Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.09.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-09-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192709154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19270915
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19270915
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-09
- Tag 1927-09-15
-
Monat
1927-09
-
Jahr
1927
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.09.1927
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
M „Wilk MlllWW". > Sine weißel der «»der. Die spinal« Kinderlähmung, deren Gefahr von den Eltern meist unterschätzt wird, beginnt leist wieder ankfällia «nd beänattigend znzunebmen. An« den meisten Ländern Deutschland« kommen Meldungen, die auch in diesem Kammer von einem starken Anwachsen dieser krüher seltenen Krankheit »u berichten willen. Au« Leipzig nnd anderen deutschen Städten waren schon im August zahlreiche Fäll« dieser gefährlichen Krankheit mltaeteilt worden, die sich im September noch erheblich vermehrt Haven Tatsächlich sind di» Monat» Juli bis D«zemb«r di» «»säbrltchste« kür die Sntstebnna «nd V«rbreituna dieser Kindergeißel. Da« preußische WoblfavrtSministerium hat in Trkenntni« der Gefährlichkeit dieser Erscheinung Maßnahmen zur Be- kämpfung getroffen, die aber leider nicht von Erfolg ge krönt waren, denn in den letzten zwei Jahren ist nicht nur eine starke Zunahme der Krankheit^ sondern auch der Tod»«- sälle zu verzeichnen gewesen. Die Anzahl der Kranken wuchs von 307 im Jahre 1925 auf 1614 im Jahre 1826, odaß die Zahl um rund 400 v. H. angewachsen ist. Für »en gefährlichen Charakter der Krankheit spricht di« Tat- ache, daß im Jahre 1926 mehr als 10 v. H. der Erkran- ungen, nämlich 171, tödlich »erliefen. Noch schwerer cheint sie bedauerlicherweise in diesem Jahre zu sein. In den meisten deutschen Ländern ist die spinale Mndrrläbmuna anmeldepflichtig, damit die Behörden di« Möglichkeit erhalten, sofort eneraisch gegen die Verbreitung der Epidemie ein,«schreiten. Besonder« im September mässen Eltern und Behörden die grösste Vorsicht walten kaffen, da dieser Monat, wie sich auch bereit« au« den Be richten diese« Jahres ergibt, der gefährltchste ist. So brachte z. B. der September 1926 allein 466 Krankheits fälle mit sehr vielen Todesfällen. Da die Krankheit meist epidemisch auftritt, so ist man da,« übergegangen, in allen den Fällen, wo es angebracht erscheint, vorübergehend die Schulen zu schließen, wenn in einer Schulklasse ein Fall von Kinderlähmung festgestellt worden ist. Im allgemeinen befällt die Krankheit Kinder, wenn auch bei Erwachsene» hin und wieder ähnliche Krankheits erscheinungen austreten, die mit Fieber und Kopfschmerz beginnen und sich auch als spinale Lähmung darstellen. Die spinale Kinderlähmung wird durch eine Entzündung be» Rückenmarks verursacht. Der Anlaß dieser Ent zündungen ist in Bakterien zu sehen. Der Beginn der Krankheit ist dem einer gewöhnlichen Infektionskrankheit Ähnlich und gebt mit Fieber, Kopfschmerzen und LähmungS- «rscheinungen einher. Bei iedem drohenden Anzeichen de« Beginnes dieser Krankheit ist sofort der Arzt zu rufen, da stur er seststellen kann, ob es sich um Kinderlähmung oder «ine andere Erkrankung bandelt. Sehr wesentlich zur Bekämpfung des Leidens ist die schnelle Diagnose, da sich -ie Behandlung nach jedem besonderen Fall richten muß. Menn alle notwendigen Vorsichtsmaßnahmen bei dem geringsten Verdacht getroffen werden, ist Grund zu unnötiger Besorgnis nicht vorhanden. , Bedrohlich erscheint nur von dem Standpunkte der Volksgesundheit aus di« Tatsache, daß die spinale Kinder lähmung in den letzten Jahren verhältnismäßig «ine so starke Zunahme erfahren bat. Sie tritt übrigens in diesem Fahre in vielen Ländern Europas in schwerer Form auf. tso wird aus Rumänien ei» gefahrvolles Anwachsen der Krankheit gemeldet. Auch manche Teile Rußlands werden m den letzten Wochen von der Krankbeit schwer heimgesucht. Mit Beginn der kalten Jahreszeit nimmt sowohl die Zahl qls auch die Schwere der Erkrankungen erfreulicherweise in erheblichem Umfange ab. M WMllMMIlietM in M. Die vierte WiederkehenSseier der Freien Vereinigung Kriegsteilnehmer 1914/18 der Reichseisenbahn wurde am 2. September in Au« mit einem BegrüßungSabend eröffnet, an den sich eine Vorstands- und «ine Ausschuß sitzung anschloffen. Lichtbildervorführungen aus dem Bayerischen Wald durch den 1. Vorsitzenden fanden größtes Interesse aller Anwesenden. Am 3. September morgens marschierten die Teilnehmer der Tagung nach dem Ehrenmal der Kirchgemeinde St. Nicolai, um der 35 «v« gefallenen Eisenbahner in Ehr furcht und Dankbarkeit zu gedenken. Die mit der Wieder- febenSseier verknüpfte Hauptversammlung fand nachmittags statt. Der 1. Vorsitzende Hermsdorf gab unter Beifall der Versammelten bekannt, daß Glückwunschschreiben von dem Generaldirektor der deutschen Reichsbahn, Dr. Dorpmüller, von dem Generalinsvektor der österreichischen Bahnen, Schlesinger, und von der Reichsbahndirektion Dresden «ingegangen seien. Der Bericht des 1. Vorsitzenden zeigte die Fortschritte, die die Vereinigung seit ihrer Gründung im Jahre 1923 gemacht bat. Sie umfaßt bereit« 32 Be zirksgruppen und 156 Ortsgruppen. Einen besonders wichtigen Punkt der Tagesordnung bildete die Löhnungs nachzahlung, die von der Reichsbahnhauptverwältung äbgelehnt worden ist. Die Vereinigung hat sich daher an die Abgeltungskommission in Berlin gewandt, von der «ine Antwort noch aussteht. Die Wahlen ergaben die Wieder wahl des Mitgliedes Hermsdorf zum ersten und des Mit gliedes Simrod zum zweiten Vorsitzenden. Als nächster Tagungsort wurde Zittau gewählt. Ein Bericht über organisatorische Fragen, vorgetragrn von dem Vertreter der ehemaligen bayerischen Feldeisenbahner, Zand, beschloß die Hauptversammlung. Am Abend folgt« ein KommerS im festlich geschmückten Bürgergarten. Inspektor Hermsdorf, Dresden, hielt die Festansprache. Er begrüßte u. a. den Vertreter der Reichs bahndirektion Dresden, ReichSbahndirektor Dr. Bauer. Die Eisenbahner haben, so führte der Redner u. a. au«, am Weltkrieg ganz besonderen Anteil. Sind sie es doch gewesen, die den Aufmarsch durchgeführt, die Notbahnen gebaut und den Dienst in Feindesland glatt abgewickelt Haben. Blickt man auf die ungeheuren Leistungen zurück, sie Deutschland im Weltkrieg« vollbracht, so kann man sie Nur der kampfesfrohen Einigkeit zuschrerbeu, die in jener großen Zeit all« Stände verband. Die Frei« Vereinigung hat keine politischen Zi«l«, sie dient keiner Partei, sondern dient nur ihren Zielen: Einigkeit, Volksgemeinschaft, Kameradschaft. ReichSbahndirektor Dr. Bauer dankt« im Rainen des Präsidenten der Reichsbahndirektion Dresden für die Einladung und überbrachte beste Grüße und Wünsche der Reichsbahndirektion. Im Namen der Stadt Au« üder- üracbte Stadtrat Dr. Otto Grüße stnd Wünsche. . Am 4. September unternahmen di« Teilnehmer «inen gememfamen Ausflug und vereinigten sich dann zu einer ctvschiedssei«^. Kombinierter Flugs und Dampferdienst zwischen Amerika und Europa. )l New york. Eine amerikanische Ftnanzgruppe er- <vagt dre Errichtung eine» täglichen kombinierten Flug- und Lampierdienfte« zwischen Lang Island und Plymonth (England), sowie zwischen Lang Island und Le Havre. Di« Uederfahrt würde 4 Tage dauern. Zu diesem Dienst wurde ma>, 20000 Tonnen-Schtsfe mit einer Geschwindig keit von 31 Knoten verwenden, von deren D«ck die Flug auge abfliegen würden. Vermischtes. Schwere» Gtratzenbahnunglück bet New- hork. Zu einem schweren Gtraßenbahnunglück kam e» vorgestern abend in dem Borort Weehawken (New-Jersev), wo ein vollbesetzter Straßenbahnwagen beim Passieren eine» Bahnübergang» von der Lokomotive eine» Güter zuge« erfaßt und zertrümmert wurde. Die 40 Insassen wurden durch die Gewalt de« Zusammenstöße« weit weg geschleudert. Dabei wurden 32 Personen verletzt, darunter drei schwer. Der Zusammenstoß ist offenbar eine Folge mißverstandener Signale. Acht Eisenbahnangestellte sind wegen de» Unglücks verhaftet. Gegen vier weitere, die auf freien Fuß belassen wurden, ist ebenfalls eine Unter- suchung eingeleitet. Zusammenstoß von Lastauto «nd Fuhr werk. — Bier Schwerverletzte. Au» Reichen bach a. d. E. wird gemeldet: Auf der Chaussee hinter Bertholdsdorf stieß in der vergangenen Nacht ein Last auto der Strehlener Brauerei mit einem ländlichen Fuhr werk zusammen, da» auf dem Wege »um Wochenmarkt nach Reichenbach war. Das Lastauto fuhr direkt auf den Kastenwagen auf. Ein Pferd war auf der Stelle tot, der Wagen, auf dem vier Personen saßen, wurde zer trümmert. Der Gespannführer, der Handelsmann Schön feld, wurde schwer verletzt unter den Trümmern hervor gezogen. Ein Unterschenkel ist ihm zweimal und ein Oberschenkel einmal gebrochen. Die anderen Insassen, drei Frauen, wurden ebenfalls schwer verletzt. Der einen sind die Rippen und eine Schulter gebrochen, eine andere wurde am Kopf und die dritte an beiden Beinen ver letzt. Reichenbacher Sanitäter brachten die Verletzten in ein dortiges Krankenhaus. Die polizeilichen Ermittlungen haben ergeben, daß der Kraftwagenführer und ein von ihm mitgenommener Beifahrer sinnlos betrunken waren. Sie fuhren im Zickzack die Straße entlang, ließen den Scheinwerfer bald grell aufleucbten, bald blendeten sie ihn wieder ab und fuhren schließlich direkt auf den scharf an der rechten Straßenseite fahrenden Wagen auf. Dem Lastauto ist ein Vorderrad zerbrochen. Flugzeugunfall in Frankreich. Ein Marine flugzeug ist über dem Flugplatz Istres aus 300 Mtr. Höhe abgestürzt. Der Führer, ein Matrose, kam umS Leben. Starker Nebel auf der Unterelbe. Auf der Unterelbe von Brunsbüttelkoog bis nach Hamburg liegt dichter Nebel. Der Seeschisfahrtsverkehr ist ins Stocken gekommen. Das Verholen von Seeschiffen mußte einge stellt werden. Der englische Dampfer „Hague" kam gestern abend als letzter im Hamburger Hafen an. Der heute nacht ausgehende englische Dampfer „Rhesus" mutzte infolge des dichten Nebels wieder umkehren. Der Harburger Dampfer „Union" ist heute früh am Altonaer Leitdamm aufgelaufen und mutzte ab geschleppt werden. Die Ursache des E i j en b ah nun fall S bei Oberdachstetten. Wie die Eisenbahndirektion Würz burg mitteilt, hat die eingehende Prüfung der Gleis- und Streckenanlagen des Bahnhofs ergeben, datz diese bei dem Unfall des Schnellzuges 1090 in einwandfreiem Zustande waren, und daß die Einfahrtsweiche, auf der der Schnellzug gegen das andere Gleis absackte, durch die Fahrtstellung der Signalanlage streng gesichert war. Nach Sachlage kann die Weiche nur durch eine Einwirkung von außen umgestellt worden sein. Tatsächlich wurden auch 'die Spuren einer solchen Einwirkung an der in normaler Fahrt abstehenden Zunge der Einfahrtzeichen fest gestellt. Da nach den gegebenen Verhältnissen ein ver brecherischer Anschlag ausgeschlossen ist, und nach dem Befund der Bestandteile der Lokomotive die Einwirkung nicht verursacht haben kann, kann nur angenommen wer den, datz die Lokomotive mit dem Beiräumer einen von einem Güterzuge herabgesallenen größeren Gegenstand aus genommen hat, der durch zufälligen Anschlag an die Deichenzunge die Umstellung der Weiche bewirkte. Die Nachforschungen nach diesem Gegenstand waren bisher in folge der weitgehenden Zerstörungen an den Gleisan lagen erfolglos. Ein Anlaß, aus diesem, glücklicherweise bisher wohl als einzig dastehendes Vorkommnis besorg niserregende Rückschlüsse auf die Betriebssicherheit zu sehen, ist in keiner Weise gegeben. Zuchthausstrafe wegen Totschlags. Da» Schöffengericht Essen verurteilte den 26 jährigen aus Polen stammenden Arbeirer Adolf Horlitz aus Mühlheim an der Ruhr, der am 11 April ds. Js. seine Braut Luise Rutherbeck auf offener Landstraße durch sieben Messerstiche tötete, unter Versagung mildernder Um stände zu acht Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehr verlust. 38 Räuber gehenkt. Nach einer Meldung au« Nogale« berichtete das Personal eines vorgestern abend in Guahmas im Staate Sonora angekommenen Zuges, eS habe 38 Leichname von Männern gezählt, die an Bäu men und Telegraphenstangen an der Eisenbahnlinie im Staate Nayarit gehenkt waren. Es wird angenommen, daß es sich bei den Gehenkten um kürzlich gefangen genommene Räuber handelt. Flucht eines Strafgefangene«. Ein auf sehenerregender VorfaN spielte sich gestern nachmittag in Berlin-Plöyensee ab. Dort waren Gefangene der Straf anstalt unter Aufsicht eines Anstaltsbeamten mit dem Reinigen der Straße beschäftigt. Plötzlich ergriff emer von ihnen, der Strafgefangene Bernhard Strauß, die Flucht und lief nach der Jungfernheide. Auf die Alarm schüsse des aufsichtsführenden Beamten eilten sofort an dere Strafanstaltsbeamte hinzu, die die Verfolgung des Flüchtlings aufnahmen. Strauß war aber inzwischen durch den Wald gelaufen und in einer Laubenkolonie ver schwunden. Das Absuchen des Geländes mit Spürhunden erwies sich als erfolglos. Ein geisteskranker Mörder in Glatz. In de« städtischen Anlagen wurde vorgestern der Kaufmann Jarosch aus Glatz von dem Müller Grehl aus PolSnitz bei Freiburg niedergeschossen. Von den drei Schüssen trafen zwei den Kopf und führten den sofortigen Tod her bei. Der Mörder wartete bei der Leiche auf das Er scheinen der sofort herbetgeholten Polizei und ließ sich widerstandslos abführen. Beim ersten Verhör gab er an, daß der Mord mit seiner Mitgliedschaft in einem Ge he,mbund zusammenhänge. Inzwischen hat sich herausge stellt, daß von einen: sogenannten Fememord keine Rede sein kann. Der Täter scheint vielmehr geistig völlig unzurechnungsfähig zu sein. Der Mörder aus dem Schnellzug Pari» — Boulogn «gestorben. Der Mörder aus dem Schnell zug Paris—Boulogne ist gestern nachmittag noch vor seiner Vernehmung im Gefängnis von Beauvais, im Verlaufe eines Anfalles von Delirium tremens ge storben. Auf seltsame Weise tödlich verunglückt. Bei Geltendorf in Bayern sprang dem Schlossermeister Franz Stangl ein vom Lichtkegel seiner Motorradlampe geblendetes Reh in die Maschine. Das Rad kam in» Schleudern und stürzte. Der Fahrer blieb mit einem schweren Schädelbruch liegen und starb kurz darauf. Ein Bubenstreich. Aus Eschweiler wird gemel det: Am Sonntag morgen hing am Depeschenbrett einer hiesigen Zeitung die Nachricht, datz der D-Zug Paris- Berlin im Tunnel bet Eilendorf entgleist sei. Zwölf Tote und etwa 50 Schwer- und Leichtverletzte wurden augegebeu. Die Nachricht war au« den Fingern gesogen. Leider tonnten die Berüder diese» verbrecherischen Un- sirg« noch nicht festgestellt werden. Die Reichsbahndirektion Köln hat eine hohe Belohnung aus die Ermittelung der Täter auraesetzt. Ein Berliner Hotelpage verschwunden. Der 15 Jahre alte Hotelpage Kurt Wahltch au« Rei- nickendorf-West, der in einem Hotel in der Dorotheenstratze beschäftigt war, von dem er aber am 6. ds. Mts ent lassen worden war, ist verschwunden. Am nächsten Tage nach -der Entlassung hatte er noch an zwei Stellen ver geblich um Beschäftigung nachgesragt. Seitdem fehlt jede Spur von ihm. Nach Feststellungen der Polizei wurde der Knabe, während er im Hotel beschäftigt war, wiederholt von einem unbekannten Manne abgeholt. Es wird be fürchtet, daß dieser Unbekannte den Knaben verschleppt hat. Verjüngung der verjüngten. — Eine neue Methode Steinach». Wie das „8-Uhr-Abend- blatt" aus Wien meldet, ist e» Pros. Steinach gelungen, eine neue Methode zu finden, die bereits durch Opera tion Verjüngten, det denen die Wirkung der Operation abzuflauen droht, »um »wetten Male zu verjüngen. Er nennt diese Methode RepetitionStheraphie. Dastürkische Spiel kasino geschlossen. Das Aildiz-Kasino in Konstantinopel, das Monte Carlo der Türket, ist in der vergangenen Nacht auf Anordnung de» GeneralstaatSanwalte» geschlossen worden. Warum dem Stier die Äugen verbunden find. Als dieser Tage ein junger Bursche einen Stier durch ein Dors de» Albtal» trieb, kam ihm ein junge» Stadtfräulein entgegen. ES stellte an den jungen Mann die Frage, we»halb dem Stier die Augen verbunden seien, worauf die Antwort erfolgte: „Damit er Di in Dei'm Aufzug net sieht!" DasHochhau»mitUntergrundbabnhofin Hamburg. Gegenüber dem architektonischen Meisterwerk de» Chilehauses wird auf dem Raum, den ein breiter Häuserstreifen Alt-Hamburgs eingenommen hat, ein Hoch haus, der Sprinkenhof, gebaut. Nach seiner Fertigste!- lung wird der Sprinkenhof zu dem Wahrzeichen des neuen Hamburgs gehören und verkehrstechnisch besonder» interessant sein. Das neue Hochhaus soll einen eigenen Untergrundbahnhof und in der Unterkellerung moderne Groß-Garagen erhalten. — Weniger bekannt ist ein zwei tes Abbruchviertel in der neu entstehenden City. In der Katharinen-Straße werden erne Reihe alter Patrizierhäuser niedergerissen. Die Hamburger Behörde für Denkmals pflege fand bei der Untersuchung der Häuser eine ganze Anzahl kulturhistorisch bedeutsamer Dinge, die ihren Platz im Museum für Hamburgische Geschichte erhalten sollen. Darunter befindet sich ein patrizischer Festsaal aus dem 17. Jahrhundert, der sorgfältig herausgebrochen und im Museum wieder aufgebaut wird. Ein Dieb, der froh war, „gefaßt" zu wer de n. Wenn man nur mit einer Badehofe bekleidet ist, kann man keine goldenen Uhren stehlen, denn wo sollte man sie verstecken? Wenn man Pferde stehlen will, mutz man wissen, datz dies wilde Tiere sind, und wenn hinter den Pferden ein voll beladener Bierwagen hängt, dann muß man eben einen solchen lenken können, sonst gehen die Pferde durch. Der Galvaniseur M. hatte zwar mehr als eine Badehose an, er verstand vielleicht etwas von Pferde fleisch und wußte, datz Pferde wilde Tiere sind, aber einen vollbeladenen Bierwagen vermochte er nicht zu len ken. Denn kaum hatte er dies Gefährt bestiegen, um es abzurollen, da jagten die Gäule mit ihm durch die Stra ßen Berlins, daß er die Zügel und die Sinne verlor und froh war, als mutige Männer den Wagen anhielten und die Polizei ihn in einer ruhigen Zelle unterbrachte. Jetzt bebauptet er, in der Trunkenheit gehandelt zu haben, für solchen Zustand ist aber gerade ein vollbe ladener Bierwagen ein gefährliches Objekt. Vibrierende Straßen. Bei dem Verkehr, der sich durch die Errungenschaften der Technik täglich stei gert, ist für die Baufachleute ein sehr wichtiges Pro blem entstanden, das man bisher wenig oder gar nicht beachtet hat. Es ist nämlich festgestellt worden, daß die Häuser und die Straßen durch die Belastung infolge de» Verkehrs in ständige Schwingungen versetzt werden. Ganz besonders ist dies natürlich in den Hauptstraßen der Weltstädte der Fall, und hier sind alle Häuser zu einem ständigen Vibrieren gezwungen, das Natürlich auf die Dauer der Zeit den Zustand der Baustoffe beeinträchtigt und stark ihren Zusammenhang lockert. In London ist man jetzt daran gegangen, diese Probleme planmäßig zu untersuchen, und zwar wird das von dem Britischen Physikalischen Laboratorium Peddington unter Leitung von Pros. Jenkin von der Universität Oxford geschehen. Man beabsichtigt, dabei diejenigen Materiale festzustellen, die sowohl für den Straßenbau als auch für die Errichtung von Häusern imstande sind, diesen ständigen Erschütte rungen am besten zu widerstehen. Die Dame al- Pfeifenraucher. Die Fran zosen und die Engländer wetteifern zwar in ihren Ge sellschaftsformen um die Palme der Höflichkeit, doch scheinen die heißblütigen Romanen wenig Verständnis für die absolute Gleichberechtigung der Frau zu haben. Die Pariser finden es zwar selbstverständlich, im Kaffeehaus zu sitzen und die Damen mit dem Qualm ihrer Pfeife kräftig einzuräuchern. Sie entrüsten sich aber im höch sten Grade, wenn nun die Frau ihrerseits den Stand punkt vertritt, dieselben Fähigkeiten und dieselben Rechte wie der Manu zu besitzen. Zwei junge Engländerinnen mußten das am eigenen Leibe erfahren. Sie saßen in einem großen Kaffeehaus an den Pariser Boulevards und sanden durchaus nichts Absonderliches dabei, genau wie ihre männlichen Zeitgenossen die Pfeife zu rauchen. Zunächst mokierte man sich darüber; als sich die Töchter AlbionS aber gar nicht darum kümmerten, fühlte man sich zur Empörung bemüßigt und ruhte nicht eher, bis die Damen aus dem Lokal gewiesen wurden. Bei dieser Ge legenheit sei «un festgestellt, datz die Benutzung der Tabakspfeife durch die Engländerin durchaus keine Neuig keit ist. Schon vor einem Jahrhundert erregte diese Ge pflogenheit in den ländlichen Gegenden Schottlands leb haften Unwillen, und führte auch damals schon zu kleinen Situatiönchen. Im Jahre 1791 erschien ein „Statistical Account of Scotland", in dem sich folgende Klage be findet: ,D«r Gebrauch deS Tabaks, besonders unter dem weiblichen Geschlecht, mag beinahe als ausschweifend an gesehen werden; es gibt kaum eine junge Frauensperson, die nicht zur selben Zeit, da sie das Spinnen lernt, auch das Pfeiferauchen gelernt hätteI" Man vertrat da mals die Ansicht, datz der Tabak aut sei als ein Gegen gift gegen Rheumatismus und Schüttelfrost, und es steht weiter in der genannten Chronik zu lesen, datz „die günstige Veränderung in Beziehung auf diese Krank heiten nur «och eine größere Begierde nach Tabak er zeugt hat." fint grfnns, wiberstanörfLht« uns machen ihm: «Nrn Zrens«. Ote vor-rfahtr Meinung, daß .«-f.r.'Nnre^istfalfchl^-k.k.'iftBGgl Sie ftlr eine Mahlzeit benötigt« Menge Lufeke für rin Kint ö Wmeat»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)