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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.10.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-10-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193310143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19331014
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19331014
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-10
- Tag 1933-10-14
-
Monat
1933-10
-
Jahr
1933
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.10.1933
- Autor
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-aänge »Unsere Hekchat* werbe» erneut empfehlend tt» Erinnerurm gebracht, —* Oesfenttiche Bezirk« au »Ichußsitzung findet Donnerstag, t>en 19. Oktober 1933, im TitzungSlaale der AmtshauptmaMlckaft in Großenhain statt. —' Die belteoten Taickie-nfahrvläne für Eilenbalm, städti-cten und staatlichen kkraftwagenverkebr lind erschienen n»d L» unserer Geschäftsstelle, G-oethestraß« b9, zu haben. —* 75jähr/ge» Leschäft»iu«il«nm. I» diese« Tagen feiert das Fachgeschäft für Uhren, Schmuck und Edel- bestecke, Fa. A. Herrner. Inh. Joh. KühnertS Witwe, Riesa, SchlaMterstraste, fein -vjährige« vestehen. Im Jahre 1858 gründet« »er Uhrmachermeister Andrea« yerkn « , dgs Unternehmen an Ler heutigen Stelle, die seiner Zeit «vch die Neu« Gaffe hieß, ihre« jungen Bestands halber al« «euer Weg nach den »Bahnhöfen (alter Chem- nttzer- und Leipzig-Dresdener) hei Riesa*. Da« Hau« ge hörte damal« einem Schmiedemeister namens Thieme. Bom Gründer-Übernahm da« Geschäft dessen Sohn Alfred Herkner, der heut« noch hochbetagt in Dresden lebt. Im Jahre ISO« erwarb Herr Uhrmachermetster Max Johannes Kühn«rt das Geschäft und führte «S zu hoher Blüte: «S war ihm vergönnt, am IS. «Januar 1SS1 da« 25jährige Inhaber-Jubiläum feiern zu können,- am lli. Juli 1S31 raffte dann der Tod den rüstig schaffenden Handwerksmeister viel zu früh für die Seinen hinweg. Seither führt die Witwe des Verstorbenen, unter fach- männischer Unterstützung ihre« Sohnes und eine- berufS- tüchtigen Gehilfen da« Geschäft, da« sich in Stadt und Land besten Ruse» «rfreut, im Ginn« d«S Verstorbenen und im Geiste deutscher Handwerkskunst weiter. Möchte diese Unter nehmung, di« «ine Pflvgstätte bodenständiger Qualitäts arbeit ist, in all« Zukunft hinein weiterblühen, zur Ehre de« deutschen Handwerks: da» ist unser Wunsch zum gegen- wärtiqen Jubiläum, —* Ob st- und Weinschau in Merzdorf. Wäh rend das Handwerk in der kommenden Wackle und b-e- 1-onders morgen die Allgemeinheit von seinem Können und seiner Leistungsfähigkeit überzeugen will, so will der Be zirk so b st bau v e r e in P och-r a-M e rz d o rf dasselbe auf dem Gebiete de» Obstbaues durch eine Obst- und Weinfchuu dortun. Sie findet heute und morgen im Gasthofe zum Schwan in Mela-Merzdorf statt. Gestern hatten noch alle Hände voll zu tun, und beute fand die Eröffnung derselben in einfach schlichter Weife durch den Vorsitzenden des Verein«, Herrn Reich«, statt. Sie bietet gleich der Ausstellung vor 2 Jahren wieder ein wunderschönes Bkkd. DaS Glanzstück der Schau befindet sich inmitten des Saales. Dort hat Herr Geißler-Weid-a in meisterhafter Weife Blattpflanzen und Blumen zusammen gestellt, aus denen gleichsam der Herbst nach dem Eingänge und -nach der Bühne zu je ein Füllhorn mit Früchten und Weintrauben in bunter Weile auf die Erde ausschüttet. Ein allerliebstes Bild. Rings um diel es dekorative Schau stück lachen den Besucher von allen Seiten de» Saales die herrlichsten Früchte und Weintrauben, schön geordnet nach den Orten ver Herkunft ihrer Erzeugnisse, -an. Und da zum Obstbau auch die Bienenzucht gehört, so fehlt letztere auch« nicht auf dieser Schau. Mitglieder deS Riesaer Bisnen- zuchtverein», insbesondere Herr Oberpostsekretär Hentzschel, haben die Bühne als Abschluß der Schau in sehr geschickter Weise mit ihren Erzeugnissen,' vor allem mit Honig aus verschiedenen Trachten auSgeschmückt und in die Herbst licken Farben der Zweige die Bilder deS Reichspräsidenten von Hindenburg und des Volkskanzlers Adolf Hitler ein gefügt, so daß sie gleichsam als Schirmherren schützend auf die heimische Arbeit herabschauen. — To zeigt die wohlgelungene Schau die Leistungsfähigkeit d«S deutschen Obst- und Weinbaues, sauste der deutschen Imkerei. Möge ihr ein zahlreicher Besuch beschieden sein. —* Einweisung des L a n de s biscki'o fS durch den Re i chs bi 1 ch-a f a m 31. Oktober. Der Ref-onna» ti-onstag 1933 hat für das ganze evangelilchi-lutherische Tick-len eine ganz besondere Bedeutung erhalten, da der Reichsbischof unseren sächsischen Landesbischof Eoch an diesem Tage, dem 31. Oktober, feierlich in sein Amr ein weisen wird. —* 16. Zwingerlotterie. Die Ziehung der 16. Zwingerlotterie diesen Montag und Dienstag ist öffentlich nn Kurländer Palais, Dresden-A., ZeughauSplatz 3. ES kommen eine Prämie von 1b OOO MM., 1 Hauptgewinn von 10000 RM., 1 Hauptgewinn von 5000 RM., Gewinne zu 1Y00MM., 500 RM., 200 RM., 100 RM., 50RM. usw., zus. 90000 RM. zur Ausspielung. — Lose zu 1 RM. sind noch bei allen Kollekteuren und im Heimatschutz, Dresden- ZI. 1, Sck-ießgasse 24, erhältlich. — Helft das Erneuerungs werk am Dresdner Zwinger vollenden: kauft Lose! —lpr. Genehmigte G e l di a m m lun g. Das Säckssifche Arbeits- und Wohlfahrtsministerium teilt mit: AuS Anlaß der Reichshamdwerkhwoche findet nach einer Vereinbarung deS Winterhilfswerkes des deutschien Volkes 1933/34 mit dem Reick.Sstand deS deutschen Handwerks in der Zeit vom 14. bi» 22. Oktober 1933 unter dem Motto „Winterhilfswerk — Hitlerspende" ein öffent licher Verkauf von Abzeichen (eine Plakette zum Preis« o-on 10 Pfg. und eine Emailleplakette zum Preise von 50 Pfg. je Stück) statt. Der Abzeichenvertrieb gilt für daS Gebiet des Freistaats Sachsen im Rahmen dcS Sammel werks des Winterhilfswerke-« de» deutschen Volke» al» genehmigt. —'WiederlehenSfeierderehem. 12er Feld- arttlleristen. Die Bereinigung «hem. 12er Feld- artilleristen veranstaltet in der Zeit vom 26. bis 28. Mai 1934 in Dresden für die Angehörigen deS ehem. 1. Kgl. Sächs. Feldariiller,e-RegimentS Nr. 12 einschließlich Reiten der Abteilung und seiner Feldsormationen die zweite Wieder sehensfeier. —' „Der Deutsche Automobil-Club" (DDAC.), Gau XI, unternimmt morgen Sonntag seine Abfahrt für da« Sportjahr 1933 nach Mesa und wird im Hotel Höpfner in der Zeit zwischen 15 -und 16 Uhr zu einem geselligen Beisammensein mit ansckiließendem Ball eintreffsn. Die geplante Werbe-Rundfahrt in Riela muß wegen des Handwerkerfe stzuge« und mit Rücksicht auf den voraussichtlich starken Verkehr, unterbleiben. —* WiedersehenSsei er der ebem. 192 e r. Die Kameraden der ehemaligen 192. Infanterie-Di Vision halten vom 28. bis 30. Oktober in Dresden eine Wiederlehens feier ab. Die Feier beginnt am Sonnabend mit einem Begrützungsabend im Linkeschen Bad. Am Sonntag vor mittag vereinigen sich die Teilnehmer zu einem (Bedacht- nisgottesdienst in der Garnisonkirche. Anschließend finden ewe Kranzniederlegung am Ehrenmale der Division und ein Vorbeimarsch vor den Ehrengästen statt. Am Nach mittag führt ein Sonderz-ug die Teilnehmer »ach Meißen. Mit Führungen und Besichtigungen in Dresden finden am Montag die Feierlichkeiten ihren Abschluß. —* Herbsttagung der Fachschaft für Kir chen- und Schulmusik. Die Lerbsttaguna der Fach- schM für Kirchen- und Schulmusik der Kreisyauptmann- schaft DreSden-Bautzen in Zittau begann am Donners tag vormittag mit einer öffentlich«» Hauptversammlung, bet der Gaufack-schaftSleiter Kirchenmustkdirekt-or Jähntg eine große Anzahl von Gästen begrüßen konnte. Den Fesd- vortraa hielt Muiikforsckler Dr. Erich NtÜller-DreSden über „Musik und Raffe". Am Nacksmittag fand in der JohanniS- kircke ein großes Kirchenkonzert statt. Ein bunter Unter- hattungsabend besckiloß den Gautag der Kantoren und Organisten -er Kretz» bauptmamllLstt DrMLN'Asuttv. —* Kurt Arnold Findeifen sünfzigjähris. Kurt Arnold Ftnbeisen, der Dichter der sächsischen Heimat und Lesstngpreisträger, wird am 15. Oktober 50 Jahre alt. Er hat sich besonder« durch seinen -odenstänkstschen Roman »Der Sohn der Wälder*, durch seine »Volk«ltebgeschichten* und seine mufikaltschen Romane über Robert Schumann und BrahmS einen Namen gemacht. Sein neueste» Werk »Sin deutsche» Herz*, ein Spiel um Ludwig Richter, hat die »Deutsche Bühne* tn den Vertrieb genommen. Strehla. Ein mcknnlicher Leichnam wurde Donners tag nachmittag tn der 4. Stund« an der Großen Fähre in Strehla auS der Elb« geborgen. Wei dem Toten handelt e» sich um den verheirateten 30 jährigen Maschinist Rich. Gustav Seeger, der auf einem am Riesaer Elvkai vor Anker gelegenen Elbdampfer beschäftigt war und am 5. d«. Mts. vormittag« gegen 11 Uhr ertrunken ist. Lr hat um diese Zeit seine Wäsche gewaschen und istdabet über Nord gefallen. Der Vorgang war unbemerkt ge blieben. Der Dote wurde polizeilich aufgehoben und nach der Strehlaer Leichenhalle gebracht. — Da» ehemalig« Ar beitslager als SA.-Heim. Die durch die Auflösung de« Arbeitslager» Strehla in den Chemischen Werken frei- gewordenen Räume werden ab 15. dS. MtS. von der SA. und der Hitlerjugend bezogen. Die erforderlich« Innen einrichtung soll nach und nach beschafft werden und ost SA. hofft dabei auf die Unterstützung der Einwohnerschaft. So sind z. B. schon Bretter willkommen zur Herstellung von Bänken und dergleichen. Richtig, denn was ist ein Haushalt ohne daS Riesaer Tageblatt! Ersten» weiß der Man« nicht, was in der Welt vorgeht und zweitens steht di« Hausfrau ohne Einkaufsberater La. Das geht Loch wirklich nicht. Bitte, empfehlen auch Sie, wo immer Sie Lazu Gelegenheit haben, das Riesaer Tageblatt. Leser, die ihre Zeitung empfehlen, sorgen für die bessere Ausgestaltung ihres Blattes. Jeder nutzt sich also selbst. Gröditz. Die Honigdiebe ermittelt. Dank dar Be mühungen de« Gendarmeriehauptwachitmäister« Matz in Gröditz gelang eS, die Spitzbuben ausfindig zu mackisn, die in der Zeit vom 15. bis 17. September 8 bis 10 Bienenvölker verschwestlten, um den Honig zu sbehstn. Hierdurch, entstand den Imkern, Lehrer Scholz-Meißen, Sattlermeister Fritzsche-Stvsumen, Gutsbesitzer Kretz- schnmr-Stroumen sowie dem Schmiedemeisstr Schlegel, die nick-t -nur um ihre gesamte Honigernte kamen, sondern auch durch, den Verlust ihrer wertvollen Völker auf» schwerste geschädigt wurden, ein großer Schaden, der in diesem schlechten Honigjahre um so empfindlicher ist. Eine exem plarisch« Strafe für die Frevler wäre sehr am Platze. Die Diebe sind zwei Brüder, bei denen genügend BeweiS- material gefunden wurde. * Dresden. Ein skrupelloser Räuber nach zwei Jah ren dingfest gemacht. Am 12. Februar 1931 war eine 80 Jahre alte Rentnerin in ihrer Wohnung am Dammweg von einem jungen Bursch«» überfallen w-orden. Der Täter hatte sick, zunächst als Beauftragter einer Schwerhörigen organisation ausgegeben, der die Frau angehörte, und für den Verein 200 Mark verlangt. Da da? Geld ihm nicht gegeben wurde, hatte der Unbekannte die Greisin mit einer Pistole bedrolst und, nachdem er 2 Mark erhalten hatte, die Flucht ergriffen. Die von der Kriminalpolizei im Zusammenwirken mit der Landgendarmerie Klotzsche eingelciteten Maßnahmen führten jetzt zur Festnahme deS Täters, eines 21 Jahre alten Klempnergehilfen. Bei seiner Vernehmung gestand der Verhaftete die Tat ein. Außer dem konnte ihm nachgewiesen werden, daß er im Jahre 1930 der gleichen Rentnerin «inen Geldbetrag von 500 Mk. gestohlen hatte. * Dresden. Saarkinber in Dresden. Am Freitag 1rastn unter Fsibruna des TranSportleiterS Dr. Schönherr auf dem Hauptbabnhof Dresden 500 Kinder au« dem Saaraebiet ein. Auf dem Hauptbahnbof wurden st« von Abordnunaen der Hitlersuaend, des VdM. und von der SA. Kapelle Beil empfangen und von Jugendfübrer Meyer begrüßt. Danach wurden di« Kinder im Sveisesaal mit Kakao und Brötchen bewirtet. Der Transport aina dann teil» nach der Sächsischen Schweiz, teil« nach dem östlichen Erzgebirge weiter, wo die Kinder vier Wochen zur Er holung bleiben. * Kesselsdorf. Sturz aus dem KirchtnrmaebSlk. Nack wohlgelungenen Revaratnrarbeiten am Turm und Dach der hiesigen Kirche rutschte der hiesige Dachdecker W. Klamig beim Abkebren von Balken im Turminnern ab und stürzte so unglücklich, daß er schwere Verletzungen davon trug und in das Krankenhaus Freital gebracht werden mußte. 'Heidenau. An die Keankenhau»mauer gefahren. Auf der steilen Sedlitzer Straße sprang einem junaen Mann auS Hausdorf die Kette vom Rad. Nach rastnder AbwärtS- fabrt verlor der Radfahrer die Gewalt über lein Fahrzeug und fuhr gegen di» Mauer des JohanniterkrankenhauseS. Der schwer Verunglückte mußte sofort in das Krankenhaus gebracht werden. 'Dir na. Bürgermeisterwahl. DaS Stadtverordneten kollegium von Dohna wählte in seiner letzten Sitzung den bisherigen kommissarischen Bürgermeister Redeniu« zum Bürgermeister von Dohna- * Dirna. Kaffee, der da» Leben kostete- Beim Lr- wärmen von Kaffee auf dem Gaskocher wurde ein hieffger Schneider von einem Unwohlsein befallen. Der überkochende Kaffe« verlöscht« die Gasflamme. Al« der Verunglückt« ausgefunden wurde, gab er nur noch schwache Lebenszeichen von sich. Di« sofort angeftellten Wiederbelebungsversuche blieben ohne Erfolg: ' Freiberg. Wegen Betteln« 177 mal vorbestraft. DaS Amtsgericht verurteilte den 75 Jahre alten Glocken gießer Wendlandt au» Chemnitz wegen Betteln« zu fünf Wochen Haft. Er war bereit» 177 mal wegen Vetteln« und Landftreichen« vorbestraft- Im Urteil wurde fein» Ueberweisung an di« LandeSvolizeltzehördr und di« Mög lichkeit gegeben, den Angeklagten in eine« Arbeitshaus« »der Altersheim unterzubringen. * Leipzig. Mehr als 60000 unterschlagen. Eine hiesige Kohlengroßhandlung teilte dem Kriminalamt mit, Latz tzst tbr LLtulchlaaunLea tu gröLcum Ilrnksnae leltae- stellt worben seien. Der Tat verdächtig seien zwei Ange stellte, die bereit» über zehn Jahre bei der Firma beschäftigt würden. Die Beschuldigten, der Handlungsgehilfe Edwin H. und der kaufmännische Angestellte Martin S., wurdert daraufhin festgenommen und dem Polizeipräsidium »uge- führt. Bei ihrer Vernehmung gaben beide zu, bi« Unter schlagungen in den Jahren 1924 bi» 1982 begangen und durch falsche Buchungen -in den Kassenbüchern verdeckt zu Haven. Nach ihren eigene« Angaben sollen für jeden von ihnen im Lause der Jahr« ungefähr 80 000 N.« herauSge- sprunaen sein, die fst restlos verbraucht Haven wollen. Di« oberflächliche Nachprüfung der Bücher hat jedoch ergeben, daß der unterschlagene Betrag weit höher ist. DaS Hand werk wurde den ungetreuen Angestellten erst gelegt, nach dem die Firma Buchungsmaschinen angeschafft hatte, die von weiblichen Angestellten bedient werden. Die Töter sind bereits der Staatsanwaltschaft »»geführt worden, » Augustusburg. SO Jahre. In bewunderns- werter Rüstigkeit beging am Donnerstag in Augustusburg der Vrivaiwann Lenst LutermUth seinen SO. Geburtstag. Der Jubilar «ar bi» 1910 Inhaber de» »Auaustuiburger Wochenblatt«»'. ' Rodewisch. Dienststrafverfahren gegen einen Bürgermeister. Die Stadtverordneten von Rodewisch be- schloffen in ihrer letzten Sitzung auf Antrag der national sozialistischen Fraktion einstimmig, aegen Bürgermeister Pfeifer und Oberstadtbaumeifter Zwicker di« Einleitung «ine« Dienststrafverfahren« mit dem Ziel« der Dienstent lassung zu beantragen. Ls würbe beschlossen, beide zu be» urlauben, da dringend« verdunkelunggarsahr vorlteae. Sie «erden beschuldigt, Rechnungen abgröndert und gefälscht »u haben. * Wolkenbnrg. Lin unmenschlicher Vater. Der Schlosser Bester mißhandelte sein neun Monat« alte» Kind io sehr, daß ,« den Arm brach. Gegen den unmenschlichen Vater ist Anzeige erstattet worden. WWW WlNMkl WkmMe. Berlin. (F-unklpruch.) Vier ausländische Rechts anwälte, denen heute im Reich-StagShrandstifterprozeß die Auhörerkarten esstz-ogen worden find, weil sie schwer« Be leidigungen und Verdächtigungen gegen däS Gericht aus« gesprochen haben, sind aus Deutschland ausgewiesen wor den. Sie bleiben bis zur Durchführung der Auswerfung in Haft. verllns verkeim leim „As ler ieiMeii KW". vdz. Berlin. Da die Sparkasse Berlin einen nam haften Betrag für das „Haus der dentskben Kunst* »ur Verfügung gestellt hat, ist dem Oberbürgermeister Sakm Ei- und Stimme im GhrenauSschust de« Hause« der deutschen Kunst einarräumt worden. Als weiterer Ver treter der Stadt Berlin bei den Feierlichkeiten, insbesondere bei der Trundstrinleaung, wird StaatSkommisfar Dr. Livdert in München anwesend sein, den seit Jabren eng« dienstlich« und persönlich« Beziehungen mit dem Münchner Oberbürgermeister Stehler verbinden. MWMerAMW. tkd. In diesen Oktobertagen sind 125 Jahre vergangen, seit tn Ehemnitz ein Mann starb, dessen Heimgang kaum beachtet wurde, ein Mann, dessen man in Ehemnitz auch an der 125. Wiederkehr seines Todestages nicht gedachte, und doch ist der Tote kein anderer al» TheophiluS Lessing, von allen Brüdern Lessings derjenige, der dem großen Denker Gotthold Ephraim Lessing bi» zuletzt innerlich am nächsten stand und dem Bruder auch verschiedentlich bei seinen Arbei ten geholfen hat. So half er, hervorragend geübt in der Lateindichtung, von wissenschaftlicher Gründlichkeit und Ge wissenhaftigkeit beseelt und gut vertraut mit den ortend»- lischen Sprachen, während seiner Studienzeit zu Wittenberg Ephraim bei Anfang einer lateinischen Uebersetzung de« Messias und nahm wohl auch teil an der Abfassung der von Gottholü Ephraim schon in Meißen begonnenen lateinische» Epigramme. Immer klingt durch Gottholb Ephraim« Briefe ein Ton der vollsten Anerkennung für den Bruders Er lud ihn nach Berlin, Breslau und Wolfenbttttel und führte ihn ein in den Kreis der ihm nahestehenden Männer, die das damalige Geistesleben verkörperten: Moses Men delssohn, mit dem kurfürstlichen Bibliothekar Daßborf iw Dresden, Chr. Fr. Weiße in Leipzig, und -en Kreis bev braunschweigischen Dichter und Gelehrten. All diese brü derliche Fürsorge vermochte aber doch nicht, TheophiluS auf der hohen Bahn seine« Bruders mitzureiben. Er war ein äußerst gelehrter und sprachenkunbiger Mann, aber er be saß nichts vom Ingenium seines Bruders. Von Jugend an sich nach der „bürgerlichen Versorgung" sehnend, hatte er fein ganze» Leben lang um diese Versorgung zu kämpfen und selbst der Wunsch der Eltern, den Gotthold Ephraim unerfüllt gelassen hatte, nun wenigstens TheophiluS al« Nachfolger des Vaters auf der Kamenzer Kanzel zu sehen, erfüllte sich bei allem guten Willen des Sohnes durch di« Mißgunst der anderen nicht. AIS drittes der zwölf Kinder des Pastor primariuS Lessing geboren und drei Jahre jünger al» Gottholb Ephraim, kam zwei Monate nach dem Abgang de» Bru ders auf da» Afranum in Meißen und besuchte bann di« Universität Wittenberg, die damals von armen Studenten bevorzugt wurde, um sich dem theologischen Studium zu widmen. Mit Stolz berichtet der Vater 1755, das Theophi- lus oft und mit Erfolg in Kamenz predige, aber wie er nach mehrjähriger Hauslehrertätigkeit sich um die Stellver tretung des inzwischen in Not und Armut geratenen Vater bemüht, wird das durch Streitigkeiten, die der Vater in- zwischen mit seiner Gemeinde gehabt hat, hintertrieben, und selbst den Katechetendienst enthält man ihm vor. Nach bit teren Jahren erhält er endlich 1768 die Konrektorstelle in Pirna, die nicht sonderlich einträglich war und ihn zu größ ter Zurückgezogenheit zwang. Doch das Glück scheint ihm hold: 1778 erhält er die Konrektorstelle am Chemnitzer Lyceum, das damals in Blüte stand und im ganzen Lande einen guten Ruf genoß. Die 80er Jahre sind die glücklich sten seines Lobens: Er heiratet ziemlich reich, kann sich in Ehemnitz ein eigenes Hans erwerben, hat drei Kinder — aber es ist ein kurzes Glück. Ein Nektorswechscl ver nichtet rasck den Nus des Chemnitzer Lyceums. Leine Schttlerzahl sinkt von 70 auf 7. Er muß sein HauS verkau fen, leibet schwer unter der Disziplinlosigkeit setner Schüler und muß noch mit 70 Jahren ein erschütterndes Untcr- stühungsgesuch schreiben. Wohl wählt man den 78jährigen noch zum Rektor, aber er ist schon zu alt, um der Schule neuen Aufschwung geben zu können, und KrtegSwtrren und Teuerung machen den Lichtblick illusorisch. Am 8. Oktober 1808 stirbt er an Altersschwäche, und rasch ist sein Name vergessen. Auch seine schriftstellerischen Arbeiten, die vvn großem Wissen, tiefer Gelehrsamkeit und edler Gemüt»« Veranlagung zeugen, überdauerten kaum ihre Zeit. Der Titanenkraft des Bruders entbehrend, zerbrach TheophiluS a» Lu Rsl und -en Spruen de« Alltags,
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