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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.10.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-10-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193310190
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19331019
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19331019
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-10
- Tag 1933-10-19
-
Monat
1933-10
-
Jahr
1933
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.10.1933
- Autor
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Gebäck-Ausstellung der Biesaer Büller-Innung Veftentliche vorlragSversammlung der ftSVAV. Biela. De. Albrecht - Verlin zur politisch Lage. doknweutiert werde«, das, es zwischen Volk «nb Regierung kein« «last gibt. Diese Volksbefragung geschehe unter der Parole des Friedens «nd der Gleichberechtigung. Soda«« befaßte sich Herr Dr. Albrecht mit den Lat, fachen, die «ine Wahl und Volksabstimmung erforderten. Deutschland könne unmöglich in Genf verhandeln, wenn nicht bi« Voraussetzung der Gleichberechtigung gegeben sei. Wären wir nun nicht aus dem Völkerbund ausgetreten, so hätte man UN» setzt ein unannehmbares Diktat vorgesetzt. Die Welt hätte bei einer Nichtannahme dann schon den Dreh gefunden, um uns inS Unrecht zu setzen. Hitler aber er klärte, daß Deutschland Li» »um letzten Maschinengewehr ab rüste, wenn die anderen Staaten bas gleiche tun. Deutsch land ist aus dem Völkerbund ausgetreten, weil «S nicht auf- rüsten wollte und weil die anderen Mächte nicht das Ver sailler Diktat eingehalten haben. Heute sprech«« wir di« lii Punkt« Wilsons. Wir sind abgersiftet. Wir v«rla«ae« die Gleichberechtigung mit anderen Staate«, wir wollen einen Frieden, der un» gleiche Rechte und Pflicht«« gibt. Wir wolle« keine« Krieg und haben keine Revanchegelüste. Wenn das Saargebiet Im nächsten Jahr, erklärt« der Red ner, an das Reich zurückgegeben ist, sind wir zufrieden. Wegen Elsaß-Lothrtngen, einem Land mit zweifelhafter Be völkerung, werde man keinen Krieg entfesseln und das Blut tausender wertvoller Mensche« vergießen. Wir reichen den Franzosen zu einem ehrlichen Frieden die Hand. Der Redner betonte, daß wir die Gleichberechtigung wollten, eineu Friede« der Ehre und nicht der Schmach. Der nationalsozialistische Kampf gelte nun der Freiheit. Alle müßten sich der hohe« Aufgabe, schloß Herr Dr. Albrecht sein« etwa «inftünbige Rede, bewußt wetden, um die «» am 1b. November zur Wahl gehe. AL« Wahl» berechtigten müßten zur Urne. SS gehe nicht um die «at., so». Macht, sonder« um baS Schicksal der Ratio«. Die Ausführungen de« Redner» fanden dankbar« Aus nahme, wa» auch in den Schlußworten de» Versammlungs leiter» zum Ausdruck kam. Die Versammlung wurde geschlossen mit dreifachem Sieg Heil auf unseren obersten Führer und dem Gesang de» erste« Verses de» Horst-Wessel-LiedeS. Die ursprünglich für Dienstag geplante öffentliche Versammlung der NSDAP. Riesa fand am estrigen Mittwochabend statt, da der hierfür gewonnene »ebner —Herr Dr. Albrecht-Berlin — infolge der Gauleiter, agung in der Reich-Hauptstadt zu ersterem Termin am Er- cheinen in Riesa verhindert war. Trotz anderweitiger gro- ier Veranstaltungen in unserer Stadt war die Kundgebung, ne im Hppfnersaal abgrhalten wurde, recht gut besucht. Die Veranstaltung wurde umrahmt von schmissig ge spielten Marschwegen des Musikzugcs der Riesaer SA., die das Publikum dankbar quittierte. Anfangs inarschierte ein kug SL.'Neserve mit Sturmsahne unter flotten Marsch- klängen, lebhaft begrüßt, in den Saal. s Dann wurde vom Ortsgruppenleiter Herrn Kotzam bi« Versammlung mit begrüßenden Worten eröffnet. Der Leider gab noch bekannt, daß der Redner nur ein kur^S Referat halten könne, da derselbe noch am gleichen Abend in Meißen »um Vortrag erwartet werde. > Hieraus «rgrifs Herr Dr. Albrecht- Berlin da« Wort, wobei er u. a. auSsührte: Schon da» dritte Mal sprech« «r sn Riesa. Bet seinem letzten Auftreten hätten noch fugend- ltche Kommunisten das Hauptkontingent der versammlungs- besucher gestellt. Heute sei nunmehr auch Riesa national sozialistisch. Heute gebe es in Deutschland nur noch die NSDAP. Unser Bolkskanzlcr Adolf Hitler habe Schluß mit diesem Partetenivahnsinn gemacht. Da» Volk wurde geeint. DaS, waS noch vor kurzem unmöglich schien, wurde Tatsache: Der Parteienstaat Ist verschwunden. ES wurde ei« Staat geschasst«, in dem der ehrlich schassende Arbeiter der Siir« «nd der Fanst gleiche Pflichte« und Recht« hab««. Da» Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber wurde ««weckt. Der Klassenkampsgedanke sei aus dem neuen Staat gebannt. s Der Redner ging dann auf verschiedene Abschnitt« im Kampf um die Macht im Reich ein und kam dann auf di« «es« politische Lag« und die bevorstehende Wahl zu sprechen, Lie nicht 80 verschiedene Partiten, sondern nur die NSDAP, sausmarschieren lasse. Das Volk entscheide, ob es mit de« Maßnahme« der Regierung Hitler einverstanden ist. Namentlich gegenüber dem Ausland soll durch diese Wahl kleidersamurlung. Die Ortsgruppe Riesa des WinterhilfSwerke» des beut, sch«« B»lk«S wird Montag, d«» ». Oktober 1»»», «ine «leidersammlung durchführe«. Der Arbeitsausschuß des Winterhilfswcrkes war sich von vornherein darüber klar, baß bte Vorräte an brauchbaren und entbehrltchen Klei dung»- und Wäschestücken in vielen Haushalten nicht mehr all zu groß sein werben, weil unter der jahrelangen wirt schaftlichen Notlage bis zu einem gewissen Grabe fast jeder Haushalt zu leiben hat. Wenn die Sammlung trotzdem burchgeführt wird, bann in der festen Zuversicht und Hoff nung, baß die Riesaer Hausfrauen ihre Bestände eben doch noch etnmal daraufhin durchsehen werden, was sie an brauchbaren Sachen abgeben können und baß sie dabei be stimmt auch dieses und jenes finden werden. Besonders erwünscht sind natürlich Kleidungs- und Wäschestücke, die so, wie st« find, verwendet «nd an bedürftige Familie« abge geben werde« könne«. Warme Kleidung «nd Wäsche ist mit Rücksicht auf die Jahreszeit besonders bringend erforderlich. Doch werben gern auch solch« KleibungS- und Wäschestücke angenommen die entweder umgearbeitet werden können oder der«« Stoss «och zur Verarbeitung geeignet ist. Die Nähstube« der ND.-Frauenschaften und Frauenvereine brauche« dringend solche Stosse aller Art. Die Frauen und Mütter, bte bte Spenden bekommen, arbeiten dabei gern und freudig mit und werden von hilfsbereiten Helferinnen im Ausbessern, Umarbeiten und Nähen unterwiesen. Die Erfahrungen der früheren Jahre haben gelehrt, wie aus unmodern gewordenen Kleidungsstücken oder aus Herren- unb Damenmänteln noch Mäntel und. Kleider für Kinder, Hosen für Jungen und dergleichen angefertigt werben kön nen, wie aus Wäschestücken, die nicht mehr getragen werben, aber deren Stoff noch gut ist, Kinderhemdchen entstehen. ES wird also alles gern genommen. Nur eine Voraus setzung bitten wir dabei zu beachten: Der Stoff muß noch fest sein, so daß er die Verarbeitung lohnt. Mit völlig ab- getragenem Zeug ist keinem Menschen gedient. Auch festes Schuhwerk für Männer «nd Sinder wird immer wieder in größeren Mengen gebraucht. Schube, die gefpeudet »»erde« solle«, bitt«« wir paarweise znsammeuzubindeu! Also Litte, liebe Hausfrauen vo« Riesa, macht Euch über di« Durchsicht der Schränk«, Lade« «nd Kommoden «nd gevt, was Ihr «utbehre« könnt! Wenn sich gar nichts findet, dann kauft einige Meter Hemdenstoff oder Barchent oder Kleider stoff oder ähnliche» und bringt ans diese Weise Eure Vcr, bnndenheit mit d«n notleidenden Mitmensch«« «nd Volks genosse« zum Ausdruck. Führer «n» Vorrsranzler «Volk Hitler «olle. — Den Aus führungen des Redner- ward lebhaft Beifall gezollt.. Herr Odermeister Rührvorn dankte mit kurzem Schlußwort nochmal» allen Erschienene» für da» der Werbe- »eranftaltung bekundete groß« Interesse. Mit dreifachem Stea-Heil ans den Ehrenmeister de» deutschen Handwerks, Reichspräsident von Hindenburg, sowie auf den Volks- kanzler Adolf Hitler und mit dem allgemeinen Gesang des 1. Verses vom Horst-Weffel-Lted endete die wirklich lehr- reiche Werbe-Veranstaltung der Bäcker-Innung Riesa. Bevor sich die Gäste der Veranstaltung trennten, er folgte noch die Ausgabe der ausgelosten AuSstellungSback- waren. Die Verlosung hatte bekanntlich zur Unterstützung deS Winterhilfswerkes stattgefunden. gegenwärtige RetchshandwerkSwoche hin, die bekanntlich auf Anordnung unseres obersten Führers burchgeführt wird. DaS Handwerk sei bereits seit langer Zeit bemüht, da», wa» die Führung anordnet, nach besten Kräften burchzuführen. Im Rahmen der HanbwerkSwoche habe die Riesaer Bäcker- Innung eine hervorragende Ausstellung von Berufs- erzeugnissen veranstaltet, um die Waren der Oefsentlichkeit zur Schau zu stellen und die Besucher von der Leistungs fähigkeit des heimischen BäckerhanbwerkS zu überzeugen. Redner wolle, wie er vorauSschickte, heute mit dem »Bäcker- meistermund* sprechen, um den Hörern Klarheit und Wahr- heit zu verschaffen. Und da» ist ihm restlos gelungen. In seinen Ausführungen schilderte er zunächst, wie gerade daS Bäckerhandwerk von der allgemeinen wirtschaftlichen Not lage ergriffen worben ist. Er habe jetzt aber die feste Ueber« zeugung, daß durch bi« nationale Erhebung allen Wirt- schaftskreisen ein neues Fundament geschaffen worden sei, wodurch auch da» oft in Gefahr gebrachte Handwerk wieder einigermaßen »u der ihm gebührenden Geltung gelangen werb«. Die Meinung, daß «S besonders dem Bäcker sehr gut gehe, müsse mit Entschiedenheit zurückgewiesen werben. Die Verschuldung des Bäckerstandes sei nach der Stabilisierung äußerst groß geworben. Aber «S sei der Wille unserer jetzigen Regierung, daß di« einzelnen Betriebe erhalten werden sollen, und die getroffenen RegierunaSmaßnahmen berechtigten zu einem hoffnungSfreudigeren Ausblick. Nach dem bringenden Appell, das ehrbare Handwerk zu unter stützen, ging Redner unt«r Zugrundelegung des Dichter- rvorteS „verachtet mir bte Meister nicht und ehret ihren Stand* über zu dem AuSVilüungwesen des Bäckerlehrlings bis zur Ablegung der Meisterprüfung, dem letzten Stadium vor der Gründung einer eigenen Existenz. Noch so man cherlei wurde erörtert und jeder ermahnt, Einkehr zu halten un- mit sich zu Rate zu gehen darüber, was dem Handwerk droh«, wenn eS nicht gebührend unterstützt wird. ES freue die Handwerker, so schloß dieser Teil deS Vortrages, -aß unser Volkskanzler Mols Hitler in seinem Aufbauprogramm vor allem auch da» Handwerk wieder zur Blüte kommen lassen woll«. DaS tägliche Brot, so führte Redner weiter aus, sei schon oft der Gegenstand von Bolkskämpfen gewesen, und nur zu oft hätte man die Frage de» Brotpreises nicht, wie es richtig gewesen wäre, zu einem ehrlichen volkswirtschaft lichen, sondern zu einem tückischen politischen Problem ver wandt, um die Volksmassen untereinander aufzuhetzen. DaS Backen sei «in Pfenniggeschäft; um die Hebung ober Sen kung de» Brotpreise« um einen Pfennig sei pst schon so hart und unwürdig gekämpft worben, wie es dem geringen Wert «ine» sonst geschätzten Pfennig» eigentlich gar nicht zukommt. Nach dem wirtschaftlichen Niedervruch Deutsch lands dürfte eS wohl kaum noch einen reichen Bäckermeister geben. Früher konnte eS ein Meister mit seiner Hände Arbeit und durch Enthaltsamkeit und Sparsamkeit zu einem bescheidenen Wohlstand bringen; nach dem Weltkrieg sei die» schier unmöglich gewesen; und dabei stehe der Bäckermeister fast 1» Stunden täglich mit Frau und Kind, Gesellen und Lrbrvub bet der Arbeit. Mittel» interessanter Beispiele entwickelte Redner einiges von der Herstellung de» Bröt chens und dessen Preisgestaltung. Danach warb Redner unter der Devise des Alltags „Unser täglich Brot* dafür, da» strebsam sich bemühende Bäckerhanbwerk fleißig durch Einkauf aller Art von Äackwaren am Orte zu unterstützen. DaS Bäckerhanbwerk verdiene jegliche« Vertrauen; es herrsche in allen Betrieben peinliche Sauberkeit und Ord nung; erst recht werbe im Laben der Kunde oder die Kundin freundlich bedient, zumeist von der Frau Meisterin selbst. Mit der Werbung „Kaust Brot in euren Geschäften* schloß Redner diesen Teil seiner Ausführungen. Anschließend verbreitet« er sich dann über das Wesen besStollenVackenS; er würzte dabei seine Worte mtt Berichten au» der hausfraulichen Praxis vor und wäh rend deS StollcnbackenS. Auch erteilte Redner diese und jene Ratschläge über diese Spezialbackvorgänge. Hierbei warnte Redner eindringlichst vor der auch im Bäckerhand, werk noch hie und da üblichen Schwarzarbeit. Mtt beson derem Nachdruck betonte er bte Vermeidung jeglicher Pfusch arbeit. Hier heißt es ganz wesentlich, schon im Interesse des guten Geschmacks: Deine Hand dem Handwerk! Redner empfahl mit Recht, dem ehrbaren Handwerk Ber« tLWLL ULk KMlNa rLfüLLkLMh-riLLeN- lL sie «L ULK Im Rahm«« «in«r Sond«r-Werbung innerhalb der ört lichen Durchführung der RetchshandwerkSwoche veranstaltete Re hiesige Bäcker-Innung gestern nachmittag ab sL2 Uhr ein« Gebäck-AuSstellung im Saale de» Wettiner Hofs, Da selbst hatten die Riesaer Meister von der ehrsame,» Bäcker« »«»st di« verlockendsten Ding« ausgestellt; gewissermaßen pte ganze Elite der Erzeugnisse, die Bäcker und Konditoren herzustellen vermögen. Man sah vom einfachsten Brötchen bi» zum großen Brote, vom einfachsten Einback und Zwieback tzts zur raffiniertest geformten und zusammengestellten Torte einfach alle», wa» «inem Appetit verschaffen und LaS Wasser im Mund« zusammenlaufen lassen kann. Die aus- gestellten Backwaren wollten bekunden, wie schmackhaft und guatttattv hervorragend unsre Riesaer Bäckermeister zu arbeiten verstehen, und wie uns» heimischen Konditoren- meifstr wahr« Künstler In der Anfertigung aller Sorten Edelgebäck» sind. Die Ausstellung wie» zugleich auch auf die itmver« ZuberettungLweist der Backwaren hin. Ihr an te»« Zweck war der, unseren Hausfrauen da» Anrichten «ine» mit aller-lei leckeren Gebäckarten versehenen Kaffee tische» z« demonstrieren. Und Lieser Gonderzweck hatte Henn auch viel« Besucher, vor allem aber Besucherinnen in t«n Ausstellungsraum geführt, der bi» zum Schluß der Aus stellung, abend» 6 Uhr, sich durchgehender Bewegung vieler Schau Listiger erfreute. Kn liebenswürdiger Weis« gaben M«glieber der Riesaer Bäcker-Jnyung jegliche erbeten« Auskünfte; nun, es wird sicher manche Hausfrau jetzt, wenn st« «S durchführen kann, mehr Kuchen und Torten beim Bäcker und Konditor kaufen, als daß sie dergleichen noch zu Hcmst verstellen wird. Besonders interessant war die Ausstellung der Lehrmittel der Fachklasse für Bäcker an der hiesig«« Berufsschule (Herr Lehrer Reimanns. In dieser AuSstellungSabteilung konnte man sich vom Ber- arbeitungLprozeß des Brotgetreide» zum Mehl und deS letzteren »ur Fertig-BerkausSware überzeugen. Ueber die Rüntgung des Brotgetreides und des Mehle- wurde man auf Lieser Abteilung ebenso leicht verständlich unterrichtet, ww über Li« mikroskopische Untersuchung der zu verwen- Lenden Getr«tdesorten. Für Len Abend hatte Li« Bäcker-Innung zu einer weiteren Werbe-Veranstaltung «ingeladen, die ebenfalls «inen sehr guten Besuch aufzuweisen hatte. Musi- kattsch« und Gesangs-Vorträge verschönten Len Abend, Len Herr Bäcker-Obermeister Röhrborn mit einer Be grüßungsansprache eröffnet«. In seinen Ausführungen be- sonst «r. Laß Lie gegenwärtige Woche dem deutschen Hand werk gewidmet sei. Da» deutsche Handwerk habe in diesen Lagen erneut bekundet, daß «S nicht zurückstehen wolle, mit stark«« Willen mitzuarbeiten an dem großen Ziele unseres BolkSkanzlerS, Lie Wirtschaft zu heben und somit Lahn und Brot zu schaffen. Insbesondere werbe auch künftig daS Bäckerhanbwerk alle» daran setzen, um die Not des deutschen Volke» lindern zu helfen. Auch den übrigen Wirtschaft», kreisen möchte stets Aufblühen beschteden sein im Interesse eines allgemeinen Wohlergehens. Redner entbot sodann den Erschienenen herzlichen Willkomengruß. Sein besonderer Gruß aalt den Vertretern der Behörden, Len Mitgliedern der hiesigen Frauenvereine, sowie dem Redner des Abends, Herrn Bäcker-Obermeister Kaiser-Dresden. Die Ansprache klang auS in dem Wunsche, daß der Abend allen Anwesen den bi« erhoffte Befriedigung vermitteln möchte. Anschließend gelangte unter der Leitung des Herrn Kantor Goll« durch L«n Bäckermeister-Gesang verein LaS Lied „Gott grüß« dich" zu Gehör. Weiter« Männerchöre folgt«« nach Beendigung des Hauptvortrage», zu welchem Herr Obermeister Kaiser alsbald Las Wort ergriff. Er war gebeten worden, über „Unser täglich Brot* und Wer da» „Gtollenvacken* zu spreche«, Kragen, die natürlich größtem Interesse der Hörer, schäft begegneten. Der Redner verstand es treffend, unser'« Hausfrauen, aber nicht minder wohl auch die mitanwesenden Hausherren durch erläuternde Einzelheiten au» dem Gebiete de» Bäckerhandwerk» zu gewinnen und durch Preisgabe der verschstdenstrn Winke au« der Praxi» auf» angenehmste zu unterhalten, La» um so mehr, als er seine Ausführungen ab und zu durch Schilderung vorkommrnder Kuriositäten be sonders würzte. Bevor er auf die Behandlung de» etav^schs^ llüLt auS Lr.. Ms bj.« Oertliches «nd Siichsisches. Riesa, den IS. Oktober 1S33. —* Wettervorhersage für den 20. Oktober (Mitarteilt von der Stichs. Landeswetterwarte zu Dresden.» Meist nebelig, trübe» und kühle» Wetter bet westlichen Winden, höchsten» unbedeutende Niederschläge. —* Daten für den 20. Oktober 1V33. Sonnen aufgang 6,84 Uhr. Sonnenuntergang 16.56 Uhr. Mond ausgang 8,26 Uhr. Mondunteraang 16,4V Ubr. 1827 : Eiea der englisch.französisch-russischen Flott« über di« Sovvtiich-türkische bei Navarino. 18V2: Der «frikaiorscher vmin Pascha (Eduard Schnitzer) wird bei Kibong« in Afrika ermordet (geb. 1840). 1V18r Eröffnung des Hamburger Kolonial - Instituts, au» dem di« Hamburger Universität ent standen ist. IVIV r Der Mediziner Lesar« LombroS in Turin gest. (geb. 188S). * —* Der Jahrmarkt naht! Schon sind die ersten Buben in Riesa-Altstadt errichtet. Wenige Tage noch, und ber bekannte und beliebte Volksfest-Jahrmarrts-Rummel beginnt. —* Abschlußfeier der ReichShandwerks- Woche. D«r JnnungSausschub zu Riesa ladet im Anzeigen teil zu einer allgemeinen Abschlußfeier im Hotel zum Stern und im Gasthof Große ein. Es wäre lehr erfreulich», wenn auch diese letzte offizielle Veranstaltung eins« recht regen Besuch aüszuiveisen hätte. —* Umzug ber Fleischer. Im Rahmen der RetchshandwerkSwoche führten in den gestrigen Spät- nachmtttagSstunden die hiesigen Fletschergesellen und Lehr linge einen Umzug durch die Straßen der Stadt aus, der lebhafte» Interesse erweckte. Den Gesellen, bte in schmucker Berufstracht marschierten, schritt ein ZivtlspielmannSzug und «ine Zivilkapelle voran. —* Veränderungen bei d«r BezirkSgen- baxmerie. Der Gendarmerieposten Glaubitz t ist nach Zeithain-Lager verlest worden und dort sernmündltch durch Amt Riesa Rr. 479 zu erreichen. Ihm Und auch weiterhin die Ortschaften Glaubitz, Zeithain und Zetthain-Lager zugeteilt. Berufung de- Präsidenten deS Ev.- luth. LandeSkirchenamtes Dachsen. Im Ein vernehmen mit der ReickSktrchrnregierung hat Landes- büchsof Goch den Präsidenten der «v.-luth, Landesshnvde, Rechtsanwalt Dr. jur. Max Schreiter-D re s- den-Weißer Hir.sch, »um Präsidenten de» Evangelisch-lutherischen Landeskirchen- amteS berufen. Ihm wurde zugleich die rechtliche Ver tretung der Landeskirche, die Wahrung der Rechte und Interessen der Landeskirche sowie di« Leitung ihrer Vcr- tvaltungSangelegenbeiten nach 8 29 ff. der Verfassung der ev.-luth. Landeskirche übertragen. —vdz. Ein sicherer Winterprophet. Ein zu verlässiger Wetterverkünder für die rauhe Jahreszeit ist unsere Hau»« und Winkelspinne. Hängt sie ihre Gewebe im Spätherbst gegen Süden aus, so ist stet» strenge Kälte zu erwarten. Kehrt sie dagegen ihre Netze nach Nord, Ost oder West, so ist milde, wenn «um unbeständig feuchte Witte rung im Anzug. Sehr kalte Tage treten ein, wenn sich die Winkelwinne in Backhäuser, Backstuben oder in die Nähe der Stubenöfen flüchtet. Al» Anzeiclxn langsam ansteigender Kälte gilt, wenn das Spinnentier in der Mitte de» fertigen -spinngelvebe» den Beginn der kalten Tage erwartet. Bedeutende und anhaltende Kälte steht bevor, wenn die Spinnen mitten im Winter die alten Gewebe durchs neue Fäden festigen Und versteifen. Kämp fende und streitende spinnen de» Spätherbstes werden als Vorboten besonder» strengen Winters vom Landvolk ge deutet. „Wenn die Spinnen miteinander streiten, kommen Lcküee M bLiteiteo."
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