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vertlich«S »ud Sächfisches. Riesa, 1. Dezember 1-11. —* Bit der heut« vorgenommenen Vtadtverorb- n«ten»Grgünzung»wa-l machten von rund 1000 Wahlberechtigten SS7 von ihrem Wahlrecht Erdrauch. Erwählt wurden: al» Bnfäfft,«: Herr Kaufmann vernh. Müller mit 428 Stimme« - Oberlehrer Johne 3S3 » » Stadtgutsbesttzer Hofmann - 278 « « Gesch«ft«führer Richter .27« al» Un ansässige: Herr Oberpostasfistent Geißler mit 3S7 Stimmen . Rechtsanwalt Dtetze - 385 . Ferner «hielten noch Stimmen die Herren Kaufmann Schlegel 218, Restaurator Kuhnert 128, Säg«werk«Dit- besitze» Fran- Hynek jr. 81, Apotheker vr. Arnold «2, Kausmann Ernst Kretzschmar 55, Kasflerer Ritzschke 244 und Buchhändler Schersfig 211. * —* Dem Schmiedemeister Herrn Aug. Plüschke- der im SeptenLer d. I. auf eine ununterbrochene 30 jäh rige Tätigkeit in der Riesaer Waagenfabrik Zeidler u. Co. zurückblicken konnte, wurde heute an Ratsstelle im Bei» sein deS Herrn Fabrikbesitzer Emil Zeidler durch Herrn Stadtrat Riedel daS tragbare Ehrenzeichen überreicht. ES war dies das 11. Mal, daß das Ehrenzeichen in diesem Betriebe verliehen werden tonnte. —« Am 3. Dezember 1S11 kann der Tischler, Herr Heinrich Hafer körn auf eine 40 jährige Tätigkeit in der Riesaer Waagensabrik Zeidler u. Co. zurückblicken. —* Heute haben hier vom Großenhainer Husaren regiment 5 Offiziere, 118 Unteroffiziere und Mannschaf ten mit 129 Pferden Quartier bezogen. —* Der Gustav-Adolf-Frauen- und Jungfrauenverein von Riesa und Umgegend hielt am 30. November von abend» 8 Uhr an im Saale der Elbterrafse setnen dies jährigen Familie nab end ab, der sich eine« sehr zahl reichen Besuches erfreute. Die Begrüßungsansprache hielt Herr Pfarrer Friedrich. Er führte etwa folgende« au<: Oft werde der Gustav-Adolf-Derein als ein Sammel-, Bau» und Kampfoerein bezeichnet. DaS sei wohl tm gewissen Sinne zutreffend, aber damit werde daS Wesen deS Verein« noch nicht erschöpst, vor allem gelte di« Bezeichnung .Kampfoerein" nur insofern, al« der Verein mit den Waffen evangelischer Bruderliebe für die evangelische Kirche kämpfe. Einen dreifachen Hintergrund habe der Verein: Gustav Adolf mit seinem ReitungSwerk, Luiher mit seinem ReformationSwerk, Jesu« Christus mit seinem ErlösungS- wrrk. Von diesem dreifachen Hintergründe gehe die Arbeit des Verein« aus, deren innerer Wert in der Erhaltung deS Evangeliums draußen in der Diaspora bestehe. Mit der Mahnung zu treuer Mitarbeit an dem köstlichen Werke de« Gustao-Adolf-Verein» schloß Herr Pfarrer Friedrich seine gewinnenden warmen BegrüßungSworte und gab darauf Herrn Pastor Kö^eu aus Döbeln da« Wort zu seinem Vortrag. Der Redner ging davon auS, baß man in der Gegenwart die evangelische Kirche zuweilen mit einem Baum vergleiche, der im Absterben begriffen sei. Dieser Vergleich würde zutreff.n, wenn di« evangelische Kirche in ihrer Wurzel krank märe. Doch die Wurzel sei gesund. DaS bewiesen die frischen Triebe, die au« dieser Wurzel immer wieder hervorgtngeu. Einen solch frischen Trieb dürfe man auch in der evangelischen Be wegung in Österreich erblicken, die nun schon 13 Jahre im Gange sei und, obwohl immer wieder von ihren Feinden totgesagt, doch jedes Jahr aufs neue Tausende zum evan- gelischen Christentum heriiberziehe und blühende« Leben aufweise. HerauSgewachsen sei die Bewegung au« dem Gefühl vieler Tausende tn Oesterreich, daß die römisch- katholische Kirche den einzelnen Seelen da« Brot de« Evangeliums im reinen Naturgeschmack nicht bieten könne. Wohl habe die Gefahr bestanden, daß die Bewegung in einem nur nationalen Fahrwasser ihren religiösen Charakter zu verlieren drohte, aber treu evangelisch gesinnt« Führer hätten diese Gefahr beseitigt. Vor 15 Jahren habe man etwa 350 Tausend evangelische Christen in Oesterreich ge zählt, heute sei ihre Zahl über 500 Tausend htnau«- gewachsen. Don diesem allgemeinen Ueberbltck wandte sich nun der Vortragende zu seinen Erlebnissen in Neustadl an der Tafelfichte, wo er «in« Reihe »on Jahren al« Vikar gewirkt hatte. Schon in früheren Zeiten hatte in Neustadt evangelische« Leben geblüht, selbst eine evangelisch« Kirche war diesem Ort« von einer Wohltäterin geschenkt worden, allein die Stürme de» 30>ährtgen Kriege« hatten auch hier alle» evangelische Leben weggrweht, nach dem Frieden»- schluß mußten die evangelischen Christen da« Land ver- lassen. Mrt dem Anbrechen der evangelischen Bewegung aber tn Oesterreich keimte da» evangelische Leben auch tn Neustadt an der Tafelfichte wieder auf und hat sich tn erfreulicher Weise bi» auf den heutigen Tag stetig ent- wickelt. Der Bau einer evangelischen Kirch», zu dem der Eustav-Adolf-Lerein reiche Gaben gespendet, geht seiner Vollendung entgegen, fleißig wird an den Ausgaben evan gelischen Leben» tn Kirche, Schule, Hau» und Gemeinde gearbeitet. So bietet auch di« dortige Gemeinde da» Bild «ine» frischen, fröhlichen, neuen Leben», da» Bild brennender Sehnsucht, da« Bild einer aus'« Ziel gehenden Energie, da» Bild der frohen Gewißheit, daß das Evangelium auch heute noch eine Kraft ist, die Seelen selig zu machen. — Mit diesen interessanten, vortrefflichen und maßvoll gr-> haltenen Ausführungen, denen di« Anwesenden mit größter Aufmerksamkeit folgten, fand der erste Teil de» Familien abend» seinen Abschluß. — Im zweiten Teil« zog die alt« lieb« Weihnacht»geschichte in prächtigen Lichtbildern auf Flügeln de» Gesang«» an un» vorüber und erfüllte un» mit dem lieblichen Zauber deutscher Weihnacht. Dankbar lauschten wir den Thören, die Herr Kirchenmusikdtrrktor Fischer in seiner bewährten Weise leitete, besonder« dankbar den Sologesängen. Frau Oberleutnant Deißner mit ihrem »eichen Sopran, dessen Klangschönhrtt namentlich auch tn d«n hoh«n Lagen zu^ vollsten Geltung kam, und Fräulein Hildegard Fischer mit ihrer klangvollen, äußerst sympathisch wirkenden Stimme haben sich um da» Gelingen de» Familtenabend» ein große» Verdienst erworben. Diese» Verdienst wurde ja auch von Herrn Pfarrer Friedrich tn seine« Schlußwort gebührend gewürdigt, der mit dem Dank an di« mitwtrkenden Kräfte den Dank für den günstigen Ertrag der im Sauf« de» Abend» veranstalteten Geld sammlung verband. Der wohlgelungen« Familtenabend klang au» in dem gemeinsam gesungenen Wrihnacht«lied: .O du fröhliche, o du selige gnaden brtng«nde Weihnacht»- zeit . . ." —* Da« Abbrennen von Feuerwerk«- körpern aus den Straßen durch Kinder hat «inen der- artigen Umfang angenommen, daß man e» al» groben Unfug bezeichnen kann. Durch da« Geknatter werden die Passanten erschreckt und di« Tier« beunruhigt. E« wär« notwendig, ganz energisch gegen dies« Unsitte, der de» nacht» auch oft von Erwachsenen gehuldigt wird, vorzugehen. Etliche Male «ine derbgepfesserte» Strafmandat würde schon di« nötige Wirkung haben. Hierbei sei auch wieder darauf htngewiesen, daß Eltern für den durch ihr« Kinder ange- rtchteten Schaden verantwortlich sind. —* Festgenommen wurde hier in der Herberge zur Heimat der Tischler Otto Kapltck au» Trebbin der vom Amt»gericht Chemnitz steckbrieflich gesucht wird. — Ferner wurde «ine hiesige Arbeiterin, die seit einigen Tagen arbeit», und wohnung»lo» war, wegen unbefugten Nächtigen« in einer Scheune festgenommen. — Gegen einen Arbeiter au« Lvwenberg tn Schlesien wurde Anzeige wegen Unterschlagung erstattet. —* Für die 25 jährige Gründungsfeier der ehemaligen 15er Jäger in Wurzen 1912 ist folgende Festordnung vorgesehen: Sonnabend, 8. Juni, 9 Uhr vormittag« Em pfang der auswärtigen Kameraden, Au«gabe der Festzeichen und Quartterkarten, 9 Uhr abends Festkommers. Sonntag, 9. Juni, früh 9 Uhr Kranzniederlegung auf dem Friedhöfe und an der am Rathause befindlichen Gedenktafel für die im Schutzgebiete gefallenen ehemaligen 15 er, 8 Uhr vorm. FestgotteSdienst auf dem Könneritzplatze unter Beteiligung der/Wurzrner Bürgerschaft, »/,11 Uhr vormittag« Frllh- schoppenkonzert, 3 Uhr nachmittag» Festzug, 4 Uhr nachm. Konzert, 8 Uhr abend» Konzert und Ball. Montag, 10. Juni, l/,1 Uhr nachmittag« gemeinsame Mittagriafel, 2 Uhr nachmittag« Ausflug mit Motorboot nach Schmölln, dann zu Fuß nach den Milttärschießständen; daselbst zwang loses Zusammensein, 6 Uhr nachm. AbschirdSkneipe. — Die Paß karten für da» Jahr 1912 haben braunen Unterdrück. — Bet den sächsischen Elbflromämtern war nach Mit teilung der Königl. Waflerbaudirrktion zu Dresden Ende 1910 folgender GchtffSbestand innerhalb Sachsen regt- strtert. 80 Personendampfschiffe, 44 Gchraubendampfer und sonstige Maschinenschiffe; ferner 9 Güterdampfer, 46 Rad- schleppdampfer, 22 Kettendampser und 603 Frachtschiffe mit zusammen 281309 Tonnen Tragfähigkeit. —* Der letzte Monat de« JahreS ist angebrochen, der Dezember, der im Kalender Karls de« Großen Christ, mond heißt. Die ganze herrlich« WeihnachtSpoeste ist leuch tend in Sicht. Tausend fleißige Hände regen sich, Weih. nachtSfreude herbeizuzaubern. Der Christbaum rüstet sich, mit dem Immergrün der Hoffnung und dem Soldglanz lichten Glauben» da« große Fest der Liebe und der Familie sinnig zu schmücken. Eine herrliche, kerndeutsche Sprache reden dabet die WeihnachtStannen: Und wo wir dann grünen, ist'« warm und licht, Wir schauen manch fröhliche» Kindergeflcht, Wir tragen, wenn FesteSjubel erschallt, JnS deutsche HauS den deutschen Wald. Der Dezember atmet frisch-fröhliche SegenwartSlus», aber er taugt mit seinen Gedanken tief in die längst vergangenen Jahrhunderte. Altgermantscher LichtmythuS schimmert auf, wenn der Tag der Wintersonnenwende kommt. Da» siegende Licht l Zunächst »in« still friedliche Erholungsreise der alten Gottheiten, die bet solcher Gelegenheit den Srdenkindern gar leutselig und hilfreich begegneten. Erst später, al» diese« Heidnisch« dem siegreich vmdrtngenden Christentum weichen mußte, kam greulicher Teufelsspuk hinein und vor Wodans wildem Heer sollt« man ängstlich tn die Häuser fliehen. Volkstümlich» Aberglaube umrankte den Nikolaustag (6. Dezember), die Lupiennacht vom 11. zum 12. Dezember, den Thoma»tag (21. Dezember) und den letzten MonatS- und Jahresausklang, den Silvester. Der Monat Dezember steckt auch tm übrigen voll von alten Bauernregeln. Da heißt e«: Im Dezember Schnee und Frost, Da» verleiht viel Korn und Most. Ober: Dezember mild mit Regen Bringt un» wenig Segen. Sehr viele Regeln stehen direkt mit der Weihnachtszeit in Verbindung. So sagt der Bolkrmund: Grüne Weihnachten, weiße Ostern. Eine andere Bauernregel sagt: Weihnachten im Klee, Ostern tm Schnee. Ferner: Wenn in der Lhristnacht der Wein rumort tm Faß, Ein gute» Weinjahr bringt un» da». Oder: Wenn die Christnacht hell und klar, Folgt ein höchst gesegnet Jahr. Die Reihe dieser alten Bauernregeln ließe sich noch lang« fortsetzrn; denn kein anderer Monat ist so reich daran. Und allmählich geht über alledem da» Jahr zu Ende. E« war so lang und doch auch wieder so kurz. —k— Strehla. Die Filialkirchschulstelle zu JakobSthal bei Strehla ist zu besetzen Kollator: die oberste Schulbehörde. Einkommen außer sreier Wohnung und Gartengenuß 1500 Mark Grundgehalt, 150 Mark für Fortbildungsschule, 100 Mark für Verwaltung, 37.50 Mark für Turnen, 300 Mk. vom Kirchendtenst« und 75 Mark für Thorstngstund«. ve- Werbungen find mit den «rsorderltchrn Unterlagen bi» zum 23. Dezember an den König!. Bezirk-schulinspektor zu Oschatz zu richiea. Leu Len. Anläßlich der Eröffnung der Kleinbahn Dötcln-Lommatzsch sand am Montag auch im hiesigen Gasthofe eine Festlichkeit statt. Die Besitzerin de» Ritter- gute« Schleinitz, Freifrau von Friesen, speichet« in hoch herziger Weise für ihr Personal 200 Mark. Dafür hatte da» Personal am gleichen Tage eine freie Bahnfahrt ab Station Leuben-Schleinitz bis Döbeln und zurück und aLendS Freibier mit Tanz im Gasthofe zu Leuben. )l.( Döbeln. Ein in den Turnerkreisen Sachsen sehr bekannter Turnersührer, der Buchdruckereibesiher und Stadtv. Emil Thallwitz, ist gestern nachmittag hier nach langen schweren Leiden im 60. Lebensjahre gestorben. )-( Dresden. (Vom Landtag.) Tie Zweite Kammer hielt heute «ine kurze Sitzung ab. Auf der Tagesordnung stand di« Schlußberatung über den Gesetzentwurf zur Ab änderung des Gesetzes über das Staatsschuldbuch, sowie über den Entwurf eines Nachtrages zur Geschäftsan weisung für den Landtagsausschuß zur Verwaltung der Staatsschulden, desgleichen ein Antrag der Gesetzgebungs deputation auf Vermehrung der Zahl der Mitglieder des Landtagsausschusscs zur Verwaltung der Staatsschulden. Der Berichterstatter der Gesetzgebungsdeputatton Tr. Kai- ser (national!.) referierte kurz über die Deputations beratungen und bieantragte d!ie Annahme des Gesetzes mit einer geringen redaktionellen Abänderung. Die Kam mer beschloß demgemäß und nahm alsdann unter Ab standnahme der Ernennlmg eines Referenten und Kor referenten den Antrag auf Vermehrung der Mitglieder des Landtagsausschusses zur Verwaltung der Staats schulden in der Schlußberatung ohne Debatte an. Danach wird der Landtagsausschuß zur Verwaltung der Staats schulden künftig sechs anstatt wie bisher fünf Mitglieder umfassen, und zwar wird jede Kammer jedesmal drei Mitglieder zu wählen haben. Nächste Sitzung Montag nachmittag 2 Uhr. EiscnLahnangelegenheiten. Am Diens tag steht die Interpellation Schmidt-Freiberg (kons.) über die Maul- und Klauenseuche und am Mittwoch die Inter pellation Castan (so-.) und Genossen über die bei der internationalen Hygiene-Ausstellung geplant gewesene Heimarbeitsausstellung auf der Tagesordnung. Dresden. Auf einigen Tanzsälen im Westen. Dres dens ereigneten sich kürzlich aus Anlaß des Streikes der Schokolädenarbeiter und -Arbeiterinnen eigenartige Sze nen. Auf den erwähnten Sälen hatten sich auch junge Leute und Mädchen eingefunden, die sich an dem Streike nicht beteiligt hatten. Als sie jedoch tanzen wollten, wurden sie seitens der organisierten Arbeiter hieran verhindert. Außerdem stellten dis organisierten Arbeiter das Ersuchen an die Wirte, die „Streikbrecher" aus dem Saale zu weisen. Wenn dies nicht geschehe, dann würden sie das Lokal verlassen. Die Wirte der betreffenden Lo kale erklärten selbstverständlich, daß ihnen jeder Gast lieb und wert sei und daß sie keinen Unterschied zwischen den Gästen machen könnten. Hierauf verließen die orga nisierten Arbeiter das Lokal. Merkwürdig war es bei dem Vorgänge, daß gerade der Arrangeur des Boykotts der Schokotadenbranch« überhaupt nicht angehörtc, sondern ein Zimmermann war. 8Z Dresden. Auf dem Dresdener Schlachtviehhofe ist am Donnerstag unter den zugeführten Schweinen die Maul- und Klauenseuche auSgebrochen. Der Viehhos ist deshalb gesperrt worden. Chemnitz. De« des Lustmorde« an der kleinen Sonntag beschuldigte Schuhmachergeselle Fiegert hat, wie schon gemeldet, nunmehr ein volles Geständnis abgelegt. Damit tauchen aber auch die Einzelheiten jenes grauen hafte« Verbrechen» aus der Vergangenheit auf, die umso mehr Interesse finden dürften, als, wie sich jetzt herauS- stellt, die Tat von einem 15 jährigen Burschen verübt wurde. DaS ermordete Kind Anna Frieda Sonntag war am 7. Juni 1890 geboren und mit seinen Eltern auf der am Sonnenberg gelegenen Gießerstraße wohnhaft. DaS Mäd chen ist am Nachmittag deS 9. April 1897 vom Spielplätze am Zetstgwalde nach dem Beutenberg zugegangen, um seine mit einem Knaben vorauSgeqangene Schwester einzuholen. Von diesem Augenblicke an blieb da» Kind verschwunden, bi» am Nachmittag de« 11. April (Palmsonntag) tm Wald« spielende Knaben ein abgeschnittenes Bein und bald darauf den furchtbar zerstückelten Körper des Mädchens fanden. DaS eine Vein war ganz abgeschnttten und da» andere am Knie au» dem Gelenk herauSgeschält. Unterleib und Rücken waren ausgeschnitten und auch an den Hand gelenken sanden sich Schnitte vor. E« wurde zunächst, nachdem da» Kgi. Justizministerium aus die Ergreifung de« Mörder« sofort eine Belohnung von 400 Mark au«- grsrtzt hatte, aus einen etwa 30 jährigen Mann gefahndet, der an jenem Nachmittag ein widerstrebende» kleine« Mäd chen nach dem Zetstgwalde geschleppt haben sollte. Di« Spur war falsch und auch der Steckbrief gegen einen 20 jährigen Menschen, der die damal« so viel Staub auf wirbelnde Bemerkung .macht den Eindruck «ine» Schau spieler« oder Zuhälters- enthielt, blieb ohne Erfolg. Ebenso wenig konnte der Ostritzer Lustmörder Büttner au« John»- darf bet Zittau der Täter sein. Erst durch Bemerkungen de« wegen Notzucht 7 Jahre Zuchthaus verbüßenden Fiegert wurde die Spur viele Jahre später auf diesen gelenkt. Bedauerlicherweise kann er höchsten» 15 Jahre Gefängni» erhalten. Oberwiesenthal. Die Eröffnung des neuen großen Sporthotels hier soll zu Weihnachten d. I. er folgen. Plauen. DaS Schwurgericht verurteilte den 41 Jahre alten Handarbeiter Ernst Emil Dressel aus Ham- merbrück bei Falkenstein wegen Mordes an der 40 Jahre alten Witwe Lina Jacob aus Schönbrunn bei Lengenfeld zum Lode. Der Angeklagte hatte am Morgen des 8. April in Schönbrunn die Tat aus Eifersucht begangen. Er nahm daS Todesurteil gefaßt entgegen. Plauen. Der Handarbeiter Friedrich Karl Kilz au» CoSwig, der tm August uno September auf Kauschwitzer