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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.09.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-09-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192609201
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19260920
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19260920
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-09
- Tag 1926-09-20
-
Monat
1926-09
-
Jahr
1926
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.09.1926
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SIS. i. Petka« zo» Wesaxr Togedlott. «ooto«, LH. Setst«uber 192«, ab«,»» 7». Fohr«. Volttifcht r«,«»«»sicht. s-v 91« vovdeäu»«« GewkeßktTesbend»-« Aw pr-ubtsch« Ämdtia tftßzlMußtt Urautraa d«7»E-» der Demokrallsche« Partei elva« gange«: «Da» StaatSwtuifte- riuv wird ersucht, t« v««»m« mit sie« ösfeutltcheu Kredit- Instituten alstbali au erwäge«, wie de» perdräuale« Gewerbe, treibende» lOftflüchtlingen) mit tunlichst«, Belchleuntguug Mrilchafttbarleben »um Zwecke de» vtederaufbaur« einer E««fteuz gewährt werden Non««/ . Die Dill««» der gefloheu« Nmmunistischen Abgeor», orten. Zu der BehaupMn« »er kommunistisch« Zett»«« „Neue Zeitung", daß die Dulten der kommuntstlsche» Ab-«» ordneten Sv» und Schlaffer, die au» vavrrn «««osten find, widerrechtlich" »urttckbehalten «erden, stzetbt die -Au--- burger Poftzeitung", die Auözahlung der Diät«« -ade nicht ersplaen können, da di« ANge-vrtgen der «-geordneten bi»- Ser reine unterschrieben« Quittung vorzulegen in der Lag« waren. Abgeordnete, die im ««»lande «eilen, müsse« ihre Unterschrift von einem Konsularbeamte« Deutschland» legi timieren kaffen, die» sei aber nicht geschehen. Svmmuuifttfcher «»trag «ns ftsirftenentetgunng. Hm Preußischen Landtag ist folgender Antrags der Fraktion der Kommunistischen Partei «tngegangen: .Der Volksentscheid vom 20. Juni 1V2S hat keinerlei Zweifel gelassen, daß di« erdrückend« Mehrheit der Bevölkerung de» yreistaate» Preu, ben für die entschädigung-lose Enteignung der Hohen,oller« ist. Trotzdem wird in der Preffe fortgesetzt über verhand- lungen »wischen dem Vertreter der Hohen,oller», einem Senn von Berg, und dem Preußisch« Staat-Ministerium berichtet. Der Landtag wolle daher beschließen» da» Staat»- mtntsterium zu ersuchen: 1. über die bt-her ftattgefundenen Verhandlungen mit -en Hohenzollern bezw. ihren Bertretern dem Landtage Bericht zu erstatten; 2. jede wettere Verhand lung sofort einzustellen; S. dem Landtag« «inen Gesetzentwurf vorzulegen, der die entschädigungslos« Enteignung de» so genannten Privateigentums der Hohenzollern zugunsten be» Staates enthält." . Prinz Eitel Friedrich läßt sich scheide«. Prinz Eitel Friedrich, der zweite Sohn des früheren Kaisers, hat, wie der Montag-Morgen berichtet, -eins Landgericht Potsdam Scheidungsklage eingeretcht. Sommuuistenverhastuuge« i« Meuselwitz. Anläßlich d«S vom Stahlhelm veranstalteten Deutschem Tage- in Meusel witz fand am Sonntag ein FcstgotteSblenst statt, den die Kom- munisten durch Anwendung von Trillerpfeifen und durch Radau zu stören versuchten. Der Polizei gelang e» jedoch, di« Störenfriede fcstzniiehmen. Darunter befand sich auch der kommunistische Abgeordnete Engert, b«r wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt verhaktet wurde. Aus der Diplomatie. Währen- -er weiteren Abwesen heit des Königlich Großbritannischen Botschafters Discount D'Abernon von Berlin führt Botschaftsrat Addison die Ge schäfte der Botschaft. Besuch deutscher Wirtschaftler in Amerika. Die heut« Montag mit dem Dampfer „Deutschland" in Newyork ein- tresfenden deutschen Delegierten zum Internationalen Gie ßereikongreß in Detroit werben an -er Quarantäne vom Handelsattache von Wülfing begrüßt werden. Am Pier fin det bann ein von amerikanischer Seite veranstalteter Emp fang statt. Am DienStaa wird daS amerikanische Empfang», komits ein Festessen in Newyork und am Mittwoch ein Fest esten in Philadelphia veranstalten. Die Rückgabe des deutsche« Eigentum» in Amerika. Nach einer Meldung des WallstrectS-Journal hat der stellvertre tende Schatzfekretär Winston erklärt, eS sei ihm vom Vor sitzenden des BuSgetauLschnsseS Green -le Mitteilung zu- graangen, -aß in der kommenden ParlamentSsesiion ein ähn- licher Antrag auf Rückgabe des beschlagnahmten deutschen Eigentums eingebracht werben würde, wie seinerzeit die MillSbill. DaS Schatzamt sei durchaus gegen jeden Vorschlag, der eine indirekte Konfiszierung bedeute. »ustebru. una unserer politischen Ideen, wir smv vw mußt, daß damit erst ein bescheidener ,Anfang s. Darum n»k«u wir unser« Gesinnungsfreund, und —^rtunKewuA Bürgertum Äf, im Kampfe „ätsche -uLnft. «n die deutsch« Weltgeltung und imwrdevtsch«, MiWim, mit un» NeAMkkeickMtWii im Wahlkreis Leipzig Sielt Sonnabend, den 18. September einen außerordent lichen Bertretertag ab. Den Hauptounkt der verband- lnngen, die von dem Wahlkreisvorsitzenden Reichstags- abgeordneten Vros. Dr. Goetz geleitet wurde», bildete di« Kandidatenlinfstellung ftir die LaudtaaSwablen. Einstlmmia wurde folgende Vorschlagsliste für den Wahlkreis Leipzig angenommen: 1. LandtagSabgeordneter Oberlehrer Bernhard Claus, 2. Landtagsabgeordneter Malerobermeifter Max Jähnlg- Mittweida, 3. kaufmännischer Angestellter Johannes Schäfer, 4. Bäckermeister Max Fiedler Claußnitz, 5. Stadtv. Hauptwachtmeifter Richard Drechsler- Waldheim, 6. Fran Theodora Rüdiger-Leipzig, 7. VerlagSbuchhändler Dr. Felir Nielner-Leipzig, 8. Brauer Johann Gretbleln-Leivzig, 9. Steuerassifteut Richard Jammer-Burgstädt, 10. Stadtv. Stadtamtmann Arthur Lehmann-Leipzia, 11. Stadtv. Fabrikbesitzer Johannes Reichel-Waldhemr. Anschließend an die Kandidatenanfftellnng wurde di« Borbereitung der Wahlen besprochen. Stadtv. Bros. Reinhart Her,-Leipzig sprach über die demokratisch«« Richtlinie« zu den Gcmriudewablen. Prof. Dr. Johanne- Richter berichtete über die politische Lage. Nachstehende Entschließung gelangt« einstimmig zur Annahme: Die Deutsche Demokratisch« Partei hat von An- beginn ihres Bestehen- zwei Forderungen als die Angel punkte der deutschen Nachkriegspolitik erkannt und ver fochten r den Wiederaufstieg Deutschland» durch Verstän digung mit unfern ehemaligen Feinden und durch den inner deutschen Ausgleich »mischen Bürgertum und Arbeiterschaft. Sie hat seit 1918 trotz Verkennung, Verdächtigung^und Verleumdung um diese Forderungen gekämpft. Die D. D.P. bat sich in der Außenpolitik für den Eintritt Deutschland» in den Völkerbund unter voller Wahrung der nationalen Würde und in der Innenpolitik für di« otoße Koalition, d. h. für die ehrliche Zusammenarbeit dt» Bürgertum» mit der Arbeiterschaft unbeirrt eingesetzt. . Heut« sehen mir Deutschen Demokraten verheißung-voll« Anfänge zur Verwirklichung unserer alten Forderung ge macht. Der Eintritt Deutschland» in de« Völkerbund ist vollzogen, der volk-parteiliche Außenminister Stresemanu wandelt in den Bahnen de- genialen um seiner voran-- schauenden nationale» Politik willen htugemordete» Demo- traten Rathenau. Die deutsche Wirtschaft hat sÄ durch ihre berufene» Vertreter »ur politisch«« Zusammenarbeit Mit der Arbeiterschaft bekannt. Geht langsam »urifTdi« Einsichten La» ' ' Genugtuung beg Durchietzung uns gleich bewu! " macht ist. da« veraatwoi >leg«de ». Die )l Setp, ia, 10. September. Der Sächsisch« Geweiude- beowteuduud. di« Gewerkschaft der Beamt«, dauer«» «». aesta-lt« »ud »»wärt«« im sächsisch«« «emeiudedieust, hält tu d«u Tage« vom 1L—20. September tu Leipzig seine öl. BuudeS-HauptveBommluug ab. Nach «tue« vegrsißuua-ad««» der Ortsgruppe Leipzig am Sonnabend t« Zoologischen Garten fand »je.feierlich« Grüffuung der Tagung am Sonntag vormittag 1» einer, Festsitzung i« Neueu Theater statt. Nach den Begrüßung», «orte« dr- Vunbe-vorsttzeudrn Stabtrat Bvttger-Dre-deu «ntboten Kret-Hanptman« Dr. Mareu» im Namen der säch sischen Staat-regieruua und Bürgermeister Dr. Kubitz al» Vertreter der Stabt Leipzig der Versammlung ber,licht wtllkommen-grüße. Die besten Wünsche de» Sächsischen GemetndetageS überbracht« Stadtrat Dr. Fischer-Dre-den. Für den Deutschen Veamtenbunb sprach, lebhaft begrübt, Vorsitzender Flügel, für ben Reichsbund -er Kommunalbe- amten un- Angestellten BundeSoorfltzenber Ehrmann. Den Dank de» Bunde» a« die Stadt Leipzig übermittelte -er Vorsitzende der Ortsgruppe Leipzig, Lehmann. Hierauf ergriff NetchSminifter »es In»««« Dr. Kül, da- Wort zu längeren Ausführungen über die Anfgab«« de« dexisch« Beamteuschast in Gegeuwart «ud Znknuft. Dt« Rebe de» Minister», die durch ben Leipziger Gender verbreitet wurde, rief zu verschiedenen Male» stärkste Bei- fall»kundg«bungen der versammelten kervor. Zum Schluß seiner Red« wurden Dr. Külz lebhafte Ovationen barg«- bracht. Im Anschluß hielt Universität-Professor Berweyeu. Bonn einen Vortrag über den Anteil der deutschen Be amtenschaft am Wiederaufstieg Deutschland». Darbietungen de» Letziaer Stabt- und GewandhanS- orchester» unter Leitung -e» Generalmusikbirektors Brecher verliehen ber Veranstaltung einen glänzenden Rahmen. Die eigentlichen Veratllngen der BundeShauvtver- sammlung sanden heute Montag vormittag statt. Gesell schaftliche Veranstaltungen, Besichtigungen un- Versamm lungen ber einzelnen Fachgruppen vervollständigen da» reichhaltige Programm der Tagung. Bon Oberbürgermeister Dr. Rothe-Leipzig, der st» auf- ber Reise nach Amerika befindet, ist bei der Borstandfchafk folgende Drahtung etngelaufen: Begrüße Sächsischen Ge- metndebeamtenbunb in Leipzig. Wünsche guten Verlauf. Die It-e -es LMiMMnißns. De« »berslächltche« Veobachter will es sch«!»«, so sührte ber Minister «. a. aus, als ob in der äußer« «ud lauer« Struktur des deutschen Beamtentums sich «eg« früher uur «euig geäudert habe. Wer aber «Sher »«sieht, der wirb sehr bald find«, daß sich zum Teil Wandlung« vollzog« hab« und »och ,0 staatlich« Wandlung seit 1218 faßt «an am k Satz zusammen: Wir sind vom Obrigkeitsftaat ans d« Weg zu« volksstaat gekommen. Dieser braucht mindest«» das gleiche Maß, aber eine vollkommen andere Art der Autori tät. Gerade im Bolksftaate ist der Beamte beruf«, de« Staatsgedauk« ein« auf die Volksgemeinschaft hiuziel«- d« Juhalt zu geb«; er kauu und muß ei» Musterbeispiel »«für geb«, daß die Idee des Staates »ud der Gemeinschaft über de« eigen« Ich steht. Der ObrigkeitSftaat arbeitet »« Obrigkeit zu Untertan, der BolkSftaat von M«sch zu MeNsch. DaS Letztere muß das Leitmotiv auch für jedeuj Beamt« sei». Der Beamte ist der Di«er »er Gesamtheit, nicht Bedienter einer Partei. Inneres verbnndenfeiu mit de« Staat ist deswegen für die Beamtenschaft d«S Volks staates daS vornehmste Gebot. Als selbstverständliche» Korrelat zu dieser Forderung ergibt sich sofort und »«mit telbar: Berbuudensei« des Staates mit der Beaarteuschast. Der Staat hat im Laufe der letzt« Jahre in bitterster Selbfterhaltnugsuot der Beamtenschakt viel Schweres zu muten müsse«. DaS Treuverhältuis »wisch« Staat und Beamtenschaft mutz aber aus b«id« Seit« lückenlos sei«. Es gibt starke Strömung«, die das BerufSbeamtenverhLlt- nls durch ei« arbeitsrechtliches Verhältnis ersetz« «oll«. Demgegenüber muß mit allem Nachdruck betont werd«: DaS Bernfsbeamtentum ist auch im BolkSftaat eine GtaatS- notwendigkeit. Nicht Abba« des Ber«sSbeamt«tum», so«, der« Festigung, Modernisierung, Stärkung der Leistungs fähigkeit, das sind die Forderung« ber Gegenwart und Zukunft. Stehe« «ber ftaatspolitische Erwägung« hierbei im vorder«»«-, fo ist anf der Grundlage einer arbeits rechtlich« Theorie nichts zu erziel«, sonder« «S »nß auch für die Zukunst gelt«: Beamtenrecht ist Staat-recht. Der Stell««» deS Beamt« entsprech«-, der die Personifikation beS StaatSgeda«k«S und der Volksgemeinschaft ift, gebührt dem Beamtenrecht «in« eigene «ud besondere Stellung t« öffeutlich« RechtSsyftem. Die moderne staatliche Entwick lung läßt zu d« alt« beamt«rechtlich« Forderung« neue hiuzukommen. Daß sich ans de« Berufsbeamtent«» al» Konsequenz eine materiell, persönlich und dienstlich gesicherte Stellung des Beamt« und der Rechtsanspruch aus Alters, «ud Hinterbliebenenverkorgung «gibt, ist eise Selbstver ständlichkeit. Die praktische Verwirklichung sieht sreilich sehr ver schied« aus. Die deutsche Beamtenfchaft hat Anspruch auf ei« Beamtenrechtsgesetz, das de« Pslichtenkrcis des Beamte« »ach »«zeitlich« Begriff« regelt und feine Rechte so sichert, daß auch »er Schein jeder Willkür ver mied« wird. Dieses la«« erwartete Gesetz ist seit einiger Zeit im Reich-ministerinm »es Innern fertiggestellt ««d g«g«wärtg Gegenstand eingehender Aussprache »wisch« Reich und Ländern. Bor Abschluß der Vorarbeit« wird ei«« «ge Fühlungnahme mit d« Bertretusgskörperu der Beamtenschaft stattsind«. KssWllMlW MSWMMeKMMiU Aeichsinnenwinister Dr. K8lz über do» »entfche veomtrotn». N« einem bereit- weiter »vrgeschritten« Stab!«« si«d die u«e Die«ftftraf»rd«««g «ud da» Beamte«, vertretuug-gesetz. Di- Dieuftftrasorduuua, die « eine» Teile im znftä«dig« Ausschuß de- Reichstages be» rett- »«rchberat« ist, hat da» Ziel, dafür zu sorg«, daß verfehl»«»« «ud Uebergrifft von Beamt« >« eine» »war ttt««««, aber mit den «iftig« RechtSgaranti« für d« Beamt« «-gestattet« verfahr« behandelt »erd«. Da» veamt«»ertret«ugagesetz liegt de« Reich-rat vor: E» so» d« Beamt« ei«« »ittefttm»«d« Einfluß aus die Ge staltung seiner verf-ulich »i«ftlich« Angelegenheit« stcher«. Eine solch« vertret«»« ist eine unbedingte Not» weubiokelt. Weseutlicher al» diese Gesetze selbft «ft ihr« Haudhabuug in »er Praxi», »odei Fürsorge »ud Wohl» umll« fllr d« v«mt«ftaud uubedlugt in, Vordergrund steh« müff«. Je hdher da- Nioeau der Beamtenschaft, desto hliher ist da» Nioeau der staatlich« Funktionen. Der Staat soll »«»halb utcht» »uterloffe», um die Leistungsfähig keit der Beamt« zu erhöd« Da,« gehör« vor alle« eine Erweiterung «ud weitherzige Haudhabuug ber Fortbil» buug-möglichkeit« der Beamt«. Ma« spricht viel von verwaltuug-refor«. SS gibt ei«, besoudere Art von ver- waltuugsreform, die davon ouSgeht. daß die Selbständigkeit. Leistung-fähigkeit «ud Arbeitsfreude »le beft« Förderer »ud Mehrer de- Nutzeffekt- aller Berwaltnug-arbeit siud. Zum Thema BeamteruudWirtschaft führte der Miulster aus: Eine geordnete Wirtschaft ift ohne ein ge ordnetes »ud gefestigte« StaatSgefüge sicht d«kbar nud umgekehrt: «i» Staat ohne gefnudr Wirtschaft ift »umöslich. Hieraus ergebe» sich die klar« Grnudfordernngen: Die Wirtschaft muß de« Staate di«« und ihn stütze« Helf«; »er Staat »nß die ihm dienende Wirtschaft fördern, schützen und stützen. NS eigenwirtfchastlicher Körper hat die Be. «rteuschaft für sich das notwendige Strebe» »ach gesicherter Existenz. DaS vefolbnugsproble« ift aber nicht »nr Gegenstand gewerkschaftlicher Aktion, sonder» ei« allgemein »olkswirtschaftlicheS und ftaatspolitisches Problem. Tas befte Mittel, ein« übertrieben« Materialismus z« be kämpf«, besteht dari». daß «a» die berechtigt« and not wendig« materiell« Forderung« ohne Kampf »ud an frei« Stück« erfüllt. Die Beamtenschaft wird vo» einer Berteueruug der Lebenshaltung allgemein viel stärker «ud ««mittelbarer getroff«. als audere Volksschicht«. Auch die Art der Steuergesetzgebung ist für sie von meist ein, schneidenderer Wirkung. Die Wirtschaft sollte nicht ver, kenn«, daß sie ei« g«z ««mittelbares Jutereffe au der Leistungsfähigkeit »er deutsch« Beamtenschaft hat. Durch «äugelnde Berücksichtigung der «irtschastliche« Jutereff« der Beamteuschast wird aber das innere Verhält» iS zwisch« Beamt« »ud Wirtschaft zn« Schad« der Wirtschaft erheb lich gestört. Nur burch eiue «sreicheude wirtschaftliche Sicher««« der Beamteuschast köuu« Erscheinung«, wie NothilseorgRnisation« der vea«t«schaft, ihres akut« Charakters entkleidet »erd«. Hiusichtlich der be-uk-stäudifch-« »ud politi, scheu Strömuuge« tu der Beamteuschast er klärte »er Minister: Es lag i» »er Natur »er Eutwickluug, daß «ach de» Krieg« die materiell« Krag« eiue «>es«tliche Rolle spielt« «ud spiel« mußt«. Aber der Aufgabeukreis der vea»t«orgauisoti,»« ist weiter gesteckt. Sie siud auch erfahrungsreich« Mitarbeiter des Staates »ad der Ge» mein»« und Mitträger ihrer Entwicklung. Die Frag« mag »ff« sein, »d es der Natur «ud Struktur der Beamt«, schäft «icht bester «tsproch« hätte, so, wie die Wirtschaft in Handelskammer«, in Sewerbekammer« «ud Landwirt, schaftskammern ihre Vertretung hat. ihre Organisations form i» »eamtenkaul»«« mit regionaler «ud behörden mäßiger Glieder«»« «ud zentraler Spitze zu sindeu. Für die Sutwicklnng der «»«mehr vorh«»«« Organisations form« ergibt sich zunächst eiue groß« Srnudsordernug: Areihaltuua der Orgauisatio» ,0» eiusei. tiger Patte ipolitik! Damit soll »icht de« politisch« Jndifser«tiS«us früherer Zeit« das Wort geredet fein; aber eiue einseitige parteipolitisch« Ori«tie«»g der Ve- a«t«vertret»ug widerspricht dem ureigensten Wes« des Neanrtentuuls als seine vitalsten Erfordernisse. Wie d« Beamt« die Freiheit ihrer politisch« Gesinnung versas» suugsmäßig gewährleistet ift. so muß i» der Beamt«,rg«. »isatl« Raum für alle politisch« Orientierung« sei«, so, »eit sie sich mit dem Wes« »es Beamtentums und de» Staates vereinbar« last«. DerGedaukeeiuerNe« amteupartei ist jedoch abzulehue». »erufsstän, dische Auflösnng »nserer politisch« Betätig»»« führt letzt« Endes znm Kampf aller geg« alle. Das berufspolitische uud staatspolitische »oll« »er vea«t«schaft — «ud LaS ist eiue wettere 8«»dforde«»g für die Zukunft — muß seine Zusammenfast«»« find« in einer einheitlich«, all umfas se«»«. gefchlost«« Spitzeuorganisatio». Eiue solche ist all«»« in »er Lage, die groß« Zukunstsausgab« »er Be, amteubewegung zu erfüll«, als der« Endziel zu erkennen ift: Sine i« sich gefestigte, i« ihrer Stell««« gesicherte «ud geachtete Beamteuschaft als leb«Sw,chtiges Glied ciucs frei« «ud unabhängig« Volkes, als eiue starke Säule deS Staates, mit Lem sie steht «ud fällt. Für di« Zukunft ift schließlich »och eiue letzt« grobe Kor- deruug zu erheb«»: Das wahr« verusSethoS. Sch« hat eiue starke Bergeistiguug der Beamteubcwcgung einge» setzt. Der ethische Juhalt des BeamteutumS ift aller vo» ganz bestimmter eig«er Prä««««. Siu «»gehöriger des mittler« v«mt«fta»des selbst hat eS vor einiger Zeit I» aek«»zeich«et: Das Tr«verhLU«iS ift eS, daS Bewubtseiu, sein«, Volk «ud Staat zu »i«« «uter völliger Selbftvsr» k«g«««g «ud iuuersier Hingabe. ßchin Ist ßnistntz ßtMast. Zusammeukuuft Baudertzeldeb mit Strrsemami. * Brüssel. 19. September. In belgischen Reate- rwrg-kreisen verhält man sich bezüglich Belgiens Stel- luno zu der Regelung de» Gesamtkomplexes der deutsch- belgischen und deutsch-französischen BerrehUngeo sehr reser viert. Auch die Bresse halt sich m 'yrttl Kommentaren sehr zurück. Indessen wurden die Besprechungen -wischen Stresemann und Briand mit ledyasiem Interesse ver- solgt, da Belgien eine politische Zusammenarbeit mit Deutschland wünscht: einen Beweis hierfür bilden die Löfunst der Affäre Graff und die letzten Unterredungen über Eupen—Malmedy. Belgien will dre Frage Eupen—Malmedy lösen und man glaubt, daß Fraitkreichdemkeinen Widerstand mehr eutaeaensetzen werde. Man nennt al» Entschädi- me für die »och 1» Belgien befindlichen Lausend- e und für Eupen—Malmedv «in« Betrag von oneu .Goldmark. Mm wünscht hier ,tne Dir- M den >ril in — ... — .^ französische» sprechungen nach Deutschland sich begeben «erde, besagt: pärkung der deutsch-belgischen Wirtschaftsbeziehungen in der Erkenntnis der Tatsache, daß Deutschland das Hin terland für den Antwerpener Hafen ist. Man glaubt vier allgemein, baß Bandervelbe in nächster Zett eine Unter- rcdung mit Stresemann über alle diese Angelegenheiten haben wird. Abschließend ist zu sagen, daß die hiesigen politischen Kreise bemüht sind, den Frieden zu befestigen und die beiden Völker einander näher zu bringen. Diese Politik hat die Mehrheit rm Lande, tm Parlament und m der Regierung. 8«r Berliner Reise L»»che«rS. X Pari». Ein Genfer Lava»- Telegramm zu den Gerüchten, daß Loucheur tm Zusammenhang mit den in Genf und in Tboirg «ingeleitetrn deutsch-fran»ösifche» Besprechungen nach Deutschland sich begeben werde, besagt: -on-öllp deabstchtigt, in, Oktober »ach Berlin zu reife», um sich dort vor der Landel-kammer über seinen Plan ein« Weltwirtschafttkonsrrrn» zu äußern. Zu dem gleichen Zweck« wird « sich tm Anschluß daran nach Dien begeben.
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