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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.10.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-10-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193310162
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19331016
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19331016
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-10
- Tag 1933-10-16
-
Monat
1933-10
-
Jahr
1933
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.10.1933
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Luftschutz auftlärungSabend in 3eichain-L. tungen bildete der reichhaltige Festzug, der sich am Sonn tag nachmittag durch die Straßen des Ortes bewegte. Am Abend war die historische Kirche festlich illuminiert. AWI l>el «eil VMMW-WMOen ÄkllWll Mm. Die Hauptvertretungen Halle und Leipzig des Deut schen Ringes, die SaS. Wirtschaftsgebiet Mitteldeutschland und Sachsen umfassen» hatten vorgestern eine Arbeitstagung in Leipzig. Es waren hierzu alle Lerufsamtlichen Mitarbeiter geladen, um die künftigen Aufgaben miteinander zu be- sprechen. Die ausgewiesenen Ergebnisse sind sehr gut und es kann schon jetzt gesagt werben, daß zum Jahresschluss sowohl in der Lebensversicherung als auch in der Krankenversiche rung «in guter Zugang ausgewiesen wird. Die Hauptver treter Schilling (Halle) und Neumann (Leipzig) berichteten über die bisher in ihren Gebieten erzselten Ergebnisse. Die Letter der Abrechnungsstellen referierten Äber praktische Fragen. Der Chefmathematiker, Herr Direktor Kratochwill, behandelte in einem grundlegenden Referat fachliche Fragen der Lebens- und Sterbegeldversicherung. Ihren Abschluß fand die Tagung durch einen zielweifen de« Bortrag des OrganisationSletters, Herrn Direktor «sieschang. Er nahm sehr ausführlich -Stellung zu alle« Maßnahmen unserer Regierung, die sich in der wirtschaft-. lichen Entwicklung des Deutschen Ringes sehr günstig be- merkbar machen. Er betonte deshalb auch die Pflicht des Unternehmens, unsere Regierung in ihrem Kampf gegen HtzllllPl und L-ilt- »u untMvsegt»,«. SP» schc« Ringes hat dafür einen Betrag von 60 000 RM. zur Verfügung gestellt. Daneben haben die ca. 900 berussamt» lichen Mitarbeiter des Deutschen Ringes gemäß -en Vor schlägen des Winterhilfswerkes sich bereit erklärt, sechs Monate hindurch regelmäßig einen Betrag von ihrem Ge halt an die Winterhilfe abzuführen. Freudig wurde es auch ausgenommen, daß im Rahmen des Arbeitsbeschaffungs programms unserer Regierung der Deutsche Ring «ine sehr große Anzahl von Mitarbeitern in seinen Direktionsbetrieb ' und im ganzen Lande eingestellt hat, und daß eine Reihe von Geschäftsstellen eröffnet werden konnten. Das ist in erster Linie darauf zurückzuführen, daß sich die merkliche Besserung, die allenthalben zu verspüren ist, sowohl in der Bestandserhaltung, als namentlich auch im Neugeschäft aus» wirkt. Herr Direktor Zieschang gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß neben der politischen Klarheit, die durch die Regierung unseres BolkSkanzlerS Adolf Hitler erfolgt ist, jetzt auch eine klare Linie in wirtschaftlichen Dingen »u sehen ist. Das war für ihn Veranlassung, voll Zuversicht der kommenden Zeit entgegenzusehen. * Warnsdorf. Tod eines nordböhmischen Groh- industriellen. In der Nacht zum Sonnabend verstarb hier der Großindustrielle Heinrich H. Richter, Senivrchef der Firma Brüder Richter, eines der bedeutendsten Textil- unternehmen NordböhmenS und der Tschechoslowakei über haupt. Mr «er 178. M«erW «er Air» «er SWM «ei MW. Hochkirch. Das kleine Städtchen Hochkirch beging am 14. und 1b. Oktober die Feier der 17b. Wiederkehr des TageS der Schlacht bei Hochkirch. In den Morgenstunden des 14. Oktober 1758 Nberfie- An die österreichischen Truppen unter Daun das Heer Fried- riche des Großen, das in und um Hochkirch lagerte. Die Ueberrumpelung gelang und nahezu 9000 Preußen mußten ihr Leben lasten. Den Friedhof verteidigte Major Simon v. Lange», der mit einen, ganzen Bataillon den Tod sand. Noch heute zeigen die Türen und Wände der Kirch« die Einschußlöcher der österreichischen Kugeln. Das denkwürdige Jubiläum wurde von der Bevölke rung feierlich begangen. Im Mittelpunkt der Feier stand die Uraufführung des Festspiel« .Der Uebrrfall aus Hoch- kirch", das von Erich Janke-Görlitz versaßt worden ist und begeisterten Anklang sand. Am Sonntag hatte sich eine große Besucherzahl in Hochkirch «ingesunden, sodaß der Ort ein ungewöhnlich starke« Leben zeigte. Der - Gottesdienst in der historischen Kirche wurde zu einer erhebenden Feier stunde. In stiller Andacht gedachte man der in der Schlacht Gefallenen, deren Namen in den Denkmälern vor der Kirch« «thalt«» stud. Eiueu zweite» Höhepuukt dsr veraustal- - WWattWer venera! Mer m M «SMrealt. z Besuch de» Reichskanzler». - M Suchen. (Funkfpruch.) Reichsstatthalter General Ritter von Edv feiert heut« seinen SS. Geburtstag. Di, Stadt ist mit den Farben de« neue» Deutschlands aeschwückt. Die ersten Glückwünsche überbrachte di« Reichswehr durch i General Adam. Ueberraschend erfolgt« der Besuch de» Führer» Reichskanzler Adolf Hitler, der dem General di« : herzlichste» Glückwünsche in» eigenen wie im Namen der ReichSrrgierung überbrachte. Am vergangene» Sonnabend, den 14. O"vber, land im Kasino Laaer Zeithain ein Snftkchntzanfklärnnasatzend statt. Der T>äaeL d'-^r Beronftalinng mar der ländliche Lustschutzverband Möveran Zeitkain, Unter freiwilliger Beteiliauna von SA. nnd St. war dle Tellnabme der Ein- wobuer Zeitbain« nnd Umgebung zwar reae, sie ließ aber in Anbetracht der Wichtigkeit von Lnftschntzausklärnnaen und auch entsprechend der besonderen Emniebliino des Herrn KreiSleiterS der NSDAP. Holdingbausen. M.d. R., diese Veranstaltung im eigenen Interesse zu besuchen, zu wünschen übrig. Noch völlig unter dem Eindruck der Ereignisse des Sonnabends — Völkerbundsanstritt. ReichStagSneuwabien, Rede des Führers — lang die Versammlung, die unter der Leitung de« OrtSgrnpvenleiterS der NSDAP., Do. Steinert, stand, n, Beginn stehend da« wuchtige Frei heits-, Schutz- und Trnhlied des Freiheitskämpfer« Ernst Moritz Arndt: »Der Gott, der Eiien wachsen ließ, der wollte keine Knechte; . . Mit einem dr-iiachen „Sieg-Heil" auf den VolkSkanzler, den greisen Reichspräsidenten als de« dentschen Voltes treuen Ekkehard nnd auf da« deutsche Vaterland iawie mit dem Gesang de« Deutschlandliedes gelobten die Versammelten Führern und Vaterland die Treue. Darnach hielt Stahlhelmkamerad Dr. W. O r t l o v b, Zeithain-Lager, ein Monier auf dem Gebiete de« Luft schutzes, für die Lnftschutzarbeftsgemeinschaft «inen länaeren anfklärenden Vortrag über Wesen, Zweck und Maßnahmen des Luftschutzes. E- „mg dabei einleitend ank die Eigenheit de« Zusammentreffens diele? LuftschutzansklärunaSabendS mit den Ereignissen am 14. Oktober 1933, also gerade an diesem Sonnabend, ein und führte im weiteren Verlaus «twa folgendes an»: «xje Welt starrt von KriegSflugzeugen! Deutschland besitzt kein einziges! Gelahr drohe Deutschland von allen Seittn durch Fliegevhomben, Brandbomben und Giftgas. Und doch leien wir bei einem Angriff nicht wehr los. Unsere heiligste Pflicht märe es. nichts zu unterlassen, was vor Schaden schütze. — Ueber die Möglichkeit der Wehr bei Fliegerangriffen führte der Redner als Zitat einen Ruf eines hohen schweizerischen Offiziers namens Volkert au lein Schweizer Volk an. Dieler Belegstelle zufolge lei für das von KriegSflugzeugen umringte Land maßgebend, daß lein Volk, argen welches Krieg geführt werde, trotz aller Maßnahmen, trotz aller Fürlorge und Vorsorge der Regie rung durck die Flnazeugwaffe eine gewisse Anzahl feiner Volksgenossen verliere. Aber die Entscheidung über di« Größe der Opfer liege bis zu einem gewissen Grade in den Händen des Volke» selbst. Wenn alle den Willen hätten, dnrch EelbstausklSrnna wie auch durch Aufklärung anderer schützend nnd helfend sich zu betätigen, würde die Zahl der Opfer kleiner bleiben. Das Fehlen dieses Willens aber zum Selbstschutz könne die Zerstörung blühender Städte und ganz unnötig« Opfer der unschuldigen Bevölkerung zur Folge haben. Bei der VerfügungSmöglickkeit des Staate« über eine wirksame Lustschutzorganisation seien die Aufgaben für die angrrisenden Bombengeschwader viel schwieriger als iiberbaupt angenommen werd«. ES müßten darum bei der Masse der Bevölkerung da« Verständnis für die Luftschutz- srag« und der Wille zum Selbstschutz geweckt werden. Die Selbstzucht und das Verständnis unserer Zivilbevölkerung seien fast noch wichtiger als Flugzeuge und Abwehrgeschütze, und der Wille sei es, der die Bevölkerung auch im Kampf gehen die Gaswaffe in einem etwaigen Kriege Sieger bleiben lassen werde. — Die Aufgabe des Luftschutzes liege darin, solchen Willen zu wecken und in die richtigen Bahnen zu lenken. Ta« fei auch der Zweck dieses Abend«. Ueber den Luftschutz selbst ließ der Redner verlanten, daß dieser ans zwei Wegen erfüllt werde: Einmal erfolge ex durch behördliche Maßnahmen, und das andere Mal müsse jeder einzelne zum Schutze gegen Flugbomben die > erforderlichen Maßnahmen ergreifen. - Unter der Begünstigung von Regierung nnd Behörden werde die Organisation des Nachrichtendienstes, de« Melde- wesenS, beginnend mit der durch Ausstellung von Horch posten zu treffenden Vorsorge, vollzogen. In Höchstfällen sei e« ebenfalls Aufgabe der Behörden, di« Feuerwehr, Polizei oder Technische Nothilse einzusetzen. Die Maßnahmen des einzelnen aber gingen dahin, im Frieden schon alles vorzuberetten, um im Ernstfälle gerüstet zu fein. Der Darlegung der zu ergreifenden Maßnahmen gingen die Kennzeichnung und da« Aufzeigen von Eigen» MMWlWn «er WWnMlWWesens * Dresden. Der bisherige Vorsitzende des Alten TierschutzvereinS in Dresden und Präsident des Landes verbandes sächsischer Ticrschutzvereine, Albert Ganl, hat seine Aemter niedergelegt. Mit der Neuorganisation des sächsischen Tierschutzwesens ist kommissarisch Herbert Züllchner beauftragt worden. Die neue Orgauisatlon soll i die gesamte sächsische Tierschutzbeweaung im Rahmen einer Tierschutzkammer einheitlich zusammensassen. Dem Führer beirat aebören an OberreaierunaSrat Dr. v. Bnch. Kauf mann Max Beyrick, Kaufmann Arthur Kopsch und Rechts anwalt Tr. Thoß, ferner Herbert Panse als Vertreter der kulturpolitischen Abteilung der NSDAP., Gau Sachsru. Der Fübrerbeirat hielt am Freitag eine erste Sitzung ow, in der di« Dresdner Tierschützvereine »usammengelegt und die Pläne der Neuorganisation des sächsischen Tierschutz wesens dargelegt wurden. ^onenanto in rascher Fahrt die Kurve oderbaib de« Rat hauses. Hierbei schlng der Waaen nm und Kaiser wurde beranSgrscbleudert. Er fiel so unglücklich mit dem Kopf auf die Bordkante, daß er auf der Stelle tot war. Ein mit fahrender Gastwirt aus Walddorf kam mit dem Schrecken davon. , * Waldheim. Wie sie wirtschafteten. Wie die so zialdemokratischen Gewerkschaftssekretäre mit den sauer erarbeiteten Groschen der Arbeiter gewirtschaftet und wel che« Gchlemmerleben diese geführt haben, davon legt die Zahlstelle Waldheim des Deutschen Fabrikarbeiter-Verban des ein Zeugnis ob. Kaum glaubliche Zustände wurden aufaedeckt. Diese Zahlstelle verwaltete der sozialdemokra tische Stadtverordnete uyb RetchSbannerführer Arthur Lude wig. Er war al» der „brüllende Löwe" in der ganzen Um gebung bekannt. Bis Ende 1932 bezog Ludewig ein Monats gehalt von 409 Mk. Dieses Einkommen wurde jeden Monat durch hohe Spesen verdoppelt. Für einen Besuch der Zahl stellen Hartha, Geringswalde und Döbeln wurden 78 Mk. berechnet, eine Papierkonferenz in Kriebethal kostete in der Regel 89 Mark, für eine Zahlstellenkonferenz im eigenen Büro wurden 59 Mark bewilligt, und eine Svesenrechnung für drei Delegierte beträgt 128,80 Mark. So ist es die gan zen Jahre hindurch gegangen. 20 bis 28 absichtliche Rechen fehler ans einer Seite sind Kleinigkeiten. Aber nicht genug damit. Auf Kosten des Verbandes kaufte man sich Mützen, Füllfederhalter, schrieb für 10 Mark Ansichtspostkarten und Dutzende von Bleistiften wurden anaeschafft. Auf Kosten des Verbandes unternahm man eine Vergnügungsfahrt auf dem Stausee der Talsperre' K<4ebstein, die 45 Mark kostete. Für eine Bürovertrctnng zahlte man an einen anderen Bonzen 00 Mark und für das Bereinigen der Kartothek 20 Mark. LudewtaS Frau erhielt monatlich für bas Kehren etneS Zimmer 30 Mark nnd sein k^-olm für das Kehren eines anderen Zimmer» 25 Mark. Trotz elektrischer Rechen maschine wurden in der Buchführung die unglaublichsten Fehler festgestellt, so baß §ine Differenz von über 900 Mark vorhanden ist. Belege ganzer Seiten fehlen. Der Ver antwortliche, der sich gegenwärtig im Konzentrationslager Sachsenburg befindet, sucht sich dur^i Vortäuschung non Krankheit der VcrgnOnori''na zu entgehen. Ludewig be kleidete außerdem noch nebenbei vier Aemter, für die er ebenfalls Diäten schluckte. * Mitiwelba. Kammttnsst's-b<.f Kurierdienst: Ans Grund von Beobachtnnaen die »nm r»urck> Nivftneria- nen aemacht wo-den stift, würbe kür»llck> ein blestaer Kom munist weaen Verdacht« verbotener nolftilcher Betätigung kestaenommen. Die Ermittelvnaen führten noch »ur nor- läufigen Festnahme zweier w-iterer hier wohnhafter Kom- mnnisten. Im Verlause der Erörternnaen murde festgestellt, baß von einem auSwärtiaen kommunistischen Kurier der zunächst Frftgenommrne ,nr Gründung und Bildung einer neuen OrtSarnnve der KBD. beauftragt worden war. Der Knrier batte ibm -n ftftftm Zweck «mfonareicheS Onnani- sgtionsmnterial nnd Werbeschriften übergeben, und batte sein Wiedererscheinen in Aussicht «»stellt. Durch die um fangreiche» Grmittelnnaen wnrd« bekannt, daß der Funk- tfonär am Freitaa wieder nach hier kommen wollt«. E» bestanden nach Unklarheiten darüber, ob er mit der Bahn, oder sonst wie Mittweida erreicht,. Gegen '/.12 Ubr Mittags gelang aber sein« Ergreifung ans der Cbemnitzer Straße. Er hatte sich »an einem Motorradfahrer auS Chemnitz nach hier fahren lassen. Die beiden Personen wurden feftgenom- men und dem Polizeiaefänani« »naefübrt. In dem Kurier wurde ein bekannter Cbemnitzer Kommunist, der arbeitS- los« Kraftdroschkensührer Kurt Ludwig festgestellt. ES ist weitrr festgestellt, daß er in Chemnitz von einem bekannten Kommunisten zu der Fahrt geworben worden ist. Der Cbemnitzer Kommunist sowie die Ehefrau Ludwig find aus Veranlassung der hiesigen Polizei in Chemnitz verhaftet worden. * Chemnitz. Motorradfahrer tödlich verunglückt. Am Sonntag vormittag ereignete sich auf der Krenzimg Brühl —Untere Georaftraße ein heftiger Zusammenstoß zwischen einem staatlichen Omnibn» nnd einem Motorrad. Der Motorradfahrer und sein So-iu-fahrer kamen zu Fall. Beide wußten Wit schweren Schädelbrüchen ins Zschopau» Krankenbau« gebracht werden, w« der SozinSiabrer als bald verstarb. Der Zustand de» Motorradfahrer« ist be denklich. * Chemnitz. Zwei Schwerverletzte. In der Nacht »um Sonnabend fuhr in Schönau ein mit zwei Personen besetztes Motorrad von hinten auf «inen Kraftwagen ans. Di« beiden Motorradfahrer stürzten auf die Straße. Während der EoziuSiabrer mit einem Unterschenkelbrucb davonkam, zog sich der Führer des Rade« einen schweren Schädelbruch zu. Die beiden Verunglückten mußte« ins Chemnitzer Stadt. Krankenhaus geschafft werden. *Ane. Ein 100 jähriger Handwerksbetrieb. Nm 18. Oktober konnte Klempnerehrenobermeifter Paul Schieck in Aue. Inhaber der bandelSgerichtlich eingetragenen Firma L. A. Schieck, Klempnerei und Installation, das 100 jäbrl- ge Bestehen seine« Handwerksbetriebes feiern. Obermeister Schieck gehörte von 1911 bis 1932 ununterbrochen der Ge werbekammer Planen an, die ihm zu dem seltenen Jubiläum Glückwünsche übermittelte und eine Silberplakette über reichen ließ. * Frankenthal.i. Sa. Zwei Brüder an einem Tage gestorben. Hart zugeiaßt hat das Schicksal bei dem Kurzeschen Ehepaar in Frankenthal, dem e» an einem Tage zwei Söhne entriß. Bei der Rückkehr vom Krankenbett des Bruders Paul erlitt der 38 Jahre alte Malermeister Erwin Kur,« einen Schlaganfall, dem er, ohne da« Bewußtsein wiedererlangt zu haben, erlag. Wenig« Stunden vorher «ar auch sein Bruder verschieden. arten der Kampfmittel voran». Brandbombe« entzünden fich bei Durchschlagen ft»s Dach«? und entwickeln »Ine Hstz« von 3000 Grad. Ihre Wi-kvnaen seien ie nach der Beschaffen- Veit der Dachböden nerschied-n. Die Vorsorge bestände hitr in der, soweit möglichen, Entfernung alle« Brennbaren, jeallchen G,rssmvel« nsw. au« den Dachböden. Bei Flieaer- anoriff müsse eine Brandwache auf den Böden belassen werden. Ihre Pflicht habe diese Brandwache in der Unschädlich, mocknma dtr Brandbomben, die nicht explodieren, durch pereitstebenden trockenen Sand. Der Vortraaend« aav «In Beisviel darüher. nne eine ganz« Stadt bei Nichterfüllung de? Brandmachendienstes vernichtet werden könne. — Wixk« sam bei Flieaergeiabr sei der Kellerlustschutz. In der Woh- Nüna zu bleiben, sei eine Fraae des Mute« nnd der Beherr schung. Umuslänaliche Kellergewölbe könnten durch Ver steifungen ihren Schntzanfgaben gerecht gemacht werdest. — lieber das weitere Verhalten bei drohender Kriegsgefahr nnd bei Flieaeraefgbr näßer einaebend, wurden die weiteren Kampfmittel, die Giftgase, in ihrer Charakteristik nnd ibr« Vekämoinna nmrissen, Oft seien über diese, wie der „Tau des Todes" von den Amerikanern hierfür ein unzweideütige» Beispiel gebe, unberechtigte und unbegründete Schauer märchen in Umlauf gesetzt worden. Di» Giftgase seien nur üegenüber den Unwissenden aefährlich. Wer durch Grün- kreu». diese? fast nnmerklich« und unscheinbare Tiftaa«, geschädigt werde, müsse fich mit aller Ruhe fortbewegen oder hinlegen und ans Hilke warten. Hunde, di« bellen und nicht beißen, stellten die Mei »aas« dar. Für Unwissend« sei auch das gefürchtete Gelbkreuz eine ungeheure Gefahr. Vs bestehe ans einer taniörmiaen Flüssigkeit, die, ,« feinem Nebel» zerstäubt, durch alle Kleider dringe und auf der Haut ihre Verwüstungen anrichte. Man brauche aber keine Angst vor diesen Schädlingen zu haben, wenn man die jeweils erforderlichen Gegenmittel anwende. Bei Gelbkreuz seien die« Cblorkalk-Abwaschnnaen oder Behandlungen mit Über mangansaurem Kali, sowie Desinfektionen der in Mitleiden schaft gezogenen Kleider oder Wohnungen. Dem Blau» kreuz sei insofern besondere Bedeutung beizumessen, al« eS durch die Einsätze der Gasmasken bindurchdringe. Gas masken brauche nur der aktive Teil der Bevölkeruna bei seinem Rertunaswerk; die anderen Bürger sollten fich mit einem nassen Taschentuch vor Mund und Nas« aegen den Wind entfernen. In allem komm« e« iedoch aus die Rnbe und Disziplin der Bevölkerung an. Der Feind wolle Panik erzeugen nnd Unruhe stiften. Er lege Haupt» sächlich aus di« körperlich« und geistige Zermürbung des Volkes Wert. Nach dielen arundsätzlichen Ausführungen legte der Vortragende die praktische Anwendung ans da» Lager Zeithain dar. Er erwog die sehr nabeliegenden Möglich keiten des Angriff« gerade auf da« Lager. Deshalb muffe auch hier besonders Bvrsorae aetroffen werden. — Au« den Wohnungen müßt« beispielsweise sämtlicher überflüssiger Plunder beransgebracht werden. — Grundsätzliche Bedenken ergab die Behandlung de« Baue» von Unterständen anstelle nicht vorhandener Kellergewölbe. In eine derartig« Mause» falle sich »u begeben, sei die falscheste Sicherheit. Dorzu» schlagen sei dagegen die Einteilung de« Lager« in bestimmt« Zonen mit der etwaigen Organisation, fich in Laufgräben nach dem Wasserturm, dem Sportplatz und dem Industrie gelände zu bewegen. Es würden jedoch in weitgehendem Maße der Rat und der Wille der Bevölkerung eingehalt wetden zur Einrichtung de« Luftschutz««. Ueberhaupt wüßte jeder daran geben, durch Aneignung von Kenntnis, svwie Wecken und Pflegen des Kameradschaftsgeistes die Aus wirkungen v«n Angriffe« herabzumindern. Zum Schluß verlieh Herr Dr. W. Ortloph dem Wunsche Ausdruck, daß fick die Versammelten weiter in diese Ge» dankengänge hlneiudenke», sich dabei an ibn, den Vortra- , aeuden, wenden und insbesondere durch Anschluß an de» 1 Reichsluftschutzbund dem Beste» des Volkes dienen mögen. In der abschließenden Aussprache wurde uoch da« Tignalwesen behandelt und festgestellt, daß ganz bestimmt« Signale noch nicht durchg«arbeitet und da» Siguälwese« noch nicht vereinheitlicht sei. — Natürlich müsse «uck stet einem eventuellen Nachtangriff für «ine restlose Abbl«n- ! vnng gesorgt werden. — Auch die vielen der Durchführung noch darrenden Probleme und Pläne, die fich besander» auf ein von Herrn Dr. W. Ortloph berauSgegebeneS Lnft- fchutzmerkblatt stützen, kamen »ur Sprache. j WafferftSude 14.10. 33 18.10.33 ik. io. «s Mold«« r Kama» .... 4- 17 4- 21 4- 24 Modran .... — 76 — 73 — 72 GgerrLaun — 58 — 72 — 50 ElberNimburg .... — 68 — 72 — SS Vrandeis, .... — 66 — 79 — 75 « Melnik .... -ft 24 4- 2« >4- 25 Leitmeritz .... 4- 62 4- 4K 4- 62 Aussig .... — 44 — 48 — 47 Dresden . » . . —208 -199 —209 . Vieta -ISS -483^ -182
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