Volltext Seite (XML)
2 Reich-landen sei der Wein bereit» mit über 2 Millionen besteuert. Redner betonte die Schwierigkeiten bei der Fest stellung der Werthgrenze, wozu eine lästige Kontrole er forderlich sei, die überall viel Unzufriedenheit errege. Die Kosten der Vorlage würden die Produzenten tragen. Die Kontrolbestimmungen belästigen den Kleinbetrieb schwerer als den Großbetrieb. Der finanzielle Erfolg werde den Be lästigungen keineswegs entsprechen. Abg. Köpp (fr. Vg.) sprach sich ebenfalls gegen den Gesetzentwurf aus. Der Weinbauer wolle keine Liebesgaben. Zweifellos werde die Steuer die Winzer am meisten treffen. Direktor im Neichs- schatzamte Aschenborn erklärte, die Befürchtung, die Winzer würden durch die Steuer belastet werden, sei größtentheils auf Mißverständnisse zurückzuführen. Befreit blieben Alle, die einen Haustrunk produzirten, ferner Alle, deren Produkte die Werthgrenze von 50 Mk. nicht erreichen. Letztere machen 55 Proz. der Hersteller aus. Nur derjenige Winzer, der zugleich Kleinhändler ist, bezahlt Steuern, bringt diese bei dem Kleinhandel aber wieder ein. Die bisherige Erfahrung zeige, daß eine mäßige Weinsteuer einen Konsumrückgang nicht her- beisühre. Die prozentuale Besteuerung treffe die Leistungs fähigen am meisten. Die Kontrolbestimmungen seien nicht zu streng, da im Allgemeinen die Fakturen maßgebend seien. Die Sleuererhebungskosten würden höchstens 15 Proz. be tragen. Der Wcinsteucr ständen also keineswegs unüber windliche Hindernisse entgegen. Abg. Gamp (ReichSp.) glaubt nicht, daß die Winzer der leidende Theil sein werden. Das Gesetz fördere das Bestreben, möglichst beim Winzer zu kaufen und biete daher dem Winzer sogar Portheile. Die Kontrolmaßregeln seien verbesserungsfähig. Wenn man gegen die Wcinsteucr sei, weil dieselbe vorzugsweise den Südwesten Deutschlands belaste, weshalb war man denn nicht gegen die Branntweinsteuer, die doch hauptsächlich den Osten treffe! (Gelächter links.) Der Hauptvortheil der Kunstwein steuer liege darin, daß dadurch die Kunstweinfabrikation unter drückt werde, was den Naturweinproduzenten nur nützlich sei. Er möchte das Gesetz einer besonderen Kommission über wiesen sehen. ^Widerspruch links.) Abg. Dr. Simonis (Els.) hält die Kommissionsberathul g für zwecklos, da zu Gunsten der Vorlage nichts vorgebracht sei. Das Ziel der Regierungen und des Reichstages sollte sei», mögligst wenig Steuern zu schaffen. Der Rückgang des Weinbaues sei nicht eine Folge der Verschlechterung der Qualität, sondern der geringen Rentabilität. Die Stcuervorlagcn seien auf ganz theoretischer Grundlage ausgearbeitet; insbesondere sei die Wcinstcuer nur nnter Zuziehung von Stcuertechnikern und keiner Sachverständigen gemacht. Wenn die Regierungen sich auf einen Herrn Deinhardt berufen haben, so gratulire er der Negierung zu solch einstimmiger Zustimmung. (Heiter keit.) Der Weinbau sei immer das Aschenbrödel gewesen und solle auch jetzt wieder als solches behandelt werden. Aus den letzten 3 Jahren erinnere er nur an die Handelsver träge und das Kunstweingesctz, wonach Zuckerwasser als Wein verkauft werden könne. Der Weinbauer könne nur noch unter ganz günstigen Verhältnissen prosperiren. Man möge die jetzt schon stellenweise schwer kämpfenden Weinbauer nicht zur Verzweiflung treiben. Deshalb möge man die Vorlage ablehnen. Durch Ueberlassung der Besteuerung des Weines im Werthe unter 50 Mk. an die Einzelstaaten würde man doch den kleinen Mann belasten. Hieraus wurde die Be- rathung auf Sonnabend vertagt. Italic«. Der „Voss. Ztg." wird aus Rom vom 19. d. M. berichtet: In den sizilianischen Ortschaften, die Schau plätze von Tumulten waren, dauern die Verhaftungen in theilweise großem Umfange fort. In Lercara wurden vor gestern Nachts sechzig Personen aufgehoben und durch 500 Soldaten nach der Eisenbahn geführt; den Zug begleitete aus dem drei Kilometer langen Wege eine große Schaar von Greisen, Weibern und Kindern, die jammernd die sozia- listischcn Aufwiegler verwünschten. In Mellili zog die Be völkerung den behufs Entwaffnung anlangenden MHchen " >t Musik und Hochrufen entgegen. Sperrung in den Bergen von MM^crbeii. al^ tÜVMand. Aus militärischen Kreisen verlautet, daß in diesem Frühjahre in der Umgegend von Warschau Kaval- leneübunzcn stattfinden würden, zu denen selbst aus entfern teren Gouvernements Reitermassen in unerhörter Zahl zu sammengezogen werden sollen. Man spricht von 150 000 Pferden, wahrscheinlich mit einiger Uebertreibung. Der Plan, der vom General Gurko entworfen wurde, als er noch gesund war, ist von den Chefs der Generalstäbe von War schau und Kiew ausgearbeitet worden und hat die Billigung des Zaren nunmehr erhalten. Serbien. Allen halbamtlichen Ableugnungen aus Belgrad zuwider, muß daran festgchalten werden, daß eine neue schwere Krisis droht. Die Lage wird vor Allem be dingt durch die offene Fehde im radikalen Klub, sowie durch die Haltung der Armee gegen die Regierung und den Kabi- netschef General Gruitsch besonders. Es ist kein Geheim nis), daß fast sämmtliche Offiziere im Innern des Landes bereits im dritten Monat ohne Sold sind und eine Abord nung dieser Offiziere an den König von Gruitsch an der Vorlassung verhindert wurde. Der König selbst scheint Rath schläge seines Vaters abzuwarten, zu dem er seinen Geheim- sclretär schickte. Die radikalen Blätter warnen den König, einen inkonstitutionellen Schritt zu unternehmen, der ihm dasselbe Loos wie Alexander Battenberg bereiten könnte. Ihre Sprache ist so herausfordernd, wie sie selbst i" Ser bien, dem Lande der größten Preßfreiheit, noch nicht vorkam. Der Belgrader Korrespondent der „Franks. Ztg." versichert, aus authentischer Quelle erfahren zu haben, daß Exkönig Milan seinen Sohn in dringlichster Weise vor jedem nicht verfassungsmäßigen Schritte warnte und ihm den Rath er- theilte, nur in Uebereinstimmung mit den parlamentarischen Faktoren vorzugehen. König Alexander gab im Laufe des Donnerstags seinem Vater die telegraphische Versicherung, Haß er seinen Rath befolgen werde. Die „Köln. Ztg." hört, iaz i 'S l »ie > i i Ein eventueller Eis- mit um so größeren Fahrzeuge, welche in zu finden vermochten, 19. Januar. Seit Gebiete der sächsisch ¬ ere be Drj amf 31.s ein- sich MN zuma Mut schon müsst wage Teich zu h sich I quar I indu I weis I zurü I ausr I 3°'t jetzt neu Luft kehr Brc den drir Fer loh wel fest Mc und ver wo CH der wo häl l frr ß de> l lct la nc de dc st' a> st n r L r n u -e r t 1 -e- 1 -,.-n- I >an vor ch»- aste :in- -ibt den <"l die genossen 1870/71" vorgestern Abend im Saale des ,/Wettiner Hofes" aus Anlaß des Jahrestages der Kaiserkrönung und der Wiedererrichtung des deutschen Reichs veranstaltet hatte. Nachdem Herr Kaufmann Krackau die Erschienenen begrüßt und herzlich bewillkommnet hatte, ertheilte er dem Herrn Lieutenant a. D. von Natzmer das Wort zur Festrede und gab der sein durchdachte, vorzüglich ausgearbeitete Vortrag Zeugniß von inniger Vaterlandsliebe, von treuer Verehrung für Kaiser und König. Redner führte zunächst aus, daß wir alle Veranlassung hätten auf unser Deutschthum stolz zu sein: „Wir heißen Deutsche, wollen Deutsche sein!" Er gedachte alsdann der Großthaten von 1870/71 und des durch dieselben Errungenen, der damals allgemein bewiesenen große» Opfcrfreudigkeit und ganz besonders in pietätvoller Weise der thcurcn Kameraden und Kampfgenossen, die ihr Herzblut eingesetzt und den Heldentod gestorben sind. Des Weiteren wies der Herr Redner aber hin auf die großen Führer in der damaligen großen Zeit, auf den edlen Kaiser Wilhelm 1., auf seinen großen Sohn Kaiser Friedrich, unfern erhabenen König Johann und hochverehrten König Albert und die anderen verdienten deutschen Fürsten; er gedachte des großen Meisters Moltke, des eisernen Kanzlers Fürsten Bismarck, dieses seltenen Deutschen, der ein Schrecken der Feinde war. In- hoher Begeisterung feierte er all' diese Helden und verknüpfte damit den Wunsch, daß uns das deutsche Reich, die Errungenschaft der 1870/71 er Erfolge immer in voller Macht, in hohem Ansehen erhalten bleiben möge. Unser gegenwärtiger, jugendlicher, thatkräftiger Kaiser Wilhelm II. sei ein würdiger Nachfolger seines Heim gegangenen großen Vaters und Großvaters und es sei eine Ehrenpflicht, sich zum Geburtstage des Reichs aufs Neue um den Thron zu schaaren und Treue zu geloben. Mit einem begeistert ausgebrachtcn und von der Zuhörerschaft ebenso begeistert aufgenommenen Hoch auf unser» Kaiser Wilhelm II. und unfern allver.hrten König Albert schloß der Herr Vortragende. Reicher Beifall ward ihm gezollt. — Dem Vortrage reihte sich zunächst ein lebendes Bild an: „Schloß zu Versaille 1871", dem späterhin in gleicher Weise dargestellt noch: „Eine Feldwache vor Paris" und „Heimkehr mehrerer Krieger" folgte. Die Konzertmusik wurde von der Kapelle des 3. Feld-Artillerie-Regiments Nr. 32 unter Leitung des Herrn Stabstrompeter Gehrmann in bekannter exakter und präciser Weise ausgesührt. Aus dem der Festfeier ent sprechend gewählten Programm heben wir besonders die Piece: „Des deutschen Kriegers Traum vor der Schlacht" hervor, die sehr gefühlvoll vorgetragen, außerordemlich packend wirkte und voll und ganz zur Geltung kam. Im Verlaufe der Festfeier nahm noch Herr Major Stclzner das Wort, dankte den „Kampfgenossen" im Namen des Regiments für die Einladung und versicherte, daß er gerne unter denselben weile, sei doch hier ebenfalls oberster Grundsatz unverbrüch liche Liebe und Treue für Kaiser und Reich, für König und Vaterland zu halten. Es sei ein Gefühl der Zusammenge hörigkeit vorhanden und sollten trübe Zeiten wieder einmal kommen, so werde man sich dem Feinde gemein'--.' aeacnüber stellen Der Le^ " — - - mit cmcm drei- sacken Lock auf Vereuugung Kampfgenossen iu70/7,^ Muglitz nahm sodann noch Veranlassung k - vörrn Hauptredner des Abends, Herrn von Natzmer, für den patriotischen Vortrag zu danken, ebenso wie Herrn Major Stelzner für seine wohlgemeinten Worte, ferner der Gewehrabtheilung des Militärvereins und Allen, die sich um die Feier verdient gemacht, wie auch für den zahlreichen Besuch. — Ein animirter Ball beschloß die in allen Theil en wohlgelungene Feier. — Zur Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers wird auch dieses Jahr am 27. d. M. wieder ein Festmahl ftattfinden und zwar wird dasselbe diesmal in der Bahnhofsrestauration abgehalten werden. Alle patriotisch gesinnten Herren der Stadt und deren Umgegend sind dazu cingcladen. Anmeldungen zur Belheiligung sind bis 25. d. Mts. durch Einzcichnung in die in der Rathscanzlei und in der Bahuhofsrcsrauration auslwgenden Listen zu bewirken. — Das Lhauwelter hält unausgesetzt an und cs ist in Folge dessen auch das Elbeis morsch geworden. Wir wollen deshalb nicht verfehlen, hiermit eindringlichst vor dem Be treten der Eisdecke des Elbstroms zu warnen und machen noch besonders auf die heutige Bekannrmachung de- Stadl raths, wonach das weitere Begehen der Elvcisdecke inner halb des Stadtbezirks bei einer Geldstrafe bis zu 30 Mk. cv. entsprechender Haft untersagt ist, aufmerksam. — Bezahlt die Handwerker! Zu keiner Zeit des Jahres tauchen wohl mehr Rechnungen auf, als zu Neujahr. Zu Keinem verhalten sich aber die meisten Schuldner so kühl, wie zu den kleinen Handwerkern, denen gegenüber besonders das vielbeklagte Borgsystem am tiefsten emzewurzelt scheint. Wie viele Handwerksleute sind dadurch schon ungemein ge schädigt worden/ daß ihre Kunden aus Vergeßlichkeit oder Bequemlichkeit ihre Rechnungen unbezahlt ließen! Nicht allem, daß der Gläubiger dadurch womöglich Zahlungs schwierigkeiten hat, es wird ihm dadurch auch die Lust und Liebe zur Arbeit geraubt. Oft wagt er es nicht, seine Kunden zu mahnen, weil er fürchtet, sie am Ende gar zu verlieren. Gehen aber wieder die Außenstände nicht ein, so muß er manches Geschäft, zu dem er flüssiges Geld braucht, von der Hand weisen. Dem kleinen Handwerker wird ja Credit nur in beschränktem Maße geboten. Um so weniger Oertttches mW Sächsisches. Riesa, 20. Januar 1894. — Zu einem schönen patriotischen Feste gestaltete sich Eriunerunzsfeicr, welche die „Freie Vereinigung Kampf- Verhandlung geführt' wurde"'' ,^-^^^^''Jl"lschcrlu'cister , ber daß Milan selber nach Belgrad kommen werde. Der König Alexander nähere sich den Liberalen, denen er bedeutet habe, daß der Ministerprozeß niedergeschlagen werden solle. E» herrscht in Belgrad die größte Zerfahrenheit und das stärkste Mißtrauen zwischen dem König und den Radikalen. soll man gerade darum von ihm Credit verlangen. DarM bezahlt die Neujahrsrechnungen der Handwerker! Vom Landtage. Die Zweite Kammer trat gestM zunächst in die Schlußberathung über den schriftlichen BeM der Gesetzgebungsdeputation über 1) das König!. DecM Nr. 8, vier Uebereinkünste mit den Regierungen der FürsteV thümcr Neuß ältere und jüngere Linie, sowie SchwarzburD Sondershausen über die Mitbenutzung der sächsischen Cvrrel tionsanstalten zu Sachsenburg und Waldheim, der Lande» blindenanstalt zu Dresden, sowie der Erziehungsanstalten Großhennersdorf, Nossen und Bräunsdorf betreffend, unk 2) das König!. Dekret Nr. 19, eine Uebereinkunst niit det Regierung des Herzogthums Sachsen-Altenburg über dij Mitbenutzung der Landesblindenanstalt betreffend, ein Den in den Dekreten bezeichneten fünf Uebercinkünfter warde ohne Debatte Zustimmung ertheilt. Sodann ließ di, Kammer die Petition des Pastors sirz. Ackermann zu Dres. den Genossen um Berücksichtigung der ihnen vom 1. Januai 1892 ab bewilligten Alterszulagen bei ihrer im Jahre 189! erfolgten Pensionirung und die Petition des Professors Schneider in Dresden um Berücksichtigung einer ihm 24. December 1891 gewährten Zulage bei seiner am Dccember 1892 erfolgten Pensionirung ohne Debatte stimmig den Deputationsanträgen entsprechend auf beruhen. Strehlci, 19. Januar. Am 18. d. M. hat ein Commis Namens Preller, welcher in rinem hiesigen Geschäfte Anstellung gefunden hatte, mit 2400 Mk. das Weite gesucht. Mügeln b. O. Der hiesige Gewerbeverein beabsichtigt, vor der diesjährigen Getreideernte eine Gewerbe- und Industrieausstellung zu veranstalten. Die Ausstellung soll nicht allein Zeugniß von dem Können und Fleiße der Ge werbetreibenden der Stadt Mügeln geben, sondern auch ein vollständiges Bild liefern, welche Entwickelung das Gewcrbe- und industrielle Leben des Amtsgerichtsbezirkcs Mügeln zeigt. Schon jetzt ist mit Bestimmtheit anzunchmen, daß diese Ausstellung sich weit über das Maß der früher in Mügeln stattgcsundenen erheben wird. f Dresden. Der Arbeitsmangel, welcher sich jeden Winter fühlbar macht, tritt diesen Winter um so mehr zu Tage, als sonst jedes Jahr die Beiseiteschaffung des Schnee es eine Anzahl Arbeitskräfte in Anspruch nahm, eine Arbeits gelegenheit die ja bis jetzt gänzlich fehlte. Bei den Erd arbeiten der Staatsbahn, die noch nicht eingestellt wurden, sind viel Ausländer beschäftigt, da die hiesigen Arbeiter den Anstrengungen zum kleinsten Theile gewachsen sind. 'Aller dings findet auch im Winter ein fortgesetzter Zuzug von Außen statt und besonders Schlesien liefert viele und gute Arbeitskräfte, für welche Sachsen das gelobte Land ist. Diese Leute werden ihrer Bescheidenheit und Ausdauer wegen gern genommen, wenigstens bis sie in der sozialdemokratischen Schule sich die nöthige Unzufriedenheit angeeignet haben und daß dies geschieht, dafür sorgen ja gewisse Leute unausgesetzt. Daß in unserem Klima die Arbeitsgelegenheit im Winter etwas knapp wird, dürfte auch im Zukunftsstaate nicht aus geschlossen sein. Zittau, 18. Januar. Eine interessante Entscheidung ist kürzlich vom Dresdner Oberlandesgericht gefällt worden. Der hier wohnhafte Fleifchermeister Mönch war aus Anzeigen von Nachbarsleuten vom Stadtrath mit einer Geldstrafe von 10 Mark belegt worden, weil er es unterlassen habe, das in seinem Grundstücke eingestellte Schlachtvieh von dem die Nachbarschaft belästigenden Blöken abzuhalten, sonach aber ungebührlicher Weise ruhestörenden Lärm verübt habe. Der Bestrafte stellte hiergegen den Antrag auf gerichtliche ^"ockewung. Das hwsiz» ^. Amtsgericht, vor dem die Mönch von der Bestrafung frei. Dies-» Unheil wurde jedoch vom Bautzner Landgericht verworfen und die Straf verfügung des hiesigen Stadtraths als zu Recht bestehend bestätigt. Da sich jedoch der Beklagte bei diesem ihm un günstigen Unheile nicht beruhigte, so hatte sich auch das königliche Oberlandesgericht zu Dresden mit der Sacke zu befassen und dieses sprach unter Verwerfung des vom Land gericht Bautzen getroffenen Unheils den Fleischermeister Mönch von der vom Stadtrath verfügten Strafe frei, weil man, wie es im Urtheil begründend heißt, nicht annehmen könne, daß vorliegenden Falls die Erregung des ruhestören den Lärms in „ungebührlicher" Weise erfolgt sei und weil nicht abzuiehen sei, welche Maßregeln Herr Mönch zur Ver hütung des Lärms zu ergreifen im Stande gewesen sei. Diese Entscheidung dürfte für Fleischer, wie für Viehbcsitzer überhaupt von großem Interesse sein. Kamenz, 18. Januar. Ein Jagdunglück ereignete sich am Montag Nachmittag aus dem bäuerlichen Reviere Piskowitz. Ein Jagdtheilnehmer von Schmeckwitz trug sein Gewehr im Arme, als dasselbe sich durch irgend einen un glücklichen Zufall entlud und ein Theil der Ladung dem voranichreitenden Gastwirth Jakob Müller in den Rücken drang, so daß der Verletzte nach kurzer Zeit eine Leiche war. Pirna. Hier hat der eingetretene Witrerungswecksel das so gefährliche Glatteis gezeitigt und eS war in den Utzün Tagen das Fortkommen auf Len Straßen oftmals mit aller größten Schwierigkeiten verbunden, gang verbindet sich für die Schifffahrt Gefahren, als bekanntlich die Zahl der den Winterhäfen keine Unterkunft mehr diesmal eine sehr große ist. Aus dem oberen Elbthale, gestern und heute findet hier unh im böhmischen Schweiz ein heftiges Schneewettcr statt. Infolge dessen wird auch der Sä litten im Elbthale als Verkehr benutzt. Von Wehlen aufwärts sind die Eisübergänge intakt, nur bei Schmilka fand eine Eisverschiebung statt, so daß man dort die Ueberfahrten einstellen mußte und auch ein Uebergang unmöglich geworden ist. Aus dem Müglitz- und Gottleubathale, 20^ s Januar. Wenn die Witterungsverhältnisse nicht bald um-