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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.08.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-08-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193308235
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19330823
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19330823
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-08
- Tag 1933-08-23
-
Monat
1933-08
-
Jahr
1933
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.08.1933
- Autor
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ky«n. Der für »en Südflüael des Mittellandkanal» lm Rech, l nungsjahr 1933 auszuwendrnde Betrag könne aus einem j noch vorhandenen Ausgabenvorbehalt bestritten werden. Die Frage der weiteren Finanzierung sei allerdings noch ungeklärt. Dasselbe müsse heute auch noch für di« Frage der Anlage des Elbsammelbecken» bei Pirna, das un- gefähr SO Millionen RM tosten werd« und für die Errich tung der Anlage ln Böhlen in Höhe von S Millionen RM und die Wiederaufnahme des Erzbergbaues in Höhe von 4 57S000 RM gelten. Die Regierung hoffe hier auf weit gehendes Entgegenkommen des Reiches. Das Land Sach sen könne jedenfalls die erforderlichen hohen Beträge und auch die Zinsen nicht aufbringen. Die Tatsache, daß die Ge sellschaft für öffentliche Arbeiten die Gewährung von Dar lehen meistens davon abhängig mache, dah der Darlehns nehmer sich mit eigenen Mitteln an der Finanzierung betei lige, wirke, sich für Körperschaften, die sich wegen besonders hoher Arbeitslosigkeit auch in besonder» großer finanzieller Notlage befänden, sehr unglücklich aus. Die Regierung hoffe jedoch, daß die Gesellschaft Sachsen gegenüber Entgegenkom men zelgen werde. Es werde sicherlich ein Weg gefunden werden, der Sachsen die Segnungen weitestgehender Ar beitsbeschaffung in einer seine Finanzlage berücksichtigen den Weis, gewährleiste. Eiserne Sparsamkeit mid reine Staaiswirtschast tzinanzminister Kamp» sprach zum Schluß dl« Erwar tung au», daß aus seinen Ausführungen einwandfrei hervor geb«, daß die Regierung, Gestützt auf eine sachkundige und pflichtgetreue Beamtenschaft, olle ihre Kräfte in den Kampf um di» Vernichtung der Arbeitslosigkeit einstell«. Dieser Kampf müsse unter allen Umständen gewonnen werben. Da neben werde die Regierung durch eiserne Sparsamkeit und saubere Führung der Staatswirtschaft für geordnete Staats finanzen sorgen. Der Minister richtete au da« gesamte sächsisch« Voll den dringenden Appell, die Regierung in ihren Bestrebungen nach Sparsamkeit zu unterstützen und Anträge auf finanzielle Hilf« nur dann zu stellen, wenn sie einer Prüfung nach dem Gesichtspunkt groß- ter Sparsamkeit standhielten. Die Regierung werde sich bet allen ihren Handlungen leiten lassen von einem fels erl ieft enVertrauenzumKanzler des neuen Reiche», unserem Führer Adolf Hitler, zum Wohl unseres geliebten Vaterlandes. Di« Rede des Finanzministers fand lebhaften Beifall. Landtagspräsident Dönicke schloß die Sitzung gegen 12LÜ Uhr nachmittag». Sesfentliche Semeindeverordnetensitzmm di Röderau. Am Freitag, den 18. August 1983, fand in der Schule die erste Sitzung des neuen Gemeindeparlamentes statt. Herr Bgmstr. Weber eröffnet die Sitzung um 19 Uhr und stellt fest, baß alle Herren des Kollegiums anwesend sind, außer Herrn GutSbes. HanS Kaul, welcher entschuldigt fehlt. An Stelle des Herrn NcichSbahnbeamtcn Müller, welcher von Röberau versetzt wird, rückt Herr Paul Mucke sofort in daö Kollegium ein. Herr Bgmstr. Weber begrüßt die neuen Gemeindeverordneten mit dem deutschen Gruß „Heil Hitler und gibt bekannt, daß die neue Gemcindeverordnetenliste die gesetzmäßige Zeit von 14 Tagen öffentlich ausgchaugen bat. Die Tagesordnung lautet: 4. Verpflichtung und Einweisung der durch die Amts- Hauptmannschaft Großenhain, als Staatsaufsichts behörde, nach der Verordnung vom 6. Juli 1933 be stellten Gemeindcvcrordncten. 5. Wahl des Gemeindevorstehers, seines Stellvertreters und der Schriftführer. 8. Wahl der Gemeinbeältesten. 4. Wahl bezw. Besetzung der Ausschüsse des Gemeinde- verorbnetenkollegiums. AIS Punkt S werden auf Wunsch des Kollegiums noch Mitteilungen angefetzt. Herr Bgmstr. Weber geht zur Tagesordnung über und gibt seiner Freude Ausdruck, daß nunmehr nach einer langen parlamcntsloscn Zeit unserer Gemeinde ein neues Parlament genehmigt worden sei. Er dankt zunächst Herrn Gemeinbeältesten Pg. Teichert für seine uneigennützige ge leistete Arbeit während der parlamentslosen Zeit, welche gewiß «ine große gewesen ist. Hierauf weist Herr Bgmstr. Weber die neuen Gemeinbeverorbneten in ihr Amt ein mit dem Wunsche, daß ihre Arbeit stets zum Segen der Ge meinde und zum Allgemeinwohl unseres neuen Vaterlandes sich gestalten möge. Durch Handschlag verpflichtet er die einzelnen Verordneten zur Amtsverschwiegenheit. Zu Punkt S. Das Kollegium schlägt als Gemeinde- ««rordneten-Borsteher vor: Pg. Hergert, als Stell- Vertreter Pa. A. Naundorf, welche auch einstimmig ge wählt werben. Herr Bürgermeister Weber beglückwünscht da- Kollegium zu der getroffenen Wahl und übergibt Pg. Hergert die Weiterführung der Sitzung. Pg. Hergert, welcher bereits seit 1924 dem Gemeindcparlament angehört, davon seit 1927 als Gemctndeverordneten-Borsteher, bankt zunächst für da» ihm erbrachte Vertrauen und verspricht, da» übernommene Amt stet» getreu auszufüllen, mit dem Wunsche, daß auf aller Arbeit Gottes Segen ruhen möge. — Zu Schriftführern werden vorgeschlagen und einstimmig ge wählt: Pgg. Kassierer Weber und Beamtenanwärter E. Grille. Zu Punkt 8. AIS Gem-inbeältefte werben vorgeschlagen und einstimmig gewählt Pg. Teichert und Pg. Kaufmann A. Anbrich, welche die Wahl annehmen. Pg. Teichert bankt für bas Herrn Andrich und ihm gebrachte Vertrauen und verspricht, daß sic selbiges, in Gemeinschaft mit Herrn Bürgermeister, in ihrer neuen Eigenschaft als Gemeinüerat, wohl wahren werben. Zu Punkt 4. Die Ausschüsse setzen sich wie folgt zu sammen: Finanz- und VerwaltungSausschuß: Pgg. Naundorf, König, Weber und Hergert. Bau- und Feuerlöschausschuh: Pgg. Dietrich, König, Vogel und Janke. Wirtschaftsausschuß: Pgg. Jllgner, Dietrich, Janke und Vogel. WohlfahrtSpflegeausschnß: Pgg. Wolf, Jllgner, Mucke und Vogel. Berwaltungsrat der Sparkasse: Pgg. Naundorf, Weber, Hergert und Wolf. SchnlbezirksvorstandSausschuß: Pgg. König, Weber und Hergert. Schulausschuß: Pgg. Jllgner, Mucke, Janke und Wolf. Da die Zahl der Gemeindeverordneten auf 11 Herren her- untcrgesetzt morden ist, soll in den AuSschußsihungen als Schriftführer jeweils ein Gemeinbebeamter tätig sein. Dies wirb einstimmig angenommen. Zu Punkt 5. Der Gemelnbcrat soll zur Körperschaft erhoben werden, entgegen der jetzt bestehenden Verfassung der Gemeinde. Die Ortsgcsehc sollen abgeänbert werden, soweit sie nicht mehr den jetzigen Verhältnissen genügen. Für die nächste Sitzung wird eine Vermügensübersicht der Gemeinde, Vorlegung des HauShaltplaneS, sowie eine Auf stellung der Wohlfahrts- und Unterstützungsempfänger unserer Gemeinde erwünscht. Zur Abhaltung von Frak tionssitzungen wird dem Kollegium ein Zimmer im Ge meindeamt zur Verfügung gestellt. Soweit die öffentliche Sitzung: anschließend nichtöffent liche Sitzung. Schluß der öffentlichen Sitzung 20 Uhr. (Il) eiesmrSlW jk deutsche WWimle. Am vergangenen Sonntag fand auf dem «hem. Flugplatz de» Laaer» Zeithain die dieSjäbr. Siegerprüfnng de» Lau- beSverbande» Sachse«, im Verein für deutsche Schäserhunde lS.B.) statt. Als Richter amtierten die Herren Beyer, Dresden und Neuhäuser, Chemnitz. Die Leitung be fand sich in den Händen des Zuchtwarteö der Ortsgruppe Riesa, Herrn Poppe. Früh 8,18 Uhr wurde mit dem Legen der Spuren ve- oonnen und um 7,18 Uhr der 1. Hund zur Suche angesetzt. Jeder Hund hatte eine durch einen Fremden gelegte Winkel- simr von etwa 800 und eine zweite von etwa 400 Meter, die von anderen Personen als Verführer gekreuzt waren und über Vegangene Wege führten, auSzuarbetten. Nach diesen Nasenarbeiten hatten die Hunde verschiedene Proben auf Gehorsam, Gewandtheit und vor allem im Schutzbienst ab- zulegen. Bet allen diesen Hebungen wurden gut«, »um Teil sehr gute und vorzügliche Leistungen gezeigt. Hierbei Latte sich ein« große Anzahl von Zuschauern eingefunben, die alle Uebungen mit großem Interesse verfolgten. Das Wetter war für eine solche Prüfung sehr günstig, da «S für die jetzige Fahre»,eit nicht zu warm war und teilweise ein leichter Regen niederging. Für die Ortsgruppe Riesa war diese Veranstaltung ein besonderer Erfolg, da der Sieger für Rüben und der für Hündinnen nach hier fiel. Dies ist das erste Mal seit Ein führung der Prüfungen, daß beide Sieger in einer Orts gruppe zusammengefallen sind. Die OG. hat damit den Beweis erbracht, daß sie mit ihrer AuSbilbungSwetse auf der Höhe und gutes Material vorhanden ist. LanbeSsieaer für Rüben wurde Berold v. b. Uhlenflucht 422872 PH., Besitzer und Führer: R. Höhn«, Riesa. Landessiegerin für Hündinnen wurde die gleiche Siege rin wie im Jahre 1982, Sclly v. Görzia 898 286 PH.. Be sitzer und Führer: K. Weigel, Ntesa-Gröba. Beide Hunde sind auch in der OG. Riesa gezüchtet und zwar ist Besitzer des Zwingers v. d. Uhlcnflucht: O. P o pp«, Riesa und des Zwingers v. Görzig: A. Kar ich, Görzig bet Strehla. Die Bekanntgabe -er Resultate und die PreiSverteiluna fand im Hotel „Casino" in Zeithain statt, zu welcher sich ebenfalls sehr viele Interessenten eingefunben hatten. Als Preise konnten sehr wertvolle Sachen vergeben werden, da einige hiesige Firmen solche zur Verfügung gestellt hatten. Den Stiftern sei auch an dieser Stelle hierfür nochmals herzlichst gebankt. Anwesend war auch der Referent für das Schäferhund wesen des Sächs. Sportkommissars Herr Sdannewln, Dres den. Die Veranstaltung fand mit einem dreifachen Steg- Heil auf Len Führer und Vollkanzler Adolf Hitler ihren AuAklava. Oertliches m,d Sächsisches. Riesa, den 23. August 1933. —* Wettervorhersage für den 24. August lMttgeteilt von der Sächs. Landeswetterwarte zu Dresden.) Meist bedeckt, mehrfach anhaltende Neaensälle und mäßig warm, zeitweise auffrischende und in der Höhr »um Teil stürmische westliche Wind«. —* Daten für den 24. August1933. Sonnen aufgang 4,85 Uhr. Sonnenuntergang 19,07 Uhr. Mond- aufgang 8,49 Uhr. Monduntergnng 19,46 Uhr. 1572: BartholomäuSnachtlPariserBluthochzeitstNieder» mrhelung zahlreicher Hugenotten. 1919 : Der Politiker Friedrich Naumann in Travemünde oest. laeb. 18S0>. 1924: Der Zoolog Fran» Doflein in Breslau geft. (geb. 1873). —* Poltz «ibertcht. In der Nacht zum 20. 8. 33 ist in dem Stadtkrankenhaus ein Einsteigedieb- stahl verübt worben, wobei je 1 Flasche mit Alkohol, Argentum und 1 Rest Parafinöl, je 1 Karton mit 8 Noma- kotn-Ampullen, Lobelin und mit Tarbiazol sowie 1 kleine Schachtel mit Jodoformpulver, «ine 10 Zentimeter breite Mullbinde und 1 Infektions-Spritze gestohlen worden sind. — In derselbe« Nacht ist ein weiterer Einsteigediebstahl in dem Arbeiteraufenthaltsraum (alter Eisenbahn, ivagen) Ecke Klötzer- und Speicherstrabe verübt worden, wobei der Täter einen Geldbetrag erbeutet hat. — Weiter wurden g« stöhle«: Am 81. 7. 83, abends gegen 9 Uhr, im Stadtteil Grvba auf der Kirchstraße vor der Schankwtrtschaft „Stabt Magdeburg" von einem Fahrrade 1 elektrische Fahrradlampe mit Batterie im Werte von 4 NM., am 21. 8. 83, abends in ter Zeit von 9,80 bis gegen 12 Uhr, aus dem Hofe derselben Gchankwirtschaft 1 Herren- Weltrab-Halbrenner mit schwarzlacktertem Rahmen, engl. Lenker, schwarzen Grtsfen und roter Bereifung, Wert 35 RM. und am 28. 8. 83, vorm. gegen 10 Uhr, aus dem Grundstück des Hüttenkaufhauses 1 Damenfahrrad im Werte von 80 RM. Der letzterwähnt« Fahrradbiebstahl ist durch die Festnahme de» Täters bereits geklärt. Dieser war von der Bestohlenen in hiesiger Stadt noch betroffen, von einem hiesigen Einwohner gestellt und der Kriminal polizei zugeführt worden. — Wer über die Diebstähle sach dienliche Angaben machen kann, wird gebeten, sich bet dem Krtminalposten oder bei nächsten Polizeibeamten zu melden. —* ArbettSjubiläum. Herr Alwin Lorenz, Goethestraße 81 wohnhaft, konnte heute auf «ine 40jährige Tätigkeit im hiesigen Lauch Hammerwerk (Mittel deutsche Stahlwerke A.-G.f zurückblicken. Aus diesem An laß wurde der getreue Arbeiterveteran im Auftrage der Werksdirektion durch Herrn Direktor Wiegand beglück wünscht und ihm die bronzene Jubiläumsplakette und ein Geldbetrag überreicht. —* Erntedankfest in Grvba. E» wird darauf aufmerksam gemacht, daß am Sonntag baS Erntedankfest i gefeiert wird. ES wird gebeten, den Blumenschmuck Soun- abend nachmittag kn der Kirche abzugebcn. —* Ausstellung von Sport-Ehrenpreisen. Die Riesaer SA. 2'101 hat in MannschastS- und Einzel-, kämpfen bet dem 1. SA.-Sportscst der Standarte 101 in Meißen am vergangenen Sonnabend und Sonntag, dessen Ergebnis wir im gestrigen Sportteil unseres Tageblattes veröffentlicht haben, eine größere Anzahl Preise erringen können. Die Ehrenpreise, wertvolle Sporttrophäen und auch praktische Preise, die von den Riesaer SA.-Mann- schaften und Einzelkämpfern erworben wurden, sind von heute bis kommenden Sonntag im Schaufenster des Pelz- Hauses Hennig in der Schlageterstraße ausgestellt. —* Familienausflug des Amphion. Nicht weniger als 112 Amphioncn stiegen am Sonntag mittag in drei städtische Autobusse, um ihren diesjährigen Familien ausslug zu unternehmen. In flotter Fahrt gings hinter Lommatzsch durch Hügelland an blühenden Gärten, reichen Obstgeländcn und an noch mit vielen Puppen bestandenen Feldern vorbei nach dein Muldenstädtchen Nossen, das malerisch einen Bergrücken krönt. Wir verließen nun unsere Kraftwagen, um dem ehemals berühmten Zisterzienserkloster Altzella einen Besuch abznstatten. Altzella wurde zwar ein wenig später als unser Riesaer Kloster gegründet, war aber tm Gegensatz zu ihm bis um 1800 weitum ein hervor ragender kirchlicher und kultureller Mittelpunkt, der aber 1840 der Reformation zum Opfer fiel. Noch mancherlei schöne Neste sind übrig geblieben von den einst großen Klosteranlagen, von denen die Mönche ehedem in den dunklen Miriquibt auszogen, um ihn mit Axt und Pflug schar urbar zu machen. In der akustisch vorzüglichen Be gräbniskapelle, in der Wettiner Fürsten liegen, sangen wir unter Leitung unseres Chormeisters, des Herrn Kantor Johannes Meißner, das herrliche Sanctus von Franz Schubert, während eine der Führerinnen mit aus drucksvoller Sopranstimme Simon Breus „Sonntag ist's" zu Gehör brachte. Da unser Führer versäumt hatte, sich mit dem Wettergott rechtzeitig in Verbindung zu setzen, mußten wir die geplante Fußwanderung nach der Zellwalb- schänke im Auto zurücklegen. Um so erfreuter waren wir, als wir bet herrlichstem Wetter den Rückweg durch den herrlichen Zellwald nach Siebenlehn antreten konnten, wo wir im „Schiitzcnhans" den Vorsitzenden unseres Sän gerbundes Meißner Land, Herrn Prokurist Adclhelm, Oschatz, begrüßen konnten. Bei einem Rundgang durch das bekannte hübsche Schuhmachcrstäbtchen siel uns besonders das neuzeitliche Lust- und Schwimmbad Romanns, um das wir Riesaer die Siebenlehner beneideten, in die Augen. Ehe wir unsere Autobusse bestiegen, sangen wir noch einige schöne Lieder. Kurz vor 10 Uhr trafen wir wieder in Riesa ein. Wir gedenken noch heute gern unseres Famikien- ausfluges, um den sich außer unseren beiden Vorsitzenden, den Herren Georg Schumann und Willy Hagemann, be sonders Herr Küchenmeister bemüht hatte. Cs. —* Verein ehe mal. Kolonialkriege! und Interessenten zu Riesa u. Umg. Am 13. August 1933 wurde unser Ehrenmitglied, Ladeunternehmer Kamerad Albert Schäfer, Niesa-Gröba, vom Präsidenten des Kolonialkriegerbundes, Generall. a. D. Ritter von Epp, Statthalter von Bayern, zum Veretnsführer ernannt. Kamerad Schäfer ernannte folgende Kameraden als Mit arbeiter: Propagandaleiter: Ehrenmitglied Kaufmann W. Braune: Vereinsf.-Stellvertreter P. Starcke, Strehla: Schriftf. W. Zöllner: Kassierer O. Böttcher, Stellvertr. B. Rögner, M. Schcinpslug: Fahnenträger A. Reuter: Beisitzer P. Heinitz und A. Wolf. — Für alle Kameraden, welche in den Kolonien gedient haben, ist es Pflicht, daß sie sich dem Verein anschließen. Interessenten, welche den kolonialen Gedanken fördernd mit aufbauen wollen, sind als Mit glieder herzlichst willkommen. Anmeldungen nimmt schrift lich entgegen unser Vereinssührer. W. Z. —* Sonntagsrückfahrkarten zum Lorenz- markt. Wie schon mitgeteilt, werden anläßlich des Lorenzmarktes am 30. und 31. August von allen Bahn höfen im Bezirk der Reickshahndirektion Dresden iin Um kreise bis zu 75 Kilometern um Strehla und Riesa Sonn tagsrückfahrkarten mit eintägiger Geltungsdauer nach Strehla und Riesa ausgegeben. Den letzten Anstoß zu dieser erfreulichen Maßnahme der Reichsbahn gab ein ani 17. Juli ds. IS. «ingereichlter Antrag der Marktherrschaft von Egidy-Kreinitz. —* Unerwünschte Vornamen. Das Mini sterium des Innern hat angevrdnet, daß die Standes beamten bei Geburtsvegisteveinträgen die elterlick^en Wünsche auf Beilegung des Namens de» Reichskanzlers als Bornamen selbst in der weiblichen Form Hitlcrine, Hitlerike und dergl. zu beanstanden und den Anzeigenden nahe M legen haben, einen anderen Vornamen zu wählen, da die Beilegung solcher Vornamen dem Reichskanzler unerwünscht ist. Wenn der Antragsteller der Anregung des Standesbeamten nicht entspricht, ist dem Ministerium zu berichten. —* Die Wtederbesetzung kommunaler Mandate. Das Ministerium des Innern hat Folgendes verfügt: Durch die Verordnung zur Sicherung der Staats führung vom 7. Juli sind die Mandate der SPD. bei den Volksvertretungen und Gemeindeverwaltungen für ungültig erklärt worden. Während die eingezogenen Mandate bei den Volksvertretungen unbesetzt bleiben sollen, können sie bet den Gemeindeverwaltungen nach Äedarf durch die Staatsaufsichtsbehörde wieder besetzt werden. Der Reichs innenminister bat angeregt, daß bei Wiederbesehung kom munaler und körperschaftlicher Mandate möglichst auch den Gesichtspunkt der Kriegsbcschädigung des zu Berufenden zu berücksichtigen, falls Kriegsbeschädigtenanwärter für solche Mandate vorhanden sind, die in bezug auf ihre politische Zuverlässigkeit, Kenntnisse, Fähigkeiten und Charaktereigen schaften jedem Erfordernis genügen. Die Kreis- und Amts hauptmannschaften werden ersucht, dieser Anregung im Ein vernehmen mit den ihnen bcigcgebenen Kommissaren z. b. B. nachzugehcn und dazu beizutragen, die Ehrenstellung -er Kriegsbeschädigten im Volke sichtbar werden zu lassen. —* 50 v. H. aller A n g e st e l l t e n - S t e l l e n für Versorgungsanwärter. Das Sächsische Innen ministerium gibt bekannt: Der Reichsminister des Innern hat sich im Einvernehmen mit dem Rcichswehrminister ge mäß 8 78 der Anstellungsgrundsätze für Versorgungs anwärter damit einverstanden erklärt, daß zunächst bis zum 30. September 1933 freiwerdenüe Angcstelltenstcllen anstatt zu 90 Proz. nur zu 50 Proz. mit Versoraungsanwärtern besetzt werden. 50 Proz. der neu zu besetzenden Stellen können demnach vorzugsweise mit bewährten Kämpfern für die nationale Erhebung gemäß der Verordnung des Gesamt ministeriums über Besetzung von Arbeitsplätzen vom 18. d. M. besetzt werden. Für Beamtcnstellen bleiben wegen der nach wie vor außerordentlich ungünstigen Lage der Zivilversorgung die geltenden Stellenvorbehalte unver ändert bestehen. —* Herbstanzeichen in der Natur. Die Mor gen werden kühl und kalt, die starken Tage fallen, die Mit tagssonne verliert an Kraft, der Abend wird lang und länger. Uebers leergemähte Stoppelfeld weht der Wind, letzte Heuernte holt der Bauer von Berghang und Hnldr, im dritten Graswucks weiden breitstirnige Rinder. Rebel schleiern um Busch und Baum, Herbstregen lauern hinter den Wäldern, erstes Laub färbt sich und fällt, rot wangige ülepfel und kernige Nüise reifen. Die Zeitlose sproßt aus den Wiesen und leuchtet lilafarben ans, im Garten öffnen vielfarbige Astern ihre herbstlich« Pracht,
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