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«IMMM-k MIkNlkI II MM. Iahireiche AvvrHonüre fest genommen L« Polizeipräsidium Chemnitz teilt mit: Durch um» fangreiche Ermittelungen der Politischen Polizei unter Mitwirkung SA-Angehöriger wurde festgestellt, daß die KPD Versuche machte, sich neu zu organisieret,. Durchsu chungen bei verdächtigen Personen erbrachten Beweis« für diese Annahme. Es wurden fünf Personen gelegentlich einer geheimen FunItionSrsitzung festgenommen, un ter ihnen eine frühere kommunistische Reichstagsabaeordnete aus Dresden, di« seit Februar 1933 flüchtig war. In dieser Sitzung sollte der Aufbau der KPD im Chemnitzer Bezirk festgelegt werden. Weiter gelang es, fünf Angehörige oe« kommunistischen Nachrichtendienstes festzunehmen. Diese hat ten sich an frühere Funktionäre der KPD und jetzige SA- Anwärter herangemacht, um sie mi veranlassen, schriftliche Anweisungen und Befehle der NSDAP zu entwenden. Wei- tere Ermittlungen'führten zur Festnahme dreier Spitzenfunk tionäre der Roten Hilfe und dreier Funktionäre der NGO. Bei den letzteren wurden die neuesten Mitgliedskarten für diese Organisation in größerer Zahl sowie Klebemarken und anderes Material gefunden. Auch ein Kurier der illegalen Stadt-Teilleitung wurde ausfindig gemach und festgenom- tueu. «««sseler Sek AMW.-NtWWe Mm sei WO. Ein bedeutungsvoller Tag für die Orte deS Kirch spiels Borna (Borna, Bornitz, Schönnewitz, Wadewitz) war der 20. August. Galt es doch, die Gründung der Orts gruppe der NSDAP festlich zu begehen. Die Feierlich keiten nahmen einen würdigen Verlauf und brachten vollen Erfolg. Eingeleitet wurde das Fest mit gemeinsamem Kirchgang, an dem sich auch die Ortsvereine, die Stahl helmkameraden, dnS Arbeitslager, sowie die Hitlerjugend and die Jungschar beteiligten. Im Anschluß an den Gottesdienst fand die Ehrung der Gefallenen am Helden- male statt. Pünktlich» Vs3 Uhr nachmittags begann der Pvopagandamarsch durch die festlich geschmückten Orte des Gruppenbezirks: die Pgg-, auch von auswärts, namentlich von der Ortsgruppe Oschatz mit Fahne, SA-, Stahlhelm kameraden, Arbeitslager Bornitz, Mitglieder der NSVO., die Ortsvereine, Hitlerjugend, Iungschar, alle in engster Volksverbundenheit. Nach einem „Sieg Heil" auf das Vaterland, den greisen Reichspräsidenten und auf den Kanzler löste sich der stattliche Festzug auf. Abends Vs? Uhr fand im geschmückten Saale des Gasthofes zu Borna eine Festfeier der Ortsgruppe statt. Die Festrede hatte Pg- Blandow, Ortsgruppenleiter von Olckatz, freundlichst übernommen. Bei der nun folgenden Uebergabe der Ortsgruppe an Pg. Fiscker bezeichnete Pg. Blandow den erwählten Let ter als Garant dafür, daß der Gruppenbezirk eine Hoch»- burg des Nationalsozialismus werden wird, da Pg. Fischer zu den alten Kämpfern Adolf Hitlers zu zählen ist. Pg. Fischer nahm den Auftrag an als Vertrauensbeweis des Führers. Im Schlußwort sprach Pg. Fischer allen, die den Abend durch Darbietungen verschönten, den herzlichsten Dank aus. MliöMW »es LimSeMlMes U Sle Wim« SM« Sachsens vom lv. Mal M2. * Dresden. Der Sieg der nationalen Erhebung de« deutschen Volkes bringt auch für die höhere Schule ein« Umgestaltung von Erziehung und Unterricht. Das gilt in erster Linie kür die sogenannt«!, „GefinnnngSfgcher" Deutsch unb Geschichte. Das NeichSministerium des Innern Kat „Richtlinien für die Geschichtsbücher" herailSgegeben, denen auch für den Unterricht in Geschichte besondere Be- dentuna znkommt. Sie werden in Nummer 15 des Verord- nungsblattes des Sächsischen Ministeriums kür Volksbildung »«lammen mit den neuen Lehrplänen veröffentlicht, di« das Ministerium für Deutsch und Geschichte selbst aufgestellt hat. Diese trete» an di« Stelle der entsprechenden Abschnitt« des Landeslehrplanes vom 10. Mai 1932. Der Man bleibt im übrigen »«nächst in Geltung. Die Schulen haben aber mit aller Kraft dafür zu sorgen, daß das Gedankengut der nationalen Erhebung in allen Fächern und in ihrer ganzen Erziehungsarbeit wirksam wird; sie haben als* auch ihr« konderlehrpläne entsprechend auszubauen. M IM LMSMMMWM. * Dresden. DI« Landespropagandaftell« Sachsen, die Vertretung des Reichsministeriums für VolkSaufklärung vnd Propaganda in Sachsen, setzt sich nach ihrer nunmehr vollzogenen Konstituierung wie folgt zusammen, Leiter Gauvropaaandawart Pg. Salzmann, Funkreferent Bold, Preffereferent Hoffmeister, SA.-Referent v. Commerstaedt, Referent für die Hitleriugrnd Hein» Schäfer, Referentin für Fraueufragen Frau Thora Schröder. Expedient iv u r k h a r d t. SM ömlmlge Wen M SWe« z«r Zndilgms-ZmknnsllellW M vttlkl. lpr. Nm Sonntag, 27. A«g«st ISS», in den frühe« Morgenstunden, fährt von den Hauptbahnhüfe« Dresden, Leip»ig und Chemnitz je ein »erwaltungs-kouderrug ab. ES find nur noch wenig« Platzmöglichkeiten verfüavar. Li« Voranmeldung zur Teilnahme geschieht entweder, bei der Reichsbahn, also in Dresden: ReichtbahnverkehrSamt Dresden 1, Dresden- A. 1, Chemnitzer Straß, Leipzig, ReichSVahNverwhtSamt Leipzig K, Leipzig- Hauptvabnhüf; . Chemnitz r Retchsbahaverkehröamt Chemnitz >, Chemnitz- Hauptbahnhof; oder bei de» betr. Sr«iSfunkwa,t«n der NSDAP., also, ft, Dresden: Kreissunkstelle, Wiener Sn. IS. L.lephon- Nummer 44361; in Leipzig: Kreisfunkstelle, Wächterstratz, 24, Telephon- Nummer 26748; in Chemnitz: Kreisfunkstelle: Augnftnsbnrger Straß« 11, Telephou-Rr. 431S1. Die Anmeldung unter VorausSe»ahl«na d«S ermäßigten Fahrtpreises (50 bis 60 Prozent Ermäßigung) muß ti« sr«i- tag, 25. August 1V33, 12 Uhr, erfolgt sein. Die Rückkehr der Züge erfolgt ebenfalls noch am 8o«N» tsg. SL UiüZi. iv de, Mi«» Adendstuudem Sir Semen »es «Wir». Süreim VMliNMN. * Berlin. (Funkspruch.) Wie wir vom bischöflichen Ordinariat erfahren, hat fick der Zustand deS Bischof- v. Schreiber so verschlechtert, daß »« den ernsteste« Be- sorguissen Anlast gegeben ist. Feuer im Ansrvilrtlger» Amt. «Berlin. Im Andtvärtiaen Amt brach am Mitt woch spät abends in «inen, Biiroraum Feuer au», das mebrer« Einrichtung-gegenständ« und Bücherregal« zerstörte. Zwei AmtSa,Hilfen wurden durch Einatmen deS Rauche« betäubt und mußten von der Feuerwehr mit Sauerstoff behandelt werden. Der Brand, der anscheinend durch un»orstchtigee Hantieren mit einem Gaskocher verursacht wurde, war nach einstündiger Arbeit der Wehr gelöscht. WMllWl Illi »l MU' MWIl. Ozeandampfer „Medison" gerettet. Boston. (Funkspruch.) Der auf der Höhe von Kap Charles in Virginien durch «inen Orkan schwer havarierte Ozeandampfer „Medison" bat seine Schäden soweit auszu. bessern vermocht, daß er mit eigener Kraft Norfolk in Vir- ginien anlaufen konnte. Von den, Ozeandampfer „City of Norfolk", der von Baltimore der unterwegs ist, fehlt fett Dienstag abend jede Nachricht. MkMKkM I« ZIMM«. Große Erdölladung vernichtet. . * Preßburg. Auf dem Tankmotorschisf „Harlem" der holländischen Schiffahrtsgesellschaft Continental brach im Preßburger Hafen ein Feuer gus, bas riesige« Sachschaden anrichtcte. Das Motorschiff kam mit Kü Waggons Erdöl aus Rußland. Die Schiffsladung brannte ans. Der Feuer wehr gelang es, die Maschinenräume zu schützen. Der Steuermann konnte sich mit seiner Frau nur durch «inen Sprung in die Donau retten. Der Schaden beträgt weit über eine halbe Million Kronen. Mm m »er SMte M»meiM. )( Washington. Ein gewaltiger Orkan, der bei Virginia-Beach in bas Festland einbrach, fegte über das ganze Küstengebiet von Virginia unb Nord-Carolina hin weg und bewegte sich sogar bis nach Washington fort, wo er in der Umgebung des Weißen Hauses Bäume entwurzelte und die Straßen überschwemmte. Der Sachschaden wird auf mehrere Millionen Dollar veranschlagt und beträgt allein am Ladestranb von Virginia-Beach eine Million Dollar. lv Wer »er MrtkmMrii UMetterlaWMe. Newyork. (Funkspr.) Der verheerende Orkan, der gestern an der amerikanischen Ostküste wüt«t», hat zehn Todesopfer gefordert. Ein« Anzahl Schiff« stad Üb«r. fülltg. 2 Ofstziere deS auf der Höbe von Cap Charles in Birginien havarierten OzeandampserS „Madison" werdrn vermiht. Mbebk» I« MraW. )k Mexiko-City. Pri»atnachricht«n, die bei einem 1« der Hauptstadt Mixikos lebenden ehemalig«!, Nikaragua- Nischen Minister «ingeganaen sind, besagen, daß die Pauvt- ftadt von Nicaragua Managua von einem schwere« Erddebe« steimgefucht worden «st. Di« nab« bet Managua -«leg,»« Stadt Leo« soll zum Teil zerstört worden fei«. MblMk I«I MINDM vloillMM«. Zwei bis drei Millionen Mark Schade«. Minden. Tin Grobfeuer, daS am Montag abend 1« einem Schuppen der Ptonterkaserne ausgebrochen war, hat, wie sich jetzt herauSstellt, einen weit größeren Schaben verursacht, als man bisher annahm. In dem Schuppen be fand sich daS gesamte Ausrüstungsmaterial des Pionier bataillon- Vl, wie Brückenbaumatertal, wertvolle AuS- «üstungsgegenftänbe, 20 moderne Pontonwagen, ein voll- kommen neuer Nachrichtenwagen mit den modernsten Funk geräten ufw. Das Feuer griff so schnell um sich, baß in kurze? Zeit ber'ioo Meter gropo Schuppen vollkommen etn- neäschert wurde. Dt« Feuerwehren mußten sich auf den Schutz her Nachbargebäubs beschränken. Auch daS war sehr schwierig, da Waffertnangel herrschte. Die Hitze war so stark, daß die an der Bahnlinie stehenden Telegraphen- masten zu brennen anstugen und die Leitungen zu glühen begannen. Di« LvtstHung-Ursachg konnte noch nicht er- mtttelt werben. M »er r. «eWMtostM kl Wem. München. lFunksprüch.j Di« 2., im Rahmen des großen Arbeitsbeschaffung-Programms d«r nationalen Re gierung von der oeutschen Reichsbahn zu erbauenden RcichSautobahnen wirb in Bayern gebaut werden. Auf Wunsch des Kanzlers wird sofort an di« Errichtung »er Neichsautostratzr MüMm.--.GalMrs—LanheSgrenz« gr- LLNgrr» Anreisen O /Ü5 Äe Zo/r/raSenck-MMbe mit LnIkünäiAungsv kür Sonvtax oäsr Llontsx vollo man sokort »dgsdsn lassen, ^nrslxsn-^unabwg nnä nvsnt- xsltlioks Wie bei ^nksrtixuvg von ^nrskgsn tü^liaü von trüb 8 vbr ad. kvrnru» S0. Nks-Esr Wie« »M elie Wims-MlWiWeMn Eine Eisenbahn ohne Schienen von Genua nach Lerravalle. d. Genna. Mussolinis große Sorge neben allen anderen StaatSaufgaben gehört der großzügigen VerkehrS-- erschtließung seines Landes. Die großartigen Straßen- bauten, die in Italien in den letzten Jahren erstanden Unb, zeugen davon. Als ein Werk von besonderer Größe und technischer Wucht ist jedoch die gegenwärtig im Bau befind liche Lastkraftwagenbahn von Genua nach Serravalle air- zusprechen. Der Genueser Hafcnverkehr ist im Laufe der letzten Jahre nicht sonderlich gewachsen, allein es hat sich gezeigt, daß die wenig günstigen EUenbahnverbältnisse den Frach ten- und Personenverkehr von und nach Genna mehr und mehr auf daS Auto übergehen ließen. Wer die Giovi- Straße begeht, begegnet einer großen Anzahl von rieUgen Lastautos, fast immer mit Anhänger, die den schmalen Fahrdamm beengen und ein außerordentlich großes Hinder nis für den Touristenverkehr bilden, der in der schönen Gegend neben dem Handelsverkehr recht bedentend ist. „Eine neue und möglichst ebene Straße trotz der Ge- birgSgänge" hieß die Aufgabe, die Mussolini seinen Stra ßenbau-Ingenieuren stellte. Und die Ingenieure lösten die Aufgabe. Die Lastkraftwagenbabn wird zur Uebcrwindung vieler steiler Hänge und Schluchten auf Gallerjen verlegt, und erreicht dadurch ein nie! besseres Geländcverhältnis als die alte Straße. Sie wird eine Maxim al steigung von 4 Prozent haben, die in den Galterien auf 2 Prozent reduziert ist. Die Kurren erhalten einen Minimairadius von 100 Metern. Die alte Straße, die jetzt noch den unge heuren Verkehr trägt, erreicht eine Steigung von 9 Prozent und Kurven von nur 18 Metern Radius — also fürwahr eine lebensgefährliche Angelegenheit. Einer der hervorragendsten Abschnitte, dessen technische Borzüge der Anregung des Duce zu verdanken sind, ist der Ausgangspunkt in Genua in der Größe von 50 000 Qua dratmetern und in der Höhe von 22 Metern über dem Meere, damit seine Zugänge zu den Kais gelangen, ohne den Verkehr auf den Eisenbahnschienen, die Überbrückt werden, zu behindern. Der Endpunkt dieser interessanten Autobahn ist vorerst Serravalla Scrivia in der Höhe von 217 Metern über dem Meere. Die ganze Länge beträgt 50 Kilometer, von denen 29 Kilometer in den graben und 21 Kilometer in den Kurven verlaufen. Wie bekannt, bewegt sich der Genueser Verkehr nach Piemont und der Lombnrdp, weshalb man sich mit der Fortsetzung der Lastautobahn nach dem Eintritt in die Ebene befassen muß. Die zu diesem Schritt erforderlichen Maßnahmen sind in einem neuen Gesetze festgelegt worden. — Die Kosten der Anlage sind mit 200 Millionen Lire vor gesehen. Es ist heute schon bestimmt, daß diese Straße am 21. April 1935 eingeweiht wird. DIMMIM «MW WEM». - Bier Tote, acht Verletzte. Washington. (Funkspruch.) Der Newyorker Er- preßzug entgleiste beim Passieren einer Flußbrückc, die, wie man glaubt, durch den verheerenden Wirbelsturm der letzten Tage tn ihrer Widerstandsfähigkeit geschwächt worben ist, mit sechs Schlafwagen. Vier Personen wurden getötet und acht verletzt. Vermischtes. Zuchthäuslers Urlaub. Zu welchen Folgen der früher allzu humane Strafvollzug führen kann, zeigte ein Diebstahlsgrozcß gegen den 39 jährigen Arbeiter Eduard Temmel und seine gleichaltrige Ehefrau Klara vor dem Berliner Schöffengericht. Am 17. August vorigen JahveS wurde in der Jnvalidcnstraße zu Berlin ein Ein bruch verübt, bei dem der Täter einig« Ringe, ein Perlen halsband sowie 15 Mark Bargeld erbeutet hatte. Die Kriminalpolizei fand am Tatort auf einer Fensterscheibe einen Fingerabdruck. Die Polizei identifizierte diesen Abdruck mit dem ihr wohlbekannten und jetzt Angeklag ten Temmel. Die Polizei stellt fest, daß sich Temmel zur Zeit des Diebstahls eigentlich in: Zuchthaus hätte be finden müssen, wo er eine sechsjährige L-trafe zu verbüßen hatte. Es stellte sich aber heraus, daß Temmel von der Zuchthausverwaltung einen Urlaub erhalten hatte, den er in nicht gerade dankbarer Weise ausgenutzt hatte. Bei der Ehefrau des Angeklagten, die wegen Hehlerei ans der An klagebank sitzt, fand die Polizei nämlich einen der ge stohlenen Ringe. — In der gestrigen Verhandlung leugnete der Angeklagte zwar die Ausführung de» Diebstahls, wurde aber durch die Beweisaufnahme überführt. Das Ge richt versagte dem Angeklagten mildernde Umstände, weil der Eindruck! gerade zu der Zeit verübt wurde, als man ihn für einige Tage aus dem Zuchthaus entlassen hatte. — Er wurde zu drei Jahren Zuchthaus, fünf Jahren Ehrverlust und Stellung unter Polizeiaufsicht vcruteilt. Seine Ehefrau erhielt wegen Hehlerei eine GesängniSstrase von drei Monaten. Dt« verräterischen Sporen. Durch einen Zu fall wurde dieser Tage ein Schwindler ertappt. Im Äbendzug aus dem Odenwald fiel eS einem Darmstädter Bürger auf, daß der Herr Gcndarmeriemeister, der bei ihm im Abteil saß, Sporen trug, was bei der hessischen Gendarmerie nickt üblich ist. Einmal stutzig geworden, nahm er den Uniformierten genauer unter die Lupe und erkannte in ihm einen flüchtigen erwerbslosen Metzger gesellen Beller. Bon dem Vorfall verständigt, nahm die Polizei Deller tn seinem möblierten Zimmer fest. Bei der Vernehmung ergab sich folgendes: Der 88 jährige Beller unterhielt in Darmstadt ein Liebesverhältnis mit einem älteren Hausmädckjen, vor dem er sich brüstete, Anstel lung bei der Gendarmerie gesunden zu haben. Er habe darauf gewissermaßen Anspruch, da er es im Felde bis zum Ulanenleutnant gebracht und hohe Auszeichnungen errungen habe. Zu diesem Zweck macht« er die nötigen falschen Eintragungen in seinem Militärpaß. Um seine Vorspiegelungen glaubhafter zu machen, beschafft« er sich auf den Namen eines Gendarmeriewachitmcistcrs im Oden wald eine vollständige Uniform. Den dazugehörigen Ossi- zierdegeu durfte die Braut bezahlen. Auch ließ er sich mitunter von einer voraespiegelten Dienststelle aus tele phonisch zu Diensthandlungen befehlen. An jenem Tage der zu seiner Verhaftung führte, hatte er in seiner schiwucken Uniform oie zu Hause auf Urlaub weilende Braut besucht. Sie fiel, als sie von dem Schwindel ec fuhr, aus ollen Wollen, da sie nicht den geringsten Arg wohn gehegt hatte. — Beller tvird sich wegen Urkunden fälschung, Betruges und unberechtigten Unisormtragens zu verantworten haben.