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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.10.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-10-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193310143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19331014
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19331014
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-10
- Tag 1933-10-14
-
Monat
1933-10
-
Jahr
1933
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.10.1933
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Am ReichshandwerVwoche. Lkk MW MMmM MWMMMWW. Da- Handwerk muß und wird leben: «S soll unter den Erwerb-Möglichkeiten wieder den Ehrenplatz «innehmen, der ihm seit Jahrhunderten gebührt. Da- Handwerk ist aber in der heutigen Zett »um großen Teil eine wirtschast- ltche Betätigung, erfordert neben technischer Leistung also wirtschaftliche« Können. Und hier steht dem Handwerks» meister seine wirtschaftlich« Organisation zur Sette, di« sich seit nunmehr fast 100 Jahren hervorragend bewährt hat: die Genoffenschaft. So notwendig wie das Handwerk in den Innungen und Sachverbänden seine berufliche Organi sation findet, ebenso stark wird eS zusammengehalten durch seine wirtschaftliche Organisation, die auf dem Selbsthilfe- Prinzip aufgebaute Genossenschaft. Neben der Kredit- genoffenschaft des gewerblichen Mittelstandes ist e» insbe sondere die Warengenoffenschaft, die LtnkausSgeuosienschast, die dem Handwerksmeister ein unentbehrlicher Krastquell ist und ihm für den Kampf um di« Behauptung seines Da seins die wirtschaftlichen Voraussetzungen liefert. Ueber 30 MO Angehörige des erwerbstätigen Mittelstände» ein schließlich der genossenschaftlich organisierten Einzelhändler sind heute in Sachsen in über 150 Warengenossenschaften zusammengeschloffen. Dies« gewaltige Ziffer ist ein Ergeb nis jahrzehntelangen erfolgreichen Ringens beS gewerb lichen Mittelstands um die wirtschaftliche Selbstbehauptung. Richtunggebend war die Erkenntnis, Laß der gemeinsam« Einkauf der Rohstoff«, Halbfabrikat« und Werkzeug« dem Handwerksmeister die ökonomische Grundlage bietet, um sich zunächst von seiner Hände Arbeit ernähren zu können, nm aber auch zugleich der Allgemeinheit preiswürdige Qualitätsware anbiete» z« könne«. Go bestehe» in Sachsen allein 54 Einkaufsgenossenschaften des Bäckerhandwerkes, in denen fast Ü000 sächsische Bäckermeister ihren Bedarf an Mehl, Zucker und .allen sonstigen Rohstoffen gemeinsam decken. Ueber 8000 sächsische Fleischermeister, rund 2500 Schuhmachermeister, über 2000 FriseurgeschäftS-Jn-aber, über 1100 Malermeister und über 800 Tischlermeister sind heute neben zahllosen Angehörigen anderer Handwerks berufe die Vertreter des genossenschaftlichen Gedankens in Sachsen. Wirtschaftlich gestärkt «nd gestützt dnrch de« ge» noffeuschaftlichen Zusammenschluß ist der Handwerksmeister in der Lage, sich mit ganzer Kraft in d«n Dienst der Allge» meinheit z» stelle« »nd in seinem Erzeugnis beste Qualität mit angemeffeuem Preis z« vereinigen. Wenn im vergangenen Jahre der Umsatz in Len sächsi schen Warengenossenschaften sich auf 78 Mill. belief, so ist diese Ziffer ein markanter Beweis für die entscheidende Rolle, die den gewerblichen Warengcnossenschaften in der Rohstoffversorgung des sächsischen Handwerk» zufällt. An nähernd 11 Mill. eigenes Vermögen stehen diesen rund 150 Fachgenossenschaften zur Verfügung. Dazu läßt der Handwerksmeister über 10 Mill. « an Spargeldern in den Genossenschaften arbeiten und stellt sich damit in den Dienst der Bewegung. Einigkeit macht stark. Unabhängig von kapitalistischer Hilfe, nur gestellt auf die eigene finan zielle Kraft, die geschöpft wird auS dem gemeinsamen Ein satz für die gemeinsame Sache, stehen die Genossenschaften des gewerblichen Mittelstandes heute gefestigt da. Der Handwerksmeister weiß eS heute genau: di« Genoffenschaft ist das erprobte Kampfmittel im Ringen um handwerkliche Selbstbehauptung. Mit einer Bilanzsumme von über 80 Mill, werden die sächsischen Warengenoffenschaften auch in aller Zukunft einen wirtschaftlichen Faktor Lar stellen, der den Gemeinschaftsgedanken tatkräftig fördert und zugleich aufbauende Mittelstandsarbeit leistet. Dabet kann festgestellt werben, baß das Wirken der Waren genoffenschaften jederzeit von dem Gemeinschaftsgedanken getragen und nicht egoistischen Zielen dienstbar war. Es war daher selbstverständlich, daß die gewerblichen Waren genossenschaften durch Eingliederung ihres Spitzenver- bandeS, des Deutschen Genoffenschafts-Verbandes, in den Retchsstand des deutschen Handwerks anerkannte Glieder -er neuen berufsständischen Wirtschaftsordnung geworden sind. MVMMM.WMW »er Mkwni WOiWsten. Bereits zur Adols-Hitler-Gpend« der deutschen Wirt schaft hatten die im Deutsche« GenoffenschaftSverbanb ver einigten gewerbliche« Genossenschaften rund »00 800 zur Verfügung gestellt. Auf dem SS. Deutschen Genoffen- schaftStag in Berlin hatte Anwalt KorthauS unter dem Beifall der versammelten Genoffenschaftsvertreter von dieser Spende Mitteilung gemacht. Jetzt stellen sich die gewerblich«« Genossenschaft«« wieder vereitwilligft tn den Dienst de» groß«« Wi«terhtlf»werk» der Reichsregierung, und auch hier kann mit einer Summ« von ungefähr 800 000 gerechnet werben, da die Mit- gltebsgenoffenschaften von der Leitung de» Deutschen Ge- noffenschaftSverbande» aufgeforbert wurden, den gleiche» Betrag zur Verfügung zu stellen, der für die L-ols-Hitler- Spende der Wirtschaft von ihnen gegeben wurde. MlVlMLkVll! „Billig, billig I", da» ist der Gedanke, der harte in den Zeiten wirtschaftlicher Not jeden Einzelnen beherrscht. Manchmal solche Kreise mehr, die tatsächlich noch über ein gutes Einkommen verfügen, al» ander«, di« einen Pfennig zweimal umdrehen Müssen, «he sie ihn auSgeben dürfen. Wenn billig und gut zusammenfällt, so ist dagegen nichitS einzuwenden. Die Billigkeit darf aber nicht erhielt werden auf Kosten der Qualität oder gar der Gesundheit des menschlichen Körper». Da» gilt ganz besonders von der Fußbekleidung. Manche Menschen sind untrüglich Wetter propheten, sie haben Hühneraugen, und wenn ihnen diese Hühneraugen Schmerzen bereiten, dann können sie mit fast tödlicher Sicherheit Voraussagen, daß «» morgen regnen wird. Weshalb haben sie Hühneraugen? Weil die Fuß knochen verlagert sind, weil sich starke Druckstellen gebildet haben infolge eine» unpassenden Schuhzeua». Für sie gilt der Satz: Der Nutz muß sich an den Schuh gewöhnen, anstatt einen Schuh für den Fuß zu beschaffen. Die liebe Eitelkeit, der seitens der Mode Konzession gemachst wird, hat uns dieses unvernünftige Schiuhzeug gebracht. Leider wird naturgemäße Fußbekleidung der Mode halber heute häufig vevachitet. Das gilt besonders für da» schöne Ge schieh. Auf hohen Stöckelabsätzen trippelt man einher, man bildet sich nachgerade zur Spitzentänzerin au», und ein täglicher Spaziergang bedeutet «ine schwere Arbeitsleistung. Andere gönnen dem Fuß, der tagtäglich schwer arbeitet- der eine große Last zu tragen hat, nicht die Luft zum Atmen. Die Haut de» Fußes will aber atmen, genau wie die übrige Haut unseres Körper-. Atmung ist zum Leben unentbehrlich,l Wenn der Fuß arbeitet, la erzeugt dieses Waxgls. Wüvt Mb Md leine Laut udbt vermögen, sa entstehen Ausdünstungen, die, wenn ihnen der Abzug verwehrt wird, sich in Schweiß verwandeln, und fv entsteht der Sckweißfuß, der weder für den Besitzer noch, für seine Nebenmenschen als angenehm bezeichnet werden kann. Dieter Sckweißfutzbilduna wird in hervorragendem Maße Vorschub geleistet durch die Verwendung von Gummi sohlen. Die Gummisohle ist wasser- und luftundurchsäfsig. Sie weist ganz andere Eigenschaften auf als ein« Leder- svhle. Leder ist selber tierisch Haut, die alle Eigenschaften besitzt wie die Haut unseres eigenen Fuß«-. Wasser kann nicht emdrinaen, überschüssige Wärme wird jedoch durch die Poren der Haut im Ätmungsprozeß auSgetchieden. Da ist bei Gummi nicht der Fall. Gummi ist dem mensch lich «n Körper fremd. Tchweißsüße und nasse Füße sind häufig die Ursack« sür Erkältungserkrankungen der ver schiedensten Art. Die Jahrtausende alte Kunst der Gerbung erhält dem Leder die natürlichen Vorzüge, e» ist biegsam, verwehrt der Nässe den Eintritt und vermittelt dennoch dem Fuß die Wohltat der Atmung. Wer heute Kevnleder- svhlen trägt, weiß diese Vorzüge zu schätzen, er wird einen unbedingt sickeren Gang behalten, mag es regnen «der schneien oder die Sonne scheinen. Daß dis Haut de- deut schen Viehe», mit der Rinde deutscher Eichen gegerbt, da beste Leder ergibt, darf nicht vergessen werben. Wenn irgendein billiger Ersatz lockt, so bedenke man, daS Beste ist das Billigste, und Leder bleibt Leder! Darum soll der Deutsche nur Ledersohlen tragen. Leder ist das Beste und Gesündeste für jeden Fuß, trockene Füße und sicherer Gang. * her WM Ser VMSMM M sie MiMlMS Ser MMalt. Die erfolgreiche Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, di« Ueberwindung der Wirtschaftskrise und der Wiederaufbau einer neuen, auf sicherer Grundlage ruhenden, gesunden deutsch«« Wirtschaft erscheint nur dann gewährleistet, wenn alle B«völksrungSscknchten, alle WirtschaftSkreise mit Auf bietung äußerster Energie gemeinsam an der Erreichung diewS Zieles arbeiten. Eine befonkere Aufgabe wird in diesem Zusammenhang auch, den Banken gestellt, von denen erwartet wird, daß sie dem Gewerbe, dem -Handel, der Industrie und der Landwirtschaft die zur Wiederinstand setzung ihrer Betriebe, bezw. zu deren besserer Ausnützung nötigen Kredite zur Verfügung stellen. Die auf dieser Basis an die Banken gerichteten Gesuche haben dann auch, soweit dies im Bereich, der Möglichkeit lag und sie durch die Umstände gerechtfertigt erschienen, Berücksichtigung ge funden. Freilich, konnte dies nicht immer, und besonders nicht stets in dem gewünschten Maße geschehen. Die» lag aber weniger an mangelndem Wählwollen leiten- der Bankleitungen als vielmehr an den dielen Anforderungen bisweilen nicht voll genügenden Betriebsmitteln. Dies könnte aber anders sein, wenn alle diejenigen, welch« Gelder flüssig baden, sei es auch nur vorübergehend und in bescheidenem Umfange, diese zur Bank brächten, damit sie so in den Kreislauf des Kapitals eingeschaltet werden und befruchtend auf die deutsche Wirtschaft wirken können. Brach, liegende Gelder dagegen sind «in Hindernis für das Jneinandergreifen der einzelnen Näder de» Wirt» schaftsgetriebes, ein Hemmnis sür die Erreichung deS höchsten Zieles unlerer Negierung, die Erwerbslosen in den Arbeitsprozeß wieder elnzureihen! Jeder Pfennig, zur Bank gebracht, bedeutet Stärkung der Wirtschaftsmacht. MellerMleSe ml WelsemEer. MS einer der ältesten Berufe ist der P-elserschmtede- und Schleiferberuf aus der Zunft der Schlvertschmied« und Schwertfeger hervurgegangen. Seine das ganze Reich um fassende Organisation wurde von den Messerschmieden schon im 14. Jahrhundert errichtet. Seit dieser Zeit haben sie eine ununterbrochene Entwicklung ihres beruflichen Können gepflegt. Dadurch, daß von altersher an die Meister anwärter bei Ablegung ihrer Prüfungen immer größer« Anforderungen gestellt wurden, hat sich dieser Stand zu größtem handwerklichen Können hindurchgerungen. Heut« ist dieser wohlgeachtete Stand au» dem Wirtschaftsleben unseres Volkes nicht mehr tzinwcgzudenkcn. Fast alle Berufe haben den Stand der Messerschmiede und Schleifer al- notwendig erkannt: ist er doch, mehr als je in der Lage, mit modernen Maschinen und Präzisionswerkzeugen höchste Leistungen zu vollbringen überall dort, wo Haus halt und Beruf den sauberen und scharfen Werkzeugen den Vorzug geben. Der Stahlwarenhandel liegt berechstisterwets« in seinen Händen. Der Messerschmied und Schleifer von heut« setzt seins» ganzen stolz darein, dem Verbraucher mit Hilfe seiner Kenntnisse in allen Stahlsorten nur da- Best« zu bieten. Möge die Handwerkswoch« auch für den Beruf der Messerschmiede und Jnstrumenten-Vchleifermeister segens reich, lein! * WWkMvkll MW MWt M WO«. Delegrammw«chf«l Krupp — von Renteln. * Berlin. Anläßlich der Handwerkerwoche sind dem Präsidenten de- ReichSstanbe», Dr. vo« Renteln, aus allen Teilen Le- Reich«» und von allen BerusSgruppen Begrü» ßnngSschrei»«« zugesanbt worden. Der Präsident de» Reichsstandes der Deutschen Industrie, Herr Krupp von Bohlen-Halbach, hat ebenfalls in einem Schreiben den Wunsch «ach «nqst«r Z«samm««arLeit zwischen den beid«« Gständ«« z«w «»»druck ««»«acht. In diesem Gchreibe« heißt «S u. a.: ^Denr Reichsstand be» Deutschen Handwerk» übermitteln wir zu der bevor stehenden Handwerkerwoche unser« Vesten Wünsche. Der Reich-stand der Deutschen Industrie ist sich de» hohen Werte» de» deutschen Handwerks für unser gesamtes Volkstum im mer bewußt gewesen und fühlt sich mit ihm auch für dir Zu kunft schicksaisverbunden. Möge die vertrauensvolle Zu sammenarbeit zwischen den beiden WirischaftSständen wie bi»her so auch künftig beherrscht sein von dem Grundsatz, daß di« Interessen der einzelnen Wirtschatt-ständ« sich stet» dem Gemeinwohl und damit den Notwendigkeiten unsere» Vaterland«» unterzuovdnen haben. Dr. vo« R««t«l« hat dieses Schreiben zum Anlaß ge nommen, Herrn Krupp von Bohlen-HalbaL persönlich für tlliür LklMpMiskett LU banke» MWH Sn vkMe» WM» mV NWlM i« für deutsche Kultur e. B. Stützpunkt Riesa. beizustebcn. Wir sollen es und durch unser Können aus« Kürzlich fand im Sächsischen Hof die «rst« RsenMch« verfammüen« »«» KDAJ. in Riesa statt. Im Mittelpunkt stand die Rede de» Pa. Dr.,Jng. Reiche, Dresden, über „Zweck und Ziel« de» ffWAJ". Die Bersammlung stand ganz i« Banne der kristallklaren, knappen und daher dem Ingenieur besonder» sympathischen Darlegungen Les Vor- tragenden. Herr Dr.-Jng. Reich« führt» etwa folgendes au»: „Oft wird die Frage an mich gerichtet, gegen wen sollen wir im Kampfbund kämpfen? Es gibt doch in Deutschland jetzt nicht» mehr zu kämpfen! — Diese Frage zeigt, daß in unseren Reihen noch große Unklarheit herrscht. Und wir müssen Klarheit haben über unser« Stellung im Staat. Gibt eS wirklich nichts mehr zu kämpfen? Der Kampf der Deutschen gegen Deutsche ist zu End«, dank unserem Führer. Der Kampf um den deutschen Menschen, um die Erweckung deS deutschen Menschen, geht aber weiter und soll stündlich neu entfacht werben. Bi» ein jeder Mit kämpfer wird in der groben Armee unsere» Führer». In den verschiedenen Formen des Kampfe» sReden, Versamm lungen, Fest« uss.l ist -er KDAJ. nur ein Frontabschnitt. Da» Beherrschende ist, -aß der Staat in einer ganz anderen Form an un» herantritt als früher. Andere Rollen und Aufgaben haben wir jetzt als früher. WaS war denn die Stellung deS Ingenieur» im Staat? Technische Schule, vollgepfropft voll Fachwissen, Stellung angenommen, Arbeit nur für den Beruf! Wir haben nur dort unsere Aufgaben erfüllt. Dort hat der Ingenieur große» geleistet. Unser« Derk« sprechen für uns. Aber darauf haben wir uns im allgemeinen beschränkt. Sonst hat sich der größte Teil um nichts gekümmert. Meist war jeder zufrieden mit dem Zurückblicken auf die Werke, mit denen sein Name verknüpft war. Wir haben dabei ver gessen, unsere Blicke auf unsere Volksgenossen zu richten, und daraus, ob es nützlich ist für da» deutsche Volk, was wir tun. Man hat unS sogar serngehäkten von diesem Denken. Ost wurden wir dazu ungehalten, Leistungen zu vollbringen, die andere arbeitslos machten. Diese In genieure genossen sogar besondere Wertschätzung. Der Ge danke, baß ihr Werk für da» Deutsche Volk kein Segen sein könne, kam nicht. Wir dürfen aber jetzt nicht daran Vorbei gehen, was in früheren Jahren gesündigt worden ist. Wir dürfen unS jetzt nicht mehr freiwillig beschränken, dürfen nicht mehr alles andere anderen überlassen. Wir erleben jetzt das Herauskommen des Staates, der den Ingenieur bvaucht, ruft, der ihn herauSreißen will au» dieser selbstgewälUtcn Beschränkung, er soll nicht mehr „Kuli der Wirtschaft sein". Wenn wir wissen, waS der Ingenieur versäumt hat, erkennen wir auch, waS zu tun ist. Volk und Staat hat uns gleiches mit gleichem vergolten. Der Ingenieur hat sich nicht um die anderen Aufgaben ge kümmert, das deutsche Volk hat sich nicht um ihn gekümmert. Das Volk hat dem Ingenieur gleichgültig gegenüber gestanden, seine Taten haben keinen Widerhall im Volke gesunden. Und der Staat? Er hat die Führung auch nur stets Verwaltungsbeamten Vorbehalten. Heute ist e» anders. Stolze ZnkunftShosfnnng für unseren Stand er füllt unS. Um unS erstehen neue, große Werke der Technik: Gtraftenbauprogramm, Neulandgewinnung an den Küsten auS Oedländern, Flußregulierungen, Talsperrenbau, Pläne sür Umstellung der Energiewirtschaft. Uebcrall hierzu braucht man Ingenieure. Der Appell der neuen Zeit, der jeder als freudiger Mitkämpfer gegenüberstchen muß. Der nationalsozialistische Staat hat als Rahmen dieser neuen Erkenntnisse eine eigene Organisation zur Ver fügung gestellt, den Kampfbund Deutscher Architekten und Ingenieure. Es soll anders, eS soll besser werden. Der Ingenieur soll herausgehcn aus seinem Beruf. Das wird ihm der KDAJ. ermöglichen. Er wird Mitarbeiten an einer Reform des technischen BildungSwesens, damit nicht mehr nur Spezialisten, sondern fanatische Deutsche erzogen wer den. DaS deutsche Volk braucht vom Träger der Technik eine begeisterte Mitarbeit. Der KDAJ. ruft alle, die willen- sind, mitzuarbeiten. Der Ingenieur, der diese Ge danken ersaht hat, muß an diesen Zielen Mitarbeiten. Der KDAJ. wird dann immer die Leute dem Staat angeben können, die geeignet sind, die entsprechenden Aufgaben zu bewältigen. Für jeden leitenden Ingenieur ist die Gefahr vorhanden, daß er vor der Fülle der Tagesaufgaben daS große Ziel, für das Volk tätig zu sein, vergißt. Hier ist der KDAJ. al» Mahner tätig. Wenn der KDAJ. diese alle er» saßt hat, dann ist er nach dem Willen des Führers dazu be rufen, den deutsche« Jngenienrstand in den kommenden Ständestaat «inzuordnen. Ich schließe mit einem Worte des Führers vom Bückrberg, das — auf den Ingenieur an gewendet — seine Aufgabe umreißt: „Die Not des deutschen Volke» ist unser Leid! Seine Größe und sein Glück ist unser« einzige Sorge!" Nach diesen mit großem Beifall aufgenommenen Wor» ten trat «ine kleine Pause ein, bi« vor allem benutzt wurde, um schriftlich in Frageform zu bringen, was den einzelnen noch bewegte und wa» ihm unklar erschien. Herr Dr.-Jng. Reiche betonte dann bei der Beantwortung dieser Fragen, baß eS sich hierbei immer um die gleichen Fragestellungen Handelt«. Er brachte völlige Klarheit, indem er die Drei teilung der Jngenieurorganisationen zeigte. 1) Technische- wissenschaftliche Arbeit in den technistz-wissenschastlichen Fachvereinen, di« in der Arbeitsgemeinschaft der technisch- wisienschaftl. Vereine zusammengeschloffen seien. 2s Die Aufgaben und Probleme, bi« an den einzelnen als Ange- stellten und Arbeiter eine- Betriebe» herantreten, behan deln die der Arbeitsfront eingeglieberten Verbände. 3s Die StanbeSfragsn aller deutschen Ingenieure, Unternehmer, angestellten und freischaffenden Ingenieure, sowie die Be reitstellung zur Mitarbeit an der technischen Arbeit im Dienste be» Maate«, seien Aufgaben de» KDAJ. Er schloß mit folgenden Worten: „Augenblicklich wird der größte aller Kämpfe gegen die Arbeitslosigkeit gekämpft. Ts besteht die ideelle Verpflich tung, jeden freien Arbeitsplatz zu besetzen, um jeden Deut schen wieder zu Arbeit und Brot zu führen. Darum, deut sche Ingenieure, heraus an die Front! Treten Sie ein in den Kampfbunb Deutscher Architekten und Ingenieur«! Das neue Deutschland ruft sie, sic sollen ihm bienen. Arbeit und Arbeitsbeschaffung für alle Hand- und Kopfarbeiter! Arbeit aller für Deutschland. Wir geloben, ihm mit Tat und innerster Ueberzeugung durch unseren tiefen Glauben . ... bauen, stark machen, damit die Nation wieder den Platz einnimmt, der ihr gebührt." Am 2. 11. findet die nächste Mitgliederversammlung statt. Anmeldungen zum KDAJ. werden vom StützpunkiS- leiter, Pg. Dipl.-Jng. H. Dörn, Horst-Weffel-Str. 13, ent» acgengeuvmmen. Dr. K.
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