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Verantwortlich für Redqktioü: Heinrich UhlemaNn, Riesa: für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, SNafa. FestlmfMrung rum Geburtstag des Reichskanzlers Moli Hiller. Ehrenbürger der Stadt Riesa. m ro.Mil IM wl „W!t»l". Wohl noch nie hat unsre Stadt etwas Derartiges an Be geisterung und Altteilnahme aus allen Kreisen unsrer Ein wohnerschaft erlebt, wie es gestern abend 8 Uhr im „Capi tol" beobachtet werden konnte. Der Festausführung zu Ehren unsres Reichskanzlers wollten Tausende von Men schen beiwohnen, und viele Hunderte mußten wieder um kehren, da der schon ^«8 Uhr bis zum allerletztmöglichsten Platz besetzte Zuschauerraum des Capitols vor weiterem Betreten gesperrt werden mußte. Welch' eine innere Er hebung war der gestrige Abend und der gestrige Tag über haupt für die meisten unsrer heimischen Volksgenossen! Welch' ein einzigartiges Erlebnis in der Geschichte unsrer Stadt! Welch' ein gewaltiges Bekenntnis für den Volks kanzler Adolf Hitler, unseren Ehrenbürger, hier in Riesa, unsrer lieben Heimatstadt, die man noch vor kurzem nach autzenhin als ein Bollwerk des Marxismus bezeichnen zu müssen glaubte. In unsrer Heimat hat der nationale Ge danke gesiegt: cs hat die Selbstbesinnung das Wunder voll bracht, die Wege zu gehen, die zu reiner, schöner Vater landsliebe führen. Hoffentlich ist dies alles von Dauer! Vor der Bühne des Capitols befand sich bas mit Immergrün und Blumen geschmückte Bild unsres Reichs kanzlers, umrahmt vom Tuch der Hakenkreuzfahne. Er grüßte alle die Ungezählten; und es war, als ob er inmitten seiner Mitbürger unsrer Stadt weilte. Die SA.-Kapelle eröffnete die Festfolge mit zwei schneidigen Parade« Märschen; unter den Klängen des zweiten Marsches zog die SA. mit ihren Fahncnabordnungen ein und nahm darauf bis zum Ende der Festrede des Herrn Pfarrer Beck vor der Bühne Aufstellung. Im Anschluß daran intonierte die SA.-Kapelle aus dem „Tannhäuser" unsres gewaltigsten deutschen Komponisten Richard Wagner den „Einzug der Gäste auf der Wartburg". Dann betrat der kommissarische Oberbürgermeister unsrer Stadt, Herr H o l d i n g h a u scn die mit der Hakenkreuzfahnc geschmückte Rednerbühne, und richtete Grußworte an die gewaltige Festversammlung: „Zum würdigen Abschluß der ernsten, schlichten Feier des Geburtstags Adolf Hitlers soll heute abend ein Stück aus der Leidensgeschichte Albert Leo Schlageters zur Ausfüh rung kommen. Daß so viele hierher gekommen sind, ist mir eine Freude; und ich danke namens der NSDAP.-Orts- gruppc und der Stadtverwaltung für Ihren Besuch. Be sonders freue ich mich, daß die gesamte Einwohnerschaft des so heiß umstrittenen und heiß erkämpften Riesaer Bodens so regen Anteil genommen hat an allen Ereignissen des heutigen Tages. Freilich ist noch viel Arbeit zu leisten, um die Äessergestaltung des Gemeinwesens zu erreichen; aber wir werden die dazu notwendige Arbeit noch vollbringen! Ich grüße Sie alle herzlichst in der Hoffnung, daß Sie alle sich heute zusammenfanden, nm künftig nur noch nach dem einen Willen und Wollen zu leben, Deutsche zu sein." Ungeheurer Beifall belohnte die Grußworte des Redners, der mit ernster, verhaltener Stimme zu uns allen gesprochen hatte. Dann schritt unser erster Riesaer Geistlicher, Herr Pfarrer Beck, zum Rednerpult, um das Wort zu seiner eindrucksvollen, tiefempfundenen und in ihrem Wesen rest los überzeugenden zu ergreifen. Gerade das erhöhte machtvoll die abendliche Festveranstaltung in ihrem Werte, daß -er verehrte Führer unsrer heimischen evangelischen Geistlichkeit zu uns über den Bolkskanzler Adolf Hitler wie folgt sprach: Der Größte, der jemals auf Erden lebte und in Menschengestalt über diese Erde ging, hat die Warte ge sprochen: „Nun aber sind auch eure Haare auf dem Haupt alle gezählct". — „Kein Sperling fällt auf die Erde ohne euren Vater". Diese Worte künden eine erhebende und be freiende Wahrheit. Sie machen uns frei von schwankender Ungewißheit nnd Unsicherheit. Sie geben uns Kraft nnd Ruhe ins Herz. Sic sagen uns, baß wir nicht Spielball blinder Znfallsmächte sind, sondern daß eine ewige Weisheit, ein geistesklarer Wille alles Geschehen bis in das kleinste hineinbestimmt und auch die Geschicke nicht nur des einzel nen Menschen, sondern auch diejenigen der Völker lenkt und leitet. Gott gestaltet im letzten Grunde die Weltgeschichte. Er sendet Zeiten des Krieges nnd -es Friedens. Zeiten des Glückes nnd des Unglückes, Zeiten -es Aufstieges und -eS Niederganges. Solche Zeiten haben wir erlebt seit -em Jahre 1011. Wir stehen mitten drin in einem gewaltigen Geschehen. Was haben wir nicht alles seit -em Ausbruch des Weltkrieges durchgemacht! Welch «ine Erhebung da mals! Welch ein Hervorbrechcn aufflammenden deutschen Geistes »nd deutscher Vaterlandsliebe. Das war kein Stroh feuer, ivic die hämischen Geister des Materialismus es nachmals behaupteten, sondern es war ein Erwachen Festrede Deutschlands. Damals verkrochen sich die Dämonen mit ihrer zersetzenden Wühlarbeit und wagten sich nicht vor aus ihren Schlupfwinkeln, während das deutsche Volk eine Lei stung vollbrachte, die einzig dasteht in -er Weltgeschichte. Bon allen verlassen, angeseindet, gehaßt, verleumdet, um stellt, eingeschlvssen, hat es mit ehrlichen Massen die Feinde ferngehalten, und unser Heer hat vier Jahre lana gegen eine ganze Welt gekämpft und die deutsche Heimat beschützt. Das alles haben wir erlebt, aber wir haben dann auch den Zusammenbruch, die Schmach, die Schande mit erlebt. — Der Ewige ließ uns in die Hände derer fallen, die die größten Verbrecher der Weltgeschichte gewesen sind, nnd das ist das Furchtbarste, baß deutschredende Menschen ihnen in die Hände gearbeitet haben und das Unglück Deutschlands benutzten, nm die Novemberrevolte von 1818 heraufzu führen. — Es hat damals viele deutsche Männer und Frgnen gegeben, die von der Schmach und dem Leid des Vaterlandes auf das tiefste gebeugt wurde» und im stillen bitterlich ge weint haben. — Es folgte Schlag auf Schlag, es kam der Schanövertrag von Versailles, und wieder fanden sich deutsche Männer, die diesen Vertrag unterschrieben mit der grenzenlos leichtfertigen Meinung: Es wirb alles nicht so schlimm werden. Und wie schlimm ist es geworden. ES kam ein namenloses Elend über Deutschland. Wir brauchen eS nicht zu schildern. Wir haben es ja alle mitcrlebt. Deutsch land schien verloren, eine Beute seiner äußeren und inneren Feinde. Wir waren mutlos gewor-en und wagten nicht mehr zu hoffen. — Aber der Ewige war am Werke. Er wirkte in -er Stille, und während wir verzagten, während Deutschland immer tiefer sank, immer tiefer hineingeriet in den Sumpf -er Korruption, der Sittenveröerbnis, der Fäulnis und des Elendes, hatte er schon den bestimmt, -er berufen war. die Rettung zu gingen. Es war ein nnbekannter Soldat aus dem Weltkrieg, einer von den deutschen Männern, die von glühender Liebe zum deutschen Vaterlaudc beseelt waren und unter -em Zusammenbruch namenlos litten. Es wird uns von ihm erzählt: ,^krank lag er nach der November revolte von 1818 im Lazarett Pasewalk in Pommern, durch Gelbgas erblindet, finstere Nacht nm die brennenden Augen. Und als ihn die Hiobsposten erreichten, da weinte er, wie er erst einmal in seinem Leben geweint hatte: am Grabe -er Mutter, weinte er am Grabe der großen Mutter Deutsch land. — Und da geschah es, daß Gott ihm den Gedanken i»S Herz pflanzte, der zu einem ehernen Entschluß sich erhob, fortan sein Leben und all seine Kräfte der Rettung Deutsch lands zu widmen und den Todfeind des deutschen Geistes zu bekämpfen und ansznrotteii. Jener unbekannte Gefreite ans dem Weltkrieg war der, dessen Geburtstag man heute in allen deutschen Ländern und Gauen, Dörfern und Städten, im Norden «nb Süden, im Osten und Westen mit dankerfülltem Herzen feiert, Adolf Hitler. der deutsche V o l k s k a n z l er. — Dieser Tag ist ein Tag des Dankes. Wir banken dem Ewigen, der Retter uns schickt zur rechten Zeit, der einen Luther» er- weckte, einen Bismarck auf seine» Posten stellte, einen Hindenburg berief, als die russischen Heercsmassen Deutsch land zu überfluten örohten, der uns nun auch einen Adolf Hitler geschenkt hat. Wieder ist zur Wahrheit geworden daS Wort; „Ist die Not am größten, ist Gottes Hilfe am näch sten." Und die Not war groß geworden. Der Bolschewismus stand vor den Toren Deutschlands, er wäre hereingebrochen, wir wären untergcganaen in einem Meer von Blut und Tränen, wenn nicht Adolf Hitler und die Männer seiner Regierung gewesen wären. Es gibt ja noch viele Menschen in Deutschland, die das nicht einsehen, nicht zngeben wollen, die behanvten, es wäre nicht so schlimm geword°n, das seien Uebertreibnngen und Gcrttchtemacherei. — Was soll man dazu sagen? Nichts anderes als das, daß es eine Macht gibt, mit -er die Götter selbst vergebens kämpfen, es ist die Macht der Dummheit, nur -aß bei dieser Dummheit ein gut Teil Bosheit und Uevelwollen ist. — Nein, «S ist nicht aus zudenken, was aus uns geworden wäre, wenn wir an jenem 3». Januar, als die Flammen aus -er Kuppel des Reichs- tagsaebäuücs zum nächtlichen Himmel emporlodcrten, nicht Adolf Hitler und die Männer seiner Regierung gehabt hätten. Wer sein Volk, fein Vaterland, seine Kirche, seinen Glauben, seine Kinder lieb hat. der wird bente ein heißes Dankgcbct zum Himmel emporsendcu. — Wir wollen dem Herrn danken und dann auch danken dem Bolkskanzler und dem Menschen Hitler für seine Treue, seine Liebe -um Vaterland, für -en Leidensweg, den er gegangen, für sein unentwegtes, kraftvolles Festhalten an seinen Zielen, für sein gütiges, selbstloses Wesen und wir wollen -eS Himmels Segen auf ihn hcrabflehcn. Seitdem Adolf Hitler am Ruder ist, atmen wir auf, wir hoffen wieder, wir sehen wieder Weg und Ziele. Paul de Lagarde sagt einmal: „Ein Volk braucht Brot, ein Schwert und eine Seele". — Brok ist nur da, wo Arbeit ist. Die Arbeit hat man eingeschränkt und einem großen Teil unseres Volkes genommen. Millionen deut scher Menschen sind arbeitslos. Das ist ein Jammer. Und nun ist Adolf Hitler mit -en Männern seiner Re gierung am Werk, dem Volke wieder Arbeit und Brot zu schaffen. Das ist ein schweres Werk, und hier gilt GoethM Wort: „Geduld will bei dem Werke sein". Die Führer haben es uns oft gesagt in diesen Wochen: „Wir müssen Ge-uld haben; denn was in vielen Jahren verdorben ist. kann nicht von heute auf morgen wieder gut gemacht werden. Wir haben aber das Vertrauen, daß es Adolf Hitler und seiner Regierung mit Gottes Hilfe gelingen werde, Arbeit nnd Brot -em Volke zu geben. Nnd unsere Gebete sollen dieses Werk begleiten. — Ein Volk braucht ein Schwert. Man hat uns das Schwert zerbrochen. Und Adolf Hitler will dem Volke das Schwert wieder in die Hand drücken, nicht um Krieg zu entfesseln, — das deutsche Volk will keinen Krieg, es hat auch -en Weltkrieg nicht gewollt, — sondern um stark und kraftvoll den anderen Völkern gegenüber sich zu be haupten. Nur so kann sich ein Volk Achtung erzwingen, ein Volk, das wehrlos ist. fällt der Verachtung anheim. Das Haven wir zur Genüge erfahren. — Unser Volk braucht ein Schwert. Man sage nicht, das sei unchristlich gedacht. Es ist merkwürdig, wie gerade hier Menschen sich auf Jesus be rufen. die ihn sonst bekämpft und gehaßt haben. Wer sein Neues Testament kennt, der weiß, daß Jesus niemals eine Internationale gelehrt, und daß er es in seinen erschüttern den Endreden auch ganz deutlich vorauSgesaat hat, daß es Kricac geben wird bis an das Ende dieses Weltenzeitaltcrs. Ein Volk braucht ein Schwert, um seine Freiheit und seine heiligsten Güter zu schützen, und es braucht eine Seele. Die Seele wollte man dem deutschen Volke stehlen. Wie ist die deutsche Seele seit den Tagen -er Novemberrevolte von 1818 mißhandelt und vergiftet worden durch eine im Dienste der niedrigen Mächte stehende Literatur, Dichtung. Presse, durch Kino und schamlose Theatervorführungen. — Wer ver mag zu ermessen, was hier in Len Seelen und an den Lei bern für Schaden angerichtet worden ist. — Und nun sind Adolf Hitler und die Männer seiner Regierung am heiligen Werke, die deutsche Seele wieder gesund zu machen, das Gift zu entfernen, die Jugend wieder zu erziehen zur Ehrfurcht, zur Reinheit, zum Glaube». U»d darüber müßte sich jeder Deutsche vo» Herzen freuen. Und noch ein Ziel ist es, um bas Adolf Hitler ringt. Er will die unseligen Gegensätze, die Hochmut und Saß in unser Volksleben gerissen haben, beseitigen, er will, daß wir wieder werden ein einig Volk von Brüdern und Schwestern, daß wir nnS wieder fühlen als Kinder der großen Mutter Deutschland. Wahrlich schon um dieses eine» heiligen und schonen Zieles willen muß