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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.09.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-09-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191609201
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19160920
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19160920
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-09
- Tag 1916-09-20
-
Monat
1916-09
-
Jahr
1916
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.09.1916
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Die Konzertbelncv« »chq Darbietnngen durch regen 1 —* Aus dem Garten L »weiten Mal völlig auSgerl —* Die Zahl ver gege. lieferten Bereifungen ist wett hinter den Erwartung zurückgeblieben. Nm auch fernerhin die Möglichkeit v . freiwilligen Abgabe gegen Bezahlung zu bieten, ist«j>ie Ab. lieferungSpflickt bl» zum 1. 10. 16. verlüngert tvorden. ES wird erwartet, datz die ausgesprochene Fristverlängerung den Beteiligten Veranlassung gibt, in der Folgezeit zur Vermeidung der Enteignung in weiterem Umfange von der freiwilligen Ablieferung der Fahrradbereifung Gebrauch zu machen. Die Ablieferung hat an die bekannten Sammel stellen zu ersolgen, von denen die festgesetzten Preise gezahlt werden. Alle noch brauchbaren Luftschläuche müssen mit Ventilen abgeliefert werden. Nur unbrauchbare Luft« schliiuche der Masse „<i" werden ohne Ventile von den Sammelstellen angckauft. Es wird ausdrücklich darauf bingewiese-i, dah die abgelieferte Fahrradbereifung der Klaffen nickt vernichtet oder als Altgummi durch Umarbeitung verwendet wird, sondern dah sie anSgebeffert denjenigen AcvölkerungSkreisen wieder zur Verfügung ge stellt werden soll, die aus Berufs- oder anderen Rücksichten die Erlaubnis zur weiteren Benutzung des Fahrrades er halten haben. Stock nicht allgemein bekannt dürfte es sein, daß bei der nach drin Krieasstenergeseb entrichtenden außer- ordentlich en Kriegsabgabe die Kriegsanleihe an Zählnngsstatt angenommen wird, und zwar werden die 5proz. Schuldverschreibungen und die kproz. SLatzan- weisungen, ungeachtet des geringeren AttLgabcknrseS, zum Nennwerte vom SteuersiSknS in Zahlung genommen. Auch mit den 4V,proz. RcichSschatzanwcisungen kann die Steuer erlegt werden; ihre Annahme erfolgt selbstverständlich nicht zum Nennwerte, sondern zu 96,bi), also ebenfalls über Aus- gabeknrS. Vei der Zahlung der KriegLgewiunlteuer geniesst somit der Besitzer von Kriegsanleihe oder KriegSschatzan- weisungcu einen nicht unbeträchtlichen Vorteil gegenüber denjenigen, die die Steuer in barem Gelbe entrichten miiffen. Der Nennwert (bei den kproz. Anleihen) oder der Kurs (bei den 4V,proz. Reichsschntzanweisnngen) worden aber unter Umständen nicht den alleinigen Verrechnungs preis darstellend vielmehr werden den Einreichern der Kriegsanleihe anch die sogenannten Stückzinscn angerechnet werden. Gibt jemand z. B. am 1. Juli 1917 dem Steuer fiskus 1000 M. neue kproz. Rrichsanleihe in Zahlung, so bat der Einreicher Anspruch aus Anrechnung eines Betrages von 1012,50 M., denn der Zmsenlauf dieser Anleihe be ginnt am 1. April 1917. —* Der Kriegsausschutz für Kaffee, Tee und deren Ersatzmittel G. m. b. H., Berlin, macht zufolge einer Ver fügung des KricgSernährungsamtcs bekannt, datz gemahlene Mischungen von gerüstetem Kaffee mit Kaffee-Ersatzmitteln nur in drei Sorten an den Verbraucher abgegeben werden dürfen und zwar mit 50°/, Kaffee zu einem Preise von höchstens 2,20 M. für das Pfund, mit 25°/, Kaffee zu einem Preise von höchstens 1,40 M. für das Pfnno, mit 10°/, Kaffee zn einem Preise von höchstens 92 Pfg. für das Pfund. Andere Mischungsverhältnisse sind für gemahlene Mischun- gen von Kaffee und Ersatzmitteln nicht zulässig, soweit sie erst nach dem 25. Septemder 1916 in den Handel gebracht weiden. Wer Mischungen von Kaffee und Kasfee-Ersatz- mittcln verkauft, ist verpflichtet, auf der Umhüllung cÄer- vackinig) anzngeben, wieviel Prozent reiner Bohnenkaffee in der Mischung enthalten sind. Ferner wird darauf auf merksam gemacht, datz sämtliche Fabrikanten, welche Roh stoffe zur Herstellung von Kaffee-Ersatzmittel» freigegeben oder geliefert werden, die vertragliche Verpflichtung aufer- Icgt ist, Kasscc-Ersatzmittel-Mischungen ohne Kaffee nicht über 50 Pfennige für das Pfund an den Verbraucher in d- n Handel zn bringen, ausgenommen sind nur Feigenkaffee und Kaffee Essenz (Zuckerpräparat), deren Preiskontrolle den Preispriisungsstellen unterliegt. —* Patentschau. Mltgeteilt vom Patentbureau O. Krueger L Co., Dresden, Scklotzstr. 2. Carl Menzel, Lommatzsch, Hnfenvfcn nach Art der Siemens-Regenerativ- Glasöfen <ang. Pat.) — Rich. Frauendorf, Lonnewitz b. Oschatz, Scifcnhnlter (Ein.) — Otto Trobisch, Gröba, zusammen legbarer Kleiderbügel (Gm.) — Udo Augustin, Döbeln, Futzbank mit Wärmevorrichtnng (Gm.) — Rich. Lange, Döbeln, Zirkel-Lineal (Gm.) — Dr. Jng. Sind. Harm, Wurzen, Ramme zum Einrammcn von Pfählen oder ähnlichen Gegen ständen (ang. Pat.) — Der KrirgsauSschutz der sächsischen Industrie trZ. zu einer Sitzung in Dresden zusammen. Die Beratungen betrafen die Frage des Elbe-Lonau-Kanals, über die der stellvertretende Direktor der Vereinigte» Elbeschiff- fahrtsgescllschaftcn, Herr Gustav Petters, berichtete, der in diesem Zusammenhang die Frage der etwaigen Erhebung von SchiffabrtSabgaben erörterte. Ucber die Wahrnehmung der Interessen der sächsischen Industrie bei dem Uebergang In die Friedenswirtschaft unter Berücksichtigung des neu geschaffenen Reichskommissariates berichtete Herr Reichstags abgeordneter Dr. Strcscmann. Im Anschluß an die frühere Stellungnahme der sächsischen Industrie zu der Frage der jetzigen Kriegssteuer behandelte Herr Geh. Rat Marwitz die Frage der Ausführungsbestimmungen zu diesem Gesetz, namentlich unter Berücksichtigung der vorzunehmcnden Bilanzierungen der unter das Gesetz fallenden Gesellschaften. Die Herren Dr. Marz und Fabrikdircktor Schneider von der Mechanischen Weberei in Zittau berichtete über die Frage der Entschädigungen bei Beschlagnahmen und Ent eignungen von Rohstoffen. Die mehrstündigen Verhand lungen, an denen sich neben den Mitgliedern des Kriegs ausschusses auch die Vertreter der Ministerien eingehend beteiligten, führten in allen Fragen zu einer Ucbercin- stimmung in der grundsätzlichen Stellungnahme. — Der Lnndtagsabgeordncte Dr. Zöphel hat mit Unterstützung der nationallibcralcn Fraktion bei der Zwei ten Sächsischen Ständekammer nachstehent« Anfrage an die Negierung eingebracht: „Ist die Regierung bereit, schleunigst Maßnahmen zn ergreifen, um der offenkundigen Not des soliden Grundbesitzes, der dnrch die Bundcsratsvcr- ordnnng vom 8. Jnni 1916 nicht gesteuert wird, abzu helfen, und dabei anch zu erörtern, ob der von der Bc- schwerdedeputation für den Saalbesitz gemachte Vorschlag (Drucksache Sir. 920 des Landtages 1915/16) sich für den Grundbesitz im allgemeinen durchführen läßt? —* In Minderung des 8 1 der Verordnung über Höchstpreise für Gerste vom 24. Juli 1916 (Neick-s- gesctzbl. Seite 624) hat der Stellvertreter des Reichskanz lers durch eine in der heutigen Ausgabe des Reichsgcsetz- blaties veröffentlichte Verordnung bestimmt, daß der Preis sür die Tonne inländischer Gerste beim Verkauf dnrch den Erzeuger soweit bis zum 91. August 1916 einschließlich z;l liefern ist, 300 M. nnd soweit nach diesem Zeitpunkte zu liefern ist, bis zur anderweitigen Festsetzung 280 M. nicht übersteigen darf. Damit ist angeordnet, daß der nach der bisl>erigen Verordnung bis 15. September gel tende Höchstpreis bis auf werteres beibcl-alten werben soll. —* Das Kricgsernührnngsamt gibt bekannt: Durch die Verordnung über H ö chst p r e i s e s ü r Hafer vom 24. Juni 1916 ist festgesetzt worden, datz der Preis für die Lonne inländischen HaserS beim Verkauf dnrch den Er zeuger für die Zeit bis -um 30. September 1916 eiu- schlletzlich S00 M. nicht übersteigen darf. Daneben war bestimmt, daß für die spätere Zeit niedrige Preise festge setzt werden. Diese Festsetzung ist nunmehr dahin getrosten norden, datz b« HiyerySchstpreiS für die Zert nach dem ->e SV wurden zinn elfte Erdbeeren geerntet. argen Bezahlung freiwillig abge- >en >er lieferten « ereifun SV. September IMS bi» »u artderweitiaer Festsetzung auf 280 M. für die Tonn« bestimmt wird. Für Gegenden mit besonders später Ernte wurde den Landetzrentralbehörden die Befugnis eingeräumt, zu bestimme«, «ch der Preis von 300 M. noch bis »um 15. Oktober 1916 befahlt werden darf. Die getroffene Nagelung deS Haserpreises soll, wie schon wiederholt bekanntgcgeben wurde, als Frühdrusch- vrämie wirken, ohne welche die rechtzeitig« Befriedigung der dringenden Anforderungen für den Heeresbeba f nicht hätte stclzeraestellt werden können. Ohne diese Rücksicht lvären di« Hafcrbüclsitpreise von vornherein niedriger fest gesetzt uwrdcn. ein Ergebnis, das nunmehr im Wege der allmählichen Senkung erzielt werden muß. * Lichten fee. Der Soldat Bruno Albreckt im Inf.» Regt. 192, Sohn des Hausbesitzers Robert Albrecht wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klaffe ausgezeichnet. * Stauchitz. Datz Wohltätigkeits-Konzert, das der Döbelner KriegScüor am Sonntag im Gasthof „Zur alten Post" abhielt, war sehr aut besucht. Alle Besucher waren über das Gebotene sehr befriedigt. Das finanzielle Ergeb nis ist rin sehr antes. * Oschatz. Der hiesige Rabattsparverein hatte ein Ge such an den Rat gerichtet, während der Kriegszeit den 7-Ukr- Ladenschlutz einzuführen. Der Rat bat das Gesuch an die Kgl. Kccishauptmannschaft weitergegeben, die jedoch, schon mit Rücksicht auf die gesetzlichen Bestimmungen der Gewerbe ordnung, den Antrag abgelrhnt hat. Meißen. Der nach 48jährigem Wirten im geistlichen Amt am 1. Oktober in den Ruhestand tretende Stadtsupe- rintendentvon Meitze», Obcrkirchenrat Grieshammer, wurde zum Geh. Kirchenrat ernannt. Dresden. Ein schwerer Bauunsall hat sich Montag nackmittag auf dem Hinterlande des Grundstücks Löbtaucr Stratze 51/53 zugetragen, Dort ist ein Fabrikneubau er- richtet worden, der ein eisernes Dach erhält. In einer Höhe von etwa 12 Metern war zur Montage der Eisenkonstruk tion ein Podium aus Bretter» errichtet worden, sür das flachgelegte l'-Träger als Unterlage dienten. Als nunMontag drei Hilssmonteure, die erst feit kurzer Zeit solche Arbeit verrichten, auf dem Podium einen schweren eisernen Vcr- bindungüteil in die Konstruktion einstigen wollten, gaben die Träger »ach und die Bretter rutschten ab. Tie drei Hilfsmonteure Paul Rennau aus Dresden, Paul Brade aus Wilschdorf und Richard Poche aus Radebcnl glitten ab und stürzten in die Tiefe. Die Bretter und Eisenträger fielen auf sie und verletzten sie schwer. Die Unglücklichen erlitten schwere Schädelbrüche und Beinverletzungen und wurden noch dem Krankenhaus Friedrichstadt gebracht. Eiu Ver schulden dritter Personen kommt nickt in Frage. * Pirna. Eine Einbrcchergesellschaft, die in der letzten Zeit hier und in der Umgebung ausgetreten war, konnte dieser Tage von der Polizei festgenommen werden. Die Verhafteten sind zwei Brüder namens Schreck aus Pirna und ein gewisser Köckeritz aus Copitz. Bautzen. In Großpostwitz geriet Frau Alma Richter in die elektrische Wäschemangel, die ihr den Kopf zerquetschte. Der Tod trat auf der Stelle ein. Che m n i tz. Einen schönen Beitrag zum Ducchhaltcn bat Fabrikant Herbert Esche hier gegeben, indem er seinen Angestellten und Arbeitern ein 21000 Quadratmeter großes Gelände zum Anbau non Kartoffeln und Gemüse kostenlos überließ. Gegen 75 Familien sind auf diese Weise durch aut ausgefallene Ernte der Sorge um Beschaffung von Früh kartoffeln enthoben worden. Weißbach bei Chemnitz. Dem GasthosSöesitzer Tauten- hahn wurde ein Schwein in» Gewichte von 160 Pfund ge stohlen. Die Diebe schlachteten das Tier au Ort und Stelle ab. Polizeihunde verfolgten die Spur bis Griesbach, die Täter konnten jedoch noch nicht ernnttelt werden. TrMSsteWchte. Deutsches NriÄ. Parteien und Kvlouialpolitik. Der Ak tionsausschuß der Deutscl>cn Kolonialgesellschaft hat so eben Heft 2 der „Kolonialen Zeitfrageri" (Verlag von Diet rich Reimer sErnst Bohsenj, Berlin), herausgegeben, das die Uebcrschrift trägt: „Parteien und Kokonialpoatik". Die Broschüre, die zum Preise von 20 Pfennig käuflich ist, sei auch an dieser Stelle für jeden, der sich sür aktuelle Probleme der Politik interessiert, hervorgchoben. Demi sie bringt dir Reden von fünf der sühreiünm Reichstage abgeordneten über Kolonialpvlitik und damit eine aus gezeichnete Orientierung über die Stellungnahme der ReichStagSfraktionen gegenüber einer der wichtigsten Frie- denSanfgabcn. Es imrd zum Wdruck gebracht die Rede deS Amtsgerichtsratcs Schwarze (Zentrum), des sozial demokratischen Abgeordneten Dr. Lensch, des freisinnigen Führers Friedrich Staumann, des nationalliberalen Ab geordneten Dr. Stresemann und des konservativen Abge ordneten Graf v. Westarp. Diese Lieden wurden auf einem in diesem Jahre von dem Aktionsausschuß der Deutschen Kolon-algesellschaft veranstalteten parlamentarischen Vor tragsabend gehalten, der eine machtvolle Kundgebung der fürst Parteien zugunsten einer tatkräftigen kolonialen Be tätigung Deutschlands nach dem Kriege darstellte. Was den Lieben den besonderen Wert verleiht, ist die Tatsache, daß zmn erstenmal sich die Vertreter aller Parteien ein mütig zum kolonialen Gedanken bekannt hatten, und daß sie alle betonen, wie notwendig für uns nach dem Kriege eine überseeisch« Betätigung unter eigener Flagge sein wird. Angesichts der kolonialen Gegnerschaft, dre man seht während des Krieges in einzelnen Kreisen Deutsch lands antrifft, können wir unseren Lesern das Studium der kleinen Broschüre auf das angelegentlichste empfeh len. Ein Briefwechsel zwischen dem Reichs kanzler und Tirpitz. Die süddeutschen Monatshefte veröffentlichen einen Briefwechsel zwischen dem Groß admiral v. Tirpih und den: Reichskanzler. Am 6. August hat Admiral v. Tirpitz dem Reichskanzler in einem Brief aus St. Blasien milgeteilt, Professor Valentin ans Frei bürg l>abe Verdächtigungen gegen ihn (Tirpih) in Bezug auf angeblich falsche Angaben seinerzeit in U--Bootange- legcnheit einem anderen Professor gegenüber ausgesprochen. AehnticiH Verdächtigungen seien ihm (Tirpih) von den ver schiedensten Stellen zu Ohren gekommen. Er habe sich bereits genötigt gesehen, sich unmittelbar an den Kaiser zu wenden nnd er bitte den NeiclWkanzler, gegen Valentin das Erforderliche zu veranlassen. Am 22. August hat der Reichskanzler aus dem Großen Hauptquartier geantwor tet, er habe Professor Valentin mitteilen lassen, daß seine Aeußerungen, die Angaben des Staatssekretärs v. Capelle über die Zahl der verfügbaren U-Boote feien wesentlich von denen deS Admirals v. Tirpitz abgewichen, den Tat sachen nicht entsprechen, daß vielmehr die von Tirpitz ge nannte Zahl der frontbereitcn U-Boote die gleiche gewesen sei wie die von Capelle angegebenen v. E l m gestorbc n. Der frühere sozialdemokratische Reickstagsabgeordncte von Elm, der von 1894 bis 1906 den Wahlkreis Ottenscu-Finnebcrg vertrat, ist heute Nacht gestorben. England. Die Eisenbahner in Wales haben ihre Entscheidung über den Ausstand hinausgeschoben. Glittst nnd Wissenschaft. Die Benntzuna der Deutsche» Bücherei in Leipzig hat einen vielversprechenden Anfang genommen. In der ersten Woche »ach der Eröffnung benutz'.en, wie das „Buchh.- Lefefaalr di« KnegSausstellnng wurde von über 500 Per- sonen besucht. Die Besichtigungen, zu denen jedermann freien Zutritt bat, finden werktäglich von V,11 bi» '/,12 Uhr statt. Der Verein für sächsisch« vokk»km«d« hält Sonnabend, den 14. nnd Sonntag, den 1k. Oktober in Hainichen eine Hauptversammlung ab. Am 14. September wird »in volks tümlicher Abend geboten; am 1k. Oktober hält den Fest vortrag während der Tagung im Rathaursaal Herr Prof. Dr. Reufchel. Dresden. Robert de LcfsepS, der zweite Sohn des Erbauers des Suez-Kanal«, ist an der Somme gefallen. Di« Schwei» als Nobel-Preisträger? Die Frage, wer dieses Jahr den Nobelpreis für den Frieden erhalten soll, ist aus zwei Gründen sehr akut. Ersten« ist der Preis bekanntlich einige Male überhaupt nicht zur Verteilung gekonimen und zweitens kann die Entscheidung darüber nicht ohne Interesse sein, wer gerade jetzt mitten in diesem blu tige» Ringen der Völker den Preis den Friedens zuerkaunt verdient. Nun erfährt man, wie uns aus der Schweiz ge schrieben wird, datz tatsächlich seit einiger Zeit Bestrebungen im Gange sind, diesen Preis der Schweiz zuzuerkennen. Daß Staatsoberhäupter sich diesen Preis schon erworben haben, ist bekannt. In diesem vorliegenden Fall würde es nun zum erstenmal« eintreten, dah ein Staat nnt diesem Preis ausgezeichnet wird. Die Bestrebungen werden von dem bekannten Pazifisten Prof, de Gibert geleitet und haben bei allen großen Organisationen von Europa, die von Einfluß auf die Preisverteilung sind, außerordentliche Zustimmung gefunden. Die außerordentliche und umfang reiche humanitäre Tätigkeit, die die Schweiz ausübt, ist die Veranlassung dazu. Die ungeheuren Kosten, die sich das kleine Land durch die «nculgeltliche Besorgung derKriegS- gefaugenen-Post, der Hrimschaffung der Zivilinternierten, der KriegSgefingeneu, der Krankenschwestern usw. aufgc- vürdet hat, würden dadurch allerdings nur zum aller, aller geringsten Teile ausgeglichen. Aber der moralische Wert, der durch die Zuerkennung dieses Preises eintreten würde, kann nickt hoch genug ciugesckäßt werden, und eS würde wahrscheinlich auch in der Schweiz eine allgemeine Be friedigung auSlöseu. CK. Der KrankbeitSstoss der Erkältung. Datz die „katarrhalischen" ErlältungSersckeinungen aus ganz ver ruchte, nicht aus der Welt zu schaffende Ursachen zurück gehen müssen, die mit wahrhaft fanatischer Hinterlist die schönsten Stunden des irdischen JammerdaseinL zu trüben vermögen, wird dem von Teilnahme überströmenden Leser schon aus der Lcknire von „Anch Einer" überdeutlich, dessen von der „Tücke des Objektes" zermartertes Leben als schönste Frucht eine katarrhalische Lebensauffassung zeitigt. Di- Medizin hinkte in dieser Erkenntnis, wie wohl meist die Wissenschaft, nach; doch langsam dringt auch hier der Glaube an die ganz besondere Krankheitskrast durch, die sich, in einer ünektiösen Natur der Erkältungen offenbaren soll. Plan hat einen unheimlichen Krankeitssaft abgesondert, dec so verlraclr ist, daß er engmaschigsten Filtern trotzt und noch in 90 000 facher Veraünnnng wirksam sein soll. Nur win zigste Bakterien sollen dieses Höchstmaß an Giftigkeit er zeugen können, doch fehlt vorher noch die Beglaubigung ihrer Mikroorgani-mennatur. Das AnsteckungLgist wurde in Amerika, wie im „Journal os the American medical Assoziation" zu lesen ist, in besonderer Reinheit gewonnen. Man gab dein Kranlheilsstoff schönste Nährlwuillon mir Käninchenniere als Nährboden. Die prachtvolle Entwick lung dec ganzen Kultur, die schon nach 24 Stunden einen grau-weißen, deutlich sichtbaren „Hof" darstclltc, zeigt, wie wohltätig ihm diese LcvcnSbcdingnngen waren. Einunp- suugen verfehlten ihre Wirkung nie: Trockenheit der Nasen- schlcimhaut, daun die „ewig laufende Nase" selbst Fieber blieb nicht aus. Ordnungsgemäß hielt der Zustauo 3—6 Tage an. Neueste Mchnchterr mW Telegnmme vom 20. September 1916. Der Reichskanzler im Hauptquartier. )( Berlin. Ter Reichskanzler hat laut „Lokalauz." gestern mit dem Nachtzugc Berlin verlassen nm sich nach dem Hauptquartier zu begeben. Die itratcgisihe Bedeutung der englisch-französischen Teilerfolge. * Bern. Der Militärkritiker des „Vaud" schreibt zur strategischen Bedeutung der englisch-französischen TeUersolg« an der Somme: Aste diese Erfolge, die mit rücksichtslosem Einsatz von Menschen und Material und in vewunderus- wcrter Ausdauer erkämpft wurden, vermögen noch nichts au der Tatsache zu ändern, daß die deutsche Front ihre volle Elastizität bewahrt hat und sich jedesmal spannkrästig zu- rückzteht, ohne zu zerreissen, daß also die Teilerfolge der großen europäischen Kampfhandlungen dem Angreifer zwar örtliche Vorteile bringen, auf die Schlachtentschelduug selbst aber ohne unmittelbaren Einfluß such. Nach wie vor wirkt die Somme-Offensive nur mittelbar als schwerer Druck ans den rechten Flügel der Zentralmächte. Solange Helles und trockenes Wetter anbält, kann das Zerstampfen der deutschen Stellungen an der Somme fortgesetzt werden, das durch die artilleristische Neberlegenhcit nnd die zahlenmäßige 'Flieger übermacht betrieben wird, wird seit dem 24. Juni, -em Be ginn des Trommelfeuers an der Haupteinbruchsstclle, täglich 120 Nieter Bodengcwmn eingcbracht hat, der sehr teuer er kauft wird und auf den beide Gegner ihre heldenhaften Streiter betten, ohne daß sich ein Ende absehen läßt. Die MiniftcrzusammenTunft in Christians«. )( Christiania. Der König und die Königin gaben gestern Abend für die Teilnehmer an der Konferenz der nordischen Minister ein Mahl. Der Köniq begrüßte dabei die dänischen und schwedischen Minister nnt einer Ansprache nnd hob hervor, datz die Bevölkerung der Ministerkonferenz Vertrauen und Sympathie entgegenbringe. Ec sprach ferner seine Freude darüber aus, datz die Anregung des Königs Gustav zur Königsznsammenkunft in Malmö nicht nnr zur Fortsetzung der Ministerkonfercnzen geführt, sondern auch in allen Schichten der Bevölkerung des Nordens Anklang gefunden habe. Es sei dies ein Beweis dafür, datz der Ge danke des ans der Neutralität beruhenden Zusammenwirkens und die Arbeit hierfür innerhalb der Bevölkerung der drei nordischen Länder Erfolg gehabt baben. Der König sprach sodann den Wunsch aus, datz die Verhandlungen die besten Ergebnisse zum Wohle dec drei Länder haben mögen. Er schloß mit einem Höck ans die Könige von Schweden und Dänemark und das Wohl der nordischen Völker. Die verfehlte neue Jsonzo-Offensive der Italiener. * Berlin. Dem „Berl. Tagebl." wird aus dem k. und k. Krieasprcsscquarrier untcrm 19. September gemeldet: Obwohl von einem Abschluß oder einer Entscheidung in der neue» Jsonzoschlacht nickt gesprochen werden kann, so ist doch zu erkennen, datz Korps um Korps der dritten italie nischen Armee nach schwerster Einbuße nnd völlig erschöpfter Stoßkraft nachgelassen bat. Die llebertragnng der maffeir- mördcrischcn Brussilowschen Taktik auf die Jsonzofront hat wie dort lediglich die blutigsten Verluste deS Gegners ver vielfältigt, ohne zu dem erhofften Ziele zu führen. Augen-, scheinlich hat der Herzog von Aosta nunmehr die ersten für die Karsterobcrung verfügbar gemachten Truppenverbände der Reihe nach eingesetzt. Inzwischen geht das Trommel- feuer au« mehreren hundert italienischen Geschützen weiter namentlich gegen die südlich« Flügelstellung der Armee Boroevic auf dem Karstplateau.
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