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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.09.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-09-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192709154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19270915
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19270915
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-09
- Tag 1927-09-15
-
Monat
1927-09
-
Jahr
1927
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.09.1927
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In der Aussprache matte der Vertreter de» Eisenbahner- verbände« Mitteilung von einem Schreiben der vaupt- verwaltuna der Reichsvabn-Gesellschaft, wonach dies« sobald die neue BesoldungSordnung endgülttg vorliegt, ihrerseits eia« »en« vesoldung-orduung für die Sletch-babnoeamteu aufftellen und die Organisationsoertreter dazu hören will. Einstimmig wurde auch ein« «ntschlteßnug aeaeu den lKeich-schulgesetzeutwurf der Negierung angenommen. In seinem Schlußwort bedauerte der BundeSvorfitzende Falkenbrra unter lebhafter Zustimmung der Versammlung da- Verhalten de- Reichsfinauzmtuisters Dr. Köhler. SS könne nicht der Sinn des parlamentarischen Regime sein. dah «in Minister diejenigen Gewerkschaften auSschalteu wolle, die der herrschenden RegierungSroalition gegnerisch gegenüberstehen. Der nächst« BundrSkongreß soll in Hamburg statt- finden. Der «eue OberstrSfident der Provinz Lachsen. vdz. Der in Schleusingen tagende Provinzial-AuSschuß der Provinz Sachsen bat nach dem .Vorwärts" den vom preußischen Minister de« Innern »um Oberpräsidenten der Provinz Sachsen vorgeschlagenen Geheimen Regierung-- rat Professor Dr. Waenttg am Mittwoch mit Stimmen mehrheit gewühlt. Die offizielle Ernennung durch da- Ministerium steht unmittelbar bevor. fierdÄMMiiv« -er 4. Division. Von unsere« ins Manövergediet entsandte» Kn^Sonderbertchterstatter. Naamburg, 1«. September. Da« Gelände, in dem die diesjährigen Herbstmanöver der »terten Dtvtston a-ge- halten werben, liegt auf der Grenze »wischen Eben« und Bergland. Am Nordosten dehnt sich die Niederung, die im Klankenraum Leipzig—Halle ihr« Begrenzung findet; da- hinter führt der Weg auf Berltn zu. Au- der Niederung steigt fast unmittelbar da» Hügelvorland de- Thüringer Waldes empor, der sich im Sttbosten, im Süden und im Vüdw«sten austürmt. Das ganze Gebiet wird von der Saale, di«, von Jena verkommend in nordöstlicher Richtung »ach Halle zu flieht, in zwei gleiche Hülsten geteilt. Bei den diesjährigen Kämpfen wirb e- sich darum han deln, einer au- dem Gebirge in die Eben« herauStretenden Armee den Weg zu verlrgen und den Bormarsch aus Verltn aufzubalten. Der gegebene östliche Ausfallpunkt für eine vom Gebirge herabstetgente Armee öffnet sich in der Lücke zwischen Dornburg, Tambur« und Grohheeringen. Krönt- Hindernis ist Labet das tief etngeschntttenc und gewundene Tal der Saale. Hinter der Lücke dehnt sich ein breite» Ver sammlung-- und Aufmarschraum mit dem Zentralpunkt Weimar, der nördlich gesichert wirb durch die steil absallen- den Waldungen der Pinne, die wiederum an ihrem jensei- sigeu Abhang eine starke Sicherung durch das Tal der Un strut findet. Oestlich der Saale setzt sich das Berglund sanft abfallend in Richtung auf Weißenfels—Zeitz fort und wirb hier von engen Klußtälern durchschnitten, die ziemlichen Aufenthalt bereiten können. So z. B. der von Lindau in nördlicher Richtung sich htnziehenbe Wethau-Abschnitt, der zwischen Naumburg und Schönburg auf die Saale stößt. Di« östliche Begrenzung bildet hier da- dem Gaaletal parallel laufend« auenreiche Tal der Elster, die von Gera Über Zeitz und Pegau aus Leipzig zu fließt. Der erste Manövertag Krachte Hebungen in zwei getrennten Gruppen, von denen die eine unter Leitung des Art.-Kü-rerS 4, Oberst Fischer, Li« andere unter Leitung des Jnf.-FührerS 4, General majors von Brandenstein, stattsanden. Bet dieser »wetten Gruppe focht auf blauer Sette das Leipziger Jnf^Äeg. 11, dem die zweite Abteilung Art.-Reg. 4, eine halbe ESkabron Reiter-Reg. 12 und eine halbe Kompanie Nachrichten-Abtet- kung 4 zugeteilt waren. Oberst Beckmann, Kommandant von Magdeburg, führte Blau gegen Rot, daö Lurch baS ver stärkte Dresdner Jnf.-Reg. 10 unter Oberst Schröder bärge- stellt wurde. Ihm waren die 8. Abteilung Art.-Reg. 4, Reiter vom Rriter-Reg. 12 und Teile von Nachrichten- Formationen unterstellt. Der Uebung lag folgende An- nähme zugrunde: , Blaue Hauptkräfte stehen mit Front nach Westen in schwerem Abwehrkampf. Linker Flügel in der Gegend nordwestlich Mücheln. Rot greift von Querfurt und au» her Gegend südlich davon an. Bon Len über Leipzig an den Klauen Südflügel herangeführten Verstärkungen hatte daS zuerst eintreffende verstärkte Jnf.-Reg. 11 am 12. Sept, abend- den Raum Neumark—Merseburg erreicht und war hort zur Ruhe übergegangen. Auch auf roter Sette wurden »eue Kräfte an den Südflügel herangeführt, die nach ihrer Versammlung über die Linie Freyburg—Laucha in allge meiner Richtung Lauchstebt angesetzt werden sollten. Bon Viesen Kräften hatte da- verstärkte J^R. IS nach anstren gendem Marsche am 12. S. abends Freyburg erreicht. Bride Gegner hatten durch die angenommene Luftaufklärung vom Antransport der Verstärkungen nach ihren Güdslügeln Kenntnis erhalten. Kür den 18. g. erhielt daS blaue verstärkte J^R. 11 de« Befehl, über Leiha—Zeuchfeld vorzumarschieren und ein Borgehen von Feindkräften über den Unstrut-Abschnitt Zscheiplitz—Freyburg zu verhindern, während daS rote ver stärkte J.-R. 10 sich in den Besitz der Höhen nordöstlich Zeuchfeld setzen und dort da- Ueberschreiten der Unstrut durch seine Division bei Freyburg sichern sollte. Der Verlauf des Kampfes bei Bla«. In den frühen Morgenstunden trat die Abteilung Beck- Kann ihren Dormarsch in südwestlicher Richtung an. Die porgeschobene Kavallerie hatte Patrouillen auf Zeuchfeld jynd die Waldungen nordöstlich Freyburgs angesetzt. Sie selbst sicherte mit zwei Maschinengewehren den Bormarsch zhrer eigenen Abteilung auf dem Galgeuberg sl Kilometer tsstdlich Gröst) und auf der diese fortsetzende langgestreckte Höhe 12V. Die Knfanteriespitze trat nm 0,80 Uhr aus Bebra Heraus und setzte den Vormarsch auf Leiha fort. 10,15 Uhr »and daS Vorhutbatl. dicht westlich Gröst und rückte in die »inte der Kavallerie ein. Ihm folgte etwa- später da« AroS, da- über Gröst in die Mulden südklch vranderoda ««bog. Stu Zug de» Dorhutbatl. hielt den Galgenberg gpgen Ueberraschungen aus Richtung Zeuchfeld besetzt. Dem Hauen Führer war auf Grund von Lufterkundungen (An- eqrhme) Kenntnis geworben, daß Rot ebenfalls Berstär- kungen angesetzt hatte; e» galt darum, die erreicht« Hö-en- shellung so lange zu halten, bi» die nachfolgende Division apf Eingretf-Nähe herangerückt war. Oberst Beckmann ver legte da- Schwergewicht seiner Handlungen auf Len rechten Flügel; hier schob er ein Batl. de- Gro- wett auf di« Höhen südlich vranderoda vor, lieb eine Batterie am West rand« Gröst und zwei am Schortauer Hügel in Stellung gehen. Zur Unterstützung der Infanterie waren Masch.- Gewehre und Mtnemverfer in der Linie eingesetzt. x Bei Rot hatte Oberst Schröder den Auftrag, mit seinem Detachement auf Zeuchfeld vorzurücken und die Unstrut- Uebergänge bei Freyburg offen zu halten. ES mutzte ihm daraus ankommen, so rasch als möglich in den Besitz de- Galgenberg und der Höhe 12V zu kommen. Zu diesem Zweck rückt« « t» «vet Kolo»»«» auf Zeuchfeld u»d «chlo- beroda vor: er stellte seine Truppe« in den Bühle-Waldun- gen zum Angriff berett, Net sei»« Artillerie zehn Minute» vorberettung-seuer auf de« Gegner abgeben und artff bann mtt seiner Infanterie et». Der Angriff entwtckelte sich langsam und geriet scheinbar in der Talmulde vor der Höhenstellung in« Stocken. I» diese» Augenblick griff eiye ihm vorgeschtckte schwere Haubitzerrbattert« (Annabme) in da- Gefecht «in, und dnrch dies« artilleristische lieber- l«g«nhett reift« sich d«r Sturm zum Erfolg au«, von allen drei Setten umfaßt, fiel dt« Höhenstellung in die Hände von Rot, da» aus seinem rechten Klügel bi- in die Richtung auf Alm-dorf vorgestoßen war. L. WaaShertag. Der zweit« Partei-Manövertag bracht« bet der südlichen Grupp«, der de- Arttllerteführer» lV, Rückzug-- und ver- folgungSkämpfe. Blau« Kampfkräfte standen am 14. Gep. temder früh — mit Krönt nach Westen — t« Karnpf« gegen rot« Nachhuten im Wethau-Abschnitt. Ihre Aufgabe war e«, den Rückzug der roten Kampfkräfte aus dem Saale- adschnttt Roßbach—Kleinherrinaen zu decket«. Um Rot am ungestörte» Rückzug über die Saale zu verhindern, wurden die hinter dem linke« Klügel von Blau noch versagbaren Reserven, je 1 Bataillon der Anfanterierrgimenter 10 und 12, davon eine« durch Flagge dargestellt, eine Batterie und eine Minenwerferkompanie über Schkölen und Camburg mit dem Auftrag angesetzt, sich in den Besitz der dortige» Saaledrücke zu setzen. Gleichzeitig erhielt die au- ter Gegend von Zeitz herangeftthrte, au» den Reiterregimentern 10 und 12 gebildete und durch «in« Kraftwagenbatterie und Pioniere auf Lastkraftwagen verstärkte Kavallertebrigad« de« Befehl au» der Gegend von Böhlitz bet Osterfeld in Richtung Dornburg vorzugehen: dort sollte die vom Ober sten Genther (Kommandeur de» Reiterregiment«» 12) ge führte Brigade die Saale überschreiten und da» Borgehen der berett» auf den Camburger Uebergang anaesetzten Reserven unterstützen. Zur einheitlichen Durchführung dteser Aufgabe wurden diese Truppenteile ebenfall« dem Obersten Genther unterstellt. Der zurückgehendr rote Gegner hatte »um Schutz gegen eine überholende Verfolgung «ine Settendeckung in der Gegend zwischen Schkölen und Camburg aufgestellt. Da sich der Uferwechsel der roten Kampfabteilung verzögerte, er hielt die Settendeckung den Auftrag, ein etwaige» feind liche» Borgehen gegen den Uebergang bet Camburg zu ver zögern und, vom Feind gedrängt, hinter dte Saale zurück- zugehen und diese zu sperren. Dte Brücken Let Dornburg und südlich davon wurden als von Rot gesprengt ange- nommen. Ler Verlauf der Kümpfe. Die letzte rote StcherungSabteilung stand gegen 8 Uhr noch auf den Höhen beiderseits der Straße Zschorgula- Schkölen. Sie hielten die über Zschorgula heraumarschte» reude Vorhut der blaue« Korp-truppeu auf und zwange« wenigstens dte Spitzeukompaute zur Entfaltung. Da» Bor» hutbatatllon mußte im weiteren Borrücken Sicherungsteile sogar auf dte Straße Schkölen—Poppendorf abdrehen, da von der Höhe au» der wettere Vormarsch auf Thierschneck durch rote» Maschtaengewehr-Klankenfeuer gestört wurde. Während sich dte blauen KorpStruppen weiter auf Thier schneck heranarbeiteten und dort in Kämpfe mtt de» roten Nachhuten verwickelt wurden, brach die Kavallertebrigad«, dte frühmorgens bei Böhlitz berettgestellt war, zur umfas senden Südverfolgung auf die Saale ein, dte sie Vet Doru- bürg in nordwestlicher Richtung überschreiten sollte. St« hatte eine Aufklärungsabteilung vorgeschtckt, die über Hai- nichew-Dothen—Poppendorf und Wetzdorf vorging. Um 1OLÜ Uhr erreichte diese Aufklärungsabteilung de« letzt- , genannten Ort. Nach kurzem Halt rückte sie, ohne In Be rührung mtt einer bet Frauenvrteseu vermutete» rote« Schwadron zu kommen, durch den Hlrschgrund über Schkölen auf dte bet Dornburg erkundeten GaaleübergSnge. Dte ArttkläruugSschwabron durchritt de» Klnb au der Kur« 1» der Nähe der Zementfavrik; ihr weiterer Auftrag lautete dahin, auf den Höhen nordwestlich Dornburg» eine» Brückenkopf zu bilden. Zum Schutze ihre» Uebergang» waren die ihr zugetetlte« Maschinengewehre auf den Höhen Le» Sibttz nördlich Steudnitz in Stellung gegangen. In zwischen war bet Dorndorf da» aus Kraftwagen über Bürgel herantranSportterte Pionierbataillon herangekom men und begann bet Punkt 1S2 südlich Dorndorf mtt Brückenschlag. Berett» da» Erscheinen blauer Kavallerie In Dorndorf ließ die ausgreifend« Umfassung für Liebet Thier schneck kämpfenden roten Truppen erkenne». Letztere hatten dem vorgehen der blauen KorpSreserven (verstärktes Infan terieregiment 12) erheblichen Aufenthalt bereitet; noch in Len NachmittagSstunden wurde in Camburg um die Saale- Übergänge heftig gekämpft; e» wurden schließlich alle rote« Sicherungen über de« Kluß zurückaenommen und die Brücken gesprengt. Der Führer von Rot ließ seine Trup pen auf den Höhen westlich CamburgS Ausnahmestellung be ziehen; der in der Lust hängende rechte Flügel war gegen die Linie Mönchen—Gofferstädt—PfuhlSbrunu abgkdreht, um einer Umfassung durch dte Kavalleriebriaade begegne« zu können. Diese war von Dorndorf an» mit dem Reiter regiment 10 auf Eckolstädt und mtt dem Reiterregiment 12 auf Wurmstädt zum verfolgenden Angriff angesetzt, wobet da- Reiterregiment 10 «och den weiteren Auftrag -alt«, sich so rasch al» möglich den Uebergang über die Ilm Vet Bad Sulza zu erzwingen. Al» der Angriff in Kluß kam, wurde die groß angelegte Uebung abgebrochen. Dte Truppen bezöge« weiter Quartier. Jer Mtr MdeMM du MIMÜNN MM ünmtniliiml« Wird« am Mittwoch abend geschloffen. Reich-fiuan,Minister Dr. Kübler war anch am Mittwoch nicht erschiene« und sck wurde in seiner Abwesenheit nach einem Referat von Dr. Bölter über di« »en« Brsoldnno-ordnnug berate«. Nach eingehender Aussprache wurde ein« Grrtschlietzuilg einstimmig angenommen, in der di« »«gesagte Besold«»«-- «tzb5v««O begrüßt, aber da- ganze Gtzstem »er an- dtzkündigte» neue« Brsoldnng-ordnnng verurteilt wird. Dor allem werdrn abaelrhnt die Vermehrung der Zahl der Besoldungsgruppen, di« scharf« Trennung der einzelnen Laufbahnen, di« Einführung von Stellenzulagen, di« Ver- lstngeruna der Auftückungsmften innerhalb der Gruppen, dl« Beseitigung der sogenannten Verzahnung und die Deenuung »usammenaebörender Besoldungsgruppen, die beabsichtigte teilweise Verschlechterung de« Besolduno-dienkt- alter«, die Verkürzung der Bezüge der ledigen Beamten, ptt Beibehaltung de« System« des WobnungSgeldzuschufle«, pm.gevlant, Verkürzung der örtlichen Sondrrzuschläa«, die ßDnaer» Aufbesserung der Diätare und di« Herabsetzung WS Prozentsätze der Diätaroergütungen, di« Absicht, die ktzbeaehalt«. und Wartrgeldrmpfänaer nicht in di« neu« MMMDMWzADUhgMYg KN Ar AM Ak MAMMMN» W MrMliM illMkkMt. In der B»ztrk«au«schlißsitzung der Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde am 8. September macht« der Vorsitzende, Amt«hanptmann v. d. Planitz, Mitteilungen über den Stand der Wiederauibauarbriten im Kataftrovbengebiet Es war daran» zu entnehmen, daß der Wiederaufbau de« zerstörten Müglitz- und Gottleubatal«- rüstig vorwärts- schreitet und npr etwa« gehemmt wird durch die notwen- digen äußerst umfangreichen und zeitraubenden geometrischen Aufnahmen und di« Talsperrenftage. Aber auch diese bebt ihrer Lösung entgegen; voraussichtlich werden dem Ende de» Monat« zusammentrrtenden Landtag« drei Sperren vorgeschlagen werden: «ine im oberen Tale der Gottleuba, di« beiden anderen Im Müglitztal,, und »war «ine mit etwa 6,8 Millionen Kubikmeter Inhalt oberbalv Lauenstein, und dt« ander« mtt etwa 17,2 Millionen Kubikmeter FaffungS- raum kur» unterhalb Bärenstein. Was dl« viel umstrittene Babu i« Müglitztal« an langt, so kann man der Uebrrzeuauna sein, daß dte Reichs bahn an sich di« ernst« Absicht hat, dte Bahn, wenn irgrnd- möglich, normalspurig au«zudauen. Do» find die Koste» im Verhältnis zu den erhofften Vorteilen ungewöhnlich doch. Auch werden dies« Vorteil« wohl meist überschätzt. To wird z. B. di« Zeitersparnis auf der ganzen Streck« nur etwa «in« halbe Stunde betragen. Auch werden sich hin- sichtlich der Gleisanschlüsse, die verschiedene Firmen des Müglitztal«« bisher batten, bei einem normalipurigen Aus- bau die größte» technischen Schwierigkeiten «raeben. Di, Wtederberftelluug-arbetteu a« de« Wohnhäuser« u»d vetrtebeu sind gleichsall« weiter vorgeschritten. Zu diesem Zwecke sind bisber bv8 000 Mark durch den Staat«- kommtffar an Vorschüssen und Krediten gezablt worden, während der Bezirksverband zur Behebung der ersten Not stand« aus dem BersügungSbetrag, bisher 80V40 Mark verteilt hat. Da« Sammelergebni» in den einzelnen Gemeinden de- DIppoldi-walder Bezirkes beträgt etwa 84000 Mark, wo bet dte Beträge nicht inbegriffen sind, di« in den betroffenen Gemeinden selbst gesammelt wurden, da dies« Mittel den Geschädigten dieser Gemeinden unmittelbar »»gewendet worden sind. Ein so hohes Ergebnis hat noch nie eine Sammlung innerhalb des Bezirke» gehabt, ein Zeichen für da« grob« Mitgefühl, da« man mit den so hart betroffenen Mitbewohnern de« Bezirks gehabt hat. Im Namen der selben dankt« der Vorsitzende herzlichst allen, die sich an den Sammlungen beteiligt haben. In seiner letzten Sitzung batte der Ausschuß den Wunsch auSgedrÜckt, in dt, Kommission für die «Verteilung der Entschädigungen zwei Mitglieder de« Bezirksausschusses aufzunehmrn. Auf den daraufhin gestellten Antrag hat der StaatSkommissar mitgeteilt, daß e« sich zur Zeit noch nicht übersehen lasse, wie di« endgültig« Verteilung vorgrnommen und welchen Stellen sie übertragen werden würde, daß aber bet Entscheidung dieser Frag« der Wunsch de» BezirkSauS- schuffe» geprüft werden solle. Weiter gab der Vorsitzende noch bekannt, daß die Er- werbslosigkeit erfreulicherweise stark »urückgeaangen sei. Während am 1. September 1VS6 noch SS25 Erwerbslose im Bezirke der AmtShauptmannschast vorhanden gewesen seien, habe die Ziffer am gleichen Tage diese» Jahre» nur noch 128 betragen, wa» einmal auf den besseren Gang der Industrie, dann aber auch auf di« hohe Inanspruchnahme von Arbeitskräften im Notstandsgebiet und für den Tal sperrenbau an der Lehnmühle zurückzuführen sei. M WIAM kür Im, i>Me WBine. Dr. Külz au da- Reich-iuuenmiuisterium. Als ReichStagSabgeordneter für den Wahlkreis Ost sachsen bat Reicksminister a. D. Dr. KÜl» dem Reichs ministerium des Innern solaendeS unterbreitet: ,gsti Verfolg einer vom Reichstag gefaßten Entschließung hat die Reichsregierung in dankenswerter Weise ein« Reichs- hilf« für die im östlichen Erzgebirge von schwerer Unwetter katastrophe betroffenen Gebiete zur Verfügung gestellt. Der betreffende Beschluß de» Reichstage« vom v. Juli 1V27 hat .folgenden Wortlaut: .Die Reichsregierung möge erwöge«, ob zur Linderung de- durch die Unwetterkatastrophe im oberen Elbegebiete verursachten besonderen Notstand« «ine Reichsbrihilf« notwendig ist. Bejahendenfalls wird di« Reichsregierung ermächtigt, die erforderlichen Mittel bereitzustellen." Go dankbar die bisher vom Reich geleistete Hilf« empfunden wird, so wenig genügt sie doch, um die entstandenen Schäden zu beseitigen. Wenn man den wirtschaftlichen Ruin der vom Unglück Betroffenen verhindern und ihnen die Mög lichkeit der Wiederbearündung einer Existenz schaffen will, so muh in wefrutlich größerem Umfange als bt-ba» Hilfe etntrete«. Da« Land Sachsen ist allein nicht in der Lage, di« Lasten der Entschädigung und de« Wiederaufbau«» zu tragen. Der Reichsregierung wird nicht unbekannt sein, daß Sachseu in seinem HauSdaltplan mit Defizit arbeitet und daß bet der letzten Regelung des provisorischen Finanzausgleich» dt« Steuerüberweisungen in Sachsen «ine Milderung erfahren muhten. Diese Sachlage bedingt und rechtfertigt helfende- Eingreifen de- Reiches tu wett größerem Umfange als es bisher zu verzeichnen ist. Nach Lage der Dinge ist auch «ine schnelle Hilf« drin gend geboten, da noch vor Eintritt de« Winter« di« er forderlichen Wiederaufbauarbetteu wenigst«»- in der Haupt sache durchgeführt sein möchten. Ich dt» überzeugt, datz di« sächsische Regierung der Reichsregierung die erforderlichen Unterlagen zur Beurter- lung der Lage »ugüngig gemacht hat, aber ich möchte auch mitnerjeit«, al« Abgeordneter de» vom Unglück betroffenen Wahlkreises nicht verfehlen, di« Reichsregierung um mög lichst gründliche und schnell« Hilfe gebeten zu haben. Ich bin überzeugt, dah der Reichstag seinerseits seine Zustim mung zu den durch «in« solch« Htiseietstung notwendigen Aufwendungen ohne weitere» geben wird, fasern na» de» angezogenen RrichstagSbeschluh eine solche Zustimmung überhaupt noch notwendig ist. Ich erblicke in dem Beschluß de» Reichstages di« Ermächtigung zur Ausgabe jeder Summe, di« zur Bchebung des Notstandes tatsächlich sm forderlich ist.' Das Berliner Wohmmgsbauprojett. -(Berlin. Das Nachrichtenamt der Stadt vervu teilt mit: Der Magistrat hat in seiner gestrigen Sitzung dem Abschuß de» Bebauung»- und Pachtvertrages mit der Bewoag vorbehaltlich de« Erlasse« der Wertpapiere und der KapltalertragSfteuer »«gestimmt. Der HauShaltSau«. schuß bat sich ebenfalls mtt derselben Frage beschäftigt uutz wird seine Beratungen heute Donnerstag sortsstz«. Gin Ehrenmal für de« Flieger vüllmer. )( Duisburg. Die vom Meidertcher Lürgerverein angeregte Paul Wilhelm-Bäumer-Spend« zur Errichtung eines Ehrenmal« für den abg,stürzten Flieger Bäumer im Meidertcher Stadtpark soll über ganz Deuffchland aus gedehnt werden. Oberbürgermeister Dr. Jarre« hat sich ber^t, «Mart, den Ehrenvorsitz üb« dt« Sammlung zu
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