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Riesaer G Tageblatt ««d A«r»rg»r MtbM Md Achcher). «-gmmm^drrsi« , 444^^ 1! f^4^t Fttnstneechste» ^a- blatt. M-sa. » für Vie König!. AmtShaupimmmschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und dm Rat der Stadt Riesh sowie den Gemeinderat Grööa. , 3S. Mittwoch, 17. Februar 1909, aven-S. 62. Jahrg. Da» Riesa« Tageblatt «scheint jeden Tag abend» mit Ausnahme der Eonn- und Festtage. BlerteljShrllcher Brzng»pni» bet Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark SV Pfg., durch unsere Trüg« stet in» Hau» 1 Mark SS Psg., bei Abholung am Schalt« d« kalserl. Postanstalten 1 Mark SS Psg., durch den Briefträger srei in» Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnementS werde» angenommen. «nzrigen-Anuahaie sür die Nummer de» Ausgabetage» bi» vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestraste SS. — Für die Redaktiqn verantwortlich: Edwin PlaSntck in Riesa. m / Freibank Glaubitz. Morges Douaerblag von nachmittag 2 Uhr ab kommt Echwetuefleisch, roh, Pfund 40 Pf., zum Berkaus. Der «emetndevorstaud. W 4» AL für -a« ^Riesaer Tageblott" erbitten wir un« bi» spätesten« tzormtttagr A Uhr de« jeweiligen Ausgabetage«. Die «eschSttSftelle. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 17. Februar 1909. —* Nichtamtlicher Bericht über die gestern abend von 6 Uhr ab stattgefunden« öffentliche Sitzung der Stadtverordneten, an der sämtliche Stadtver ordnete bi« auf Herrn R.-A. Fischer teilnahmen. AIS Vertreter des Rate« war Herr Bürgermeister Dr. Scheider zugegen, ebenso Herr Etadtrat Riedel. Bor Eintritt in die Erledigung der Tagesordnung ergriff Herr Bürgermeister Dr. Scheider das Wort, um die neu in das Kollegium eingetretenen Herren Hugo und Romberg in ihr Amt einzuweisen. ES sei in diesem Jahre der seltene Fall vorgekommen, daß infolge Ausscheidens zweier unansässiger Mitglieder eine Ergänzungswahl un mittelbar nach der eigentlichen Wahl sich notwendig ge macht habe. Die Lücken seien nun wieder auSgesüllt. Durch das Vertrauen der Bürgerschaft seien die Herren AmtSgerichtSfekretär Hugo und Bankdirektor Romberg in das Kollegium eingetreten und eS sei nun an ihm, diese beiden Herren einzuweisen. ES sei beiden wohl bekannt, daß die Pflichten eine» Stadtverordneten darin beständen, der Stadt Bestes nach Kräften zu fördern, wobei sie sich sederzett bet allen Entschließungen von dem Interesse für das Allgemeinwohl, nicht von Sonderintereffen irgend welcher Art leiten lasten möchten. Er sei überzeugt, daß die Einzuweisenden mit diesen Grundsätzen in das Kolle gium einträten und knüpfe daran den Wunsch, daß das Verhältnis zu den Kollegien so bleib« wie es gewesen sei. Denn nur bei gutem Einvernehmen könne Ersprießliches für die Stadt geleistet werden. In diesem Sinne weise er sie ein und wünsche, daß die Arbeit, die sie leisten, ihnen zur Befriedigung und der Stadt zum Segen gereichen möge. Auch Herr Vorsitzender Schönherr begrüßte namens des Kollegiums die Neueingetretenen und wünschte ihren Arbeiten Erfolg, daß diese Arbeiten ihnen zur Be friedigung, der Stadt aber zum Wohle dienen mögen. — Nach der nunmehr vollzähligen Besetzung deS Stadtver ordnetenkollegium« zeigt der Sitzungssaal folgendes Bild: stellv. Bors. Bors. Brgrmstr. R.-A. Braune Schnauder Schönherr Dr. Scheider Fischer Zlinckcr» Thomas O O. Müller G Geißler 0 Bergmann G Hugo » Langenfeld. Johne L Ketzer » B. Müller 0 Wolf * Winter G Schneider G Romberg . Presse 1. Die am 12. Januar beschlossene Verteilung aeS Sparkassenreingewinner ist von der Kgl. sireishauptmannschaft genehmigt worden. Hierbei ist je- doch von der Kreishauptmannschaft darauf hingewiesen worden, daß die Aufwendung für Straßrnbauten, -Be- leuchtung usw. ohne ausreichende Begründung zu den Mitteln gerechnet worden sei, die für Verwendung des SparkassenretngewinnS allein zulässig und gerechtfertigt seien. Für fernerhin würde wohl ein« «enderung einzu treten haben. Das Kollegium nahm hiervon lediglich Kenntnis. Der Herr Bürgermeister erklärte noch, daß er noch nicht nachgeprüft habe, ob die Bedenken der Kreis hauptmannschaft gerechtfertigt seien. Aber seien sie be rechtigt, so seien doch im HauShaltplan noch «ine Anzahl Posten, denen ohne Frage der Sparkassenreingewinn zugute kommen müsse. 2. Der Rat hat beschlossen, für eine diese Ostern zu veranstaltende LehrlingSarbeiten-Aus st ellung ein Berechnungsgeld von 150 M. zu verwilliqen. Ohne Debatte stimmt das Kollegium dem zu. 3. Ferner hat der Rat 1800 M. bewilligt, um einen Versuch zur Beschotterung der Straßen mit Basalt zu machen. ES soll hiermit die von der Bahnhof straße nach der Elbe führende Straß« beschottert werden, wozu 200 obm L 9 M. nötig sind. Die Basaltsteine werden von Hickmann-Wendischfähre bezogen. Der Betrag soll den Beträgen der in früheren Jahren zur Beschotterung des alten Pausitzer Weges angesammelten Gelder entnommen werden. Auf eine Anfrage des Herrn B. Müller, ob man anderweitig schon Versuche mit Basaltbeschotterung gemacht habe, erwiderte der Herr Bürgermeister, daß Basalt in Sachsen da» anerkannt beste Beschotterungkmaterial sei. Ob Basalt als Pflaster von derselben Güte sei, vermöge er nicht anzugeben. Die Güte de» Basalt» al» Beschot terungsmaterial bestätigt auch Herr Schönherr. Herr Berg mann fragt an, ob nicht auch der Gan-iger Stein Basalt sei. Ihm antwortet Herr Winter, daß dieser Stein zwar al» Basalt verkauft werde, er sei aber minderwertiger. Nach nochmaliger Bemerkung des Herrn Bürgermeisters, daß der echte Basaltstein um vieler geeigneter und be deutend bester sei, wird die RatSvorlage einstimmig an genommen. 4. Im Stadtkrankenhause haben sich einige bauliche Veränderungen nötig gemacht, sür welche der Rat nach Vorschlag de» KrankenhauSauSschuffeS insgesamt 1600 M. bewilligt hat, die au» verfügbaren Anleihemitteln zu entnehmen sind. ES soll ein Abschluß der Korridore nach den Operationssälen zur Vermeidung jetzt bemerkbar gewesener Zugluft auSgeführt werden, der 430 M. kostet, eine Dachkammer soll zu einer Mädchenkammer umgebaut werden (Kosten 570 M.) und zur Schaffung einiger Vor- ratSräume machen sich Baulichkeiten nötig, die 600 M. kosten. Ohne Debatte und einstimmig wird die RatSvor lage gutgeheißen. 5. Neue Aufwendungen erfordert auch der Schlacht hof. Der Rat hat nach Vorschlag deS SchlachthofauS- schuffe» 4000 M. zur Umänderung der Kühlkammer be willigt. Im Gegensätze zu dem Ausschüsse beschloß aber der Rat, die Mittel hierfür nicht au» dem Erneuerungs fonds, sondern au» Anlethemitteln zu decken, da der Er- neuerungSfond» hypothekarisch festgelegt ist. Wie die neue Anlage gedacht ist, erläuterte Herr Ketzer. Die Nachteile der jetzigen Anlage bestanden darin, daß nicht die nötige Kühlmenge hervorgerufen werden konnte. Die ganze Be- rieselung soll gleichmäßiger erfolgen, wa» dadurch erreicht werden wird, daß die Kühlkammer aus Holzwänden be stehen soll. Von den Kosten entfallen 2015 M. auf maschi nelle Teile, 1985 M. auf Baulichkeiten. Die Ausführung der Anlage soll der Firma Haubold in Chemnitz, die die Kühlanlage gebaut hat, übertragen werden. Herr Bürger meister Dr. Scheider bittet unter Begründung des Rat», beschluffes, wobei er die Notwendigkeit der Umänderung der Kühlkammer hervorhebt, um Beitritt zum RatSbeschluffe. Da» neue System sei von der Firma Haubold seit 13 Jahren auSprobiert. Herr Langenfeld möchte vor Aus führung der Arbeiten noch' ein« andere Firma zugezogen wissen; ihm pflichtet sowohl Herr Winter wie Herr Schnauder bei. Deren Bedenken sucht aber Herr Ketzer zu zerstreuen; die Firma Haubold erhalte davon ganz geringe Lieferungen, nur da» System werde von ihr angenommen. Ein sehr günstiges Gutachten über diese« System lag vor und wurde vom Herrn Vorsitzenden vorgetragen. Daß die Firma auf dem Gebiete der Kühlanlagen sehr leistungs fähig sei, so führte hierauf der Herr Bürgermeister aus, dafür spreche auch, daß die Firma z. B. für die Schiffe de« Norddeutschen Lloyd die Kühlanlagen liefere. Der SchlachthofauSschuß habe alles reiflich erwogen und genau geprüft und er glaube, nichts besseres erreichen zu können. E« sei die Frage, ob man daS alles, was man jetzt mit verwenden wolle, verwenden könne, wenn man die Lieferung einer anderen Firma übertrage. Herr Ketzer mahnt noch, die Sache nicht auf die lange Bank zu schieben, denn die Kühlkammer sei bereit» eingerissen. Er nimmt die Firma in Schutz, daß sie etwa nicht auf der Höhe der Zeit stehe. Der Herr Vorsitzende erwähnt, daß die Firma sich sieben Wochen Lieferungszeit bedungen habe; man müsse sich also schnell entschließen, wenn mau nicht ohne Kühlanlage zu einer Zeit sein wolle, wenn sie gebraucht würde. Herr Wolf spricht sür Annahme der Vorlage, worauf schließlich noch Herr Langenfeld ansügt, daß man, wenn man doch auf die Firma zukomme, möglichst ausgedehnte Garantien sich sichere. Die hierauf erfolgte Abstimmung ergab den Beitritt zum RatSbeschluffe gegen die Stimmen der Herrey Schnauder, Langenfeld und Winter. 6. Zur Vornahme von baulichen Veränderungen in den Kasernen hat der Rat 14818.50 M. nach Vorschlag des GarnisonauSschusseS oerwilligt. ES sind folgende Arbeiten vorgesehen: In Kaserne 68, 1. Abt.: Verbesserung der Abortanlagen (4330 M.), Erneuerung der Oesen in den VerwaltungSzimmern (1120 M), Schaffung einer Mafferentnahmeftelle in der Schmiede, Umänderung im Pferdestalle (400 M.), Gasbeleuchtung (299 M.), Ersetzung deS ToreS HI durch ein eiserne». Die Kosten sind ins gesamt auf 7829.65 M. veranschlagt. — In Kaserne 32, 1. Abt.: 3 Waschtische, Fortsetzung der Fußbodenerneuerung (918 M.), Umänderung deS Unteroffizier-Speisezimmer» (1200 M.), Umänderungen in Unteroffiziers- nnd Mann» schaftSstuben. In Kaserne 32, 2. Abt.: Die ersten drei Posten wie bei der 1. Abteilung, ferner Erneuerung de« äußeren Putzes am Stalle (2050 M.) und Erneuerung de» Stallpflaster» (1152 M.). Die Kosten der Baulichkeiten in den beiden Kasernen belaufen sich auf 11188.85 M. Es hat sich aber ergeben, daß die Umänderung der Unter offizier-Speisezimmer sich auf je 300 M. mehr belaufen wird, al» veranschlagt, sodaß 600 M. mehr zu oerwilligen sind. Für die Erneuerungen sind 4800 M. bereits in den Haushaltplan eingestellt, sodaß noch 14818.50 M. zu ver- willigen blieben. In der Debatte hierüber warnte zunächst der Herr Bürgermeister vor der Annahme, daß etwa alle Wünsche des Garnisonkommandos hätten berücksichtigt werden können. Nur da» wirklich Notwendige sei von den Vorschlägen berücksichtigt worden. Er gibt dann ausführ liche Begründung zu den einzelnen Punkten und versichert auf «ine Anfrage de» Herrn B. Müller, wie sich die Kasernen verzinsten, darüber und über andere einschlägige Verhältnisse in der nächsten Sitzung Auskunft zu geben. Herr Zäncker bittet um Ausschreibung dieser Arbeiten, Herr B. Müller hält e» für wünschenswert, daß diese Posten bereits in den HauShaltplan eingestellt worden wären, Herr Schnauder wünscht zu wissen, ob diese Ver änderungen lediglich als Unterhaltung oder als Ver besserungen zu betrachten seien, die durch ServiSgelder wieder vergütet würden. Der Herr Bürgermeister bemerkt, daß die» teils Unterhaltungskosten, teil» Verbesserungen seien und Herr Schneider konstatiert schließlich die Not- Wendigkeit, diese Umänderungen und Erneuerungen vor zunehmen. Hierauf tritt das Kollegium einstimmig dem RatSbeschluffe bei. 7. Zur Vornahme von baulichen Veränderungen im Realprogymnasium bewilligte der Rat 175 M. Die Umrahmung de» Schachte» für die Einführung de» Kokses, durch den Wasser in den Keller eindringt, ist zu heben, der SSphaltüberzug über dem Dach des Zeichen saale» ist zu erneuern, da Wasser in die Decke elndrtngeu gute Vsdeele - Aker.