis der unwiderstehlichen Anziehung, welche Donna Marias abendliche Empfänge auf ihn aus- übten, war durch sein Wohlgefallen an den neuen Be kannten freilich noch nicht vollständig erklärt. Den süßesten Reiz der traulichen Stunden, die er nach rechtschaffen erfülltem Tagewerk verbrachte, bildest nicht das muntere Geplauder der nach der neuesten Pariser Mode gekleideten Caballeros, sondern Sennorita Isabellas Persönlichkeit. An ihrer Seite oder doch in ihrer Näh« in dem dämmerigen, von Blütenduft erfüllten Patio zu sitzen, ihrer melo dischen Stimme, ihrem silberhellen Lachen zu lauschen und sich an dem Anblick ihrer Schönheit zu erfreuen, bedeutete für Rodewaldt ein täglich sich erneuerndes Glück, nach dem er sich während de» ganzen Tage» sehnte, und das in den Träumen der Nacht ost genug seine liebliche Fortsetzung fand. Und doch war er seltsamerweise heust nicht mehr so fest wie an jenem ersten Abend davon überzeugt, daß es wirklich Liebe fei, was er für Isabella del Basco fühlte — jene tiefe, echte, wahrhaftige Liebe, di« Not und Tod überdauert und jede andere Empfindung in dem von ihr erfüllten Herzen ausschließt. . Er bewunderte sie, wie man ein herrliches Kunstwerk von Menschenhand bewundert, er fühlte sein Herz in rascheren Schlägen klopfen, wenn im vertraulichen Gespräch der warme Hauch ihre» Atems seine Wange streifst, aber es regte sich nicht mehr wie Eifersucht in ihm, wenn er wahrnahm, daß dieselben Gunstbeweise, die sie ihm »er» gönnte, auch anderen zuteil wurden, und mehr als einmal schon hatte er sich auf dem Gedanken ertappt, daß die in dieser schönen Hülle wohnende Seele doch wohl nicht seinem Ideal entspreche. Nicht daß er etwas eigent lich Tadelnswertes an ihr wahrgenommen hätte. Aber er fühlst sich zuweilen von einem leisen Mißtrauen be schlichen, Laß nicht alle«, was ihn anfänglich an ihr ent zückt hatte, echt und aufrichtig gewesen sei. Irgendeine unbedachte Aeußermm, die ihr im tändelnde» Geplauder mit einem jungen Portenno entschlüpft«, versttzst mit unter sein feine» Empfinden und wurde ihm zum Beweise einer Leichtfertigkeit und Oberflächlichkeit, die er bi» dahin nicht oermustt hatte. Wohl zeigst sie stch ihm gegenüber noch immer voll warmherziger Begeisterung mr alles Große und Schöne, voll feuriger Liebe für di« Kunst und voll lebhaften Interesse» selbst für die ernst bastesten Fragen de» Leben»; ab« er würde bei all seiner Arglosigkeit und bei oll seiner glühenden Bewunderung den Verdacht nicht meLr los, daß «in gut Teil Schau spielerei bet dem allem sei. So geschah es, daß er in seinem Benehmen gegen sie ein« beinahe ängstliche Zurückhaltung beobachtest, daß er jeden seiner Blick», jedes seiner Dort« sorgsam bewachst und sich niemals di« kleinste Freiheit gegen Isabella ge stattete, wie groß und wie lockend ost auch di« Versuchung dazu sei» mochte. Denn nicht nut dtt Sennorita selbst, sondern auch ihr« Angehörigen taten absichtlich oder unabsichtlich alles, was dazu geeignet sein konnte, einer in seinem Herzen keimen den Leidenschaft Vorschub zu leisten. Deder Manuel del Vasco noch seine Gemahlin schienen es zu bemerken, wenn die beiden jungen Leute abseist von den anderen in irgendeinem traulichen Winkel de» Patto miteinander plauderst», oder wenn lie gar aut Viertelstunden im August 19« ist bestttmnt worden, da» b Deutschland» au» der Reichökoff« t» g«w steigen solle«, ««»» die sogenannte« »pest «ahme»* löst Zölle sowie die vttÄauchöabAeu a»k Asbeck, Alkohol, Bier und Zucker) »ehr altz MV Killst»« tm Jahre ergeben. Dies« SeftsetzMst hat d« Freihändler« und den Gegner« der taotrekst» Steuern et« neues Ara», »reut in di« Hand gegeben. Nach thr«r Meipnua hätten di« Zölle und die Verbrauchsabgaben nicht erhHt werde» dürfen, mu et« Erhöhung unserer Reparation» last zu per- meiden. I« dritten PstparatttmStahr« tt. September INS bi» Ls. August 1927) und i« vierte» NeparatstnSiabre ll. September 1VS7 bi» »1. August UVV sollten di« «ehr- ertrüge der »verpfändete« Einnahme«* »u et«e» Drittel al» Sovdersttftung an den Generalagent«» für die Repara tionszahlungen überwiese« werbe«, aber nur bi» s» «tue« Höchstbetrage von SSO Killst««« Mark für jede» der beiden Jahre. Ueberftteg also der Ertrag der Zölle und Ver- »rauchSabgabe« t« de« beide« Jahre« st 1760 Millionen Mark, so hatte Deutschland di« »olle» »0 Killt»««» Zu- zabluug tm Jahr« zu leisten. Für di« beiden Reparattou»- tachre wäre da» eine Kehrbelastung über das Minimum de» Londoner Zahlungsplanes hinaus st Höh« von VOO Millionen Karr gewesen. Der Voranschlag für da» lau- sende Haushaltsjahr de» Reiches sah et««» Ertrag der ver- pfändeten Einnahme» i» Höhe vo« 1907 Ktllstne« Mark vor. Da» erst« Drittel de» Haushaltsjahre» (d. h. die Mo- nate April bis Juli 1926) erbrachte «88 Killst»««, als» «ehr al» ein Drittel de» für da» ganze Jahr veranschstgten Er- trage». Allerdings werden die Zölle in den noch ausstehen de« zwei Dritteln de» Haushaltsjahre» verhältnismäßig weniger erbringen, La der Ltnfuhrbedarf im Frühling und Sommer erheblich größer ist als im Herbst und Winter. E» ist jedoch unzweifelhaft, daß die kritischen 1780 Millionen Mark im ganzen Jahre überschritten werde«. Die vom ReichSftnanzmintster Dr. Reinhold Anfang September mit dem Reparationsagenten getroffen« Vereinbarung, daß wir statt 600 Millionen nur 600 Millionen Mark Zuschlag zahlen werde«, Latz aber mit diesem Zuschlag Zahlungen sofort b«. gönnen werden sollen, stellt stch als eine Folge unserer Po litik in bezug auf Zölle und Verbrauchssteuern dar. An» diesem Tatbestand ergibt stch vo» selbst die Krag«, ob eS wirklich notwendig war, die Zölle und Verbrauchs abgaben auf eine Höhe zu bringen, die uns zur Zahlung deS Reparationszuschlages im vollen Hüchstbetrage zwang. In der Oeffentlichkeit ist besonders dem Vorgänger deS Herrn Dr, Reinhold im Amte deS ReichSfinanzmtnisterS, dem Herrn von Schriebe», vorgeworfen worbe», er habe die verpfändeten Einnahmen unnötig erhöht. Demgegenüber steht der Ausspruch des ReichSfinanzministerS Dr. Reinhold auf der Dresdner Jndustriellentagung, Lab schon vor der Schlieben'schen Ftnanzreform der Aufstieg der Erträge der verpfändeten Einnahmen über die kritische Grenze wahr scheinlich gewesen ist. Man kann hinzufügen, daß wir so wichtige Einnahmequellen wie Zölle und Verbrauchssteuern auf die Dauer nicht drosseln könne«, ohne gezwungen zu sein, bte Einkommen-, Körperschaft»-, vermögen»-. Erb- MeistrmiW kommt der vrl«fträa«k »u Ibn«»und wird da» Bezug», neid für Oktober auf da» Riesaer Tageblatt rinbrbe». Sofortig« vezahluna sichert Ihnen eine ununterbrochen« Zustellung de« Riesaer Tage- blatte« zu Beginn vom Oktbr. Di« Zeitung unterstützt und fördert Dich jeden Tag st DeinemKampfe um dieErifstn». vergilt ihr da«, indem Du ihr die Erfüllung ihre« Beruf« durch Dein ständige« Abonne ment erleichterst! schasst-, Umsatz-, üstwerL«. »nd Realist»«» mchöh««. Der Geiichtöpuuv, »aß man i« rstge Höh« her Besteuerung gewisser Deutschland »«»««gelt, »raucht nicht p», t»o»«cht» ist st zu rechtfertig««, batzt'.. »ehrlicher Geuußmtttel, wie Tabak, vrannttvei» und vier, bte t« Voranschlag mehr ast 88 Prozent der verpfändeten RetchSetmrahnttn* ausmache», ttu gleichen Tempo steigt wt, dst Besteuerung von Einkommen uub verwögst Grenzer „Eutzeu* t« Satze«. )s Emde«, 19. September. Heust vormittag traf der Krewstr .Emde«* M« Besuche seiner Patenstast hier «tu, dst em» diesem Anlaß reiche« Klaggenschmuck angelegt hatte and d«rch zahlreiche Ehrenpsorten «nd Blumenschmuck ihrer Freude über bstse« Besuch Au»druck verlieh. <R»e viel- lause«» köpfige Menschenm eng«, darunter dst verfchiedeuften Verein« «nd Innungen, hatte« sich zum Empfang «in- aefunbe«. Oberbürgermeister Dr. Mützelvnrg »ad in seiner Begrüßungsrede de« Freud« der Stadt über de« Besuch dst Kreuzer» AuSbruck «nd wie» ans die Heldentaten der ge- sanken«« Emden hin, die auch bet de« srüheren Feinde« sich Achtung und Anerkennung erworben habe. „Dst «eu« Smd««*, sührst Oberbürgermeister au», „geht hinan» über See und soll bst politischen «nd wirtschaftlichen verbind»», ge« mit den Völkern fördern, sie soll da» Deutschtum tm Ausland in seine« Zusammenhalt stützen und bte Fäden, dt« «» mtt der Hetmat verbinde»», enger knüpf««.* Mit einem Hoch aus da» deutsche Vaterland schloß der Ober bürgermeister sein« Rebe. Der Kommandant der „Emden*, Kapitän z. G. Förster, bankte, indem er auf den besonderen Klang htnwte«, den der Nam« Emden durch die Taten de» ersten Kreuzer» tn der Welt bekommen hab«. Er betonte, daß dst „Emden* stch dessen bewußt sei, daß sie dazu be rufen sei, die Geltung, La» Ansehen «nd di« Macht dst beutschen Vaterland«» zu heben. An bstse Begrüßung schloß stch ei» Empfang tm Rathau» an, dem später Fuß. ballsptele und waffersportltche Veranstattungtn folgten. Am Nachmittag war der Kreuzer zur vesschttguug für die Einwohnerschaft freigegeben. Für Montag find weitere Veranstaltungen vorgesehen. In der Nacht »um Dienötag verläßt der Kreuzer den Emdener Hafen. BmknW AiOWM i, kiel. Der Kreuzer kommt non Stockholm, zu setnem Empfang wird der Martueattach« der Berliner amerikanische» Bot schaft, Kapitän ülemann, nach Kiel reise«, vo» deutschen Kriegsschiffen befinde« stch während d«S Besuch» in Kiel die Ltnstnfchisst „Elsaß* und „Hessen*, ferner da» Flaggschiff de» Befehlshaber» der Geestrettkräfte -er Ostsee, de» Konter- atzmtral» Wtetiug, der Kreuzer „Nymphe*, außerdem der Kreuzer „Berlin* und die erste Mtnensuchhalbflottille. Anläßlich d«S Besuchs de» amerikanische« Kreuzer» wirb man stch in Deutschland de» überaus freundlich«« Empfang» der Kreuzer „Berlin* und „Hamburg* tn amerikanischen Häsen erinnern. Die „Berlin* hat 1928 uuü 1926 bi« in Vefttndteu gelegenen amerikanische« Häsen St. Thoma», San Ina» »nd Colon besucht. Die „Hainburg* sucht« al» erste» brutsche» Kriegsschiff »ach de« Krieg« «ordamertkanische Häfen auf. Die deutsche Marin« begrübt «S, daß sie anläßlich des Besuchs der „Memphis* ihre« Dank für die Aufnahme des Kreuzers „Hamburg* AuSbruck geben kau«. Auch die Patenstäbte der deutsche« Kreuzer Berlin und Hamburg werde» bst Gelegenheit benutzen, um ihre» Dank abzuftatten. Die ReichShauptstabt hat 190 Mann, der Senat der Stadt Hamburg 40 Man» der amerikauischen Besatzung »um Besuch ihrer Städte Ungeladen. Au welche« Tagen diese Fahrten der amerikanischen Matrosen nach Hamburg und Berlin statt finden, steht noch nicht fest. Da» Programm für dm» Smpfang iu Kiel sieht am Dienstag den Austausch offizieller Besuche vor, am Mitt woch «tu Frühstück beim Chef ter Martneftatiou der Ostsee, »dz. Zum Dank für dt« Gastfreundschaft, dst deutsch« Kriegsschiffe kürzlich tu da« vereinigst« Staate» genossen hab««, wird »st Hastustast Kstl tu de» nächsten Tage« einen amariranische« Krammr festlich «mpfamm«. Die „Memphis*, «tue» der neuere« Schiff« der amerikanische» Kriegsmarine «n» in der Klass« der geschützten Kreuzer da» neueste, wird am Donnerstag eine Autofahrt der amerikanischen Offiziere an Li« Flensburger Förde und «ine Autofahrt von 40 ameri kanische» und 10 deutschen Unteroffizieren in die holsteinische Schweiz. Am Freitag besuchen deutsche und amerikanische Matrosen gemeinsam eine Lichtbildvorführung. Sm Sams tag findet Tee und Tanz beim Chef der Marinestation, am Sonntag Frühstück im OsfizierSheim der Landmartneteile in Wik und «in Sportfest auf dem Flandern-Sportplatz statt. Am Montag gibt die Stadt Kiel ein Frühstück; am Dienstag der Befehlshaber der Deeftrrttkräfte der Ostsee, und zwar auf dem Linienschiff „Elsaß*. Außerdem besuchen am Dienstag, den 28. die Mannschaften wieder ein« Lichtbildvorftihrung. Mittwoch, der 29. und Donnerstag, der SO. September sind noch frei gehalten. Am ssteitag, de« 1. Oktober «erläßt die „Memphis* wie der Ktel. Da» amerikanische Kriegsschiff hat übrigens in diesem Sommer schon Besuche in Frankreich, Spanien und de» Skandinavischen Ländern gemacht. In Oslo wie auch in Kopenhagen wurden die Wasserflugzeuge «nd ihre Schleuder. Vorrichtungen, die größtes Interesse erregten, an Bord der „MemphiS* vorgeführt. Führer deS Schisses ist Kapitän z. D. Henrn E. Lackey. Aber auch der Befehlshaber der ame rikanische« Streitkräfte in Europa, Vizeadmiral Roger Welle», wir- an dem Besuch in Kiel teilnehmen. Buenos Aires gefalle, und lauschte lächrlnd Den begeisterten Schilderungen, die ihm Rodewaldt von den Freuden und Annehmlichkeiten seine» hiesigen Lebens entwarf. Natür lich konnte es nicht fehlen, daß dabei auch Manuel drl Bascos und seines gastfreundlichen Hauses Erwähnung geschah. Mit einigem Befremden nahm der junge Bank- oirektor wahr, daß die Miene des Arztes sich verfinsterte, sobald jener Name genannt worden war. „Sennor del Vasco steht, wenn ich nicht irre, in sehr nahen Beziehungen zu Ihrer Bank?* fragte er. „Ja, er ist unser Gerant, und man sagt mir, daß kein fremdländisches Bankinstitut in Buenos Aires ohne den Beistand eines mit den hiesigen Verhältnissen vollkommen vertrauten und politisch einflußreichen Portenno auskommen könne. Der politische Einfluß del Bascos aber ist wohl außer Zweifel. Ich höre, daß er Aussicht hat, einen Mtnisterposten zu erhalten * „Oh, er könnte vielleicht schon heute Minister sein. Aber er ist ein kluger und vorsichtiger Mann, der nicht leicht alle» auf eine einzige Karte setzt, und es liegt seit einiger Zett wieder etwas wie eine Revolution in der Luft.* „Eine Revolution?* fragte Rodewaldt erstaunt. „Man ist also mit der gegenwärtigen Regierung nicht zufrieden?* „Man ist in Argentinien niemals mit der Regierung zufrieden. Im Genuß der Macht sein, heißt hier nichts, al» ein Privilegium auf die Beraubung des Staatsoer mögens zu besitzen. Jeder Präsident, er möge heißen, wie er wolle, ist einzig darauf bedacht, sich und seine Freunde zu bereichern, und es ist bei dem allgemeinen Golddurst, von dem hier beinahe schon jedes Kind ergriffen ist, nur selbstverständlich, daß alle, denen man den Zutritt zu den unerschöpflichen Quellen des Nationalvermögens versperrt, von grimmigem Haß gegen die glücklichen Gewalthaber erfüllt sind* „Aber man kann aus solchen Beweggründen doch leine Revolution anzetteln. Die große Masse des Bolles hätte ja, wenn Ihre Schilderung zutrifft, nicht das ge- Ängste Interesse daran, eine diebische Regierung zu stürzen, rm sie durch eine ebenso spitzbübische zu ersetzen.* „Und doch ist die Triebfeder bei all den großen und leinen Aufständen, deren es mindestens einen in jedem Zahre gibt, immer nur die Ungeduld einiger ehrgeiziger Politiker, die stch zu lange von den wohlgefüllten Kassen des Staates firngehalten sehen. Was die große Masse des Volke» betrifft, so steht sie diesen Umwälzungen im allgemeinen sehr gleichgültig gegenüber. Aber es fehlt niemals an einigen Hunderten oder Tausenden, denen dl« Lust am Demonstrieren und Revoltieren sozusagen im Blut« liegt, und die bei jeder gewaltsamen Umgestaltung der Dinge immer noch mehr zu gewinnen al» zu verlieren haben. Gewöhnlich Längt alle» nur davon ab, ob sich dieser oder jener einsmßreiche General auf die Seite der Empörer schlägt.* „Und Ei« halten es für möglich, daß «ine solche Re volution gerade jetzt bevorsteht?* Vidal zuckte mtt den Achseln. „Man kann bezüglich des mvalichen Ausbruchs einer Revolution nicht» prophe zeien. Der jetzige Präsident ist «in tüchtiger MaNn, der die Augen offen hält, und dem es auch nicht an der Nötigen Rücksichtslosigkeit fehlt, um gefährliche Gegner rechtzeitig unschadstch zu machen. Aber auch unter feinen Feinden gibt es Auge und energische Köpfe, wer wollte da voraussagen, was sich morgen oder tn einem Monat ereignen kann l* „Wenn ich Sie recht verstanden habe,* entgegnet« Rodewaldt, „läßt M Sennor del Basco allo nur desbald
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