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Eiire junge Dame in einen» Regenmantel und breitem Filzhnt, mit schönen, blitzenden Brannangen in einem scharf geschnittenen Gesicht trat zuerst ein. Ihr folgte ein älterer Herr mit feinen Manieren, einer ebenso abgezirkelten Glatze und einem unverwüstlichen Lä cheln um die glattrasierte»» Lippen, der Weltmann, wie er im Buche steht, nämlich im Modejvurnal, bei dessen An blick man sich unwillkürlich fragen nmßte, wie das ZwiruS- fadenwetter draußen sich nicht augenblicklich trollte, und die Sonne als begrüßende Fee vor dem feinen Herrn auf tauchte. Del» Schluß machte ein dicker, kleiner Man»» mit einer fingerdicken Uhrkette, mit Berlocken, einem schwam migen Gesicht mit einer gewaltigen Hakennase darin und zwei falschblickenden, dunklen Augen, die ein wenig schiel- ten. „Alle guten Geister," ries hvchüberrascht der MvvS- Müller, „das ist ja der Doktorbruder, geradewegs, wie vom Himmel geregnet, wie mir scheint. Und gar in Gesellschaft vom Hof, von Herr»» Ezechiel Pfanneustiel von Weitimfeld, die Jungfer kenne ich nicht. Es ist das reinste Mirakel, aber doch grüß Gott!" Die Brüder schüttelte», sich die Hände und auch der Dvktorsvhn grüßte mit gut gespielter Ueberraschung, wäh rend Sebastian nur flüchtig seine Rechte in die des Onkels legte. Nebenbei gesagt hätte sich der Moosmüller dem all bekannten Nvthelser gegenüber bald verschnappt und ihn bei seinem Uebernahmen genannt, denn auch der Herr Ezechiel Pfannenstiel besaß einen solchen. Mau nannte ihn sonst nur den „Hofmetzger", je nachdem hinter seinem Rücken oder auch ins Gesicht, weil er die Güter herunter' gekommener Bauern „ausschlachtete" und stückweise wie der verkaufte. Er wurde fett und reich dabei, während der früher als Roßhändler und Roßtäuscher gerade auf keinen grünen Zweig gekommen war. Die neuen Gäste nahmen Platz, bedient von der Beth, denn das Gehen wurde dem Nusseuwirt schwer, dagegen be wegte er sich, Ivie wir wissen, auf den» hohen Seil seiner grell bewimpelten Erinnerungen mit erstaunlicher Leichtig keit. Er »nachte jetzt so feine stillen Beobachtungen, denn die Sache schien ihm nicht ganz geheuer. Den vornehmen Bru der des alten Fritz kannte er oberflächlich von früher, den Hofmetzger aber durch und durch, die junge Dame dage gen war niemand bekannt, als den beiden Doktoren, wie sich bald herausstellte. Die plötzliche Ueberraschung klärte sich auch plötzlich auf. Wieder Jnstitntsvvrsteher in der fließendsten Sprache und mit dem bezauberndsten Lächeln erklärte, hatte er mit sei- ner Begleiterin, den» Fräulein Mathilde von Wickeuthal, der Musiklehrerin seiner Anstalt, eine Fnßreise unternom men, um den Sohn zu überraschen und aus der Post von Dreihöfen abzuhvlen. Dort hätte»» sie in Erwartung der Lieben von der MooSmühle den Herrn Ezechiel Pfannen stiel getroffen und von diesen» erfahren, daß man beim Nus- senwirt im Paradiesgarten die Gesellschaft finden könne. Nun hätten sie die wenigen Schritte im Regen nicht ge scheut, und der Pfannenstiel habe sie, höflich, wie er ihn von früher kenne, begleitet. Das war also die Sache, oder so wnrde sie wenigsten» vorgetragen, und jedermann gab sich den Anschein, als ob er glaube, daß es sich Wort für Wort so verhalte. Ge glaubt wurde sie aber von niemand, als vom alten Moos müller, dem der gelehrte Bruder über alles galt. Einige wußten gewiß, daß es sich anders verhielt, der Russenwirt und Sebastian hatte»» im stillen Zweifel, die Muckeubeth zählte nirgends mit. Diese von uns vielleicht fast zu wegwerfend behandelte Persönlichkeit deckte in aller Seelenruhe den Vordertisch mit weißen Linnen, das die Russenwirtin selig gesponnen hatte, und legte Teller und Bestecke auf, denn die Forellen waren fertig und mußten auch für den Zuwachs der Ge sellschaft reichen. Kurze Zeit darauf trat ein hübsches, junges Mädchen mit raschen Schritten durch die Thür und setzte das ein ladende Fischgericht auf daS weiße Tischtuch nieder. Es war dies aber, um zum voraus keinen Irrtum auskoin- men zu lassen, nicht die Muckenbeth. Es war fast, al» ob in die halb dämmerige Stube em sanftes Licht getreten wäre, denn dieses holde Mädchen glich einer sonnig beleuchteten Lilie, die Menschengestalt angenommen. Der Vergleich, derübrigens nicht laut wurde, stammte voi» dem graue»» Sebastian, in dem vielleicht eine nicht völlig aufgeschlossene Dichterstimine heimlich mur melte. Er hatte seine schönen, dunklen Augei» weit geöff net und starrte die blühend schöne Jungfrau, die er an fänglich gar nicht wieder erkannte, wie die übrigen wort- los an. Rvtgoldene Löckchen rieselten nur so auf eine hohe, klare Stirne nieder, unter der zwei blauschwarze, träu- merische und schalkhafte Augen strahlten. Und dabei diese unbewußte Grazie des Mädchen» in dem schlichten Kat tunkleide und der blauen Latzschürze, diese» holdträumer ische Sichgeheulassen, gemischt mit eine»» gewissen Selbst gefühl. Und dazu die etwas tiefe, klangvolle Stimme, an der man sich nicht satt hören konnte, wenn ste einmal in» Reden kam. (Fortsetzung folgt.) S1,1S