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Stimm«»; demnach erhalten di» Gewerkschaften LS Und der national« Arbeiterverein k Vertreter im »»«schuh. Die Wahlen der Arbettgeberoertreter sanden am 11. November statt und es erhielten die List« der Arbeitgeber 134 Stimmen (12 Vertreter) und di« List« de» GewerkschaftSkartell« 34 Stimmen (3 Vertreters. )( Großenhain. Bom Ktzl. KriegSmintsterium Ist der abgeschlossene Vertrag über die Erpachtung des von der Stadt angebotenen Flugplatzgeländes hier ein gegangen. Die Bauten beginnen in allernächster Zett. Der gesamte Flugplatz, wird spätestens im Laufe des nächsten Sommers in Betrieb sein. 88 Dresden. Di« furchtbare Rachrtat einer ve- trogenen beschäftigt am heutigen Montag da« Dresdner Schwurgericht. Bor zwei Jahren machte der Prokurist einer Dresdner Fabrik, Ereil Hentzschel, die vekanntschast einer Bardame Eva N. Zwischen beiden entspann sich bald «in Liebesverhältnis und H., ein sehr vermögender Kauf mann, nahm die Goa N. au« ihrem »Berufe", um fortan mit ihr einen gemeinsamen Haushalt zu führen. Zwei Jahre hindurch dauerte da» Getändel, bi« eine« Tage» Ereil H. ein junge« 17 jährige« Mädchen tschechischer Her kunft »amen« Martha Mascheck au« Prag kennen und »leben lernte. Der Kausmann hatte nun zwei »Bräute" und mußte große Vorsicht anwenden, um sich nicht zu ver raten. Ein« zeitlang siihrt« er diese« Doppelleben mit Geschick durch, dann aber erhielt Martha Mascheck Krnntni« von dem Dasein ihrer Nebenbuhlerin. Eine« Tagr« im September ersuchte Martha M. ihren Geliebten um einen kurzen Besuch. Daun fuhren beide in die Wohnung Hentzschel», da die Luft rein war, denn Eva, die andere Geliebt», hatte Einkäufe zu besorgen. Bald kam e« zu hefttgen Auseinandersetzungen. Martha Mascheck machte ihrem Geliebtem schwere Vorwürfe wegen besten Untreue und in ihrer grenzenlosen Eifersucht griff sie zum Revolver, den sie schon t» ihrer Wohnung geladen hatte. Sie hob die Waffe empor, drückte ab und von mehreren Kugeln getroffen brach Hentzschel zusammen. Auf kurze Augenblicke kehrt« ihm noch da« Bewußtsein zurück. Er rafft« sich wieder empor und eilte au« der Wohnung in da« Treppen haus, um hier zusammenzubrechen und zu sterben. Durch die abgefruerten Schüsse kamen Hausbewohner herbei. Ohne Wiederstreben ließ sich Martha Mascheck von den inzwischen ebenfalls erschienenen Polizeibeamten verhaften. Nicht« an ihr verriet ihre innere Unruhe. Bor dem Untersuchungs richter legte sie alsbald ein umfassende« Geständnis ab, bestritt aber, die Tat mit Ueberlegung auSgeführt zu haben. Erst al« auf ihre flehentlichen Bitten ihr Geliebter sich ge weigert habe, sie wieder zu sich zu nehmen und dem Kinde, do« sie unter dem Herzen trage, einen Vater zu geben, sei sie in Verzweiflung geraten und habe den Revolver auf« Geradewohl abgeschossen. Nach der Tat habe sie den Ge danken gefaßt, ebenfalls zu sterben. Ihr Vorhaben sei je doch durch da« Dazwifchentretrn der Polizei vereitelt wor den. — Die Staatsanwaltschaft hat Anklage wegen Tot schlags erhoben. 88 DreSden. Für da» Königs. Konservatorium bestand bisher seltsamerweise keine engere Staatsaufsicht, den» trotz de» Titel« »Königlich" war da« »Königliche Konservatorium" kein« staatliche Anstalt, sondern ein private» Mustkinstitut, da« den Titel »Königlich" nicht al« amtliche Bezeichnung, sondern nur al» einstmals verliehene Auszeichnung führte. Die Einführung der engeren Staatsaufsicht hat nun diesem unhaltbar gewordenen Zustande ein Ende gemacht und gleichzeitig sich in den Betrieb des Konservatorium» ein schneidende Aenderungen zur Folge gehabt. Die wichtigste Aenderung ist, daß als Königliche» Konservatorium von jetzt an nur noch die Abteilung der Anstalt gilt, die sich Mit der Ausbildung von Musikern befaßt, und daß die bisherige Mittelschule und Grundschule aus dem eigentlichen Konservatorium auszuscheiden haben und in Zukunst, wie jede« andere private Musikinstitut, zu einer der Gewerbe aussicht unterstehenden und von dem Konservatorium ge trennten Vorschule zum Königlichen Konservatorium werden. Dafür aber hat das Konservatorium selbst nunmehr den Rang einer Hochschule erhalten mit Rechten und Pflichten einer solchen. Als Staatskommissar ist der Geheime Re- gierungSrat vr. Walther Koch ernannt worden. — Der hervorragende Theologe und Orientalist Geh. Rat Professor August Wünsche ist im Alter von 75 Jahren in Dresden gestorben. Mit ihm ist ein Gelehrter von umfassenden Wissen und überaus fruchtbarer schriftstellerischer Tätigkeit dahtngegangen. )( Dresden. Wie uns aus Tarvis gemeldet wird, verbleibt der König bis morgen im Jagdgebiete Raibl, woselbst er gestern einen kapitalen Gemsbock zur Strecke brachte. * Dresden. In dem Kaufhaus von Caspar in Meschen wurden sei etwa Jahresfrist bedeutende Dieb stähle wahrgenommen, ohne daß es trotz eifriger Beob achtung gelang, des Diebes habhaft zu werden. Bei einer unvermuteten Haussuchung, die bei einer Aufwartefrau vorgeuommen wurde, fand sich ein Warenlager im Werte von mehr als 1000 Mark. Die Diebin wurde verhaftet. — Ein Kutscher, namens Otto, der bei einer bekannten Land brotbäckerei in der Umgegend Dresden angestellt war und täglich große Posten Brot in die Stadt fuhr und dort verkaufte, nahm für seine Ware nicht unerheblich höhere Preise, als die Bäckerei vorschricb. Durch einen Zufall wurde das Treiben des Kutschers entdeckt, und er selbst festgenommen. Dresden. Vom 1. Dezember ab ist das Luftschiff „Sachsen" auf vier Monate an die Reichs marine vermietet worden, um, geführt von der Dclagbesatzung, unter Leitung des Direktors Dr. Eckener von Hamburg aus auf zahlreichen Fahrten über Meer und Land neue Marineluftschiff-Besatzungcn auszubilden. Dresden. Tie Fallschirm-Abstürze Thomicks von der „Sachsen" Mußten gestern wegen des böigen Windes, dec eine Stärke bis zu 11 Sekundenmetern erreichte, un terbleiben. DaS Herausbringen des Zeppelinkreuzers aus keiner Hall« hätte Luftschiff und Haltemannschaft in größte Gefahr gebracht. Auch ThomickS Absturz bet sol chem Sturm wäre Selbstmord gewesen. Die Flugplatz verwaltung wird die Veranstaltung wahrscheinlich auf den 30. November verschieben; doch ist ein definitiver Beschluß noch nicht gefaßt. — Ein blutige» Familien- drama hat sich am Sonnabend abend in dem Hause Tittmannstraße Nr. S tn Dresden-Strlesen abgespielt. Dort wohnt die Ehefrau Pauline Götze mit ihren zwei Kindern, die seit etwa zwei Jahren von ihrem Ehe mann, dem Monteur Emil Götze, geschieden ist. Am Sonnabend abend drang der Ehemann plötzlich in die Wohnung ein, überfiel die ahnungslose Frau und ver letzte sie durch mehrere Messerstiche in Brust und Hals lebensgefährlich. Auf da» Geschrei der Kinder kamen Nachbarn hinzu, die den Wüterich zu überwältigen versuchten. Es kam dabet zu einem heftigen Tumult, wobei mehrer« der Leute Verletzungen erlitten. Inzwi schen war auch die Polizei von Nachbarn herbeigerufen worden. Sie fand Götze mit einer tiefen, heftig bluten- den Stirnwunde bewußtlos auf dem Fußboden des einen Zimmers liegen. ES ist noch nicht aufgeklärt, ob Götze sich die Wunde in selbstmörderischer Absicht beigebracht hat, oder wie er dazu gekommen ist. Götze ist als Ge fangener ins Krankenhaus gebracht worden. — Drei Stock hoch abgestürzt ist gestern früh im Hause Kron prinzenstraße 6 eine 57 Jahre alte Frau in plötzlich überkommener Geisteskrankheit. Die Unglückliche verstarb alsbald. Loschwttz. Wie mitgeteilt wird, ist die Erbschafts regulierung in Sachen der Gochtschen Hinterlassenschaft noch nicht abgeschlossen und alle hierüber schon jetzt gemachten bestimmten Angaben sind demnach verfrüht. Immerhin kann andeutungsweise mitgeteilt werden, daß der Gemeinde auS der etwa 250000 Mark betragenden Hinterlassenschaft gegen 90 000 Mark zufallen werden. Klotzsche. Der Gemeinderat beschloß auch in die sem Winter den Seefischverkaus wieder «inzusühren. Pirna. Mit Ende vorigen Mvnats ist der Betrieb der hiesigen Glasfabrik „Hermannhütte", die seit Februar 1887 in Betrieb war, infolge Erkrankung des Besitzers bis auf weiteres eingestellt worden. Dornreichenbach. Beim Arbeiten mit dem Tampfpflug kam ein Arbeiter beim Zurechtrücken in das Drahtseil, wodurch ihm der Leib aufgerissen und er so schwer verletzt wurde, daß er kurz darauf starb. Neustädtel. Die seit vorigem Monat eingerich tete Kraftwagenverbtndung Schneeberg—Falkenstein er freut sich einer guten Benutzung. * Chemnitz. Das neu errichtete Soldatenheim der Garnison Chemnitz wurde gestern nachmittag in An wesenheit einer großen Anzahl von Ehrengästen feier- lich eingcweiht. Nachmittag 3 Uhr wurde das Soldaten heim für den Verkehr geöffnet, und viele junge Vater landsverteidiger strömten in die anheimelnden Räume, in denen sie sich in Zukunft in ihren Müsestundeu auf halten werden. * Zwickau. Unter der Leitung des Schulrates Dr. Schersig wurde am hiesigen Lehrerseminar zum ersten Male die Mahlfähigkeitsprüfung abgehalten. Alle 22 Kandidaten bestanden die Prüfung und es erhielten vier die Zensur 1b, elf 2a, sechs 2, einer 2b. * Schneeberg. Unter Vorsitz des Bezirksschul- Inspektors Dr. Wildfeuer-Schwarzenberg, der als Ver treter des LandeSkonsistoriumS Superintendent Thomas beiwohnte, bestanden 26 Kandidaten die Wahlfähig, keitsprüfung. Alle 26 Kandidaten erhielten in Sitten das Prädikat 1. Schwarzenberg. Ain Freitag abend stürzte wäh rend der Eisenbahnfahrt der Hilfsbremser Häbcrlein aus Schwarzenberg-Sachsenfeld von einem Güterzuge. Er er- litt so schwere Verletzungen, daß er auf dem Trans port nach dem Kreiskrankenstift Zwickau starb. Plauen. Beim Stadtrate ging die Genehmigung des Kultusministeriums zur Errichtung einer Oberreal, schule in Plauen ein. — Auch die Genehmigung zur An- läge eines Friedhofes nebst Krematorium auf Reusaer Flur ist eingegangen. Plauen Ü. V. Im Anschluß an die am Freitag vorgenommene Vereidigung der Rekruten des Jnfau- terie - Regiments 134 sowie der bei den Bezirkskom- mandos Plauen und Auerbach eingestellten Mannschaften wurde eine am Stabsgebäude angebrachte Gedenktafel zu Ehren des auf dem Rückfluge vom Kaisermanöver 1912 tödlich verunglückten Oberleutnants Junghans und des in Südwestafrika gefallenen Soldaten der 1. Kom panie Bruno Jäckel enthüllt. Der Regimentsführer Oberstleutnant Stephani gedachte der Toten in einer ehrenden Ansprache. — Wegen Differenzen Lei den Ausschachtungsarbeiten zum Rathausneubau sind vor gestern sämtliche Arbeiter entlassen worden. Grimma. Die Stadtverordneten stimmten gegen eine Stimme einem Beschlüsse des Rates zu, die Nacht schutzleute mit Revolvern auSzurüsten. In der Begrün dung wurde auf die eingerissene Unsitte des Tragens von Schußwaffen von Privatpersonen und auf die Fälle hingewiesen, wo die Verbrecher den Schutzleuten mit der Waffe in der Hand entgegentraten. Leipzig. Auf dem'Leipziger Hauptbahnhof wur den Sonnabend nachmittag die Wartesäle 1. und 2. Klasse des neuen Empfangsgebäudes für den öffentlichen Ver kehr freigegeben, nachdem sie bereits bei der Ein- Weihung des Völkerschlachtdenkmals als Empfangsräume für fürstliche Herrschaften gedient hatten. Ihrer Größe und Anzahl nach entsprechen die neuen Räume denen der seit IVr Jahren in Benutzung befindlichen Wartesäle 3. und 4. Klasse. — Die Arbeiten an der Untergrund bahn, über deren Projekt wir bereits einiges mitteiltcn, sind auf dem Gelände des großen EmpfangsgebäudcS der sächsischen Staatsbahn am Hauptbahnhof vor kur zem begonnen worden. Es handelt sich um Ausschach tungsarbeiten größeren Stils, die einen guten Fort gang genommen haben. Zurzeit ist man damit beschäf tigt, zwei große Tunnel», die dicht nebeneinander lie gen, für den neuen Untergrur.dbc.hnh >f Herzust.lle:..' Jeder Tunnel hat «ine Breit« von rund S Metern. Die Ausschachtungen gehen schon in eine Liefe von drei Meter unter dem Erdboden; auch die Wände de« einen Tunnel» werden bereit» durch Bretterverschläge gesichert, utm ein Nachstürzen der Erdmassen zu verhindern. — Di« Bauten aus dem 12. Deutschen Turnfest hab« laut Ab rechnung 570596 Mark gekostet, verwilligt waren dafür vom Hauptausschuß 632145 Mark. Die Bau leitung hat also eine Minderausgabe von 31549 Mark erzielt. Hierzu kommt der Erlös von den Markie rungszeichen usw. in Höhe von 3020 Mark, sodaß sich eine Gesamtersparnis von 64 569 Mark ergibt. Belgern. Am Mittwoch nachmittag entgleiste ein mit Sand beladener Loren-Zug am Brückenbau bei Bel gern und stürzte zum Teil die sechs Meter hohe' Böschung herab. Ta die Lokomotive den Transport schob, blieb sie unbeschädigt auf dem Gleise stehen. Der Zug war unbesetzt. Torgau. In der Stadtverordnetensitzung machte Stadtbaurat Rothe eine bedeutsame Mitteilung über die künftige Umgestaltung des Torgauer Bahnhofes. Danach erfährt der Bahnhof eine völlige Umwandlung. Das neue Empfangsgebäude wird ein ziemliches Stück vor wärts nach dem Glacis bezw. seitlich nach der DKbern- schen Straße zu errichtet werden. Es sind drei ge trennte Bahnsteige vorgesehen, von denen zwei vom ersten aus durch Unterführungen zu erreichen sind. Hoyerswerda. Die Stadtverordneten-Versamm- lung stimmte einmütig dem Magistratsantrag zu, eine Anleihe in Höhe von 170000 Mark zur Errichtung eines städtischen Wasserwerks aufzunehmen. Teplitz. Hier ist eine organisierte Diebesbande entdeckt worden, die seit längerer Zeit die Gegend un sicher machte. Bisher wurden acht Mitglieder der Bande verhaftet und auch ein hiesiger Kaufmann ermittelt, bei dem gestohlene Gegenstände im Werte von mehreren tausend Kronen vvrgefundcn wurden. Die Verhaftung weiterer Diebe und mehrerer Hehler steht bevor. Reichenberg. Elf neue öffentliche tschechische Schulen in Teutschböhmen fordern die Tschechen vom Landesschulrate, dem die Gesuche vorliegen. Es han delt sich um die deutschen Orte Mariaschein, Priesen a. d. E., Zuckmantel, Liebenau, Janegg, Kammern, Liquitz, Nicderleutensdorf, Zwodau und Neudorf-Herrlich. Katharinebergi. B. Ter 19 Jahre alte Kütfcher Lube rauchte während der Fahrt eine Dirginia-Zigarre. Trotzdem die Zigarre schon aus einen ganz kleinen Stummel zusammcngebrannt war, hielt sie Lube noch immer zwischen den Zähnen, und als er plötzlich husten mußte, glitt ihm der glühende Stummel in den MUnd. Wahnsinnig vor Schmerzen, fiel Lube vom Wagen her ab und krümmte sich am Straßenrand. Zufällig des Weges kommende Leute waren sich zuerst nicht klar, was eigentlich geschehen war, und brachten den bereits ohnmächtig gewordenen Lube in ein nahe gelegenes Haus, wo ein herbeigerufener Ar^t nur den Tod Lubes feststcllen konnte. Neueste Nachrichten und Telegramme vom 17. November 1913. )( Rathenow. Auf der Rennbahn de« Märkischen Reiter- und Pferdezuchtvereins ereigneten sich gestern fünf Stürze. Leutnant v. Behlendorf vom 2. Feldartillerie- regiment zog sich einen komplizierten Bruch de« linken Schienbeine» zu. Oberleutnant v. Hoüerg vom 13. In fanterieregiment zu Pferd wie Leutnant o. Plate» vom 15. Husarenregiment erlitten Schlüflelbeinbrüche. Die bei den anderen gestürzten Offiziere kamen ohne Verletzungen davon. — Flenshurg. Amundsen hielt Sonnabend seinen Vortrag in deutscher Sprache, gestern abend in norwegischer Sprache. Gestern war ein großer Teil der Zuhörer au« DMHMwwvMK MsoAuMde ÄieMsrke MsUe WiMW^