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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.10.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-10-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192610099
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19261009
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19261009
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-10
- Tag 1926-10-09
-
Monat
1926-10
-
Jahr
1926
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.10.1926
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«MM WM In AM. er < «en. für rtö a« 14. i^gericht». «SMatS- M. anstelle Wr»«, Latz er Ä uudder« ><«>»»<. >>cku> »»H««.»en«. «»»-r- Tat lverbrech« »ach .d n. 2s^M», der mit de« Kall «» ErÜdrte, mm der Schnid de §3Aegt -ad«. »o» i r und e HW LttKmvWttkßM ' »redde«. »« aestrla« Kretta, »«««» vor «rgertcht DreSd« brr seft lmmer^tt urtt gri Staatsanwalt Lanzler diese tet; er war erkrankt «nd e« er währ«b dieser mehrtäail. sei« werbe, der Verhandlung ohne Unterbi wohnen, deshalb «achte sich die Hinzuziehung Anklagevertreter» ersorderltch, damit nicht et ... tagnng eintrete« müßt«, fall» sich etwatge Nachwirkung«» der Krankheit bemerkbar mache» würden. Al» Vachperftänbiae wurde« Hofbüchsenmacher Grüadtg »nd Geheimer Medizmalrat Prof. Dr. Schmorl, sowie für den ersten Verhandlung»»«« drei sogenannte Tatzeuaen, und zwar Revtersörster Herma»» Winter au» vten»bors, Krau Therese Schaffrath geborene Schöne au» Settenhain und BeztrkSkommtffar Fritz Holfert al» Bockau »orgeladen, während für -en »weiten Prozetztag in»gesamt 48 Zeuge» bestellt worden sind. Kür Montag, ben 11. Oktober, ist «in Lokaltermin in Rvhrbborf lAmtbhauptmannschaft Pirna) vorgesehen. Wa» die Person -e» Angeklagte« und die ihm zuss Last gelegte schwere Tat ««belangt, so sei zusammenfaffenb zu nächst folgendes angeführt: GanitätSrat Dr. Robert Kustn» Böhme wurde am 8. Mai 1M8 zu Großenhain al» der Sohn eine» Färbermeister» geboren. Sr besuchte daselbst die Bürger-, später die Realschule und hieraus da» Gymnasium zu Freiberg in Gachseu. Nach Abschluß seiner Gymnasial- bild««« studierte Angeklagter Medizin, um im Kahre 1891 in Dresden al» junger Arzt «ine eigen« Prart» zu br- treiben, die damals sei« Schwiegervater, der Fabrikbesitzer Gebler in Radebeul, einrichten liest, mit bessert Tochter er sich im März 1892 verheiratete. Dies« erste Krau, Helene Böhm geb. Gebler, wurde nach einigen Kahren plötzlich krank: fi« verstarb bereit» IMS und hinterließ eine Tochter Irene, deren mütterliche» «nd großväterliche» Erbe der Angeklagte damals verwaltete und um dessen Herausgabe später ein Aivilprozeß gegen ihn anhängig wurde, der dann mit einem Vergleich endet«. Im Jahre IMS ging Ange klagter ein« zweite Ehe mit Klara Kubisch au» Forst ein, der zwei Kinder, «in Knabe und ei» Mädchen, entsprossen sind. Der Knabe verstarb, die Ehe wurde im November 1V11 wieder geschieden. Diese zweit« Frau ist ^etzt anderweit verheiratet. Al» diese »weite Frau die Klage auf Scheidung eingereicht hatte, ließ Angeklagter ein sogenannte» Ent mündigungsverfahren etnleiteu; e» kam somit auch hier zu gerichtlichen Prozessen. Wieder einige Jahre später, im zeitigen Frühjahr 1018, lernte er durch «in HtirätSinserat die Fabrikbesitzerswitwe Anna Trip» geborene Landrock kennen. Diese Verbindung kam auf etwa» «ngewöhuliche Weise zustande. Der Angeklagte kam ein«» Tage» mit einem große« Kranze bei der Witwe, die al» sehr vermögend galt, vorgefahren. und sachte bann mit ihr da» Grab de» verstorbenen Manne» auf dem St. Pauli-Frked-ofe auf. Bei Lieser Gelegenheit erhielt er deren Einwilligung zur erneuten Eheschließung» Diese anderweite Verbindung war von Anfang an unglücklich. Gelegentlich «ine» Jagbganae» am tzL September 1»16 wurde diese dritte Fra» durch eiuen Schrotfchuß «et»tet. Der Tod der dritten Frau wird von deren Angehörigen nicht al» ein solcher angesehen, der aus «inen Unglücksfall zurückgeführt werden könnte. Ein damals sofort eingelei tete» kriegsgerichtliche» Verfahren endete mit der Einstel lung. Ein Bruder -er erschossenen Frau strengt« dann einen Prozeß an, um Santtät-rat Dr. Böhme für erb- unwürdig zu erklären; er wurde damit abgewiesen. Andererseits strengte der Angeklagte einen Prozeß an gegen eine Miterbin. Und so entwickelte« sich Zivtlprozesse, «nd schließlich kam e» auch zu Beleidigungsklagen und teilweise sehr ernsten Meinungsverschiedenheiten -wischen Angeklag ten und Gemeindegliebern von Großröhrsdorf. Am 9. Au- gust 1924 stand beispielsweise vor der S. Ferienftmfkammer d«S Dresdner Landgericht» eine BerufungSverhanblung an. In dieser Angelegenheit drehte e» sich um eine von Sani- tätSrat Dr. Böhme gegen den Gutsbesitzer Otto Schneider in Großröhrsdorf angestrengte VeletbigungSklage; der Termin endet« mit einem vergleich. Wa» nun den Tod der dritten Fra« anlangt, so erklärt der Angeklagte, «S habe sich ein Schnürsenkel gelost, er sei darauf getreten und ge- ftolpert, dabei habe sich da» Gewehr gelöst, und so sei s«t«e Frau da» Opfer eine» Unglück-fall«» geworden. Der umfangreiche Prozeß wirb «eben -er Vernehmung de» Beschuldigten zur Person und Anklage auch ei« Ein gehen auf all« sich daraus entwickelten Prozess« «nd son stigen Verfahren erforderlich machen: e» ist daher mit zeit raubenden Erörterungen, mit Vortrag umfangreicher Aktenstücke «sw. »u rechnen. Der Angeklagte, der bet b«r Truppe al» Kunstschütze bekannt war, und der in seiner Be hausung in Großröhrsdorf immer die Bibel und da» Ge sangbuch auf dem Nachtttschchen liege« hatte, um sich daraus »u erbauen, bestreitet nachdrücklichst die ihm zur Last gelegte Lat. Die geftrtae Verhandlung begann unter stärkstem An drange von Zuhörer«, der Einlaß erfolgte nur gegen Ian zu hab««» .um -«reu r Strafsache' handelt eß «tt, wie «in» sott^ sett »mrttU«batte."H»M ter geführt wird. De» vr. Kurth, der stell»«, eicht». Beisitzer sind di« nelle. Al» Geschworene Bors.: He«, Böhme, da» ist wohl richtig, daß ihre Ehe- fran am 22. September ISIS ans eine« Jagdgauge um» Leb« gekommen ist? Angell.: Jawohl, Bors.: Vie bleiben «ttil «tth dabei, daß dieser Tod aus «tuen Unalückösall zu- rückzüführ« ist, «nd daß Sie demnach unschuldig daran stad» Angell.: bleibe dabei, wie ich schau früh« und »mm« a»«««be» habe, daß hi« «tu Unglückösa» »«, lag, ich fühle «Uj vSIig »»schuldig Da» Gericht trat »ach diese« kurze« Bemerkungen er neut in die wettere Vernehmung de» Beschuldigte» et«. I« wetteren Verlauf wurde dann die von der »wett« Fra« etngelettet« Ehescheidung besprochen. Al» Eheschet- dungSgrunü wurde Zerrüttung de» eheliche« Verhältnisse» angegeben und beantragt, Angeklagten für schuldig zu er klär«, der wiederum di« Abweisung forderte, be»w. di« Fra« al» mitschuldig »u erklären. Angeklagter will seine zweite Krau direkt al» hirnverbrannt geholt« hab«, so scharf vorzugeh«. Der Ehestreit lief später Lurch alle In- stanz«, er war von tahrelanger Dauer. Angeklagter will alü Arzt die »weite Frau für geisteskrank gehalt« hab«. Der Vorsitzende hielt dann dem Angeklagten i« wetter« Verlauf der Vernehmung vor, daß er doch die zweite Frau auch auf Zahlung von 709 Mark verklagt hab«, wa» doch ein« ganz merkwürdig« Eindruck erweck« mußte, worauf dieser erwiderte, er könne sich Einzelheit« nicht mehr ent sinn«. von dieser Klage wisse er nicht» mehr, gibt e» aber auf weiter« Vorhalte zu. vors.: Die »weite Ehe wurde geschieben. Wa» macht -an« etg«tlich Ihre Praxi»? Angell..: Die war nicht sehr ertragreich; ich habe ei« ganz bescheidene» Leben geführt. Bors.: Haben Sie sich Pläne für die weitere Zukunft ge macht, nachdem Sie geschieden waren? Angell.: Ich hatte -« Wünsch, «ein Leb« wieder zu teil«. Vors.: Sie bat te« also wieder Sehnsucht nach einer anderen Frau. Au- gell.: Ja. Ich war wohl jahrelang verheiratet gewesen, doch Lurch Li« Degeueration meiner Frau aber auch au» Le« Gleichgewicht gekommen. Staat Sa« »alt Hart,«»»: Ich beantrage die Verlesung de» EntmündtgungSaatrageS. den Angeklagter gestellt hatte, da dieser auf der ein« Seite behauptet, ein lieber Gatte gewesen zu sei», andererseits aber im Anträge Eutmündi- guugSgründe angibt, wie e» kein Ehemann tut, der seiner Ehefrau gegenüber auch nur ein Fünkchen von Hochachtung u«d Liebe hat. De« Anträge soll morgen in der geheimen Sitzung mit «tsprochen werde«. Der Vorsitzende brachte da»« einen Brief LeS Bruders Hermann zur Verlesung, worin dieser schrieb, der Angeklagte gehe nur nach Geld, alle» andere sei ihm gleichgültig; er sei ein Frauewjäger. Etz beachte nicht ob e» sich «m Frauen handelt, die weit unter keinem Stande steh«. Der Angeklagte gab iu der weiteren Vernehmung zu, einmal davon gesprochen zu hab«, ihn könne nur eine reiche Heirat rett«, um die wirtschaftliche Grundlage wieder zu erneuern. Das Gericht trat -an« wieder i« die Besprech«»» über verbleib »er Erbschaft »er Tochter I«»« ei» und die sich daran» er- gebende« Prozesse, die später mit vergleich endet«. Ange klagter' will später nach dem Tode der dritten Frau au di« Tochter aus erster Ehe, an Irene 5SVM Mark gezahlt hab«, diese sei damit abgefunden gewesen. E» trat hierauf eine längere Mittagspause ein. Nach -er Mittagspause ging« die Erörterung« über die Bermögensverhältniffe nochmals weiter, dann wandte sich da» Gericht der Besprechung der dritten Verehelichung zu. In einem zur Verlesung gebrachten Briefe brachte der Angeklagte zum Ausdruck, daß er die Witwe TripS al lein« ausgehend« Stern betrachte. Er kündigte ihr den Besuch an «nd bat sie unter allerlei Liebesbeteuerungen, mit zum Grabe ihres verstorbenen Gatten zu gehen. Der Angeklagte gab zu, den Brief geschrieben zu haben. Weg« de» Kriegszustandes sei Eile geboten gewesen. Der Bor- sitzende stellt fest, daß die »wette Begegnung mit der Witwe aml 24. Mär, 1915 ftattfand, am Tage darauf die Trauung vor dem Standesamt erfolgte und am 20. Juhi bereit» ein Testament errichtet wurde, da» durchweg zugunsten de» Manne» abgefaßt war. Bors: Wie stand es zu dieser Zeit mit den beiden Töchtern au» erster und »weiter Ehe? ' «gell.: Ich habe tatsächlich kein Erinnerungsbild mehr. war auch die wirkliche Vermögenslage nicht genau be- t. Bors.: Die Ehefrau hat zu Angehörigen erklärt, sie «inmal umgebracht werden sollen? Angell.: Seine davon ist wahr. Bors.: Der Nachlaß soll 2. bis 5M 0M betrag«« hab«. Der Angeklagte sucht diese Höhe zu bestreit« und entrollt dann ein Bild seiner dritten Ehe. Die Fra« kam Anfang September von Dresden nach dem Landhause und äußerte b« Wunsch, sich an den Jagdgäng« beteilig« zu dürf«. Meiner Erinnerung nach war sie einigemal mitgegang«. Bors.: Ihre Frau soll einmal bei einem Kagdgange beinahe abgestürzt fein? Angell.: Da» ist ehre Unwahrheit.- Bors.: Ein Schnürsenkel soll aufge- ,«,»«» sei« und den Anlaß zu dieser Angelegenheit gegeben hüb«. Angell.: Kein einzige» Wort ist davon wahr. Viel leicht liegt eine Verwechslung vor. Der Angeklagte gibt ei« Vorkommnis gelegentlich eine» Spaziergang«» kund. Rach Beendigung der Vernehmung de» Angeklagt« werd« «och einige Zeugen vernomm«, sowie die beide« Ludewig, Gärtneretbesitzer Fritz Seyer und ReaierungSrat Richard Vtebrach, sämtlich au» Dresden, Soldschläger August Otto Buschner au» DreSden-Leub«, Lagerhalter Hermann Schäch aus ToSwig «nd Kran Els« Ahl«dors au» Kockwitz. Die Anklage vertret«« die Staatsanwälte Canzler and Hartman«. Di« Verteidig«»» führt Susttzrat Dr. Knoll. »le der Vorsitz«»« de» Schwurgericht» «ttteilte, hatte — faugretche Anklage bearbet- ,och nicht vorauSzusehen, ob Prozeßdauer in der Lag« ohne Unierbrechung beizu- .1/1 eine» »wett« nicht etwa eine ver- Vost glaubt Voraussagen »u können, daß Washington in kurzer Seit von der französischen Regierung ersucht «erden wird. die Urbrrnabme deutscher Eisenoahnobltgationen durch amerikanische Banken »ü erleichtern. - , . - - z nur ein HilsSorgan ber Staat! Anordnung« auSzuführ« habe, de» «aatSapwM sei ihm Hierauf wurde der bayrische üb« di« Unter«»«»» »er»»»« «1 t» Justizministerium am 14. auwält« «führt hat. Er hätte d«S Ministers de« Bericht..ertt, habe er sich beschränkt «nd bann — erstattet. Al» er, Sürtner, gMstizminist«, wurde, habe er wär«, ohne ganz entscheidende» BewetSmaterial die Sach« vor da» BolkSgericht zu bring«. Rach seiner Ueberzeugung sei der Besuch der «ngSburaer Staatsanwälte «ft Wisse» und Wtll« de» Minister» Roth erfylgtz Auf Frag«» de» Abg. LandHerg lSoz.) erklärt« der Zeuge, Laß der Minister Roth sich weder zustimmend «och ' - '' NL-WLKLÄÄ LL-. «wer Erinnerungen halte er «» jetzt l zusammen mit Dr. Sademaua ihn »tag ausgesucht und mit ihm darüber utfter hab« er ben Srundsatz gehabt, alle Verhandlungen - über Prozeßsach« entweder in Gegenwart de» Referent« ober nur durch den Referent« führen zu lass«. Deshalb habe «r auch den Herren Kriebel und Sabemann gesagt, fi« möchte« mit seinem Referenten sprech«. Er wollte sich da. mit keineswegs von der Verantwortung drück«. ASg. Dr. Levi lSoz^s sragte, ob dem Sengen nicht gesagt worden sei, wieso der Mord mit der Waffensache der Ein wohnerwehr überhaupt im Zusammenhang stehe. Der Zeuge Roth erwiderte darauf, man frage ihn nach Einzelheit«, die er heute nicht mehr beantwort« könne. AIS Dr. Levi darauf sagt«, daß der Minister Gürtner scheinbar et« bessere» Gedächtnis für die Einzelheit« gehabt habe, verwahrte sich der Zeuge dagegen, daß ihm Gedächtnisschwäche vorgeworfen werde. Im wetter« verlaus der Vernehmung erklärt« schließ- lich Dr. Leok, er hab« keine weiter« Fragen mehr an Le« Zeugen, da er dies« »u sachgemäßen AuSsag« doch nicht veranlassen könne. Hierauf rief der Zeug« Roth in großer Erregung au», baß er sich einen solchen Vorwurf nicht ge fall« lass« könne. Wenn er hier als früherer Thes der bayrischen Justizverwaüung unter EideSauSs«« steh«, könne er wohl verlangen, baß man ihm glaub«. Al» hierauf Zurufe gemacht wurden: Das können Sie von dem nicht »er lang«! Jüdisch« Frechheit! ersuchte der Vorsitzende, di« Verhandlung fachlich weiterzuführen. Auch den Zwischenruf jüdische Frechheit!" rügte der Vorsitzende. . Als nächster Zeuge wurde Miuisterpräfideut a. D. Dr. »oü Kahr vernommen, der erklärte, er wisse von dem an Hartung begang«« Morde nicht wehr, al» wa» in den Zei- tuns« gestand« habe. Nach reiflicher Erforschung seine» Gedächtnisses hab« er nicht den geringsten Anhaltspunkt da- für, daß die bayrische Justiz auf LaS verfahr« «in« hem mend« Einfluß auSgeübt hätte. Auf Fragen de» Vorsitzenden erklärte der Zeuge, ihm sei nicht» bekannt, daß Schweickhardt, Brame und Berchthold mit falschen.Pässen gereist fei« «nd daß diese falsch« Päff« mit irgendwelchen amtlich« Stell« in Zusammenhang stehen könnt«. Auch weiß «r nichts davon, daß Gchwesckhardt ein« Paß von der ungarische» Gesandtschaft auf den Nam« Jano» Schmidt gehabt habe. - Abg. Dr. Levi fragte, ob dem Zeugen etwa» davon de- rannt sei, daß Sapitäuleutuant Srhardt ein« falsch« Paß iu Bauern erhalt« habe, protestierte der Zeug« gegen eine solche Frag«, von der auch der Vorsitzende erklärte, baß sie nicht unmittelbar in LaS Aufgabengebiet deS Ausschuss«» «in- schlag«. Weiter fragte Dr. Levi, ob dem Zeugen bekannt sei, daß Erhardt seinerzeit in Bayern unter dem Namen v. Eschweg« wohnte und ob «r wisse, woher Erhardt den Paß auf diesen Nam« erhalten habe. Al» der Abg. «töhr (Völk.) dies« Frage als unzulässig beanstandete, zog sich der Ausschuß zur Beschlußfassung über di« Zulässigkeit der Frag« zurück. Nach kürzer Beratung erklärte sie der Ausschuß für zulässig. Der Zeuge v. Kahr beantwortete die Frage dahin, «S sei allgemein bekannt, daß sich Erhardt wiederholt unter fal schem Nam« bald hier bald da aufgehalten habe. ES möge sein, baß er «in« falschen Paß auf den Nam« Eschwege g«- habt habe. Wer dies« ausgestellt hab«, wisse er nicht, auch sei ihm dienstlich nicht» darüber berichtet worden. Nächste Sitzung heute Sonnabend. Politische Taaesköerficht. Sozialdemokratischer Antrag zu« Mordfall Helling. Di« sozialdemokratische Fraktion im Preußisch« Landtag Lat folgenden Urantraa eingebracht: Die Behandlung de» Magdeburger MordfallrS Helling durch di« zuständig« Justizorgane bat in der Bevölkerung da» berechtigte Gefühl erweckt, daß bei der fast uneingeschränkten Machtbefugnis de« Untersuchungsrichter« und den geringen Rechten de« Angeschuldigten eine groß« RechtSünsicherheit für unschuldig Angeklagte besteht. Da« Schicksal der Ange schuldigten Haa», Fischer, Reuter kann jederzeit auch jedem anderen unschuldigen Staat«bürger widerfahren. ES wird daher deantragt, daß da« Staatsministertum feinen Einfluß dabin geltend macht, daß bei der reich-gesetzlichen Neuregelung de« Strafprozesse« über die Haftbeschwerde eine» in Unter- suchungShaft genommenen Angeschuldigtm in mündlicher, kondradiktorischer Berhandlung entschieden wird, daß ferner dem Angeschuldiaten und seinem Verteidiger ttn weitgehen des Recht aus Äktenetnsicht »verkannt wird. Ferner soll dem Landtage «ine Sesetz«»vorlaa« zuorkeitet «erden, durch die da» veraltete Dis-iplinargesetz für richterlich« Beamte neu gestaltet und namentlich di« Oeffentlichkeit für di« ent scheidende Verhandlung eingesührt wird. Di« Tätigkeit der mit der Mordsache Helling befaßten Richter und Staat«, onwälte soll einer disziplinär« Nachprüfung cu»M unter dem Gesichtspunkte unterzogen werde«, «iew amten vorsätzlich oder fahrläifig di« sachliche de« Salle« verzögert brzw. nicht genügend gesördä Ruutzsotzuuae« «es« Finulautz. Ul» gestern königl. »Heater in Kopenhagen die Feftvorftellung de« Besuche« de« finnischen Präsidenten ihren Anfang nehmen sollte, brachen auf der Galerie einige junge Leute in Schmäh ruse gegen Finnland au«, gleichzeitig warfen sie Flugblätter in« Parkett. Die Besucher sangen darauf die oäanche Nationalhymne. Di« Vorstellung konnte ungestört zu End« abUstzttyutz«. Der »ariür Sorrewondent der Morutu» M «ub Borzetauug d«S Personalausweise». Dauttt soll bindert «erb«, »aß Zeug«, bi« für später« Zett geladen >, nicht dem Termin« »»vor beiwohnen. Al» Beauftrag- drS Jnstiz»tatst«rtum» ist Sehetwrat «albe erscht««. hinter de« SertchtSbofe Platz genommen hat. ehurung de» Ang rektor Kurth d« .. wie folgt lautet«: »» Sr»ß«bai» aebor««, tu Sr Gemeinde-, Arei«. und V'zirkSwablen im November in Er scheinung treten soll. Die Vereinigung soll aber auch «in ersprießliche« Zusammenarbeit« bei jeder sich bietenden Gelegenheit, wo ,« sich um da« Wohl de« deutsch« Volke« handelt, aewährleift«. * Der Wotewkin-Stl» bleibt tu Vatze« verboten. Von «ständiger Stelle wird bestätigt, daß der Potemkin-Film in Myern nach wie vor verboten ist. IMEM SaudeStzerrat verurteilt. Da« Strafgericht Manchen verurteilt« de» Kaufmann Jakob Rudolf Schmidt, di« Verkäuferin Vaula Igel und den becuflosrn Konrad Naaer In nichtöffentlicher Sitzung weg« Landesverrat und »war Schmtdt zu zwei Jahren einem Monat. Vaula Igel « einem Jahr drei Monaten und Bauer zu einem Jahr Gefängnis. . Abschtedsess« für Botschafter »Mberuo». Der ««ich». Sur chondouer Jud vorne erklärt« einem Vc sich bei den drutsch-miolischrn «irtschastlicheu vespreevungen mn ttn« unvsfiztelle GrSrttnmg handel«, von dir da« MublHr« kein« . sofortigen Eraebniss, «matt« sollt«. VolitlHe Fragen seien nicht dahintrr zu suchen. Gründau, einer.RechtSfirb«-« Vereint,»,,'. In Baden-Baden bad« sich unter dies«, Ltt«l folgend« 0kgä- uisation« zusammenaeschloss«: Deutsch« Adelsainosseu- chak. Deutschnational«. volkSparttt. yrontkämpferbuntz. Stahlhelm. Nationalsozialistische Deutsch, Arbeiterpartei, Landbund und Altdeutscher Verband. Di« Verbände hab« lch zur Wahrung g,m«iusam«r Interessen »u einer Arbeit»- Sk/uinschgkt »usamm,««schlossen, di« «rkmalia bei dm
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