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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.09.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-09-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192609021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19260902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19260902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-09
- Tag 1926-09-02
-
Monat
1926-09
-
Jahr
1926
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.09.1926
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A« rchxl*r» zieHn». Nach dem regenreichen «ch meist»«» kühle« scheint es mmmedr, al» wen« «n» dach noch «ne omr sommerltlb sV^nen Wvidnt tverden Zwar sind die SonnenstraHm» «ttht mede so feuria wie sonst in d»n HündStagea, aber Ne die Luft mit einer schmeichelnden Warme und unsere Dange« wie liebkosend« Hände. Jedoch nä wir uns schon mit Riesenschritten der kälteren Jahreszeit. Die Tage welchen bereit» eroebltch kürzer, und wem» auch die Natur »um Teil noch ihr sommerliche» Kleid trägt, so machen sich doch auch sonst die Anzeichen de» nahen den Herbste» bemerkbar. Die Störche und einige unserer gesteuerten Gänger haben bereit» Äbschich» von un» ge nommen. und nunmehr rüsten sich auch die Schwalben, di« Sünderinnen de» Gommer», zur Heimreise. Ern alt« Bolkswort sagt: „An Mariä Geburt (8. September) ziehen die Schwalben furt." In der Tat ist auch durch die Beobachtungen der Vogelwarten wissenschaftlich festgestellt, daß die Schwalben in ber Zeit vom 6.—10. September au» Ostdeutschland, in der Zett vom 8.-12. September au» Nord- und Mit teldeutschland und spätesten» bi» »um IS. September au» Güddeutschland fortzteken, um ihre Reise nach fernen Lägern anzutreten. Der Zeitpunkt ihre» Abfluge» hängt damit zusammen, datz sich in diesen Lagen günstige Luft ul» DindstrSmungen in höheren Schichtungen »eigen. Bet ihrem Zuge kann mm» die Beobachtung machen, datz sie gemeinsam in großen Scharen aufbrechen. Die Be lehren sind der Ansicht, datz sich die Schwalben in Ita lien, Spanien, Griechenland, Asien und Afrika, wo sw den Winter verbringen, ebenfalls in Restgemeinschaften ni»«rlassen oder sogar die Schwaben der angrenzenden deutschen Städte und Dörfer auch in ihrer zweiten Hei- iirat in ähnlicher Verteilung, stadt- und dörferweise, Won nen. Jedoch sind die Untersuchungen darüber noch mcht abgeschlossen. Die Schwalben benutzen zu ihrem Flug« die Nachtzeit und erreichen eine DurchschmttSgeschwinlng- keit, die weit über die, unserer schnellsten Flugzeuge hin aus geht. „Die Schwalbe kehrt zum Dorf zurück, wie einst!" heitzt e» in einer alten Volksweise. Aber leider mutz man die Beobachtung machen, datz sich ihre Zahl all jährlich erheblich verringert. Die Gründ« dafür sind mancherlei Art: ES ist bekannt, datz namentlich m Italien di« Vogelsteller mcht nur Scharen von Singvögeln aller Art, sondern besonder- auch Schwalben zu Millioken auf ihrem Zuge nach und von den warmen Ländern Wegfangen, um sie auf den Markt zu bringen. Auf ihrer langen Reise machen diese schnellen Flieger ermüdet mehr fach Rast und wähle»» dazu unglücklicherweise nicht selten die Hochspannungsleitungen, so daß sie natürlich von dem elektrischen Strom getötet werden Ern werterer ge fährlicher Feind der Sckrwalbe ist die Bogelsprnne, dre sich unter ihren Flügeln ansetzt und ihr da» Blut auS- saugt, so datz viele plötzlich leblo» aus der Luft zur Erde fallen. Kehren sie wirklich in ihre Heimat zurück, so wird ihnen ihr Dasein oft außerordentlich erschwert, durch d:c Gassenjungen unter den Vögeln, dre Spatzen. Frech haben sie bei rhrer Ankunft bereits von ihren Woh nungen Besitz genommen, und dre Schwalben sind nicht mächtig genug, sie daraus zu vertreiben. Treffen dann im Frühjahr die Schwalben wieder Lei uns ein, so müssen sie immer erneut die Erfahrung machen, wie sie in eurem alten Krnderretm ausge sprochen ist: „Als ick Abschied naym, als ich Abschied nahm, waren Kist' und Kasten schwer, als ich wiederkam, als ich wrederkam war alles leer." Da» wirk» sie aber Nicht hindern, sich auch im nächsten Frühjahr wieder pünktlich einzustellen und uns rm Kreis lauf der Jahre wieder das Nahen des Sommers anzu künden, wen»» eS auch heißt: „Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer". Oertliches imv SilchslscheS. Riesa, den 2. September 1V2S. —* Wettervorhersage fürden 8. September Mitgeteilt von der Seichs. Landeswetterwarte zu Dresden). Zeitweise stärker bewölkt. Temperaturen wenig geändert, tagsüber etwas kühler. Allgemeiner WitterungScharakttr der nächsten Tage: Nock vorwiegend trocken. —* Daten siir den 3. September 1026. 1688 Oliver Eromwell gest. (geb. 1599). 1883: der russisch« Dichter Iwan Turgenjew in Bougival gest. (geb. 1818). 19l4: Kardinal della Chiesa wird Papst Benedikt LV. (gest. 1922). 1923: Politiker Graf Paul von HornSbroech in Lichterfelde gest. (geb. 1852). —* Sin schwerer Unfall, dem ein blühende» Menschenleben »um Opfer gefallen ist, ereignet« sich gestern in den späten Abendstunden auf dem Lorenzkirchner Markte. Gegen '/.12 Uhr wurde die 22 Jahre alt« Munitionsarbeiter!»» Frida Schreier au» Gohlt», Tochter der Witwe Minna Schreier, al» sie im Begriff« war, eine der Marktstratzen zu überschreiten, von dem die Straße daherfahrenden Lastkraftwagen der Bergbraurrri Riesa gestreift und vermutlich durch den Kotschützer de» Wagens derart heftig getroffen, daß der Bedau«rn»w«rten die Schadeldeck« eingedrückt wurde, wa» den sofortige» Lod de» junge» Mädchens zur Folge hatte, lieber die Ursache de» Unfalls hören wir, datz die Verunglückte, di« sich in Begleitung einer Freundin befunden hat und von zwei Herren in scherzhafter Weise verfolgt word«n sein soll, im Begriff gewesen ist, davonzulaufen. Bei dem v«rsuch«, di« Marktftratze zu überschreiten, habe sie scheinbar plötzlich d«n in grmätzigtem Tempo berankommenden Kraftwagen bemerkt, der sich bereit» in ihrer unmittelbaren Näh« be funden habe. Während da» andere Mädchen noch vor d«m Auto dl« Straße überlaufen hatte, ist di« Schreier — ver mutlich vor Schreck — etwa 1 Meter vor dem Kraftwagen stehen geblieben und alsbald von diesem erfatzt «nb z« Boden geworfen worden. Ob dem Kraftwagenführrr «iu« Schuld an dem Unfall »uzuschreib«» ist, mutz de« weiteren Erörterungen der zuständigen Stellen überlassen werbeir. - —* »am Loren,markt. Gestern früh setzte »er Verkehr aus dem Markt gleich zu Anfang in voller Mär« »in. Der Biebmarkt übt immer «in« besonder« Anziehung», krast au». Den großen Platz, auf dem sich der Handel abspielt«, umlagert« viel Volk, da» sich an dem beweglich,« und stetig wechselnden Schauspiel ergötzt». Aufgetriebe« waren 820 Pferde, gegen 856 im Vorjahre Der Vieh markt hat lang« nicht m»hr di« Bedeutung wie In ver gangenen Zeiten. Im Jahre 1844 z. B. wann 8806 Stück Lüch aufattrirbrn. Allerding« find in dieser Zahl Rinder und Schaf« mit «inbegriffen. — .Erstem nachmittag »ar «in Massenansturm der Jabrmarkt»bekucher za verzeichnen. Der Markt steht im Zeichen prächtigsten Sommrrwttt«r». TradttionSaemätz findet am Freitag, wie üblich, in Loren,- kirch Marttgvttegdt,ust statt. Beginn irüh 8 Uhr. ttl» «.UM zu »ter, wie «gen. »«. öM « auch >ar- irke S-K Staat«, »sprechend Ar Opern. Sich« und kommen würbe, si- m und naturnotwen- ... _)tadt und Land e»n- irde, wie wenig sw, dem darbend, ihren kulturelle» abt gegyrüber dem Land« UM Telegramm« «ach Mo de Janeiro nsw. 8,75 —* Jungdeutscher Orden, von der amtlichen Stelle der Führung de» Jun «deutsch«»» Ladens in Sach sen wird un» folgende Erklär „ Übergeben: ,Da» Kapitel der Jungdeutschen Orden» tagte am ! ... den. Der Hochmeister Mahraun war anwesend. Etnmüttg _ .. .^ HE Da« Grvtzkom- kf«g»««tt ""7'M» mq» >r ber. lich« vberstknndanettn und Angelo Ferrari al« Bühnen dichter und Üiebr«nachfolg«r Walter« Beachtliches. Noa« Real, ist sauber und stellt ganz ausgezeichnete Bilder. Der Film kann al« Musterbeispiel dafür bienen, wi, «in Bild- streifen gut, wirkungsvoll und rentabel gedreht »erd«» soll. Auch Vr«itz Photographie trug dazu bei, diesen in der dstgsährlgen Produktion besten Terra-Film einem ehrlichen unbestrittenen Erfolg zu,»führe». Zentraltheater Gröba. -DerFarmerau« Texas. Hierzu schreibt da« .Berliner Acht Uhr Abend- blatt . ...Und di« Szenen sind so ausregend, daß der Zu- schauer glückselig strahlt, wenn sich alle« zum guten End« »btt. May kennt die Wirkung solcher Sensationen. Er UWWW, monsttn und frttchta »««»öS a'schrittm«« / dem Stoff in feder Zentraltheater Gröba. .DerFarmerau« Texas. Hierzu schreibt da« .Berliner Acht Uhr Abend- blatt". ... Und di« Kzrnrn sind jo c._' ' schauer alücks«ltg strahlt, wenn ftch alle« »um kebtt. May kennt die Wirkung solcher Sens stellt sie so naturgetreu, so «cht, daß einem glatt die Luft wrgbleibt ... Willy Fritsch und Edward Burn« geben dem BerwrchSlungSspaß jugendlichen Schwung, Lilian-Hall- Davis, sriich und anmutig, und «in« neue Entdeckung, Pauline Garon, sind beider .Eroberungen". Die ältere Garde stellen Christian Bummerftäht, Han« Junkermann, Frida Richard und die bemerkenrwerte Tiara Greet dar — «« Ensemvle, da« in der festen Hand de« Regisseur« den Film »um großen PublikumSersolg führt.... —* Treppe» beleuchten! Di« Dunkelheit bricht jetzt wiedrr zeitiger an und damit beginnt für den Hau«, besitzer auch die Berpsitchtung, die Treppen und Flure« zu beleuchten. Bei Unglückssällrn, die infolge Vernachlässigung Vorkommen, kann der Haurbesitzer bekanntlich im Klage wege haftbar gemacht werden. . *Zur Notlage der sächsisch en Land wirt schaft. Gin typische« Beispiel kür viele andere von der augenblicklich außergewöhnlichen Notlage der sächsischen Landwirtschaft gibt un« di« Pressestelle der Landwirtschafts kammer von einem der bestaeleiteten RittträutSbetriebe der Amtshauptmannschaft Meißen zur Kenntnis. Schon End« Juni war infolge Verderbens der Heuernte durch die anormalen Niederschläge der mittelsächsischen Landwirt- schast bedeutender Schade»» entstanden. Die Saatenftands- bericht« lauteten aber verhältnismäßig günstig, sodaß man annrhmen konnte, daß di« Getreidebeständ« manche» wieder ausgleichen würden. Die Getreideernte ist dann aber so ungünstig ausgefallen, wi« man sie auch in den schlechtesten Jahren vorher kaum gekannt hatte. Je schwerer Und bester der Boden, umso größer wurde die Enttäuschung; so hat beispielsweise di« Wintergerste trotz guten Stande« nur Zweidrittel eine« Normalertrag«« ergeben, Roggen nur Vie halbe Ernte, wobei überhaupt nur wenig Roggen einwand frei geerntet werden konnte. Die Effektiogewicht« über- schritten nur selten 26 l« je d». Der Weizen hat ebenfaÜS infolge Lagerung sowie Rostbefall und dadurch bedingter Notreife vollkommen versagt. Besonders roftanfällige Sorten ergab«» nur 14 j« K» bei einem Effektiogewicht dertr 0 cken « n Ware von nur 62. sodaß die Körner nur al« Hühnerfutter zu verwenden sind. Im allgemeinen dürft« die Ernte nur 50 .Prozent einer Normalernte be tragen. Auch die Aussichten für die Hacksruchternt« sind sehr schlecht. Abgesehen von einer starken Verunkrautung »eigen rein« Bestand« nur geringe Wurzeientwicklung. Bet Frühkartoffeln, die meist verfault sind, werden Erträge im Durchschnitt von 50 ä» je w» gemeldet. Auch die Spät kartoffeln haben nur geringe»» Ansatz, wobei große Flächen so unter Nässe gelitten haben, datz ftch eine Ernte überhaupt nicht lohnt und man jetzt die Schläge, um wenigstens für dir Nachfrucht etwa» Gare zu haben, den Boden einfach umbricht-. Zusammensaffend mutz berichtet werden, daß gerade für die schwere»» besseren Böden die Ernt« 1926 wohl di« schlechteste seit viele» Jahre» ist, vielleicht seit Jahrzehnten und sich ohne Zweifel katastrophal für manchen Landwirt auswirken wird. —"Sächsische WohnungSuotzählung. Für sein« Maßnahmen zur Behebung der Wohnungsnot bedarf das Arbeit«- und Wohlfahrt-Ministerium genauer Unter lag«» über den WohnungSdedarf de« ganz«» Lande«, in den einzeln«« Städten und Verwaltungsbezirk««. Deshalb ordnet da« Ministerium «ine WohnungSnotziihlung an, die am 8. Oktober 1926 vorgenommen werden soll. —* Kieler Marinet 0 rpstagung. vom 4. bi« 6. September findet in Kiel ei« MarinekorpStag statt. Man kann mit rund 2 000 Teilnehmern rechnen. —" Ausnahmetarif für Frühkartoffeln. Die wir von der Pressestelle der LaudwirtschaftSkammer erfahren, ist die Geltungsdauer der AuSnahmetatife für Frühkartoffeln bi» zum 80. September verlängert. Es empfiehlt sich daher also, srühretfende Saatkartoffeln schon wegen der Frachtvergünstigung bi» vor dem 30. Sep tember zu beziehen. —* Sollen die Bezirke »n de« Lasten der Städte für da» höher« Schulwesen beitra gen? Die Frage, ob die Btzirke zu den finanziellen Lasten der Städte für da» höhere Schulwesen beitrage» sollen, hat grunNegende Bedeutung, sie wird innerhalb und außerhalb Sachsen» des breiten erörtert. Die Stadt Meitze« hat, da sie sich in einer finanziellen Notlage befindet, den Bezirk wiederholt ersticht, zu den Lasten für da» höhere Schulwesen beizutragen, da eine-erhebliche Anzahl von Schülern au» dem Bezirke die Anstalten be sucht. Der Bezirksausschuß hat da» Ersuchen wiederholt abgelehnt unter Hinweis darauf, daß die Schüler de» BezirkeS höhere» Schulgeld entrißen. Meißen droht nun mit dem Abbau sein«» höheren Schulwesens, da» e» auf einen Stand zurückführen will, daß nur »roch Meißner Kinder die Schulen besuchen. Angesicht» dieser Gefahr hat die KreiSbauptmannschaft dem Bezirk dringend empfohlen, einen Beitrag zur Deckung de» Fehlbetrag» zunächst der Gewerbeschule ,« entrichten. Der Bezirksausschuß lehnte einstimmig da» Ersuche« erneut ab, da es sich um e»ne Frage vmt grundsätzlicher und weittragender Bedeutung handelt. ES wird darauf hingewiesen, daß, wenn die Stadt »um Abbau de» höheren Schulwesen» kommen würde, sie einseitig in dre natürlich entstandener dtgen Wechselbeziehungen zwischen S greifen und erkenne« lasse« wür , Drucke augenblicklicher Not nachaeberi Verpflichtungen, di« sie al» Stabt 91 nur ««geben, wenn di« Bettelluna nicht berücksichtigt werden kann Nnd Rückporto beigefügt ist. «in Mitbegründer der Dainilerserke gstt 0 rb » n. Einer der bekanntesten Industriellen Baden« nnd Mitbegründer der Daimlerwrrke, der Inhaber der Maschtnenfadrtt Loren, in Ettling««, Geh. Kommerzienrat Dr- ina. nnd Dr. und. h. e. Wildel« Lorenz, ist im Atter von 84 Jahren nach kurzer Krankheit gestorben. —* Funkverbindung Deutschland —Bra silien. Di« seit einiger Zeit v»rsuch«o»eife betriebene unmittelbar« Funkverbindung zwischen Deutschland und Brasilien (Nauen—Rio d« Janeiro) wird vom 1. September ab dem öffentlichen Verkehr übergebe«. Leber dies« Per- btuduvg können Telegramm« »ach ganz Brasilien befördert «erden. Anzngebend», gebübrenirei« Weaangab« »eia rnwe- wt»". Di« Wortgebühren bleiben unverändert für gewöhn- lich« Telegramm« «ach Mo de Janeiro usw. 8,75 RM. —" Jungdeutscher Orden, von der amtlichen Stelle der Führung de» Jun «deutsch«»» Orden» in Sach sen wird un» folgende Erklärung zur Veröffentlichung übergeben: ,Da» Kapitel der sächsischen Komture de» Jungdeutschen Orden» tagte am 81. August 1926 in Dres den. Der Hochmeister Mahraun war anwesend. Etnmüttg wurde festgestellt, daß volle» Einvernehmen zwischen dem Hochmeister und dem sächsischen Komturkapitel besteht. Da» Aurscheiden des von allen geschätzten ehemaligen Grvtzkom- tur» von Tschannner und Osten wurde allgemeetn be dauert. Allgemein wurde der Entrüstung Ausdruck ge geben, daß ein Teil der Presse versuche, einen Zwiespalt zwischen dem Hochmeister und den sächsischen Brüdern herbeizusühren. In Wirklichkeit war ein« Dissonanz in sofern entstanden, al» ein nach Berlin zum Hochkapitel entsandter Ordensbruder einen objektiv unrichtigen Be richt erstattet hatte. Er ist mittlerweile au» dem Orden ausgeschieden. Das Kapitel der säöMchen Komture erhob Einbruch "dagegen, daß parteipolitische Kämpfe in 'den Orden hineingetragen werden sdllen. Einmütig nist dem Hochlapitel steht da» Äomturraptter zu der von dem Hoch meister und dem ehemaligen Komtur gemeinsE gegebenen Erklärung, veröffentlicht im ,Hun«deutschen" Nummer 194 vom 20. 8. 1926. DaS sächsische Komturkapitel bekennt sich in unverbrüchlicher Treue al» Teil der ReichSorganisa- tion Jungdeutscher Orden, deren Ziel die nationale Wie- dergeburt und Freiheit de- Deutschen Reiches ist. Gächs. Woh^lnngSnotzähluug 192». Für feine Maßnahme« »Irr Behebung der Wohnungsnot bedarf LaS Arbeit»- und WohlfahrtSmtnistersirm genauer Unterla gen über den WohnrmgSbedarf 1« ganze» Land« und in dm einzelnen Stätte« und Verwaltungsbezirken. Deshalb orb- net da» Ministerium ein« WohnuugSnotzähluug an, dir am 8. Oktober 1VS6 vorgenommen werden soll- Die Aufnahme- bogen sind von den Wohnungssuchen»«» nach dem Stand« vom 8. Oktober 1926 auLzufülleu und ViS spätestens Diens tag, Len IS. Oktober, an die Berwalt«na»behörd«n zurückzu- geben. Dies« übersenden di« ausgefüllten «ufuahmebogen, gemeindeweif« gesammelt, bi» spätesten» zum 18. Oktober an da» Statistische LandeSawt, La» Lt« statistische Bearbeitung nach einheitlichen GefichtSpnnkw« für da» ganze Land vor armen wirb. Bon Wohnungsuchende«, dieveinen auSgefiill- ten «ufnahmebogen einreichen, mutz angenommen werLen, Lab sie mit ihrer Streichung in der WohnungSttste einver standen find. Da dem Ministerium Lara« gelegen Ist, durch bi« Zählung feftzustellen, wieviel« Wohnungen im ganzen Lande und in den einzelnen Verwaltungsbezirken neu erstellt werden müssen, um den dringendsten Wohnungsbedarf zu Lecken, find alle diejenigen Fälle ohne Interesse, in denen ber Wohnungsuchende bereits «in« selbständige einigermaßen be friedigende tzamllienwohnuna bewohnt, also die Wohnung nur «egen etn« ander« «tnzutausche» wünscht. Denn in die- se» Fällen wird keine neu« Wohnung gebraucht, vielmehr steht, wenn dem Wunsche des Wohnungsuchenden entsprochen werden kann, dessen Wohnung für de» WohnungSmarkt zur Verfügung. Dies« Fälle »»erden deshalb bet der Zählung keine wettere Bearbeitung erfahren. Sobald dl« statistische Bearbeitung beendet ist, werben bi« Aufnahmebogen den Wohnungsämtern und den Gemeindebehörden zur weiteren veimbung zurückgesandt werden. —* Katastrophal« Mißernte im oberen Erz gebirge. Der Verband der Landwirt« im Erzgebirge teilt mit, daß im Erzgebirge während der Heuernte dauernd Re gen und Unwetter ntedergegangen sei, so daß das Heu, wie aus zahlreichen Berichten hervorgeht, als Futter fast voll- kommen verdorben und dann nur noch zu Streuzwecken ver-' wendbar Ist. Di« kalte Witterung hat auch den zweiten Wuchs stark zurückgehalten. Wa» da» Getreide anlangt, so ist infolge Nässe und Kält« «in« Blüte kaum -ustandegekom- men, jedenfalls infolge der mangelnde» Befruchtung der Körneransatz äußerst gering, wie zahlreiche, dem Berband vorltegende Proben erweisen. Di« Kartoffelernte wird, wie beut« schon fest gestellt sei, eine vollkommen« Mißernte, denn infolge ber ewigen Nässe im Acker konnte« die Kartoffel« während de» ganzen Sommers überhaupt nicht bearbeitet «erden, das Unkraut überwucherte, Früchte sind kaum vor handen, wo sie vorhanden sind, find sie infolge der Nässe an gefault. Außer de« Sorgen um -le Ernt« -rücken die Land wirte noch die außerordentlichen Sorge» um bl« Aufbringung der Steuerlasten und ble Ausgaben de» Betriebes. —HilsSverein für Gersteskranke. Der HtlfSverein für Geisteskranke in Sachsen hielt ain 21. Juüt 1926, vormittags 11 Uhr unter dem Vorsitze des AnstältSbtrektor», Herrn Geh. Melnzinalrat Dr . Ackermann au» Großschweidnitz^ seine diesjährige Hauptversammlung im Evangelischen Berein»hauke zu Dresden ab. Der Vorsitzende gab den Jahresbericht auf 1925. ber nach den Jahre« de» Rückgangs Wieder von einem Wachstum des- Verein» und der dringlichen Notwendiakert seiner Arbeit zu sagen wußte. Den Kassenbericht erstattete der Schatz meister. Herr Mek-Rat Dr. Berltt-Döftn b. Leipzig. Dw geprüfte Jahresrechnung wurde richtig gesprochen und dem Kassierer Entlastung erteilt. Die auSfcheidenden Ausschutz mitglieder sowie die Rechnungsprüfer wurden w»eder, sür einzelne Bezirke Au»schußmttalteder neu gewählt. Aus- sihÜAmitgtted jür den Bezirk Großenhain—Riesa ist Psr. Käppi«« In Großenhain. Meldung«, zur Mitgliedschaft wolle man gef. bet ihm anbringen. Für Nie s a und Um gebung nimmt da» Pfarramt Riesa Meldungen an. Str Sch la. Di« Leiche de« am vorlaen DonnerSiag in der Elb« ertrunkene« kchulknabru Naumann ist in Torgau geworgeu worden.
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